Archive for September 2012

TV-Tipp: Banken, Banker, Bankster

30. September 2012

Themenabend am 02.10.2012 auf ARTE, ab 20:15

Als Anfang der 80er Jahre konservative Politiker in Großbritannien und den USA die Regierung übernehmen, ändert sich auch das Gesicht des Kapitalismus. Die Folge ist eine weltweite Finanzkrise. Der Themenabend zeichnet die dramatischen Ereignisse in einem zweiteiligen Dokumentarfilm nach.
Quelle: Arte

Der große Reibach
Mit dem Wahlsieg Margaret Thatchers und der US-Präsidentschaft Ronald Reagans begann eine “neoliberale Revolution”.
Quelle: Arte

Der Tanz der Geier
Der Neo-Liberalismus in der Wirtschaftspolitik hat im Verlauf der letzten 30 Jahre die Banken immer mächtiger werden lassen.
Quelle: Arte

SPD: OB soll während der Ermittlungen ab in den Urlaub

30. September 2012

Während CDU-Fraktionschef Wolfgang Röspel weiterhin bemüht ist, CDU-Oberbürgermeister Jörg Dehm in der Beratervertragsaffäre rund um den Ersten Beigeordneten Christian Schmidt eine weiße Weste zu bewahren, fordert sein SPD-Pendant Mark Krippner angesichts der staatsanwaltlichen Ermittlungen den Verwaltungschef auf, sofort sämtliche Amtsgeschäfte ruhen zu lassen. Gleiches gelte für den Ersten Beigeordneten Christian Schmidt. Gleichzeitig solle Regierungspräsident Gerd Bollermann schon heute ein Disziplinarverfahren gegen Dehm einleiten, das bis zum Abschluss der Ermittlungen ruhend gestellt werde.

„Dehm ist als Repräsentant der Hagener Bürger untragbar geworden“, appelliert Krippner an das Gewissen des Oberbürgermeisters: „Ich kann ihn nur auffordern, sich bis zum Abschluss der Ermittlungen nach Mülheim oder in den Urlaub zurückzuziehen.“ (…)

Quelle: DerWesten

Im VRR künftig nur noch ein ZusatzTicket

29. September 2012

Tarifliche Änderung zum 1. Januar 2013

Ab dem 1. Januar 2013 wird es im Bereich des ZusatzTickets nur noch ein einheitliches Tarifangebot zum Preis von drei Euro geben. Die Zusammenlegung der ZusatzTickets 1 und 2 hat heute der VRR-Verwaltungsrat in Essen beschlossen. Neben dem Einzelverkauf wird auch ein rabattiertes 4erZusatzTicket zum Preis von 10,80 Euro angeboten.

Das ZusatzTicket kann nur zusammen mit einem weiteren gültigen VRR-Ticket verwendet werden. Grundsätzlich berechtigt das ZusatzTicket den Fahrgast einmalig entweder die erste Klasse zu nutzen, ein Fahrrad mitzunehmen oder seinen Geltungsbereich auf den gesamten Verbundraum zu erweitern.

In der Vergangenheit war es aufgrund der Unterteilung in das ZusatzTicket 1 und 2 und unverständlicher Formulierungen immer wieder zu Verwirrungen bei Mitarbeitern und Kunden gekommen. Insbesondere die differenzierte Erweiterung des Geltungsbereiches führte zu „Kommunikationsproblemen“- wie der VRR so etwas in bestem Pressestellensprech nennt.

Dies soll künftig aufgrund der „kundenfreundlicheren und einheitlichen Regelung“ laut Angaben des Verbunds nicht mehr der Fall sein – es gilt einfach pro Person und Fahrt ein ZusatzTicket pro Leistungserweiterung.

U3-Ausbau: Hagen muss schnell reagieren

29. September 2012

Die Bundesregierung kommt endlich den Forderungen der Länder nach und wird sich stärker als bisher an den entstehenden Kosten für den U3-Ausbau beteiligen. Das sagt ein entsprechender Regierungsentwurf zum „Gesetz zur innerstaatlichen Umsetzung des Fiskalvertrags“, den das Bundeskabinett jüngst beschlossen hat. „Rund 65 Mio. Euro sind landesweit dafür reserviert – und das noch in diesem Jahr“, betont der Hagener SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Jörg.

Auch Hagen werde davon profitieren. Rund 620.000 Euro seien nach einer ersten Einschätzung des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW für die Kommune drin. Jörg: „Die Jugendämter können ab sofort Anträge stellen, über die entschieden wird, sobald die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen dafür vorliegen.“ Der kinder- und jugendpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion betont in diesem Zusammenhang auch, dass mit diesen Mitteln Investitionen zur Schaffung zusätzlicher U3-Plätze gefördert werden können, die bereits ab dem 01. Juli 2012 begonnen wurden. Dabei müsse nicht einmal mehr der „vorzeitige Maßnahmebeginn“ beantragt werden; dieser sei im Rahmen der bundesgesetzlichen Regelungen bereits erteilt.

„Die 620.000 Euro sind für die Stadt Hagen reserviert“, so Wolfgang Jörg weiter. „Unser Jugendamt muss jetzt nur bis zum 30. November entscheidungsreife Anträge vorlegen. Wenn das nicht passiert, werden die für uns reservierten Mittel in NRW anderweitig verteilt.“ Dass sich die Kommune das nicht erlauben kann, wird durch die Zahlen deutlich, die dem Jugendhilfeausschuss der Stadt jüngst vorgelegt wurden: Bei Umsetzung aller geplanter Maßnahmen erreicht Hagen eine Versorgungsquote von 24,5% (26,3% mit Tagespflege). Die vom Bund „empfohlene“ Versorgungsquote liegt jedoch bei 35%.

Jörg: „Natürlich weiß ich, dass die 620.000 Euro allein nicht ausreichen, um in Hagen die U3-Betreuungs-Zielmarke zu erreichen. Aber es handelt sich dabei ja auch nur eine erste Tranche. Für 2013 und 2014 sind weitere Bundesmittel angekündigt.“

Sozialer Besitzstand in Europa

29. September 2012

Das Dimitris-Tsatsos-Institut für Europäische Verfassungswissenschaften lädt ein

Das Dimitris-Tsatsos-Institut für Europäische Verfassungswissenschaften der FernUniversität in Hagen lädt ein zu einem Vortrag von Prof. Dr. Julia Iliopoulos-Strangas, Juristische Fakultät der Universität Athen. Ihr Thema am Montag, 1. Oktober, 18 Uhr c.t., ist „Sozialer Besitzstand in Europa im Spannungsfeld zwischen öffentlichem Interesse und Grundrechtsschutz“. Die Veranstaltung ist öffentlich, sie findet in der Fleyer Str. 55, 58097 Hagen, 2. Etage, statt (Bibliotheks- und Seminarraum).

Müllfahrzeug zerstört historische Gaslaterne

29. September 2012

Ein Müllfahrzeug des Hagener Entsorgungsbetriebes hat beim Rangieren den gusseisernen Gaskandelaber in der Hohenzollernstraße gerammt. Das Unikat brach dabei auseinander, stürzte zu Boden und wurde total zerstört. (…)

Quelle: DerWesten

Anmerkung: Der Kandelaber war nicht „in historischer Optik“ gestaltet, wie der Artikel behauptet, sondern ein Original, das seinen ursprünglichen Standort in der Humboldtstraße hatte. Jetzt wird es interessant werden, wie mit dem Verlust eines historischen Zeugnisses seitens der Politik umgegangen wird.

Dehm unter Untreue-Verdacht

28. September 2012

Hagens Oberbürgermeister Jörg Dehm (CDU) steht unter Druck: Die Staatsanwaltschaft hat wegen des Verdachts der Untreue ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen den amtierenden Hagener Oberbürgermeister Jörg Dehm (CDU) sowie seinen Vertreter, den Ersten Beigeordneten Dr. Christian Schmidt, eingeleitet. Dabei geht es um den Verdacht der Untreue bei der Gestaltung eines Beratervertrages zugunsten von Schmidt zur Vollendung zweier EU-Projekte. Dem Hagener Spitzenbeamten wurde dabei als Geste eines guten Willens eine zweifelhafte Abfindung in Höhe von 37 000 Euro gewährt, die dieser mit der ausdrücklichen Genehmigung des OB nicht an die Stadtkasse abführen musste. Die Regelung, so kristallisiert sich nun heraus, ist mit den Richtlinien der NRW-Nebentätigkeitsverordnung nicht vereinbar. (…)

Welche juristischen Konsequenzen sich aus der Affäre für den Hagener Oberbürgermeister ergeben, wird die Staatsanwaltschaft in den nächsten Wochen aufarbeiten. ­Gegen Schmidt läuft in dieser ­Sache bereits seit vier Monaten ein Vorermittlungsverfahren, das jetzt ebenfalls zu einem offiziellen Ermittlungsverfahren ausgeweitet wird. Die Arnsberger Bezirksregierung kündigte derweil an, erst dann über disziplinarrechtliche Konsequenzen für die beiden Beschuldigten nachdenken zu wollen, wenn die Untreue-Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abgeschlossen seien.

Quelle: DerWesten

DGB Hagen: Altersarmut kommt schneller, als man denkt

28. September 2012

Die Agentur für Arbeit in Hagen freut sich verhalten über die saisonübliche gesunkene Arbeitslosenzahl. Der Anstieg der Kurzarbeit und die Meldungen der Wirtschaftsinstitute lassen ahnen, wie es aktuell um die Konjunktur bestellt ist.

Der zu erwartende Rückgang bei den Jüngeren, die zum 1. September mit einer Ausbildung begonnen haben, fällt nicht nur schwächer aus als im vergangenen Jahr, er ist um fast 16% angestiegen. Diese Bewertung der Hagener Arbeitsagentur verharmlost die Situation auf dem Ausbildungsmarkt und stellt über 1.000 Jugendliche ins Abseits.

