Archive for September 2011

Wir packen einen Koffer …

30. September 2011

Aufruf an die Hagener: „Bringt eure Wünsche für eine lebenswerte Stadt mit zur Springe“

Der „Kommunale Rettungswagen“ macht in Anlehnung an das WDR-Kultprogramm „Hallo Ü-Wagen“ am morgigen Samstag Station in Hagen. Das Bündnis „Aufstehen für Hagen“ lädt zu einer Hagener Version dieser Radiosendung ab 11.00 Uhr auf den Marktplatz auf der Springe ein. 

Über zwei Stunden wird ein breites Programm von Diskussion und Kultur zum Thema Schuldenkrise und Perspektiven für Hagen angeboten. Mitglieder des Bündnisses stellen sich der Diskussion mit den Hagener BürgerInnen und wollen Ideen und Vorschläge zur Zukunft der Stadt einsammeln. Diese werden in einen Koffer gepackt, der möglichst voll und bunt gepackt nach Berlin gebracht werden soll, um den dortigen Politikern deutlich zu machen, dass die Städte dringend finanzielle Hilfen benötigen, um Leben, Arbeiten und Wohnen attraktiv zu machen. Zwischen den Talkrunden bereichern Hagener Kulturschaffende das Programm.

Der Hagener Arbeitsmarkt im September 2011

30. September 2011

Die Zahl der Arbeitslosen sank um 724 oder 7,2 Prozent auf 9336, die Quote um 0,8 Punkte auf 9,8 Prozent. Erstmals seit Bereitstellung der Daten aus der Arbeitslosenstatistik für die Stadt Hagen in der neuen Form seit Anfang 2005 ist der Erwerbslosigkeitsgrad damit unter die 10-Prozentmarke gefallen.

Erneut entwickelten sich die verschiedenen Rechtskreise in gleicher Richtung, wobei auch Ältere und längerfristig Arbeitslose auch zunehmend von der Besserung der Lage profitieren. Die Zahl der arbeitslosen „Kunden“ der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) ging um 8,6 Prozent auf 1903 zurück, die des Jobcenters Hagen (SGB II) um 6,8 Prozent auf 7433.

Bei der Bewertung dieser Entwicklung sind allerdings auch der Bevölkerungsrückgang in Hagen sowie die kreative Buchhaltung bei der Arbeitslosenstatistik zu berücksichtigen.
 
Bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren war innerhalb des letzten Monats ein Rückgang um 22,2 Prozent zu beobachten. Auch im Vorjahresvergleich gab es hier mit einem Minus von 5,6 Prozent eine sehr gute Entwicklung.

Der aktuelle Kräftebedarf ging dagegen zurück. Im September wurden 523 Stellen neu gemeldet, 110 weniger als im Vormonat, aber ein gutes Viertel mehr als vor genau zwölf Monaten. Der Stellenpool insgesamt ist weiterhin hoch. Über 1500 Arbeitsplätze sind derzeit allein in der Stadt Hagen adäquat zu besetzen.

Jetzt Qualität von guter Arbeit sichern und mehr und gute Ausbildung schaffen

Die aktuellen Arbeitsmarktmeldungen finden auch beim DGB eine positive Resonanz. Das trotz der vielen Debatten um die Unsicherheiten in der Wirtschaft die Zahl der Arbeitslosen sinkt, ist für die Hagener Gewerkschaften ein gutes Zeichen. „Natürlich begrüßen wir es, wenn mehr Menschen in Arbeit kommen“, so der DGB-Kreisvorsitzende Jochen Marquardt, „allerdings machen uns allein die Zahlen nicht glücklich. Für uns kommt es nun darauf an, die neuen Beschäftigungsverhältnisse in sichere und fair bezahlte Arbeitsplätze zu bringen.“

Nach wie vor schätzt der DGB  den Anteil der Leiharbeitsplätze, der Werkverträge und anderer atypischer Beschäftigungsformen als besonders hoch ein. Er fordert die Unternehmen auf, sich verstärkt auf gute Arbeit für alle zu konzentrieren. Unter diese Forderungen fällt auch die Aufforderung an die Wirtschaft, noch einmal alle Kraft darauf zu konzentrieren, allen jungen Menschen eine Lehrstelle in den Betrieben und Verwaltungen anzubieten um damit die Bedingungen für eine gute berufliche Perspektive zu organisieren.

Wie gute Arbeit aussehen kann und welche Forderungen die Hagener Gewerkschaften haben, soll am 20.10. in der Hagener Innenstadt vorgestellt werden.

FDP macht in „Basisdemokratie“

29. September 2011

Die Hagener Ratsfraktion der FDP will, dass die Bürger selbst über den Schulentwicklungplan der Stadt entscheiden. Das sieht ein Antrag vor, den die Liberalen in die Ratssitzung am Donnerstag kommender Woche einbringen wollen.

„Wir stellen mit dem Schulentwicklungsplan für die nächsten 20 Jahre die Weichen für die Zukunft unserer Kinder im Bildungsbereich“, sagte Claus Thielmann, Fraktionsvorsitzender der FDP. „Wir sollten die Chance für einen Neuanfang nutzen. Dazu gehört auch, dass wir die Bürger unserer Stadt in die Entscheidung miteinbeziehen. Der Ratsbürgerentscheid ist dafür das richtige Mittel“.

Der Beobachter reibt sich verwundert die Augen: Ausgerechnet die Klientel-Gruppierung FDP entdeckt plötzlich die Basisdemokratie? Nicht nur Apotheker und Hoteliers, sondern jeder soll einfach so mitquatschen dürfen?

Die Lösung des Rätsels wird wohl im Bereich von aktuellen Wahlergebnissen und Umfragen zu finden sein. So kamen die Freidemokraten bei den jüngsten Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus gerade mal auf 1,8 % der abgegebenen Stimmen und reihten sich damit zusammen mit der Tierschutzpartei und anderen Splittergruppen unter den „Sonstigen“ ein. Auch bundesweit landen sie derzeit in den Umfragen bei 3-4 %.

Das fördert die Phantasie auch bei den Vertretern im Hagener Ratssaal. Aber niemand sollte sich täuschen lassen. So ernst ist das alles nicht gemeint.

Es reicht ein kurzer Blick zurück zur letzten Ratssitzung vor den Sommerferien. Auch damals wurde ein Ratsbürgerentscheid beantragt. Antragsteller war die Fraktion von HAGEN AKTIV und es ging um die umstrittene Bahnhofshinterfahrung.

Diesem Antrag unterstellte die FDP-Fraktion Halbwahrheiten und behauptete dreist, einige der darin getätigten Aussagen bewegten sich am Rande der Verleumdung. Fraktionschef Thielmann sprach von „Missbrauch für parteipolitische Zwecke“, sein Vize Dücker von „Pharisäertum“. Und klärte auf: „Die Pharisäer wurden bekanntlich aus dem Tempel vertrieben, darüber sollte Hagen Aktiv einmal nachdenken.“

Naja – aus dem Tempel wurden laut Neuem Testament bekanntlich jene vertrieben, die heute die Freunde der FDP sind, die Händler und Wechsler (Matthäus 21.12). Auch die Wähler haben in diesem Jahr schon fleißig die Tempel ausgemistet: Die FDP ist aus fünf Landtagen rausgeflogen. Ein guter Anfang.

Theis: 400 Arbeitsplätze gesichert

29. September 2011

Nach zweieinhalb Jahren Hoffen und Bangen sind die rund 400 Arbeitsplätze am Hauptsitz des im Februar 2009 in die Insolvenz geratenen Herstellers von kaltgewalztem Stahl gesichert. Das gilt auch für die knapp 20 Arbeitsplätze in Gelsenkirchen.

Die FNsteel Group, ein Stahl-Konzern mit weltweit 800 Mitarbeitern und Teil der niederländischen Industrie-Investment-Gruppe Hombergh Holdings BV, übernimmt die Mehrheit der Anteile an der Theis-Gruppe. Genau genommen 90 Prozent, über deren Kaufpreis geschwiegen wird. Zehn Prozent verbleiben bei der bisherigen Gesellschafterin Prinzessin Dr. Viola von Hohenzollern, die auch Aufsichtsratsvorsitzende bleibt. (…)

Quelle: DerWesten

Gute Stimmung

29. September 2011

Die Delegierten aus dem Ver.di-Bezirk Südwestfalen sind wieder aus Leipzig zurück. Eine Woche intensiver Diskussionen und vieler Veranstaltungen auf dem Bundeskongress der zweitgrößten deutschen Gewerkschaft haben die Delegierten hinter sich. Das Ergebnis ist große Zufriedenheit. „Unsere Gewerkschaft hat für die kommenden Aufgaben gute Ziele erarbeitet“, so Thomas Köhler, Personalrat bei der Stadt Hagen und Vorsitzender des Ver.di-Bezirks Südwestfalen.

Nach dem Besuch des Bundespräsidenten zum Kongressauftakt ging es eine Woche lang durch ein breites Themenfeld. Von der Debatte über Arbeitszeitverkürzung über die Ansprüche an gute Arbeit und die Durchsetzung eines gesetzlichen Mindestlohnes sowie vieler weiterer Themen handelten die insgesamt rund 1.000 Delegierten mehr als 1.600 Anträge in spannenden und zum Teil hitzigen Debatten ab.

Im Zentrum immer die Frage wie die Arbeits- und Lebensbedingungen für die Menschen in Betrieb und Gesellschaft verbessert und gesichert werden können. Dabei meldeten sich die Südwestfalen auch in den Diskussionen zu Wort. So verknüpfte der Hagener DGB-Kreisvorsitzende und Delegierte Jochen Marquardt die Situation der heimischen Stadt mit der aktuellen Situation in Griechenland. „Wir sind sozusagen eine griechische Insel – auch bei uns wird versucht, einen Kürzungskurs durchzusetzen, der die finanziellen Probleme eher verschärft als wirkliche Lösungen zu finden.“ Josef Filipek, Personalrat in Lüdenscheid forderte den Wiedereinstieg in die Diskussion um Arbeitszeitverkürzungen bei vollem Lohn- und Personalausgleich.

In den nächsten Tagen wollen die Delegierten die zentralen Aufgaben nach dem Bundeskongress zusammen fassen und mit den örtlichen Kollegen und Gremien um die Umsetzungsschritte diskutieren. Ver.di-Sekretär Karsten Braun, der die Delegation begleitete, ist begeistert vom Engagement der Kollegen. „Da war nicht nur gute Stimmung – da ist viel auf den Weg gebracht worden, dass es jetzt miteinander anzugehen gilt.“

Banker gehen gelassen durch die Eurokrise

27. September 2011

Ob Schuldenbremse, Rettungsfonds oder Eurobonds – private Anleger sind derzeit von den Turbulenzen auf dem Finanzmarkt ebenso verunsichert wie Unternehmer. Hagener Banker hingegen begegnen der erneuten Krise nach dem Bankenfiasko in 2008 mit erstaunlicher Gelassenheit, erfuhren gestern 60 interessierte Unternehmer auf einer Veranstaltung der SIHK zu Hagen, die mit Uwe Kettelhack (Deutsche Bank), Rainer Kurth (Sparkasse), Hermann Backhaus (Märkische Bank) und Marc Werner (Commerzbank) gleich vier hochrangige Experten eingeladen hatte. Und die waren sich, trotz der unterschiedlichen Geschäftsmodelle in ihren Häusern, erstaunlich einig: Eine Rezession sei keinesfalls in Sicht, der Euro sei stark genug, um mit Hilfe der Politik die Krise zu bewältigen. Wer gelassen aber auch besonnen mit seinem Vermögen umgehe, der werde zumindest einen Erhalt der Werte rechnen können, so der einhellige Tenor der vier Experten.

Quelle: DerWesten

Dazu:

Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) zur Krise in Europa:

Einigungsprozess vorantreiben

Europa steht am Scheideweg. Die Eurokrise und 5 Mio. Jugendliche ohne Arbeit in den europäischen Staaten lassen viele am Erfolgsmodell „Europa“ zweifeln. Zur Lösung brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Europa, sagte der 1. Vizepräsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Christian Schramm in Dresden. 

Eine dauerhafte, stabile gemeinsame Währung setzt notwendigerweise eine gemeinsame Finanz- und Wirtschaftspolitik voraus. Insoweit ist der Ansatz einer gemeinsamen Wirtschaftsregierung richtig und sollte nicht kleingeredet, sondern inhaltlich gestaltet werden, sagte Schramm.

Die Politik muss die großen Erfolge des europäischen Einigungsprozesses viel deutlicher kommunizieren und die Vorteile für die Bürger herausstellen. Frieden, Reisefreiheit, eine nach wie vor stabile Währung, Erfolge bei Umwelt- und Verbraucherschutz, die Hilfen beim Aufbau Ost durch europäische Strukturmittel und nicht zuletzt der Wohlstand in Deutschland durch den Export ins europäische Ausland bleiben bei der Krisendiskussion oft unbeachtet.

Wir müssen den Einigungsprozess vorantreiben, gerade den zweifelnden Jugendlichen an Europa eine Vision von einem sinnhaften Leben und Arbeiten in der europäischen Wertegemeinschaft geben. Hier können die Kommunen einen wichtigen Beitrag leisten. Über Städtepartnerschaft ist der Einigungsprozess in Europa immer weiter vorangetrieben worden, und viele Menschen identifizieren sich europaweit mit ihrer Stadt und ihrer Region.

Und noch ein Hinweis auf einen sehr lesenswerten Beitrag:

Warum Eurobonds?

Wie wir aus zahlreichen Zuschriften wissen, gibt es bei unseren Lesern ein großes Interesse am Thema Eurobonds. Zeit, sich dieses Thema einmal ausführlicher anzunehmen, zumal viele klassische Medien sich bei der Berichterstattung nicht eben mit Ruhm bekleckern und verschiedene Interessengruppen gezielt Desinformation streuen. Von Jens Berger

Quelle: NachDenkSeiten

Hagen im Zweiten Weltkrieg

25. September 2011

Stadtbücherei und Volkshochschule laden am Dienstag, 27. September, um 19 Uhr in die Bücherei auf der Springe zum Vortrag „Hagen im Zweiten Weltkrieg“ ein. Dr. Ralf Blank, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Centrum Hagen, wird sich in einem von zahlreichen Fotografien begleiteten Vortrag mit dieser Zeit beschäftigen, die zu den folgenschwersten und nachhaltigsten Ereignissen in der Hagener Stadtgeschichte gehört.

Über 15.000 Menschen verloren ihr Leben, mehr als 2.000 davon bei alliierten Luftangriffen auf die Stadt. Während der frühen Nachkriegszeit zählte Hagen zu den „Trümmermetropolen“; die Innenstadt war fast völlig zerstört. Trotz des Wiederaufbaues ab 1947 sind die Spuren und Relikte des Krieges im Stadtgebiet noch heute zu finden.

Bis in die Gegenwart werden der alliierte Luftkrieg und seine Folgen kontrovers diskutiert. Die Frage nach dem Sinn der verheerenden Bombardierungen und die Verortung des Bombenkriegs in der deutschen Geschichte ist ein aktuelles Thema in der historischen Forschung. Dabei geraten die Ursachen des Krieges und die Auswirkungen der nationalsozialistischen Diktatur in der öffentlichen Diskussion und in den Medien oft in den Hintergrund. Dies gilt ebenfalls für die Stadt Hagen: Die Erinnerung an Krieg und NS-Zeit waren und sind auch hier sehr verschiedenartig ausgeprägt.

Der von zahlreichen Fotografien begleitete Vortrag stellt Hagen als Ziel alliierter Luftangriffe vor. Geschildert werden vor allem die Folgen der Bombardierungen sowie die Auswirkungen auf das Alltagsleben der Bevölkerung. Darüber hinaus beschäftigt sich der Referent mit dem Gedenken an Krieg und Nationalsozialismus in Hagen nach 1945. Wer waren die Akteure der Erinnerung und welche Entwicklungen lassen sich feststellen?

Hagener Bündnis: „Sonntags gehört Mami mir“

24. September 2011

Dass auch so etwas im Grundgesetz geregelt ist, vergisst man leicht: „Sonntage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung geschützt.“ Ein ganzes Land verstößt gegen den Paragrafen 140 der Verfassung, konstatiert das „Bündnis sozial gerechte Stadt“. Die Einen aus reinem Profitstreben, die Anderen aus reiner Gedankenlosigkeit. Jetzt appelliert das Bündnis an die Politik im Landtag und im Rathaus, Ausnahmen vom Sonn- und Feiertagsschutz drastisch zu begrenzen. (…)

Quelle: DerWesten

„Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen“

24. September 2011

Im Laufe der kommenden Woche wird die Bezirksregierung Arnsberg ihre Entscheidung mitteilen, über welche Trasse die geplante neue 380 kV-Höchstspannungsleitung zwischen Dortmund und dem rheinland-pfälzischen Betzdorf-Dauersberg auf Hohenlimburger Gebiet geführt werden soll.

„Bei dieser Entscheidung muss und wird immer der Mensch im Mittelpunkt stehen“ – das betonte Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann am Freitagmorgen ausdrücklich. Auf Vermittlung des Hagener Landtagsabgeordneten Wolfgang Jörg (SPD) machte der RP sich vor Ort ein Bild von den räumlichen Gegebenheiten.

Gemeinsam mit Hagens Oberbürgermeister Jörg Dehm (CDU), weiteren Politikern sowie Vertretern der Arnsberger und Hagener Fachverwaltung informierte sich Bollermann detailliert über die möglichen Varianten bei der künftigen Trassenführung.

Der Regierungspräsident: „Die Bedenken, die vom Oberbürgermeister, dem Rat der Stadt, der Bezirksvertretung aber insbesondere auch seitens der Bürgerinnen und Bürger vorgebracht und an uns herangetragen worden sind, sind bei uns angekommen. Sie werden natürlich in unseren Abwägungsprozess mit einfließen. An dessen Ende muss ein Ergebnis stehen, dass die geringstmögliche Betroffenheit für die Menschen beinhaltet.“

Das wird man dann sehen.

Risiko der Einkommensarmut in Hagen gestiegen

23. September 2011

Der Großraum Hagen/Bochum verzeichnete im vergangenen Jahr einen höheren Anteil von Menschen, die von Einkommensarmut bedroht sind als im Jahre 2009. Laut Berechnungen des Statistischen Landesamtes hat sich die sogenannte Armutsgefährdungsquote in den Städten Hagen und Bochum sowie im Märkischen und im Ennepe-Ruhr-Kreis im Vergleich zu 2009 leicht erhöht, zusätzlich liegt sie mit einem Wert von 16,4 Prozent deutlich über dem Landesschnitt (14,7 Prozent).

Einen höheren Wert erreichen von den insgesamt 13 Raumordnungsregionen in NRW nur der Bereich Dortmund/Hamm und die Emscher-Lippe-Region.

Menschen gelten in NRW als armutsgefährdet, wenn sie mit weniger als 60 Prozent des Landesdurchschnittseinkommens auskommen müssen.

Info: Statistisches Landesamt

Hospital-Pläne ärgern die Anwohner

23. September 2011

Die Beschlussvorlage der Verwaltung sah auf den ersten Blick aus, als ob sie mal eben so durchgewinkt würde: „Dem Rückbau des Grünbeetes und der anschließenden Wiederherstellung der Straßenoberfläche wird zugestimmt.“ Doch besagtes Grünbeet vor dem St.-Josefs-Hospital sorgte in der gestrigen Sitzung der Bezirksvertretung Mitte für jede Menge hitzige Diskussionen. (…)

Lautstarken Beifall erhielt Hildegund Kingreen (Grüne) für ihre Forderung, dass vor Ort zunächst keine weiteren Umbauten erfolgen dürften: „Ich bin schockiert, was sich hinter diesen zwei so harmlos erscheinenden Seiten verbirgt.“ Noch etwas schärfer formulierte es Jacques Kempkens, Fraktionsvorsitzender von Hagen Aktiv: „Hier muss man bald von einer arglistigen Täuschung des Krankenhauses ausgehen.“ Und selbst Stadtplaner Hans-Dieter Schumacher gestand Fehler der Verwaltung ein: „Wir sind wohl etwas leichtfertig mit dieser Anfrage umgegangen.“

Quelle: DerWesten

Anmerkung: Bezeichnend auch die Aussage von Bezirksvorsteher Glaeser: „Erstmals in 15 Jahren haben wir eine Verwaltungsvorlage zurückgewiesen.“ So lässt sich die BV vom Koch zum Kellner degradieren.

DGB-Hagen: Auf der einen Seite Schulden – auf der anderen Reichtum

23. September 2011

Die Meldung darüber, dass jeder Hagener mit 7.000 Euro verschuldet ist, zeigt für den DGB nur eine Seite der Medaille. Wo es Schulden gibt, so der DGB, gibt es auch Reichtum.

Da es keinen genauen Überblick über den Vermögensstand in Hagen gibt, verweist der DGB auf den Gesamtreichtum in Deutschland. Nach aktuellen Angaben liegt der Vermögensreichtum bundesweit bei weit über 4,7 Bio. Euro. Damit hätte jeder Hagener fast 60.000 Euro zur Verfügung. Noch prägnanter wird, es wenn nur die oberen 10 Prozent der Reichtumsbesitzer gerechnet werden. Sie verfügen fast über 2 Drittel des Reichtums und somit über jeweils rund 380.000 Euro.

Schulden: Bronze für Hagen

22. September 2011

Was Kritiker seit Jahr und Tag monieren, gibt’s jetzt auch schriftlich: Die im städtischen Eigenbetrieb „Demnitz, Dehm & Consorten“ ersonnenen Kürzungsprogramme erweisen sich als Luftnummern.

Obwohl zuungunsten der Hagener städtische Leistungen massiv abgebaut wurden, verminderte sich die Pro-Kopf-Verschuldung der Stadt nicht etwa, sondern stieg weiter an. Zum Jahresende 2010 lagen die Verbindlichkeiten um 8,5 % höher als zum Jahresende 2009. Im Landesschnitt waren es „nur“ 7,4 % mehr. Das ergibt sich aus Zahlen, die das Statistische Landesamt (IT.NRW) jetzt veröffentlicht hat.

Je Einwohner belief sich die Verschuldung in NRW rein rechnerisch auf 3.183 Euro, in Hagen dagegen auf weit mehr als das doppelte, nämlich auf 7.032 Euro. Damit zog Hagen sogar an Duisburg vorbei und belegt jetzt Rang 3 in der Liste der meistverschuldeten Kommunen in Nordrhein-Westfalen, die von Siegburg und Oberhausen angeführt wird.

Weitere Infos: Statistisches Landesamt

Steinbruch Oege: Hagen rechnet mit Klagen

22. September 2011

Die heiße Phase im Genehmigungsverfahren zur Erweiterung des Steinbruches Steltenberg auf Iserlohner Stadtgebiet durch die Hohenlimburger Kalkwerke (HKW) beginnt. Bislang hat das Unternehmen auf Hagener Stadtgebiet eine Fläche von rund 20 Hektar abgebaut; 9,6 Hektar sollen es zukünftig auf Letmather Gebiet werden. (…)

Die Stadt Hagen geht allerdings davon aus, dass die Genehmigung „beklagt wird“: Von den Bewohnern der angrenzenden Letmather Dümpelacker-Siedlung, von Naturschutzverbänden, von der Stadt Iserlohn und von den Besitzern der an das Steinbruchgelände angrenzenden Grundstücke. (…)

Quelle: DerWesten

DGB-Jugend: Berufsschultour in Hagen

21. September 2011

Beratung vor Ort für Jugendliche in der Ausbildung

„Ausbildungszufriedenheit“ und „Deine Rechte und Pflichten in der Ausbildung“ – unter diesem Motto besucht die DGB-Jugend zwischen am 21. und 22. September 2011 Berufskollegs in Hagen, um die Auszubildenden, Schülerinnen und Schüler über ihre Rechte und Pflichten in der Ausbildung zu informieren.

Trotz der lauter werdenden Klagen über fehlende Auszubildende und Fachkräfte, werden die Schwächen der Ausbildung in einigen Bereichen nicht beseitigt. Im Ausbildungsreport 2010 hat die DGB-Jugend erhebliche Defizite in der Ausbildung dokumentiert. Tim Ackermann, Jugendbildungsreferent beim DGB in Hagen, fasst die markanten Ergebnisse der Untersuchung zusammen: „Immer noch müssen Auszubildende ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten, Überstunden teils ohne Ausgleich leisten und es fehlt an Betreuung durch Ausbilder/innen. Auch Verstöße gegen das Jugendarbeitsschutzgesetz sind weiterhin keine Seltenheit.“ Die hohe Quote von 22,5% Ausbildungsabbrüchen in Deutschland ist auch eine Folge dieser Ausbildungsbedingungen.

Während der Berufsschultour in Hagen zeigt die DGB-Jugend Azubis und zukünftigen Azubis, wie sie die Qualität ihrer Ausbildung verbessern können. Vertreter der Branchengewerkschaften und ehrenamtliche Gewerkschafter informieren über Rechte und Pflichten in der Ausbildung und sprechen mit den Jugendlichen über ihre Erfahrungen und Nöte.

Die DGB-Jugend möchte mit dem Beratungsangebot auch die Schüler und Schülerinnen erreichen, die in berufsvorbereitenden Maßnahmen stecken und über das Thema Bewerbung und Berufsfindung informiert werden möchten.

GRÜNE fordern von Bezirksregierung und RVR, Amprion zum Einlenken zu zwingen

20. September 2011

Die GRÜNE Fraktion im Rat der Stadt Hagen ist verärgert über die Reaktion der Bezirksregierung auf die Hagener Anregungen zur geplanten Höchstspannungstrasse der Firma Amprion.

Benedikta Buddeberg, GRÜNE Ratsfrau und Bezirksvertreterin in Hohenlimburg, sieht das Schutzbedürfnis der Bevölkerung massiv verletzt:

„Die Vorschläge der Stadt Hagen zu einer alternativen Trassenführung werden in der Stellungnahme der Bezirksregierung einfach ohne hinreichende Begründung abgewiesen. Es ist natürlich bittere Ironie, wenn das in der gleichen arroganten Gutsherrenmanier passiert, mit der die Stadt sonst selbst Bürgereinwendungen im Bebauungsplanverfahren abfertigt. Offenbar kennen auch die verschiedenen Ebenen der öffentlichen Verwaltung keine Verwandten, wenn es darum geht, Investorenwünsche zu bedienen. Selbstverständlich muss jede angedachte Trassenführung auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft werden. Eine simple Rechnung, die im Falle Hohenlimburg versucht, 900 gegen 100 Bürger auszuspielen, ist einfach unwürdig. Ich erwarte, dass die Stadt Hagen ihren Standpunkt zum Wohle der Bürger sowohl bei der Bezirksregierung als auch beim RVR vor der endgültigen Genehmigung der Planung noch einmal mit allem Nachdruck vertritt!“

Die Vorsitzende des Umweltausschusses, Ratsfrau Hildegund Kingreen ergänzt:

„Dieses Vorhaben lässt sich auch nicht mit dem Argument begründen, nach dem Atomausstieg müssten die Stromnetze umfassend ausgebaut werden, und daher dürfe im Einzelfall keine lokale Kritik gelten gelassen werden. Die Amprion-Pläne sind älter als der Ausstiegsbeschluss. Müssen die Netze nicht in Zukunft stärker dezentrale und regenerativ erzeugte Energie aufnehmen und verteilen, anstatt über weite Strecken Strom von Großkraftwerken zu transportieren?

Die Netzentwicklungspläne werden de facto allein von den Netzbetreibern erstellt. Es fehlt die öffentliche Mitsprache. Bis sich die Bundesregierung mal bequemt, hierzu erste Überlegungen anzustellen, müssten die Energiekonzerne ihre Netzplanungen eigentlich auf Eis legen. Amprion tut das Gegenteil und tunnelt mit seinem Projekt vor den zukünftigen Festlegungen deutscher Energiepolitik her. Wenn dabei auch noch die Bürger längs einer Trasse, deren Notwendigkeit nicht feststeht, in Mitleidenschaft gezogen werden, ist das mehr als ärgerlich. Die Genehmigungsbehörden müssen das berücksichtigen!“

Diskussion um Elternbeitragsbefreiung

20. September 2011

Der Name des einen beginnt mit Jörg, der des anderen endet mit Jörg. Das dürfte auch schon die einzige Gemeinsamkeit zwischen dem Mülheimer Jörg Dehm (z.Z. Hagener Oberbürgermeister) und dem Hagener Wolfgang Jörg (z.Z. Landtagsabgeordneter in Düsseldorf) sein. Beide liefern sich momentan ein veritables Wortgefecht im Zusammenhang mit der Befreiung von Elternbeiträgen in Kindertagesstätten.

Zur besseren Übersicht eine Dokumentation der Pressemitteilungen beider Jörgs in chronologischer Reihenfolge: (more…)

Den erfolgreichen Umwelt- und Ressourcenschutz nicht aufs Spiel setzen – bürgerfreundliche Abfallwirtschaft nur mit Kommunen

20. September 2011

Kommunen und VKU zur Bundestagsanhörung zum Kreislaufwirtschaftsgesetz

Anlässlich der Anhörung im Bundestag haben die kommunalen Spitzenverbände und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) deutlich gemacht, dass eine nachhaltige und bürgerfreundliche Kreislaufwirtschaft nur mit den Kommunen möglich ist. „ Die Recyclingquoten in Deutschland sind mit 64 Prozent dank der starken Rolle der Kommunen die höchsten in Europa. Dieser Erfolg beim Umwelt- und Ressourcenschutz darf nicht aufs Spiel gesetzt werden, nur um die Abfallwirtschaft in Deutschland weiter zu liberalisieren“, betonten die Präsidenten des Deutschen Städtetages, des Deutschen Landkreistages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.

Die von der Bundesregierung geplanten Änderungen würden nicht für einen fairen Wettbewerb zwischen privaten und kommunalen Entsorgern sorgen, wie insbesondere Verbände der privaten Entsorgungswirtschaft behaupten. Dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zufolge können private Entsorger in Zukunft ohne Vergabe durch die Kommunen erlösbringende Wertstoffe einsammeln, wenn sie es wollen. „Die Kommunen müssen dagegen den Rest sammeln, der keine Erlöse bringt. So sieht kein fairer und gleichberechtigter Wettbewerb aus“, so die Präsidenten. Die Leidtragenden des Regierungsentwurfs wären aber nicht nur die kommunalen Betriebe, sondern alle Gebührenzahler. „Wenn Private die Rosinen herauspicken dürfen, um privaten Gewinn zu machen, bleiben den kommunalen Betrieben die defizitären Aufgaben, deren Kosten mit den Gebühren bezahlt werden müssen.“

Nach geltendem Recht sind alle Abfälle aus Haushalten überlassungspflichtig an die Kommunen. Die Regierung begründet die geplanten Änderungen mit europarechtlichen Vorgaben. Und dies, obwohl die Richter des Bundesverwaltungsgerichts und die Mehrheit des Bundesrats die kommunalen Überlassungspflichten mit dem Europarecht für vereinbar halten. „Die falsche Behauptung, das Europarecht zwinge zu mehr Liberalisierung, wird durch regelmäßige Wiederholung nicht richtig. Die Bundesregierung möchte unter diesem Vorwand etwas durchsetzen, das die Steuerungsverantwortung der Kommunen im Bereich der Abfallwirtschaft untergräbt und von den meisten Landes- und Kommunalpolitikern abgelehnt wird“, erklärten die Präsidenten.

Sollte der Gesetzentwurf in der jetzigen Form umgesetzt werden, drohen in vielen Kommunen nicht nur Gebührenerhöhungen, sondern auch Investitionshemmnisse in Umwelttechnologien sowie der Verlust von Arbeitsplätzen, so die kommunalen Spitzenverbände und der VKU.

Hagener Museum zeigt Schumacher-Bilder im Dialog mit afrikanischen Skulpturen

20. September 2011

Afrikanische Skulpturen im Dialog mit expressionistischer Malerei: Dieses Spannungsfeld leuchtet das Emil Schumacher Museum in Hagen in seiner Sonderausstellung „Schumacher – Afrika“ aus. Vom 25. September bis 3. März werden die Werke des Hagener Künstlers Monumental-Skulpturen der drei westafrikanischen Völker Ibo, Urhobo und Ijo gegenübergestellt.

Emil Schumacher bewunderte die Kunst Afrikas und umgab sich mit Masken und Figuren. Nicht ausgesprochen elegante Schöpfungen, sondern das archaische, kantige Afrika interessierte den Künstler. Die Ausstellung will auf Parallelen in den Bildwelten Schumachers und den Skulpturen hinweisen, ohne einen unmittelbaren Zusammenhang zu konstruieren.

Infos: http://www.esmh.de/

Stadtteil-Cafè mit Eltern-Infos für Lernanfänger – Bolohschule öffnet Sonntag

20. September 2011

Am Sonntag, 25.09. findet in der Zeit von 15 bis 17 Uhr ein großer Elterninfo-Nachmittag in der Grundschule Boloh, Weizenkamp 3 statt. Eltern können mit ihren Kindern gemeinsam mit Lehrerinnen alle Unterrichtsräume, den Offenen Ganztag, die pädagogischen Lehr- und Lernkonzepte  sowie das schöne Lesenest kennen lernen.

Im Stadtteil-Cafè lädt das Stadtteilforum Eppenhausen in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Hagen e.V. alle Gäste zu gemütlichen Begegnungen bei Kaffee und Kuchen ein. Als Kinderprogramm wird Bastelspaß geboten, Erwachsene erwartet ein kleiner Kreativmarkt sowie neue Informationen zum Schul- und Stadtteilgarten.

Persische Kunstmusik beim Klangkosmos

19. September 2011

Am Freitag, 23. September, findet im Rahmen der Konzertreihe Klangkosmos Weltmusik, die eine Kooperation des Kulturbüros der Stadt Hagen und der Zukuftswerkstatt Klangkosmos ist, ein Sonderklangkosmos statt. Im AllerWeltHaus in der Potthofstraße 22 präsentieren die beiden Musiker Reza Beheshtipour und Benjamin Stein persische Kunstmusik. Das Konzert beginnt um 20 Uhr.

Reza Beheshtipour stammt aus Teheran und zeigte schon als Kind großes Interesse an Sport und Musik. Nach der Aufnahme in die iranische Kunstturn-Nationalmannschaft folgte ab 1978 ein Studium der Nachrichtentechnik in Deutschland. Seine starke Liebe zur Musik hat ihn bewogen, die persische und die klassische Musik sowohl theoretisch als auch praktisch unter anderem bei verschiedenen Meistern der iranischen Kunstmusik zu studieren.

Heute lebt Reza Behestipour in Bochum und gibt als Multi-Instrumentalist und freischaffender Musiker Unterricht für Perkussion und orientalische Instrumente. Reza Behestipur wird bei dem Sonderklangkosmos-Konzert im AllerWeltHaus musikalisch von Benjamin Stein unterstützt. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Klangkosmos-Reihe sind aber erwünscht.

Von Kagera bis Hagen – Fairer Handel verbindet

18. September 2011

Referent: Josephat Sylvand, Tansania

Donnerstag, 22. September 2011, 19.00 Uhr
Villa Post, Wehringhauser Str. 38, 58089 Hagen

Ob Bananen, Kaffee, Tee, Orangensaft, Baumwollkleidung, Schokolade, Gewürze, Konsumentinnen entscheiden bei ihrem täglichen Einkauf, welche Qualität und welche sozialen Rechte in ihrem Einkaufskorb landen. Da es den Produkten nur selten anzusehen ist, unter welchen Bedingungen sie produziert wurden, signalisiert das Fair Trade-Siegel, dass bestimmte ökologische, ökonomische und soziale Mindeststandards eingehalten werden.  Hierzu gehören der Verzicht auf Gentechnik, stabile Mindestpreise und der Verzicht auf illegale Kinderarbeit. Über sieben Millionen KleinbäuerInnen und ArbeiterInnen mit ihren Familien  in 59 Ländern Lateinamerikas, Afrikas und Asiens profitieren bereits vom Fairen Handel.

Während der „Fairen Woche“ berichten Produzentenvertreter aus erster Hand über ihre Arbeit und die Wirkungen des Fairen Handels. Gleichzeitig ist es für sie eine Chance, die Konsumentenseite kennenzulernen und diese Erfahrungen und Eindrücke in die Heimat mitzunehmen. Die Informationsveranstaltungen mit den Gästen dienen somit einem Austausch in beide Richtungen.

Auf Einladung von TransFair ist Josephat Sylvand (35) aus Tansania zu Gast in der Vortragsreihe „Gegen den Strom“. Er arbeitet als Assistant Export Manager bei der Kagera co-operative Union Ltd (KCU). KCU ist eine Kooperative von 60.000 Kleinbäuerinnen und –bauern, die in der Kagera-Region am Westufer des Victoriasees Arabica- und Robusta-Kaffee anbaut. Besonders wichtig für die Kaffeebauern war es, das Preis- und Handelsmonopol der Zwischenhändler in der infrastrukturell schlecht erschlossenen Gegend zu brechen. Seit 1993 ist KCU Fairtrade-zertifiziert.

Der Kaffeeanbau zieht sich durch Herrn Sylvands Leben wie ein roter Faden: Als Sohn eines Kaffeebauern studierte er nach seiner Schulausbildung Agrarwissenschaft und Business Administration, um 2005 bei KCU selbst in das Kaffeegeschäft einzusteigen. Zu seiner Arbeit zählt auch, den vielen Kleinproduzenten der Kooperative die Fairtrade-Standards und die Vorteile des Fairen Handels verständlich zu machen.

Der Eintritt ist frei.

Interview: „Denken ist eine Waffe“

17. September 2011

Verbogen hat sich Hermann Landefeld (85) nie, bis heute nicht. Der Hagener hat stets gemalt, was er denkt. Dadurch wurde er zu einem hochpolitischen, aber durchaus unbequemen Künstler. Denn Hermann Landefeld wendet sich mit seiner Kunst konsequent gegen Krieg, Militarismus, atomare Aufrüstung. Landefeld ist Pazifist, als solcher sozialisiert und geprägt durch den Zweiten Weltkrieg und seine Jahre in Kriegsgefangenschaft. (…)

Quelle: DerWesten

329.000 Euro zusätzlich für das Hagener Theater

17. September 2011

4,5 Millionen Euro als zusätzliche Gelder zur Unterstützung kommunaler Theater und Orchester: Vertreter des NRW-Kulturministeriums (MFKJKS), der theater- und orchestertragenden Städte sowie der Intendanten der Stadttheater und städtischen Orchester haben in einer Theaterkonferenz über die Verteilung dieser Mittel beraten. Als Kriterien galten dabei besonders die Hilfen für finanzschwache Städte und die Förderung von Kinder- und Jugendprojekten.

Für den Städtetag Nordrhein-Westfalen erklärten dessen Vorsitzender, der Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung, und der stellvertretende Vorsitzende, der Mönchengladbacher Oberbürgermeister Norbert Bude: „In der Theaterkonferenz wurde ein konstruktiver Dialog über den Erhalt und die Stärkung der  europaweit einzigartigen Stadttheater- und Orchesterlandschaft in Nordrhein-Westfalen begonnen. Die getroffene Vereinbarung über eine Erhöhung der Landesförderung im Jahr 2011 und vor allem die Berücksichtigung der schwierigen haushaltsrechtlichen Situation besonders finanzschwacher Städte bei der Verteilung dieser Mittel sind ein Schritt in die richtige Richtung, den wir sehr begrüßen. Für die Zukunft wird es darauf ankommen, das Engagement des Landes für die städtischen Theater und Orchester zu verstetigen, es weiter auszubauen und in Kontrakten abzusichern.“

Aus dem Finanztopf des Landes profitiert auch das Hagener Theater mit zusätzlichen 329.000 Euro. Hagen erhält künftig insgesamt 951.000 Euro – neben dem bisherigen Landeszuschuss von 512.000 Euro und der jetzt vereinbarten Steigerung von 329.000 Euro kommen noch 110.000 Euro zweckgebundene Mittel für Kinder, Jugend und Tanz hinzu. Das ist eine Steigerung um rund 85%.

Die Theaterkonferenz soll zu einer regelmäßigen Einrichtung werden, um neben finanziellen auch inhaltliche und kulturpolitische Fragen zu diskutieren.

GRÜNE: Frühe Hilfen statt später Kosten

17. September 2011

Kommunale Präventionsstrategien verbessern die Bedingungen für das Aufwachsen von Kindern und rechnen sich für kommunale Haushalte. Rechtzeitige Hilfen und präventive Angebote sind sinnvoller als späteres Eingreifen. Das belegen Studien zum Beispiel von der Uni Gießen. Das gilt besonders im Bereich der frühkindlichen Hilfen.

Jetzt hat der Jugendhilfeausschuss in seiner Sitzung vor den Ferien selbst um Hilfe gerufen: Der Ausschuss forderte den Rat auf, dass Thema Präventivmaßnahmen im Bereich frühkindlicher Hilfen aufzugreifen.

Ein Konzept für den stadtweiten Ausbau präventiver Hilfen samt Finanzierungsplan, erarbeitet in zahlreichen Workshops von Trägern und Beteiligten, liegt seit über einem Jahr vor. Die Bezirksregierung lehnte das Konzept mit Hinweis auf die Haushaltslage der Stadt ab, wollte aber „erläuternde Hinweise“ geben für ein Gesamtkonzept Jugendhilfe in Hagen. Diese Hinweise müssen auf dem Weg zwischen Arnsberg und Hagen verloren gegangen sein.

580.000 Euro würde die Umsetzung des Konzeptes kosten. Es setzt darauf, Kinder und Familien von der Geburt an zu begleiten. Und so die Eltern in ihrer Kompetenz zu stärken, das Kindeswohl rechtzeitig zu schützen und die Entwicklung der Kinder zu fördern.

Dabei sieht das Konzept eine enge Kooperation von professioneller und ehrenamtlicher Hilfe vor. Es soll eine lückenlose Betreuungs- und Präventionsnetzwerkstruktur geben, die den Kindern beste Entfaltungsmöglichkeiten ermöglichen soll. „Bildung und Erziehung von Anfang an“ ist das Motto für ein frühzeitiges und lebenspraktisches Unterstützungsangebot.

Mit all diesen Maßnahmen sollen die Aufwendungen für teure Erziehungshilfen (2011 voraussichtlich 21 Millionen Euro) entscheidend gesenkt werden. Abgesehen davon, wie viel Leid dadurch verhindert werden kann.

Bündnis 90/DIE GRÜNEN fordern den Rat auf, sich hinter das Konzept zu stellen und mit der Bezirksregierung in Verhandlung zu treten. Wir dürfen nicht aufs Geld schauen, sondern auf die Zukunft. Wohin Kürzungen im Sozialbereich führen, haben nicht zuletzt die Aufstände der vernachlässigten Jugendlichen in Großbritannien gezeigt.

Wanderausstellung des Deutschen Bundestages in der Volme-Galerie

17. September 2011

Auf Initiative des Hagener Abgeordneten René Röspel präsentiert der Deutsche Bundestag vom 19. bis 24. September 2011 eine Wanderausstellung in der Volme-Galerie. Röspel wird die Ausstellung am Montag, dem 19. September, um 11 Uhr eröffnen.

Die Öffentlichkeitsarbeit des Parlaments präsentiert auf zwanzig Schautafeln Informationen über Aufgaben und Arbeitsweise des Bundestages und seiner Abgeordneten. Auf zwei Computerterminals können Filme, multimediale Anwendungen und der Internetauftritt des Deutschen Bundestages angeschaut werden. Informationsmaterial zur kostenlosen Mitnahme liegt bereit.

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Volme-Galerie (täglich 10 bis 20 Uhr) zugänglich.

Neben Einzelbesuchern sollen insbesondere Schulklassen die Möglichkeit haben, sich über den Bundestag zu informieren. Lehrerinnen und Lehrer, die mit ihren Schulklassen (ab ca. 8. Klasse) an einem Besuch interessiert sind, werden gebeten, sich mit dem Wahlkreisbüro von René Röspel telefonisch unter 02331/919458 in Verbindung zu setzen, um einen Termin für eine etwa einstündige Ausstellungsführung zu vereinbaren.

Gewerkschaften für qualitative Schulentwicklung

16. September 2011

Der Deutsche Gewerkschaftsbund in Hagen mit seinen Mitgliedsgewerkschaften mischen sich in die laufende Schulentwicklungsdiskussion mit qualitativen Forderungen ein. Die Schwerpunkte sind vor allem mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und interessierten Pädagogen formuliert worden und stehen als Information den TeilnehmerInnen der laufenden Gesprächsrunden zur Verfügung. Unter der Überschrift „Gemeinsam für gute Bildung in Hagen“ soll die Debatte um die künftige Schulentwicklung als Chance aufgegriffen werden. Die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen soll im Zentrum stehen und die Möglichkeiten und Wünsche der Eltern sind zu berücksichtigen.

„Entscheidend“, so der Hagener DGB-Kreisvorsitzende Jochen Marquardt, „ist nicht in erster Linie, wie eine künftige Immobiliennutzung gestaltet wird, sondern wie eine nachhaltige Schulpolitik einen Beitrag zur guten Bildung für die Kinder und Jugendlichen gewährleistet.“ Dazu haben die DGB-Gewerkschaften sieben Punkte zu Papier gebracht und wollen, dass diese in die Diskussionen einfließen. Die wichtigsten Forderungen sind lebenslanges Lernen für alle, länger gemeinsames Lernen ohne frühzeitige Selektionen, die Einrichtung von Ganztagsschulen, die es sowohl pädagogisch zu gestalten gilt wie sie auch die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie erleichtert.

Ferner sollen Übergänge so ermöglicht werden, dass es keine Sackgassen gibt und Bildungsangebote so nah wie möglich an den Wohnorten angeboten werden sollen. Inklusion, so die Gewerkschaften muss mitgedacht und neue Perspektiven eröffnen. Die demografische Entwicklung soll genutzt werden, um kleinere Klassen einzurichten und auch eine Verbesserung der räumlichen Ausstattung zu schaffen.

Marquardt: „Wir sehen gute Chancen, die Schulentwicklungsplanung mit zu gestalten und fordern die BürgerInnen auf, sich in die Diskussion einzubringen. Dabei sind wir davon überzeugt, dass es nicht darum gehen darf möglichst alles beim Alten zu belassen, sondern neue Wege zu eröffnen. Schließlich liegt in einer guten Bildung unter guten Bedingungen die Chance, dass die heutigen und künftigen SchülerInnen mit ihrem Wissen einen maßgeblichen Beitrag an der weiteren Entwicklung unserer Stadt leisten können.“

„Glaubenssache. Judentum – Christentum – Islam“

16. September 2011

Stadtmuseum Hagen präsentiert ein außergewöhnliches Gemeinschaftsprojekt

Nach anderthalb Jahren Vorbereitungszeit geht jetzt ein groß angelegtes Projekt als Ausstellung im Stadtmuseum Hagen an den Start. Unter dem Titel „Glaubenssache. Judentum – Christentum – Islam“ werden dort diese drei Weltreligionen vorgestellt. Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 18. September 2011 um 15 Uhr durch Oberbürgermeister Jörg Dehm. Besucherinnen und Besucher haben dann bis zum 26. Februar 2012 Zeit, sich diese beeindruckende Schau anzusehen.

Erarbeitet wurde die Ausstellung in ihrem inhaltlichen Kern von einem Arbeitskreis, in dem Hagener Religionsgemeinschaften und andere Organisationen die thematischen Schwerpunkte bestimmt und damit das inhaltliche Konzept entworfen haben. Umgesetzt wurde dieses dann vom Historischen Centrum Hagen. Somit ist die Ausstellung ein Gemeinschaftsprojekt von Bildungs- und Kulturverein Hagen e.V., Damla Bildungsverein e.V., Diakonie Mark-Ruhr gGmbH, Evangelischer Kirchenkreis Hagen, Historisches Centrum Hagen, Jüdische Gemeinde Hagen, Jugendring Hagen e.V., Katholisches Dekanat Hagen-Witten und Pro Stadtgeschichte Hagen e.V.

Abraham ist der Stammvater der drei großen monotheistischen Religionen: Judentum, Christentum und Islam. Ausgehend von diesem Fixpunkt werden die drei Religionen in einer gemeinsamen Ausstellung präsentiert. Damit gibt die Ausstellung gute Einblicke in religiöse Welten, die Leben und Alltag von Menschen in Deutschland bestimmen. Sie trägt bei zum besseren Verständnis und fördert so die Akzeptanz Andersgläubiger. Sie zeigt, dass eine Ebene geschaffen werden kann, die einen toleranten und respektvollen Umgang ermöglicht.

Damit ist sie auch ein Beispiel für ein erfolgreiches Miteinander, das sich durchaus auf das Zusammenleben in unserer multikulturellen Gesellschaft übertragen lässt. Die Ausstellung beleuchtet die Person Abraham näher und verortet die drei Religionen Christentum, Judentum und Islam lokalgeschichtlich und schafft so einen räumlichen Anknüpfungspunkt. In jeweils eigenen Abteilungen werden dann die einzelnen Religionen vorgestellt.

Man findet grundlegende Informationen, die multimedial präsentiert werden. Zahlreiche Ausstellungsstücke aus dem religiösen Alltag sowie wertvolle historische Exponate erläutern die einzelnen Religionen näher. Szenische Darstellungen veranschaulichen wichtige Themen, die für die jeweiligen Religionen bestimmend sind. Die Kombination all dieser Elemente schafft ein attraktives, abwechslungsreiches Erscheinungsbild und spricht Besucherinnen und Besucher auf unterschiedlichen Ebenen an. Am Ende hat man einen guten Überblick über das, was die einzelnen Religionen ausmacht. Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen museumspädagogischen Programm, bei dem für jeden etwas dabei ist. Das Spektrum reicht von der informativen Führung bis zur interreligiösen Teestube.

In Wahrnehmung seines Bildungsauftrages legt das Historische Centrum Hagen besonderen Wert auf die Betreuung von Schulklassen. Für alle Schulformen gibt es altersgerechte Angebote. Ein besonderes Angebot ist das Programm „3 Religionen – 3 Experten“. Hier treten Schülerinnen und Schüler in Kontakt mit Fachleuten, die in den jeweiligen Religionen verwurzelt sind. Mit ihrer Unterstützung erkunden sie in arbeitsteiligen Gruppen jeweils eine Ausstellungseinheit und werden so selbst zu Experten. Ihr so erworbenes Wissen vermitteln sie dann ihren Klassenkameradinnen und – kameraden. Nach dem Ausstellungsbesuch haben dann Alle einen guten Einblick in die drei Religionen erhalten. Besonderes Glück haben alle jene, die schnell sind; denn die ersten 88 Klassen zahlen nichts für dieses außergewöhnliche Angebot. Möglich machen dies Fördergelder aus dem Bundesprogramm „Toleranz fördern, Kompetenz stärken“. Es lohnt sich also, schnell zu buchen: Tel.02331 / 207-2740.

230 Eltern zahlen zu viel Kita-Geld

16. September 2011

Kommunen dürfen sich nicht am dritten und damit beitragsfreien Kindergartenjahr bereichern. Die Botschaft aus Düsseldorf, die der Hagener Landtagsabgeordnete Wolfgang Jörg am Dienstag verkündete, ist auch bei der Hagener SPD auf offene Ohren gestoßen.

Mit einem Dringlichkeitsantrag an den Jugendhilfe-Ausschuss, der am 20. September tagt, will die Ratsfraktion dafür sorgen, dass die Satzung für die Kindergartenbeiträge geändert wird. Laut Stadtverwaltung gibt es in der Volmestadt 2011/12 rund 700 Kinder im dritten und damit letzten Kindergartenjahr vor der Schule, deren Eltern aufgrund der KiBiz-Gesetzesänderung vom Beitrag befreit sind. Darunter sind 230 Familien, die ein weiteres Kind in einem Kindergarten untergebracht haben und dafür, obwohl es sich um Geschwisterkinder handelt, in Hagen Beitrag bezahlen müssen. Im Regelfall sind Geschwisterkinder aber beitragsfrei. (…)

Quelle: DerWesten

Hagen schenkt gerecht gehandelten Kaffee aus

16. September 2011

An billiger Schokolade vom Discounter können schon mal Kinder ihre Hände gehabt haben. Beim Pflücken der Kakaobohnen beispielsweise. Dagegen ist der Genuss von Schokolade, die das Siegel „Fair Trade“ trägt, ethisch einwandfrei und man kann davon ausgehen, nichts gentechnisch Verändertes zu verzehren. Darüber hinaus sichert solch’ zertifiziertes Süßes die Existenz von Familien in Schwellenländern. Für Claudia Pempelforth vom Allerwelthaus sind das drei Gründe, zu Produkten aus fairem Handel zu greifen. „Das sind hochwertige Waren für einen mittleren Preis“, meint sie mit Blick auf 1,80 Euro für eine Tafel Schoko.

Ab heute läuft die „Faire Woche“, bei der es bis zum 30. September um Waren aus dem gerechteren Welthandel geht. (…)

Hagen hat bereits 1994 den Ratsbeschluss gefasst, in Sitzungen nur fair gehandelten Kaffee auszuschenken. „Das tun wir, in allen Sitzungen und in der Kantine“, versichert Stadtsprecher Michael Kaub auf Anfrage. „Die Verwaltung ist da schon offen“, meint Claudia Pempelforth. „Wir unterstützen sie dahingehend, schulen und informieren Entscheidungsträger.“ Organisiert wird auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen, die schon einen Schritt weiter sind. In Dortmund stammt ein Teil der Dienstkleidung aus fairer Produktion, die Fußbälle für Schulen ebenso wie die Blumen für offizielle Anlässe.

Quelle: DerWesten

DGB: Stabile Jobs schaffen und Zukunft sichern

15. September 2011

Die Deutschen arbeiten laut einer Studie wieder genauso lang wie vor der Wirtschaftskrise. Im ersten Quartal dieses Jahres erreichten die Vollzeitbeschäftigten wieder das Arbeitszeitvolumen aus dem dritten Quartal 2008, vor dem Ausbruch der Krise.

Das geht aus einem Bericht hervor, den das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen heraus gegeben hat. Danach arbeiteten die Beschäftigten im Schnitt wieder rund 41 Stunden in der Woche und damit eineinhalb Stunden mehr als in der Krise.

Besonders stark waren die Schwankungen in der Metall- und Elektroindustrie mit bis zu drei Stunden Differenz. Die aktuelle Arbeitszeitverlängerung gehe weit über den Effekt des Abbaus der Kurzarbeit hinaus, kommentieren die IAQ-Forscher ihre Analyse.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund in Hagen sieht hier eine widersprüchliche Entwicklung. Für DGB-Kreisvorsitzenden Jochen Marquardt eine schwierige Lage: „Damit dokumentieren die Unternehmen eine bessere wirtschaftliche Lage und das freut uns natürlich. Allerdings ist sie stark getragen durch Mehrarbeit. Wir schließen uns deshalb den Forderungen der IG Metall an und fordern die Betriebe auf, jetzt neue Festeinstellungen in gute Arbeit vorzunehmen. Es ist die Zeit für stabile Jobs statt einer weiteren Ausdehnung der Arbeitszeiten und prekärer Beschäftigungsverhältnisse.“

Angesichts der immer größeren Belastungen für die Beschäftigten, hält der DGB-Kreisvorsitzende auch die Zeit für gekommen wieder in die Diskussion um Arbeitszeitverkürzung einzutreten.

Kitas: Hagen kassiert doppelt

15. September 2011

Mit der Änderung des Kinderbildungsgesetzes wollte die Landesregierung Familien in NRW entlasten, indem die Gebühren für das dritte Kindergartenjahr vom Land übernommen werden. Dafür gibt das Land jährlich 150 Millionen Euro aus. Leider profitieren davon jetzt nicht alle Eltern. „Einige Kommunen in Nordrhein-Westfalen – darunter auch Hagen – erheben nun Gebühren für Kinder, deren Geschwister im eigentlich beitragsfreien dritten Kindergartenjahr sind und kassieren so doppelt“, erklärt Wolfgang Jörg, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.

Diese zusätzliche Einnahmequelle, die einige Kämmerer hier entdeckt haben – sowohl von der Landesregierung als auch von den Eltern Beiträge zu erhalten – sei von Rot-Grün nicht beabsichtigt gewesen. Die SPD-Landtagsfraktion geht nun dagegen an – notfalls mit einer erneuten Gesetzesänderung des KiBiz. Wolfgang Jörg: „Zuerst wird der Fraktionsvorsitzende Norbert Römer einen Brief an die Ratsfraktionen und Bürgermeister schreiben, in dem er die kommunale Umsetzung des Gesetzes kritisiert und für Satzungsänderungen plädiert.“ Denn einzuräumen sei, dass die Kommunen ihre Satzungen im Prinzip korrekt auslegen.

„Der Hunger wird eher noch zunehmen“

15. September 2011

Den Hunger gab es schon vor dem Klimawandel. „Und im Augenblick gibt es keine Aussicht auf Besserung“, sagte Prof. Helmut Breitmeier, der Leiter des „Interdisziplinären Fernstudienganges Umweltwissenschaften“ (infernum) an der FernUni Hagen: „Nach wie vor leiden 900 Millionen Menschen Hunger.“ Breitmeier sprach im Rahmen der Reihe „Energie, Klima, Umwelt“, zu der der Hagener SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel namhafte Experten in die FernUni einlädt, vor gut 50 Interessierten über „Die Folgen des Klimawandels für die Welternährung: Nährboden für neue Ressourcenkonflikte“.

Der Klimawandel werde „verheerende“ Folgen für den Ackerbau haben, verstärkte Unwetter und zunehmende Dürren träfen besonders diejenigen Regionen, die schon heute am stärksten von Hunger betroffen sind, also vor allem Zentralafrika und Indien, machte Breitmeier anhand zahlreicher Daten deutlich. Aber auch Südeuropa muss mit einer weiteren „Austrocknung“ rechnen.

Aber nicht nur die zu erwartenden Wetter-Extreme haben Einfluss auf die zukünftige Versorgung der Menschen. Da die Bevölkerung jedes Jahr um 80 Millionen wächst, nimmt die Ackerfläche pro Kopf immer mehr ab. Der zunehmende „Fleischhunger“ trägt ebenfalls zu einem immer größeren Bedarf an Anbauflächen für Futtermittel bei – Urwälder werden abgeholzt, um Soja oder Mais anzubauen.

Hinzu komme „politisch gewollte“ Konkurrenz als Ursache für die weitere Ausbreitung des Hungers: „Die europäische Bio-Energiepolitik hat den Mais teurer gemacht“, sagt Breitmeier, in Indonesien werden die letzten Urwälder gerodet, um Palmen zu pflanzen, deren Öl unserem Diesel beigemischt wird.

Bis 2007 waren die Lebensmittelpreise über Jahrzehnte relativ konstant, rechnete Breitmeier vor, dann begannen Spekulanten, gesamte Ernten noch vor der Aussaat aufzukaufen. In nicht einmal fünf Jahren haben sich die Preise seitdem mehr als verdoppelt, Grundnahrungsmittel sind damit für viele Menschen in den Entwicklungsländern unerschwinglich. Hinzu komme, dass große Lebensmittelkonzerne seit geraumer Zeit Ackerflächen „vornehmlich in nicht so demokratischen“ Ländern pachten, ergänzte Breitmeier: „eine neue Art der Kolonisierung.“ Sein ernüchterndes Fazit: „Der Hunger in Entwicklungsländern wird eher noch zunehmen.“

Zum nächsten Termin der „Energie-Klima-Umwelt“-Reihe hat René Röspel den Gründer des Wuppertal Instituts und Mitglied des Club of Rome Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker eingeladen. Der renommierte Wissenschaftler spricht am Donnerstag, dem 13. Oktober, um 19 Uhr in der Mensa der FernUni über „Energieproduktivität verfünffachen: Das ist technisch drin und befreit uns von Atom und Kohle“.

Mehr Infos hier.

Maler, Grafiker und Pazifist

15. September 2011

Ein bequemer Künstler war er nie, vielmehr ein streitbarer, mahnender Zeitgenosse. Dennoch erzielte er überregionale Erfolge als Maler und Grafiker. Nur in seiner Heimatstadt Hagen blieb Hermann Landefeld lange Zeit ungewürdigt.

Doch jetzt – nachdem der erklärte Pazifist seinen 85. Geburtstag gefeiert hat – wird ihm endlich Ehre zuteil.

Zum einen stellte der Künstler, der seit vielen Jahren Mitglied im Hagenring ist, bis Ende August im Rahmen der Gruppenausstellung „Hagener Künstler 2011“ im Karl-Ernst-Osthaus-Museum aus, zum anderen ist ein Kunst-Heft über den kritischen Schaffenden erschienen, das am Samstag, 24. September, um 11 Uhr in der Buchhandlung Thalia präsentiert wird. (…)

Quelle: DerWesten

Appell des Städtetags: Keine Steuersenkungen auf Kosten der Kommunen

14. September 2011

Der Deutsche Städtetag hat eindringlich an die Bundesregierung appelliert, keine Steuerentlastungen mit neuen Steuerausfällen für die Kommunen zu beschließen. Nach einer Präsidiumssitzung des kommunalen Spitzenverbandes heute in Konstanz sagte der Präsident des Deutschen Städtetages, der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude: „Die Kassenkredite der Kommunen haben nach neuesten Zahlen die schwindelerregende Rekordhöhe von 42,9 Milliarden Euro erreicht. Das heißt: Kommunen können in diesem Ausmaß laufende Ausgaben etwa für Kinderbetreuung oder Unterkunftskosten für Langzeitarbeitslose nicht mehr aus ihrem Haushalt bezahlen. Steuersenkungen würden in dieser Lage die Probleme der Städte noch verschärfen.“

Falls es tatsächlich zu Steuersenkungen kommen sollte, müssten den Kommunen, die mit 15 Prozent an der Einkommensteuer beteiligt sind, die Verluste ausgeglichen werden. Wie der Bund das aber alles finanzieren wolle, bleibe bisher sein Geheimnis, so Ude.

„Die Städte sind trotz der guten Entwicklung der Gewerbesteuer aber noch längst nicht über den Berg. Die Altdefizite drücken viele Kommunen gewaltig, und neue Herausforderungen warten bereits: Die Schuldenbremse in den Ländern darf in den nächsten Jahren nicht auf Kosten der Kommunen durchgesetzt werden“, forderte Ude. Schulden auf andere zu verlagern sei keine seriöse Alternative zur Konsolidierung in den Landeshaushalten, sondern würde die Handlungsfähigkeit der Kommunen weiter einschränken. Das ginge zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger, warnte der Städtetagspräsident.

Hagener mit vielen Krankheitstagen

14. September 2011

Arbeitnehmer in westfälischen Industriestädten sind besonders häufig krankgeschrieben. Das berichtet das Magazin „Men’s Health“ in seiner Oktober-Ausgabe, die heute veröffentlicht wird. Grundlage des „Fehlzeiten-Reports 2011“ sind Daten des Wissenschaftlichen Instituts der AOK.

Demnach sind Berufstätige in Hagen mit durchschnittlich 21,4 Tagen im Jahr krankgeschrieben. Damit nimmt die Stadt unter den 50 größten Kommunen in Deutschland nach Gelsenkirchen, Herne, Bochum und Hamm einen unrühmlichen 5. Platz ein.

Zum Vergleich: In Freiburg kommen Beschäftigte nur auf 14,6 krankheitsbedingte Fehltage pro Jahr. Und auch in Münster, wo Arbeitnehmer durchschnittlich 16,4 Tage im Jahr krank zu Hause bleiben, weichen die Werte deutlich ab.

Ein Grund für die überdurchschnittlich häufigen Krankschreibungen in Städten wie Gelsenkirchen oder Hagen ist die industrielle Prägung der Ruhrgebietskommunen. „In Berufen mit hoher körperlicher Arbeitsbelastung und zahlreichen Arbeitsunfällen gibt es mehr Ausfallzeiten. Da sind Arbeiter stärker betroffen als Dienstleister im Büro“, sagt der Soziologe Helmut Schröder. Schröder ist Mitglied der Geschäftsführung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK in Berlin und Mitherausgeber des „Fehlzeiten-Reports 2011“.

FernUni bleibt größte Hochschule in Deutschland

14. September 2011

Die FernUniversität Hagen ist bundesweit weiterhin die Hochschule mit den meisten Studenten. Laut Statistischem Bundesamt waren im Wintersemester 2010/11 rund 62.900 Studierende in Hagen immatrikuliert. Damit liegen die Studentenzahlen der FernUni deutlich über denen der Ludwig-Maximilians-Universität München (43.800 Studenten) und der Universität zu Köln (42.100 Studenten).

Insgesamt waren im vergangenen Wintersemester mit 2.218.000 Studierenden so viele Menschen wie nie zuvor an den deutschen Hochschulen eingeschrieben. Das beliebteste Studienfach ist wie schon in den Vorjahren die Betriebswirtschaftslehre.

René Röspel fordert veränderte Trassenführung

13. September 2011

In einem Arbeitsgespräch mit Regierungspräsident Dr. Bollermann und dessen Abteilungsleitern forderte der Hagener Bundestagsabgeordnete René Röspel, bei der Planung der Höchstspannungsfreileitung der von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Alternative zu folgen.

„Ein Aufbau der 380-kV-Leitung auf der existierenden Trasse mitten durch das Wohngebiet – wie von Amprion gewünscht – halte ich nicht für akzeptabel! Die Belange der Bevölkerung müssen bei der Entscheidung an erster Stelle stehen“, machte Röspel gegenüber dem Regierungspräsidenten deutlich, „mögliche Mehrkosten dürfen dabei keine Rolle spielen.“ Röspel hält die von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Alternativen für einen vernünftigen Weg, der im Interesse der Bevölkerung beschritten werden müsse.

Regierungspräsident Bollermann betonte, dass seitens der Bezirksregierung noch keine Entscheidung gefallen sei und eine ernsthafte Prüfung auch der Alternativen erfolge.

Hagener wird Geschäftsführer der NRW-Linken

12. September 2011

Der Hagener Markus Körner ist zum neuen Geschäftsführer der LINKEN in Nordrhein-Westfalen gewählt worden. Auf dem Landesparteitag am Wochenende in Mülheim setzte er sich mit 100 Stimmen in einer Stichwahl gegen den Münsteraner Landtagsabgeordneten Rüdiger Sagel durch, der 92 Stimmen erhielt. Körner war bisher Mitglied des Präsidiums des Landesrats der Partei, mit der jetzigen Wahl wird er Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstands.

Das political animal war vor dem Zusammenschluß mit der PDS zur LINKEN Sprecher des Kreisverbands Hagen der WASG, wechselte allerdings in den benachbarten Ennepe-Ruhr-Kreis, nachdem die hiesige Parteigliederung von Familien-Clans zu einer unpolitischen Gruppierung mit dem Ziel der persönlichen Vorteilsnahme umgebaut worden war.

Frieden schaffen ohne (atomare) Waffen

11. September 2011

Eine Veranstaltung aus der Reihe „Gegen den Strom“ mit

Regina Hagen
Journalistin „Wissenschaft und Frieden“

Nach der Katastrophe in Fukushima und durch die Massenproteste der Menschen in Deutschland ist der deutsche Ausstieg aus der Atomenergiepolitik durch die Bundesregierung beschlossen. Das ist gut so, auch wenn sich viele einen schnelleren Ausstieg gewünscht haben und wünschen. Jedoch muss das Ende der zivilen Nutzung der Atomkraft auch das Ende der Atomwaffen sein, dieser Zusammenhang wird oft vergessen oder ignoriert.

Zum Antikriegstag 2011 wird die Journalistin Regina Hagen diesen Zusammenhang erläutern und über die zivil-militärischen Verbindungen, deren Hintergründe und Interessenzusammenhänge informieren. Dabei stellt sie dringende Herausforderungen und mögliche Perspektiven dar, damit Deutschland nicht nur atomstrom- sondern auch atomwaffenfrei wird.

Dienstag, 13. September 2011, 19.00 Uhr
AllerWeltHaus Hagen, Potthofstr. 22

Der Eintritt ist frei.