Archive for Mai 2016

Schon 10.000 Stimmen für das Hagener Theater

31. Mai 2016

10.000-theaterDie Theater-Petition, die ja stellvertretend für den Erhalt der Hagener Kulturlandschaft steht, wird inzwischen von mehr als 10.000 Unterstützern getragen.

Einer, der sich immer für die Hagener Kultur stark gemacht hat, war der am vergangenen Donnerstag verstorbene Kreisvorsitzende des DGB, Jochen Marquardt. Und Marquardt sah die Zusammenhänge.

Schon im Juni 2009 anlässlich der Demonstration unter dem Motto „Kulturaufstand“ stellte er fest: „Die Forderungen nach Erhalt der Kulturlandschaft, nach einem ausgebauten Öffentlichen Nahverkehr und für eine sinnvolle Schulentwicklungsplanung gehören zusammen.“

Damals forderten die städtischen Vertreter der Zukunftskommmission vom Theater, ab dem Jahr 2014 800 000 Euro im Etat einzusparen, die übrigen Kulturbereiche (u.a. Museen, Kulturbüro, VHS,) sollten 1,7 Mio. Euro streichen. Die Vollstrecker der Landesregierung, die Bezirksregierung in Arnsberg, verlangte für den gesamten Kulturbereich sogar ein Einsparvolumen von 8 Mio. Euro ab 2014.

Den Hinweis von kommunalen Vertretern, dass die notwendigen Lösungen der Finanzmisere nicht in Hagen gefunden werden können, nahm Marquardt auf und fragte: „Warum richten wir dann nicht den notwendigen gemeinsamen Protest an die Verantwortlichen in Düsseldorf und Berlin?“

Das passierte bekanntlich bis heute nicht. Kein Wunder, wenn man so manche Koryphäen betrachtet, die monatlich auf den Ratssesseln Platz nehmen. So beispielsweise den CDU-Mann Stefan Ciupka.

Der gelernte Sparkassenfachwirt hat zwar inhaltlich nichts beizutragen, bezweifelt aber die Petition „vom Grunde her“. Und Ciupka weiß: Die Unterzeichner seien nicht rechtssicher legitimiert und könnten nicht verifiziert werden.

Der Ratsherr, der auch schon eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Generalmusikdirektor des Hagener Theaters, Florian Ludwig, vom Stapel gelassen hat, scheint nicht begriffen zu haben, dass in diesem Lande – noch – Meinungsfreiheit herrscht. Ein Baukasten „Der kleine Jurist“, den er vielleicht mal von seinem Papi zu Weihnachten bekommen hat, hilft da nicht wirklich weiter.

Wenn inzwischen mehr als 10.000 interessierte Bürger die Theater-Petition unterschrieben haben, ist das schon ein Votum, das auf dem Boden der Verfassung stehende Ratsmitglieder zur Kenntnis nehmen sollten.

Ein geschätzter Partner

28. Mai 2016

Zum Tode von Jochen Marquardt

JMarquardtJochen Marquardt ist tot. Der Kreisvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Hagen und Regionsgeschäftsführer des DGB Ruhr-Mark ist nach schwerer Krankheit am Donnerstag verstorben. Er wurde nur 60 Jahre alt.

Der Vater von zwei Kindern wurde 1955 in Remscheid geboren und lebte seit mehr als 30 Jahren in Hagen-Wehringhausen. Die Gewerkschaften verlieren mit Jochen Marquardt einen äußerst engagierten, kompetenten, beliebten und außerordentlich aktiven Kollegen.

Marquardt war eine der profiliertesten politischen Persönlichkeiten in Hagen – besser noch: eine der wenigen überhaupt. Ökonomischer Sachverstand, Engagement für soziale Gerechtigkeit und die Bereitschaft sich kompromisslos Rassismus und Militarismus entgegen zu stellen, waren seine Markenzeichen.

Gemeinsam mit dem einstigen evangelischen Superintendenten Bernd Becker und dem früheren katholischen Dechanten Dieter Osthus gründete Marquardt das Bündnis Soziale Stadt Hagen, das sich gegen Armut und Ausgrenzung und für Solidarität und Nächstenliebe stark macht.

Auch DOPPELWACHOLDER.DE verliert mit Jochen Marquardt einen geschätzten und respektierten Partner, dessen kritische Begleitung in Zukunft fehlen wird.

Es dürfte dem Hagener DGB nicht gerade leicht fallen, einen Nachfolger zu finden, der die Lücke, die Jochen Marquardt hinterlassen hat, adäquat ausfüllen kann.

Hoffen wir in seinem Sinne das Beste.

Rassistischen Brandstiftern entgegen stellen!

28. Mai 2016

Antirassistische Kundgebung und Prozessbegleitung

Am 31.Mai um 9.30 Uhr findet vor dem Schwurgericht des Landgerichts Hagen der Prozess wegen versuchten Mordes um die rassistische Brandstiftung in Altena statt.

Am Samtag, den 4. Oktober, ereignete sich in der Sauerländischen Kleinstadt Altena ein Brandanschlag auf ein von Geflüchteten bewohntes Haus. Täter waren die aus der Nachbarschaft stammenden Marcel N. und Dirk D. Mit einem gefüllten Benzinkanister schlich der 25-Jährige Haupttäter, ein Mitglied der Feuerwehr, auf den Dachboden und setzte hier zwei Dachbalken in Brand, während ein weiter Täter vor dem Haus Wache schob. Nachbar*innen, die durch den Brandgeruch aufmerksam wurden, konnten die Bewohner*innen des Hauses jedoch rechtzeitig warnen, sodass niemand verletzt wurde.

Dieser Anschlag reiht sich ein in eine Serie von über 1000 Angriffen im Jahr 2015 auf Menschen nicht deutscher Herkunft, Wohnungen oder Heimen von Geflüchteten. Einher gehen eine große Mobilisierungsfähigkeit extrem rechter Gruppierungen wie PEGIDA, HOGESA und Anderen. Die immer offener rassistisch und nationalistisch agierende AFD schafft es mit ihren Ressentiments gegen Migrant*innen, immer mehr Menschen in ihre Reihen zu integrieren. Gleichzeitig wird nach dem sehr kurzen Summer of Hope fast widerspruchsfrei die nächste Asylrechtsverschärfung beschlossen und es werden Deals zu Lasten von Geflüchteten mit einer zunehmend autokratisch agierenden Türkei eingefädelt.

Die Tat von Altena geschieht also in einer gesellschaftlichen Stimmung, die sich zunehmend offen rassistisch zeigt und in der die soziale Kälte für die, die nicht in die Zigarrenkistenwelt einer sich durch Ausschluss definierenden Gesellschaft passen, immer mehr zu spüren ist und auf eine – vor allem für die Betroffenen – sehr beängstigende Weise sichtbar wird.

Es gilt dieser durchaus bedrohlichen Entwicklung entgegen zu treten! Denn auch wenn durch unbeschreibliches Glück bisher keine Menschen getötet wurden – die zunehmende feindliche Stimmung gegen alles, was nicht als „deutsch“ definiert wird, lässt stark an die Pogrom-Stimmung Anfang der 1990er Jahre erinnern: an Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Solingen. An Städte, die als Synonyme dafür gelten, dass Pogrome gegen vermeintlich Andere jederzeit möglich sind, wie Beispiele aus Ostdeutschen Provinznestern wie Freital oder Heidenau zu zeigen scheinen.

Daher ruft die Gruppen Hagen Gegen Rechts, Emanzipatorische Kritik Hagen, ak_antifa Hagen und Refugee Support Hagen dazu auf, sich um 08.30 Uhr der angemeldeten Kundgebung Rassistischen Brandstiftern entgegentreten vor dem Landgericht Hagen anzuschließen, um gemeinsam zu zeigen, dass rassistische Gewalttaten als eben Solche zu benennen sind.

Für ein besseres Morgen ohne Rassismus und Gewalt.

Das Aus für Ramona Timm-Bergs

27. Mai 2016

14 Jahre stand Ramona Timm-Bergs als zweite Vorsitzende in verantwortungsvoller Position an der Spitze des SPD-Ortsvereins Hohenlimburg. Jetzt wurde sie bei der Jahreshauptversammlung in der Tagesstätte der Arbeiterwohlfahrt nicht wiedergewählt. Abgestraft?

Ebenso ihre Tochter Sharine Schneider, Ellen Külpmann, Karin Alius und Detlef Mucke. Allesamt Mitglieder des Vorstandes, die bei den Wahlen keine Mehrheit erhielten und denen somit das Vertrauen entzogen wurde. (…)

Quelle: DerWesten

Anmerkung: Wird jetzt auch der Ortsverein Hohenlimburg – wie zuvor schon der OV Remberg-Fleyerviertel – wegen Unbotmäßigkeit von der Kreisleitung aufgelöst?

Von geheimnisvoller Schönheit

27. Mai 2016

Zeitgenössische figurative Positionen
29. Mai bis 24. Juli 2016, Osthaus-Museum

Die Ausstellung zeigt Werke von vier figurativ arbeitenden Künstlern aus Deutschland und Österreich.

Bilderwelten immer neu zu entwerfen und die Wirklichkeit auf vielfältige Weise zu interpretieren, war seit jeher ein großer Anspruch der bildenden Kunst. Als Konstrukteure oder Gestalter von Realitäten formulieren Künstlerinnen und Künstler ihr eigenes Bild der Welt. Besonders in realistischen Darstellungsformen offenbaren sie uns einen unverschlüsselten Zugang zur Welt und liefern somit einen unmittelbaren Kommentar zu Gegenwart.

Schönheit bietet sich in den Werken der Maler, Zeichner und Graphiker dieser Ausstellung auf unterschiedlichste Weise an: träumerisch, rätselhaft, karikierend, immer aber: erzählerisch. Auf sehr unterschiedliche Art erfahren wir Realität und Geheimnis in den Werken von: Martin Schnur, Robert Freund, Benedikt Richert und Andrea Lehmann.

