Die Grünen Hagen weisen darauf hin, dass die Diskussion um ein Rauchverbot in Kneipen bewusst auf den Kopf gestellt wird. Vorrang hat für sie eine klare Regelung zum Nichtraucherschutz auch im Sinne der Beschäftigten im Gaststättengewerbe.
Vom Krieg gegen Raucher ist die Rede, vom Ende der Kneipenkultur, vom beruflichen Aus für Gastwirte. Die Presse ist voll von Klagen dieser Art angesichts der Tatsache, dass das Nichtraucherschutzgesetz in NRW überarbeitet werden soll. Die Grünen in Hagen sehen diese Berichte als Stimmungsmache, die ein falsches Bild erzeugen.
Dazu erklärt Grünen-Sprecherin Nicole Pfefferer:
„Bei dieser Gesetzesnovelle geht es nicht um eine Hatz auf RaucherInnen sondern um klare und durchführbare Regeln zum Nichtraucherschutz. Betroffen sind nicht nur Gäste einer Kneipe, sondern es geht auch um den Gesundheitsschutz von Menschen an ihrem Arbeitsplatz. Laut Arbeitsstättenverordnung sind Arbeitgeber zum Schutz ihrer nichtrauchenden Beschäftigten verpflichtet. Bisher wird anscheinend verfahren nach dem Motto: ‚Wer das nicht verträgt, muss ja nicht da arbeiten’. Leider müssen manche das eben doch, wenn sie nicht arbeitslos sein wollen.
Darüber hinaus war das bisherige Nichtraucherschutzgesetz in seinen Ausnahmeregelungen so unklar, dass es kaum durchführbar war. Das hat eine Evaluation von Fachleuten ergeben, ist aber auch für jeden Laien nachvollziehbar: Wenn die Frage, ob in einer Gaststätte geraucht werden darf von der Quadratmeterzahl des Gastraumes abhängt oder von der Definition, was zubereitete Speisen sind, kann weder der Wirt, noch die Ordnungsbehörde nachvollziehen, ob gegen das Gesetz verstoßen wird.“
Dass die Grünen bemüht sind, RaucherInnen nicht zu diskriminieren, zeigt nach Pfefferers Meinung die Stellungnahme der Gesundheitsministerin Barbara Steffens zu der aus der Wirtschaft erhobenen Forderung des Verbots von Raucherpausen:
„Wer ein Verbot von Raucherpausen mit der Begründung fordere, dann würde die Arbeitszeit verquatscht, schüre eine Misstrauenskultur gegenüber den Beschäftigten“, so die Ministerin.
Interessant sind auch die Erfahrungen aus Bayern, wo ein konsequenter Nichtraucherschutz selbst beim Oktoberfest per Volksentscheid erzwungen wurde: Dort gab es keine finanziellen Einbußen für das Gastgewerbe.