Archive for Oktober 2022

Rückenwind für Lastenräder in Hagen

31. Oktober 2022

Einstimmiger Beschluss im Ausschuss für Umwelt-, Klimaschutz und Mobilität

Die Stadt Hagen setzt sich – nach eigenen Angaben – für eine nachhaltige Mobilität ein. Dazu sei unter anderen der Masterplan „Nachhaltige Mobilität der Stadt Hagen“ sowie ein Elektromobilitätskonzept sowie ein Radverkehrskonzept aufgestellt worden.

Im Kontext dieser Konzepte und um das Transportieren von Lasten in der topografisch bewegten Stadt Hagen zu fördern, wird nun ein Förderprogramm für privat genutzte Lastenräder gestartet, heißt es in einer Beschlussvorlage, die im Ausschuss für Umwelt-, Klimaschutz und Mobilität einstimmig verabschiedet wurde.

Hagener Haushalte sollen mit einem städtischen Förderprogramm beim Kauf eines Lastenrades unterstützt werden. Ziele sind es, alternative Transportformen im Hagener Stadtbild sichtbarer zu machen, zum Umstieg auf ein Lastenrad zu motivieren und damit den Bestand an Kfz sowie Fahrten mit dem privaten Kfz zu reduzieren. Zudem sollen durch die verstärkte Nutzung von Lastenrädern Beiträge zum Klimaschutz und zur Mobilitätswende sowie zur Verbesserung der Luftqualität und der Lebensqualität in Hagen geleistet werden.

Gefördert wird der Kauf eines neuen zwei- oder dreirädrigen, serienmäßigen Lastenrades, welches mehr Ladevolumen bzw. -gewicht als ein herkömmliches Fahrrad aufnehmen kann. Der Transportzweck steht beim Lastenrad im Vordergrund und führt zu einer speziellen Bauform.

Der Kauf eines E-Lastenrades wird mit einem einmaligen Zuschuss in Höhe von maximal 2.500 Euro gefördert (maximal 50 Prozent des Kaufpreises, Brutto-Preis inkl. MwSt.). Beim Kauf eines Lastenrades ohne elektrische Unterstützung beträgt der Zuschuss 1.250 Euro (maximal 50 Prozent des Kaufpreises, Brutto-Preis inkl. MwSt.).

Wer einen Zuschuss erhält, verpflichtet sich dazu, das geförderte Lastenrad mindestens drei Jahre im eigenen Haushalt zu nutzen. Bei Verkauf des Lastenrades vor Ablauf dieses Zeitraums ist der Zuschuss in anteiliger Höhe zurückzuzahlen. Der Verkauf muss der Stadt Hagen vorab gemeldet werden.

Die Prüfung und Bearbeitung der Anträge erfolgt nach der Reihenfolge des Eingangs. Es erfolgt eine Plausibilitätsprüfung des Förderantrags.

Tarifstreit – Lautstarker Protest vor Thyssenkrupp

31. Oktober 2022

Die Hagener IG Metall läutete am Wochenende das Ende der Friedenspflicht ein. Gewerkschaftsfunktionäre, Betriebsräte und weitere Unterstützer fanden sich auf der Oeger Straße ein.

Sie beklagen die bisherige Haltung der Arbeitergeber aktuellen Tarifrunde der Metall und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalen. In der Nacht von Freitag auf Samstag kam es bundesweit zu ersten Kundgebungen und Warnstreiks im Zuge der Tarifbewegung der Metall- und Elektroindustrie. (…)

Quelle: wp.de

Ein Kontinent der Superlative

31. Oktober 2022

VHS, AllerWeltHaus und Hagener Heimatbund schärfen den Blick auf Afrika

Afrika-Tag_Foto_Stadt_Hagen_maxv.l.: Gemeinsam organisieren Holger Flick, Claudia Eckhoff, Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff und Claudia Pempelforth den „Afrika-Tag“ in der Volkshochschule Hagen. Foto: Stadt Hagen.

Zu einer Veranstaltung voller Einblicke in die Vielfalt Afrikas laden die Volkshochschule Hagen (VHS), das AllerWeltHaus und der Hagener Heimatbund am Sonntag, 6. November, von 11 bis 17 Uhr alle Hagenerinnen und Hagener zum „Afrika-Tag“ in die Villa Post, Wehringhauser Straße 38, ein.

Afrika ist ein Kontinent der Superlative – er ist dreimal so groß wie Europa und wird, trotz der riesigen Wüsten und Savannen, von etwa 1,3 Milliarden Menschen bewohnt. Er reicht bekanntlich vom Mittelmeer im Norden über den Äquator hinweg bis zur südafrikanischen Metropole Kapstadt, in deren Nähe der Atlantische und der Indische Ozean aufeinandertreffen.

Es gibt über 3000 verschiedene Bevölkerungsgruppen und mehr als 2000 Sprachen. Viele Staaten und Grenzen wurden von europäischen Kolonialmächten geschaffen. Die Folgen sind bis heute in vielfältigster Weise wahrnehmbar.

Veranstalter bieten buntes Programm

Afrika an einem Tag vorzustellen, ist unmöglich. Doch im Rahmen der Reihe „Weltretter – Ziele für ein besseres Morgen“ möchten das AllerWeltHaus, der Hagener Heimatbund und die VHS den Blick auf diesen Erdteil schärfen. Zahlreiche Akteurinnen und Akteure bieten im Rahmen des „Afrika-Tags“ unterschiedlichste Einblicke in den Kontinent der Superlative.

Mit Tänzen, Musik, Kochen, Spezialitäten, Vorträgen und Lesungen, mit Masken basteln, Spielen, Ausstellungen sowie viel guter Laune und tollen Gesprächen soll die Veranstaltung den Besucherinnen und Besuchern diesen Teil der Erde ein bisschen näherbringen.

Gäste erzählen aus der Heimat

Auch dass Ghana das Partnerland Nordrhein-Westfalens ist, soll sich auf dem Hagener „Afrika-Tag“ widerspiegeln: So gehört zu den Höhepunkten der Veranstaltung die Lesung des aus Ghana stammenden Autoren Patrick Addai, der Sprichwörter wie „Worte sind schön, aber Hühner legen Eier.“ sowie Mythen aus seinem Herkunftsland vorstellen wird.

Auch der schon lange in Bonn lebende Schauspieler, Regisseur und Filmemacher Anthony Thompson wurde in Ghana geboren – er sieht sich als Vermittler zwischen zwei Kulturen, worüber er im Rahmen des „Afrika-Tags“ erzählen wird.

Afrika hören und schmecken

Im Rahmen der Veranstaltung haben Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, Einblicke in die Küche und Musik Afrikas zu erhalten. Gemeinsam mit ihren Gästen wird Kayi Schlücker im Rahmen eines Kochkurses mit der Kursnummer 1466 von 11.30 bis 13 Uhr zwei Gerichte zubereiten und dazu Geschichten aus Afrika erzählen.

In einem Trommel-Workshop mit der Kursnummer 1468 unter der Leitung von Joseph Mahame können sich Interessierte von 13.30 bis 15.30 Uhr im „Rhythmischen Trommeln“ versuchen. „Die Trommel ist eines der ältesten Instrumente der Menschheit, ihr Rhythmus ist eine der ursprünglichsten Formen der Musik. Ihr Klang erzeugt eine universelle Sprache, die jeder Mensch versteht. Trommeln verbindet – und: Jeder Mensch kann trommeln!“, sagt Mahame.

Der Eintritt für den „Afrika-Tag“ in der Villa Post ist frei. Für die Teilnahme an den beiden Kursen ist eine Anmeldung entweder über die Internetseite www.vhs-hagen.de oder beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622 notwendig.

Mit der VHS auf Bunkertour durch Hagen

31. Oktober 2022

Bunker_Bergstr._Marius_Noack_maxZu einer Bunkertour durch Hagen laden die Volkshochschule Hagen (VHS) und das Bunkermuseum alle interessierten Hagenerinnen und Hagener am Samstag, 5. November, von 11.30 bis 14.30 Uhr ein. Treffpunkt ist vor dem Bunkermuseum, Bergstraße 98, in dem die Führung beginnt (Foto: Marius Noack/Stadt Hagen).

Bei der Bunkertour erhalten die Teilnehmer Informationen zu einigen in Hagen erhaltenen Bunkern aus dem Zweiten Weltkrieg sowie aus der Zeit des Kalten Krieges. In dem originalgetreu rekonstruierten Kellergeschoss lässt sich die Atmosphäre der Bombennächte im Krieg gut nachempfinden.

Nach der ungefähr einstündigen Führung im Inneren des Bunkers geht die Tour weiter zum 1945 von einer Bombe getroffenen Bunker an der Körnerstraße, der zu einem Kulturzentrum umgebaut wurde. Der Rückweg führt am früheren Atomschutzbunker unter dem ehemaligen ARAL-Parkhaus in der Bahnhofstraße, der heutige Standort der Polizeiwache, vorbei zurück zum Bunker in der Bergstraße.

Dort erfahren die Teilnehmer anschaulich, wie der Bunker in der Nachkriegszeit genutzt wurde: beispielsweise als Hotel, Jazz-Keller und Friseursalon. Die vielen kleinen Bunkerräume sind mit etlichen historischen Exponaten zeitgenössisch ausgestattet und zeigen so ein gutes Bild von der früheren Nutzung. Außerdem kann dort die alte originale Einrichtung des Atombunkers an der Bahnhofstraße besichtigt werden.

In dem Entgelt von 19 Euro ist der Eintritt für den Bunker an der Bergstraße bereits enthalten. Die VHS bittet um Anmeldung unter Angabe der Kursnummer 1146 unter Telefon 02331/207-3622 oder über die Internetseite www.vhs-hagen.de.

Keine Grundsteuer für unbebaute Grundstücke

30. Oktober 2022

Verwaltung: Grundstücksspekulation in Hagen eher gering ausgeprägt

Eine Grundsteuer C zur Mobilisierung von baureifen Grundstücken wird nicht eingeführt. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss am Donnerstag einstimmig beschlossen.

Mit dem neuen Grundsteuergesetz ist es den Gemeinden ab 01.01.2025 möglich, aus städtebaulichen Gründen einen besonderen Hebesatz für baureife Grundstücke anzuwenden, um freie Flächen einer schnelleren Bebauung zuzuführen.

