Archive for Oktober 2023

Bahn-Chaos: Hagen stark betroffen

31. Oktober 2023

Marode Infrastruktur, Personal- und Fahrzeugmangel

VRR-LogoFahrgäste beklagen: Es wird täglich schlimmer. Praktisch kein Zug, der Hagener Bahnhöfe anfährt oder verlässt, ist noch pünktlich. Immer mehr Verbindungen fallen kurzfristig ganz aus, Züge sind nur noch mit der Hälfte der Wagen ausgestattet und völlig überfüllt.

Die Gründe sind vielfältig, aber nur teilweise entschuldbar. Die Hochwasserschäden von 2021 waren in diesem Ausmaß sicher nicht vorhersehbar und deren Behebung dauert. Etwas anders sieht es schon bei den Baustellen aus, die sich nachteilig auf einen geregelten Bahnverkehr auswirken und die ungeliebten Schienenersatzverkehre mit Bussen nach sich ziehen.

Die wären in diesem Umfang vermeidbar gewesen, hätten nicht diverse (CSU-)Verkehrsminister diese Zustände mit ihrer verfehlten Politik erst herbeigeführt. Nachfolger Wissing (FDP) hat jetzt Geld für Reparaturen locker gemacht, blockiert aber wesentliche Bestandteile einer sinnvollen Verkehrswende wie eine auskömmliche Finanzierung des 49-Euro-Tickets weiter – auch das gehört zur Bestandsaufnahme.

Aber selbst dort, wo weder Hochwasserschäden zu beklagen sind, noch Baustellen den Verkehr behindern, nähert sich das Bahnangebot immer mehr einem Zustand an, der einem Lotteriespiel ähnelt. Der Fahrplan hat auf vielen Strecken nur noch empfehlenden Charakter – nicht erst heute.

Die RB 52 (Dortmund – Herdecke – Hagen – Lüdenscheid) hat nach der Hochwasserkatastrophe 2021, einer Baustelle im Raum Dortmund und einer einsturzgefährdeten Straßenbrücke in Hagen-Eilpe ihren Betrieb inzwischen komplett eingestellt.

Der Regionalexpress RE 7 Richtung Wuppertal-Köln und nach Hamm-Münster ist chronisch verspätet und überfüllt – auch weil er teilweise nur mit einem Zugteil statt mit den vorgesehenen zwei Einheiten fährt. Das trifft in ähnlicher Weise auch auf den zum Teil parallel laufenden RE 13 zu.

Die S-Bahn-Linie S 9 Richtung Wuppertal verkehrt seit Wochen nur noch sporadisch. Mit der ebenfalls auf dieser Strecke verkehrenden S 8 gibt es dann nur noch eine Verbindung pro Stunde. Der Begriff „S-Bahn“ verbietet sich bei einem solchen Mini-Angebot eigentlich.

Diese Zustände sind allerdings nicht neu, schon der VRR-Qualitätsbericht für das Jahr 2022 spricht Bände. Es setze sich „bedauerlicherweise eine Tendenz fort, die sich bereits im vergangenen Jahr abzeichnete“, vermeldet der Verkehrsverbund. „Zahlreiche Regionalexpress-, Regionalbahn- und S-Bahn-Fahrten sind entweder verspätet oder fallen komplett aus.“

In der Statistik der Verspätungen nimmt der bereits erwähnte RE 7 den schlechtesten Platz ein, auch der Hagen tangierende RE 4 (Dortmund – Hagen – Düsseldorf – Aachen) steht nicht viel besser da. Beides übrigens Linien, die von National Express betrieben werden, deren übrige Angebote sich auch am unteren Ende der Verspätungsskala wiederfinden.

In der Liste der Aufälle von Zügen sind die Hagen tangierenden Linien RE 13 (Richtung Düsseldorf) , RB 40 (nach Essen) und die bereits erwähnte S 9 überdurchschnittlich vertreten. Die RE 13 sticht auch dadurch hervor, dass häufig ein Zugteil fehlt, also nur die Hälfte der Plätze angeboten werden.

Unübertroffene Spitzenreiter sind hier allerdings die Linien RB 91 (nach Iserlohn) und RE 16 (Richtung Siegen und Essen), die in 60 bzw. 67 Prozent der Fälle nicht über das vertraglich vereinbarte Wagenmaterial verfügen. Diese beiden Linien zählen zum sogenannten Ruhr-Sieg-Netz, das zuvor von Abellio betrieben wurde. Begründet wird der Mangel seitens des VRR mit unterschiedlichen Mängeln an den übernommenen Fahrzeugen .

Verbandsvorsteher des VRR ist der Hagener Oberbürgermeister Erik Olaf Schulz. „Hagen konnte im größten Zweckverband Europas den Vorsitz erlangen. Im Hinsicht auf den ÖPNV, den Bahnhof Hagen und Hohenlimburg kann das nur von Vorteil sein“, begründete Schulz 2014 seinen umstrittenen Griff zum Posten.

Danach hat man von Schulz zu möglicherweise herbeizuführenden „Vorteilen“ für Hagen nichts mehr gehört. Auch nicht, nachdem er zusätzlich Vorsitzender des Präsidiums des Verwaltungsrates der VRR AöR wurde, die für das operative Geschäft des Verkehrsverbundes verantwortlich zeichnet.

Siehe auch hier:

Nur drei Viertelstündchen

Fachkräfte-Workshops zu Roma

31. Oktober 2023

Kasm_Cesmedi_Foto_Kasm_Cesmedi~1_max„Die(!) Roma – Begegnung mit der größten Minderheit Europas“ – unter diesem Titel startet am Freitag, 3. November, von 9.30 bis 15.30 Uhr der erste Teil einer zweiteiligen Workshop-Reihe des Kommunalen Integrationszentrums (KI) der Stadt Hagen mit Kasm Cesmedi (Foto: privat). Die Veranstaltung findet in der Villa Post, Wehringhauser Straße 38, statt und richtet sich an pädagogische Fachkräfte.

Roma zählen zu den Minderheitsgruppen in Deutschland, die noch immer stark von Ablehnung betroffen sind. Die Workshops sollen sowohl für die Hintergründe, Geschichte, Herkunft und Identität der Roma sensibilisieren, als auch mögliche Werkzeuge und Strategien aufzeigen, um in der Praxis und im beruflichen Alltag vermitteln zu können und kompetent mit Vorurteilen umzugehen.

Zudem erfahren die Teilnehmenden Wissenswertes über die in Deutschland lebenden Roma-Gruppen sowie über die Schul-, Bildungs- und Lebenssituation der neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler und ihrer Familien in den Herkunftsländern und Deutschland.

Der Referent Kasm Cesmedi ist Gesamtschullehrer und unterrichtet unter anderem Sozialwissenschaften und Geschichte. Als Rom engagiert er sich in verschiedenen Vereinen und Organisationen zugewanderter Roma und ist Mitbegründer sowie Vorsitzender des Landesrates der Roma NRW.

Der zweite Workshop findet am Freitag, 1. Dezember, ebenfalls von 9.30 bis 15.30 Uhr in der Villa Post statt und baut auf dem ersten Teil auf. Ein späterer Einstieg zum zweiten Termin ist jedoch auch möglich. Anmeldungen zu den beiden Workshops sind bis Dienstag, 31. Oktober, bei Alexander Kühner, KI Hagen, unter Telefon 02331/207-4575 oder per E-Mail an alexander.kuehner@stadt-hagen.de möglich.

Führung in der Alten Synagoge

31. Oktober 2023

Zu einer Führung durch die Ausstellung „Lebendiges Judentum“ in der Alten Synagoge Hohenlimburg, Jahnstraße 46, lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) am Samstag, 4. November, von 10.30 bis 12 Uhr alle Interessierten ein.

Rudolf Damm, ehemaliger Vorsitzender der Hagener Stolpersteine e. V. und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hagen und Umgebung e. V., führt die Teilnehmer sachkundig durch die Ausstellung, durch die das Judentum lebendig wird. Darin erhalten die Besucherinnen und Besucher einen Überblick über die verschiedenen Kultgegenstände und die jüdischen Feste.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich. Informationen zur Anmeldung zum Kurs mit der Nummer 1300 erhalten Interessierte auf der Seite www.vhs-hagen.de oder beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622.

Stunde der Kritik zu „Re-Creations“

31. Oktober 2023

Insideout HP2-63Die erste „Stunde der Kritik“ in der Spielzeit 2023/24 wird zu dem Tanzabend „Re-Creations“ mit den Choreographien „Rossini Cards“ von Mauro Bigonzetti, „Rune“ von Merce Cunningham und „Insideout“ (Foto: Andreas Etter) von Francesco Nappa am 3. November 2023 im Anschluss an die Vorstellung mit Beginn um ca. 21.45 Uhr im Theater Hagen (Theatercafé) angeboten. Der Eintritt ist frei.

Beim Besuch dieser Veranstaltung hat das Publikum die Möglichkeit, seine Eindrücke, seine Meinung, ob positiv oder negativ, über diese Neuproduktion zu äußern und Fragen zu stellen. So kann im Gespräch mit Theaterleuten ein reger Austausch entstehen. Auch Besucherinnen und Besucher, die diesen Tanzabend bereits gesehen haben, sind herzlich eingeladen.

Für ein Eingangsstatement und zur Anregung der Diskussion konnte der Kritiker Thomas Molke (Online Musik Magazin) gewonnen werden. Chefchoreograph Francesco Nappa, Dramaturgin Waltraut Körver und weitere Produktionsbeteiligte freuen sich auf zahlreiche Interessierte.

Zensierte Kunst soll „postkolonialer Lernort“ sein

30. Oktober 2023

FernUni-Rektorin versucht sich in Rechtfertigungen für die Milchglasscheiben-Attacke auf das Slavos-Bild – und scheitert völlig

Slavos-Fenster in der FernuniDie Unkenntlichmachung eines Glasbildes von Hans Slavos (Foto: FernUni) durch bigotte Eiferer aus dem Bereich der FernUni, der das Bild als Leihgabe überlassen worden war, hat in der Öffentlichkeit für einen Sturm der Empörung gesorgt.

Prof. Dr. Ada Pellert, Rektorin der FernUni will jetzt die Gründe für die „gewählte Form der Präsentation“ erläutern. Schon das ist geradezu eine Umkehr der Begrifflichkeit im Orwellschen Sinne, denn ein verdecktes Objekt wird ja eben nicht präsentiert, sondern dem Betrachter entzogen.

Pellert spricht von einer „kontroversen öffentlichen Diskussion“. Die war allerdings nicht „kontrovers“, sondern ziemlich einheitlich: Eine durchgehende Ablehnung dieses Eingriffs in die Kunstfreiheit und wahrscheinlich auch die Urheberrechte. Die Kritik qualifiziert die Rektorin als „emotionale Vorwürfe“ ab, möchte aber gleichzeitig „zu einer Versachlichung der Debatte“ beitragen.

„Die Freiheit der Kunst wird nicht dadurch beeinträchtigt, dass man sich mit Kunstwerken wissenschaftlich auseinandersetzt und sie dabei in einen wissenschaftlich fundierten Kontext stellt“, so Pellert. Das ist zweifellos richtig, aber betrachtet die Rektorin einer Universität das Anschrauben einer Milchglasscheibe ernsthaft als eine wissenschaftliche Auseinandersetzung? Offenbar ja.