Krippner mit 90 Prozent wiedergewählt

26. Mai 2016

Enttäuscht über mangelnde Solidarität seitens des Hagener Parteivorsitzenden Timo Schisanowski

SPD-H'limb-2016Das Foto zeigt von links: Hendrik Jostes, Peter Arnusch, Michael Hilsmann, Bernd Fiedler, Muhammed Akkaya, Sercan Bölük, Kira Arnusch, Mark Krippner, Sevgi Benk,  Melanie Neziri-Glörfeld, Fuat Aker und Zeki Erte.

Mark Krippner ist im Rahmen einer mit über 70 anwesenden Genossinnen und Genossen gut besuchten Jahreshauptversammlung mit 90% zum Vorsitzenden der SPD Hohenlimburg wiedergewählt worden.

Im Vorfeld zu seiner Wahl nutzte Mark Krippner die Gelegenheit, um vor den Genossinnen und Genossen noch einmal klar Stellung zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen zu beziehen. Krippner unterstrich dabei, dass er sich strafrechtlich nichts zu Schulden habe kommen lassen. Enttäuscht zeigte Krippner sich indes über mangelnde Solidarität seitens des Hagener Parteivorsitzenden Timo Schisanowski. Die Unschuldsvermutung habe auch für Kommunalpolitiker zu gelten.

Zu seinen Stellvertretern wählte die Versammlung Peter Arnusch und Sercan Bölük ebenfalls mit großer Mehrheit. Bernd Fiedler ist mit breiter Mehrheit im Amt des Kassierers bestätigt worden. Orchidee Brand ist zur neuen stellvertretenden Kassiererin gewählt worden. Muhammed Akkaya ist wiederholt zum Bildungsobmann des Ortsvereines gewählt worden und mit Hendrik Jostes bekommt der Vorstand einen neuen Pressesprecher.

Den Vorstand komplettieren Fuat Aker, Nina Aker, Kira Arnusch, Sevgi Benk, Zeki Erte, Michael Hilsmann, Manuela Krippner und Melanie Neziri-Glörfeld als neu gewählte Beisitzerinnen und Beisitzer. Mark Krippner freut sich als Vorsitzender auf die gemeinsame Arbeit in den nächsten Jahren: „Mit dem neuen Vorstandsteam sind wir für die vor uns liegenden Aufgaben und Herausforderungen gut gewappnet“.

Neben den turnusmäßigen Vorstandswahlen standen auch Berichte aus dem Rat, der Bezirksvertretung und den Hohenlimburger Arbeitsgemeinschaften auf der Tagesordnung. Außerdem begrüßte der Ortsverein mit Wolfgang Jörg den sich bereits im Vor-Wahlkampf befindenden heimischen Landtagsabgeordneten in seinen Reihen. Wolfgang Jörg machte in seinem Bericht aus dem Düsseldorfer Landtag deutlich, dass nur Hannelore Kraft für ein sozial gerechtes Nordrhein-Westfalen einsteht.

Räte entscheiden über Sparkassen-Fusion

26. Mai 2016

Die Verhandlungen über eine mögliche Fusion der Sparkassen Hagen und Herdecke sind erfolgreich abgeschlossen. Jetzt müssen die Räte entscheiden. (…)

Quelle: DerWesten

DB Cargo-Mitarbeiter bangen um ihre Arbeit

26. Mai 2016

Die Mitarbeiter der Bahn-Tochter DB Cargo in Hagen und Hamm fürchten um ihre Jobs. Grund ist das Projekt „Zukunft Bahn“. Es sieht Einsparungen im Güterverkehr vor. (…)

Quelle: WDR

Flüchtlingslager Idomeni wird geräumt

26. Mai 2016

HAGENER FRIEDENSZEICHEN appelliert an Kanzlerin Merkel

von Ruth Sauerwein

Seit Dienstag räumen griechische Truppen das Lager Idomeni an den Grenzen zu Mazedonien. An dem Stacheldrahtzaun haben monatelang an die 10.000 Menschen – darunter viele Familien mit Kindern – in Matsch und Kälte ausgeharrt in der Hoffnung, Krieg und Elend zu entrinnen und doch noch in die EU gelangen zu können.

Aber diese EU hält ihre Grenzen fest geschlossen. Flüchtlinge wurden mit Schüssen und Tränengas daran gehindert, die Balkanroute zu betreten. Freiwillige aus vielen EU-Staaten und die Bevölkerung haben sie mit dem Nötigsten versorgt, Ärzte ihnen ehrenamtlich geholfen. Das offizielle Europa hatte nur Polizisten und Soldaten für sie.

In den letzten Wochen haben mehrere hundert Menschen einen Appell unterschrieben, in dem Kanzlerin Merkel aufgefordert wird, als außergewöhnliche humanitäre Geste die Gestrandeten von Idomeni in Deutschland aufzunehmen.

Der Verein HAGENER FRIEDENSZEICHEN hat diesen Appell unterstützt und verbreitet. Die Mitglieder sind erschüttert und empört, dass sogar diese kleine Geste der Menschlichkeit verweigert wird. Jetzt wird die Versorgung der Flüchtlinge dem wirtschaftlich gebeutelten Griechenland aufgebürdet.

Im Übrigen zeigt sich, dass die Politik der Abschottung und Abschreckung nicht hilft: Allein in dieser Woche wurden bereits an die 5.000 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Nachschub für Idomeni…

Die EU braucht eine andere Flüchtlingspolitik, aber auch eine ernsthafte Umsetzung des immer wiederholten Mantras: Fluchtursachen bekämpfen. Bisher werden nur die Flüchtlinge bekämpft.

Röspel kritisiert Bayer-Pläne

25. Mai 2016

55 Mrd. Euro will der Pharmariese Bayer zahlen, um den weltgrößten Saatguthersteller Monsanto zu übernehmen. Der stellvertretende forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, der Hagener Abgeordnete René Röspel, zeigt sich darüber irritiert: „Ich halte eine geplante Übernahme für die falsche Strategie“. Bayer zahle eine immense Summe und setze damit auch noch den guten Ruf als innovativer Pharma- und Medizinhersteller aufs Spiel.

 Der Konzern betone oft, sich einer nachhaltigen Landwirtschaft verpflichtet zu fühlen. „Dieser Slogan passt leider ganz und gar nicht zu Monsanto“, sagt Röspel, „Die Produkte des US-Unternehmens, aber auch seine Verhaltensweise stehen immer wieder in der Kritik, seien es die gentechnisch veränderten Agrarprodukte und nicht zuletzt das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat.“

Die Geschäftsfelder Monsantos haben nach Röspels Überzeugung in Europa keine große Zukunft. Selbst Analysten bestätigten, dass der Angebotspreis von Bayer reichlich hoch gegriffen sei – dabei entstehe auch ein wirtschaftliches Risiko. Auch im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer solle der Konzern auf solide und zukunftsträchtige Branchen setzen, fordert Röspel: „Für mich überwiegt das Negative eindeutig, und ich hoffe sehr, dass sich auch die Aktionärinnen und Aktionäre in der Sache noch kritisch zu Wort melden.“

Neben wirtschaftlichen und moralischen Bedenken dürfte der Deal auch kartellrechtlich nicht unbedenklich sein, meint Röspel. So bleibe abzuwarten, ob das Geschäft letztlich überhaupt zustande kommen darf.

Mit der VHS zu den Bunkern in der Hagener Innenstadt

25. Mai 2016

Bunker_DoedterstrdieterfassdorfAuch der Bunker an der Dödterstraße steht im Blickpunkt. Foto: Dieter Faßdorf

Die Volkshochschule Hagen lädt am Samstag 4. Juni, von 13 bis 16 Uhr wieder zu einer großen Bunker-Tour durch die Hagener Innenstadt ein. Der Treffpunkt mit Gästeführer Rouven Recksick ist vor dem Bunkermuseum in der Bergstraße 98, in dem die Führung beginnt. Bei dieser historischen Führung, die in Kooperation mit dem Stadtarchiv und Stadtmuseum Hagen entwickelt wurde, erhalten die Teilnehmer Hintergrundinformationen zu noch erhaltenen Bunkern aus dem Zweiten Weltkrieg sowie aus der Zeit des Kalten Krieges und erfahren Wissenswertes über das Leben mit der „Bedrohung von oben“.

Das Kellergeschoss des Bunkermuseums ist originalgetreu rekonstruiert, so dass man die Atmosphäre der Bombennächte sehr gut nachfühlen kann. Nach der gut einstündigen Führung im Inneren des Bunkers geht es weiter zum Atomschutzbunker unter dem ehemaligen ARAL-Parkhaus in der Bahnhofstraße – jetzt Standort der Polizeiwache – und zum 1945 von einer Bombe getroffenen Bunker Körnerstraße, der zu einem Kulturzentrum umgebaut wurde.

Von dort aus führt der Weg durch die Innenstadt, wo Sie Details zu den dortigen Zerstörungen erhalten, bis zum Endpunkt der Führung am der Rathausgalerie. In dem Entgelt von 18 Euro ist der Eintritt für das Bunkermuseum Bergstraße bereits enthalten. Das Serviceteam der VHS bittet um rechtzeitige Anmeldung unter der Kurs-Nr. 1069. Weitere Informationen unter Telefon 02331/2073622.

Hamm-Uentrop: Radioaktive Stoffe absichtlich freigesetzt?

24. Mai 2016

Der Kugelhaufenreaktor von Hamm-Uentrop gilt als einer der größten technischen Fehlschläge der deutschen Atomkraftgeschichte. Und offenbar muss die Pannengeschichte des Hochtemperatur-Reaktors nun um ein Kapitel erweitert werden. Wie erst jetzt bekannt wurde, könnte sich der bekannte Störfall im Jahr 1986 völlig anders abgespielt haben, als bisher bekannt ist. Ein Insider, der früher im Umfeld des Reaktors gearbeitet hat, behauptet, der damalige Leiter des Kernkraftwerks habe den Störfall gewissermaßen absichtlich herbeigeführt. (…)

Quelle: WDR

Anmerkung: Anteilseigner an der Betreibergesellschaft war damals die Elektromark und ist heute Mark-E bzw. Enervie mit 26 Prozent.

