Archive for Juni 2020

Corona-Ticker Hagen

30. Juni 2020

Stand: 30.06., 0:00 Uhr. Grafik: Stadt Hagen.

Hagen: 41,5 Prozent in Corona-Kurzarbeit

30. Juni 2020

Studie zeigt regionale Unterschiede

Deutsche Unternehmen versuchen, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise durch Kurzarbeit abzufedern. Regional ist die Quote dabei aber sehr unterschiedlich, hat die Hans-Böckler-Stiftung jetzt errechnet. So liegt die Kurzarbeiter-Quote in den meisten Städten und Kreisen des  Ruhrgebiets unter dem bundesweiten Durchschnitt von 31 Prozent.

Kurzarbeit werde in hohem Maße in Regionen genutzt, in denen die Metall- und Elektroindustrie verbreitet ist, insbesondere Standorte mit starker Automobilwirtschaft wiesen hohe Quoten auf, so die Autoren der Studie. In der Metropole Ruhr weist der Kreis Unna mit 46,7 Kurzarbeitern die höchste regionale Quote auf. Auch in Hagen (41,5 Prozent), Essen (36,1 Prozent) und im Ennepe-Ruhr-Kreis (45,4 Prozent) wurde für relativ viele Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt.

Im Deutschland-Vergleich sind die Quoten in Emden (56,0 Prozent) und Wolfsburg (52,2 Prozent) besonders hoch.

Philharmonisches Orchester im Radio

30. Juni 2020

WDR 3 sendet Mitschnitt vom „Konzert im Theater“

Zum Abschluss der Saison hat das Philharmonische Orchester Hagen unter der Leitung von Generalmusikdirektor Joseph Trafton im Großen Haus des Theaters Hagen als Live-Veranstaltung ein Konzert gegeben. Auf dem Programm standen Werke von Arvo Pärt („Cantus in Memoriam Benjamin Britten“), Johann Sebastian Bach (Cembalokonzert BWV 1056 mit dem Solisten Uroš Ugarković), Igor Strawinsky (Konzert für Kammerorchester) und Richard Wagner („Siegfried-Idyll“).

Dieses Konzert hat der WDR (Hörfunk) mitgeschnitten und sendet es am 14. Juli 2020 auf der Kulturradiowelle WDR 3 nach den Nachrichten ab 20.04 Uhr. Diese Konzertsendung kann man dann noch 30 Tage lang nachhören mit Hilfe des WDR 3 Konzertplayers, zu finden auf der WDR 3 Internetseite über den Button „Nachhören“.

Corona in Hagen: Keine Veränderung

29. Juni 2020

Stand: 29.06., 0:00 Uhr. Grafik: Stadt Hagen.

Wie könnten die Kommunalwahlen ausgehen?

29. Juni 2020

Versuch einer Projektion

Wie könnte das Ergebnis der Kommunalwahlen am 13. September in Hagen aussehen? Das ist die große Frage, die die politisch interessierten Menschen in der Stadt umtreibt. Wird es mit dem gewohnten Krämerseelentum weitergehen oder kündigen sich Umbrüche an, die die Stadt endlich einen entscheidenden Schritt voranbringen?

Letzteres wohl kaum, denn es sind keine Akteure im Anmarsch, die eine solche Kehrtwende glaubwürdig voranbringen könnten und vor allem – wollen. So wie es momentan aussieht, werden die altbekannten Darsteller den Kuchen unter sich aufteilen. Frischer Wind ist nicht in Sicht.

DOPPELWACHOLDER.DE hat einmal versucht darzustellen, wie das Ergebnis der Kommunalwahlen in Hagen sein könnte. Umfragen gibt es bisher nicht, daher hat DW auf die Ergebnisse der Wahlen von 2004, 2009 und 2014 zurückgegriffen und im Vergleich dazu auf die jeweils letzten Umfrageergebnisse zu Bundestagswahlen vor den entsprechenden Kommunalwahlterminen.

Aus der Differenz ergeben sich die Abweichungen zwischen Bundestrends und dem Wahlverhalten der Hagener. Zwar spielen bei Kommunalwahlen immer die lokalen Probleme eine große Rolle, aber der Einfluß der Bundespolitik schwingt im Hintergrund erfahrungsgemäß mit.

Die Ergebnisse der SPD beispielsweise lagen in Hagen im Durchschnitt um 7,8 Prozentpunkte über den Umfragezahlen für die Bundesebene. Bei der CDU verhielt es sich genau andersherum; sie schnitt in Hagen durchschnittlich um 6,1 Prozentpunkte schlechter ab.

Mit dem Rückgriff auf die vorhergegangenen Wahlen fließen langjährige Bindungen an die jeweiligen Parteien mit in die Projektion ein. Grundlage der verwendeten Bundestrends sind die Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen, die regelmäßig die Daten für das ZDF-Politbarometer liefert.

Die jüngsten berücksichtigten Daten sind die der FG Wahlen vom 26.06.2020. Für nur örtlich kandidierende Gruppen wie Hagen Aktiv und Bürger für Hohenlimburg sind naturgemäß keine Vergleichswerte verfügbar. Diese werden auf der Basis der Ergebnisse von 2014 unter Sonstige (SON) aufgeführt.

Das Thema „Piraten“ wird sich erledigt haben genauso wie das Mandat des REP- und Pro-Irgendwas-Vertreters Wolfgang Schulz. Dessen Stimmen dürften bei der AfD landen. Die hat erstmalig 2014 kandidiert, daher konnten hier keine langjährigen Wählerbindungen einbezogen werden, sondern nur die Daten von 2014 und die jüngste bundesweite Umfrage der FG Wahlen.

Berücksichtigt wurde auch die Reduzierung der Sitze im Rat auf 52. Unter diesen Prämissen würde die Sitzverteilung im zukünftigen Hagener Stadtrat wie folgt aussehen:

CDU  █ █ █ █ █ █ █ █ █ █ █ █ █ █ █ █ █ █ (18)

SPD  █ █ █ █ █ █ █ █ █ █ █ █ (12)

GRÜ  █ █ █ █ █ █ █ █ █ (9)

FDP  (1)

LIN   (1)

AfD  █ █ █ █ █ (5)

SON █ █ █ █ █ █ (6)

Es ist nur der Versuch einer Annäherung, die Realität wird sich erst am Abend des 13. September zeigen. Aber, soviel sei schon mal prophezeit, die Richtung dürfte stimmen.

Hagener Rat lehnt Extra-Radwege in den Sommerferien ab

29. Juni 2020

Temporäre Extra-Radwege im Straßenraum wird es in Hagen vorerst nicht geben – auch nicht während der verkehrsärmeren Sommerferien. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Mehrheitlich hat der Rat beschlossen, den Antrag an den Ausschuss für Umwelt, Stadtsauberkeit, Sicherheit und Mobilität zu verweisen. Der tagt das nächste Mal am 07.09.2020 – dann sind die Sommerferien vorbei.

Dazu:

Stellungnahme des Keune-Amtes (pdf)

Corona-Fälle steigen weiter

28. Juni 2020

Stand: 28.06., 0:00 Uhr. Grafik: Stadt Hagen.