„Bei dem von Hans Slavos entworfenen Glasfenster, das zwei „Kaffeepflückerinnen“ zeigt, handelt es sich zugleich um ein Kunstwerk und ein historisches Exponat. In seinem ursprünglichen Zusammenhang in der Hussel-Firmenzentrale der 1950er Jahre diente es der idealisierenden Darstellung des Kaffeeanbaus, in der man aus wissenschaftlicher Sicht auch rassistische und sexistische Stereotype erkennen kann“, so Pellert weiter.

Erkennen könnte, müsste es richtigerweise heißen, denn die Sicht ist bekanntlich dank Milchglas so gut wie nicht mehr möglich. Ein seitlicher Sehschlitz (siehe Abbildung) gestattet nur noch eine rudimentäre Betrachtung und ist keineswegs ein Ersatz. Angebliche oder tatsächliche „rassistische und sexistische Stereotype“ lassen sich dank der von Pellert gedeckten Zensurmaßnahmen nicht verifizieren.

„Die Kaffeeernte ist eine kräftezehrende, in der Regel ausbeuterische, auf eine kurze Erntezeit im Jahr reduzierte Tätigkeit. Das wird weder in dem Glasfenster, noch in den übrigen erhaltenen Objekten dekorativer Kunst aus der Firmenzentrale sichtbar.“

Wenn das die Kritik an dem Bild sein sollte, hätte konsequenterweise der obere Teil des Glasfensters, der die „ausbeuterische Tätigkeit“ (den Transport von Kaffeebohnen auf den Köpfen) zeigt, abgedeckt werden müssen. Das ist aber nicht der Fall. Damit nähert man sich langsam aber sicher der offensichtlichen Motivlage hinter der Zensur an, die nicht so heißen darf: Es geht um „die Darstellung einer halbnackten Frau“ resp. um teilweise „nackte“ Kaffeepflückerinnen, wie die Rektorin es formuliert hat.

Kein Wunder also, dass Pellert nicht auf die in der öffentlichen Debatte mehrfach genannten Beispiele Paul Gauguin oder Milly Steger eingeht, sondern Kritikern „emotionale Vorwürfe“ unterstellt. Sie selbst will von der Kritik ablenken, indem sie den skandalösen Umgang mit dem der FernUni nur als Leihgabe überlassenen Bild als „postkolonialen Lernrort“ aufzuhübschen vesucht.

„Es bleibt der Betrachterin oder dem Betrachter selbst überlassen, wie sie oder er das Bild beurteilt. Dass die FernUniversität das Bild an einem öffentlichen Ort ausstellt und nicht in einem unzugänglichen Depot verwahrt, zeigt, dass wir ein Interesse daran haben, dass es angeschaut wird“, versucht Pellert weiter zu vernebeln, dass eine Betrachtung – dank Zensur – überhaupt nicht möglich ist.

Allein die Erwähnung der Möglichkeit mit dem „unzugänglichen Depot“ kann als Affront gegenüber dem Leihgeber verstanden werden. Gnädigerweise hat die Hochschule davon Abstand genommen. Wer mit dem Giftschrank droht, darf sich nicht wundern, wenn zukünftige potentielle Leihgeber gerne darauf verzichten, der FernUni noch etwas anzuvertrauen.

Dazu, wer die Milchglasscheiben-Aktion konkret veranlasst hat, äußert sich die FernUni-Rektorin nicht. Dabei wäre vor allem zu klären, welche Rolle fachfremde Personen wie die Gleichstellungsbeauftragte sowie die Antidiskriminierungsbeauftragte der FernUni in dieser kulturfeindlichen Posse gespielt haben oder immer noch spielen.

Unwahrscheinlich, dass es die Wissenschaftler vom Lehrgebiet Geschichte Europas in der Welt waren, die 2021 den Band „Fernes Hagen. Kolonialismus und wir“ herausgegeben haben. In der sehr informativen Publikation wurde das jetzt inkriminierte Slavos-Glasbild ohne jede Zensuranwandlung abgebildet.

In dem von FernUni-Wissenschaftlerin Barbara Schneider verfassten Beitrag heißt es dazu nur: „Auf einem weiteren Fenster sind zwei Kaffeepflückerinnen dargestellt, die Körbe mit Kaffeefrüchten auf ihren Köpfen transportieren. Beide tragen Wickelkleider und auffälligen Halsschmuck.“

Nackte Brüste fanden keine Erwähnung.

Interessenten können den Band kostenfrei bestellen, einfach eine Postanschrift an hagen.postkolonial@outlook.de schicken.

Komplette Stellungnahme von Prof. Dr. Ada Pellert

Dazu:

FernUni zensiert Glasfenster
US-Unsitten erreichen die westfälische Provinz

An Peinlichkeit kaum zu überbieten
Identitäre Sittenwächter der FernUni stoßen auf Protest

Ilja Richter – Nehmen Sie’s persönlich

30. Oktober 2023

Samstag, 04. November 2023, 20:00 Uhr, hasperhammer

Ilja RichterIn seinem neuen Buch „Nehmen Sie’s persönlich“ hat sich Ilja Richter anlässlich seines 70. Geburtstags an die vielen wunderbaren, manchmal auch wundersamen Persönlichkeiten erinnert, die für sein Leben und seine Karriere prägend waren (Foto: Veranstalter).

In 33 Portraits lässt er unerzählte Geschichten und berührende wie skurrile Begegnungen mit prominenten und unbekannten Menschen lebendig werden. Dabei erfährt der Leser nicht nur Persönliches, sondern unabhängig davon ein Leservergnügen in Form kleiner literarischer Perlen über besondere Menschen.

Live wird Ilja Richter nicht nur einfach aus seinem Buch lesen: Wenn er die Hörer mitnimmt in seine Geschichten von und über Rudi Carrell, Mary Gerold-Tucholsky, Manfred Krug, Theo Lingen, Brigitte Horney und andere, dann ist der Schauspieler Richter in seinem Element. Zwischen seinen Texten – oft humorvoll, manchmal auch nachdenklich bis melancholisch – hat er musikalische Akzente gesetzt, die einen unterhaltsamen Abend zum Hören und Staunen erwarten lassen.

Eintritt: 24,50 € / 21,50 € erm.

Kartenvorbestellungen für diese und andere Veranstaltungen auf www.hasperhammer.de, unter 02331 46 36 81, bei den Vorverkaufsstellen oder mittwochs von 10-19 Uhr im hammer.Büro, Hammerstraße 10 in 58135 Hagen-Haspe.

Videogames in Concert

30. Oktober 2023

Sonderkonzert des Philharmonischen Orchesters Hagen

„Videogames in Concert“ – das Philharmonische Orchester Hagen unter der Leitung von Steffen Müller-Gabriel knüpft an den großen Erfolg des letztjährigen Open-Air-Konzerts auf dem Springeplatz mit Musik aus Videogames an und präsentiert nun erneut ein tolles Programm mit der Live-Darbietung von Musik aus beliebten Spielen, dieses Mal im Großen Haus des Theaters Hagen am 4. November 2023 mit Beginn um 19.30 Uhr.

Das Publikum wird in phantastische Welten mit Hits aus Spielen wie „Skyrim“, „Anno“, „Minecraft“, „Super Mario“ und „Final Fantasy“ entführt – einfach zuhören und eintauchen in aufregende Abenteuer!

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon unter 02331 / 207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online über die Webseite www.theaterhagen.de

Carsharing – Neuland für die Politik

29. Oktober 2023

Auf Antrag der CDU hat der Ausschuss für Umwelt-, Klimaschutz und Mobilität einstimmig die Verwaltung beauftragt, „in Abstimmung mit der Hagener Straßenbahn darzustellen, inwieweit ein Carsharing-Modell vergleichbar stadtmobil in Mannheim das Verkehrsmittel-Angebot in Hagen sinnvoll ergänzen könnte.“

Dass der Blick der Antragsteller bis nach Mannheim schweift und eine Abstimmung mit der Hagener Straßenbahn gefordert wird, ist ein Beleg dafür, wie fern von den Hagener Realitäten unsere Volksvertreter agieren.

Erst 2018 äußerte sich Stadt-Pressesprecher Michael Kaub: „Die Etablierung von Carsharing und speziell E-Carsharing – also elektrobetriebene Autos – wäre für Hagen wünschenswert“, und verwies auf den Masterplan „nachhaltige Mobilität“. Seitdem sind auch wieder fünf Jahre vergangen.

Carsharing ist für die Hagener Politik also offenbar immer noch Neuland. Dabei existierte das Autoteilen in der Volmestadt 29 Jahre lang. Das Verhalten der Stadt dem Carsharing gegenüber bewegte sich allerdings im Spektrum zwischen Desinteresse und Blockadehaltung.

1993 wurde auf Initiative des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) der Verein Stadtteilauto Hagen gegründet. Was mit einigen geschenkten Altfahrzeugen begann, entwickelte sich recht rasch zu einer alternativen Möglichkeit zum eigenen Pkw. Die Kombination ÖPNV für den Normalfall und Carsharing für die Ausnahme wurde immerhin so attraktiv, dass der Verein bereits 1999 mehr als 250 Fahrberechtigte zählte, die sich 17 Fahrzeuge teilten.

Vom Kleinwagen bis zum Transporter reichte die Palette für die unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten. Der Wochenendausflug in die Pampa (ohne Bahnanbindung), der Einkaufstransport oder der Umzug – für alle Gelegenheiten stand ein passendes (Neu-)Fahrzeug zur Verfügung.

2002 kam die Hagener Straßenbahn AG auf die Idee, ebenfalls eine solche Dienstleistung anzubieten. Da klar war, dass der Hagener Markt für zwei Anbieter zu klein und die Straßenbahn kapitalstärker war, beschloss der Verein, den Geschäftsbetrieb an das städtische Verkehrsunternehmen zu verkaufen.

Viele Vereinsmitglieder bezweifelten allerdings, dass die Straßenbahn dieses für sie neue Geschäftsfeld erfolgreich bedienen kann. Sie sollten sich nicht getäuscht haben. Obwohl der Busbetreiber für den inzwischen komplett auf Ford-Fahrzeuge umgestellten Wagenpark sogar eine Lizenz als Vertragswerkstatt erhalten hatte und freie Kapazitäten im Betriebshof günstig für Wartungsarbeiten einsetzen konnte, erwies sich die Stadttochter als überfordert.

2005 wurde das Carsharing-Geschäft also an Shell Drive weitergereicht, eine Tochtergesellschaft des Mineralölkonzerns. Der gab bereits ein Jahr später diesen Geschäftsbereich auf. Seit 2006 betreibt das niederländisch-berlinerische Unternehmen Greenwheels das Carsharing in Hagen.

Vor Ort beworben wurde das Angebot von den neuen Betreibern nicht, und so ging Carsharing in Hagen langsam aber sicher immer weiter den Bach hinunter. Schon 2013 existierten nur noch vier Stationen mit insgesamt sechs Fahrzeugen.