Es darf geradelt werden

24. Mai 2016

Hagen nimmt wieder an der Kampagne „Stadtradeln“ teil

Sie war im Vorjahr ein großer Erfolg: Hagens erste Teilnahme an der Klimaschutz-Kampagne „Stadtradeln“. Mit Beschluss des Rates wird sich die Stadt Hagen somit auch in diesem Jahr vom 4. bis 24. Juni daran beteiligen. Im Rahmen des alljährlichen Umwelttages fällt mit der Ankunft der Teilnehmer einer Sternfahrt gegen 12 Uhr am Samstag, 4. Juni, auf dem Friedrich-Ebert-Platz der Startschuss zum diesjährigen „Stadtradeln“. Begleitet wird der Startschuss mit einem attraktiven Rahmenprogramm, das unter anderem aus Rikschafahren, einem Spinning-Wettbewerb, Bühnenauftritten und Angeboten zum Thema Fahrrad besteht.

Bei der Kampagne sollen Kommunalpolitiker, Bürger, Schulen, Vereine und Unternehmen beruflich wie privat drei Wochen am Stück in Teams um die Wette radeln und so für den Klimaschutz sowie für eine vermehrte Radverkehrsförderung in ihrer Heimatkommune möglichst viele Radkilometer sammeln. Im Vorjahr erradelten die Hagener Teilnehmer rund 28.000 Kilometer und vermieden damit rund 4.000 Kilogramm Kohlendioxid. Im Online-Radelkalender, einer internetbasierten Datenbank auf der Kampagnenwebsite, können sich die Teams und Radler registrieren und die geradelten Kilometer eintragen. Neben dem Online-Radelkalender können auch über eine App die Kilometer für das eigene Team gutgeschrieben werden. Mehr Infos dazu unter www.stadtradeln.de.

Das Umweltamt der Stadt Hagen ruft zusammen mit der HAGENagentur, der Verbraucherzentrale Hagen, dem Rad-Sport-Club Hagen und der Hagener Ortsgruppe vom adfc, welche die Aktion mitorganisieren und unterstützen, alle Kommunalpolitiker sowie Bürgerinnen und Bürger dazu auf, beim „Stadtradeln“ teilzunehmen und so ein deutliches Zeichen für mehr Radverkehr und für den Klimaschutz zu setzen. Die Kampagne wird vom Klima-Bündnis, dem größten kommunalen Netzwerk zum Schutz des Weltklimas, bundesweit koordiniert.

Fragen rund um die Kampagne und zur möglichen eigenen Teilnahme beantwortet Silke Scheibe vom Umweltamt der Stadt Hagen unter Telefon 02331/207-2119 oder E-Mail silke.scheibe@stadt-hagen.de

SPD: Vorrang für Sicherung der Infrastruktur

21. Mai 2016

Die Sperrung, Verengung und Sanierung maroder Brücken wird auf Jahre hinaus den Straßenverkehr in Hagen behindern. Auf dieses anstehende Ärgernis hatte die SPD-Fraktion bereits im Januar mit einer Anfrage im Haupt- und Finanzausschuss hingewiesen und eingefordert, entsprechende Investitionsmittel in den Haushalt 16/17 einzustellen.

Jahr für Jahr, so lautete die Antwort des Wirtschaftsbetriebes Hagen auf die SPD-Anfrage, würden rund 5 Mio. Euro für die Instandsetzung von Brücken benötigt, 19 Mio. Euro für Straßen, Wege und Plätze. Dabei hatte die SPD-Fraktion deutlich gemacht, dass es sich hier nicht um Luxus, sondern um eine dringend notwendige Verpflichtung handelt. Denn bereits jetzt sind einige Hagener Brücken für den Schwerlastverkehr gesperrt und Straßen zu Schlaglochalleen verkommen.

Kämmerer Christoph Gerbersmann habe die Augen sowohl vor dieser unhaltbaren Situation als auch vor der notwendigen Investitionsforderung der SPD-Fraktion bei der Haushaltseinbringung verschlossen. Daher habe die Fraktion diesem Haushalt auch nicht zustimmen können.

Entlastung am Buschey

21. Mai 2016

Neue Buslinie im oberen Wehringhausen

Für die Fahrgäste der chronisch überlasteten Buscheylinien deutet sich Entspannung an. Zum Fahrplanwechsel am 12. Juni 2016 nimmt eine zusätzliche Buslinie den Betrieb auf.

Die neue Linie 543 beginnt an der Haltestelle Hördenstraße in Kückelhausen und fährt über den Buschey und Allgemeinenes Krankenhaus direkt zum Hauptbahnhof. Von dort geht es über Stadtmitte und Fleyer Viertel weiter zum Loxbaum und über die Buschstraße nach Helfe bis zur Endhaltestelle Pieperstraße.

Für den Bereich Buschey bedeutet dies eine deutliche Entlastung der in diesem Bereich stark frequentierten Linien 521 und 525 insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten, sowie eine schnellere Anbindung an den Hauptbahnhof. Im weiteren Verlauf übernimmt die Linie durch das Fleyer Viertel die Taktlage der entfallenden Verstärkerfahrten der Linie 514. Neu erschlossen wird von dieser Linie der Bereich Buschstraße mit dem dort ansässigen Seniorenheim. Somit wird durch diese Linie auch wieder eine umsteigefreie Verbindung in die Innenstadt und zum Hauptbahnhof angeboten.

Die Linie verkehrt montags bis samstags von ca. 6:00 bis 8:30 Uhr und von 12:00 bis 19:00 Uhr, sowie an Samstagen von 8:30 bis 14:00 Uhr. Abweichungen in den Schulferien gibt es nicht.

Die Rhetorik von der bunten Gesellschaft

21. Mai 2016

Ablehnung oder Akzeptanz? Welche Rahmenbedingungen steuern, ob Flüchtlinge gesellschaftlich anerkannt werden? Das beleuchten zwei Bildungswissenschaftlerinnen und ein Bildungswissenschaftler der FernUniversität im Rahmen der Ringvorlesung „Flucht und Forschung: Die ‚Flüchtlingskrise‘ im Spiegel der Wissenschaft“.

Die Referentinnen Dr. des. Eike Marten und Dr. Susanne Winnerling sowie der Referent Maik Wunder arbeiten im Lehrgebiet „Bildung und Differenz“. Sie stellen den Umgang mit Flüchtlingen auch in einen historischen Kontext in ihren Vorträgen am Dienstag, 24. Mai, um 17 Uhr auf dem FernUni-Campus.

So untersucht Eike Marten in ihrem Beitrag „,Krisen‘ und ,Chancen‘: Diversity-Diskurse im Kontext der Flüchtlingsdebatte“, wie geflüchtete Menschen rhetorisch als Bereicherung stilisiert werden. Einerseits werden also eine bunte Gesellschaft als ideal und die Flüchtlinge als wertzuschätzen dargestellt. Zugleich aber hat diese positive Sicht auf Vielfalt Grenzen, die beispielsweise mit der Charakterisierung von Geflüchteten als Bedrohung gesäumt werden. Ausschluss- beziehungsweise Ausgrenzungskriterien gegenüber Flüchtlingen wirken also unterschwellig weiter.

Maik Wunder greift in seinem Vortrag die Befunde der Langzeitstudie „Deutsche Zustände“ der Forschergruppe um Wilhelm Heitmeyer auf und thematisiert die Kriterien, nach denen Flüchtlinge ausgeschlossen werden oder nicht. Die Kriterien dafür sind im Grunde beliebig.

Aufgrund des demographischen Wandels werden Flüchtlinge vor allem nach ihrem wirtschaftlichen Nutzen bemessen. Sein Vortrag trägt den Titel „Der ,Andere‘: Diskurse um Differenz in Figuration mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“.

Welche Parallelen zwischen der Situation heute und in der Vergangenheit bestehen, zeigt Susanne Winnerling auf: „Fluchtpunkte und Ankunftszeiten. Wie gesellschaftliche und kulturelle Bedingungsgefüge den Umgang mit Flüchtlingen prägen“. Die Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft bestimmen, wer nach welchen Maßgaben integriert wird. Die Kriterien dafür verändern sich. Im Vortrag werden theoretische Konzepte vorgestellt, die Faktoren beleuchten, die in der Vergangenheit eine gelingende Integration von Flüchtlingen ermöglicht haben. Anschließend stellt die Referentin vor, ob diese Konzepte auf die aktuelle Situation übertragen werden können.

Wirtschaftskrimi aus Hagen

20. Mai 2016

Es ist ein seltener Coup, der Ex-Managern der Nordwesthandel AG in Hagen vorgeworfen wird: Nach einem ausgeklügelten Plan sollen sie versucht haben, ihre Firma zu schädigen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Am Donnerstag (19.05.2016) haben die Aktionäre nun einer Kürzung ihrer Dividende zugestimmt.

Im vergangenen Frühjahr waren überraschend die Vorstände für Vertrieb und Finanzen innerhalb von vier Wochen entlassen worden. Heute steht für Nordwesthandel fest: die beiden entlassenen Manager haben die Firma hintergangen und wirtschaftlich geschädigt. Die zwei Vorstände sollen heimlich eine Konkurrenz-Firma mit aufgebaut haben, wofür sie auch Kunden und Mitarbeiter abgewarben. Dabei sollen sie einen Schaden von 1,8 Millionen Euro angerichtet haben. Die Betroffenen streiten alle Vorwürfe ab. (…)

Anfang März 2015 wird die Gründung einer neuen Firma: MP – Die Mittelstandsprofis bekannt. Laut Handelsregister ist ihr Geschäftszweck mit dem von Nordwest praktisch identisch: “Der Großhandel mit Waren aller Art in den Geschäftsfeldern des Produktionsverbindungshandels, dabei speziell in den Bereichen Stahl, Haustechnik und Werkzeuge/Eisenwaren.”