Das Klagerisiko hinsichtlich der bestehenden Rechtsunsicherheit und der zu erwartende Aufwand stehen nach Einschätzung der Verwaltung allerdings in keinem Verhältnis zu einem zu erwartenden Erfolg.

Grundsätzlich gibt es demnach durchaus in Hagen verschiedene Ansätze für eine städtebauliche Begründung:

  • der Bedarf an Schulen und Kitas insbesondere im Stadtbezirk Mitte
  • der von einem Landesgutachten bestätigte qualitative Bedarf an Wohnraum
  • die hohe Arbeitslosenquote und der von einem Gutachten (Wirtschaftsflächenkonzept) bestätigte Bedarf an Gewerbe- und Industrieflächen.

Fraglich sei allerdings, ob die genannten Ansätze für eine gerichtsfeste Begründung ausreichend sind. Die hohe Leerstandsquote bei Wohnraum spricht eher für eine Sanierungs- oder Ersatzneubaustrategie statt für die Inanspruchnahme von unbebauten Grundstücken. Ebeno die für Dienstleistungen und kleinteilige Produktion geeignete Leerstände u. a. in den Innenstädten.

Weiterhin sind die Bodenrichtwerte in Hagen im Vergleich zu anderen Regionen eher gering und haben in den letzten Jahren keine starken Steigerungen erfahren. Es kann somit davon ausgegangen werden, dass Grundstücksspekulation in Hagen eher gering ausgeprägt bis nicht vorhanden ist.

„25 km/h“ – Eine gemeinsame Moped-Tour

30. Oktober 2022

Ein Theaterstück von Christian Scholze nach einem Drehbuch von Oliver Ziegenbalg

25kmh_volker_beushausen_9-2Die Reihe der Gast-Schauspiel-Produktionen im Theater Hagen wird am 4. November 2022 (19.30 Uhr, Großes Haus) fortgesetzt. Das Westfälische Landestheater präsentiert „25 km/h“, ein Theaterstück von Christian Scholze nach einem Drehbuch von Oliver Ziegenbalg (Foto: Volker Beushausen).

Tischler Christian und Geschäftsmann Georg treffen sich zum ersten Mal seit Jahrzehnten auf der Beerdigung ihres Vaters wieder. Die ausgeprägten Animositäten werden am Abend mit Hilfe großer Mengen Alkohols erfolgreich verdrängt. Zumindest so weit, dass die beiden beschließen, die gemeinsame Moped-Tour zu machen, die sie mit 16 verabredet hatten.

Und zwar sofort und mit allen einst vereinbarten Sonderaufgaben: sich beim Griechen einmal durch die Speisekarte essen, eine Arschbombe vom Zehner machen, eine schlafende Kuh umwerfen usw. Alles andere als nüchtern machen sie sich noch in der Nacht auf den Weg. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 25 km/h. Es ist der Trip ihres Lebens!

Die ungleichen Brüder begeben sich auf eine Reise – eine Reise zu sich selbst, in die eigene Vergangenheit. In der Mitte des Lebens begegnen sie all den Träumen und Plänen von einst und erkennen, wie wenige ihrer Wünsche aus der Jugend sie realisieren konnten. Gleichzeitig schaffen sie es gemeinsam, ein klein wenig auszubrechen und zu begreifen, dass man sich immer und in jeder Lebensphase seine Lebensträume erfüllen kann.

Der u.a. mit Lars Eidinger und Bjarne Mädel hochkarätig besetzte Film „25 km/h“ war 2018 einer der großen Kinohits.

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon (02331 / 207-3218), per E-Mail (theaterkasse@stadt-hagen.de) oder online über die Webseite (www.theaterhagen.de).

Führung in der Alten Synagoge Hohenlimburg

30. Oktober 2022

Alte_Synagoge_Hohenlimburg_copyright_Michael_Kaub_maxZu einer Besichtigung der Dauerausstellung „Lebendiges Judentum“ in der Alten Synagoge Hohenlimburg, Jahnstraße 46, lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) alle interessierten Hagenerinnen und Hagener am Samstag, 5. Oktober, von 10.30 bis 12 Uhr ein (Foto: Michael Kaub/Stadt Hagen).

Der Referent Rudolf Damm, ehemaliger Gesamtschullehrer für Deutsch, Geschichte und Religion sowie ehemaliger Vorsitzender des Hagener Stolpersteine e.V. und Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hagen und Umgebung e.V., führt sachkundig durch die Ausstellung. Unter seiner Leitung erhalten die Teilnehmenden einen Überblick über die verschiedenen Kultgegenstände sowie die jüdischen Feste.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Informationen zur Anmeldung zu der Führung mit der Kursnummer 1330 erhalten Interessierte auf der Internetseite www.vhs-hagen.de sowie beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622.

Im Schneckengang

29. Oktober 2022

Stadt braucht mehr als zwei Jahrzehnte für neuen Flächennutzungsplan

2003 hatte der Rat der Stadt Hagen beschlossen, einen neuen Flächennutzungsplan (FNP) aufzustellen, um die städtebaulichen Zielsetzungen des rechtswirksamen FNP zu überprüfen und an die geänderten Rahmenbedingungen der Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung anzupassen.

Anschließend verschwand der Beschluss offenbar in irgendeiner Schublade. Eine Begründung, weshalb der Ratsbeschluss fast zwei Jahrzehnte nicht umgesetzt wurde, liefert auch die Verwaltungsvorlage nicht, die am 3. November im Ausschuss für Stadt-, Beschäftigungs- und Wirtschaftsentwicklung präsentiert wird.

So muss infolge des inzwischen großen zeitlichen Abstandes sowie neuerer planungs- und umweltrechtlicher Anforderungen der Aufstellungsbeschluss gem. § 2 Abs. 1 BauGB im Frühjahr 2023 durch den Rat neu gefasst werden. Die nächsten, wesentlichen Verfahrensschritte zur FNP-Neuaufstellung erfolgen in den Jahren 2023 und 2024.

Ob der FNP dann tatsächlich beschlossen werden kann, steht aber noch in den Sternen. Eine tabellarische Übersicht endet vor den Sommerferien Anfang Juli 2024, das Ende ist weiter offen.

Der Flächennutzungsplan ist ein Instrument der räumlichen Planung, in dem die beabsichtigte städtebauliche Entwicklung einer Gemeinde kartografisch und textlich dargestellt wird. Er wird durch die Gemeinde als Ausdruck ihrer Planungshoheit aufgestellt und gilt für das gesamte Gemeindegebiet.

Eine gerichtliche Überprüfung der Inhalte des FNP ist für private Personen nicht möglich, da der Flächennutzungsplan für sie i. d. R. keine unmittelbare Rechtskraft oder unmittelbare Konsequenzen entfaltet. Man konnte die Angelegenheit also getrost 20 Jahre schluren lassen.

Er ist nach Angaben der Stadt Hagen aber behördenverbindlich und darüber hinaus entfaltet der FNP Rechtswirkung über einen Bebauungsplan. Was in Hagen aber auch interpretierbar ist, je nachdem, welche (und wessen!) Interessen berührt werden.

Ein schönes Beispiel sind zwei im FNP ausgewiesene Bereiche, die beide als „Fläche für Gemeinbedarf“ deklariert sind. Die eine ist zusätzlich einschränkend für kirchliche Zwecke vorgesehen (Haspe), die andere für die Jugend (Berchum).

Das Hasper Grundstück war jahrelang Wohnsitz des ehemaligen Oberbürgermeisters Dietmar Thieser, Gattin Karla firmiert dort bis heute mit ihrem Architekturbüro. Ganz anders in Berchum. Nach Aufgabe des Gebäudes durch die „Schülerarbeit von Westfalen“ sollte bereits 2018 eine entsprechende Änderung des FNP erfolgen. Die ist aber bis heute nicht erfolgt. Das Gelände muss weiterhin für Zwecke der Jugend genutzt werden, anderes ist nicht zulässig.

Dabei gibt es in Berchum nicht einmal einen (rechtsverbindlichen!) Bebauungsplan – im Unterschied zum Thieser-Grundstück in Haspe.

Auch ein aktuelleres Beispiel gehört in die Rubrik „Was interessieren uns Pläne? Wir machen, was wir wollen!“.

Es ist wieder Haspe. Dort soll ein großer Teil des kleinen Markana-Parks im Zentrum des Stadtteils abgeholzt werden, um auf dem Areal eine Kindertagesstätte zu errichten. Ein eigentlich sinnvolles Vorhaben, da die Versorgung mit Betreuungsplätzen in der Stadt nach wie vor zu wünschen übrig lässt. Aber weshalb ausgerechnet dort?

Schließlich existiert ein gültiger Bebauungsplan, der eine Kindertageseinrichtung an der Schlackenmühle vorsieht. Diese Planung wird aber nicht umgesetzt. Stattdessen soll ein Großteil der Bäume im Markanapark beseitigt werden. Die „Grünen“ halten den Kahlschlag sogar für „schützenswert“. In welchen Hinterzimmern ist dieser Humbug wieder ausbaldowert worden?

Spott über aufgeblasene Autoritäten

29. Oktober 2022

Premiere im Theater Hagen: „Die schöne Helena“ von Jacques Offenbach

Die schöne HelenaAus der Produktion (v.l.n.r.): Sandra Maria Germann, Kenneth Mattice, Angela Davis, Richard van Gemert, Insu Hwang, Chor. Foto: Björn Hickmann.


Als erste szenische Musiktheater-Premiere im Großen Haus steht am 29. Oktober 2022 (19.30 Uhr) die Neuinszenierung der Operette „Die schöne Helena“ von Jacques Offenbach auf dem Programm (in deutscher Sprache mit Übertexten).

Worum geht’s in diesem 1864 in Paris uraufgeführten Werk? Beim Schönheitswettbewerb der Göttinnen hat Paris die Wahl: Will er als Bestechungs-Prämie Macht, Weisheit oder die Liebe der schönsten Frau der Welt? Der trojanische Prinz entscheidet sich natürlich für Venus und damit für die Liebe.