Die Stadt war all die Jahre nicht an einer Förderung des Carsharing interessiert und verhinderte sogar die Einrichtung von Stellplätzen im öffentlichen Raum. Vorgeschoben wurden angeblich vorhandene rechtliche Einschränkungen. Nur merkwürdig: Woanders scheint es diese nicht zu geben. Zum Beispiel in Aachen. Dort herrschen bekanntlich dieselben Gesetze, die aber wohl anders gelesen werden.

Aachen stellt seit 2006 Carsharingplätze im öffentlichen Straßenraum zur Verfügung. Geregelt wird das über die Sondernutzungssatzung. Die dortige Verwaltung begründet ihr Verhalten so: „Die Förderung von CarSharing-Unternehmen wird als ein generelles Interesse des öffentlichen Wohls angesehen. Es dient ökologischen Zielen, z.B. Verminderung des Kraftfahrzeugverkehrs in überlasteten Innenstädten und Wohngebieten, verminderter Verkehrslärm und verminderte Abgase.“ Der Beschluss im Rat der Stadt Aachen erfolgte einstimmig.

In Hagen endete dias Carsharing-Zeitalter 2022 nach 29 Jahren, nachdem Anbieter Greenwheels von VW aufgekauft worden war und bundesweit den Betrieb einstellte. Der Autokonzern wollte sich wohl unliebsamer Konkurrenz – und sei sie noch so klein – entledigen.

Kinotipp: „Der vermessene Mensch“

29. Oktober 2023

Donnerstag, 02.11.23, 18:30 Uhr, Kino Babylon

DER_VERMESSENE_MENSCH_DIN_A4_RGB„Der vermessene Mensch“ ist ein Historiendrama unter der Regie von Lars Kraume und thematisiert die deutschen Kolonialverbrechen in Namibia zwischen 1904 und 1908. Das vorherrschende Weltbild um die Rassentheorie im damaligen Kaiserreich und der skrupellose Genozid an Herero und Nama stehen im Mittelpunkt des Dramas.

Ende des 19. Jahrhunderts, Berlin: Alexander Hoffmann ist Ethnologie-Doktorand an der Friedrich-Wilhelms-Universität und trifft im Rahmen der Berliner Kolonialausstellung auf die Dolmetscherin Kezia Kambazembi, die Teil einer Delegation von Herero und Nama aus „Deutsch-Südwestafrika“ ist. Hoffmann entwickelt ein intensives Interesse an den Herero und Nama – und widerspricht nach den Begegnungen und Gesprächen mit ihnen der gängigen evolutionistischen Rassentheorie.

Nachdem der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie niedergeschlagen wird und die Kolonialherren einen blutigen Vernichtungskrieg beginnen, reist Hoffmann im Schutz der kaiserlichen Armee durch das Land und sammelt für das Berliner Völkerkundemuseum zurückgelassene Artefakte und Kunstgegenstände. In Wahrheit sucht er jedoch weiter nach Beweisen für seine These – und nach Kezia.

Vor Ort erlebt Hoffmann mit, wie deutsche Soldaten mit unmenschlicher Härte den Vernichtungsbefehl ausführen. Doch auch der Ethnologe überschreitet moralische Grenzen, als er einwilligt, seinem Berliner Professor Schädel und Skelette von toten Herero zum Zwecke der Forschung zu schicken…

Die Debatte um die Aufarbeitung der deutschen Kolonialverbrechen wird anschließend von den Gästen Prof. Dr. Jürgen G. Nagel, Dr. Fabian Fechner und Barbara Schneider M.A. von der Fernuniversität Hagen begleitet.

Der Film wird präsentiert von den Integrationsagenturen der Caritas Hagen und der AWO UB Hagen – Märkischer Kreis, Kino Babylon und dem AllerWeltHaus Hagen in Kooperation mit der Fernuniversität in Hagen, Lehrgebiet Geschichte Europas in der Welt.

Der Film ist kostenfrei zu besuchen.

WPWR rauscht weiter in den Keller

29. Oktober 2023

Die tägliche Berichterstattung über neue oder vermeintliche Mieter in Einkaufszentren sowie andere Shopping-Berichte scheinen immer weniger Leser zu interessieren. Ähnliches gilt für die teilweise tendenziöse und reißerische Berichterstatttung und Kommentierung im Mantelteil. Diesen Schluss legen zumindest die neuesten Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Verbreitung von Werbeträgern (ivw) nahe.

Danach haben die Ausgaben Hagen/Wetter der Funke-Blätter im 3. Quartal 2023 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum im Verkauf einen Verlust von 7,3 Prozent zu verzeichnen. Die Abozahlen gingen mit einem Minus von 8,3 Prozent sogar noch stärker zurück.

Damit setzt sich ein langjähriger Trend fort. Allein seit Anfang 2017 ist der Verkauf um 30,4 Prozent gesunken. Rückläufige Zahlen haben auch andere Zeitungen zu vermelden, aber längst nicht so massiv wie das Hagener Einheitsblatt, das den Eindruck erweckt, es handele sich um zwei Zeitungen: Westfalenpost und Westfälische Rundschau.

Im selben Zeiraum verringerte sich beispielsweise der Verkauf der renommierten Regionalblätter Neue Westfälische (Bielefeld) und Neue Osnabrücker Zeitung nur um 16,1 bzw. um 13,2 Prozent.

Henkhausen: Wenn einer klagt, wird es eng

28. Oktober 2023

Politisch scheint die Sache klar. Henkhausen soll Ganzjahresbad werden. Aber hat eigentlich jemand die Rechnung mit klagenden Bürgern gemacht? (…)

Der Tagesordnungspunkt in der Bezirksvertretung Hohenlimburg kam schnöde daher: „Aktueller Sachstand zur Umbauplanung des Freibades Henkhausen.“ (…)

Die Bürger für Hohenlimburg hoben auf das Klagerisiko ab, das auch schon im Haupt- und Finanzausschuss thematisiert worden war. Nach Einschätzung Claus Thielmanns (FDP-Ratsgruppensprecher) handele es sich bei der jetzt eingefädelten Henkhausen-Erweiterung zu einem Ganzjahresbad keineswegs bloß um eine Sanierung im Bestand, sondern um einen kompletten Neubau, der ein umfassendes Bebauungsplanverfahren erfordere. (…)

Frank Schmidt kritisierte die Verwaltung in der Bezirksvertretung deutlich und verwies darauf, dass die Kostenrisiken in einer früheren Kostenschätzung des Architekten Blass bereits prophezeit waren: „Mit Halbwahrheiten kommt man über den Tag, aber nicht über die Zeit. Man kann so tun, als breche der Haushalt zusammen, wenn für das Lennebad 2,5 Millionen mehr aufgebracht werden. Man kann so tun, als wenn in Hohenlimburg Projekte zurückgestellt werden müssen und dann im Henkhauser Fall feststellen ,Oh Wunder, es geht doch’. Man kann so tun als Verwaltung, als seien Fristen nicht verlängerbar, wenn es ums Lennebad geht. Man kann so tun, als sei es fördermittelschädlich, wenn im Lennebad nur eine Kachel weggelassen wird und zeitgleich ist in Henkhausen alles möglich, so lange es mit Wasser zu tun hat. Und man kann so tun, als wenn Henkhausen baurechtlich ein Selbstläufer wird. Dabei entsteht nun doch ein Ersatzneubau und ein komplexes Verfahren.“ (…)

„Da nützt es auch nichts, wenn die Verwaltung versucht, die Dinge im nicht-öffentlichen Teil zu verstecken. Das ist alles Geld des Steuerzahlers. Und das sollen die Leute nicht wissen? Ich frage mich, ob es nicht eigentlich darum ging, das Lennebad plattzumachen.“ (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Sanierung des Ischelandteiches rückt auf lange Bank

28. Oktober 2023

Die Sanierung des Ischelandteichs lässt weiter auf sich warten: Trotz eines Votums der Politik setzt die Hagener Verwaltung andere Prioritäten. (…)

Seit Jahren versucht die Politik eine Sanierung auf den Weg zu bringen. Doch die Verwaltung hat jetzt erst einmal entschieden, den Fokus auf das Seepark-Projekt am Ruhrstausee in Hengstey zu richten – der Ischelandteich und die Menschen in dem hochverdichteten Quartier müssen sich weiter hinten anstellen und zumindest auch den nächsten Sommer erneut an einem übelreichenden, charmebefreiten Gewässer erdulden. (…)

Der Verwaltungsvorstand um Oberbürgermeister Erik O. Schulz hatte kurzerhand entschieden, das Bundesprogramm exklusiv für das Hengsteyer Seepark-Projekt anzapfen und nicht etwa durch eine Konkurrenzbewerbung zum Ischelandteich torpedieren zu wollen. „Wir sind irritiert“, staunte zuletzt SPD-Fraktionssprecher Jörg Meier darüber, dass dieser Entscheidung entgegen dem ausdrücklichen Beschluss der Politik getroffen wurde, ohne die Fraktionen zu informieren. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Zahl der Autos in Hagen nimmt zu

28. Oktober 2023

Trotz aller Bemühungen der Stadt Hagen, die Verkehrswende einzuläuten, hat die Zahl der Kraftfahrzeuge erneut deutlich zugenommen. Waren im Herbst 2022 noch 125.750 Kraftfahrzeuge in Hagen zugelassen, so lag die Zahl Ende September dieses Jahres bei 126.805 – das sind 1055 Fahrzeuge mehr innerhalb von zehn Monaten. (…)

Was die Feinstaubbelastung angeht, so scheint Hagen auf einem guten Weg zu sein. Die nahe des Hauptbahnhofs, wo eine Messstation installiert ist, registrierten Werte seien schon seit längerer Zeit immer geringer geworden und lägen unter den Grenzwerten, so die Stadtverwaltung. Vor allem nach der Einziehung einer Fahrbahn zugunsten eines Fahrradstreifens auf dem Graf-von Galen-Ring habe sich diese Entwicklung verstärkt. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Ilse Mitze erhält einen neuen Stolperstein

28. Oktober 2023

Wie bereits angekündigt, verlegen der Hagener Geschichtsverein und das Rahel-Varnhagen-Kolleg am Do. den 2.11. um 10 Uhr einen neuen Stolperstein. Der Stein wurde schon 2021 verlegt, aber kurze Zeit später bei Bauarbeiten vernichtet.

Folgender Ablauf ist geplant:

  • Moderation: Schüler des Rahel-Varnhagen-Kolleg
  • Verlegung des Steins durch Mitarbeiter der Stadt Hagen
  • Blumenniederlegung: Gymnasium Hohenlimburg
  • Redebeitrag Pastor Herr Hillebrecht, Paulusgemeinde Wehringhausen, Sponsor
  • Redebeitrag Ina Blumenthal, MdL für Wehringhausen
  • Redebeitrag Frau Dr. Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes
  • Redebeitrag Hakan Servecan, Vorsitzender Integrationsrat der Stadt Hagen
  • Lied: Rüdiger Drallmeyer, Verein Friedenszeichen

Weitere Informationen zu Ilse Mitze (u.a. auch zur Rolle des Hagener Gesundheitsamtes) siehe hier.