Auffällig: der Sitz von MP ist im Gebäude eines der größten Nordwest-Konkurrenten, der E/D/E in Wuppertal. Geschäftsführer sind neben E/D/E-Chef Andreas Trautwein zwei Manager, die laut Nordwesthandel enge persönliche Beziehungen zu einem der entlassenen Vorstände haben sollen. Für Bernhard Dressler ein klares Signal, dass hier ein Komplott gegen seine Firma geschmiedet werde. (…)

Quellen: WDR (Text), WDR (Video, verfügbar bis 26.05.2016)

Theater-Petition: Die nächste runde Summe

20. Mai 2016

9000-theaterMehr als 9.000 Petenten haben bereits ihre Stimme für das Hagener Theater erhoben. Die nächste Marke sind die 10.000.

Fordern mit Wattebäuschchen

20. Mai 2016

Hagener Rat beschließt Resolution zur Verschuldung

Er will ein „selbstbewusst auftretendes Kommunalparlament“ sein  – „und nicht in der Haltung eines Bittstellers“ auftreten. Starke Worte des Hagener Stadtrats vor dem Hintergrund, dass dieses Gremium in den letzten acht Jahren eines verschärften Kürzungskurses über jedes Stöckchen gesprungen ist, das die Kommunalaufsicht als Vollstreckungsabteilung der Landesregierung hingehalten hat.

Nachdem schon eine Debatte im Deutschen Bundestag (vor fast leerem Haus) stattgefunden hat, soll sich demnächst auch die Länderkammer mit der Finanzsituation der notleidenden Kommunen befassen. So fordert es das Bündnis „Raus aus den Schulden – Für die Würde unserer Städte“, in dem sich inzwischen 80 Städte und Landkreise verbündet haben. Und so fordert es jetzt auch der Rat der Stadt Hagen, die Mitglied im Bündnis ist.

Das Schoßhündchen Rat apportiert brav und „bekennt sich“ erst einmal „ausdrücklich zur Umsetzung der eigenen Spar- und Konsolidierungsmaßnahmen“, bevor es zart Selbstverständlichkeiten wie die Einhaltung des Konnexitätsprinzips erbittet. Ein wirklich „selbstbewusstes Kommunalparlament“ träte anders auf.

Aber: Nach Jahren des Nichtstuns immerhin ein erstes Schrittchen – wenn auch mit Wattebäuschchen.

Beschlussvorschlag (einstimmig angenommen):

Der Rat der Stadt Hagen beschließt folgende Resolution:

„Der Rat der Stadt Hagen appelliert an Herrn Bundesratspräsidenten Stanislaw Tillich und die Damen und Herren Ministerpräsidenten der Länder, vor allem an Frau Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, zeitnah im Deutschen Bundesrat eine öffentliche Plenardebatte zur nicht mehr gegebenen Gleichheit der Lebensverhältnisse zwischen reichen Kommunen  und den um ihre kommunalpolitische Gestaltungsfähigkeit kämpfenden Kommunen in großer Finanznot anzuberaumen. Verwiesen wird auf das Beispiel des Deutschen Bundestages, dessen Fraktionen dem Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“ eine derartige Plenardebatte im Februar 2015 zugesagt, Wort gehalten und am 24. September 2015 geführt hatten. Jetzt muss bald eine Debatte im Deutschen Bundesrat folgen.

Dem auf Zeit geschlossenen, parteiübergreifenden Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“ gehört auch die Stadt Hagen an. Sie macht sich die Forderung der finanzschwachen Kommunen nach einer grundlegenden Neuordnung des Kommunalen Finanzsystems durch eine politische Initiative noch in dieser Legislaturperiode des Deutschen Bundestages  ausdrücklich zu eigen und bittet die Parlamentarier aller politischen Ebenen, sowohl in der Ausübung ihres Mandats als auch innerhalb ihrer jeweiligen Parteigremien dafür zu werben, dass die den Kommunen seit Jahrzehnten versprochene aber nie verwirklichte Neuordnung endlich kommt. Sie ist dringender denn je!

Der Rat der  Stadt Hagen bekennt sich ausdrücklich zur Umsetzung der eigenen Spar- und Konsolidierungsmaßnahmen und schließt sich  der Forderung des Aktionsbündnisses  nach weiterer finanzieller Bundes- und Landesunterstützung als Hilfe zur Selbsthilfe an. Er beschließt diese Resolution als selbstbewusst auftretendes Kommunalparlament – und nicht in der Haltung eines Bittstellers. Denn wie überall in den finanzschwachen Kommunen ist die Finanznot auch hier zum größten Teil eine Folge von Gesetzen, die Bund und Länder über Jahrzehnte den Kommunen ohne ausreichende Gegenfinanzierung übertragen haben.

Zur dringend notwendigen Neuordnung des Finanzsystems gehört zwingend eine politische Vereinbarung zwischen Bund und Ländern zum Abbau von Altschulden – unter Mitwirkung der Kommunalen Spitzenverbände. Die Schuldenlast ist inzwischen auch in Hagen derart hoch, dass sie ohne staatliche Hilfe niemals abgebaut werden kann. Helfen kann nur der Gesetzgeber, der bei denen, die jetzt SOS rufen, Jahrzehnte lang Leistungen bestellt, dafür jedoch nicht ausreichend bezahlt hat!

Wer die Kommunen im Ringen um die Wiedergewinnung kommunaler Gestaltungsfähigkeit unterstützt, sichert den ansonsten gefährdeten sozialen Frieden und damit unsere Gesellschaftsordnung. Die Bewältigung sozialer Herausforderungen – so auch die aktuelle Unterbringung von Flüchtlingen – gelingt in Deutschland nur dank seiner Kommunen und deren ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Dabei haben die finanzschwachen Kommunen ebenso viel geleistet wie die sogenannten reichen Kommunen. Die Forderung nach einer Plenardebatte im Deutschen Bundesrat mit Hinweisen auf Bund-Länder-Gespräche hinter verschlossenen Türen zurückzuweisen, betrachten wir als eine Brüskierung der Kommunen, die wir keinesfalls hinnehmen werden!“

Der Rat der Stadt Hagen stimmt der „Mainzer Erklärung“ sowie der „Mainzer Forderung“ (…) zu.

Das seltsame Politik-Verständnis eines Oberbürgermeisters

19. Mai 2016

In der politischen Auseinandersetzung um die Kürzungsbeschlüsse des Hagener Stadtrats gegen das Stadttheater zeigen die Verlautbarungen des Oberbürgermeisters ein mehr als merkwürdiges Verständnis von politischer Kultur.

Wuppertal hat es vorgemacht. Da haben der damalige Oberbürgermeister und der Generalmusikdirektor die wohlfunktionierenden Bühnen der Stadt zu einem Scherbenhaufen zerschlagen. Jetzt sind beide von der Bildfläche verschwunden, aber der Schaden, den sie hinterlassen, ist so immens, dass er die Bühnen wohl noch über Jahre belasten wird. Ein hoher Preis für den Versuch, ein paar Euro mehr im maroden Stadtsäckel zu behalten. In der Nachbarstadt Hagen ignoriert man solche Erfahrungen, zeigen sich die politischen Entscheider notorisch lernunfähig.

Dort hat der Stadtrat Kürzungen für das Stadttheater beschlossen, die zwar an der angespannten Haushaltslage der Stadt keinen Deut ändern, aber schon jetzt dem Theater massiven Schaden zufügen und es wohl – so die Auffassung vieler Experten – im Fall der Verwirklichung in seiner Existenz bedrohen.

Damit hat der Stadtrat eine Situation geschaffen, in der sich kein seriöser und verantwortungsbewusster Theatermacher respektive Musiker mehr auf die im kommenden Jahr freiwerdenden Stellen als Intendant und Generalmusikdirektor bewerben wird, wie bereits früher ausgeführt. Tatsächlich hatten ja die verbliebenen Aspiranten nach Bekanntwerden des Beschlusses ihre Bewerbungen zurückgezogen.

Wie zu erwarten, wittern stattdessen die Scharlatane Morgenluft. Großspurig meldet sich dieser Tage der bereits von der Findungskommission abgewiesene Schauspieler Claude-Oliver Rudolph in der Hagener Tageszeitung zu Wort, die solcher Kraftmeierei auch noch Platz einräumt. (…)

Ist ein Oberbürgermeister, dem es anscheinend an der nötigen Sozialkompetenz fehlt, der vergesslich zu sein scheint, was seine Wahlversprechen angeht, der sich offenbar nicht so genau mit den rechtlichen Gegebenheiten auskennt und ein demokratisches Verständnis wie „zu Kaisers Zeiten“ an den Tag legt, ansonsten aber jede Kommunikation, so hat es den Eindruck, ablehnt – hat der die Fähigkeiten, seine Stadt aus einer Krise zu führen oder auch nur dafür zu sorgen, dass das Theater erhalten bleibt?

Wollen die Hagener das Wuppertaler Desaster vermeiden, sollten sie nicht wie die Nachbarn auf die nächste Wahl warten, die den damaligen Oberbürgermeister für seine Lügen und Arroganz erst dann abstraften und heute mit den Folgen leben müssen, die noch gar nicht abzusehen sind. Erik O. Schulz wird mit seinen geplanten Kürzungen keinen Präzedenzfall schaffen, weil in zu vielen Städten längst Politiker versucht haben, kulturelle Werte zu zerstören.