Doch wer ist die schönste Frau der Welt? Helena ist sich insgeheim sicher: Das kann nur sie sein! Die Aussicht auf ein Abenteuer kommt ihr ganz recht, schließlich ist ihre Ehe mit Menelaos, dem König von Sparta, alles andere als prickelnd …

In Sparta angekommen, bleibt Paris erst noch inkognito – doch Königin Helena hat bereits ein Auge auf den gutaussehenden jungen Mann geworfen. Nach der Enthüllung seiner Identität wird schnell ein Reisebefehl der Götter an Menelaus fingiert, damit Helenas Ehemann dem jungen Glück nicht im Weg steht. Helena hat dann doch Bedenken, sich auf ein Stelldichein mit Paris einzulassen – was soll ihr Volk über sie denken?

Paris arrangiert das Liebesabenteuer schließlich „in einem Traum“, wozu sich Helena gerne überreden lässt. Außerdem: Wenn Venus befiehlt – was soll man als Sterbliche anderes machen, als sich zu fügen?

Jacques Offenbach parodiert für seine hinreißende Operette die Vorgeschichte des trojanischen Kriegs und spart dabei nicht an Spott über aufgeblasene Autoritäten und heuchlerische Moralvorstellungen – Unterhaltung vom Feinsten!

Weitere Vorstellungen: 13.11. (18.00 Uhr), 27.11. (15.00 Uhr), 7.12. (19.30 Uhr), 23.12. (19.30 Uhr), 31.12.2022 (15.00 Uhr + 19.30 Uhr), 7.1. (19.30 Uhr), 15.1. (15.00 Uhr), 18.1. (19.30 Uhr), 25.2. (19.30 Uhr), 22.4.2023 (19.30 Uhr)

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon (02331 / 207-3218), per E-Mail (theaterkasse@stadt-hagen.de) oder online über die Webseite (www.theaterhagen.de).

Fall und Aufstieg der Weltmacht China

29. Oktober 2022

Einen kostenlosen Online-Vortrag über die Weltmacht China mit Prof. Dr. Susanne Weigelin-Schwiedrzik bietet die Volkshochschule Hagen (VHS) am Donnerstag, 3. November, von 19.30 bis 21 Uhr an.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sich die Führungselite Chinas der Tatsache bewusst, dass ihr Land innerhalb weniger Jahrzehnte von dem reichsten Land der Welt zu einem Armenhaus geworden war. Seitdem arbeitet China mit allen Mitteln an seinem Wiederaufstieg und steht nun kurz davor, sein Ziel zu erreichen.

Wie stellt sich die chinesische Führungselite die Zukunft der Welt vor? Und welche historischen Erfahrungen bilden die Bausteine ihrer Vision für Chinas Zukunft als Weltmacht? Diese und viele weitere Fragen beantwortet die Sinologin und Dozentin an der Universität Wien, Prof. Dr. Susanne Weigelin-Schwiedrzik, in ihrem Online-Vortrag.

Eine Anmeldung zu dem Online-Vortrag mit der Kursnummer 0116Z ist bei der bis Donnerstag, 3. November, 12 Uhr entweder beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622 oder auf der Internetseite www.vhs-hagen.de möglich.

Mit der Anmeldebestätigung werden die Zugangsdaten für den Vortrag per E-Mail versendet. Voraussetzung für das Sehen und Hören des Vortrags ist ein PC, Laptop oder Smartphone mit einer Internetverbindung.

Gerichtsurteil: Windräder dürfen gebaut werden

29. Oktober 2022

Die von der Stadt Hagen genehmigten zwei Windenergieanlagen auf dem Rafflenbeuler Kopf in Hagen-Selbecke dürfen wie genehmigt errichtet und betrieben werden. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat die Rechtmäßigkeit der erteilten Genehmigungen bestätigt. Bürgerinnen und Bürger aus der Umgebung der Anlagenstandorte hatten Klage gegen die Genehmigungsbescheide erhoben.

Bei den projektierten Windenergieanlagen handelt es sich um Anlagen des Typs Enercon E-138 EP3 E2 jeweils mit einer Nennleistung von 4,2 Megawatt, einer Nabenhöhe von 130,07 Metern, einem Rotordurchmesser von 138,25 Metern und einer Gesamthöhe von 199,20 Metern über Geländeoberkante.

Stadt: Kredite rückläufig – Zinssätze explodieren

28. Oktober 2022

Kürzungsdebatte droht

Die Liquiditätskredite der Stadt Hagen (städtischer Dispo) sind weiter rückläufig. Mit Stand zum 30. September betrugen sie 886,1 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es noch 953,3 Millionen Euro.

Diese positive Entwicklung ist allerdings nach Angaben der Kämmerei überwiegend auf noch nicht abgeflossene Mittel aus Förderprogrammen zurückzuführen. Die Richtung könnte sich also auch wieder ändern.

Weniger positiv ist die Entwicklung der Investitionskredite zu betrachten. Die sind zwar ebenfalls rückläufig. Sie lagen vor einem Jahr noch bei 74,4 Millionen Euro, zum Ende des dritten Quartals 2022 waren es nur noch 66,0 Millionen Euro. Das bedeutet allerdings nichts anderes als einen weiteren Rückgang der Investitionen in die Infrastruktur der Stadt.

Gefahren für den kommunalen Haushalt drohen von den geradezu explodierenden Zinsen. Aufgrund der weiterhin hohen Inflation hatte die Europäische Zentralbank (EZB) im September die Leitzinsen erneut angehoben. Nach der ersten deutlichen Zinserhöhung im Juli um 0,50 Prozentpunkte folgte im September ein noch größerer Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte.

Die Zinsen am Geldmarkt sind aufgrund der Anhebung der Leitzinsen deutlich gestiegen. Der 3-Monats-Euribor liegt mit 1,160 % (29.09.2022) jetzt bereits um gut 1,7 Prozentpunkte über dem Stand ein Jahr zuvor (-0,543 %). Immerhin eine Verdreifachung (Euribor bezeichnet die durchschnittlichen Zinssätze, zu denen viele europäische Banken einander Anleihen in Euro gewähren).

Auch die Zinsen für langfristige Kredite sind im Zuge der wirtschaftlichen und geopolitischen Krisen in den letzten Wochen wieder deutlich gestiegen. Lag der 10-Jahres-Swap vor einem Jahr noch bei 0,156 %, war er am 29.09.2022 auf 3,247 % gestiegen – mehr als das Zwanzigfache!

Gestern hat die EZB die Leitzinsen erneut um 0,75 Prozentpunkte auf 2 % erhöht. Und damit ist wohl noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. EZB-Chefin Christine Lagarde sagte, die Arbeit sei noch nicht erledigt und es gelte, eine weitere Wegstrecke zurückzulegen. Es sei noch mehr „in der Pipeline“.

Die Zinsbelastung für die Stadt wird sich also massiv erhöhen – mit allen Folgen für den Haushalt. Die Diskussion über allerlei „Sparmaßnahmen“, sprich: Kürzungen, dürfte in nicht allzu ferner Zukunft beginnen.

Elektro-Scooter-Flotte soll ab 2023 durch ganz Hagen rollen

28. Oktober 2022

Das Angebot an Elektro-Tretrollern (E-Scooter) in Hagen soll bis zum Frühjahr kommenden Jahres auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden. Eine entsprechende Offensive hat der Projektverantwortliche Sivasai Prasad Yeesakonu, Mitarbeiter im Bereich nachhaltige Mobilität beim Umweltamt der Stadt Hagen, bei einem abschließenden Blick auf das Hasper Pilotprojekt bestätigt. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Der Wahn geht weiter.

Siehe dazu:

Neues aus dem Spielzeugparadies
Hagen im Tretroller-Rausch – Stadtkasse bezahlt

Die Nullnummer
Keine CO2-Ersparnis durch Tretroller – System soll trotzdem ausgeweitet werden

„Kulturcafé“ im Theater Hagen

28. Oktober 2022

Die Reihe der Kulturcafé-Veranstaltungen startet am 30. Oktober 2022 um 15.00 Uhr im Theater Hagen (Theatercafé). Der Eintritt dazu ist frei.

Wie entsteht eigentlich ein Konzertprogramm? Welche Orchesterstücke passen zusammen und warum? In entspannter Café-Atmosphäre gibt Generalmusikdirektor Joseph Trafton im Gespräch mit Konzertdramaturg Otto Hagedorn einige Beispiele,
wie sich die Konzertprogramme vor allem für diese Saison formiert haben.

Platz soll nach Margot Stern benannt werden

27. Oktober 2022

Hohenlimburg,_Stolperstein_Stern_MargotDie Bezirksvertretung Hohenlimburg hat einstimmig die Verwaltung beauftragt, den Platz an der Kreuzung Freiheitstraße/Herrenstraße nach Margot Stern zu benennen.

Margot Stern wurde am 15. Januar 1927 in Hohenlimburg geboren, wo sie nahe der Innenstadt aufwuchs. Früh lernte das jüdische Mädchen die Repressionen in Nazi-Deutschland kennen: Bereits 1938 wurde die Familie Stern gezwungen, ihr Fachwerkhaus in der Wesselbachstraße 4 zu verkaufen (1978 wurde das Haus abgerissen).

Margot musste daraufhin mit ihren Eltern Julius und Auguste Stern sowie ihrem Bruder Rolf die Heimat verlassen – die Familie zog zu einer Tante nach Meckenheim bei Bonn.

Während ihrem Bruder im letzten Moment per Schiff die Flucht aus Deutschland gelang, wurden Margot Stern und ihre Eltern 1942 im ehemaligen Kloster Bonn-Endenich interniert und am 20. Juni mit einem Massentransport vom Bahnhof Köln-Deutz nach Minsk (Belarus) gebracht.

Dort angekommen, mussten die deportierten Menschen, unter ihnen die Familie Stern, den Fußweg zu den Erschießungsgruben im Wald von Blagowitschina antreten, wo man sie brutal ermordete. Die Täter in der Exekutionsstätte von Maly Trostinez waren rund 80 Schutzpolizisten und Angehörigen der Waffen-SS.

Margot Stern wurde in der Wesselbachstraße 4 ein Stolperstein gewidmet (Foto: Klaus Bärwinkel, CC BY-SA 4.0).

Maria Vollmer: Tantra, Tupper & Tequila

27. Oktober 2022

Samstag, 28. Oktober 2022, 20:00 Uhr, hasperhammer

Maria Vollmer - Bild von Ulrike ReinkerWas tut eine Frau, wenn zwei pubertierende Teenager und ein midlife-kriselnder Ehemann das Geschehen zuhause bestimmen wollen? Sie kümmert sich nicht drum!