Steinbruch rückt für Anwohner immer näher

27. Oktober 2023

Kaum hundert Meter trennen den Steinbruch Hohenlimburg von Wohnhäusern. Anwohner sind besorgt angesichts der Pläne, den Steinbruch zu vertiefen. (…)

Waren etwa einst die Sieben Teiche oberhalb der Feldstraße ein beliebter Ort zum Spazierengehen, ist dieses Areal längst Teil des Steinbruchgeländes. Dazu kommen die Begleiterscheinungen, die zu einem Steinbruch gehören, aber mit denen es sich nicht gut leben lässt: Wie der Staub durch die Detonationen und teils Risse in Hauswänden, die Anwohner auf den Abbau nebenan zurückführen. (…)

Anders sieht es ein Gutachten, das die Kalkwerke für das Genehmigungsverfahren bei der Stadt vorgelegt haben und keine drastischen Folgen der Maßnahme prognostiziert. Doch dieses Gutachten schafft in der Anwohnerschaft der Feldstraße wenig Vertrauen: „In dem Gutachten sind viele Konjunktive. Da ist viel von ‘vermutlich’ und ‘voraussichtlich’ die Rede. Wir wollen aber Fakten haben, wenn es tatsächlich zu einer Vertiefung kommen sollte.“ (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Zum letzten Mal im Theater Hagen: Anatevka

27. Oktober 2023

Anatevka_KHP_067Es ist soweit: Nachdem die beliebte Hagener Produktion des Musicals „Anatevka“ („Fiddler On The Roof“) von Joseph Stein und Jerry Bock seit September 2021 mit insgesamt 16 Vorstellungen auf dem Spielplan des Theaters Hagen stand und zudem, neben regionalen Gastspielen, mit Aufführungen in der Schweiz und beim Internationalen Opernfestival im finnischen Savonlinna große Erfolge feiern konnte, ist sie nun letztmalig im Theater Hagen am 1. November 2023 (18.00 Uhr, Großes Haus) zu erleben.

Noch einmal steht der unvergleichliche Ansgar Schäfer in der Rolle des Milchmann Tevje auf der Bühne, der das Publikum nicht nur mit seinem populären Lied „Wenn ich einmal reich wär‘“ aufs Beste unterhält (Foto: Björn Hickmann).

Zudem sorgt ein großes Ensemble (feste Mitglieder und Gäste) in solistischen Partien sowie Chor, Ballett und Statisterie des Theaters Hagen und das von Steffen Müller-Gabriel geleitete Philharmonische Orchester Hagen für eine anregende, mitreißende wie auch nachdenklich stimmende Präsentation dieses Werkes in der Inszenierung von Thomas Weber-Schallauer.

Worum geht’s in diesem facetten- und klangfarbenreichen Stück, in welchem Klezmer und Broadwaymusik aufeinandertreffen? Tevje träumt davon, nicht arbeiten zu müssen und ein bequemes Leben zu haben, doch sein Alltag sieht anders aus. Ferner ist er darum besorgt, seine fünf Töchter gut zu verheiraten. Die Familie lebt in Anatevka, einem Dorf im zaristischen Russland, wo alles durch jüdische Traditionen geregelt ist.

Doch Tevjes drei älteste Töchter verstoßen gegen diese Traditionen, und auch sonst gerät seine Welt aus den Fugen: Das Zusammenleben von Juden und Christen wird immer öfter durch Gewalt und Pogrome getrübt, was seine Familie in existentielle Not bringt.

Beinahe verliert der Milchmann dabei das Gleichgewicht, das die Menschen in Anatevka so dringend benötigen: Treffend vergleicht er sie mit einem Geiger auf dem Dach, der versucht, eine einfache Melodie zu spielen, ohne sich dabei den Hals zu brechen …

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon unter 02331 / 207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online über die Webseite www.theaterhagen.de

Tanztheater StepsTo – fluid

27. Oktober 2023

Sonntag, 29. Oktober 2023, 18:00 Uhr, hasperhammer

Das Ensemble StepsTo zeigt in ihrem 9. Tanztheater Stück „fluid“ eine ständige Verformung ihrer Körper. Fließende Bewegungen, experimentelle Bewegungselemente und Theater verbinden sich zu einer fantasievollen Form. Mit Raum für eigene Interpretationen ergeben sich abwechslungsreiche Bilder. Alle Tänzerinnen und Tänzer sind über 50 Jahre alt und füllen mit ihrer Individualität und Präsenz die Bühne.

Eintritt: 17,- € / 14,- € erm.

Kartenvorbestellungen für diese und andere Veranstaltungen auf www.hasperhammer.de, unter 02331 46 36 81, bei den Vorverkaufsstellen oder mittwochs von 10-19 Uhr im hammer.Büro, Hammerstraße 10 in 58135 Hagen-Haspe.

Süßes oder Saures im Schadensfall

27. Oktober 2023

Wer zahlt, wenn Halloween-Streiche ins Auge gehen?

Glibber-Schleim im Briefkasten, Rasierschaum auf Autos, Senf oder Zahnpasta an Türklinken, Eierwürfe auf Hauswände: An Halloween geht es manchmal wild zu. Wer am 31. Oktober mit Süßem geizt, dem wird anschließend Saures gegeben – so der Brauch.

Wenn bei dem Treiben Schäden angerichtet werden, stellt sich die Frage, wer dafür zahlt. Elke Weidenbach, Versicherungsexpertin der Verbraucherzentrale NRW, erklärt, welche Regelungen gelten und welche Versicherungen einspringen.

Sachbeschädigung am Haus oder Auto:

Verursacher von Vandalismusschäden können nur haftbar gemacht werden, wenn sie ermittelt werden können. Gelingt das nicht, können Geschädigte die entstandenen Kosten für die Beseitigung der Schäden über eigene Versicherungen ersetzt bekommen.

Werden Hauswände beschmiert oder Türschlösser verklebt, kommt die Wohngebäudeversicherung der Betroffenen dafür auf, sofern ein Schaden durch Vandalismus darin mitversichert ist. Schäden durch Vandalismus am Auto sind nur durch eine Vollkaskoversicherung des Kfz-Halters abgedeckt, eine Teilkasko reicht hier nicht.

Je nach Vertrag müssen Geschädigte ohnehin eine Selbstbeteiligung beisteuern. Allerdings deckt die Teilkasko beispielsweise Glas- und Brandschäden ab. Grundsätzlich sollte eine Sachbeschädigung unverzüglich der Versicherung gemeldet und darüber hinaus auch zur Anzeige gebracht werden.

Ab wann Grusel-Clowns für Schäden haften:

Wer in der Gruselnacht von Schäden am Haus oder Auto betroffen ist, kann auch versuchen, Geld von der Versicherung der Verursacher zu erhalten. Dann springt unter Umständen die private Haftpflicht der verkleideten Hexen und Monster ein. Das hängt allerdings davon ab, wie alt sie sind: Kinder unter sieben Jahren gelten als deliktunfähig und sind damit nicht haftbar.

Viele Versicherer übernehmen trotzdem eine Schadenregulierung, wenn das im Vertrag vereinbart ist. Immer gilt: Eltern haften, wenn sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.

Schutz für Geschädigte:

Verfügen Verursacher oder ihre Eltern nicht über eine private Haftpflicht-Versicherung, die solche Schäden übernimmt, und reichen die finanziellen Rücklagen nicht, um einen angerichteten Schaden auszugleichen, können Geschädigte unter Umständen ihre eigene Haftpflichtversicherung in Anspruch nehmen.

Diese kommt für das entstandene Unheil auf, wenn die Police einen Passus zur „Forderungsausfalldeckung“ enthält. Für den Fall, dass es nicht um Sachbeschädigung geht, sondern jemand Verletzungen erleidet, übernimmt das die Krankenversicherung des Opfers. Die Kosten kann sie jedoch, falls bekannt, der Täterin oder dem Täter in Rechnung stellen.

Scholz will Altschuldenlösung „nach wie vor“

26. Oktober 2023

Bundeskanzler bekräftigt Zusage an finanzschwache Kommunen

fuer-die-wuerde-unserer-staedteDas Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“ hat Olaf Scholz in Berlin einen Brief übergeben. Darin beschreiben die Vertreter der Kommunen, wie überlastet sie sind und welche Sorgen ihnen die Entwicklung der Haushalte bereitet. Der Bundeskanzler erklärte, er wolle die Altschuldenlösung, die im Koalitionsvertrag steht, nach wie vor.

Da darf man gespannt sein, denn das Städtebündnis bemüht sich bereits seit 15 Jahren um eine Übernahme der Altschulden, die im Wesentlichen von Bund und Land verursacht wurden, die finanzielle Belastungen immer wieder nach unten auf die Kommunen durchgereicht haben. Eine Lösung scheitert bis jetzt daran, dass sich der Bund und das Land NRW gegenseitig den Schwarzen Peter zuschieben.

Die Delegation kam aus verschiedenen Bundesländern, aber mit einer einheitlichen Botschaft in die Hauptstadt: „Der soziale Friede erscheint uns stark gefährdet und der Verlust der demokratischen Grundwerte nimmt spürbar zu.“

So haben es die Vertreterinnen und Vertreter des Aktionsbündnisses „Für die Würde unserer Städte“ in einem Brief formuliert, den sie Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin überreichten. Sie fordern eine faire Finanzverteilung in Deutschland und eine Altschuldenlösung. „Meine Unterstützung habt ihr“, sagte Scholz mit Blick auf den Anteil des Bundes an der Altschuldenregelung.

Es brauche „endlich eine Lösung, die uns als finanzschwache Kommunen wieder in den Stand versetzt, eigenverantwortlich handeln und gestalten zu können“, heißt es im Brief des Aktionsbündnisses.

Viele betroffene Bundesländer haben bereits eine Lösung entwickelt, einzig Nordrhein-Westfalen hat bisher keine geeignete Regelung gefunden – mit gravierenden Folgen: „Der Verschiebebahnhof der Verantwortlichkeit funktioniert leider immer noch. Und wir Städte stehen weiter im Regen, obwohl wir selbstverständlich bereit sind, unseren Anteil an der Lösung zu leisten“, schreiben die Sprecherinnen und Sprecher von „Für die Würde unserer Städte“.

Das Bündnis nennt acht Themen, in denen es besonders auf handlungsfähige Kommunen ankommt, aber insbesondere die Finanzschwachen die ihnen auferlegten Aufgaben kaum stemmen können: Kommunale Wärmeplanung, Klimaneutralität, die Aufnahme Geflüchteter, die Mobilitätswende, Bildung und Kinderbetreuung, sozialer Wohnungsbau, der Unterhalt öffentlicher Gebäude sowie die Gesundheitsversorgung und dabei insbesondere die kommunalen Krankenhäuser.

Bei der Kommunalkonferenz der SPD-Bundestagsfraktion, bei der die Delegation ihren Brief überreichte, machte der Bundeskanzler Altschulden zu einem Schwerpunkt seiner Rede. „Wir müssen Gerechtigkeit herstellen“, sagte er und relativierte sogleich. Er verdeutlichte, dass die Lösung nicht allen Kommunen zugutekommen könne, sondern denen helfen müsse, die die meisten Schulden haben.

Dies begründete er mit seinem speziellen Blick auf die Ursachen der Altlasten, die sich auf mehr als 30 Milliarden Euro bundesweit belaufen: In den betroffenen Kommunen sei durch den Strukturwandel weggebrochen, was einst für Wohlstand gesorgt hatte. Den Verschiebebahnhof der Verlagerung staatlicher Auf- und Ausgaben auf die Städte und Gemeinden erwähnte Scholz offensichtlich nicht.