Einen Präzedenzfall könnten die Hagener Bürger schaffen, indem sie sich jetzt gegen die anscheinend mangelhafte Krisenkompetenz ihres Oberbürgermeisters zur Wehr setzen. (…)

Quelle: Opernnetz

1918: Selbst nach Boele kam die Revolution

19. Mai 2016

Über 1300 Arbeiter- und Soldatenräte in Westfalen und Lippe
Historische Kommission gibt Dokumentation heraus

Der 100. Jahrestag der Novemberrevolution 1918 wirft schon Schatten voraus: Alle Macht den Räten! Aber ausgerechnet im als „schwarz“ geltenden Boele? Heute ist es kaum noch vorstellbar, aber in jenen Tagen wurde in der damals noch selbstständigen Gemeinde im Hagener Norden neben einem Arbeiter- und Soldatenrat auch ein Bauernrat gegründet.

Dabei war Boele beileibe kein Einzelfall. Das ergibt sich aus einer Dokumentation von Prof. Dr. Wilfried Reininghaus, Vorsitzender der Historischen Kommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Nachgewiesen werden darin über 1300 Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräte aus den Jahren 1918/19. In seinem neuen Werk berichtet Reinighaus über den Forschungsstand und über offene Fragen, „von denen hoffentlich viele bis 2018 noch erforscht werden können“, so Reininghaus. Neben dem Verzeichnis der Räte bietet das Buch ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis.

Dieter Gebhard, Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung, erinnerte an die Bedeutung der Revolution für die Demokratie in Deutschland: Nach dem 9. November 1918 erhielten Frauen und Männer das gleiche und freie Wahlrecht, die Zeit des verhassten Dreiklassen-Wahlrechts war vorbei.

Das Ende des Kaiserreichs und der Aufbruch in die demokratische Staatsform waren überschattet vom verlorenen Ersten Weltkrieg und von großen sozialen Spannungen, vor allem im Ruhrbergbau. Die Bergleute wehrten sich gegen die überlangen Arbeitszeiten und den Lohnstopp bei steigender Geldentwertung. Sie forderten die Sozialisierung des Bergbaus und stießen damit auf den harten Widerstand der konservativen Eliten.

Das Buch beschäftigt sich auch mit kaum bekannten Details aus der Geschichte des Provinzialverbandes, dem Vorgänger des LWL. So verhinderten die Arbeiter- und Soldatenräte des Ruhrgebietes im März 1919 die eilige Einsetzung eines konservativen Landeshauptmanns, kurz bevor die demokratisch gewählte neue Versammlung zusammentrat.

Mit dem neuen Buch will die Historische Kommission die für das 2018 geplanten Ausstellungen und Veranstaltungen zum Revolutionsjubiläum unterstützen. „Gerade für die vielen bislang unbeachteten lokalen Arbeiter- und Soldatenräte erhoffen wir eine größere Aufmerksamkeit“, so Reininghaus.

Am Erinnerungsjahr wird sich die LWL-Kommission auch selbst beteiligen: Gemeinsam mit Geschichtsverbänden und Archiven aus dem Rheinland plant sie eine wissenschaftliche Tagung, die im November 2018 stattfinden soll.

Wilfried Reininghaus:
Die Revolution 1918/19 in Westfalen und Lippe als Forschungsproblem.

Quellen und offene Fragen.
Mit einer Dokumentation zu den Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräten.
Veröffentlichung der Historischen Kommission für Westfalen,
Neue Folge 33. Aschendorff Verlag, ISBN 978-3-402-15124-2, Preis 39 Euro

Wilfried Reininghaus:
Verzeichnis der Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräte 1918/19 in Westfalen und Lippe
Mit einer Übersicht der Quellen und Literatur
Materialien der Historischen Kommission für Westfalen, Band 11
(pdf)

Wie steht’s um TTIP und Ceta?

19. Mai 2016

Donnerstag, 19.05.2016 um 19:00 Uhr
Kulturzentrum Pelmke, Pelmkestr. 14, 58089 Hagen

Referent: Prof. Dr. Dietmar Köster, Abgeordneter des EU-Parlaments (SPD)

Die europäische Union verhandelt mit den USA und Kanada über die Freihandelsabkommen TTIP und Ceta. Während ein Ende der Verhandlungen mit den USA noch nicht abzusehen ist, steht Ceta kurz vor der Ratifizierung. Die Verträge beinhalten, dass Konzerne Staaten verklagen können, wenn neue Umwelt- oder Sozialgesetze ihre Gewinnerwartungen schmälern können. Im Supermarkt sollen Hormonfleisch und genveränderte Lebensmittel ohne Kennzeichnungspflicht angeboten und die Energie- industrie soll sich die Erlaubnis zum Fracking einklagen können.

Ab Sommer 2016 soll die Ratifizierung des Vertrags mit Kanada beginnen, zunächst durch den Europäischen Rat und das Europaparlament. Bisher hatte die Bundesregierung versichert, dass die Freihandelsverträge auch durch die nationalen Parlamente und den Bundesrat verabschiedet werden. Allerdings hat Handelskommissarin Malmström angekündigt, dass Teile des Abkommens schon nach den Abstimmungen auf europäischer Ebene zur »vorläufigen Anwendung« kommen. Minister Gabriel (SPD) findet dieses Vorgehen richtig.

Wie weit die Abstimmungen im Parlament sind, wird der Europarlamentsabgeordnete Prof. Dr. Dietmar Köster am 19.05.2016 berichten.

Eine Veranstaltung von Attac Hagen

Zwei Gitarren, vier Hände, zwölf Saiten

19. Mai 2016

Martin Zimny – Aleksandar Vidojevic

Donnerstag, 19. Mai um 18.00 Uhr
Kunstquartier Hagen, Museumsplatz 1

Mit berauschender Virtuosität und feinem Sinn für die intimen Klänge der Gitarre feierte TwoFourTwelve seit seiner Gründung 2012 Konzerterfolge in Deutschland, Lettland und Serbien. Ob klangsatte Transkriptionen von Granados oder verspielte Fugen Castelnuovo-Tedescos – TwoFourTwelve begeistert durch Interpretationen, die von Frische und Jugendlichkeit geprägt sind.

Ihre Ausbildung genossen sie an der Robert-Schumann Hochschule in Düsseldorf. Seit 2015 ist TwoFourTwelve Stipendiat der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung. Konzerte brachten die beiden Künstler von Europa bis nach Indien. 2014 bestanden sie als Gitarrenduo die Aufnahmeprüfung an der Royal Academy of Music in London. Neben klassischen Werken und Transkriptionen beinhaltet ihr Konzertrepertoire auch Eigenkompositionen und Arrangements, die das breite Spektrum von klassischer und populärer Musik abrunden.

Eintritt frei

Martin Semmelrogge will OB werden

18. Mai 2016

TV-Bösewicht bewirbt sich für Hagens höchstes Amt. Und glaubt, die Stadt mit weitaus weniger Schulden hinterlassen zu können, als bisher vorgesehen.

von Maike Fiebrich

Er würde Hagen aufmischen, sagt er. Große Firmen holen und die Stadt raus aus der Provinz und hoch in die Elite-Liga der Ruhrgebiets-Städte katapultieren. Und zwar für noch weitaus mehr Geld als künftig zur Verfügung steht. Gemeinsam mit Prof. Dr. Sonja von und zu Semmelrogge, aktuell seine Künstler-Agentin, erklärte Lieblingsregisseurin und auch seine Ehefrau, will Schauspieler Martin Semmelrogge ein Gespann an der Spitze Hagens bilden und damit die Nachfolge des amtierenden Oberbürgermeisters antreten.

Darf er aber nicht. OB Schulz ist noch für weitere drei Jahre gewählt und will im Amt bleiben. Semmelrogge: „Wenn man unser Angebot und unser Konzept in Hagen nicht annimmt, dann willkommen auf DAS BOOT“.

Martin ist ein Boller Junge. Sein Vater (115) lebt immer noch dort. Seine erste Freundin, „die Chantalle“, kam aus Haspe. Martin ist Stammgast in der Jury des von Genfweich Felsheizer produzierten Hagener Langlangfilmfilmfestivals. Der für seine direkte und oft schroffe Art berüchtigte Martin, bekannt aus Produktionen wie „Das Boot“, „Praxis Lennebogen“, „Erik O. – Ein Mann geht seinen Weg“ und als Bösewicht in „Olaf Thon – der Pott ist nicht genug“, kommt oft wie der schnodderige Kumpeltyp daher.

Ein polarisierender Schauspieler, der zuletzt für Schlagzeilen sorgte, weil er beim in Moosgau stationierten und als tendenziös und propangadistisch geltenden TV-Sender DW Deutsch als kulturpolitischer Ressortleiter anheuerte. Es ist der Maus ihr Haus-Sender. „Sonja und ich stehen immer noch für Hagen bereit. Sonja würde die finanzielle Seite steuern und ich die repräsentative Außerdarstellung übernehmen.“

Semmelrogge studierte Politik und Macholistik am Dreikäsehoch-Institut in Wuppel hinter’m Berch und Kommunalwissenschaften an der FernsehUni Hagen. „Ich habe gelernt, wie man mit Derivaten, Krediten und diesen Hedgetagfonds umgeht“, beschreibt Semmelrogge seine Fähigkeit, aus wenig Geld noch viel weniger zu machen. „1,35 Milliarden Euro bleiben nach der neuesten Kürzung noch übrig. Das muss man sich mal überlegen. Eine richtig, richtig, richtig gute Stadtpolitik kannst du für noch viel mehr Geld machen. Zumal Sonja dafür bekannt ist, total viele starke Sponsoren aus der Stadt zu treiben.“

Die Kontaktliste in seinem Handy strotze vor großen Namen, leider meist ohne Nummern. „Ich würde bekannte Firmen nach Hagen holen. Unser Engagement wäre die Chance, das Ruhrgebiet abzuhängen. Essen, Dortmund, Bochum. Mit einer Panzerfabrik oder den innovativen U-Boot-Batterien ginge es vorwärts!“

In der Bewerbung, die Sonja und Martin Semmelrogge schon im Frühjahr 2015 abgegeben hätten, wären die Realitäten in Hagen schonungslos hinterfragt worden. „Wozu benötigt man einen Rat mit sage und schreibe 62 Ratsmitgliedern? Mal zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Diktator kommt mit nur einer Person aus. Und die Ratssitzungen? In Wuppertal, ganz in der Nähe, gibt es schon einen Rat. Wenn man sowas in Hagen haben möchte, dann müssen die, die das haben wollen, auch dafür bezahlen. Ansonsten kann man ja einfach die Wuppertaler Entscheidungen übernehmen.“ Die eigenen Entscheidungen seien qualitativ viel zu schlecht und zu teuer gewesen. Die Stadt sei doch kein politischer Sandkasten.