Riepe-Entscheidung: Anwohner fühlen sich übergangen

28. Juni 2020

Das Sanitätshaus Riepe darf sich an der Knippschildstraße erweitern. Die Anwohner indes fühlen sich mehr als übergangen. (…)

„Für uns Anwohner geht es eigentlich konkret schon gar nicht mehr nur um Riepe und sein Vorhaben, sondern um das generelle Verhalten der Stadt Hagen, wie Bauvorhaben mit fragwürdigen Mitteln durchgedrückt werden sollen“, sagt Anna Knittler. (…)

„Wobei der Begriff der ‚Manufaktur‘ strategisch geschickt gewählt wurde. Er erweckt den Eindruck eines kleinen, emissionsarmen Betriebes, der sich unauffällig in das Landschaftsbild einfügt. Tatsächlich sehen wir uns aber mit einem Bauvorhaben von erheblichem Ausmaß inmitten eines ökologisch wertvollen Areals konfrontiert“, sagt Anna Knittler. Und weiter: „Gleichzeitig ist die Stadt Hagen aber stolze Teilnehmerin am vom Bund und Land NRW geförderten Projekt „Global nachhaltige Kommune“, trifft in diesem Zusammenhang vielfältige politische Absichtserklärungen zum Klima- und Artenschutz und spricht von gesundem Leben.“ (…)

Quelle: wp.de

Koloniale Spuren in der Hagener Innenstadt

28. Juni 2020

Die kolonialen Spuren in der Hagener Innenstadt können Interessierte am Freitag, 3. Juli, von 15 bis 17 Uhr bei einer Führung im Rahmen des Urlaubskorbes mit der Volkshochschule Hagen (VHS) und der FernUniversität (Lehrgebiet: „Geschichte Europas in der Welt“) entdecken. Der Treffpunkt ist auf dem Friedrich-Ebert-Platz, vor dem ehemaligen Ratskeller. Während der Führung wird die koloniale Vergangenheit Hagens im Stadtbild verortet.

Hagen liegt nicht am Meer und hier war kein Kolonialministerium angesiedelt. Die großen Entscheidungen im internationalen Handel wurden nicht zwischen Ruhrgebiet und Sauerland getroffen, sondern in Zentren wie Berlin, Hamburg oder Bremen.

Und doch zeigt gerade ein dezentrales Beispiel wie Hagen besonders deutlich, welche vielfältigen Verbindungslinien in der Zeit von 1850 bis 1960 zwischen Stadtgeschichte und Kolonialgeschichte bestanden. Koloniales Denken und Handeln war im Alltag fest verankert. Koloniale Vereine, Völkerschauen, unternehmerische Tätigkeit in Übersee, Auswanderung, die Entsendung von Missionaren und Kolonialbeamten, Alltagsrassismus, Straßenbenennungen und revisionistische Ansprüche verdeutlichen, dass koloniales Denken keine bloße Randnote von Stadtgeschichte ist.

Der Rundgang ist barrierefrei und die Gehstrecke beträgt rund zwei Kilometer. Die Teilnahme ist kostenlos, dennoch ist eine Anmeldung für den Kurs 1066 beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622 oder über die Internetseite vhs-hagen.de/anmeldung erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und es muss eine Mund-Nase-Bedeckung getragen werden.

VHS: Holzarbeiten mit Klaus Binke

28. Juni 2020

Mit Beil, Beitel, Holzschlegel und Raspel bildhauerisch an Holzskulpturen arbeiten: Das zeigt der Hagener Künstler Klaus Binke im Rahmen des Hagener Urlaubskorbes am Freitag, 3. Juli, zwischen 19 und 21 Uhr in der Kooperative K, Karlstraße 26, in Haspe. Vor Ort zeigt Klaus Binke (Foto: Birgit Andrich) auch die Atelierräume der Kooperative K.

Alle Teilnehmer bringen bitte ein kleines Schälmesser mit, da sie auch selbst mit Holz arbeiten werden. Bei Interesse kann ein Wochenend-Workshop für Holzbildhauerei zu einem späteren Zeitpunkt vereinbart werden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und eine vorherige Anmeldung unter E-Mail klaus.binke@gmx.de oder unter Telefon 015168157804 notwendig.

Corona in Hagen: 9 Neuinfizierte

27. Juni 2020

Stand: 27.06., 0:00 Uhr. Grafik: Stadt Hagen

Windkraft: Ratsmehrheit in Hagen setzt auf den Klageweg

27. Juni 2020

Trotz anderslautender juristischen Beratung, will eine Ratsmehrheit gegen weitere Windräder an der Hohenlimburger Stadtgrenze vorgehen. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Man merkt sofort: die Kommunalwahl steht vor der Tür und der Populismus blüht. Da wurde also ein juristisches Gutachten in Auftrag gegeben mit einem Ergebnis, das im Wahlkampf überhaupt nicht passt. Also soll jetzt ein neues her; ein Gefälligkeitsgutachten, das die Wahlkämpfer bis zum 13. September vor sich hertragen können. Die neue Begründung für eine Klage darf auch gerne mit heißer Nadel gestrickt sein, denn die Frist für die Klagebegründung läuft laut WPWR „bereits Mitte Juli ab“.

Ernsthafte Zweifel an dem vorliegenden Gutachten (siehe hier) konnte wohl auch CDU-Fraktionschef Stephan Ramrath, der selber Jurist ist, nicht anbringen. Man suche ausdrücklich einen „anderen Juristen“, der eine „qualifizierte Begründung für eine Klage vertrete“, so die Zeitung.

Dafür, so der CDU-Ratsherr laut WPWR weiter, „käme beispielsweise die fehlende Umweltverträglichkeitsprüfung in Frage“. Ein Aspekt, der nach Angabe des Gutachters allerdings „keinen Erfolg versprechenden Ansatz für die Klage“ böte.

Einen Gerichtstermin dürfte es vor dem Wahltag kaum geben. Danach ist alles gelaufen, die Ratsgeschäfte können weiter ihren gewohnten Gang gehen. Und die 6.000 Euro Prozesskostenrisiko? Geschenkt.

Hagen: Reiterverein will Räumung doch noch ausbremsen

27. Juni 2020

Der Gerichtsvollzieher klopft quasi an die Tür. Jetzt will der Reiterverein Hagen eine Räumung des Geländes im letzten Moment verhindern. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Eine merkwürdige Berichterstattung. Mitte Januar 2020 hatte das Hagener Landgericht entschieden, dass der Reiterverein das von der Stadt gepachtete Gelände an der Humpertstaße räumen muss. Nun ist, wenn man dem Artikel Glauben schenken darf, für den 11. August eine Zwangsräumung des Areals angesetzt. Der Clou (den die WPWR nur in einem Nebensatz erwähnt) ist aber, das der Reiterverein gegen das Urteil Berufung eingelegt hat, „über die erst am 14. Januar 2021 entschieden wird“.

Corona in Hagen aktuell

26. Juni 2020

5 Neuinfizierte, 2 Geheilte, Stand: 26.06., 0:00 Uhr. Grafik: Stadt Hagen.

Ein Dankeschön vom VRR

26. Juni 2020

Gültigkeit der Abos wird in den Sommerferien erweitert

Der Verwaltungsrat des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) hat eine spezielle Aktion für Abo-Kunden verabschiedet, mit der sich der Verbund und die im VRR zusammengeschlossenen Verkehrsunternehmen bei ihren Stammkunden bedanken möchten, dass sie trotz der Corona bedingten Einschränkungen der vergangenen Monate das Vertrauen in den Nahverkehr behalten haben.