Und setzte noch zynisch drauf: Selbst wenn in einzelnen Fällen in den Sechzigern ein Oberbürgermeister nicht gut mit Geld umgegangen sei, könnten die, die heute regieren, nichts dafür, sagte Olaf Scholz.

Dreiteiliger Tanzabend im Theater Hagen

26. Oktober 2023

Rossini Cards-HP1-35-panoDie erste Tanzpremiere in der Spielzeit 2023/24 am 28. Oktober 2023, 19.30 Uhr im Theater Hagen (Großes Haus), ein dreiteiliger Abend unter der Leitung des neuen Chefchoreographen Francesco Nappa, stellt eine große künstlerische Herausforderung für das Ballett Hagen dar.

Nappas Wunsch war und ist es, dass sich einerseits die Company mit drei sehr unterschiedlichen choreographischen Handschriften auseinandersetzt, diese einstudiert und damit ihr tanztechnisches Können erweitert, und andererseits dem Publikum die Vielseitigkeit des Tanzes zu zeigen.

Der Abend beginnt mit der Präsentation von „Rossini Cards“ (Foto: Andreas Etter). In diesem 2004 uraufgeführten Stück spielt der Choreograph Mauro Bigonzetti, den das Ballett erstmals für Hagen gewinnen konnte, mit den Passionen des Komponisten Gioachino Rossini – Essen, Lieben und Singen. Zu Beginn jeder Tanzsequenz dieser humorvollen, virtuosen und beflügelnden Kreation gibt es ein Rezept, die „Card“, ein kulinarischer Leckerbissen, der die spezifische Atmosphäre einfängt – eine Reverenz an Rossini und ein musikalisches wie tänzerisches Feuerwerk.

Als nächstes Werk steht „Rune“ auf dem Programm. Titelgebend ist die Rune als magisches Schriftzeichen aus einer vergangenen Zeit, für die Merce Cunningham umfassende Notationen angefertigt hat, sodass selbst nach mehr als 60 Jahren in der Rekonstruktion das Original seiner choreographischen Auseinandersetzung, 1959 uraufgeführt, aufleuchtet. In jeder Hinsicht revolutionär war sein Versuch, die Abfolge der Szenen in jeder Vorstellung wechseln zu können.

Kontinuierliches Fließen und Durchlässigkeit sind Schlüsselworte für Francesco Nappas 2018 erstmals aufgeführtes Stück „Insideout“. Die Beziehungen in ihrer Komplexität transparent zu machen, in ihren jeweils eigenen Kraftfeldern für Momente zentrale Kontraste bildend, wenn die Tänzerinnen und Tänzer ihr Inneres ins Außen stülpen, sind Ausgangspunkt seiner choreographischen Suche. Bewegungen, als unablässiges Reagieren auf Impulse, die von allen Seiten auf die Tänzerkörper einwirken, prägen diese Arbeit.

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon unter 02331 / 207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online über die Webseite www.theaterhagen.de

Markus Barth – Ich bin raus!

26. Oktober 2023

Samstag, 28. Oktober 2023, 20:00 Uhr, hasperhammer

Markus BarthMarkus Barth ist raus – und nimmt Sie mit: Raus aus der Quarantäne, raus aus anstrengenden Internetdiskussionen und lustigen WhatsApp-Gruppen, aus Wichtigtuerei und Selbstoptimierungs-Gedöns, ja sogar raus aus seinen vier Wänden. Dauercampen wenige Meter neben der eigenen Wohnung? Na ja, es sind halt besondere Zeiten.

In seiner neuesten Soloshow findet und feiert der mehrfach preisgekrönte Stand-Up Comedian und Bestseller-Autor (Foto: Veranstalter) die Rücktrittbremse im Hamsterrad. Er hebt ab und guckt aus der Vogelperspektive auf all die anderen Vögel. Und merkt: „Sogar ein Bällchenbad ist nur von außen schön – von innen isses Hartplastik mit Kaugummis von vorgestern.“

Eintritt: 22,50 € / 19,50 € erm.

Kartenvorbestellungen für diese und andere Veranstaltungen auf www.hasperhammer.de, unter 02331 46 36 81, bei den Vorverkaufsstellen oder mittwochs von 10-19 Uhr im hammer.Büro, Hammerstraße 10 in 58135 Hagen-Haspe.

Staatsekretärin besucht FernUniversität

26. Oktober 2023

Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert aus dem NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft informierte sich am 23.10. über Forschung der FernUniversität zu zwei gesellschaftlich höchst aktuellen Themen.

Die Rektorin der FernUniversität, Prof. Dr. Ada Pellert, begrüßte die Staatsekretärin an einem Ort mit historischer Bedeutung: Die Villa Bechem war die Keimzelle der 1974 vom Land Nordrhein-Westfalen gegründeten FernUniversität. Bis in die 2000er Jahre war die Villa Sitz des Rektorats, heute wird sie für repräsentative Zwecke genutzt.

Das Rektorat und die Staatssekretärin blickten bei ihrer Zusammenkunft weniger in die Geschichte, sondern vor allem auf die Gegenwart und Zukunft von Deutschlands einziger staatlicher Fernhochschule, die mit rund 70.000 Studierenden zugleich die größte Universität Deutschlands ist.

Im Mittelpunkt des Besuchs standen vom Land NRW geförderte aktuelle Forschungsaktivitäten der FernUniversität zu zwei sehr unterschiedlichen Gegenständen, die aber beide gegenwärtig sehr relevant sind: die digitale Transformation der Arbeitswelt und der Umgang mit kollektiver Gewalt.

Digitale Transformation der Arbeitswelt

Der Forschungsschwerpunkt Arbeit – Bildung – Digitalisierung (ABD) beschäftigt sich in insgesamt 14 Projekten mit der digitalen Transformation der Arbeitswelt und der Frage, welche Kompetenzen bei Beschäftigten und Arbeitgebenden in Industrie, Mittelstand, Handwerk und Verwaltung entwickelt werden müssen, damit sie gelingt. ABD erforscht Technologien und Methoden des lebensbegleitenden Lernens.

Kollektive Gewalt und Demokratie

Der terroristische Angriff auf Israel und die darauf folgenden Proteste und Ausschreitungen auch in Deutschland machen deutlich, wie dringend die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit kollektiver Gewalt ist. Im Forschungsverbund CoVio (Collective Violence – kollektive Gewalt) kooperieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FernUni-Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften mit dem Institut für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum. Ziel des Verbundes ist es, Kompetenzen im Bereich der Gewalt-, Antisemitismus-, Rassismus- und Vorurteilsforschung zu stärken, um Gewaltprozesse besser verstehen zu können.

Sprechstunde der Berufsberatung

26. Oktober 2023

Berater in der Verbraucherzentrale Hagen

Die Berufsberatung im Erwerbsleben unterstützt Menschen in beruflichen Veränderungsprozessen. Fragen zu Weiterbildung oder Berufsabschluss, geht es um eine berufliche Neuorientierung oder darum allgemein Perspektiven zu entwickeln – Die Berufsberatung im Erwerbsleben hilft bei der Standortbestimmung und Zielfindung, den nächsten Schritten und beleuchtet Finanzierungsmöglichkeiten.

Am 27.10.2023 von 11:00 bis 14:30 Uhr steht ein Berater der Berufsberatung Hagen zur Verfügung – selbstverständlich neutral, diskret und unverbindlich. Die Einzelberatung ist kostenlos und eine Anmeldung nicht notwendig. Die Verbraucherzentrale befindet sich in der Hohenzollernstraße 8 (Volkspark) in Hagen.

Wenn‘s um Geld geht – Sparkasse!?

25. Oktober 2023

Offener Brief an den Sparkassenvorstand

von Holger Liebrucks

Als ich seinerzeit als junger Mensch meine ersten Taler verdient hatte, war ich mega stolz, diese auf ein eigenes Bankkonto einzahlen zu können. Noch viel stolzer war ich, als ich diese Taler dann mit meiner eigenen Scheckkarte vom Bankomaten wieder abholen konnte! Wunder der Technik, was für wilde Zeiten, die 80er des letzten Jahrhunderts!

Die Zeiten haben sich sehr verändert. Ich bin heute sowas, was man wohl den Durchschnittsbürger nennen würde. Geregeltes Einkommen, keine großen Rücklagen, die eine oder andere Finanzierung, insgesamt ein gutes Auskommen.

Meine Sparkasse war stets um mich bemüht, die nächste Filiale nebst Automatenbetrieb nicht weit weg, man nahm sich Zeit für Beratungsgespräche, in der Regel musste man hierfür nichtmal Termine machen.

Aber auch hier änderten sich die Zeiten. Bargeld war weniger wichtig, Kundenkontakt kann man effizient über neue Technologien abwickeln, Darlehen gingen weg wie warme Semmeln, kosten ja nix.

Nun weht der Wind plötzlich rauher, Kredite werden zum Ladenhüter, Zinsen explodieren, die Welt gerät aus den Fugen. Naja, mittendrin bleibt, verlässlich wie immer, meine Sparka… Moment – war da was?

Ach ja! Klammheimlich, oder auch nicht, wurde an der einen oder anderen „Schraube“ gedreht. Filialen eingestampft, Geldautomaten abgeschafft, Serviceleistungen „optimiert“. Irgendwie muss man Kosten sparen. Man gehört ja schließlich – ja, wem eigentlich, der Stadt? Mehreren Städten? Der Allgemeinheit? Am Ende den Bürgern?

Da stehe ich nun, ich kleiner Durchschnittsbürger, und ringe nach Luft. Und halte Ausschau nach Filialen, Geldautomaten und Serviceleistungen. Ich brauche Bargeld. Es ist Montagmorgen. Ich brauche selten Bargeld, aber jetzt. Ausnahmsweise. Sofort. Hallo, Sparkasse? Hallooo? Ach, da, ja, tatsächlich! Dank Online-Navigation finde ich eine Filiale, in nur 6 Kilometer Entfernung! Inklusive Geldautomat! Volltreffer! Ab auf‘s Fahrrad! Nee, zu gefährlich. ÖPNV! Oh, keine direkte Verbindung. Naja, kann die Sparkasse ja nichts für. Also den alten Diesel aus der Garage geholt. Ab nach Boele. Immerhin, für 1 Stunde Bankgeschäft kostenloser Parkplatz.

Aber was ist das? Inzwischen fast halb 9, sehe ich statt freundlich winkender Kundenbetreuer nur verzweifelte Menschen, teilweise fast den Tränen nah!? Was ist los? Einfache Antwort: Kein Bargeld. Automat leer. Willkommen im Hagen des 21. Jahrhunderts. Früher kannte ich sowas nur aus ländlichen Gegenden ärmerer Länder.

Die junge Frau, die schnell und dringend mit dem Taxi ins Krankenhaus muss und Bargeld für den Taxifahrer braucht, hat die rettende Idee: Gegenüber ist die Konkurrenz! Die haben bestimmt noch was von dem, um das sich Banken eigentlich kümmern sollen: Geld.

Ja, haben sie. Für moderate 5,95 € Gebühren spuckt der dortige Automat die begehrten Scheinchen aus. Sind ja nur knappe 12% der Summe, die ich gerade dringend brauche.