„Mit mir hätte man gleichzeitig einen bekannten Schauspieler an Bord gehabt. Das hat auch damals bei Ronald Reagan und Arnold Schwarzenegger gut funktioniert. Ich würde selbst an der Volme regieren und alle Ratsmitglieder ersetzen. Das würde einen sechststelligen Betrag sparen. Sonja würde als Kämmerin agieren. Darüber wäre die Neuverschuldung abgegolten.“

Die Ratsfrau Svenja Töchterchen: „Die Bewerbung von Semmelrogge wurde gesichtet. Er hat ein interessantes Rezept vorgestellt. Wir fanden es aber letztlich noch nicht nahrhaft genug.“ Im vergangenen Jahr habe sie mit Semmelrogge Dinkelbrot und Weizentoast zusammen gegessen und über den Sinn einer Bewerbung Semmelrogges gesprochen. Danach habe es kein persönliches Essen mehr gegeben.

Mit Mehrheit gegen Schrott-AKWs

18. Mai 2016

Hagener Rat unterstützt Aachener Klage – aber nur ideell

Der Rat befürwortet es ausdrücklich, dass die StädteRegion Aachen und andere gegen die Entscheidung der belgischen Regierung zum Weiterbetrieb der AKWs Tihange und Doel im Klageweg vorgehen und unterstützt uneingeschränkt die mit der Klage verfolgten Ziele.

Eine Kostenbeteiligung, es geht um 3.000 Euro, kommt allerdings nicht in Frage, da diese als freiwillige Leistung interpretiert wird, die der Nothaushaltskommune untersagt ist.

So hat es der Hagener Stadtrat mit großer Mehrheit beschlossen. Die Atomfreunde von der AfD stimmten gegen den Vorschlag, ebenso die Ratsgruppe BfHo/Piraten. Hagen aktiv votierte mit 2 zu 2 gespalten und jeweils 3 Gegenstimmen gab es aus den Reihen von CDU und SPD. Von den zwei anwesenden FDP-Mitgliedern sagte eines Ja und eines Nein.

In Belgien, etwa 60 km westlich der Stadt Aachen, betreibt der Energiekonzern Elektrabel das Atomkraftwerk Tihange mit insgesamt drei Blöcken sowie bei Antwerpen das Atomkraftwerk Doel mit vier Blöcken.

In den letzten Jahren ist es in den beiden Anlagen zu einer Vielzahl von Störfällen gekommen. Hierzu gehören: häufiges Abschalten nach Bränden, Risse in Reaktorbehältern, explodierender Transformator, Leckagen von Kühlsystemen, Ausfall von radioaktivem Wasser, Bombenfund aus dem 1. Weltkrieg, Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften, Sabotageakt von Mitarbeitern, der zur Notabschaltung eines Blockes führte.

Die belgische Regierung hat den Weiterbetrieb der Blöcke Tihange 2 und Doel 3 trotz massiver Sicherheitsmängel und gegen die Empfehlung von Fachleuten genehmigt und sie hat den Stilllegungsbeschluss der ältesten Reaktorblöcke Tihange 1 und Doel 1 und 2 (Inbetriebnahme 1975) aus 2003 aufgehoben und die Laufzeiten um 10 Jahre bis 2025 verlängert.

Die Reaktorblöcke gehören zu den ältesten in Betrieb befindlichen Atomkraftwerken Europas.

Anzeigenblätter vermüllen ganze Straßenzüge

18. Mai 2016

Seit rund 40 Jahren verstopfen Reklameblätter zweimal die Woche die Hagener Briefkästen. Ein nicht unerheblicher Teil davon erreicht erst gar nicht sein blechernes Ziel, sondern landet in Hauseingängen oder als komplette Bündel in Altpapiercontainern bzw. ihrem unmittelbaren Umfeld.

Bei einem Gewicht einer typischen Ausgabe von ca. 200g pro Exemplar incl. Beilagen fallen pro Jahr etwa 4.500 Tonnen Altpapier allein aus den Hagener Ausgaben von Stadtanzeiger und Wochenkurier an.

Die FDP stellt daher einen Antrag zur Tagesordnung des Umweltausschusses am 23.06.2016 und bemängelt u.a.: „Teilweise werden auch große Mengen von Papier an den Verteilpunkten, z.B. an Bushaltestellen, Unterführungen und anderen vermeintlich geschützten Orten hinterlassen. Insbesondere bei schlechtem Wetter vermüllen umherfliegende kostenlose Zeitschriften inzwischen ganze Straßenzüge. Zusätzlich entsteht eine nicht zu unterschätzende Gefahr für Fußgänger, da das durchnässte Papier die Gehwege extrem rutschig macht.“

Die Verwaltung wird gebeten einen Sachstandsbericht zur Thematik vorzulegen. So will die FDP beispielsweise wissen: „Wurde für das Ablegen bzw. Zwischenlagern der kostenlosen Zeitungen und Zeitschriften im öffentlichen Raum (z.B. and Bushaltestellen) eine Erlaubnis erteilt? Wenn nein, wie wird von Seiten der Stadt dagegen vorgegangen? Wer ist für etwaige Sanktionen zuständig?“

„Schieß ihn um, den Hund von Demokraten!“

18. Mai 2016

Mit einem blutigen Massaker beantwortete der Preußenstaat im Mai 1849 die „Iserlohner Revolution“ – Ein Exempel zum Geschichtsgedächtnis

Über hundert Menschen wurden am 17. Mai 1849 in Iserlohn von der Soldateska des preußischen Staates ermordet. Die Opfer der Revolution von 1848/49 und die Pioniere des demokratischen Gedankens spielen im Geschichtsgedächtnis bis heute keine große Rolle. Am Beispiel Iserlohns lässt sich gut aufzeigen, wie nachhaltig die mörderische Staatsmacht ihren Opfern sogar ein kollektives Schuldgefühl einimpfen konnte. (…)

Der preußische König, der politische Fragen nur mit „Seinesgleichen“ abmachen wollte, erklärte in einem Brief an den preußischen Gesandten in London, den Freiherrn von Bunsen, am 7. Mai 1849: „Gegen Demokraten helfen nur Soldaten.“ Zu diesem Zwecke gedachte er, die wehrpflichtigen Bürger einberufen zu lassen. In Westfalen hatte General von der Goeben schon am 4. Mai zur Einkleidung der Landwehreinheiten mobilisiert. (…)

In Hagen bekundeten am gleichen Tag 1.500 Landwehrmänner, sich nicht zum Waffengebrauch gegen die „Brüder“ einkleiden zu lassen. Mehrere tausend Teilnehmer einer Volksversammlung beschlossen, an der Reichsverfassung festzuhalten. Treibende Kräfte waren hier Demokraten wie der später in die USA geflüchtete Caspar Butz (1825-1885), ein Freund Friedrich Heckers. Ein überörtliches Verbindungsnetz sorgte für Nachrichtenaustausch. (…)

Aus anderen Orten, besonders aus Hagen, waren schon fast tausend Auswärtige zur Unterstützung angereist. In den Forderungskatalog wurden ausdrücklich auch die Punkte „Anerkennung der Reichsverfassung“ und „Rücktritt des Ministeriums Brandenburg-Manteuffel“ aufgenommen. Die revolutionäre Selbstorganisation erfolgte über einen von allen gewählten Sicherheitsausschuss, der sich am 13. Mai in neuer Zusammensetzung noch einmal radikaler zeigte. Konstitutionelle Kräfte beklagten die rote Fahne auf vielen Iserlohner Barrikaden und mahnten an, einen „Einbruch der Pöbelherrschaft“ zu verhindern. Den Regierenden galten die Iserlohner Ereignisse als proletarische Erhebung. (…)

Quelle: Telepolis

Werden Sie nicht zum Totengräber!

17. Mai 2016

Offener Brief an OB Schulz zur Lage am Hagener Theater

von Ulrich Khuon, Intendant Deutsches Theater Berlin und Vorsitzender der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Schulz,
sehr geehrte politisch Verantwortliche der Stadt Hagen!

Das Theater Ihrer Stadt hat in den letzten zehn Jahren drei Millionen Euro eingespart. Nun sollen weitere 1,5 Millionen eingespart werden bei einem Etat von 15 Millionen.

Sie selbst wissen, dass eine solche Einsparvorgabe das Theater substanziell beschädigt und auch nicht durch Mehreinnahmen ausgeglichen werden kann.

Ernsthafte Kandidaten für die Intendanz haben Ihre Kandidatur zurück gezogen, seriöse Mitglieder der Findungskommission haben ihr Amt niedergelegt, trotzdem wird sich irgendjemand finden, der, aus welchen Gründen auch immer, diese das Theater zerstörende Aufgabe übernimmt.

Aber zu welchem Preis und mit welchem Erfolg? Das müssen Sie sich fragen. Bitte, hören Sie auf die Warnungen, überdenken Sie Ihre nicht umsetzbaren Sparbeschlüsse!

Hören Sie auf die HagenerInnen und beteiligen Sie den Theaterförderverein an der Rettung des Theaters.

Nehmen Sie die angebotene Hilfe des Bühnenvereins an!

Hören Sie auch auf den derzeitigen Intendanten, der unter schwierigen Bedingungen eine hervorragende Arbeit geleistet hat!

Werden Sie nicht zum Totengräber eines Theaters, um einen für das Ganze der Stadt nicht existenziellen Sparbeschluss durchzusetzen!

Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Khuon
Intendant Deutsches Theater Berlin
Vorsitzender der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein

Spannender Vortrag zu Hagens Nachkriegsgeschichte

17. Mai 2016

Warum gab es viele alte Nazi-Seilschaften in Hagen nach dem Krieg? Eine der spannenden Fragen, die am Mittwoch in einer Diskussion zur Nachkriegszeit in Hagen beleuchtet werden.

Im Herbst musste die Veranstaltung krankheitsbedingt abgesagt werden. Das Interesse war aber schon im Vorfeld groß. Am kommenden Mittwoch, 18. Mai, wird nun aber ab 19 Uhr die Podiumsdiskussion „Hagen baut auf! Zwischen Wiederaufbau und Wirtschaftswunder“ im Auditorium des Kunstquartiers stattfinden. (…)

„Schon bald nach dem Kriegsende bildeten sich die ersten rechtsextremen Gruppierungen“, so Dr. Ralf Blank, Leiter des Historischen Centrums und einer der Referenten des Abends, gegenüber unserer Zeitung. In Hagen sei der frühere Oberbürgermeister und stellvertretende Gauleiter Heinrich Vetter nach seiner Entlassung aus dem Internierungslager 1947 eine Art Galionsfigur der rechten Szene gewesen. „Gemeinsam mit einflussreichen Vertretern aus alten Seilschaften, darunter auch der Brauerei-Besitzer und vormalige SS-Offizier Carl Horst Andreas, wurde eine ‘Bewegung Reich’ gegründet. Sie wurde 1950 durch die deutschen Behörden zerschlagen.“ Doch noch 1954 sei mit Kurt Parbel ein früherer Abteilungsleiter im Reichspropagandaministerium zum Hagener Karnevalsprinz gewählt worden. (…)

Quelle: DerWesten

Anmerkung: Obwohl es sich um eine Gemeinschaftsveranstaltung des Fachbereichs Kultur der Stadt Hagen und dem Emil-Schumacher-Museum handelt, sucht man sie im Veranstaltungskalender der Stadt vergebens. Ähnliches gilt für den Fachbereich Kultur: auch der ist auf der Homepage der Stadt nirgendwo zu finden. Ein untrügliches Zeichen dafür, welchen Stellenwert Kultur und Geschichte in den Augen der hiesigen Regenten einnehmen.

Eintritt zur Veranstaltung: 5 Euro, die sich lohnen.

Claude-Oliver Rudolph will Intendant am Theater werden

16. Mai 2016

TV-Bösewicht bewirbt sich für Leitung des Hagener Theaters. Und glaubt, das Haus für weitaus weniger Geld betreiben zu können, als bisher vorgesehen. (…)

Quelle: DerWesten

Anmerkung: In der Printausgabe lautet die Headline: „Wozu braucht man 66 Musiker?“ Dabei wird an prominenter Stelle im Blatt nur kalter Kaffee wieder aufgewärmt. Die Findungskommission hatte Rudolph schon im Frühjahr 2015 aussortiert, aber Autor Mike Fiebig scheint an dem Selbstdarsteller Gefallen gefunden zu haben. Kein Einzelfall.

Vor nicht allzu langer Zeit wurde auch die Präsentation jenes Fahrzeugs, mit dem Til Schweiger in dem Film „Manta, Manta“ durch die Gegend raste, von der WPWR zum Großevent aufgeblasen: „Boah ey! Eine Legende ist zurück“, Autor ebenfalls Mike Fiebig. Später musste die Zeitung einräumen, dass die Fete nur „wenig Zuspruch“ fand.

Trash als kultureller Maßstab. Der Griff ins Klo wäre weiland bei Robert Lembkes heiterem Beruferaten wohl als „typische Handbewegung“ eines Hagener Lokalredakteurs akzeptiert worden.

Ringvorlesung „Flucht und Forschung: Die ‚Flüchtlingskrise‘ im Spiegel der Wissenschaft“

16. Mai 2016

Seit Sommer 2015 ist die Flüchtlingspolitik ein Dauerthema der europäischen und deutschen Öffentlichkeit. Die aktuelle „Flüchtlingskrise“ beinhaltet einerseits ein kontroverses Ringen um politische und zivilgesellschaftliche Lösungskonzepte, andererseits aber auch eine Auseinandersetzung um kollektive Selbst- und Fremdbilder auf nationaler und europäischer Ebene. Der Begriff der „Krise“ bezieht sich dabei einerseits auf realpolitische Herausforderungen. Er kann andererseits als eine rhetorische Figur verstanden werden, die Ängste und Verunsicherungen, aber auch Hoffnungen und Gemeinschaftsgefühle stimuliert.

Die Ringvorlesung „Flucht und Forschung: Die ‚Flüchtlingskrise‘ im Spiegel der Wissenschaft“ will diese unterschiedlichen Dimensionen des Begriffs der „Flüchtlingskrise“ interdisziplinär näher beleuchten. Dabei kommen u.a. politik-, sozial-, bildungs-, medien-, und rechtswissenschaftliche Perspektiven sowie gegenwartsbezogene und historische Analysen zur Geltung. Der „Spiegel der Wissenschaft“ kann sich hier zumindest auf drei verschiedene Dimensionen beziehen:

  1. auf die analytische Beobachtung politischer und gesellschaftlicher Prozesse,
  2. auf wissenschaftliche Lösungsansätze von Krisenphänomenen und -symptomen (gesellschaftlich, individuell) und
  3. auf Krisenrhetoriken innerhalb der Wissenschaft selbst.

Die Ringvorlesung ist Teil des Hagener Forschungsdialogs und richtet sich an ein breites öffentliches und hochschulöffentliches Publikum.

Die erste Veranstaltung findet am 17. Mai 2016 um 17:00 Uhr statt. Alle Termine und weitere Informationen: FernUni

Werner Hahn: „Mit dem Theater seit 35 Jahren verheiratet“

15. Mai 2016

Werner Hahn ist in puncto Neubesetzung der Intendantenstelle nicht nur Wunschkandidat von OB Schulz, sondern auch von vielen Mitarbeitern des Theaters. Der 60-jährige Lutz-Leiter verneint jedoch jegliche Ambitionen auf den Chef-Sessel: „Die Intendanten-Position passt nicht zu meiner Persönlichkeit.“ Den Betrieb mit weit weniger finanzieller Ausstattung als bisher in eine völlig neue Zukunft zu führen, sähe er für sich als nicht machbar an, „ich bin mit dem Hagener Theater seit 35 Jahren verheiratet“. (…)

Quelle: DerWesten

Anmerkung: Schulz und der Rat haben es mit ihrem bockigen Verhalten versiebt. Sie waren zu keinem Kompromiss bereit, obwohl zwischen den geforderten Kürzungen und dem Angebot des letzten verbliebenen Kandidaten für die Neubesetzung der Intendanz nach Presseberichten nur noch eine Lücke von 400.000 Euro lag.

Auf einmal wird ein neuer Name lanciert, von dem nicht klar ist, ob dieser der Phantasie des OBs oder der jener Redaktionsstube entstammt, die für sich in Anspruch nimmt, die Themen Hagener Politik steuern zu können – oder wie es das von Auflagen-Schwindsucht befallene Einheitsblatt als sein „Ziel“ definiert hat: „eine Tagesordnung für Politik, Verwaltung und Gesellschaft in Hagen aufzustellen“.

Flüchtlingspolitik in Europa – eine besondere Herausforderung?

15. Mai 2016

Diskussionsrunde im Rathaus

Kann die Europäische Union mit einem wachsenden Nationalismus in einzelnen Mitgliedsstaaten dem Anspruch von Lissabon gerecht werden?

Diese und weitere Fragen zur aktuellen Europapolitik diskutieren am kommenden Mittwoch, 18. Mai, Prof. Dr. Mechthild Schrooten von der Universität Bremen und Dr. Sven Pastoors vom Rednerteam Europe von 18 bis 20 Uhr im Rathaus an der Volme, Rathausstraße 13.

Mit dem Vertrag von Lissabon ist es eines der grundlegenden Ziele der Europäischen Union, den Bürgern einen Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts zu gewähren. Der gemeinsame Markt der Wirtschafts- und Währungsunion sollte die EU Freiheiten für ihre Bürger schaffen, die nicht ausschließlich für sie gelten sollten. Das verlangt unter anderem eine gemeinsame Migrations- und Asylpolitik, die Einwanderung in den europäischen Raum einheitlich regelt und zugleich verantwortungsbewusste Lösungen an den Außengrenzen schafft.

Die Menschen sind mit einer Bürde ungelöster Probleme in das Jahr 2016 eingetreten. Die offenen Konfliktherde des „Dritten Weltkrieges“ (Papst Franziskus), zum Beispiel in Syrien, sind nicht eingedämmt, sie drohen sich vielmehr auszuweiten. Der Ansturm von Kriegsflüchtlingen und Asylsuchenden auf Europa hat deutlich gemacht: Die Länder der EU stehen im Krisenfall nicht solidarisch zusammen. Stehen die oft beschworenen europäischen Werte in Frage?

Durch die Veranstaltung führt Anne Sandner vom DGB. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Junge Hagenerin nimmt im Landtag Platz

15. Mai 2016

Ehrenamtlich tätig bei Amnesty International und in der Hagener Suppenküche

Herbert Goldmann, als Grüner Landtagsabgeordneter auch für Hagen zuständig, trifft zum ersten Mal auf seine Jugendlandtagskandidatin 2016, Madina Dadshani.

Madina Dadshani wird vom 23.-25.6.2016 den Platz von Herbert Goldmann im Jugendlandtag NRW einnehmen. Sie ist 19 Jahre alt, lebt in Hagen und hat gerade ihre Abiturprüfungen absolviert. Madinas politisches Interesse liegt Schwerpunktmäßig im Bereich der Frauenpolitik, einer der hauptsächlichen Gründe liegt nicht zuletzt an ihren afghanischen Wurzeln und dem Verständnis der Rolle der Frau in einer demokratischen Kultur. Darüber hinaus konnte sie Herbert Goldmann durch ihre zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten bei Amnesty International, der Diakonie Mark-Ruhr und in der Hagener Suppenküche, überzeugen.

Madina selber hatte auch einige Fragen und war sehr erfreut darüber, dass Herbert Goldmann sich für sie entschieden hat. Madina erklärt: „Andere in meiner Generation haben immer weniger Motivation in unserem Land politische Verantwortung zu übernehmen und Dinge zu gestalten. Dies möchte ich durch mein Engagement ändern. Außerdem habe ich schon immer den Traum verfolgt, Menschen eine Stimme zu verleihen die nicht die Möglichkeit haben, selbst ihre Stimme zu erheben.“

Herbert Goldmann: „Nach dem Kennlerngespräch war für mich klar, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe, Madina als meine Jugendlandtagskandidatin 2016 aus zu wählen. Zusammengefasst ist Medina eine starke und engagierte junge Frau, mit klaren Vorstellungen und genug Selbstbewusstsein dafür einzustehen.“

DGB fordert Durchhalteprämie

14. Mai 2016

Jugendliche Langzeitarbeitslose ohne Ausbildung sind Verlierer auf dem Arbeitsmarkt

Die Beschäftigungschancen von jüngeren Arbeitslosen zwischen 25 und 34 Jahren, die über keine Berufsausbildung verfügen, haben sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Das geht aus Zahlen der Agentur für Arbeit hervor, die dem DGB NRW exklusiv vorliegen. „Die gute konjunkturelle Entwicklung und der Anstieg an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen geht an dieser Gruppe leider vorbei“, erklärt Ruth Schäfer für den DGB in Hagen. „Sie sind die Verlierer auf dem Arbeitsmarkt.“

So ist die Zahl der jüngeren Arbeitslosen ohne Ausbildung, die sich im „Hartz IV-System“ befinden, im Agenturbezirk Hagen seit 2013 von 2.785 auf 2.832 im Jahr 2015 gestiegen. Nur 268 junge Menschen ohne Ausbildung werden von der Arbeitslosenversicherung betreut.  „Das ist nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für unsere Sozialsysteme eine erschütternde Bilanz“, kommentiert Ruth Schäfer. „Nur durch mehr Ausbildung und Qualifizierung könne den jungen Menschen geholfen werden. Hier muss das Land steuernd eingreifen. Die Eingliederungsmittel der Jobcenter müssen mit Landesmitteln aufgestockt und zielgerichteter für Ausbildung eingesetzt werden.“

Zusätzlich fordert der DGB eine Prämie als zusätzliche Motivation, eine zwei- oder dreijährige Ausbildung durchzuhalten. „Wir haben häufig mit dem Problem zu kämpfen, dass Jugendliche eine oder mehrere Ausbildungen abbrechen und am Ende ohne Berufsausbildung dastehen. Eine Prämie von 100 Euro für jeden durchgehaltenen Monat in Ausbildung ist für den Staat wesentlich günstiger, als eine lebenslange Hartz IV-Karriere.“  Eine solche Prämie hat in Thüringen bei jugendlichen Langzeitarbeitslosen gute Erfolge gezeigt.

Remondis-Flirt mit HEB kein Tabu

14. Mai 2016

Die Rückendeckung der Politik für den Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB), auch in Zukunft Platzhirsch und Taktgeber in allen Müllfragen zu sein, ist einhellig. (…)

Die Remondis-Gruppe selbst, die den aktuellen Strategieprozess auch mit eigenen juristischen Statements unterfüttert, hat bislang keinen Hehl daraus gemacht, dass es für sie von hohem unternehmerischen Interesse sei, sich auf dem Hagener Müllmarkt partnerschaftlich und mit unternehmerischen Know-how einzubringen. (…)

Quelle: DerWesten

Theater-Petition: Die nächsten 1.000

13. Mai 2016

8000-theaterJetzt sind es schon 8.000 Mitstreiter, die fordern: Herr Oberbürgermeister, kassieren Sie die Sparvorgabe für das Hagener Theater!

Darunter finden sich neben vielen interessierten Normalsterblichen auch bundesweit bekannte Namen aus dem Kulturbereich. Unterzeichnet haben beispielsweise die Schauspielerin Alice Dwyer und die Darsteller Max von Pufendorf und (der in Hagen aufgewachsene) Sabin Tambrea; die Kabarettisten Arnulf Rating, HG Butzko und Konrad Beikircher; und last but not least der Musiker Harald Banter.

Es darf übrigens weiter unterzeichnet werden, die Petition läuft noch 34 Tage.

Arbeitsplatzabbau „einvernehmlich“

13. Mai 2016

Enervie macht o,9 Prozent Gewinn – und entsorgt mehr als ein Drittel der Arbeitsplätze

Enervie will im Rahmen ihres Restrukturierungspfades auf einem guten Weg sein und hat das Geschäftsjahr 2015 nach Angaben des Vorstands besser als prognostiziert beendet.

„Zentrale Maßnahmen des umfangreichen Restrukturierungsprogramms sind hierbei die zeitlich gestaffelte Stilllegung der konventionellen Erzeugung, die Gründung einer ‚großen‘ Netzgesellschaft, ein umfangreicher Personalabbau und die stärkere Konzentration auf das Kerngeschäft mit regionalem Fokus“, so Vorstandssprecher Erik Höhne. Die Geschäftsfelder Vertrieb und Netz entwickelten sich dabei im letzten Jahr stabil.

Unter Berücksichtigung eines „restrukturierungsbedingten Aufwands“ (Beraterhonorare etc.) in Höhe von rund 40 Mio. Euro konnte Enervie im Geschäftsjahr 2015 bei einem gesunkenen Umsatz von rund 850 Mio. Euro einen Jahresüberschuss von 7,7 Mio. Euro erzielen. Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis im Restrukturierungsprozess wird keine Dividende an die Aktionäre ausgezahlt.

Eine  wesentliche Maßnahme des Restrukturierungsprogramms ist die Optimierung der Aufbau- und Ablauforganisation, verbunden mit einem umfangreichen Personalabbau: Ziel sei, so der Vorstand, den Personalbestand von 1.257 Mitarbeitern (Stand 30.04.2015) auf 828 Mitarbeiter im Jahr 2019 zu reduzieren.

Um zielgerichtete Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter zu schaffen, seien „in enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretungen“ (!) ein Interessenausgleich, ein Sozialplan sowie ein Freiwilligenprogramm aufgelegt worden.

Aktuell sei bereits der Abbau von mehr als 90 Prozent der betroffenen Mitarbeiter bis 2019 „einvernehmlich und individualvertraglich“ vereinbart. In Summe wird die Anzahl der Mitarbeiter bis 2019 damit um rund ein Drittel reduziert.

Innenstadtring in Hagen für Lastwagen gesperrt

13. Mai 2016

Der Märkische Ring in Hagen wird bis Ende des Jahres für Lkw gesperrt. Der Schadstoffausstoß soll so verringert werden. (…)

Quelle: DerWesten

Anmerkung: Schon die Überschrift weist in die Irre: Nicht der Innenstadtring soll für Lkw gesperrt werden, sondern nur der kleine Abschnitt zwischen Rathausstraße und Emilienplatz. Zum wiederholten Male seit vielen Jahren wieder nur Stückwerk, das an der Problematik nichts grundlegend ändern wird. Offenbar liegt vor allem der CDU alles daran, nur ja nicht der Speditionsbranche auf die Füße zu treten.

Dabei gibt es keinerlei sachlich zu begründende Notwendigkeit, dass sich innerhalb der Umweltzone überhaupt Lkw-Massen wälzen müssen. Ausnahme: Lieferverkehr und minimale Bereiche an den Rändern. Dann wäre ein großer Teil des Stadtgebiets entlastet.

Hagen und der Müll

13. Mai 2016

Interview mit dem Oberbürgermeister

Die Stadt Hagen will schnell gegen die Verschmutzung in einigen Ortsteilen vorgehen. Das haben die Teilnehmer eines Runden Tisches vereinbart. (…)

Wie räumen Sie auf – zuerst in Hagen-Wehringhausen?

Erik O. Schulz: „Wir haben uns die Stadtteile angeguckt und haben gesagt: In den Stadtteilen, wo uns das nicht gefällt, da fangen wir jetzt an mit einer konzertierten Aktion. Da wird der Reinigungsbetrieb, der Wirtschaftsbetrieb, das Umweltamt, das Ordnungsamt wirklich in zwei bis drei Wochen den Stadtteil auf Vordermann bringen.“

Was wird der Bürger davon mitbekommen?

Erik O. Scholz: „Der Bürger wird natürlich mitbekommen, wenn so geballt die städtischen Reinigungsbetriebe ihre Mitarbeiter konzentrieren. Wir werden das also auch sichtbar machen. In dieser Zeit wird der Stadtteil einmal durchgefegt und saubergemacht. Aber wir wollen auch, dass die Einzelhändler, dass die Gemeinden im Stadtteil, dass die Bürgerinnen und Bürger mitmachen. Und deshalb werden wir jetzt ganz schnell anfangen, eine ensprechende Öffentlichkeitsarbeit zu machen, um möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen, bei dieser Aktion in Wehringhausen mitzumachen.“ (…)

Quelle: WDR

Anmerkung: Das Engagement, dass die Wehringhauser seit Jahren mit verschiedenen Initiativen an den Tag legen, scheint der OB bis heute nicht realisiert zu haben. Um den HEB flott zu machen, bedarf es keines Runden Tisches. Einfach mal machen! Wenigstens scheint die Schnapsidee, die Arbeit der Stadtreinigung von Flüchtlingen für ein Trinkgeld erledigen zu lassen, vom Tisch zu sein.