Sie gönnt sich vielmehr Friseurbesuche, die so viel kosten wie die Leasingraten fürs Auto. Und sie spürt die im Zimmer der Söhne versteckten Drogen auf – um sie gleich mal auszuprobieren (Foto: Ulrike Reinker).

Allerdings wundert sie sich über die Geschenke, die sie zu ihrem 50. Geburtstag bekommt: ein Tantra – Wochenende in der Eifel, eine Einladung zu einer Hörgeräte-Party und ein Jochen Schweizer Gutschein für „einmal Auto zertrümmern“ mit einem Partner ihrer Wahl.

Und beim Blick in die Zeitung fragt sie sich, ob man in einer Welt, die gerade aus den Fugen gerät, noch unbeschwert genießen, tanzen und Tequila trinken darf. Man darf nicht nur, man muss, beschließt sie, getreu ihrem Motto: Eine Frau sollte nicht darauf warten, auch etwas vom Kuchen abzubekommen, sondern den Tortenheber selbst in die Hand nehmen!

Kartenvorbestellungen für diese und andere Veranstaltungen auf www.hasperhammer.de, unter 02331 46 36 81, bei den Vorverkaufsstellen oder mittwochs von 10-19 Uhr im hammer.Büro, Hammerstraße 10 in 58135 Hagen-Haspe.

„Day of Drums“ in der Max-Reger-Musikschule

27. Oktober 2022

Jedes Jahr zeichnet der Deutsche Musikrat das Instrument des Jahres aus – in diesem Jahr trägt das Schlagzeug den Titel. Passend hierzu laden die Volkshochschule Hagen (VHS) und die Max-Reger-Musikschule am Sonntag, 30. Oktober, von 14 bis 17 Uhr alle musikinteressierten Hagenerinnen und Hagener zum kostenlosen „Day of Drums“ in die Max-Reger-Musikschule, Dödterstraße 10, ein.

Vor Ort stellen Dozenten der Musikschule das Schlagzeug, aber auch verwandte Percussion-Instrumente wie das Cajon sowie afrikanische und orientalische Trommeln vor. Zum Abschluss der Veranstaltung zeigen die beiden Ausnahmedrummer Andy Bucco und Tim Husung in einer eindrucksvollen Vorstellung, was technisch-virtuos, energetisch, aber auch musikalisch ausdifferenziert und feinfühlig auf dem Schlagzeug möglich ist.

Auch lokal: Schneller und effektiver Klimaschutz

26. Oktober 2022

SPD im Hagener Rat will nachhaltige Stadtentwicklung weiter vorantreiben

Stadt-Wald-Fluss – wie können wir unsere Stadt für die Zukunft lebenswert und klimagerecht und gestalten? Unter dieser Fragestellung stand am Wochenende die Herbsttagung der Hagener SPD.

„Wie muss eine Stadt der Zukunft aussehen“, fragten sich die heimischen Sozialdemokraten, „und wie leben die Menschen in einer den Klimazielen angepassten Metropole wie Hagen?“

Metropole? Schon die Verwendung dieses Begriffs für Hagen belegt eine gewisse Realitätsferne nicht nur der Hagener SPD. Die mit schöner Regelmäßigkeit aufploppenden Äußerungen aus Kreisen der „Allianz des Grauens“ und des örtlichen Heimatblatts gehen in dieselbe realitätsferne Richtung.

In einem spannenden Vortrag erläuterte dagegen Anja Bierwirth, Leiterin des Forschungsbereichs Stadtwandel des Wuppertal-Institutes, die wissenschaftliche Sicht auf die vielen Konflikte, die es auf dem Weg hin zu einer klimagerechten Stadt zu bewältigen gilt.

So werde man eine echte Verkehrswende, die weniger Autos in die Stadt spült und damit für bessere Luft, weniger Lärm und für mehr Raum für Rad- und Fußwege sorgt nur schaffen, wenn eine Stadt der kurzen Wege konzipiert und der öffentlichen Nahverkehr gefördert würde.

Nebeneinander wohnen, arbeiten, und einkaufen – gepaart mit einer echten Aufenthaltsqualität, so könnten die Innenstädte auch außerhalb des Konsums belebt werden. „Warum sind an einem schönen Sonntag die Innenstädte leer und die Parks voller Menschen?“ Die Frage verdeutlicht, wie Innenstädte wie Hagen in Zukunft aussehen sollten: Grün, umweltgerecht, kindgerecht, gesund.

Die anstehenden Veränderungen, die immer mit dem klaren Ziel des Klimaschutzes verbunden sind, berührten im urbanen Umfeld viele Bereiche. Gesundheit, Umweltschutz, Umweltgerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit müssten Beachtung finden.

Bei Umbauprojekten im Bestand, so die Forscherin, täten sich die Stadtplaner aber auch die Politik viel schwerer, als neue Baugebiete auszuweisen. Dabei ließen sich leere Büro- oder Gewerbeimmobilien heute auch in Wohnraum oder sogar in alternative Wohn- und Arbeitsprojekte verwandeln.

Dazu gehöre auch, dass Verwaltungsprozesse vereinfacht, personelle Kapazitäten erhöht und die Zivilgesellschaft in den Wandlungsprozess stärker eingebunden wird, so die Wissenschaftlerin des Wuppertal-Institutes.

Die SPD im Rat der Stadt Hagen versprach, sich nach diesem Auftakt verstärkt mit der umfangreichen Themenpalette des Wandels in unserer Stadt beschäftigen.

Unter dem Eindruck der Expertenvorträge sei es „für die Hagener SPD unabdingbar, dass ein schneller und effektiver Klimaschutz auf lokaler Ebene umgesetzt werden muss“.

Fraktionsvorsitzender Claus Rudel sagte zum Abschluss der SPD-Herbsttagung: „Wir werden in den Fachausschüssen und im Rat die nachhaltige Stadtentwicklung weiter vorantreiben. Wenn wir auch in Hagen die Klimaziele erreichen wollen, dann müssen wir jetzt endlich das umsetzen, was wir in den zahlreichen Gutachten und Konzepten seitenweise bereits aufgeschrieben haben.“

Ob die anwesenden SPD-Mandatsträger und der ebenfalls vor Ort vertretene Baudezernent Henning Keune die Worte des Vorsitzenden wohl beherzigen werden?

Nur auf die Anderen zu zeigen, wie es Rudel machte, reicht jedenfalls nicht: „Die zögerliche Herangehensweise der Allianz von CDU, Grünen, FDP und Hagen Aktiv ist unakzeptabel und hemmt darüber hinaus die Arbeit unserer Verwaltung.“

Zu „unserer Verwaltung“ gehört nämlich u.a. auch der parteizugehörige Herr K. Also sollte man besser keine Wetten auf die Worte des SPD-Fraktionschefs abschließen.

Tina Häussermann: Futschikato

26. Oktober 2022

Freitag, 28. Oktober 2022, 20:00 Uhr, hasperhammer

Tina Häusermann - Bild von Sandra MulhiAls zweifache Mutter und einfache Ehefrau hat Tina Häussermann den schwarzen Gürtel in Futschikato. Sie ist nur unwesentlich größer als das Coronavirus – 1,58m um genau zu sein – und kämpft für dasselbe Ziel, nämlich Sand ins Getriebe des gut geschmierten Alltags zu streuen (Foto: Sandra Mulhi).

Sie weiß, wann kaputt kaputt ist, und wann die Heißklebepistole noch was retten kann. Und wenn gerettet ist, was zu retten ist, klebt sie am Zeitgeist und plaudert darüber, wie es wäre, den eigenen Mann doch mal mit DHL zu verschicken und wie geschickt so eine piepsende Einparkhilfe im Konfliktdschungel einer Beziehung ist. Sie verteidigt sich bestens gegen Wandtatoos, Straßenmusiker und Strafzettel.

Während andere in buddhistischer Gelassenheit versinken und die nicht funktionierende Funktionswäsche auf ihrer Alles-ist-möglich-Gymnastikmatte verschwitzen, haut Tina Häussermann auf den Tisch, regt sich jeden Tag mindestens einmal auf, und erklärt, warum es so befreiend ist, ein lautes und herzhaftes „Futschikato“ in die Welt hinaus zu pfeffern.

Lustvoll sucht die Klavierkabarettistin gemeinsam mit ihren 88 schwarz-weißen Untertanen nach den Sandkörnern im Getriebe des Alltags und sorgt dafür, dass die Rädchen für einen kurzen Augenblick still stehen. Mit einer gehörigen Portion Wurschtigkeit betreibt Tina Häussermann Synapsenpflege. Bierernst und saukomisch. Ein Abend der Extraklasse.

Eintritt: 22,50 € / 19,50 € erm.

Kartenvorbestellungen für diese und andere Veranstaltungen auf www.hasperhammer.de, unter 02331 46 36 81, bei den Vorverkaufsstellen oder mittwochs von 10-19 Uhr im hammer.Büro, Hammerstraße 10 in 58135 Hagen-Haspe.

Klezmer-Konzert: „Lewone“ in der Villa Post

26. Oktober 2022

Zu einem Konzert mit Klezmermusik der Gruppe „Lewone“ lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) am Samstag, 29. Oktober, von 17 bis 19 Uhr in die Villa Post, Wehringhauser Straße 38, ein.

Nach einer coronabedingten Pause meldet sich die Gruppe „Lewone“ mit neuen und alten jüdischen Liedern sowie Instrumentalstücken zurück und lädt Interessierte zu einem Konzert mit Tanz ein. Die Gruppe nimmt die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise durch die unterschiedlichen Regionen der Klezmermusik von West- bis hin nach Osteuropa und über den Ozean in die USA.

Das Publikum begegnet dabei den Spuren der Verbreitung der Klezmermusik und kann den unterschiedlichen Strömungen folgen. Nach dem Konzert laden die Musikerinnen und Musiker nach kurzer Anleitung zum Tanzen zu live gespielter Klezmermusik ein.

Die Gruppe „Lewone“ besteht aus Michael Ganter (Klarinetten), Beate Jürgens (Gesang und Akkordeon), Norbert Schilke (Kontrabass), Monika Spieles (Geige), Christiane Voth (Harfe), Michael Weigelt-Liesenfeld (Gitarre und Gesang) und Christian Meyer (Perkussion).

Informationen zur Anmeldung für die Veranstaltung mit der Kursnummer 1324 erhalten Interessierte beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622 oder auf der Seite www.vhs-hagen.de.

Geschichten vom Herrn K.

25. Oktober 2022

Ein Interview mit Hagens Stadtplanungsdezernent Henning Keune

Studiogespräch Henning Keune Stadtplanungsdezernent HagenFühlt sich ersichtlich von kritischen Fragen genervt: Henning Keune. Screenshot: DW.

Ein „mangelhaft“ beim Fahrradklimatest? Da würden Äpfel mit Birnen verglichen. Tja, die Topographie, die Studentenstädte.

Na gut; aber Iserlohn, Siegen, Wuppertal, Remscheid oder Solingen mit einer ähnlichen Berg- und Tallage wie Hagen sind auch keine „Studentenstädte“ wie z.B. die Fahrrad-Hochburg Münster – trotzdem haben sie besser abgeschnitten.

Sind Sie bei ’ner 5 oder würden Sie’s besser bewerten? „Ich würd‘ es durchaus besser bewerten.“ Der momentane Zustand liege an der „mangelnden Historie“, so Herr K.

Und „wir“ haben ja schon einiges getan. Immerhin soll der Anteil des Radverkehrs am Modal Split von 3 auf 6 Prozent steigen – bis 2035. Bravissimo! Da bleiben doch noch 13 Jahre Zeit, den Hintern in Bewegung zu setzten.

Aber, so Herr K.: Es gebe durchaus „auch“ Radwege, die man „weitestgehend“ befahren kann, ohne an „Gefahrenpunkte zu gelangen“. Auch im „Bereich der Beschilderung“ müsse noch einiges getan werden.

Na dann wird ja alles gut.

Video: WDR Lokalzeit – verfügbar bis 31.10.2022

Mit der VHS auf KunstTour nach Essen

25. Oktober 2022

Zu einem Tagesausflug in die Sonderausstellung „Expressionisten am Folkwang. Entdeckt – Verfemt – Gefeiert“ im Museum Folkwang in Essen lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) im Rahmen der beliebten KunstTour alle kunstinteressierten Hagenerinnen und Hagener am Samstag, 5. November, von 11 bis 18 Uhr ein. Startpunkt ist der Hagener Hauptbahnhof.

In der großen Sonderausstellung zeichnet das Museum erstmals das besondere Verhältnis zwischen dem Museum Folkwang und den Expressionisten nach. Bereits der Gründungsdirektor Karl Ernst Osthaus aus Hagen pflegte enge Kontakte zu Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff oder Erich Heckel.

Rund 120 Werke aus den Bereichen Malerei, Skulptur und Grafik – Meisterwerke aus der museumseigenen Sammlung und internationale Leihgaben – erzählen die Geschichte der revolutionären Kunstrichtung: von den Anfängen in Deutschland über die Beschlagnahmung von Kunstwerken im Nationalsozialismus bis zu den gefeierten Ausstellungen nach 1945.

Die Jubiläumsausstellung versammelt unter anderem Werke von Max Beckmann, Alexej von Jawlensky, Oskar Kokoschka, Franz Marc und Paula Modersohn-Becker.

Informationen zur Anmeldung zu der Tour mit der Kursnummer 2015 erhalten Interessierte auf der Internetseite www.vhs-hagen.de oder beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622.

Gedenkveranstaltung zu Esther Bejarano

25. Oktober 2022

Esther_Bejarano_Foto_Bejarano„Das ist uns nicht genug!“ Unter diesem Motto lädt die Klasse 10a der Gesamtschule Haspe am Freitag, 28. Oktober, von 10 bis 12 Uhr alle geschichtsinteressierten Hagenerinnen und Hagener zu einer Gedenkveranstaltung mit Musik, Interviews, Videos und einem kleinen Vortrag zu Esther Bejarano, Zeitzeugin des Nationalsozialismus und Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, in den Hasper Hammer, Hammerstraße 10, ein (Foto: Bejarano & „Microphone Mafia“).

Workshop motiviert Schülerinnen und Schüler

„Wir möchten eine Veranstaltung vorbereiten, die jede und jeder im Kopf und Herzen behält!“ Dieses Ziel hatte sich die Klasse 10a der Gesamtschule Haspe nach ihrem Projekttag mit dem „Zweitzeugen e.V.“ im vergangenen Jahr gesetzt. Nach den Sommerferien nahmen die Schülerinnen und Schüler an einer weiteren dreiteiligen „Zweitzeugen“-AG in Kooperation mit dem AllerWeltHaus Hagen teil, in der sie die Lebensstationen zu Esther Bejarano erarbeiteten. Sie hatte ehemals zusammen mit der Kölner Band „Microphone Mafia“ die Patenschaft für die Gesamtschule Haspe – die schon lange das Netzwerk-Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ trägt – übernommen.

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung möchten die Schülerinnen und Schüler darauf aufmerksam machen, dass Antisemitismus und Rassismus auch heute noch allgegenwärtige gesamtgesellschaftliche Phänomene sind. 2020 erreichte die Zahl rechtsterroristischer Straftaten, unter anderem in Form von Anschlägen auf diverse Synagogen, den höchsten Stand seit 20 Jahren.

Verein sensibilisiert Jugendliche und Erwachsene

Der Verein „Zweitzeugen e.V.“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, persönlich und einfühlsam Holocaust-Überlebensgeschichten der Zeitzeuginnen und -zeugen weiterzuerzählen, junge Menschen für Antisemitismus und Rassismus zu sensibilisieren, sie zu ermutigen, die Geschichten als „Zweitzeuginnen und -zeugen“ weiterzugeben, selbst aktiv zu werden und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

Die Veranstaltung der Klasse 10a findet gemeinsam mit Ksenia Eroshina, „Zweitzeugen e.V.“, der Lehrerin Anke Georges und dem Lehrer Marc Beinhold, Kutlu Yurtseven von der „Microphone Mafia“, dem AllerWeltHaus Hagen und dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Hagen (KI) statt.

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ und das KI. Eine Anmeldung zu der Gedenkveranstaltung kann per E-Mail an anke.georges@gesamtschule-haspe.de vorgenommen werden.

Keine Mittel gegen Wild-West-Parken

24. Oktober 2022

Seit vier Jahren das gleiche nervenzehrende Bild: Sperrige Autotransporter parken die Hördenstraße in Hagen-Haspe zu, blockieren die angrenzenden Bürgersteige, versperren Einfahrten oder zwingen Fußgänger und Radfahrer auf die Straße. (…)

Und die städtischen Ordnungsbehörden werden der Situation nicht Herr. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Nicht erwähnt wird eine ähnliche Situation einige Meter weiter am Konrad-Adenauer-Ring bei einem anderen Autohändler. Ob es daran liegt, dass die dortigen Autotransporter nicht aus „Osteuropa“ kommen, wie es in dem Artikel heißt?

Schon Anfang 2020 war es nicht anders (siehe hier). Damals hielt zudem der Berufs-Hasper Dietmar Thieser eine „Untätigkeitsklage der Bezirksvertretung gegen die Verwaltung“ für eine Option. Davon war im Nachgang keine Rede mehr. Maulheldentum reicht halt nicht.

Und dann gibt es seit Jahr und Tag ja noch an vielen anderen Stellen den täglichen Missbrauch von Geh- und Radwegen, die illegal zu Parkplätzen umfunktioniert werden. Dazu war in der Vergangenheit von den politischen Gremien, speziell auch der BV Haspe, nichts zu vernehmen, und die „städtischen Ordnungsbehörden“ glänzen durch permanente Abwesenheit.

Hasper Fragen bleiben ohne Antwort

24. Oktober 2022

Die ehrenamtlichen Politiker aus Haspe erhalten keine Antworten auf ihre Fragen an die städtische Fachverwaltung. Das macht wütend und ratlos. (…)

So wollte die Bezirksvertretung Haspe beispielsweise am Donnerstagabend erfahren, wie es denn nun mit dem verfallenden Pavillon an der Hestert-Grundschule weitergeht. Das Thema ist seit Jahren ein Dauerbrenner, und der Ausbau wird angesichts vieler Kinder immer drängender. Doch seitens der Verwaltung gibt es keine Antworten. Kein Vertreter des Rathauses stellt sich den Fragen, eine schriftliche Info fehlt auch, Dezernent Sebastian Arlt kann nur kleinlaut Nachbesserung in Aussicht stellen. (…)

Quelle: wp.de

Die 20 Jahre des Folkwang-Museums in Hagen

24. Oktober 2022

Zu einem Rückblick auf Karl Ernst Osthaus und sein Wirken im Rahmen eines Vortrags mit Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) alle kunstinteressierten Hagenerinnen und Hagener am Donnerstag, 27. Oktober, von 19 bis 20.30 Uhr in die Villa Post, Wehringhauser Straße 38, ein.

Im Jahr 1922, also vor hundert Jahren, war das genau zwei Jahrzehnte zuvor in Hagen von Karl Ernst Osthaus gegründete Museum Folkwang nach Essen verkauft worden. Neben der Geschichte des Museums geht Michael Eckhoff in seinem Vortrag ausführlich auf das rund zwanzigjährige Wirken des Kunstmäzens Osthaus ein und wird vor allem auch die nationale Bedeutung seines Handelns herausarbeiten. Außerdem thematisiert er die von Karl Ernst Osthaus gegründete „Hagener Silberschmiede“, deren wichtigster Mitarbeiter, der niederländische Silberschmied Frans Zwollo, vor 150 Jahren geboren wurde.

Der Eintritt zu der Veranstaltung beträgt 5 Euro. Eine Anmeldung zu dem Vortrag mit der Kursnummer 1104 ist erforderlich und kann entweder auf der Internetseite www.vhs-hagen.de oder beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622 vorgenommen werden.

WPWR-Verkauf weiter auf Talfahrt

24. Oktober 2022

Wie soll es mit dem Lokaljournalismus noch weitergehen?

Die Informationsgemeinschaft zur Verbreitung von Werbeträgern (ivw) ermittelt seit Jahrzehnten die Auflagen von Zeitungen und Zeitschriften. Unser Hagener Heimatblatt kennt seit langem nur eine Richtung: abwärts.

Auch im abgelaufenen Quartal hat die WPWR laut ivw gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum wieder 4,5 Prozent eingebüßt, bezogen auf den durchschnittlichen Verkauf. Die Abonnements waren sogar um 5,6 Prozent rückläufig.

Die Druckauflage beträgt nur noch 21.952 Exemplare pro Erscheinungstag, und da sind Herdecke und Wetter schon miteingerechnet. Eine separate Ausweisung nur für Hagen gibt es schon seit 2017 nicht mehr, wahrscheinlich weil die Zahlen dann noch schlechter aussähen.

Bei einer Einwohnerzahl von etwa 240.000 Personen in allen drei Städten zusammen wird also nur noch eine kleine Minderheit überhaupt erreicht. Das hat natürlich Folgen: Viele Menschen wissen nicht mehr, was in ihrer Stadt an jenen Schaltstellen passiert, die gerne auf ihre demokratische Legitimation verweisen.

Es darf also nicht verwundern, dass die Beteiligung an den Kommunalwahlen seit Jahren rückläufig ist und 2020 in Hagen nur noch 42 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben. Mit einer „demokratischen Legitimation“ der Gewählten – Oberbürgermeister, Ratsmitglieder und Bezirksvertreter – ist es also nicht mehr allzuweit her.

Das lässt sich zwar nicht pauschal der Berichterstattung des heimischen Monopolblatts in die Schuhe schieben, aber sie hat ihren Anteil daran.

Um die Auflage zu stabilisieren, versucht es die WPWR mit vermehrtem Einsatz von Boulevardthemen: Berichte über den aktuellen Zustand von Shopping-Gelegenheiten, Kneipenwirten, Blaulichtmeldungen und – als lebten wir noch in Zeiten der Monarchie – regelmäßigen Ansagen über die Befindlichkeiten des Hohenlimburger „Fürstenhauses“.

Die Redaktion glaubt offenbar, auf diese Weise mithalten zu können. Erkennbar ein Irrtum, die Auflage sinkt trotzdem. Krawallinteresierte beispielsweise brauchen nur ein Smartphone – aber keine Lokalzeitung.

Wo liegen also die Probleme, die ja nicht nur Hagen betreffen?

Dazu Ralf Heimann auf dem MDR-Blog „Altpapier“:

Der Publizist Henryk Balkow hat mit Torben Heine für Meedia über die Krise im Lokalen gesprochen. Eine zentrale Aussage steht in der Überschrift: „Es ist nicht allein das böse Internet.“ (…)

„Wo sollen die Leute eigentlich herkommen, die Lokaljournalismus machen? Die wirklich guten Leute, die sogenannten ‚High Potentials‘, gehen alle in die Großstädte, wo sie studieren, dort gute Jobs kriegen und dann bleibt auf dem Land der traurige Rest übrig.“ (…)

Wäre es nicht vielleicht ratsam, etwas Kontraintuitives zu machen und die Qualität zu steigern?

Das würde allerdings voraussetzen, dass Lokalmedien sich entscheiden, unter dem Strich tatsächlich weniger zu produzieren. Blättert man Lokalausgaben durch, erscheint dieser Schritt in vielen Fällen naheliegend. Für viele Zeitungen wäre es schon eine Qualitätsoffensive, wenn sie ein paar Seiten einfach weglassen würden. (…)

Für Magazine wie den „Spiegel“ oder „Zeit“ kann es zu einem wirtschaftlichen Risiko werden, ein gewisses Maß an Aufwand nicht zu betreiben, also ein bestimmtes Qualitätsniveau zu unterschreiten. Würde der „Spiegel“ einfach eine Pressemitteilung abdrucken, um eine Seite zu füllen, könnte das viele Abos kosten.

Die Lokalzeitung kann sich das erlauben, die Erwartungen schweben in Knöchelhöhe. (…)

Man könnte auch die Frage stellen, ob das alles mit einem etwas verrutschten Selbstverständnis im Lokaljournalismus zu tun hat. Wer in der Kantine arbeitet und die Unzufriedenheit mit sich herumschleppt, mittelmäßiges Essen am Fließband herstellen zu müssen, der kann natürlich darauf warten, dass die Bedingungen sich ändern. Besser wäre es vermutlich, die eigene Rolle zu überdenken. (…)

Quelle: Altpapier (MDR)

Stadt plant die nächste Wiese für Hunde

23. Oktober 2022

Bislang gibt es im gesamten Hagener Stadtgebiet nur eine öffentliche Hundewiese – und zwar in Haspe. Die Einrichtung einer eingezäunten Hundewiese soll Hundebesitzern die Möglichkeit bieten, ihre Tiere ohne Leinenzwang laufen lassen zu können, teilte Michael Kaub von der Stadtverwaltung im Rathaus mit: „Ein Freilauf und das Spielen mit Artgenossen ohne Leinenzwang ist für das Tierwohl der Hunde enorm wichtig.“ (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Dazu der Kommentar von WPWR-Redakteur Martin Weiske:

Teure Auslaufzonen in Hagen sind fehlgeleitete Hundeliebe

Hat diese Stadt tatsächlich keine anderen Sorgen als Hundewiesen für eine offenkundige Überpopulation an Vierbeinern zu erschließen? Während Spielplätze verrotten, Straßen aufplatzen, Bolzplätze verwahrlosen und Bürgersteige zuwuchern, sorgt sich die Politik um die körperlichen Defizite und Verhaltensfehlentwicklungen von Hunden. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Werdringen wird Archäologiemuseum

23. Oktober 2022

Panorama_Schloss_WerdringenDas Museum im Wasserschloss Werdringen in Hagen-Vorhalle (Foto: Martin Vogel, CC BY-SA 4.0) feiert im November sein 18-jähriges Bestehen. Nach langen, coronabedingten Schließungen und Personalwechseln im Team des Museums soll eine Neukonzeption der museumspädagogischen Vermittlungsangebote und Vermarktung erfolgen.

So hat es der Kultur- und Weiterbildungsausschuss der Stadt Hagen beschlossen. Auch der Name wird geändert: „Archäologiemuseum Hagen – Wasserschloss Werdringen“ soll die Einrichtung künftig heißen.

Die bisherige Bezeichnung des Museums als „Museum für Ur- und Frühgeschichte Wasserschloss Werdringen“ bzw. „Museum Wasserschloss Werdringen“ entspricht nicht mehr dem heutigen Trend im Museumswesen, bereits im Namen das Thema des Museums aufzuzeigen.

Durch die Umbenennung gewinnt die Hagener Museumslandschaft eine Linie („Emil Schumacher Museum Hagen“, „Osthaus Museum Hagen“ und „Stadtmuseum Hagen“), eine dem Themenschwerpunkt der Einrichtung entsprechende sowie zeitgemäße und aussagekräftige Benennung.

Vor über 225 Jahren wurde in Hagen erstmalig über Fossilien und Bodenfunde berichtet. Adelige und Bürgerliche sammelten Versteinerungen, Höhlenfunde, Keramik und Steinartefakte. 1927 entstanden in Hagen die ersten Museen für geologische und archäologische Funde. Das 1937 gegründete „Sauerländische Museum für Vor- und Frühgeschichte“ in Hagen wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Seit der Eröffnung des Museums im Wasserschloss Werdringen im November 2004 verfügt die Region wieder über ein geologisches und archäologisches Museum.

Wiederaufnahme im Lutz: „Woyzeck“

23. Oktober 2022

WoyzeckAm 27. Oktober 2022 (12.00 Uhr) steht eine weitere Wiederaufnahme im Lutz auf dem Programm: „Woyzeck“ – Eine LiveMusikKlassikerShow nach dem Drama von Georg Büchner in einer Fassung von Anja Schöne (ab 14 Jahren – Schulvorstellungen besonders empfohlen für die Klassen 9-13).

Ein Radiomoderator hat jahrelang Anrufe von Menschen entgegengenommen, die seinen Rat suchten. Nun feiert er seine letzte Sendung und will seinen Abschied stimmungsvoll mit einer Live-Band begehen. Doch da ruft ein gewisser Woyzeck an und stammelt, er habe seine Freundin Marie ermordet, wegen des Tambourmajors, der Erbsen und der Stimmen in seinem Kopf. Statt der Feier beginnt eine musikalische Untersuchung, die die Geschehnisse rund um den Mord aufrollt (Szenenfoto: Klaus Lefebvre).

Büchners radikales Fragment über Macht und Ohnmacht, Willensfreiheit und Fremdbestimmung und das gewalttätige Potential derer, die sich ausgeschlossen und ausgenutzt fühlen, verwandelt sich auf der Lutz-Bühne in das entlarvende Porträt einer unmenschlichen Gesellschaft, nah an Büchner und doch ganz im Heute.

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon (02331 / 207-3218), per Email (theaterkasse@stadt-hagen.de) oder online über die Webseite (www.theaterhagen.de).

Faire Orangen-Aktion zu Nikolaus

23. Oktober 2022

Orangen-Gruppe Foto SOS RosarnoUnter den Arbeiterinnen und Arbeitern auf den Orangen-Plantagen in Süditalien sind viele aus Afrika Geflüchtete. Der Verein SOS Rosarno macht sich stark für ihre Rechte. Foto: SOS Rosarno.

Die Orangen kommen! Wie in den letzten beiden Jahren dient das AllerWeltHaus Hagen zu Nikolaus als regionales Bestellzentrum der großen Aktion der Ev. Kirche von Westfalen und setzt damit ein saftiges Zeichen für mehr Menschlichkeit im Lebensmittelhandel. Mehrere Tonnen Orangen werden wieder erwartet.

Diese bio-solidarischen Orangen setzen ein Zeichen der Menschlichkeit. Sie schmecken nicht nur fabelhaft und stecken voller saftiger Vitamine, sondern sie leisten auch im Süden Italiens einen Beitrag zum Schutz der Menschenrechte auf den Plantagen.

Im Rahmen der Orangen-Aktion „Süß statt bitter“ holt das AllerWeltHaus Hagen pünktlich zu Nikolaus wieder diese besonderen Früchte aus Kalabrien. Damit möchte die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) gemeinsam mit vielen Partnern auf unmenschliche Zustände und moderne Sklaverei bei der Obsternte in Süditalien aufmerksam machen und etwas dagegen tun.

Die Orangenernte läuft im Winter auf Hochtouren. Die Erntehelfer – Tausende von ihnen sind Wanderarbeiter und Geflüchtete aus Afrika – bekommen nur einen Hungerlohn von etwa 25 Euro für einen langen Tag knochenharter Arbeit. Zudem müssen sie im nasskalten Winter unter erbärmlichsten Bedingungen in Zelten, Containern und Hütten hausen.

Die Orangen-Aktion möchte dagegen ein Zeichen setzen. „Es ist erschreckend, dass durch den Druck der Großabnehmer und Lebensmittelkonzerne solche menschenunwürdigen Zustände wie in Süditalien überhaupt möglich sind“, sagt Claudia Eckhoff, hiesige Regionalpromotorin des Eine Welt Netz NRW, die im AllerWeltHaus arbeitet. Dass sich kaum jemand für das Schicksal dieser Menschen am südlichsten Ende Europas interessiere, sei „eine Schande für Europa“.

Das AllerWeltHaus Hagen unterstützt die Aktion, die vom Verein „SOS Rosarno“ in Kalabrien getragen wird. Der Verein vertreibt die ökologisch produzierten Orangen auf menschenwürdige, verantwortungsvolle Weise: Die Bauern erhalten faire Preise und die Wanderarbeiter den Mindestlohn und eine Sozialversicherung.

Weitere Informationen zur Aktion sind unter www.eine-welt-gruppe.de/orangen-aktion zu finden.

Arlt darf erst Ende Januar gehen

22. Oktober 2022

Hagen hat offenbar Probleme bei der Nachbesetzung

Sebastian Arlt, derzeit noch Umwelt- und Ordnungsdezernent bei der Stadt Hagen, darf nicht wie geplant zum Jahresende seinen Hut nehmen und als neuer Kreisdirektor zum Ennepe-Ruhr-Kreis wechseln. Sein Antritt beim neuen Dienstherrn soll jetzt erst zum 1. Februar erfolgen. Er war im September vom Kreistag gewählt worden, inzwischen wurde die Wahl durch die Bezirksregierung Arnsberg bestätigt.

Einem früheren Dienstantritt hat der Hagener Oberbürgermeister Erik O. Schulz einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die offizielle Begründung durch den EN-Landrat lautet, dass eine Versetzungszeit von drei Monaten zum Monatsende nach der Genehmigung der Besetzung beim Wechsel von Führungskräften üblich und zum Abschluss der bisherigen Aufgaben auch notwendig sei.

Wie die EN-Süd-Ausgabe der Westfalenpost berichtet, hätten sich sowohl der Landrat als auch sein neuer Vertreter in der Kreisverwaltung durchaus vorstellen können, den Wechsel früher zu vollziehen.

Sebastian Arlt hatte sich auch aus dem Grund für den Posten im Ennepe-Ruhr-Kreis beworben, dass er sich im Hagener Rathaus „nicht mehr rundum wohl fühlt“, wie es die Zeitung formulierte.

Dass der Hagener OB auf dem Verbleib Arlts in der Verwaltung der Volmestadt beharrt, dürfte auf einen einfachen Grund zurückzuführen sein: ein Nachfolger für den Beigeordneten ist nicht in Sicht, und ob bis zum 1. Februar einer gefunden wird, steht in den Sternen. Eine Leitungsfunktion im hiesigen Rathaus steht in Kreisen derer, die dafür geeignet wären, wohl nicht ganz oben auf der Agenda.

Denn die Hagener Zustände dürften sich im Kreise möglicher Aspiranten schon länger herumgesprochen haben. Schon der Arlt-Vorgänger Thomas Huyeng war schließlich nur ein Notnagel, den woanders niemand haben wollte. Er hatte sich im Hochsauerlandkreis als Kreisdirektor beworben, bekam aber selbst von seinen CDU-Parteifreunden keine Unterstützung. In Hagen musste er dann bereits nach kurzer Zeit den Kulturbereich abgeben.

Auch Kurzzeit-Dezernent Arlt – ein Personalvorschlag der „Grünen“ – war unter merkwürdigen Umständen ins Amt gekommen. Auffällig war beispielsweise, dass für diese bestens dotierte Leitungsfunktion (angeblich) nur ein Bewerber mit dem passenden Profil gefunden werden konnte.

Den gewählten Volksvertretern war es erst unmittelbar vor der Ratssitzung am 25.02.2021, in der der Dezernent gewählt wurde, für nur eine Stunde möglich, die Bewerbungsunterlagen des Kandidaten Arlt einzusehen.

Kein Wunder, dass Arlt nur etwa 60 Prozent der Ratsmitglieder hinter sich versammeln konnte. Die Pressestelle des Oberbürgermeisters wollte in dem Ergebnis trotzdem eine „breite Mehrheit“ erkannt haben, was – zumindest numerisch betrachtet – etwas dick aufgetragen erschien.

Die Hagener Realitäten in den Leitungsetagen des Rathauses scheint der Beigeordnete aber schnell erkannt zu haben. Welchen anderen Grund könnte es haben, sich nach nur einem Jahr bereits nach einem anderen Tätigkeitsfeld umzusehen, obwohl man doch auf acht Jahre gewählt worden war?

EWG: Genossenschaft setzt auf Stärke der Gemeinschaft

22. Oktober 2022

Man kann wohl von einer Tradition sprechen, wenn das älteste Wohnungsunternehmen Südwestfalens Geburtstag feiert. Aber für Geschäftsführer Michael Henseler, der knapp fünf der letzten 130 Jahre bei der Eisenbahner-Wohnungsgenossenschaft (EWG) begleitet hat, ist das Anlass auf die Gegenwart und Zukunft des Unternehmens zu blicken. 2400 Wohnungseinheiten, 2700 Mitglieder gar. Damit zählt die Genossenschaft zu den großen Anbietern in Hagen. (…)

Überhaupt – das Kollektiv, die Gemeinschaft, das gewinne an Bedeutung. „Wer in einer Wohnung einer Genossenschaft wohnt, weiß, was er davon hat“, sagt Henseler, „wir sind attraktiv für junge Menschen – für Studenten, für Berufseinsteiger. Der Genossenschaftsgedanke zählt wieder. Die Erkenntnis, dass man allein wenig bewegen kann, in der Solidargemeinschaft aber einiges wuppen kann, wächst.“ (…)

Quelle: wp.de

Gleichzeitig poetisch und radikal

22. Oktober 2022

Online-Lesung und Dialog mit dem Preisträger des Friedenspreises 2022

Eine kostenlose Online-Lesung mit Dialog zwischen Stephan Detjen, Chefkorrespondent des Deutschlandfunks und dem Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2022 Serhij Zhadan veranstaltet die Volkshochschule Hagen (VHS) in Kooperation mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Montag, 24. Oktober, von 19 bis 20.30 Uhr.

Stephan Detjen spricht mit dem Friedenspreisträger über sein Leben, seine Bücher und über den aktuellen Krieg in der Ukraine. Die Schauspielerin Verena Noll liest Texte aus dem umfangreichen Werk des Autors.

In seinen Romanen, Essays, Gedichten und Songtexten führt uns Serhij Zhadan in eine Welt, die große Umbrüche erfahren hat und zugleich von der Tradition lebt. Seine Texte erzählen, wie Krieg und Zerstörung in diese Welt einziehen und die Menschen erschüttern. Dabei findet der Schriftsteller eine eigene Sprache, die uns eindringlich und differenziert vor Augen führt, was viele lange nicht sehen wollten.

Nachdenklich, zuhörend und in gleichzeitig poetischem und radikalem Ton erkundet Serhij Zhadan, wie die Menschen in der Ukraine trotz aller Gewalt versuchen, ein unabhängiges, von Frieden und Freiheit bestimmtes Leben zu führen.

Eine Anmeldung zu dem Vortrag mit der Kursnummer 0112Z ist bis Montag, 24. Oktober, 12 Uhr entweder unter www.vhs-hagen.de oder beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622 möglich. Mit der Anmeldebestätigung werden die Zugangsdaten für den Vortrag per E-Mail versendet. Voraussetzung für das Sehen und Hören des Vortrags ist ein PC, Laptop oder Smartphone mit einer Internetverbindung.

Auf den letzten Drücker

22. Oktober 2022

Den Radweg vom Laufwasserkraftwerk Hengstey bis zu der fertiggestellten Radwegebrücke an der Volmemündung sperrt der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) ab Montag, 24. Oktober, für voraussichtlich fünf Wochen vollständig.

In dieser Zeit baut der WBH den Radweg in Form einer so genannten „wassergebundenen Wegedecke“ aus. Die wassergebundene Wegedecke bezeichnet den verwendeten Belag für den Weg. Durch den Ausbau wird die Oberfläche des Radwegs verfeinert.

Die Fertigstellung des Radwegs fällt so („voraussichtlich“) mit dem Ende der Abstimmungsmöglichkeit zum diesjährigen Fahrradklima-Test zusammen. Ob das noch hilft, Hagen aus dem Schlusslicht-Keller zu hieven, wird sich nach Auswertung des Tests zeigen.

Personal in Kitas: Eine Frage des Wohnorts?

22. Oktober 2022

FernUni veröffentlicht mit der Bertelsmann Stiftung Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme

In vielen Kindertagesstätten fehlen Erzieherinnen und Erzieher. Der Personalmangel bleibt eine immense Herausforderung für die frühkindliche Bildung in den Kitas, auch wenn die Entwicklung des Personalschlüssels von der Tendenz her positiv ist. Je nach Wohnort gibt es starke Unterschiede – zwischen den Bundesländern, aber auch regional.

Das unterstreicht die aktuelle Ausgabe des Ländermonitorings Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung, die jetzt in Zusammenarbeit mit dem Lehrgebiet Empirische Bildungsforschung der FernUniversität in Hagen veröffentlicht wurde.

„Auch wenn noch nicht in allen Regionen ein optimaler Personalschlüssel erreicht ist, so zeigt die Entwicklung des Personalschlüssels eine positive Tendenz“, sagt Prof. Julia Schütz, Leiterin des Lehrgebiets und Sprecherin des Zentrums für pädagogische Berufsgruppen- und Organisationsforschung (ZeBO) in Hagen. „Allerdings steht das Handlungsfeld der institutionellen frühkindlichen Bildung, genau wie alle anderen pädagogischen Handlungsfelder auch, vor der immensen Herausforderung des Fachkräftemangels.”

Bei Krippenkindern, also Kindern im Alter von unter drei Jahren, empfiehlt die Bertelsmann Stiftung seit 2008 einen Personalschlüssel von 1 zu 3. In Gruppen mit Kindern im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt empfiehlt die Bertelsmann Stiftung einen Personalschlüssels von 1 zu 7,5.

Für die Stadt Hagen als Heimat der FernUniversität haben sich die Personalschlüssel in Krippengruppen von 1 zu 3,7 im Jahre 2016 auf 1 zu 3,1 für das Jahr 2021 verbessert. In Kindergartengruppen liegt der aktuelle Personalschlüssel bei 1 zu 8,9. Seit 2016 sind hier nur geringfügige Veränderungen erkennbar.

Burak Yilmaz zu Gast an der Gesamtschule Haspe

22. Oktober 2022

„Der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus beginnt im eigenen Kopf“ – Diese Worte gab der Autor und Pädagoge Burak Yilmaz rund 90 Zehntklässlerinnen und -klässlern der Gesamtschule Haspe im Rahmen einer Lesung aus seinem Buch „Ehrensache – Kämpfen gegen den Judenhass“ mit auf den Weg.

Yilmaz trug bei der Veranstaltung unter anderem Textpassagen aus seinem Buch vor. Diese leitete er stets durch persönliche Erzählungen ein, im Anschluss fragte er die Schülerinnen und Schüler nach ihrer Meinung. Durch Fragen wie „Was nervt euch gerade?“, „Welche Vorurteile kennt ihr?“, „Welche Erfahrungen habt ihr mit rassistischen Witzen?“ oder „Wer bestimmt, was Gewalt ist und wo die Grenze liegt?“ bezog Yilmaz die Jugendlichen aktiv in seine Lesung mit ein.

Die Schülerinnen und Schüler erhielten während der Lesung persönliche Einblicke in das Leben des Autors. Yilmaz erzählte zum Beispiel, wie sich sein Leben als Jugendlicher in Deutschland nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 komplett veränderte. Denn plötzlich wurde er nicht mehr nur als Türke sondern als Moslem gesehen und mit den Taliban verglichen. Episoden aus seinem Leben spiegelten außerdem massive Erfahrungen mit Rassismus wider.

Neben seiner Arbeit als Pädagoge und Autor ist Burak Yilmaz außerdem als Berater in Gefängnissen tätig und hat mit Tätern antisemitischer beziehungsweise rassistischer Gewaltaktionen gesprochen. Für sein vielfältiges Engagement gegen Antisemitismus und für eine inklusive Erinnerungskultur bekam er aus den Händen Frank-Walter Steinmeiers bereits das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Die Gesamtschule Haspe setzt sich als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ seit Jahren aktiv mit dem Thema Rassismus auseinander. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Lesereihe „buch_haltung“ statt und wurde durch das Kommunale Integrationszentrum Hagen, das AllerWeltHaus Hagen und den Jugendring Hagen organisiert.

„Ich mache keine Mode, ich ziehe Frauen an“

21. Oktober 2022

Das Emil Schumacher Museum in Hagen widmet dem Modemacher Hanns Friedrichs (1928-2012) vom 23. Oktober bis 13. März erstmals eine Werkschau

Hanns Friedrichs_mit_ModeskizzeHanns Friedrichs mit Modeskizze, um 1953. Foto: Nachlass Friedrichs.

Hanns Friedrichs war einer der wichtigsten Modeschöpfer Deutschlands und dennoch gehört er nicht zu den Namen, an die man denkt, wenn man sich für hochwertige Mode aus Deutschland interessiert. Seine Kundinnen sahen das anders. Sie entschieden sich statt für Haute Couture aus Paris, Mailand oder London bewusst für Modelle von Hanns Friedrichs.

In zweimal jährlich stattfindenden Modeschauen bot Hanns Friedrichs seinen Kundinnen, die zu einem großen Teil der westdeutschen Geschäfts- und Finanzwelt angehörten, Modelle, mit denen diese bei jedem Anlass gegenüber Haute Couture-Modellen der Pariser Modehäuser bestehen konnten. Sie waren und sind diejenigen, die die Haute Couture damals und heute mit ihren Schauen adressiert. Ihr Wunsch nach Diskretion verschaffte Hanns Friedrichs zwar dauerhaft treue Kundinnen, führte aber auch dazu, dass seine Modelle in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wurden.

In mehr als fünf Jahrzehnten schrieb Hanns Friedrichs deutsche Modegeschichte. Schon 1949 eröffnete er sein Modellhaus in Hagen und bereits ab 1950 unterhielt er ein weiteres Atelier in Düsseldorf. Er kreierte in seinen Ateliers mit bis zu 60 Mitarbeiterinnen extravagante Modelle, die zu einem nicht geringen Teil Unikate blieben.

Seine Entwürfe fanden Anklang bei selbstbewussten Frauen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Finanzwelt. Hanns Friedrichs verstand es, sie mit seiner Schneiderkunst, Eleganz, vor allem aber mit seinem Motto „Ich mache keine Mode, ich ziehe Frauen an“ immer wieder aufs Neue zu gewinnen.

Hanns Friedrichs_mit_MannequinHanns Friedrichs mit Mannequin, um 1957. Foto: Nachlass Friedrichs.

Die von Petra Holtmann und Rouven Lotz im Emil Schumacher Museum kuratierte Ausstellung zeigt vom 23. Oktober 2022 bis zum 13. März 2023 eine repräsentative Auswahl von Kostümen, Kleidern, festlicher Abendgarderobe bis hin zu Brautkleidern aus Privatbesitz. Mit rund 100 Modellen aus mehr als fünf Jahrzehnten bietet die Schau auf 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche – dank der Unterstützung ehemaliger Mitarbeiterinnen und zahlreicher Kundinnen – erstmals einen repräsentativen Überblick seines Werkes.

Die Ausstellung wird durch einen umfangreichen Katalog, der im ardenkuverlag erscheint, ergänzt. Mit zahlreichen Neuaufnahmen der schönsten Entwürfe, ebenso wie mit historischen Fotos und einer Werkbiographie, ist das Buch eine unverzichtbare Dokumentation zum Werk dieses bedeutenden deutschen Modeschöpfers. (Hardcover, 184 Seiten, rd. 220 Abbildungen, 30,- Euro, ISBN 978-3-942184-74-8)

Wie sieht die Fahrradfreundlichkeit in Hagen aus?

21. Oktober 2022

Noch bis Ende November beim ADFC-Fahrradklima-Test 2022 abstimmen

Fahrradklimatest_FKT_SharepicMehr als 400 Personen gaben bisher ihre Stimme bei der Umfrage zum ADFC-Fahrradklima-Test unter www.fahrradklima-test.de ab. Um weitere Projekte für einen nachhaltigen und klimafreundlichen Straßenverkehr in Hagen zu schaffen, benötigt die Stadt Hagen die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger. Eine Abstimmung ist noch bis Ende November möglich (Foto: ADFC).

Verschiedene Projekte für eine Verbesserung des Radverkehrs in Hagen wurden bereits in den vergangenen Monaten umgesetzt. An der Marktbrücke und am Graf-von-Galen-Ring sind neue Radwege entstanden. Neben dem erst kürzlich errichteten Aufstellstreifen an der Martinstraße und der damit geschaffenen Verbindung von Haspe nach Gevelsberg, befinden sich die Radabstellanlagen am Hagener Hauptbahnhof in der Planung.

Insgesamt konnte das Radwegenetz nach Angaben der Verwaltung in den vergangenen Jahren ausgebaut und auf verkehrsträchtige Straßen gebracht werden. In Planung befänden sich gleich vier Radwege entlang der Flüsse Ennepe, Lenne, Ruhr und Volme.

Dank der neuen Radwegebrücke im Hagener Norden über die Volme könne der Hengsteysee besser erreicht werden, was aber von Radfahrern wegen der schlechten Wegeverbindung zwischen Brücke und See anders gesehen wird.

Zufriedenheits-Index der Radfahrenden: Hagen ganz hinten

2020 bewerteten knapp 230.000 Radfahrerinnen und Radfahrer die Fahrradfreundlichkeit in über 1.000 Städten und Gemeinden. Hagen wurde dabei mit der Schulnote 4,9 bewertet.

Der ADFC-Fahrradklima-Test fragt in 27 gleichbleibenden Fragen die Fahrradfreundlichkeit vor Ort ab. Dazu kommen dieses Jahr fünf Zusatzfragen, die besonders auf die Bedürfnisse von kleineren Orten im ländlichen Raum abzielen. Dabei geht es darum, ob zentrale Ziele wie Schulen, Einkaufsmöglichkeiten oder Arbeitsstätten mit dem Fahrrad gut erreichbar sind, wie sicher sich die Wege in die Nachbarorte anfühlen, ob für Pendlerinnen und Pendler Fahrradparkplätze an Bahnhöfen vorhanden sind und um die eigenständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen.

Der ADFC-Fahrradklima-Test findet bereits zum zehnten Mal statt und ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit. Die Förderung erfolgt durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2023 vorgestellt.

Bahn beseitigt weitere Flutschäden

21. Oktober 2022

Vollsperrung zwischen Hagen und Rummenohl vom 24.10. bis zum 13.11.

Die Jahrhundertflut im Juli letzten Jahres hatte auch zwischen Hagen und Lüdenscheid zu erheblichen Beschädigungen geführt. Um die Bahnstrecke dauerhaft befahren zu können, sind nun weitere Arbeiten an der Gleisinfrastruktur erforderlich. Die Bahn bündelt hier verschiedene Arbeiten. Sie erneuert u.a. das Gleis 4 in Rummenohl sowie drei Bahnübergänge, einen Durchlass und die Tiefenentwässerung. Entlang der Strecke erfolgt auf rund 1,7 Kilometern zudem eine sogenannte „Bettungsreinigung“.

Aufgrund der Vollsperrung und der ohnehin aufgrund der Flutfolgen noch bestehenden Sperrung zwischen Rummenohl und Lüdenscheid wird die RB 52 von Montag, 24. Oktober, 11.45 Uhr bis Sonntag, 13. November, 23.50 Uhr zwischen Hagen Hbf und Lüdenscheid komplett durch Busse ersetzt. Der Schienenersatzverkehr (SEV) bedient alle Halte der Linie RB 52. Außerdem verkehrt ein Schnellbus ohne Zwischenhalte zwischen Hagen Hbf und Lüdenscheid.

Die Fahrplanänderungen sind in den Online-Auskunftssystemen der Deutschen Bahn enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Außerdem sind sie unter bauinfos.deutschebahn.com/nrw, über die App „DB Bauarbeiten“ sowie unter zuginfo.nrw abrufbar.