Alle VRR-Abo-Kunden und Nutzer des VRR-Sozialtickets können in den NRW-Sommerferien 2020, montags bis freitags ganztägig verbundweit unterwegs sein – zudem kann der Ticketinhaber auch ein Fahrrad mitnehmen.

Damit können die Freizeitangebote im gesamten VRR in den Ferien mit dem ÖPNV erreicht werden. Wer also sonst mit seinem Ticket beispielsweise nur in Hagen unterwegs sein durfte, kann nun sechs Wochen lang von Montag bis Freitag den ganzen Tag durch das VRR-Gebiet fahren.

An den Wochenenden ist es zudem möglich durch ganz NRW zu reisen. Denn an den sieben Ferienwochenenden gilt die Aufwertung landesweit. Hier können alle VRR-Abo-Kunden ihr Ticket samstags und sonntags für unbegrenzte Fahrten in allen Nahverkehrsmitteln in ganz NRW nutzen – und dann sogar mit der gesamten Familie.

Das Angebot gilt für die Ticketinhaberin oder den Ticketinhaber und vier weitere Personen – konkret für zwei Erwachsene und drei Kinder bis einschließlich 14 Jahren. Dann ist allerdings eine Fahrradmitnahme nur möglich, wenn je Fahrrad ein entsprechendes NRW ZusatzTicket (FahrradTagesTicket NRW) gelöst ist.

Alle Details und FAQ

Zirkuspolka

26. Juni 2020

Ein Sommerferienangebot von Lutz Hagen, Kunst vor Ort und Circus Quamboni

Reisen ist in diesem Jahr schwierig, aber gerade die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass die Fantasie immer auf Reisen gehen und eine eigene Welt gestalten kann. Ein Meister der Fantasiereisen und Fabulierkunst ist der alte Zirkushund Igor. Immer wenn Polka-Musik ertönt, kommt er hinter dem Sessel hervor und erzählt mit großer Geste von seinen wilden Jahren beim Wanderzirkus.

Die Autorin Iris Anemone Paul hat das bezaubernde Bilderbuch „Polka für Igor“ geschrieben und gezeichnet und wurde dafür im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Das Lutz wird den mitreißenden Stoff im Herbst für die ganze Familie auf die Bühne bringen, unterstützt von jungen Artisten des Circus Quamboni.

Gefördert durch das Bundesprogramm „Kultur macht stark“ bieten Lutz Hagen, Circus Quamboni und Kunst vor Ort in den Sommerferien kreative Workshops rund um Igors Welt für alle an, die nicht verreisen können.

Beim Circus Quamboni haben Kinder zwischen 8 und 12 Jahren im Zeitraum vom 13.-18.7.2020 die Möglichkeit, selbst verschiedene Zirkustechniken kennenzulernen und auszuprobieren. Kunst vor Ort lädt auf öffentlichen Plätzen in Wehringhausen, Altenhagen und Haspe dazu ein, große Stoffbanner mit Zirkusmotiven und Ornamenten aus allen Ländern zu gestalten.

Abgerundet werden diese Workshops durch Probenbesuche im Lutz Hagen nach den Ferien und eine große gemeinsame Präsentation, sobald das im Herbst wieder möglich ist. Das Projekt soll eine kreative Reise von Hagen in die bunte Welt von Zirkus und Theater werden.

Die Teilnahme ist kostenlos. Infos und Anmeldung für den Circusworkshop bei Rolf Neuendorf unter 02331 – 3492027.

FernUni: Prof. Annette Elisabeth Töller berät ab 1. Juli die Bundesregierung

26. Juni 2020

Der Anruf aus Berlin kam überraschend für Prof. Dr. Annette Elisabeth Töller: Ob sie bereit wäre, zum 1. Juli Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) zu werden? Ein Angebot, dass man nicht ablehnt, denn die Bundesregierung in diesem äußerst anerkannten Gremium zu beraten, ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine große Anerkennung.

Und so wird die Politikwissenschaftlerin an der FernUniversität in Hagen in den nächsten vier Jahren auch zwei Tage pro Monat in Berlin arbeiten. Ausgewählt wurde die Leiterin des Lehrgebiets Politikfeldanalyse und Umweltpolitik vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), bestätigt vom Bundeskabinett. Mit dem SRU ebenso wie mit dem BMU ist Prof. Töller (Foto: Hardy Welsch) bereits seit mehreren Jahren als externe Expertin gelegentlich in Kontakt.

Im Kreise der sechs Kolleginnen und Kollegen fällt Annette Elisabeth Töller insofern „etwas aus dem Rahmen“, als sie sich nicht in erster Linie für bestimmte Umweltthemen interessiert, sondern vor allem für Querschnittsfragen zu politischer Prozesse und Institutionen: „Wie werden in der Umweltpolitik Entscheidungen getroffen? Wer hat welche Einflussmöglichkeiten? Wie wirken sich bestimmte institutionelle Regelungen aus? Warum haben umweltpolitische Maßnahmen in der Praxis oft nicht den gewünschten Erfolg? Dazu hat meine Disziplin, die Policyforschung, auch wissenschaftliche Instrumente anzubieten, nicht aber zur Beantwortung der Frage, ob etwa ein Immissionsgrenzwert bei 40 oder 50 µg/m3 liegen soll.“

Im Forschungsschwerpunkt Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit der FernUniversität etwa plant Töller insbesondere Forschungsprojekte zu den Auswirkungen von Verfahren, etwa auf den Windenergieausbau. Aber gerade weil sie sich als „Spezialistin fürs Allgemeine versteht“, hat sie auch schon zu vielen anderen umweltpolitische Themen gearbeitet, etwa zu Fracking, Bioökonomie oder Elektromobilität. Im Moment untersucht sie in verschiedenen Studien, ob die Klagen der Deutschen Umwelthilfe eigentlich in den betroffenen Städten zu einer Verbesserung der Luftqualität geführt haben.

Aktuelle Corona-Zahlen für Hagen

25. Juni 2020

12 Personen sind genesen und 3 haben sich neu infiziert. Die aktuelle Fallrate ist also um 9 gesunken. Stand: 25.06., 0:00 Uhr. Grafik: Stadt Hagen.

Häuserzeile in Wehringhausen wird abgerissen

25. Juni 2020

Baudezernent triumphiert

„Noch in diesem Sommer werden die Häuser Wehringhauser Straße 95-99 endlich dem Bagger zum Opfer fallen“, zeigt sich Baudezernent Henning Keune zufrieden. Die Häuserzeile stand als Synonym für Leerstand, marode Bausubstanz und Vermüllung in den Hinterhöfen. Wohnen ist aus Sicht der Stadt in der eingeklemmten Lage der Häuser zwischen Bahnlinie und Wehringhauser Straße aufgrund des Lärms nicht möglich.

Das ist in der Tat so, aber auf die Ursachen dieses Zustands geht der Baudezernent nicht ein. Vielleicht kann er es auch gar nicht, er ist ja ein Neuling in Hagen. Und ganz nebenbei gehörte es hierzulande in der Vergangenheit bekanntlich mehrfach zur politischen Praxis, auch denen noch eine Chance zu geben, die anderswo niemand mehr haben will. Ein wahrlich karitatives Denken – natürlich nur für die oberen Etagen.

Keune übt sich derweil in kriegerischer Rhetorik: Da werden Häuser „zum Opfer fallen“ und „dem Erdboden gleichgemacht“. Auch die bereits hinlänglich bekannten Sündenböcke werden wieder aufgefahren, denn finanziert werde der Abriss über das Förderprogramm „Modellvorhaben Problemimmobilien“. Das habe das Land – so jedenfalls die tendenziöse Darstellung der Verwaltung – nicht etwa wegen jener Hauseigentümer aufgelegt, die genauso marode sind wie ihre Immobilien; nein – auch hier muss abermals die „Zuwanderung aus Süd-Ost-Europa“ herhalten.

Dass die Häuser überhaupt in eine derart prekäre Lage kommen konnten und jetzt nur noch der Abriss übrig bleibt, hat wenig mit Zuwanderen zu tun, sondern ist Ergebnis einer über Jahrzehnte exerzierten verfehlten Verkehrspolitik, deren Protagonisten die Stadt ausschließlich durch die Windschutzscheibe betrachtet haben.

Straßen wurden nur als Einfallrouten für das Innenstadt-Business betrachtet, die Interessen der Anwohner spielten keine Rolle. Denen blieb nur der Ausweg, sich möglichst aus dem Staub zu machen – und das im wahrsten Sinne, Stichwort: Feinstaub. Die verlassenen Häuser wurden dann von gewieften Immobilienhaien an die Ärmsten der Armen vermietet, im Vertrauen darauf, dass im Zweifelsfall das Jobcenter zahlt. Investitionen in den Erhalt waren von dieser Klientel nicht eingepreist.

Die nun in Ansätzen eingeleitete Verkehrswende ist nicht der Einsicht der politischen Akteure zu verdanken, sondern lediglich drohender Gerichtsverfahren und hoher Bußgelder wegen andauernder Verstöße gegen EU-Recht.

Der Abriss an der Wehringhauser Straße wird nicht der letzte sein, schon sind Forderungen aus Kreisen der Allianz des Grauens (CDU, FDP, Grüne) laut geworden, auch die Häuserzeile gegenüber dem Finanzamt zu beseitigen. Die eigentliche Ursache auch hier: eine unkontrollierte Überflutung der Stadt mit Pkw und Lkw.

Spatenstich für Radwegbrücke über die Volme

25. Juni 2020

Heute beginnt der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) den Neubau der Fuß- und Radwegbrücke über die Volmemündung. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich bis Ende Mai 2021 andauern.

Der Neubau wird mit Hilfe von Fördermitteln des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms des Landes NRW und Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ finanziell gefördert. Außerdem übernimmt der Regionalverband Ruhr (RVR) den 20-prozentigen Eigenanteil bei der Finanzierung. Das Investitionsvolumen beträgt 2,4 Millionen Euro.

Der Brückenüberbau wird in Stahlweise errichtet. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 132 Meter und die drei Innenfelder haben jeweils eine Spannweite von 30 Metern. Die tragende Konstruktion des Überbaus bildet als sogenannter Trogquerschnitt zwei außenliegende durchlaufende Rohrfachwerke. Der Überbau lagert auf vier Pfeilern und zwei Widerlagern aus Stahlbeton.

Während der Arbeiten muss der Fuß- und Radweg im Bereich der Baustellenzufahrt gesperrt werden. Es handelt sich um den Abschnitt an der Nordostseite (volmeseitig) der B54 vom Vorhaller Kreisel bis zur Kreuzung Brünninghausstraße auf der Herdecker Straße. Radfahrer und Fußgänger nutzen in diesem Zeitraum bitte die gegenüberliegende Straßenseite. Die Umleitung ist ausgeschildert.

Neue Chancen für mehr Solarstrom

25. Juni 2020

„Mit der Wegnahme des Solardeckels haben wir endlich die weitere Förderung von Solaranlagen möglich gemacht“, teilt der Hagener SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel mit. Nun sei der Weg frei für weitere große Schritte.

Röspel ist überzeugt, dass Deutschland deutlich mehr Solarstrom erzeugen kann. Die Reform des Mieterstromrechtes, die Mietern die Möglichkeit einräumen soll, die auf dem Dach ihres Mehrfamilienhauses produzierte Solarenergie kostengünstig zu nutzen, soll einen Beitrag dazu leisten. Doch nun müsse es auch ein eigenes Programm geben, fordert Röspel: „Ich kann mir auch eine Installationspflicht und –förderung von Solarzellen auf neuen Dächern vorstellen.”

Platz wäre auf Deutschlands Dächern ausreichend vorhanden. Eine Studie aus dem Jahr 2018 in den 14 größten deutschen Städten habe ergeben, dass in Nürnberg fast 50 Prozent der Neubauten mit Solaranlagen ausgerüstet werden, in Düsseldorf nicht einmal zehn Prozent und in Hamburg nur 7,2 Prozent. „Dabei ist jedes neue Dach ohne Solaranlage eine vertane Chance für den Klimaschutz und eine verbrauchernahe Stromversorgung”, ist Röspel überzeugt: „Wir müssen die Energiewende endlich auch auf die Dächer in unseren Städten bringen.“

40 Millionen: Diese Hagener Firmen bekamen Corona-Hilfe

25. Juni 2020

Wer hat in Hagen Corona-Soforthilfen beantragt? Und wie viel Geld ist dabei geflossen? Ein Überblick, welche Branchen besonders profitierten. (…)

Quelle: wp.de

Dazu:

Bilanz der Corona-Soforthilfe NRW
Eine Übersicht der Bezirksregierung Arnsberg (pdf)

Einen Vergleich der Kreise und kreisfreien Städte im Regierungsbezirk Arnsberg gibt es ab der Seite 16. Es schließt sich ab Seite 23 eine Einzelbetrachtung dieser Kreise und kreisfreien Städte an. Daten zu den kreisangehörigen Gemeinden im Regierungsbezirk Arnsberg, auch nach Wirtschaftsbereichen aufgegliedert, folgen ab Seite 41.

Corona in Hagen: Jetzt schon 49 akute Fälle

24. Juni 2020

Weiterer Schüler positiv getestet: Hohenlimburger Gymnasium geschlossen

Stand: 24.06., 0:00 Uhr. Grafik: Stadt Hagen.

Das Gesundheitsamt der Stadt Hagen hat sich in Absprache mit der Schulleitung des Gymnasiums Hohenlimburg dazu entschlossen, nach dem heutigen Unterricht die Schule vorsorglich bis zum Ferienbeginn zu schließen. In der bereits unter häuslicher Quarantäne stehenden Lerngruppe aus insgesamt 23 Schülern, die separat unterrichtet wurde und die Pausen miteinander verbracht hat, wurde ein weiterer Schüler positiv auf das Coronavirus getestet.

Wie bereits gestern mitgeteilt, werden am kommenden Samstag noch einmal alle bislang negativ getesteten Schüler und Lehrer auf das Coronavirus getestet. Sollte dieser zweite Test negativ ausfallen, werden die Schülerinnen und Schüler in die Sommerferien entlassen. Alle positiven Fälle verbleiben in 14-tägiger Quarantäne.

OB-Wahl: Bücker tritt wieder an

24. Juni 2020

Hagen Aktiv stellte Kandidaten für die Kommunalwahl auf

Um der Corona-Schutzverordnung hinreichend Rechnung tragen zu können, trafen sich die Mitglieder der Wählervereinigung Hagen Aktiv in der Aula des Ricarda-Huch-Gymnasiums, um ihre Kandidaten für die Kommunalwahl am 13. September aufzustellen.

Als Oberbürgermeisterkandidat tritt erneut der Hagen Aktiv-Vorsitzende Dr. Josef Bücker an, der auch die Reserveliste für den Rat anführt. Bei den letzten Kommunalwahlen 2014 hatte Bücker mit 8,8 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen hinter Erik O. Schulz (parteilos, 47,8 Prozent) und Horst Wisotzki jr. (SPD, 35,6 Prozent) den dritten Platz erreicht.

Auf den für Hagen Aktiv aussichtsreichen weiteren Plätzen der Reserveliste finden sich Michael Gronwald, Jochen Löher, Pina Ribaudo und Olaf Born. 2014 zogen fünf Mitglieder der Wählervereinigung in den Rat ein, von denen ihr Jacques Kempkens schon nach kurzer Zeit wieder abhanden kam – er wechselte zur AfD, die damit Fraktionsstatus erreichte.

Für die BV Mitte kandidieren auf den vorderen Plätzen Gertrud Masuch, Tim O. Riemann und Andreas Darda. 2014 errang Hagen Aktiv dort zwei Mandate.

Auch in der BV Nord reichte es bei den letzten Wahlen für zwei Plätze. Diesmal sind Jochen Löher, Kevin Arutyunyan und Eva-Maria Bücker nominiert.

In der Hohenlimburger BV-Liste stehen hier Karin-Nigbur Martini, Olaf Born und Andrea Lohse. Bisher ist die Wählervereinigung in dem Gremium mit einem Sitz vertreten.

In Eilpe/Dahl (aktuell ein Mandat) tritt Hagen Aktiv mit Udo Pfeiffer, Angelika Wilke und Angelika Bangert an.

Und für die BV Haspe schließlich kandidieren Michael Gronwald, Rainer Krimme und Christian Hoffmann auf den aussichtsreichen Plätzen. Dort konnte Hagen Aktiv 2014 zwei Sitze erringen.

Coronafälle an zwei Hagener Schulen

23. Juni 2020

Gesundheitsamt: Wiederanstieg der Infektionen wegen Lockerungsmaßnahmen

Corona in Hagen, Stand: 23.06., 0:00 Uhr. Grafik: Stadt Hagen.

An zwei Hagener Schulen, der Fritz-Steinhoff-Gesamtschule und dem Gymnasium Hohenlimburg, sind insgesamt drei Coronafälle aufgetreten.

Die infizierte Person am Gymnasium Hohenlimburg hat sich im familiären Umfeld angesteckt. Das Gesundheitsamt der Stadt Hagen konnte die Kontaktpersonen ermitteln und hat daraufhin bei insgesamt 23 Schülern, inklusive der infizierten Person, und drei Lehrern Testungen durchgeführt. Alle betroffenen Personen sind in häuslicher Quarantäne und werden am kommenden Samstag, 27. Juni, noch einmal auf das Coronavirus getestet. Sollte dieser zweite Test negativ ausfallen, werden die Schülerinnen und Schüler in die Sommerferien entlassen. Die möglicherweise positiven Fälle verbleiben in 14-tägiger Quarantäne.

An der Fritz-Steinhoff-Gesamtschule in Helfe sind zwei Schüler aus zwei Jahrgängen positiv getestet worden. Zu den Kontaktpersonen zählen zwei Klassen mit insgesamt 27 Schülern sowie fünf Lehrer, die sich alle in Quarantäne befinden. Das Gesundheitsamt wird alle Kontaktpersonen auf Corona testen und hat die Schule in Rücksprache mit der Schulleitung vorsorglich bis zum Ferienbeginn geschlossen. Eine zweite Testreihe wird dann auch hier darüber entscheiden, ob eine Verlängerung der Quarantäne notwendig sein wird oder nicht.

„In Anbetracht der Schulgröße in Helfe und der Verteilung auf zwei Jahrgänge haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen“, sagt Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes. „Anders als an der Fritz-Steinhoff-Gesamtschule handelt es sich am Gymnasium Hohenlimburg nur um eine klar abgegrenzte Lerngruppe, die separat unterrichtet wurde und die Pausen miteinander verbracht hat.“

Generell kontrolliert das Gesundheitsamt in Hagener Schulen und Betreuungseinrichtungen bei Hinweisen und hält sich an den Infektionsschutz, um einer weitreichenden Verbreitung entgegen zu wirken. Wenn eine Person positiv auf das Coronavirus getestet wird, richtet sich das Gesundheitsamt nach den Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI). Das bedeutet, dass alle Kontaktpersonen der Kategorie eins, also enge Kontakte, in Quarantäne müssen und präventiv getestet werden.

Nachdem die Corona-Fallzahlen für Hagen zunächst rückläufig waren und sich bis Mitte Juni im einstelligen Bereich bewegt haben, beobachtet das Gesundheitsamt seitdem einen kontinuierlichen Anstieg von Infizierten. Aktuell gibt es 37 positive Fälle in Hagen.

„Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keinen Infektionsherd, der für die steigenden Zahlen sorgt. Bei der Rückverfolgung der Infektionsketten sehen wir, dass es sich größtenteils um jüngere Personen und Familien handelt. Den Wiederanstieg würden wir deshalb auf die Lockerungsmaßnahmen zurückführen“, sagt Dr. Scholten. Ein Familienmitglied infiziert sich beispielsweise bei der Arbeit und gibt das Virus dann an die übrigen Familienmitglieder weiter. Innerhalb eines Haushaltes ist eine gegenseitige Infektion mit dem Virus dann nur schwer aufzuhalten.

„Wir möchten besonders die jüngeren Hagenerinnen und Hagener bitten, sich trotz Lockerungen an die geltenden Abstands- und Hygieneregeln sowie die Mundschutzpflicht zu halten“, sagt Dr. Scholten. Menschen, die sich krank fühlen, sollen frühzeitig telefonischen Kontakt zu ihrem Hausarzt aufnehmen und sich dort gegebenenfalls auf COVID-19 testen lassen.

Schulkampf: Modifizierter Backlash

23. Juni 2020

Hagener Konservative wollen weitere Gesamtschule mit allen Mitteln verhindern

CDU, FDP und Grüne bauen immer neue Hürden auf, um die Gründung einer vierten Gesamtschule in Hagen zu verhindern. Dabei wäre sie dringend erforderlich, um der enormen Nachfrage endlich gerecht zu werden.

Seit Jahren muss jährlich eine dreistellige Zahl an Interessenten abgewiesen werden, weil nicht genügend Plätze zur Verfügung stehen. Aktuell sind es 140 Bewerber, die keinen Platz bekommen können, in den zurückliegenden Jahren waren es bis zu 300. Die Politik, die immer den „Elternwillen“ auf ihre Fahnen schreibt, hat das lange Zeit nicht interessiert.

Nachdem die Hagener SPD das Thema für sich entdeckt hat, laufen die Konservativen Sturm, wie DOPPELWACHOLDER.DE schon im April berichtete („Klassenkampf in Hagen-Mitte“). Inzwischen haben die Schulkämpfer ihre Position leicht modifiziert und mit neuen Merkwürdigkeiten angereichert.

Hauptstoßrichtung ist wie gehabt, zu verhindern, eines der sechs Gymnasien im Stadtbezirk Hagen-Mitte in eine Gesamtschule umzuwandeln. Anbieten würde sich dafür das nachfrageschwächste Gymnasium, die Ricarda-Huch-Schule.

Die Lehranstalt war – neben dem Fichte-Gymnasium („Kebab-High-School“) – in konservativen Kreisen geradezu verschrieen, weil sich dort auch in größerer Anzahl Schüler mit fremdklingenden Namen auf eine akademische Laufbahn vorbereiteten. Das kam in der Dünkelszene nicht so gut an, die aber inzwischen begriffen haben dürfte, dass sie den Lauf der Dinge nicht mehr aufhalten kann.

Also wurde strategisch umgesattelt. Der sich als elastisch erweisende schulpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Walter, schmeichelt darob: „Für viele Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund ist „die Ricarda“ (…) das bevorzugte Gymnasium und attraktive Sprungbrett zu Abitur und Studium.“ Walter begründet seine Position mit „sozialen Aspekten“.

Eine allzu durchsichtige Argumentation mit rassistischem Beigeschmack. Dem CDU-Mann schwebt offenbar vor, aus dem Ricarda-Huch-Gymnasium ein schulisches Sammellager für Schüler mit sogenanntem „Migrationshintergrund“ zu machen, damit die Lieblinganstalten des Hagener Bürgertums wie das Albrecht-Düren-Gymnasium weiterhin „sortenrein“ bleiben. Eine Art Hagener Variante von Bildungs-Apartheid.

Pro-Ricarda-Unterstützung erhält Walter von der FDP. Deren Sprecherin im Schulausschuss, eine Katja Graf (?), tönt erst einmal frechweg, die SPD-Vorschläge würden „von der Mehrheit der Eltern“ nicht unterstützt. Eine Behauptung, die sie nicht belegen kann.

Die mittlerweile komplett abgerockte FDP hat wahrlich bessere Zeiten erlebt, auch schulpoitisch. „Neue Lebenschancen in einer offenen Gesellschaft“ war das Kapitel im Wahlprogramm 1969 der FDP überschrieben, in dem die Partei ihre schulpoitischen Vorstellungen beschrieb: „Die Schranken zwischen den Schultypen erschweren die Entfaltung der Vielfalt vorhandener Talente.“ Ein Plädoyer für die Gesamtschule. Längst vergangene Zeiten, heute regieren die Sprüche eines Unterhemdenmodels.

Die Dritten im Bunde, die Grünen, passen sich flexibel der aktuellen Lage an. Zunächst stand eine Gesamtschule im Stadtbezirk Hohenlimburg im Fokus; mir der nachvollziehbaren Begründung, dass in diesem Stadtbezirk eine solche Schulform nicht zur Verfügung steht. Dann wendete sich der Blick dem Stadtbezirk Mitte zu. Immerhin an Einwohnern dreimal so groß und ebenfalls ohne Gesamtschule. Jetzt unterstützten die Grünen den Standort Wehringhausen, wobei es der Partei am Herzen liegt, mit der dort ansässigen „Freien evangelischen Schule“ (Fesch) pfleglich umzugehen.

Die Fesch, getragen von fundamentalistisch orientierten „Christen“, wird fast ausschließlich mit Steuermitteln finanziert. „Gründungsmitglied und Schulträger der Freien Evangelischen Schule Hagen“ ist nach eigenen Angaben Christa Stiller-Ludwig, stellvertetrende Umweltamtsleiterin der Stadt Hagen und Vorstandsmitglied des Kreisverbands Hagen der Grünen.

Die von der Fesh angemieteten Räumlichkeiten können laut Auskunft der Verwaltung in der Bezirksvertretung Mitte am 27.02.2020 jährlich gekündigt werden. Die Suche nach einem weiteren Verbleib an einem anderen Standort wäre ausschließlich Angelegenheit dieser Privatschule – und nicht der Öffentlichkeit und der von ihr finanzierten Stadtverwaltung.

Restplätze bei den Kulturstrolchen

23. Juni 2020

Jetzt heißt es schnell sein: Die Bewerbungsfrist für die zweiten Klassen aller Grund- und Förderschulen zum landesweiten Förderprogramm „Kulturstrolche“ endet in einer Woche (30. Juni).

Das Programm ermöglicht den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern Zugang zu den verschiedenen Kunstsparten Theater, Musik, Literatur, Medien, Geschichte, Kunst und Tanz. Außerdem haben die Kinder die Möglichkeit, die kulturelle Vielfalt von Hagen zu entdecken. Die Kulturstrolche bringen Kinder und Kultur zusammen und ermöglichen den Zugang zu kulturellen Einrichtungen der Stadt, unabhängig von kulturellem Vorwissen oder finanziellen Gegebenheiten der Eltern.

Zum Ende dieses Schuljahrs verlassen sechzehn vierte Klassen aus acht verschiedenen Grundschulen das Projekt als echte „Kulturexperten“. Nach den Sommerferien startet mit dem Schuljahr 2020/21 ein neuer dreijähriger Förderzyklus des Programms in Hagen.

Die Bewerbung sollte die folgenden Angaben enthalten: Name der Schule, Klassen, Anzahl der Schülerinnen und Schüler der Klasse, Name Klassenlehrer oder ein Ansprechpartner mit Zuordnung zur Klasse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Die Informationen können dann an das Kulturbüro Hagen unter E-Mail anna.stenz@stadt-hagen.de gesendet werden. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Kulturbüros oder auf www.kulturstrolche.de.

Zahl der Corona-Fälle in Hagen steigt weiter

22. Juni 2020

Stand: 22.06., 0:00 Uhr. Grafik: Stadt Hagen

94 Prozent für Wolfgang Jörg – von der SPD

22. Juni 2020

Mit 94 Prozent Zustimmung kürten die SPD-Delegierten Wolfgang Jörg am Samstag zu ihrem Oberbürgermeisterkandidaten. Damit erhielt er sogar mehr Stimmen als Erik O. Schulz bei seinen Unterstützern von der CDU, die mit 92 Prozent für eine erneute Kandidatur des jetzigen Hagener Oberbürgermeisters votierten.

Bei der Wahlkonferenz in der Stadthalle warb Jörg für eine sozial-ökologische Politik. Der SPD-Kandidat kritisierte die Allianz von CDU/FDP und Grüne mit ihrem OB Schulz scharf und warb engagiert für den fälligen Politikwechsel im Hagener Rathaus.

Mit realen Wahlergebnissen haben diese Zahlen natürlich nichts zu tun. Darüber entscheiden alle wahlwilligen Hagener bei der Kommunalwahl am 13. September.

Corona-Zahlen so hoch wie vor einem Monat

21. Juni 2020

Die Anzahl der akuten Corona-Fälle in Hagen ist inzwischen wieder so hoch wie vor einem Monat. Zwischenzeitlich war die Zahl der aktuell Infizierten bereits für mehrere Tage auf nur noch 2 gesunken, seit gut einer Woche steigt sie täglich wieder an und liegt mittlerweile bei 35 – Locker-Laschet sei Dank! Stand: 21.06., 0:00 Uhr. Grafik: Stadt Hagen.

Gemeindesteuer für alle Wirtschaftsbereiche

21. Juni 2020

SIHK-Wahlprüfsteine zur Kommunalwahl 2020: Auch Freiberufler sollen zahlen

Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) hat ihren Wunschzettel zu den im September anstehenden Kommunalwahlen vorgelegt. In insgesamt zwölf Eckpunkten fassen die SIHK-Wahlprüfsteine die aus Sicht der regionalen Wirtschaft maßgeblichen wirtschaftspolitischen Leitlinien für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort zusammen.

Dabei reicht das Themenspektrum von Kommunalfinanzen, über Flächen, Infrastruktur, Verwaltung, Umwelt, Bildung bis hin zum Image von Wirtschaftsstandorten. Zudem werden kommunalpolitische Entscheidungsträger durch die Bewältigung der Corona-Krise gefordert.

Neben erwartbaren Floskeln wie „Freiheit und Verantwortung“ und „verantwortungsbewusste Unternehmerinnen und Unternehmer“ enthält das Papier einige Positionen, die in dieser Form in der Vergangenheit aus dem Wirtschaftslager nicht zu hören waren. Die werden auch gar nicht weit hinten versteckt, sondern gleich in Punkt 1 präsentiert: „Stabilität von kommunalen Steuern und Abgaben gewährleisten“.

Wer nun erwartet hätte, nun setze wieder das obligatorische Lamento über die ach so hohe Steuerbelastung für die gebeutelte Wirtschaft an, wird enttäuscht sein. Die SIHK greift im Gegenteil eine Forderung auf, die bisher eher aus Richtung kritischer Ökonomen und tendenziell linker politischer Strömungen kam.

Es sei „jetzt an der Zeit, mit einer tiefgreifenden kommunalen Finanzreform eine nachhaltige Lösung zu schaffen, die sich streng an das Konnexitätsprinzip hält“, hält die Kammer jenen Kommunalpolitikern den Spiegel vors Gesicht, die zwar seit Jahren formal ähnliche Forderungen stellen, diese aber aus Rücksichtnahme auf ihre Parteifreunde im Land und vor allem im Bund nie mit dem nötigen Nachdruck verfolgt haben.

Ein weiterer Stärkungspakt, wie ihn die alte rot-grüne Landesregierung NRW aufgelegt hatte und die mit Zwangsmaßnahmen gegenüber den Kommunen verbunden war, ist nach Ansicht der SIHK keine Lösung, da er nur „eine neue Welle von Erhöhungen der Realsteuerhebesätze“ in Gang setzte. In Hagen führte dieses Konstrukt zu einer massiven Steigerung der Gewerbe- und vor allem der Grundsteuer, die auch von den Mietern zu zahlen ist.

Hochverschuldete Kommunen wie Hagen hätten keine Aussicht, sich allein durch Sparmaßnahmen zu sanieren, meint die Kammer. Nur ein kommunaler Altschuldenfonds mache einen finanziellen Neubeginn möglich, so die SIHK.

Eine Einschätzung, die ein Grüppchen wie die FDP, die sich immer als Zuarbeiterin der Wirtschaft verstanden hat, geradezu erschüttern muss. In ihrem Kommunalwahlprogramm 2014 hatte die Partei noch stolz verkündet: „Die FDP hat als einzige Partei immer wieder auf echte Einsparungen gedrängt. Sie hat mehr Einsparvorschlägen zugestimmt als alle anderen Fraktionen im Hagener Rat.“ Und jetzt das.

Erst recht auf Zinne dürften die Freidemokraten durch ein weiteres Ansinnen der SIHK gebracht werden. Danach solle „eine verlässliche Finanzierungsgrundlage mit Hebesatzrecht“ geschaffen werden, „die alle in der Gemeinde wirtschaftlich Tätigen einbezieht“.

Das bedeutet im Klartext: Nicht nur Gewerbebetriebe, sondern auch land- und forstwirtschaftliche Betriebe sowie Freiberufler sollen in die Besteuerung einbezogen werden. Davon wäre dann etwa auch der Dentist Lars-Peter Hegenberg betroffen, als Hagener FDP-Vorsitzender Nachfolger des über zwielichtige Tweets gestolperten Uli Alda.

SIHK-Positionen zu den Kommunalwahlen 2020 (pdf)

„Nimm es hin, dass ich was Besondres bin“

21. Juni 2020

Robert-Gernhardt-Abend mit Christoph Rösner
27.06.2020, 20:00 Uhr, Werkhof Hohenlimburg

„Lieber Gott, nimm es hin, / dass ich was Besondres bin.“ Und er war etwas ganz Besonderes, der Gernhardt, der Robert. Der Verspielte, der Blödellyriker und Erotomane mit dem unbändigen dichterischen Spieltrieb, der sich selbst in der Nachfolge von Kästner, Tucholsky, Jandl, Heine und anderen – nicht nur humoristischen – Großdichtern der Deutschen Lyrik verstand.

Er liebte es zu kokettieren mit seiner Rolle als Dichter. „Der Künstler geht auf dünnem Eis. / Erschafft er Kunst? Baut er nur Scheiß?“ Ob er nur Letzteres gebaut hat oder mit einzigartiger Dichtkunst in die Ruhmeshalle der deutschen Wortkunst Einzug gehalten hat, wird Christoph Rösner in diesem kurzweiligen, humoristischen und höchst unterhaltenden eindrucksvoll klären.

Gernhardt ist Gott, Teufel, Engel, Clown, Denker und Eulenspiegel in Personalunion. In ihm personifiziert sich die Leichtigkeit des Dichtens in schweren Zeiten. Ob als Gag-Schreiber für Otto, als TITANIC-Mitbegründer, als durchgeknallter Verseschmeid oder als Universalgenie, für das die Sprache eine nie versiegende Quelle der Reim- und Schreiblust war – Robert Gernhardt hat unauslöschliche Spuren hinterlassen.

„Den ‚Großdichter‘ hatte Christoph Rösner sich mit viel Respekt, mit ganz viel Liebe und noch mehr Humor vorgenommen und den gedichteten Nonsens wie den zwischenmenschlichen Tiefgang mit rezitativer Kraft, vollem Körpereinsatz, sprühendem Witz und einfühlsamer Stimme zum Leben erweckt“.

Westfälische Rundschau, Hagen

Corona: Aufwärts – auch ohne Tönnies

20. Juni 2020

Jetzt sind es in Hagen schon wieder 30 akute Corona-Fälle. Stand: 20.06., 0:00 Uhr, Grafik: Stadt Hagen.

Ein wahrhaft paradiesisches Konzert

20. Juni 2020

Samstag, 27. Juni 2020, 19.30 Uhr, und Sonntag, 28. Juni 2020, 15.00 Uhr, Theater Hagen, Großes Haus

Zum Abschluss dieser außergewöhnlichen Spielzeit wird im Theater Hagen ein wahrhaft paradiesisches Konzert erklingen: Himmlische Stimmungen treffen hier auf Idyllen der Natur und tief private Geschichten des Glücks.

Der estnische Komponist Arvo Pärt hat mit seinem Cantus in Memoriam Benjamin Britten ein schwebendes Stück geschaffen, dessen Streicherklänge eine ebenso zarte wie andächtige Gedenkmusik für den tief bewunderten englischen Kollegen bilden.

Ein ebenso berühmtes wie rätselhaftes Werk ist Johann Sebastian Bachs Cembalokonzert in f-Moll BWV 1056, dessen wunderbar gesanglicher Mittelsatz zu den beliebtesten Kompositionen des barocken Meisters zählt. Cembalist ist Uroš Ugarković, der seit kurzem an diesem Haus wirkt und zuvor bereits vielfach als Solist aufgetreten ist.

Das Vorbild Bachs war auch Igor Strawinsky gegenwärtig, als er 1938 das Konzert für Kammerorchester mit dem Titel Dumbarton Oaks schrieb. Das gleichnamige Anwesen an der amerikanischen Ostküste inspirierte ihn zu einem Werk von klassizistischer Schönheit, in dem die barocken Vorlagen auf die rhythmische Raffinesse Strawinskys treffen.

Richard Wagners Siegfried-Idyll überführt die Idee des Paradieses in die Welt der Imagination. Unter der Verwendung von Motiven seiner gleichnamigen Oper schuf er hier, anlässlich des Geburtstages seiner Frau Cosima, eine Tondichtung, deren lyrische Naturstimmungen geradezu bildhafte Wirkung erschaffen.

Es spielen Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Hagen unter der Leitung von Generalmusikdirektor Joseph Trafton (Foto: Theater Hagen).

Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 15 Uhr sowie 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn) und unter Tel. 02331 / 207-3218.

Die Zeichen der digitalen Zeit früh erkannt

20. Juni 2020

Am Samstag, 20. Juni, wird Prof. Helmut Hoyer 70. Er leitete die FernUniversität von 1997 bis 2016 fast 19 Jahre lang. In dieser Zeit wurden u.a. entscheidende Weichen für die Digitalisierung der universitären Fernlehre gestellt.

„Heute sagen die Menschen: Wenn es die FernUni nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Ein größeres Lob kann es nicht geben.“ Mit diesem erfreulichen Fazit zog sich Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer (Foto: Veit Mette) im März 2016 in den Ruhestand zurück. Fast 19 Jahre lang hatte er die Geschicke der mit 76.000 Studierenden größten Hochschule in Deutschland als Rektor gelenkt. Am Samstag, 20. Juni, wird er 70 Jahre. Für seine vielfältigen Verdienste erhielt Hoyer das Bundesverdienstkreuz und den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.

Galt die FernUniversität nach der Aufnahme des Studienbetriebs 1975 noch als „Paradiesvogel“ in der deutschen Hochschullandschaft und als „sozialistisches Bildungsexperiment“, so konnte sie nicht zuletzt in der „Ära Hoyer“ ihren Ruf als erste Adresse für ein wissenschaftliches Studium neben Beruf und anderen Verpflichtungen weiter festigen und eine weltweite Vorreiterrolle beim digitalen Lehren und Lernen übernehmen.

Nach seiner Wahl zum Rektor im April 1997 forcierte Helmut Hoyer die Entwicklung ihres modernen, netzgestützten Studiensystems: Der „Lernraum Virtuelle Universität“, der auf Entwicklungen in der Hagener Elektrotechnik und der Informatik basierte, wurde fit gemacht für den Regelbetrieb und stetig weiterentwickelt. So erhielt die Digitalisierung der Fernlehre unter Hoyer und seiner Nachfolgerin Prof. Dr. Ada Pellert einen kräftigen Schub. Angesichts der Coronakrise konnte die FernUniversität im April 2020 sogar den deutschen Präsenzhochschulen anbieten, sie bei der Digitalisierung ihrer Lehre zu unterstützen.

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Kaufhof Hagen bleibt

19. Juni 2020

Die krieselnde Handelskette Galeria-Karstadt-Kaufhof hat bekannt gegeben, welche 62 Filialen geschlossen werden. Während beispielsweise sowohl das Karstadt- als auch das Kaufhof-Haus auf der Dortmunder Einkaufsmeile Westenhellweg geschlossen werden, bleibt die Filiale in der Hagener Elberfelder Straße bestehen.

Nach Überzeugung der Unternehmensführung ist die Schließung von mehr als einem Drittel der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen der einzige Weg, um das Unternehmen zu retten.

Lockerungen wirken: Schon 27 akute Fälle

19. Juni 2020

Corona-Statistik Hagen, Stand: 19.06., 0:00 Uhr. Grafik: Stadt Hagen

Nase voll

19. Juni 2020

Die Hagener SPD hat offenbar ein Drogenproblem

Sucht ist eine Krankheit und Kranke soll man nicht öffentlich vorführen. Deshalb werden hier auch keine Namen genannt. Trotzdem muss die Frage erlaubt sein, ob Drogenabhängige in leitender Position im Politikbetrieb tätig sein sollten.

Bekannt ist, dass wenigstens zu besonderen Anlässen wie der ratsinternen Weihnachtsfeier im Anschluss an die letzte Sitzung im Dezember, die Eversbuschflasche kreist. Das kann man vielleicht als „Brauchtum“ abtun, wie so vieles in Hagen mit diesem Begriff als Politikersatz verbrämt wird.

So mancher Beschluss der Gremien erweckt aber den Anschein, dass berauschende Getränke wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen genommen haben – wohlgemerkt: parteiübergreifend. Jetzt kommt offenbar auch Koks ins Spiel – mit voller Nase für Hagen.

Die Rede ist von einem „seit über 20 Jahre multiplen suchtkranken“ Mitglied der SPD und von Kokain. Erhoben werden die Vorwürfe von einem anderen SPD-Mitglied, das wohl inzwischen die Partei verlassen hat. In einer Mail an den Unterbezirksvorstand teilte es mit: „Man ließ sich gerne auf (…) ein und hatte wohl letztendlich Angst vor (…) Detailkenntnissen.“ Auch von Urkundenfälschung war in dem Text die Rede.

Bis hierhin könnte man den Vorgang noch als Scharmützel aus einem persönlichen Umfeld abtun. Es geht aber um ein Mitglied der SPD, das auf der Reserveliste der Partei für die Kommunalwahl im September prominent ganz oben platziert werden soll. Und an dieser Stelle bekommt der Vorgang eine andere Dimension.

Der Vorstand der Hagener SPD-Unterbezirks mit seinem Vorsitzenden Timo Schisanowski hält es offenbar nicht für nötig, sich mit dieser brisanten Angelegenheit zu beschäftigen. Der betroffene Ortsverein versteht nach eigenen Angaben nicht, warum die Vorwürfe gegen die betroffene Person nicht klar und deutlich widerlegt werden und gegen die Autorenschaft der Vorwürfe rechtliche Schritte seitens des Unterbezirks eingeleitet wurden.

Andererseits: „Im Wahrheitsfall müsste man hier (…) die Frage stellen: Kann jemand, der seit mehr als 20 Jahren einer Substanz verfallen sein soll, ein solches Amt zuverlässig und verantwortungsvoll bekleiden?“ Eine Klärung ist danach weder in die eine noch die andere Richtung – Vorwurf zutreffend oder falsch – erfolgt.

Der Ortsverein befürchtet, dass angesichts „der Fassadenpolitik unserer Partei (…) unsere politischen Gegner von solchen eben thematisierten Vorwürfen im Kommunalwahlkampf öffentlich Gebrauch machen werden, was (…) dem Gesamtbild der SPD Hagen schaden wird.“

Wie auch immer – eins sollte klar sein: man kann wirklich die Schnauze voll haben vom Hagener Politikbetrieb, aber mit voller Nase kann nicht zum Wohle der Stadt entschieden werden.

4 Diensträder für 2.500 Beschäftigte

19. Juni 2020

Oberbürgermeister Erik O. Schulz ganz begeistert

Wie fasse ich jetzt den Lenker an? Der OB fremdelt erkennbar noch mit dem Zweirad. Erik O. Schulz (li.) und Andrea Moeser (Projektteam ICo) stellen das neue Dienstpedelec für die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor. Foto: Linda Kolms/Stadt Hagen.

Die Hagener Stadtverwaltung macht – auf ihre ganz eigene Art – Ernst mit der Verkehrswende und stellt den Beschäftigten Dienstfahrräder mit Hilfsmotor zur Verfügung. