Die Einbringung eines Haushaltsentwurfs ist gewöhnlich die Stunde des Kämmerers. Doch bevor der diesmal ans Mikro durfte, erteilte sich der Oberbürgermeister in der Ratssitzung selbst das Wort. Um in eindringlichen Worten die Bürger auf das einzustimmen, was sie angesichts der Finanzlage der Stadt in naher Zukunft erwartet und den Rat zu mahnen, einen konsequenten Konsolidierungskurs mitzugehen. (…)
Von den Bürgern erwarte er die Einsicht, dass sie ihren Teil dazu beitragen und sich aktiv beteiligen müssten, wenn es um die Zukunft der Stadt gehe. Diese Verantwortung könne man nicht von sich weisen, wenn man über Jahre und Jahrzehnte die Segnungen und Angebote seitens der Stadt immer dankend angenommen habe. Der Oberbürgermeister: „Der Wille zu bürgerschaftlichem Engagement muss noch deutlicher ins Bewusstsein gerückt und dazu noch intensiver von uns gefördert werden. Und dass das wunderbar funktionieren kann, dafür gibt es schon heute eine Vielzahl bester Beispiele.”
Quelle: DerWesten
Anmerkung: Das gängige Geschwätz, aber nichts neues. Nach wie vor ist die Dehm-Truppe nicht dazu in der Lage ein Gesamtkonzept vorzulegen. Das strukturelle Defizit ist inzwischen nach Aussage des Stadtkämmerers in der Ratssitzung vom vergangenen Donnerstag um ca. 20 auf inzwischen 154 Mio. Euro gestiegen. Damit wäre selbst der größte Posten des aktuellen „Sparpakets“, der Abbau von über 700 Arbeitsplätzen – wenn er denn schon umgesetzt worden wäre – bereits zu 2/3 wieder perdu.
Dehm sollte sich nicht in der Rolle des Kalfaktors des Arnsberger Regierungspräsidenten Diegel gefallen, sondern sich vielleicht einmal mit den Positionen der Präsidentin des Deutschen Städtetags, seiner Parteifreundin Petra Roth, beschäftigen. Diese hat schon im Jahre 2002 darauf hingewiesen, daß die Kommunen in erster Linie kein Ausgaben- sondern ein Einnahmeproblem haben. Unter anderem verursacht durch die Bundespolitik der Steuergeschenke an sogenannte „Besserverdienende“.
Frau Roth hat ihre Einschätzung der kommunalen Finanzprobleme erst jüngst beim „Essener Signal“, einem Zusammenschluß von 19 Städten des Ruhrgebiets und des Bergischen Landes, vorgetragen. Hagen ist -zumindest auf dem Papier – dort ebenfalls vertreten,
Man muß nicht allen Details des „Essener Signals“ zustimmen, es hebt sich aber wohltuend von intellektuell suboptimalen Sprüchen von Dehm, Diegel und ihrem Häuptling Rüttgers (zusammen: die „DDR“) ab.