Auch gilt es in der aktuellen Rentendebatte, sich die Gruppe der über 50-jährigen näher zu betrachten. Von 9.502 gemeldeten Arbeitslosen sind es 27,2 % oder 2.585 Menschen in dieser Gruppe, die keine Arbeit finden. Von diesen beziehen über 70% Leistungen aus der Grundsicherung. Damit scheint es für diese Gruppe keinen ausreichenden Arbeitsmarkt zu geben und die Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre sowie die geplante Reduzierung des Rentenniveaus bedeutet für diese Gruppe vorprogrammierte Altersarmut, deren Auswirkungen schon in den nächsten Jahren zu spüren sein werden.

125 Jahre Wasserwerk Hengstey

27. September 2012

Bis 2014 sollen 14 Millionen Euro in eine weitere Aufbereitungsstufe investiert werden

Am 1. August 2012 jährte sich zum hundertfünfundzwanzigsten Mal der offizielle Beginn der Trinkwasserproduktion im Wasserwerk Hengstey. Damals wie heute präsentiert sich das Wasserwerk auf einem hohen technologischen Stand und produziert einwandfreies Trinkwasser höchster Qualität für die Bürger der Stadt Hagen. Mark-E nimmt das Jubiläum zum Anlass, in Form eines historischen Rückblicks die traditionsreiche Geschichte der Hagener Wasserversorgung Revue passieren zu lassen.

Offizielle Inbetriebnahme am 1. August 1887

Am 1. August 1887 wurde das Wasserwerk Hengstey, der erste städtische Versorgungsbetrieb überhaupt, offiziell durch Hagens Bürgermeister Prentzel seiner Bestimmung übergeben. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete das Wasserwerk aber bereits seit einem Jahr und bestand aus vier Einzelbrunnen, die zu einer Brunnengalerie zusammengeschlossen waren. Die Bauarbeiten hatten im Herbst 1885 bei Gut Koenen im Ruhrtal begonnen, schon ein Jahr später waren die Betriebsanlage, ein Hochbehälter am Loxbaum und das Rohrnetz fertig gestellt. Das Wasserwerk hatte sofort durchschlagenden Erfolg: Bei Baubeginn hatte man mit etwa 500 Anschlüssen von Haushalten und Betrieben gerechnet, im Juli 1887 waren es schon mehr als doppelt so viele. Die Trinkwasserförderung betrug 1 Mio. Kubikmeter (m3).

Ausbauphasen und steigende Versorgungssicherheit

Da die Kapazitätsgrenzen schnell erreicht waren, beschlossen die Stadtverordneten bereits im Juli 1887 – einen Monat vor der offiziellen Einweihung – den Hochbehälter und die Pumpstation zu erweitern. Bedingt durch steigende Bevölkerungszahlen und zunehmende Industrialisierung stieg der Wasserbedarf bis zum Jahr 1908 stetig an. Bereits 1897 wurde daher mit einer Erweiterung des Wasserwerkes begonnen und insbesondere zu Beginn des 20. Jahrhunderts weiter vorangetrieben.

1926 erreichte die jährliche Wasserabgabe für Haushalte und Betrieb bereits 7,4 Mio. m3. Mit dem Bau des Hengsteysees im Jahr 1927 wurde zudem im Wasserwerk eine Entnahmeeinrichtung installiert, um die Anreicherungsbecken mit Ruhrwasser befüllen zu können. Durch die Eingemeindung der Stadt Haspe in die Großstadt Hagen im Jahr 1929 gehörte nun auch die 1904 in Betrieb genommene Hasper Talsperre zu den Hagener Wasserwerken und sicherte zusammen mit dem Wasserwerk Hengstey die Wasserversorgung der wachsenden Großstadt.

Bereits im Jahr 1931 beschäftigte man sich in Hagen auch mit Qualitätskriterien. Ergebnis war der Bau einer Entsäuerungsanlage, um sowohl in den Versorgungsleitungen als auch in den Hausinstallationen Rostablagerungen zu verhindern. Im Zuge des Baus der Autobahn im Jahr 1938 wurde eine innovative offene Schnellfilteranlage gebaut, in der das Ruhrwasser vorgereinigt wurde, bevor es zur Versickerung auf die Anreicherungsbecken geleitet wurde. Zudem wurde das Wasserwerk Hengstey vollständig mit einem Deich geschützt und kann somit als einziges Ruhrwasserwerk bei natürlichen Hochwässern nicht überschwemmt werden.

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Bündnis „Aufstehen für Hagen“: Aktionstag am Samstag

26. September 2012

Vermögen unfair verteilt – Vermögensteuer jetzt! 

Den Entwurf des Armuts- und Reichtumsberichtes der Bundesregierung nimmt das Bündnis „Aufstehen für Hagen“ zum Anlass, die Hagener für den kommenden Samstag in die Innenstadt einzuladen. Von 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr werden an verschiedenen Stellen in der Stadt kostümierte Gruppen über zentrale Ergebnisse des Berichts informieren und die Möglichkeit bieten, einen Antrag an den Rat der Stadt zur Wiedereinführung der Vermögenssteuer zu unterzeichnen.

„Uns geht es dabei nicht um Neid auf diejenigen, die über große Vermögen verfügen“, so ein Sprecher des Bündnisses, „es geht uns vielmehr darum, starke Schultern stärker an der Finanzierung der sozialen und kulturellen Herausforderungen zu beteiligen.“ Dabei weist das Bündnis darauf hin, dass die kommunale Finanzlage unabhängig davon, dass es auch Beispiele für unsachgemäße und fehlerhafte Entscheidungen gibt, nicht allein durch eigene Anstrengungen positiv gestaltet werden kann.

„Bei falschen Entscheidungen sind die Verantwortlichen in Rechenschaft zu nehmen. Gleichzeitig dürfen Fehler nicht dazu benutzt werden, die notwendigen Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben für die Gestaltung einer lebenswerten Stadt einzustellen und auf Kosten von Betroffenen, der Infrastruktur und der wirtschaftlichen Entwicklung auszusetzen oder unverantwortlich zu reduzieren.“

Der aktuelle Armuts- und Reichtumsbericht zeigt auf der einen Seite ungeheure Vermögenszuwächse und auf der anderen Seite einen Staat, der sich die nötigen finanziellen Möglichkeiten, unter anderem durch seine Steuerpolitik, selbst abgeschnitten hat. Das bedeutet in Zahlen, dass der private Reichtum um 1,4 Bio. Euro anstieg, dem Staat im gleichen Zeitraum aber rund 800 Mio. Euro verloren gingen.

Ein Weg, diese Fehlentwicklung zu korrigieren, kann die Wiedereinführung der Vermögenssteuer sein. Dafür soll sich der Rat der Stadt im Land und im Bund einsetzen.

Um 14.30 Uhr soll es am kommenden Samstag, den 29.9. einen gemeinsamen kreativen Abschluss der Aktionen des Bündnisses in der Elberfelder Strasse vor der Galeria-Kaufhof geben.

„Mit einer Entschuldigung ist es nicht getan“

26. September 2012

SPD zur Affäre Dehm/Schmidt

Die Hagener SPD hat sich auf ihrer Klausurtagung vom Wochenende mit den Vorgängen rund um den Beratervertrag der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit dem 1. Beigeordneten der Stadt Hagen, Herrn Dr. Christian Schmidt, und die damit verbundene Verantwortlichkeit von Oberbürgermeister Dehm befasst.

Die SPD hat zur Kenntnis nehmen müssen, dass Jörg Dehm durch sein wiederholtes selbstherrliches Verhalten das Amt des Oberbürgermeisters und damit die Stadt Hagen nachhaltig beschädigt hat. Herr Dehm sollte endlich begreifen, dass der Oberbürgermeister der Vertreter der Stadt Hagen und nicht die Stadt Hagen in Person ist.

„Während Oberbürgermeister Dehm als Verwaltungschef seine eigenen Mitarbeiter auch schnell mit rechtlichen Konsequenzen konfrontiert, legt er bei sich selbst offenkundig großzügigere Maßstäbe an“ kritisiert SPD-Pressesprecherin Nesrin Öcal. „Mit dem durchsichtigen Versuch, das eigene Fehlverhalten mit einer Entschuldigung aus der Welt schaffen zu wollen, ist es hier nicht getan“ stellt Öcal klar. Und die SPD erinnert daran, dass es Oberbürgermeister Dehm war, der das Thema Wirtschaftsförderung in Hagen zur Chefsache erklärt hat. „Ausgerechnet hier hat er aber nun eine komplette Bruchlandung hingelegt“ so Öcal.

Die SPD begrüßt die angekündigte außerordentliche Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses. Die SPD fordert die Angelegenheit ohne Ansehen der beteiligten Personen rückhaltlos aufzuklären und erwartet, dass das Verhalten von Oberbürgermeister Dehm auch hinsichtlich disziplinarischer Maßnahmen durch das Regierungspräsidium Arnsberg geprüft wird.

Schmidts zweifelhafter Anspruch auf eine Abfindung

25. September 2012

Dass Oberbürgermeister Jörg Dehm auf illegalem Wege versucht hat, seinem Ersten Beigeordneten Dr. Christian Schmidt eine Abfindung in Höhe von 37.000 Euro für dessen Vertragsende bei der Wirtschaftsförderung zukommen zu lassen, wird selbst vom Verwaltungschef nicht mehr bestritten. Damit sind der Hagener Stadtkasse 31.000 Euro vorenthalten worden, die Schmidt gemäß der Nebentätigkeitsverordnung NRW hätte abführen müssen.

Inwieweit dieses Untreue-Vergehen von strafrechtlicher Relevanz ist und somit zu einem Ermittlungsverfahren gegen den amtierenden OB führt, prüft derzeit die Hagener Staatsanwaltschaft. Doch die Ankläger werden sogar noch tiefer schauen müssen: Der Sonderbericht des Rechnungsprüfungsamtes (RPA) weist nämlich ebenfalls darauf hin, dass schon der Abfindungsanspruch von Schmidt höchst zweifelhaft sei. (…)

Quelle: DerWesten (2 Teile)

40 Prozent der Bedürftigen sind Kinder

25. September 2012

(…) Waschsalon, Suppenküche und Warenkorb sehen sich zunehmend mit den Auswirkungen existenzieller Not in der Stadt konfrontiert. So stellt der von der Caritas betriebene Warenkorb seit Mai keine Berechtigungsscheine für Hilfsbedürftige mehr aus. Grund: Die Hilfsorganisation wird der steigenden Nachfrage nach billigen Lebensmitteln nicht mehr gerecht, an den Öffnungstagen bilden sich lange Schlagen vor den Ausgabestellen in Wehringhausen und Boele. „Wir versorgen inzwischen 3650 Menschen in Hagen, pro Monat kommen 100 hinzu“, berichtet Fachbereichsleiterin Tatjana Flatt von einem dramatischen Anstieg der Bedürftigkeit.

Luthers Waschsalon, geführt von der Diakonie, hat an den beiden Öffnungstagen in der Körnerstraße durchschnittlich 125 Menschen im Frühstücksraum zu Gast. Und in der Suppenküche werden an vier Tagen pro Woche rund 1000 Personen mit einem kräftigenden Mittagessen erquickt. (…)

Quelle: DerWesten

Anmerkung: Der Schritt vom grundgesetzlich vorgegebenen Sozialstaatsprinzip zurück zum Almosensystem ist also schon an seine Grenzen gelangt. Währenddessen verteidigt die SPD-Troika weiter krampfhaft die vermeindlichen Errungenschaften ihrer Agenda-Politik. Caritas-Geschäftsführer Wolfgang Röspel, in Personalunion Chef der Hagener CDU-Ratsfraktion, spielt derweil die Geldgeschenke seines Oberbürgermeisters an den Ersten Beigeordneten herunter: „Von der Sache her war es ja richtig, Herrn Schmidt eine Abfindung für das Auslaufen seines unbefristeten Vertrages zukommen zu lassen.“ DOPPELWACHOLDER.DE hat schon vor fast vier Jahren auf den janusköpfigen Charakter des Tafelsystems hingewiesen: „Die Vertafelung der Gesellschaft„.

Filmtip: „Die Ausbildung“ mit Podiumsdiskussion

25. September 2012

„Die Ausbildung“
Kino Babylon, Pelmkestraße 14, Hagen
27.09.2012, 19 Uhr, Eintritt 3 €
Im Anschluss: Podiumsdiskussion zum Thema Ausbildung

Im August und September beginnt für über tausend Hagener Jugendliche eine neue Lebensphase: ihre Berufsausbildung. Aus diesem Anlass zeigt die DGB-Jugend Hagen am 27.09. um 19 Uhr im Rahmen der Reihe „Klarsichtkino“ den Film „Die Ausbildung“ im Kino Babylon. Anschließend findet eine Podiumsdiskussion mit Experten zum Thema statt.

Der Film „Die Ausbildung“ zeigt die moderne Arbeitswelt aus der Perspektive eines Azubis. Hauptprotagonist ist Jan, ein Zwanzigjähriger, der sein letztes Lehrjahr absolviert und um jeden Preis übernommen werden möchte. Anstehende Umstrukturierungen in seiner Firma, die Entlassungen zur Folge haben, bedrohen jedoch seine Zukunftsperspektive. Dabei findet der auf ihm lastende Druck nur in seinem aggressiven Fahrstil ein Ventil. Als die gleichaltrige Zeitarbeiterin Jenny in die Firma kommt, entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte.

Im Anschluss an die Filmvorführung werden Jochen Marquardt (DGB Hagen), Rachida Ibanayaden (Jugend- und Auszubildendenvertretung der Telekom), Andreas Lux (SIHK zu Hagen) und ein Vertreter der Agentur für Arbeit Hagen über Ausbildungsplätze und Ausbildungsbedingungen in Hagen diskutieren. Moderiert wird die Veranstaltung von Tim Ackermann, Jugendbildungsreferent des DGB in Hagen.

Tim Ackermann hofft auf eine gute Beteiligung zu diesem wichtigen Thema. „Eine Berufsausbildung ist für junge Menschen ein wichtiger Lebensabschnitt, der ihnen Perspektiven und Teilhabemöglichkeiten in unserer Gesellschaft ermöglicht. Wir setzen uns gemeinsam mit ihnen dafür ein, dass alle Jugendlichen die Möglichkeit erhalten eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu absolvieren“, so Tim Ackermann.

Von Schiiten, Sunniten und Salafisten

25. September 2012

Gemeinsame Veranstaltung von RAA Hagen und Integrationsrat

In der Bundesrepublik Deutschland leben heute mehr als vier Millionen Muslime unterschiedlicher Herkunft. Viele von ihnen haben ihre traditionellen Sitten und Gebräuche beibehalten. Ihre heilige Schrift, der Koran, hat ihre Anschauungen geprägt, bestimmt auch in manchen Bereichen ihr tägliches Leben.

Klischees und Unkenntnis führen in Deutschland oft zu Ängsten, welche die ursprüngliche islamische Lehre durch nichts rechtfertigt. Der Islamwissenschaftler Nevfel Cumart wird in seinem Vortrag „Von Schiiten, Sunniten und Salafisten“ am Mittwoch, 26. September, um 20 Uhr im Auditorium des Kunstquartiers auf Fragen eingehen, die meist offen bleiben und in den Medien nur unzureichend beantwortet werden. So auch die Frage nach den verschiedenen Strömungen im Islam.

Cumart charakterisiert in groben Zügen die wichtigsten Richtungen im Islam. Was unterscheidet die Sunniten von den Schiiten? Auf welche Lehren berufen sich diese beiden größten Glaubensgemeinschaften im Islam? Wo sind die Aleviten in diesem Kontext anzusiedeln und auf welche Glaubensinhalte berufen sie sich?

Im zweiten Teil widmet er sich den extremen Strömungen im Islam unter besonderer Berücksichtigung der Salafisten, die in den vergangenen Monaten verstärkt in den Blickpunkt der deutschen Öffentlichkeit gerückt sind. Wie entstand der Salafismus und auf welche Quellen beruft er sich? Welche Ziele, Ideologien und Ansichten herrschen im Salafismus vor? Welche Gefahr geht von dieser Strömung in der islamischen Welt aber auch hier in Deutschland aus? Gibt es eine Nähe zu den Wahhabiten und eine Abgrenzung zu den Fundamentalisten? Wie folgenschwer für den interreligiösen Dialog ist eine eventuelle Überschätzung oder Fehleinschätzung der Verhältnisse? Diesen und anderen Fragen geht Nevfel Cumart nach und erläutert die Zusammenhänge.

Die Veranstaltung soll Möglichkeiten der besseren Verständigung zwischen dem christlichen und muslimischen Kulturkreis aufzeigen und dazu ermutigen, fremden Religionen und Lebensweisen offener entgegenzusehen. Im Anschluss an die Ausführungen von Nevfel Cumart wird es die Möglichkeit einer gemeinsamen Diskussion geben. Veranstaltet wird der Vortrag von der RAA Hagen in Kooperation mit dem Hagener Integrationsrat.

Der Referent:

Nevfel Cumart, geboren 1964, studierte Turkologie, Arabistik und Islamwissenschaft und arbeitet als freiberuflicher Schriftsteller, Referent und Übersetzer. Er veröffentlichte 15 Gedichtbände und eine Sammlung mit Erzählungen. Für sein literarisches Werk erhielt er diverse Literaturpreise, zuletzt den Kulturpreis der Oberfrankenstiftung (2009) und den Pax-Bank-Preis in 2011. Cumart hält Vorträge und leitet Seminare über verschiedene Aspekte der islamischen Religion, die Lebenssituation der Ausländer in Deutschland sowie über die türkische Gesellschaft und Kultur. Seine Lese- und Vortragsreisen führten ihn auch mehrfach ins Ausland (u. a. England, Irland, Schweiz, Türkei).

Griechenland und die Eurokrise – Analyse und Alternativen

24. September 2012

Dienstag, den 25. September 2012, 19.00 Uhr
Kulturzentrum Pelmke, Pelmkestr. 14, 58089 Hagen

Referent: Dr. Karl-Heinz Roth, Stiftung für Sozialgeschichte Bremen

Kaum ein Thema beschäftigt Politik und Medien in letzter Zeit mehr als die angebliche Eurokrise und Griechenland als unartiger Schüler. Die meisten Politiker üben starken Druck auf Griechenland, aber auch auf andere „Schuldenländer“, aus. Gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Zentralbank und der EU-Kommission, werden die Länder gezwungen eine Kürzungs- und Privatisierungspolitik umzusetzen. Ergebnis dieser scheinbar alternativlosen Kur, sind steigende Armut, hohe Arbeitslosigkeit, vor allem bei Jugendlichen, sinkende Wirtschaftsleistung und steigende Schulden.

Karl-Heinz Roth wird in seinem Vortrag die geschichtlichen Hintergründe der griechischen Krise seit den 80er Jahren, das besondere Verhältnis zwischen Griechenland und Deutschland, sowie die Rolle des griechischen Modells für Europa analysieren. Den Abschluss des Vortrags bildet die Aufforderung zur Entwicklung von Alternativen zur gegenwärtigen Politik.

Mit dieser Veranstaltung möchten die Veranstalter die Diskussion über die Finanz- und Wirtschaftkrise weiterführen und einen Beitrag gegen das gegeneinander Ausspielen von Bevölkerungen in Europa und für die solidarische Entwicklung von Alternativen zu der neoliberalen EU-Politik leisten.

Karl-Heinz Roth ist Historiker und arbeitet für die Stiftung für Sozialgeschichte in Bremen. Bekannt ist er durch zahlreiche Veröffentlichungen.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Attac Hagen, DGB Hagen/VHS Hagen/Arbeit und Leben, Rahel Varnhagen Kolleg, Kulturzentrum Pelmke.

Dazu passend: Am Tag danach die Gelegenheit zur aktuellen Landeskunde „me ellinikó trópo“ (auf griechische Art und Weise).

Griechischer Kochkurs mit „EU-Maßnahmen“

Nach einem französischen Kochabend lädt das Europe-Direct-Büro der Stadt Hagen am 26. September unter dem Motto „Europa kocht – griechische Küche in Theorie und Praxis“ erneut zu einem nicht alltäglichen Kochkurs in der Küche der Villa Post, Wehringhauser Straße 38, ein.

Interessierte erfahren unter Anleitung von Eleni Nalmpantidou, wie griechische Gaumenfreuden entstehen können. In entspannter Runde werden die Teilnehmer anschließend ihr selbst hergestelltes Menü verkosten. Der Kostenbeitrag beläuft sich auf 29 Euro einschließlich der Lebensmittel und Getränke.

Während des Abends werden neben dieser kulinarischen Rundreise und Erfahrungsberichten aus Griechenland auch interessante rechtliche Informationen zu EU-Maßnahmen thematisiert. Anmeldung und weitere Informationen unter vhs@stadt-hagen.de oder unter der Telefonnummer 02331-2073622.

„Für Hagens Ruf ist die Affäre schlichtweg peinlich“

23. September 2012

Die Wellen der Empörung über die für Oberbürgermeister Jörg Dehm eher peinlichen Fakten aus dem Bericht des Rechnungsprüfungsamtes (RPA) schlagen höher. Am Donnerstag war die WP-Berichterstattung vom Pfingstwochenende bestätigt worden, dass der Umgang mit dem mit 37.000 Euro dotierte Beratervertrag des Ersten Beigeordneten Dr. Christian Schmidt bei der Hagen-Agentur nicht rechtmäßig war. (…)

Ein klarer Rechtsbruch, wie eine RPA-Sonderprüfung jetzt zeigt. Entsprechend gingen gestern auch schon die ersten Anzeigen aus der Hagener Bürgerschaft bei der Staatsanwaltschaft ein. Bei der Ermittlungsbehörde an der Lenzmannstraße läuft bereits ein Vorermittlungsverfahren gegen Dezernent Schmidt. Vor dem Hintergrund des jetzt vorliegenden 25-seitigen RPA-Berichts prüft die Anklage, ob noch weitere Personen in die laufenden Ermittlungen einbezogen werden müssen.

Aus der Politik meldeten sich gestern ebenfalls die ersten Stimmen: Während die CDU/FDP-Koalitionäre sich mit offener Kritik am Handeln des Hagener Oberbürgermeisters zurückhielten, nutzten SPD und Grüne vorbehaltlich der ausführlichen Lektüre des RPA-Berichtes Vokabeln wie „Sonnenkaiser“ und „Ohrfeige“. Hagen Aktiv forderte sogar die Einschaltung der Kommunalaufsicht. Hier die ersten Reaktionen im Wortlaut: (…)

Quelle: DerWesten

Ein Drittel der Kredite bereits zurückgezahlt

23. September 2012

Fley. Beständigkeit und hohe Qualität – und das seit mehr als einhundert Jahren. Diese international bekannten Vorzüge des ehemaligen Hohenlimburger Traditionsunternehmens stimmen die Männer auf der Kommandobrücke der Friedr. Gustav Theis Kaltwalzwerke GmbH zuversichtlich, in den kommenden Monaten und Jahren auch in tosender See das zwischenzeitlich angeschlagene Schiff auf Kurs zu halten und in ruhigeres Fahrwasser und somit in den schützenden Hafen zu bringen. (…)

Ein Grund dafür sind auch eine veränderte Unternehmenskultur und veränderte Unternehmensstrukturen. Denn die Zeiten, als das Unternehmen von der Prinzessin zu Hohenzollern, ehemalig Dr. Viola Hallman, patriarchisch geführt wurde, sind vorbei. Jetzt werden Transparenz und Mitverantwortung als Zielsetzung an die Mitarbeiter ausgegeben, die sich u.a. auch dadurch ausdrücken, dass die Zahl der Verbesserungsvorschläge von ehemals 50 pro Jahr auf zuletzt 450 hochgeschnellt ist. „Wir sind eine Familie geworden“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Manfred Weber, der in Jahren der Krise auch die gute Zusammenarbeit mit der IG-Metall und insbesondere mit Hubert Rosenthal lobt.

Quelle: DerWesten

GRÜNE freuen sich über Erfolg der Transparenzinitiative

22. September 2012

Die GRÜNE Ratsfraktion freut sich über einen schönen Erfolg: „Der Rat hat am 20.09. einstimmig die Vorschläge für mehr Transparenz und Bürgernähe beschlossen, die wir im Januar eingebracht haben“ berichtet Fraktionssprecher Joachim Riechel.

„Eine Reihe von Änderungen in der Geschäftsordnung sorgt dafür, dass zukünftig Tagesordnungspunkte nur in eindeutig begründeten Ausnahmefällen nichtöffentlich beraten werden. Politisches Handeln in Hagen wird öffentlicher und auch für die Bürgerschaft besser mitzuverfolgen. Bereits in der gestrigen Ratssitzung wurden die Beschlussvorschläge sichtbar an die Wand des Sitzungsraums projiziert. Auch die Barrierefreiheit der Sitzungsräume ist nun ein Ziel der Stadt Hagen.“

Durchsetzen konnten sich die GRÜNEN auch in den wenigen Punkten, deren Machbarkeit bis zuletzt von der Verwaltung bestritten wurde. „Sogar für die Protokollierung von Abstimmungsergebnissen nach Fraktionen wird die Verwaltung einen Vorschlag ausarbeiten, nachdem die Klärung durch das Innenministerium ergab, dass diese Art der Niederschrift völlig rechtens ist.“ freut sich Fraktionsgeschäftsführer Hubertus Wolzenburg.

„Bochum, Köln, Duisburg und andere Städte machen dies schon seit Jahren so, aber in Hagen war man bis vor kurzem der Meinung, damit die Rechte der Einzelmitglieder des Rates zu verletzen. Da dies endgültig als Unfug entlarvt werden konnte, wird in Zukunft für alle Hagener anhand der Gremienprotokolle nachvollziehbar sein, wie sich ihre gewählten Vertreter bei welchem Thema verhalten haben. Ein weiterer Schritt, Politik in Hagen bürgernäher zu machen.“

Dazu:

Hamburg bekommt Transparenzgesetz – Verträge müssen veröffentlicht werden

Hamburg bekommt das bislang weitreichendste Transparenzgesetz in Deutschland. Künftig müssen Politik, Verwaltung und städtische Unternehmen Dokumente von öffentlichem Interesse unaufgefordert und kostenfrei im Internet zur Verfügung stellen. Darauf gedrängt hatte eine von Mehr Demokratie, Transparency International und Chaos Computer Club initiierte Volksinitiative.

Mit der Einführung des Transparenzgesetzes wird Hamburg Transparenz-Hauptstadt. Anders als im Informationsfreiheitsgesetz, das nun durch das Transparenzgesetz ersetzt wird, sind viele Daten nicht mehr nur auf Antrag zugänglich, sondern für Bürgerinnen und Bürger frei in einem Informationsregister über das Internet abrufbar.

Quelle: abgeordnetenwatch

Entschuldigung von Hagens OB Jörg Dehm – Beratervertrag war unrechtmäßig

22. September 2012

Sein dunkler Anzug verwandelte sich ins Büßergewand: Oberbürgermeister Jörg Dehm musste jetzt eingestehen, seinen Ersten Beigeordneten Dr. Christian Schmidt zu Beginn des Jahres 2011 mit einem unrechtmäßig dotierten Beratervertrag ausgestattet zu haben. Das hat eine Sonderprüfung des Rechnungsprüfungsamtes (RPA) ergeben.

„Ich habe einen Fehler gemacht, für den ich mich bei den Bürgern entschuldigen möchte“, räumte der Verwaltungschef kleinlaut ein, den rechtlichen Rahmen falsch eingeschätzt zu haben. Zum Hintergrund: Mit der Neuaufstellung der Hagen-Agentur zum Jahreswechsel 2010/11, bei der Schmidt keine Rolle mehr spielte, sollte seinerzeit für den langjährigen, nebenamtlichen Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft ein adäquater finanzieller Ausgleich im Sinne einer Abfindung gefunden werden.

Der Dezernent hatte über zehn Jahre hinweg jährlich eine Extra-Vergütung plus Auslagenpauschale von 11.300 Euro zu seinem Beigeordneten-Salär (100.000 Euro) hinzuverdient. Somit wurde für die Fortführung zweier EU-Projekte zwischen Dehm und Schmidt im Januar 2011 kurzerhand ein Pauschalhonorar in Höhe von 37.000 Euro vereinbart (Tagessatz: 1200 Euro), um einen finanziellen Ausgleich zu schaffen.

„Einen Ausfall von knapp 12.000 Euro pro Jahr spürt man auch bei einem B6-Gehalt“, versuchte Dehm gestern sein Handeln, von dem der Aufsichtsrat der Hagen-Agentur ausgeklammert blieb (Dehm: „Blöderweise ist dort nichts protokolliert“), zu rechtfertigen. (…)

Quelle: DerWesten

Anmerkung: Es wurde also ein Honorar „vereinbart“, damit der Herr Dezernent nicht verarmt. Da bleibt noch die Frage offen: Von wem ging die Initiative dazu aus? Hat Dehm das Zubrot angeboten oder Schmidt es eingefordert?

Spekulationen um Oetker-Anteil an Hagener Douglas-Konzern

22. September 2012

Der Hagener Handelskonzern bestätigt erstmals Gespräche, die auf eine Übernahme durch einen Finanzinvestor hinauslaufen könnten. Gleichzeitig soll der Oetker-Konzern zum Verkauf seines Douglas-Anteils bereit sein. (…)

Quelle: DerWesten

Inklusion: Städtetag NRW fordert Konnexität ein

22. September 2012

Die Städte in Nordrhein-Westfalen unterstützen den gemeinsamen Schulbesuch von behinderten und nichtbehinderten Kindern und Jugendlichen und wollen, dass dieser zunehmend und schrittweise zur Regel wird. Mit deutlicher Kritik reagieren sie darauf, dass im Gesetzentwurf des Landes die zusätzlichen Kosten der Kommunen nicht ausgeglichen werden.

Der Geschäftsführer des Städtetages Nordrhein-Westfalen, Dr. Stephan Articus, erklärte zum vorgelegten Entwurf eines 9. Schulrechtsänderungsgesetzes: „Die Städte sehen sich in der Mitverantwortung, eine gemeinsame Bildung für behinderte und nichtbehinderte Menschen zu ermöglichen. Inklusion braucht Qualität – und Qualität ist nicht ohne zusätzliche bauliche Ausstattungen und zusätzliches Personal in den Schulen zu haben. Die Städte haben deshalb kein Verständnis dafür, dass das Land das Prinzip der Konnexität – Wer bestellt, bezahlt – in dem Gesetzentwurf verletzt.“

Nach einem Gutachten im Auftrag des Städtetages NRW ist das Land verpflichtet, den Kommunen die zusätzlichen Ausgaben zu erstatten, die mit der Inklusion verbunden sind. Nach dem Gutachten ist mit Mehrkosten im Personalbereich, beispielsweise für so genannte Integrationshelfer zu rechnen. Hinzu kommen erhebliche Zusatz-Sachkosten, vor allem investive bauliche Kosten zur Schaffung umfassender Barrierefreiheit, sowie gegebenenfalls erhöhte Beförderungskosten für Schülerinnen und Schüler und zusätzliche Ausgaben für spezielle Lehr- und Lernmittel bzw. Hilfsmittel.

Articus: „Die Städte als Schulträger sind bereit, die Umsetzung einer gelingenden Inklusion nach besten Kräften zu unterstützen. Um eine qualitativ hochwertige Inklusion zu erreichen, muss das Land das Konnexitätsprinzip anerkennen. Denn die Inklusion darf in der Praxis vor Ort nicht scheitern.“

Sozialticket: Nur eine begrenzte soziale Wohltat

21. September 2012

Gastbeitrag von Ruth Sauerwein
Mitglied im Sozialausschuss für Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Ab 1. Januar 2013 können also auch in Hagen EmpfängerInnen von ALG II, Wohngeld und Grundsicherungsrenten in den Genuss des verbilligten Sozialtickets für den ÖPNV kommen. Das hätte schon seit Beginn dieses Jahres der Fall sein können, wenn der Rat es nicht abgelehnt hätte – aus Kostengründen.

Die VertreterInnen von Bündnis 90/Die Grünen hatten in den Debatten im Sozialausschuss und Rat darauf hingewiesen, dass die Verwaltung die zu erwartenden Kosten künstlich hochgerechnet habe und gefordert, die Chancen des Modellprojekts zu nutzen. Die Landesregierung hatte die Teilnahme an dem Modellprojekt auch ausdrücklich Kommunen im Nothaushalt gestattet. Darauf wurde in der Ratsvorlage auch hingewiesen:

„Mit der Befristung des Projekts bis zum 31.12.2012 soll insbesondere den Belangen der Nothaushaltsgemeinden Rechnung getragen werden und für jede Kommune eine Ausstiegsmöglichkeit (nach der Pilotphase) gegeben sein. Für eine Weiterführung des Projektes über den 31.12.2012 hinaus bedarf es zudem eines erneuten Verwaltungsratsbeschlusses des VRR.“

Jetzt stellt sich heraus, dass die Kosten für etwas mehr soziale Fürsorge durchaus zu stemmen gewesen wären. Denn nicht alle 33.000 Berechtigten in Hagen hätten das Ticket genutzt und damit wären die veranschlagten Kosten weitaus geringer ausgefallen. Außerdem: Die Hagener Straßenbahn rühmt sich jetzt schon im zweiten Jahr hintereinander, dass sie mehr „eingespart“ habe als im Konsolidierungsplan vorgesehen (ich denke immer dran, wenn ich abends mal wieder ziemlich lange auf den Bus warte bzw. eine Veranstaltung überhastet verlassen muss). Und für die Einkommensschwachen in Hagen war nicht genug Geld da? Das ist empörend.

Dabei ist das Sozialticket nur eine begrenzte soziale Wohltat. Dass lediglich etwa fünf Prozent der Berechtigten das Ticket in Anspruch genommen haben, zeigt, dass 29,90 Euro immer noch zu hoch sind. Im Regelsatz für ALG-II-EmpfängerInnen sind etwa 15 Euro im Monat für Mobilität vorgesehen. Angesichts wachsender Armut bundesweit, aber auch in dieser Stadt ist eine Politik, die für sozialen Ausgleich sorgt und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht, zwingend geboten – koste es, was es wolle. Und dass es in diesem Land genug Geld gibt, hat der Armuts- und Reichtumsbericht ja gerade sehr nachdrücklich dokumentiert.

Wenn der Rat jetzt die Einführung des Sozialtickets beschließt, kann man zwar sagen: Besser spät als nie. Aber es bleibt der bittere Nachgeschmack, dass alles, was für arme MitbürgerInnen gedacht ist, in Hagen auf die lange Bank geschoben wird.

Bürger sollen für abstruse Idee zahlen

21. September 2012

Wählervereinigung fordert eigene Autokennzeichen für Hohenlimburg

Die neueste Klamotte aus dem Repertoire der Heimatbündler und Brauchtumsexperten wird am nächsten Mittwoch in der Sitzung der Hohenlimburger Bezirksvertretung präsentiert. Dort fordert die Wählervereinigung „Bürger für Hohenlimburg“ die Option auf ein eigenes Autokennzeichen für Hohenlimburg.

„HLB“ soll das heißen und nach Einschätzung der Antragsteller „dem Wunsch vieler Hohenlimburger entsprechen, die sich nach der Eingemeindung der Stadt Hohenlimburg nach Hagen im Jahre 1975 im wesentlichen als Hohenlimburger fühlen und entsprechende Identität stiftende Maßnahmen sehr begrüßen würden“.

Hintergrund ist eine absatzfördernde Idee der Schilderhersteller, die im Sommerloch von Bundesverkehrsminister Ramsauer zum schlagzeilenträchtigen Thema gemacht wurde: Im Rahmen von Gebietsreformen längst verschwundene Kfz-Kennzeichen können reanimiert werden (Siehe auch: Autokennzeichen: Eine Studie und ihre Folgen). Und damit nicht genug. Um den Verkaufserfolg komplett zu machen, sollen auch Stadtbezirke eigene Kennzeichen ausgeben dürfen – selbst wenn sie in der Vergangenheit nie welche hatten. Wie Hohenlimburg.

Die Hohenlimburger Wählervereinigung ist ein Zerfallsprodukt der „Bürger für Hagen“ des Ex-SPDlers Otto Marscheider und nur in Hohenlimburg vertreten. Weil nach den Vorstellungen Ramsauers bei kreisfreien Städten nur der Rat beschließen darf, kann sie ihren Antrag deshalb auch nur in der Bezirksvertretung stellen.

Demokratietheoretisch sind Bezirksvertretungen (BV) in Großstädten eine durchaus einleuchtende Angelegenheit, um eine gewisse Bürgernähe bei Entscheidungen, die den jeweiligen Bezirk betreffen, herzustellen. In der Praxis allerdings mehren sich die Zweifel an der Sinnhaftigkeit solcher Gremien.

Wenn in einer Stadt wie Hagen jeder BV nur noch 30.000 Euro p.a. zur freien Verfügung stehen und allein der Verwaltungsaufwand plus Aufwandsentschädigungen der BV-Mitglieder jeweils mehrere Hunderttausend Euro betragen, stellt sich zwangsläufig die Frage nach der Verhältnismäßigkeit.

Inhaltlich scheinen viele Akteure in den BVs den Sinn dieser Stadtteilparlamente in einer Art Verlängerung von Vereinsstammtischen zu sehen. Einem Milieu, in dem sie offensichtlich zu Hause sind. So wurde in der BV Haspe neben vielen Tagesordnungspunkten, die ihr qua Gesetz von der Verwaltung zur Abstimmung vorgelegt wurden, aus eigenem Antrieb auch schon die Bezuschussung von „Wurfmaterial“ für den Kirmesumzug des Stadtteils beschlossen. Wohl nach dem Motto: „Kamelle, der Bezirksbürgermeister kommt.“

Würden die Hohenlimburger Vorstellungen umgesetzt, könnten die Vorstadtschulzen auch noch mit eigenem Kennzeichen vorfahren, was manchem Ego gewaltig schmeicheln dürfte. Finanziert werden soll der Spaß mit „HLB“ nach den Vorstellungen der „Bürger für Hohenlimburg“ übrigens – kostenneutral für die Stadt – über höhere Gebühren für die Bürger.

Man fasst sich nur noch an den Kopf.

Verladebahnhof der Cargobeamer AG am Hagener Hengsteysee bleibt umstritten

21. September 2012

Die Cargobeamer AG hat bei der Bezirksregierung Arnsberg ein Planfeststellungsverfahren zur Errichtung eines Güterumschlagterminals am Hengsteysee beantragt. Das Unternehmen will bereits im nächsten Jahr mit dem Bau beginnen und 2014 die ersten Züge verladen. Wenn der Regierungspräsident dem Antrag zustimmt und das Verfahren einleitet, wäre die Stadt Hagen an der Entscheidungsfindung nur am Rande beteiligt.

In der von zahlreichen Bürgern besuchten Sitzung der Bezirksvertretung Nord herrschte am Mittwoch eine Mischung aus Verblüffung und Unmut über das Vorgehen der Cargobeamer AG. „Hier sollen die Rechte von Bürgern und Politikern ausgehebelt werden“, erregte sich CDU-Fraktionschef Hennemann. Auch Baudezernent Thomas Grothe erklärte gestern, die Kompetenz der Stadt dürfe nicht formalrechtlich ausgehöhlt werden.

Vor allem in Bathey formiert sich inzwischen der Widerstand gegen den Cargobeamer. (…)

Quelle: DerWesten

Sparen beim WAZ-Konzern

21. September 2012

Abnehmen in Essen

…und auch in Hagen, Dortmund, Thüringen und Braunschweig. WAZ-Mediengruppe will die Kosten bis 2014 um 20 Prozent senken.

Bei der Zeitungsgruppe WAZ ist derzeit keine übermäßig gute Stimmung: In NRW läuft die Rückeroberung des Lokalen bei WAZ, NRZ, WR und WP durch freundliche Kinderlandverschickung aus den eben erst mit so viel Stolz aufgebauten zentralen Einheiten (Motto: „Vom Content-Desk zum Schützenfest!“) schleppend. (…)

Quelle: taz

Anstrengungen für Ausbau der Kinderbetreuung

21. September 2012

Städtetag fordert stärkere Initiativen gegen Erzieherinnenmangel

Die deutschen Städte setzen alles daran, den Ausbau der Kinderbetreuung für Kinder unter drei Jahren weiter voranzubringen. Sie streben dazu auch neue Wege an, zum Beispiel ein Platzsharing, bei dem Plätze geteilt werden, wenn Eltern nur eine Teilzeitbetreuung für ihre Kinder benötigen. Trotz aller Anstrengungen sieht der Deutsche Städtetag den im August 2013 in Kraft tretenden Rechtsanspruch aber noch lange nicht überall als gesichert an.

Der stellvertretende Präsident des Deutschen Städtetages, Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach aus Heilbronn, sagte nach einer Konferenz der Mitgliedsstädte des kommunalen Spitzenverbandes am Mittwoch in Berlin: „Die Städte konzentrieren sich mit ganzer Kraft darauf, in den nächsten Monaten möglichst viele weitere Plätze zu schaffen. Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel erreicht, seit 2006 hat sich das Platzangebot in den westlichen Kommunen mehr als verdoppelt. Vor allem in großen Städten liegt der Bedarf jedoch deutlich über dem bundesweiten Durchschnittswert von 39 Prozent. Die noch bestehende Lücke für die Erfüllung des Rechtsanspruchs wird daher wahrscheinlich nicht überall rechtzeitig geschlossen werden können.“

Potential für eine Verkleinerung der Lücke sieht der Deutsche Städtetag zum Beispiel im Platzsharing. Die bestehenden Betreuungsangebote sollten daraufhin überprüft werden, wie weit sie ausgelastet sind. Himmelsbach: „Viele Eltern wünschen sich für ihre Kinder lediglich eine Teilzeitbetreuung, vielfach werden aber Ganztagsplätze angeboten. Diese könnten sich Kinder teilen, so dass der Platz mehreren zugute kommt und ein höherer Bedarf gedeckt werden kann. Hier sollten die Länder, in denen es Hürden gibt, flexibler sein und ein Platzsharing zulassen bzw. fördern.“

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„Zukunft ohne Wachstum“ – eine erste Diskussion in Hagen

20. September 2012

Dr. Norbert Reuter, Mitglied der Enquete-Kommission der Bundesregierung und Wirtschaftsexperte des Ver.di-Bundesvorstands referierte am Dienstagabend vor vollem Saal in der Villa Post der Volkshochschule. Sein Thema „Zukunft ohne Wachstum“ traf auf großes Interesse. Veranstalter war neben dem DGB, der VHS und Arbeit und Leben diesmal auch das Hagener Bündnis für eine Energiewende.

Bereits zu Beginn stellte Reuter die Reduzierung des Wohlstands einer Gesellschaft ausschließlich durch das jährliche Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Frage. Er verwies u.a. darauf, dass das BIP erhebliche Teile gesellschaftlicher Arbeit gar nicht bewerten würde, wie zum Beispiel die geleistete Hausarbeit, obwohl sie ein wesentlicher Faktor gesellschaftlicher Arbeit ist. Da sie aber nicht bezahlt würde, würde sie auch nicht in Geldwerten erfasst und bliebe somit aus der Rechnung.

Andererseits würden beispielsweise Reparaturkosten für einen verunglückten Zug berechnet, obwohl sie keine neuen Werte hervorbrächten. Hier gelte es über viele neue Fragen zu diskutieren und auch neue Aspekte wie aktuelle Glücksmessungen in die Diskussionen aufzunehmen.

Reuter verwies auf 4 besondere Dilemmata der BIP-Wohlstandsmessungen:

Das Verteilungsdilemma, einerseits immer höheres Wachstum zu schaffen, ohne dieses Wachstum gerechter in der Gesellschaft zu verteilen. Als aktuelles Argument führte er den aktuellen Reichtums- und Armutsbericht der Bundesregierung an, der noch einmal deutlich auf diese Problematik hinweist.

Auch die Ausrichtung auf immer mehr Wohlstand wirft Fragen auf. Einerseits ist es möglich immer mehr Waren zu kaufen – andererseits würde dies eben auch negative Folgen für Mensch und Umwelt hervor bringen.

Beim so genannten Sinndilemma stellte er fest, dass für viele Menschen das Versorgungsniveau längst nicht auf dem gewünschten Stand sei – für andere aber durch die Erhöhung dieses Niveaus kein Anstieg des Wohlbefinden mehr nachweisbar wäre.

Letztlich machte er auf das Umweltdilemma aufmerksam. Zum einen sei anhaltendes Wachstum ein Faktor für Stabilität, zum anderen aber als anhaltendes expotenzielles Phänomen auf einem begrenzten Planeten nicht möglich. „Wenn alle Menschen so leben würden wie die Menschen in den OECD-Staaten, bräuchten wir vier Erden“, stellte der Wissenschaftler dazu fest.

Im Rahmen seiner Ausführungen stellte er bisherige Entwicklungen und mögliche weitere Perspektiven anhand vieler anschaulicher Beispiele und Folien dar. Im Blick auf die Arbeit der Enquete-Kommission verwies er darauf, dass dort alles andere als Einigkeit herrsche und es außerordentlich schwierig sei gemeinsame Positionen zu finden. Zu sehr lägen die Ansichten auseinander.

„Es gibt Wachstumsoptimisten, die sich weiterhin vor allem an marktwirtschaftlicher Logik ausrichten, es gibt Pessimisten, die auf Kürzungen orientierten und soziale Standards als nicht mehr haltbar erklären.“ Seine Position beschrieb er als wachstumsrealistische Ausrichtung. Wachstumsraten gingen langfristig unumkehrbar zurück, die Verantwortung für ökologische und demografische Entwicklung seien ernst zu nehmen und die Politik müsse sich der Verantwortung für eine vernünftige und gerechte Verteilungspolitik bewusst werden. Die Erhöhung von Lebensqualität für alle Menschen durch mehr Freizeit und beispielsweise Verkürzung von Arbeitszeiten sind seiner Ansicht nach wichtige Ausrichtungen, die es in die Debatten aufzunehmen gelte.

Die Antwort auf die Frage, ob die Enquete-Kommission sich einer solchen Orientierung anschließen würde, fiel nicht vielversprechend aus. Aber die Diskussion gelte es zu führen und dabei könnten Veranstaltungen wie in Hagen einen Beitrag leisten. Eine abschließende Antwort auf die Eingangsfrage, ob Zukunft ohne Wachstum möglich sei, blieb offen und soll auch in Hagen weiter diskutiert werden.

Ratssitzungen live im Internet: Städte prüfen Möglichkeiten und Kosten

20. September 2012

Liveübertragungen von Ratssitzungen im Internet – viele Politiker sehen darin eine Möglichkeit, Bürger stärker für Lokalpolitik zu interessieren. Einige Städte im Ruhrgebiet sind derzeit mit dem Thema beschäftigt, Hagen ist nicht dabei.

In der Volmestadt verstärkt sich eher der Eindruck, dass auch schon vergleichsweise kleine Veränderungen zur Verbesserung der Transparenz von daran nicht interessierten Kreisen in der Verwaltung weiter verwässert und verschleppt werden. Heute steht das Thema wieder einmal auf der Tagesordnung des Hagener Stadtrats.

Bottrop ist schon einen Schritt weiter und im Ruhrgebiet Vorreiter bei Internetübertragungen von Ratssitzungen. Vor zwei Jahren sollte das Projekt starten, doch der Einspruch der Bezirksregierung mit Blick auf das Haushaltssicherungskonzept der Stadt stoppte die Pläne zunächst. Erst Anfang des Jahres gab es grünes Licht aus Münster. Derzeit laufen die technischen Proben für eine Internetübertragung. Wenn alles klappt, könnte die nächste Ratssitzung im November bereits online zu sehen sein. Die Stadt arbeitet für die Internetübertragung mit einem externen Anbieter zusammen. Im Etat sind 5.000 Euro pro Jahr für das Vorhaben eingestellt.

In Essen hatte die Verwaltung bereits Möglichkeiten einer Übertragung der Ratssitzungen geprüft und war zu dem Ergebnis gekommen, dass mit Blick auf die Kosten „der Aufwand als nicht gerechtfertigt angesehen“ wird. Für eine „Minimallösung“ wurden einmalige Technik-Investitionen von 16.500 Euro errechnet sowie jährliche Personalkosten von rund 46.000 Euro. Der Rat der Stadt hat in seiner Sitzung im Juni die Verwaltung nochmals beauftragt, Kosten und technische Lösungen zu prüfen und „einen konkreten Umsetzungsvorschlag“ vorzulegen.

Ähnlich sieht es in Bochum und Oberhausen aus. Auch dort untersuchen die Verwaltungen derzeit im Ratsauftrag, ob und wie eine Übertragung möglich ist.

Vom Tisch hingegen ist das Projekt Internetübertragung im Recklinghausen. Dort hat der Hauptausschuss in seiner Sitzung am Montag einen entsprechenden Antrag abgelehnt. Die Politiker sehen vor allem rechtliche Probleme: Um die Persönlichkeitsrechte zu schützen, müssten nicht nur die Ratsmitglieder, sondern auch Zuschauer und Stadtmitarbeiter vor jeder Sitzung ihr Einverständnis geben. Auch die entstehenden Kosten sprechen für die Recklinghäuser Politik gegen die Übertragung der Ratssitzungen.

In Dortmund hat es schon im vergangenen Jahr einen Beschluss der Politik gegen die Sendung der Ratssitzungen im Internet gegeben. „Das heißt jedoch nicht, dass – angesichts weiterer Forschritte der Medien – das Thema nicht irgendwann wieder aufs Tapet kommt“, so ein Stadtsprecher.

„Städte engagieren sich für Energiewende – Masterplan und Gesetzesanpassungen nötig“

20. September 2012

Deutscher Städtetag nach Konferenz der Mitgliedsstädte

Die Städte unterstützten die im Sommer 2011 beschlossene Energiewende nachdrücklich. Dafür engagieren sich Städte und kommunale Energieunternehmen (Stadtwerke) mit innovativen Konzepten und mit einem ganzen Bündel erfolgversprechender Projekte.

Für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende sind nach Auffassung des Deutschen Städtetages die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. So muss Kommunen und kommunalen Unternehmen zum Beispiel die Übernahme lokaler Stromnetze erleichtert werden. Außerdem plädieren die Städte für eine Aufstockung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms auf 5 Milliarden Euro sowie für einen Masterplan zur Umsetzung der Energiewende.

Nach einer Konferenz der Mitgliedsstädte des Deutschen Städtetages in Berlin, an der als Gastredner Bundesumweltminister Peter Altmaier teilnahm, erklärte der Präsident des Deutschen Städtetages, der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude: „Städte und Stadtwerke sind wichtige Akteure der Energiewende. Sie engagieren sich massiv beim Aufbau und dem Ausbau einer klimafreundlichen, dezentralen Energieerzeugung, bei Erwerb und Modernisierung von Leitungsnetzen und bei der Einsparung von Energie, etwa durch die Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung oder durch die Gebäudesanierung. Damit Kommunen und städtische Unternehmen mit ihren Klimaschutzmaßnahmen erfolgreich sein können, müssen Bund und Länder die rechtlichen Vorgaben verbessern. Außerdem erwarten die Städte, dass der Bund gemeinsam mit Ländern und Kommunen einen Masterplan entwickelt, um die Energiewende zielgerichteter umzusetzen.“ (more…)

DGB Hagen: Nicht klagen – sondern verändern und „UmFairTeilen“

19. September 2012

Bereits die Vorankündigungen des anstehenden Armuts- und Reichtumsberichtes der Bundesregierung machen deutlich, dass auf der einen Seite der Kampf gegen die Armut keine Erfolge zu verzeichnen hat und auf der anderen Seite der Reichtum der Vermögenden weiter wächst. Trotz Krise geht es den Reichen ausnehmend gut und sie konnten ihr Vermögen sichern und ausbauen.

Der DGB in Hagen nimmt diese Entwicklung neuerlich zum Anlass eine andere Verteilung einzufordern. Jochen Marquardt vom DGB sieht sich in seiner Analyse bestätigt, dass in der Krise vor allem die Vermögenden und Banken gerettet wurden. Gleichzeitig hat sich die Lage für viele Menschen nicht geändert und auch die erforderlichen Mittel für die Städte und Gemeinden zur Sicherung der Daseinsvorsorge wurden nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung gestellt. „Es müssen endlich vernünftige Schlussfolgerungen aus diesen Entwicklungen gezogen werden. Und das bedeutet die starken Schultern müssen im Interesse der Gemeinschaft und einer lebenswerten Zukunft stärker belastet werden –  zum Beispiel durch die Einführung einer Vermögenssteuer.“

Die Gewerkschaften unterstützen aus diesem Grund die Initiative des Bündnisses „Aufstehen für Hagen“. Das Bündnis hat einen Antrag an den Rat der Stadt auf den Weg gebracht, der die Wiedereinführung der Vermögenssteuer einfordert. Aktuell werden dazu Unterschriften in der Stadt gesammelt und am 29. September soll dazu ein Aktionstag unter dem Motto „UmFairTeilen“ in Hagen durchgeführt werden.

Mitarbeiter der Stadt Hagen posiert mit Handgranate auf Facebook

19. September 2012

Ein Mitarbeiter der Stadt Hagen hat auf sein privates Facebook-Profil Bilder hochgeladen, auf denen er mit Handgranate und Maschinenpistole posiert. Die Stadt prüft nun unter anderem, ob die Bilder auf seiner Dienststelle entstanden sind. (…)

Neben einem Foto, das eine Kettensäge in einem Schraubstock zeigte, schrieb der städtische Mitarbeiter, dass er damit den Personalabbau im Sinne des Oberbürgermeisters forcieren könne. (…)

Quelle: DerWesten

Dazu passend:

Die schönsten Schützenfest-Fotos aus dem Sauerland (DerWesten)

Kiffen mit Hindenburg

18. September 2012

In Hagen gibt es das noch, in Münster wurde es am Sonntag mit einem Bürgerentscheid besiegelt: Eine öffentliche Fläche, die nach dem Steigbügelhalter Adolf Hitlers, dem damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, benannt wird, ist in der Westfalenmetropole nicht länger erwünscht.

Der Rat der Stadt Münster hatte beschlossen, den Hindenburgplatz vor der Universität in Schlossplatz umzubenennen. Daraufhin hatte sich eine Initiative gegründet, die mit einer Art heimatverbundenem Gewohnheitsrecht gegen die Umbenennung argumentierte. Ihr Slogan lautete: „Ein vertrautes Stück Münster. Hier sind wir zu Hause.“ Rechte Gruppierungen scharrten bereits mit den Hufen.

Diesem Spuk haben die Münsteraner jetzt ein Ende bereitet. Mit rund 60 Prozent der abgegebenen Stimmen sprachen sich die Bürger für den neuen Namen aus. Selbst der Münsteraner Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) zeigte sich laut SPIEGEL erleichtert: „Wir haben so intensiv wie keine andere Stadt in Deutschland dieses Thema bearbeitet.“

Die Hagener Hindenburgstraße dümpelt währenddessen munter vor sich hin. Leerstände, ein freigezogener Laden für Kifferzubehör und verlassene Bankpaläste prägen das Bild, das abgerundet wird von einem Pornokino und einem Parkhaus, bei dem großflächig der Putz von der Wand fällt.

Anders als man vielleicht annehmen könnte, bekam die Straße nicht erst nach 1933 ihren Namen, sondern war schon zu Zeiten der Weimarer Republik eingebettet in ein Umfeld, in dem auch andere führende damalige Politiker wie Friedrich Ebert, Rathenau oder Erzberger namentlich beheimatet waren. Während der Nazizeit wurde dann fleißig umbenannt: aus der Friedrich-Ebert- wurde beispielsweise die Adolf-Hitler-Straße, gleich um die Ecke war der Morphinist Göring angesiedelt. Ironischerweise dort, wo sich Jahrzehnte später die Freunde eines gepflegten Pfeifchens die Klinke in die Hand gaben.

Sollte man die Straße umbenennen? Eigentlich ja, aber so wie Hindenburg (beispielhaft) für den Untergang der Weimarer Republik steht, repräsentiert die nach ihm benannte Straße (ebenso beispielhaft) den fortschreitenden Verfall der Stadt Hagen. Also besser nicht?

Fast egal. Vielleicht sollte die grandiose Hagen-Agentur in ihrem Info-Laden „Hindenburg-Tüten“ als „Leuchtturmprojekt“ anbieten und damit dem „Schwarzem Afghanen“ Konkurrenz machen. Das wäre mal ein echtes „Alleinstellungsmerkmal“, mit dem sich die gebeutelten Hagener die Welt ein wenig schön nebeln könnten.

Kita-Plätze – jetzt Druck machen

18. September 2012

Der DGB in Hagen geht davon aus, dass in Hagen noch hunderte zusätzliche Kita-Plätze eingerichtet werden müssen, um im nächsten Jahr den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen. Aus Sicht der Gewerkschaften wird dies eine ungeheure Herausforderung für die Stadt.

Jochen Marquardt vom DGB schließt sich den Forderungen des Hagener Bundestagsabgeordneten René Röspel an, der das Betreuungsgeld ablehnt und die möglichen Mittel in den Ausbau der Kindereinrichtungen stecken will. Marquardt: „Aber auch diese Initiative wird nicht ausreichen, um sowohl die zahlenmäßige Sicherstellung der Plätze zu gewährleisten und vor allem die erforderlichen Bedingungen der Qualität der Arbeit in den Kitas zu sichern. Schon heute stehen die Beschäftigten unter immensen Druck und Viele von ihnen arbeiten bis an ihre Leistungsgrenzen und zum Teil darüber hinaus.“

Dringend erforderlich scheinen gemeinsame Initiativen der Städte und des Landes, um die von Ministerin Schröder geplante „Herdprämie“ zurück zu weisen und den Einsatz der notwendigen Mittel ermöglichen. Der DGB kritisiert an dieser Stelle die Tendenz der Politik der Bundesrepublik, die immer dann von Alternativlosigkeit redet, wenn es um die Rettung von Vermögenden geht und beim Abbau sozialer Standards Verständnis und Einsicht bei den Betroffenen einfordert.

Zukunft ohne Wachstum?

16. September 2012

Dienstag, 18. September 2012, 18.00 Uhr
Villa Post der VHS Hagen, Wehringhauser Str. 38, 58089 Hagen

Referent: Dr. Norbert Reuter
Ver.di Bundesvorstand, Wirtschaftspolitik, Privatdozent für Volkswirtschaftslehre

Die aktuellen Krisenerscheinungen in Europa und der Welt machen einmal mehr deutlich, dass wir vor riesigen ökonomischen wie ökologischen Problemen stehen. In der Vergangenheit wurden die Lösungen in der Regel in weiterem und vor allem wieder stärkerem Wachstum gesucht. Dies ist auch in der gegenwärtigen Krise nicht anders.

Ob dieser Weg einfach weiter beschritten werden kann, ob er überhaupt noch richtige Antworten bietet oder ob es zu einem neuen Denken bei der Bewältigung der Zukunft geben muss, darüber streitet unter anderem eine Enquete-Kommission des deutschen Bundestages. Lassen die ökonomischen und ökologischen Herausforderungen, lassen die Fragen um die Neugestaltung von Arbeit, Leben und Gesellschaft alte Antworten zu? Oder müssen neue Wege beschritten werden um „Wohlstand für alle“ zu erreichen?

Dr. Norbert Reuter ist Mitglied der Kommission und wird über den Stand der Debatten informieren und Anstöße zur Diskussion geben. Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es die Möglichkeit zu vertiefenden Gesprächen in der Cafeteria der Villa Post.

Staatsanwalt ermittelt Krimi bei Stadttochter Hagen-Info

15. September 2012

„Still beerdigen geht nun nicht mehr“, kommentierte Richter Jürgen Schlösser, „die Staatsanwaltschaft hat inzwischen ein Auge auf der Sache.“ Wegen der mutmaßlichen Gaunereien bei Hagen-Info an der Körnerstraße – dem städtischen Touristikunternehmen, das zur Hagen-Agentur gehört – wird mittlerweile offiziell ermittelt. (…)

Quelle: DerWesten

Anmerkung: Die von der Hagen-Agentur erhobenen Vorwürfe werden also „nicht weiter aufrecht erhalten“, aber auch „nicht zurückgenommen“. Hagen beweist es: Ein bisschen schwanger geht doch!

DGB-Ausbildungsreport 2012: Herausforderungen annehmen und Bedingungen verbessern

15. September 2012

Der Hagener DGB-Jugendsekretär Tim Ackermann greift die Kritik des DGB-Ausbildungsberichtes auf und unterstreicht die Forderungen der Gewerkschaften.

Im Bericht werden zu große Klassen, fehlende Lehrer und veraltete Übungsgeräte beklagt. Basis der Befragung des DGB waren 3.000 Auszubildende. Es ging um die Zufriedenheit mit ihrer Ausbildung, an welchen Stellen es Verbesserungsbedarf gibt und wie sie in ihrem Ausbildungsbetrieb behandelt werden. Schwerpunktthema der Befragung in diesem Jahr ist erstmalig die Qualität der Berufskollegs.

„Die Ergebnisse zeigen, dass es zum Teil erhebliche Mängel an den Berufskollegs gibt“, erklärt Tim Ackermann, Jugendbildungsreferent der DGB Jugend. „Jeder fünfte Befragte bewertet die fachliche Qualität des Unterrichts als nur ausreichend bis mangelhaft. Und über 50 Prozent der befragten Auszubildenden fühlen sich höchstens befriedigend auf die Abschlussprüfung vorbereitet.“

Wie der Berufsschulunterricht bewertet werde, hänge nicht nur vom Lehrer, sondern von verschiedenen Rahmenbedingungen ab, so Ackermann weiter. „Viele Auszubildende kritisieren die schlechte Infrastruktur an Berufskollegs. Besonders im gewerblich-technischen Bereich sind Lernwerkstätten oft schlecht ausgestattet, teilweise sind Materialien rar oder Übungsgeräte veraltet. Aber auch die Klassengröße wirkt sich auf die Zufriedenheit mit dem Unterricht aus. Der Report zeigt: Umso kleiner die Klasse desto besser wird die Lernatmosphäre beurteilt. Ein weiteres Problem ist der Fachlehrermangel. In den Fachrichtungen Maschinentechnik, Elektrotechnik und Fahrzeugtechnik fehlt der Lehrernachwuchs.“

Die erkannten Missstände, so der DGB sind dringend zu beheben. „Dazu benötigen die Kommunen mehr Mittel für eine bessere Ausstattung der Berufskollegs. Die Qualität der Ausbildung darf nicht vom Haushaltsbudget der Stadt abhängig sein!“, meint Tim Ackermann.

Jochen Marquardt fordert für den DGB weiterhin die Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten in den Lehrerberuf und die Reduzierung der Klassengrößen auf höchstens 25 junge Menschen. „Wer über die Notwendigkeit von Fachkräften redet, muss auch die erforderlichen Bedingungen schaffen. Ansonsten bleibt es bei leerem Gerede und die anstehenden Probleme werden nicht gelöst.“, so Marquardt.

Den Ausbildungsreport finden Sie hier.

„Mord am Hellweg“: Kriminelles Programm in Hagen

15. September 2012

Europas größtes internationales Krimifestival „Mord am Hellweg“ geht in die 6. Runde. Nationale und internationale Autoren werden wieder an ungewöhnlichen Orten in der Region literarisch morden – auch in Hagen.

Am Dienstag, 18. September, liest der Tenor René Kollo um 19.30 Uhr seine Geschichte „Große Oper Hagen“ im Theater an der Volme, Dödterstraße 10. Zudem wird er einige Opernarien präsentieren.

Eine politische Nacht findet am Donnerstag, 4. Oktober, um 19.30 Uhr im Kulturzentrum Pelmke in Wehringhausen statt. Die Preisträger des Deutschen Krimipreises Mechthild Borrmann und Robert Brack, sowie der Dortmunder Rechtsanwalt Klaus Erfmeyer veranstalten einen realpolitischen Krimiabend. Musikalisch wird das Trio vom Hagener Daltons Orckestrar unterstützt.

Ein internationaler Abend erwartet die Zuschauer am Freitag, 2. November, im Kunstquartier Hagen: Dort startet um 19.30 Uhr die „Crime Night Hellweg meets World“. Auf mehreren Bühnen werden international bekannte Autoren, wie zum Beispiel der Südafrikaner Deon Meyer und der Brite Martin Walker, aus ihren Büchern lesen. Für kriminelle Klänge sorgt die Band „Four for Crime“. Außerdem wird ein internationaler Stargast in prominenter Begleitung als Überraschung erwartet.

Eintrittskarten für alle Veranstaltungen gibt es bei der HAGENinfo unter Telefon 02331/8099950, sowie für den politischen Abend beim Kulturzentrum Pelmke unter Telefon 02331/336967. Nähere Informationen gibt es beim Kulturbüro Hagen unter Telefon 02331/207-4870 und auf der Internetseite www.mordamhellweg.de

HEB: Kritik an den teuren Dienstwagen

14. September 2012

Der Bund der Steuerzahler hat die Anschaffung von fünf Dienstwagen für die Bereichsleiter des Hagener Entsorgungsbetriebes (HEB) kritisiert. „Das zeugt von wenig Feingefühl“, sagte Bärbel Hildebrand, Sprecherin der Organisation. Dass der HEB seinen Managern aus der zweiten Reihe den Job mit einem Dienstauto im Wert von 30.000 Euro schmackhaft mache und auch noch die privaten Kosten für Treibstoff, Versicherung und Reparaturen übernehme, sei „sehr, sehr großzügig“, wenn auch juristisch nicht zu beanstanden. (…)

Quelle: DerWesten

Anmerkung: Selbst jener Verein, der sich schon im Namen anmaßt, für die – also alle – Steuerzahler zu sprechen, stellt fest, die Anschaffung der Fahrzeuge sei „juristisch nicht zu beanstanden.“ Viel problematischer erscheint die Tatsache, dass in der Geschäftsleitung gleich zwei Juristen installiert worden sind, immer wieder gern genommene „Vielzweckwaffen“, von denen der eine gestern noch „in Kultur“ gemacht hat – und heute eben „in Müll“. Da müssen natürlich diejenigen, die das operative Geschäft managen (und – hoffentlich – entsprechend fachlich qualifiziert sind), bei der Stange gehalten werden.

DGB Hagen lädt ein zu „Lieder am Lagerfeuer“

14. September 2012

„Beim gewerkschaftlichen Kampf um Verbesserungen der Arbeits- und Lebensbedingungen soll Spaß und gemeinsames Erleben einen höheren Stellenwert erhalten!“, so DGB-Vorsitzender Jochen Marquardt, „In früheren Jahren standen oftmals auch Kultur und Geselligkeit auf den Aktivitätsfahrplänen der Gewerkschaften.“

Daran will der Hagener DGB wieder anknüpfen und konnte dazu die Herdecker Sängerin Ina Wohlgemuth und den Kabarettisten Volker Spitz sowie den Gitarristen Ziggi Horn gewinnen.

Unter dem Motto „Bühne frei“ startet man am 21. September in der Veranstaltungsreihe „Lieder am Lagerfeuer“. Dabei bleibt das Lagerfeuer im Tuba-Keller der Spinne (Hohenzollernstr.) allerdings erst einmal künstlich. Nichts desto Trotz wollen die Künstler gemeinsames Singen organisieren. Texte von den Beatles bis zu Hannes Wader stehen auf dem Programm. Eingeladen sind alle, die Lust auf gemeinsames Singen und Spaß haben. Ab 20.00 Uhr soll es losgehen.

Gesungen wird immer freitags und zwar am 21. September, sowie an den letzten Freitagen im Monat, den 27. Oktober und den 30. November. Danach soll gemeinsam Bilanz gezogen werden, ob und wie es weitergehen wird.