Tja, was soll ich sagen? Ach ja, ein Fazit fehlt noch. Sozusagen die Moral von der Geschichte.

Ja, wenns mal holprig wird im Geschätsleben, muss man eben kreativ werden. Wo spart man ein? Bei den Vorstandsgehältern? Nee, lieber nicht. Dann lieber bei den Leistungen. Merkt der doofe Kunde eh nicht. Und wenn doch, nennen wir es einfach „Optimierung“. Und wenn das nicht reicht? Na dann verdreifachen wir eben noch die Gebühren! Tankstellen machen das ja auch so! Mehr Geld für weniger Leistung! DAS ist ein Erfolgsmodell!

Warum schreibe ich das eigentlich alles? Vielleicht, weil ich wütend bin. Vielleicht, weil ich enttäuscht bin. Dabei ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie gar kein Interesse für den doofen Durchschnittskunden haben.

Vielleicht können Sie mir nur eine Frage beantworten: Warum sollte ich (und andere) noch Kunde der Sparkasse bleiben?

Prioritäten setzen für das Herzstück der Stadt

25. Oktober 2023

Die Realisierung einer lebenswerten bürgerlichen Innenstadt sei die dringliche Aufgabe für eine erfolgreiche Stadtentwicklung. Daher hat der Unternehmer Rat Hagen bei den Fraktionen im Rat der Stadt Hagen sowie beim Hagener Oberbürgermeister angefragt, wann die notwendige Erneuerung des Zentrums erfolgen soll bzw. ob erste Maßnahmen bereits eingeleitet wurden.

Gerade in Zeiten des Umbruchs und vor dem Hintergrund, dass – nach Ansicht des Unternehmer Rats – immer weniger Hagener Bürger die Innenstadt aufgrund deren mangelnder Attraktivität aufsuchen, sei eine Vitalisierung des Stadtkerns, so wie sie in anderen Städten Europas bereits vollzogen wurde, unabdingbar. Anderenfalls drohe weiterer Kaufkraftabfluss, der nur schwer zurückzugewinnen wäre – eine fatale Entwicklung für Hagen.

„Wenn notwendige Maßnahmen jetzt nicht kreativ und zeitnah angegangen werden, verpassen wir die Chance auf eine vitale Innenstadt. Der Begriff ‚Oberzentrum‘ gilt für Hagen schon lange nicht mehr“, mahnt Winfried Bahn, Initiator des Unternehmer Rat Hagen. Daher hofft der Unternehmer Rat Hagen auf die umgehende gestalterische und konzeptionelle Erneuerung der Innenstadt.

Bereits seit Jahren verweist der Unternehmer Rat Hagen nach eigenen Angaben auf den dringenden Handlungsbedarf im Zentrum der Stadt.

Ingo Oschmann – Scherztherapie

25. Oktober 2023

Freitag, 27. Oktober 2023, 20:00 Uhr, hasperhammer

Ingo Oschmann von Robert MaschkeIn diesem Programm werden Sie weinen, bis es weh tut. Vor Lachen! Und dieses Lachen brennt! Im Zwerchfell, auf den Schenkeln und unter den Nägeln. Wie oft stehen wir fassungslos da, schütteln den Kopf und denken: „Hä?!- Alle bekloppt, oder was?“ Ob Familie, Freunde, Beruf, irgendwie läuft immer etwas schief. Aber verzweifeln gilt nicht, auch wenn wir stellenweise das Gefühl haben, nur Beobachter unseres eigenen Lebens zu sein.

Komiker Ingo Oschmann (Foto: Robert Maschke) seziert in seinem neuen Programm das große Ding, das wir Leben nennen und legt mit feinem Skalpell und pointierter Präzision das schlagende Herz frei. Er verbindet gute Stand Up-Comedy mit Wiedererkennungseffekt, pfiffige Improvisation und spannende, verblüffende Zaubertricks zu einem Abend der Extraklasse.

Das macht er seit über 30 Jahren auf Deutschlands Bühnen, im Fernsehen, im Radio und richtig gut. Erleben Sie eine 90-minütige Spaßoperation nach dem Motto: „Lach kaputt was dich kaputt macht“. Danach fühlen Sie sich nicht nur besser, Sie sehen auch besser aus.

Eintritt: 22,50 € / 19,50 € erm.

Kartenvorbestellungen für diese und andere Veranstaltungen auf www.hasperhammer.de, unter 02331 46 36 81, bei den Vorverkaufsstellen oder mittwochs von 10-19 Uhr im hammer.Büro, Hammerstraße 10 in 58135 Hagen-Haspe.

Kein Fernverkehr ab Hagen

25. Oktober 2023

Ab sofort, 25. Okt., 0:00 Uhr, bis zum 13. Nov., 05:00 Uhr, wird der Hagener Hauptbahnhof nicht mehr vom Fernverkehr (ICE und IC) angefahren. Grund sind verschiedene Baumaßnahmen in dem genannten Zeitraum.

Politischer Salon: Hagen – quo vadis?

24. Oktober 2023

26.10.2023, 18 – 20 Uhr, Emil-Schumacher-Museum

Mit dem „Zukunftsatlas 2022“ hat die Beratungsfirma Prognos die wirtschaftliche und soziale Lage von 400 kreisfreien Städten und Landkreisen zum wiederholten Mal analysiert und in ein Ranking gestellt. Hagen steht mit Platz 360 weit am Ende der Skala, die die aktuelle Stärke und die Entwicklungstrends bewertet.

Der Politische Salon diskutiert die Lage in Hagen und sucht Antworten, wie es in Hagen weitergehen soll. Wer sind die Akteure, wer hat welche Verantwortung und kommen wir auf einen guten Entwicklungsweg für unsere Stadt?

Präsentation der Zukunftsatlas-Studie:
Dr. Olaf Arndt, Vize-Direktor der Prognos AG

Podiumsteilnehmer/-innen:
Prof. Dr. Hans-Jörg Schmerer, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft an der FernUniversität in Hagen
Christoph Gerbersmann, Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer der Stadt Hagen
Birgit Buchholz, Geschäftsführerin Unterbezirk AWO Hagen – Märkischer Kreis
Katja Heck, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit in Hagen

Moderation:
Cordula Aßmann, Radio Hagen

Anmeldung bitte unter https://www.fernuni-hagen.de/form/universitaet/politischer-salon.shtml

„Zauber und Magie“

24. Oktober 2023

Erstes Familienkonzert des Philharmonischen Orchesters Hagen

pgwiazda-PHOTOGRAPHIE__PGP8313_kleinerDie Eröffnung der Familienkonzert-Reihe im Theater Hagen am 29. Oktober 2023 (11.00 Uhr, Großes Haus) steht unter dem Titel „Zauber und Magie“ – hier wird’s gruselig! Das Philharmonische Orchester Hagen unter der Leitung von Taepyeong Kwak und KiKA-Moderator Juri Tetzlaff (Foto: pgwiazda -Photographie) begeben sich gemeinsam mit dem Publikum auf eine gespenstische Reise in eine musikalische Zauberwelt.

Das Programm mit der Aufführung von „Hedwig’s Theme“ aus der Filmmusik zu „Harry Potter“ von John Williams, Paul Dukas‘ sinfonischer Dichtung „Der Zauberlehrling“ und dem „Danse macabre“ von Camille Saint-Saëns garantiert beste und spannungsreiche Unterhaltung für alle Besucherinnen und Besucher, die Hexen- und Zaubergeschichten sowie magische Melodien und Klänge mögen.

Und sogar hexen lernt man an diesem Vormittag. Und noch etwas: Wer sich als Zauberer, Hexe oder wie auch immer verkleiden möchte, ist herzlich dazu eingeladen.

Dieses Programm wird auch im Konzert für Schulklassen am 30. Oktober 2023 (11.00 Uhr, Großes Haus) präsentiert.

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungs- bzw. Konzertbeginn), per Telefon unter 02331 / 207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online über die Webseite www.theaterhagen.de.

Wie gelingt die Verkehrswende?

24. Oktober 2023

Metropolen in Bewegung

Wie können unsere Städte lebenswerter werden? Wie wird die Luft sauberer? Wie kann Raum geschaffen werden für eine wachsende Bevölkerung? Alle diese Fragen stellen sich Stadtplaner und Politiker auf der ganzen Welt. Und sie bauen ihre Städte um, in rasendem Tempo. Die Arte-Doku zeigt Beispiele für eine gelungene Verkehrswende in unseren Städten.

Das Video der Arte-Doku: hier

In Paris sperrt Bürgermeisterin Anne Hidalgo die Stadtautobahn am Seineufer und macht sie zur Flaniermeile.

Die Regierung in Barcelona unter Ada Colau sperrt ganze Stadtviertel für Autos, um die Luftverschmutzung zu senken.

Kopenhagen baut Fahrradschnellstraßen, die bald Städte im ganzen Land miteinander verbinden.

In Berlin entsteht eine Modellstadt auf dem Areal des ehemaligen Flughafens Tegel. Hier wird klimagerecht gebaut und Sharing-Stationen sollen das eigene Auto überflüssig machen.

Doch die Visionäre müssen auch mit Widerständen kämpfen. Der Umbau dauert oft deutlich länger als geplant. Ist er überhaupt so möglich, wie sie sich ihn vorstellen? Die Dokumentation zeigt bahnbrechende Ansätze für eine gelungene Verkehrswende in unseren Städten – in Europa und auf der ganzen Welt.

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing

23. Oktober 2023

Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse verteidigt die Vorstandsentscheidungen

8.746,50 Euro kassierte Jörg Klepper 2021 als Vorsitzender des Verwaltungsrates der hiesigen Sparkasse, neuere Zahlen gibt es noch nicht. Kein schlechtes Zubrot für jemanden, der ansonsten seine Einkünfte mit dem Beflocken von T-Shirts sichert. Für das Geld müsste Klepper schon ganz schön viele Leibchen aufhübschen.

So verwundert es kaum, dass sich der Boelerheider Lokalpatriot („Ich habe den Paul-Gerhardt-Kindergarten besucht„), der auch Vorsitzender der CDU-Fraktion im Hagener Rat ist, angesichts der Verdreifachung der Kontogebühren des kommunalen Geldinstituts „plötzlich genötigt“ fühlt, wie die WPWR berichtet (Bezahlschranke), dem Sparkassen-Vorstand „das uneingeschränkte Vertrauen auszusprechen“.

„Verwaltungsrat und Vorstand arbeiten seit vielen Jahren sehr vertrauensvoll zusammen“, betont der Politiker in einer schriftlichen Stellungnahme an die WPWR und unterstreicht zugleich: „Wir als Verwaltungsrat fühlen uns vom Vorstand auch in schwierigen Situationen jederzeit vollständig und umfassend informiert.“ Beschlüsse würden „fast ausnahmslos einstimmig getroffen“.

Das soll wohl bedeuten: Wir nehmen alles unwidersprochen zur Kenntnis. Im Sparkassengesetz liest sich das etwas anders: „Der Verwaltungsrat bestimmt die Richtlinien der Geschäftspolitik und überwacht die Geschäftsführung.“

Das wird in der Öffentlichkeit immer wieder in Zweifel gezogen und Mitgliedern von Aufsichtsgremien vorgeworfen, nicht über eine ausreichende Qualifikation zur Wahrnehmung solcher Aufgaben zu verfügen. Ein drastisches Beispiel war die Beinahepleite des Hagener Energie- und Wasserversorgers Enervie, der nur mit kommunalen Geldern gerettet werden konnte (siehe: „Käffchen und Schnittchen“).

Eine Begründung zur Verdreifachung der Kontogebühren hat Klepper nicht anzubieten. Dazu meldete sich Sparkassen-Sprecher Thorsten Irmer bereits im September auf Anfrage der Herdecker Lokalpresse. In einschlägigem Marketing-Sprech ließ er verlautbaren, es handele sich um eine „Harmonisierung der beiden Produktwelten, was auch zu Preisanpassungen führen wird“.

Sparkassen-Vorstand Frank Mohrherr versuchte sich in ähnlicher Diktion: „Durch die Fusion hatten wir viele unterschiedliche Kontomodelle und Preise. Die mussten zusammengeführt und vereinheitlicht werden.“

Fakt ist laut Homepage der Sparkasse: Es gibt keine Preisunterschiede mehr zwischen den ehemaligen Bereichen Hagen/Herdecke und Lüdenscheid. Trotzdem werden die Gebühren massiv erhöht.

Gegen den Strom: Reichsbürger und Querdenker

23. Oktober 2023

Eine Gefahr für die Demokratie?

Zu einem kostenlosen Vortrag mit anschließender Diskussion mit Bildungsreferent Dr. Mark Haarfeldt zum Thema „Reichsbürger und Querdenker – eine Gefahr für die Demokratie?“ sind alle Interessierten am Donnerstag, 26. Oktober, von 19 bis 21 Uhr in das Kulturzentrum Pelmke, Pelmkestraße 14, eingeladen.

Bundesweit zählen etwa 23.000 Personen zur Szene der Reichsbürger und Selbstverwalter, rund 10 Prozent davon werden als gewaltbereit eingestuft. Auch wenn die Reichsbürger-Gruppen nicht zwingend die gleichen Ziele verfolgen und sich zum Teil eher als Konkurrenz sehen, eint sie die Ablehnung des demokratischen Staates Deutschland.

Im Zuge der Corona-Pandemie kam es zu einer stärkeren Vernetzung von Reichsbürgern, Querdenkern und den extremen Rechten. Diese Vernetzung über ideologische Grenzen hinweg bewerten verschiedene polizeiliche und nachrichtendienstliche Behörden als problematisch.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „Gegen den Strom“ von Arbeit und Leben (Regionalbüro Berg-Mark), Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Hagen, Kulturzentrum Pelmke und der Volkshochschule Hagen (VHS) statt.

Vom Kriege

23. Oktober 2023

Filmdokumente mit Livemusik bietet Einblick in Vergangenheit und Gegenwart

Kulturbuero_Filmevent_Vom_Kriege_Von_Bologna_nach_Stalino_Foto_Home_Movies_maxVon Bologna nach Stalino. Foto: Home Movies.

Historische Filmaufnahmen treffen auf live gespielte Kompositionen: Im Rahmen eines Filmabends präsentiert das Kulturzentrum Pelmke am Mittwoch, 25. Oktober, um 20 Uhr Material von Filmamateuren, die während des Zweiten Weltkriegs an der Front mit ihren Kameras filmten.

Drei Musiker begleiten die Filmdokumente live mit eigens für diesen Anlass komponierten Stücken. Im Anschluss an die Vorstellung erwartet Besucherinnen und Besucher ein gemeinsames Gespräch mit den Regisseuren Geremia Carrara und Hermann Rheindorf sowie einem Mitarbeiter des Hagener Stadtarchivs.

Krieg: Früher und heute

„Vom Kriege“ bietet dem Publikum die Möglichkeit, ungewöhnliche Bilder zu sehen, zu diskutieren, sich auszutauschen und ihre Perspektive zu erweitern. Die persönlichen Erinnerungen der Filmaufnahmen sind ein wertvolles und beispielloses visuelles Zeugnis ihrer Zeit. Zugleich verweisen sie auf den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine.

Zuschauerinnen und Zuschauer erhalten unter anderem private Blicke auf die Brutalität des Krieges aus der Geschichte, wie die des damals 22-jährigen Soldaten Götz Hirt-Reger, der den Vormarsch und den anschließenden Rückzug seines Bataillons in die Sowjetunion mit seiner Amateurkamera filmte. Mit ihm reisen die Besucherinnen und Besucher durch die Gebiete der Ukraine und sehen Bilder von Tod und Zerstörung, die trotz fast 80 vergangener Jahre den heutigen Aufnahmen der Ukraine im Krieg ähneln.

Einen ähnlichen Effekt haben die Bilder des Soldaten Wilhelm Bleitner in Russland sowie des italienischen Armeeangehörigen Enrico Chierici auf dem Weg dorthin in Österreich, Deutschland, Polen, Weißrussland und der Ukraine.

Diese privaten Blicke ermöglichen eine andere Sichtweise – manchmal in offener Opposition zu den offiziellen Darstellungen, die von der politischen Macht gewünscht wurden. Dieser besondere Blickwinkel hilft, die Wirklichkeiten und Mechanismen des Krieges besser zu verstehen, wenn sie mit der heutigen Sichtweise konfrontiert werden.

Viele Menschen lebten in dem Glauben, dass aufgrund der Schrecken, die der europäische Kontinent in zwei Weltkriegen erlebt hat, Krieg in dieser Form in Europa nie wieder vorkommen und in die Geschichtsbücher eingehen würde. Doch heute zeigt sich ein anderes Bild: Der Krieg ist – nur etwa zwei Stunden mit einem Linienflug entfernt – wieder da.

Livemusik unterstreicht Aufnahmen

Die Aufnahmen der Originalfilme sind stumm. Begleitet werden sie von eigens für diesen Anlass komponierter Livemusik eines musikalischen Trios, bestehend aus dem Kölner Musiker Alessandro Palmitessa (Klarinette, Saxophon), Thomas Machoczek aus Müllheim an der Ruhr (Synthesizer, analoges Modular-System) und dem ukrainischen Sänger Nazar Maidansky, der in Hagen lebt.

Gemeinsam kreieren sie einen originellen Soundtrack, der nicht nur eine bloße Begleitung ist, sondern die Ausdruckskraft der Filmaufnahmen verstärkt. Im Rahmen der Veranstaltung ist auch Zhanna Yakhnis anwesend. Sie kommt aus der Ukraine und arbeitet in Deutschland als Kulturelle Projektbegleitung für die ukrainische Gemeinschaft.

Der Eintritt zu der Veranstaltung im Saal des Kulturzentrums Pelmke, Pelmkestraße 14, ist frei. Der Einlass beginnt um 19.30 Uhr. „Vom Kriege“ ist ein Projekt von Geremia Carrara in Kooperation mit dem Kulturbüro Hagen und dem Kulturzentrum Pelmke.

Es wurde realisiert mit Unterstützung von „Home Movies. Archivio Nazionale del Film di Famiglia“ in Bologna und der „Kölner Filmerbe Stiftung“. Die Veranstaltung wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.

Auf den Spuren der Seidenstraße

23. Oktober 2023

Zu einem kostenlosen Vortrag mit dem Titel „Auf den Spuren der Seidenstraße – Vortragsreise durch Zentralasien mit Clemens Schade“ lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) am Mittwoch, 25. Oktober, von 19 bis 21 Uhr in das AllerWeltHaus, Potthofstraße 22, ein.

Die Seidenstraße ist eine uralte Handelsstraße, die den Mittelmeerraum auf dem Landweg mit Ostasien verband. In seinem Vortrag berichtet Clemens Schade von seiner Reise auf Teilen der Seidenstraße, die durch die einstigen Sowjetrepubliken in Mittelasien, allesamt Binnenstaaten mit extremem Kontinentalklima und oft eindrucksvoller Landschaft, führt. Mit Bus und Bahn hat der Referent Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan bereist.

Alle drei noch jungen Nationalstaaten hatten einst Anteil an den bekannten antiken Seidenstraßen, die schon Marco Polo auf dem Weg von West nach Fernost sowie Eroberer wie Dschingis Khan in die Gegenrichtung nutzten. Der Vortrag führt die Teilnehmenden vom Pamirgebirge durch Wüsten und Steppen bis an das Kaspische Meer, an dessen gegenüberliegender Küste bereits der Osten Europas beginnt. Gezeigt werden Beispiele islamischer Architektur, altertümlicher Großstädte und berühmter Oasen.

Um eine Spende wird unter dem Motto „Pay what you want“ („Zahlen Sie, was Sie möchten“) gebeten. Eine Anmeldung zu dem Vortrag mit der Kursnummer 1444B ist beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622 oder über die Internetseite www.vhs-hagen.de erforderlich.

An Peinlichkeit kaum zu überbieten

22. Oktober 2023

Identitäre Sittenwächter der FernUni stoßen auf Protest

slavos historisches-fenster-1 fernuniKleinbürgerliches Banausentum zwischen Pflanzendeko und Schreibtischleuchte: Mit Milchglasscheibe unkenntlich gemachtes und somit zensiertes Slavos-Glasbild. Foto: FernUni.

Entsetzt und besorgt zeigen sich Hagener Künstler nach der Zensur des Glasbildes „Die Kaffeepflückerinnen“ von Hans Slavos durch die Fernuniversität Hagen.

„Die Künstlerinnen und Künstler des Hagenrings waren sehr erschrocken über die Aussagen einzelner Mitarbeiter der Fernuni zum Glasfenster der Kaffeepflückerin von Hans Slavos. Der Künstler war von 1945 bis 1967 Vorsitzender des Künstlerbundes“, sagte Karl-Josef Steden, der Vorsitzende des renommierten Hagenrings, gegenüber der WPWR.

Mitglieder der nach dem Verkauf der Osthaus-Sammlung nach Essen 1924 gegründeten Künstlervereinigung waren auch schon Christian Rohlfs und Emil Schumacher.

Steden zeigt sich besorgt: „Hat die Gesellschaft aus der unrühmlichen Zeit der ,entarteten Kunst‘ (1937) nichts dazu gelernt? Nach Aussagen älterer Künstler wurden auch damals im Hagener Museum Bilder mit dem Gesicht zur Wand gehängt, wenn sie nicht gefielen.“

Das Hagener Künstlerpaar Barbara Wolff und Karl-Friedrich Fritzsche hielt die Bilder in öffentlichen Räumen für „scheinbar“ sicher angekommen. Was sich offensichtlich als Irrtum erwiesen hat.

„Als bildende Künstlerinnen und Künstler sind wir erschüttert über diesen respektlosen Umgang mit diesen großartigen Glasbild“, so Wolff und Fritzsche. „Haben diese Bilderstürmer vielleicht einmal darüber nachgedacht, welche Ignoranz gegenüber Kunstwerk und Künstler diese Verunglimpfung zutage fördert, ganz zu schweigen von der ästhetischen Vergewaltigung dieses wunderbaren Glasbildes?“

Beide fordern eine Beseitigung der Verunstaltung: „Wir sind der Ansicht, dass diese Darstellung der beiden Kaffeepflückerinnen diesen Frauengestalten eine würdevolle Schönheit verleiht. Diese an Peinlichkeit kaum zu überbietende Aktion ist leider wieder einmal ein trauriges Kapitel im Umgang mit Kunst und Kultur dieser Stadt und sollte rückgängig gemacht werden.“

„Wir kennen doch so viele Geschichten, wo Bilder verbrannt wurden, wir wissen doch, was alles passiert ist. Die Aktion der Fernuni erinnert ans Mittelalter. Ich dachte, wir wären inzwischen weiter“, sagte Fritzsche der WPWR.

Der Heimatbund, in dessen Obhut die Glasbilder waren, solle das Werk zurückzufordern, wenn die Verantwortlichen der Fernuni diese auch urheberrechtliche Missachtung nicht zurücknehmen.

Das inkriminierte Glasbild hängt bereits seit September 2022 im Gebäude 3 der FernUni. Eine begleitende Texttafel erläutert seitdem die Hintergründe und stellt die realen Produktionsbedingungen bei der Kaffeeernte der idealisierten Darstellung durch Slavos‘ Kunstwerke gegenüber.

Soweit, so nicht zu beanstanden. Fast ein Jahr lang hing das Werk unbeanstandet in den Räumlichkeiten der FernUni. Was danach geschah, stellt die FernUni folgendermaßen dar:

„Im August 2023 haben die Ausstellungsmacher:innen die Ausstellung gemeinsam mit der Antidiskriminierungs- und der Gleichstellungsbeauftragten der FernUniversität überarbeitet und erweitert. Vor das Bild mit den Kaffeepflückerinnen wurde eine halbtransparente Plexiglasscheibe gehängt, so dass die Figuren je nach Betrachtungsweise und Lichteinfall nur schemenhaft erkannt werden können. Wer das Bild im Originalzustand betrachten möchte, muss seitlich herantreten und kann erst dann hinter die Plexiglasscheibe schauen.“

Wer genau diese Verunstaltung veranlasst hat, geht aus der Mitteilung der FernUni nicht hervor. Geradezu abenteuerlich ist allerdings die Begründung dieser Zensur:

„Dieser Umgang mit Objekten im Kolonialismuskontext nennt sich dekoloniales Ausstellen. Ziel ist es, den „kolonialen Blick“ zu brechen. Denn die Verfremdung macht die rassistische und sexistische Gesellschaftsordnung sichtbar, die in den Bildern zum Ausdruck kommt. Sie lädt ein, sich irritieren zu lassen und das Bild nicht unreflektiert zu betrachten, wie es in der Entstehungszeit beabsichtigt war.“

Wie ein teilweise verdecktes Bild etwas „sichtbar“ machen soll, ist nicht nachzuvollziehen. Überhaupt entsteht der Eindruck, dass Vertreterinnen einer verquasten Identitätspolitik maßgeblichen Einfluss darauf haben, wie an der FernUni mit Kunst umgegangen wird. Wer hat dort letztendlich eine Befugnis zur Entscheidung? Wie positioniert sich die Rektorin zu dieser an übelste Zeiten erinnernde Posse des 21. Jahrhunderts?

Zur Kunstsammlung der Fernuniversität gehören auch Arbeiten von Barbara Wolff und Karl-Friedrich Fritzsche. Sie seien nun verunsichert, ob ihre Werke dort vor willkürlichen Eingriffen sicher sind. „Wir sind besorgt über die zunehmende Aggression gegenüber Kunst“, so Karl Friedrich Fritzsche.

Das perfekte Geheimnis

22. Oktober 2023

Theaterstück nach dem Erfolgsfilm von Paolo Genovese

Szene_2_Geheimnis_a.gon_Foto_Marina_MaiselAls nächste Gast-Schauspiel-Produktion ist im Theater Hagen am 25. Oktober 2023 (19.30 Uhr, Großes Haus) von a.gon Theater München das Theaterstück „Das perfekte Geheimnis“ nach dem Erfolgsfilm „Perfetti Sconosciuti“ von Paolo Genovese (Deutsch von Sabine Heymann) zu erleben (Foto: Marina Maisel).

„Das perfekte Geheimnis“ war und ist als Film (Deutscher Filmpreis 2020) und als Theaterstück weltweit ein Riesenerfolg. Worum geht’s? Sieben Freunde (drei Paare, ein Single) spielen beim gemeinsamen Abendessen ein gefährliches Spiel: Jede Nachricht, die im Laufe des Abends auf den sieben Handys ankommt, wird laut vorgelesen, Bilder und Filmchen bekommen alle zu sehen.

Sehr schnell zeigt sich: Jonglieren mit entsicherten Handgranaten wäre auch nicht gefährlicher …, denn jede und jeder hat nicht nur ein öffentliches und ein privates Leben, sondern auch ein geheimes.

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon unter 02331 / 207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online über die Webseite www.theaterhagen.de

Justin McAllister – Die Kunst steckt im Detail

22. Oktober 2023

Vernissage: Sonntag, 22. Oktober 2023, 11:00 Uhr, hasperhammer

Justin E. McAllister, geboren 1979 in Stanford, Kalifornien, hat seine Leidenschaft für visuelle Kunst in eine jahrzehntelange Karriere verwandelt, die es ihm ermöglichte, mit Künstlern wie Chuck D, Mark Ronson oder Joel Murray in Kontakt zu treten.

Im Teenageralter zog er mit seiner Familie nach Dekalb, Illinois. Nachdem er 2014 ein Kunstwerk an eine Kundin verkauft hatte, besuchte er diese – in Hagen, Deutschland – und begann eine Fernbeziehung, die 2017 mit einer Hochzeit endete. Seitdem zeichnet und malt er in ganz Europa.

Mit Sharpie-Markern auf Aquarellpapier (Strathmore Watercolour Paper Heavy Duty) tupft er Bilder im Stil des Pointillismus mit intensiver Lebendigkeit und Fantasie. Er fertigt eine breite Palette von Kunstwerken an, von Porträts bis hin zu Landschaften und Stillleben. Seine Kunst ist wandelbar und kompromisslos.

Die Ausstellung wird bis zum 29.12.2023 zu sehen sein.

„Rat in seltener Einmütigkeit“

21. Oktober 2023

Auch CDU weiter für Henkhausen

Nach der SPD-Fraktion im Hagener Rat hat sich auch die CDU zu ihrem positiven Votum für den umstrittenen Neubau des Hallen- und Freibads in Henkhausen geäußert.

„Die CDU-Ratsfraktion hält – trotz gravierender Bedenken und knapp fünf Millionen Euro Mehrkosten – am Bau des Ganzjahresbades in Hohenlimburg fest.“ Das macht ihr Vorsitzender Jörg Klepper in einer Pressemitteilung deutlich.

Glücklich seien die Beteiligten nicht: „Wie wir es auch drehen: In der aktuellen Situation gibt es keine leichte Entscheidung. Entweder wir nehmen das Fördergeld und geben das Projekt in Auftrag – oder wir fangen wieder bei Null an.“

Klepper macht deutlich, dass „der Rat in seltener Einmütigkeit nach bestem Wissen mit Hilfe von Sachverständigen eine sinnvolle Lösung im Bezirk gesucht hat. Damals uferte die Sanierung des Lennebades aus – lange vor der aktuellen Baukostenexplosion. Parallel entstand Sanierungsbedarf beim Freibad in Henkhausen. Da lag es nahe, nicht zwei Risiko-Bauten auf sich zu nehmen, sondern entschlossenen ein Ganzjahresbad anzugehen. Durch verschiedene Verzögerungen sind wir nun in eine Zeit gekommen, in der uns die Kosten für die Baustoffe rasant davonlaufen. Dazu kommen Mehraufwendungen für Beckenboden, Vereinsheim und Solaranlage. Das macht es so schmerzhaft.“

Wesentlicher Grund für das CDU-Votum sei der enorme Vertrauensschaden, den ein Rücktritt vom Bau nach sich zöge, wie Klepper darlegt. „Eine große Ratsmehrheit hat den Menschen in Hohenlimburg versprochen, die ganzjährige Schwimmversorgung sicher zu stellen. Rückten wir von dieser Zusage ab, verlören wir unsere Glaubwürdigkeit. Ein solcher Schaden ließe sich gar nicht beziffern. Günstiger würde es also keinesfalls.“

Leicht sei der Fraktion die Entscheidung nicht gefallen, wie der CDU-Kreisvorsitzende Dennis Rehbein verdeutlicht: „Wird das Budgetlimit so deutlich gerissen, muss man jedes Projekt noch einmal in Frage stellen. Es war keine leichte Diskussion zwischen Befürwortern und Zweiflern. Aber am Ende halte ich das Ergebnis für richtig.“

Der Erste Bürgermeister Dr. Hans-Dieter Fischer macht darauf aufmerksam, wie wichtig das Schwimmenlernen für die Gesundheit und das Überleben ist. „Nicht umsonst lässt die Landesregierung inzwischen Schwimmcontainer zu den Schulen fahren, damit möglichst jedes Kind Schwimmen lernen kann. Das ist nötig, weil viele Bäder im Land geschlossen und abgerissen wurden. Deshalb halte ich den Bau des Henkhauser Ganzjahresbades für Hohenlimburg für dringend geboten.“

Stadt soll Eltern Kita-Beiträge zurückzahlen

21. Oktober 2023

Die Stadt Hagen soll, zumindest wenn es nach dem Petitionsausschuss des NRW-Landtags geht, den Eltern einer Hagener Kita nun Beiträge zurückzahlen, weil dort monatelang für viele Familien immer wieder die Betreuung ausfiel. Eltern hatten daraufhin eine Petition gestartet und Unterschriften gesammelt. (…)

Ob und in welcher Höhe tatsächlich eine Rückzahlung geplant ist, dazu äußert sich die Stadt auf eine schriftliche Anfrage der Redaktion seit zehn Tagen nicht. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

„Spektakulär und solidarisch“

21. Oktober 2023

2. Sinfoniekonzert des Philharmonischen Orchesters Hagen

Trombone Attraction XT2K6454 (c) Klaus LeherbauerDer Titel des 2. Sinfoniekonzertes (am 24. Oktober 2023, 19.30 Uhr, Stadthalle Hagen) des von Rodrigo Tomillo dirigierten Philharmonischen Orchesters Hagen könnte „Spektakulär und solidarisch“ lauten.

Die Musiker des international gefragten Posaunenquartetts Trombone Attraction aus Österreich (Foto: Klaus Leherbauer) werden die Zuhörerinnen und Zuhörer aufs Beste mit dem schwungvollen Concertino für vier Posaunen und Streichorchester op. 115 des 1911 geborenen Niederländers Jan Koetsier unterhalten.

Ebenfalls in Holland lebt die aus der Ukraine stammende 47jährige Komponistin Svitlana Azarova, von der das dem Astronomen Nikolaus Kopernikus gewidmete, klanglich eindrucksvolle Orchesterwerk „Mover of the Earth, Stopper of the Sun“ zu hören ist.

Ukrainischer Herkunft sind auch einige Themen in Peter Tschaikowskys 1872 geschriebener Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 17 – ein Fanal für den Frieden und die Lebensfreude.

Dieses Konzert findet in Kooperation mit dem Internationalen Brass Festival Sauerland-Herbst statt.

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungs- bzw. Konzertbeginn), per Telefon unter 02331 / 207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online über die Webseite www.theaterhagen.de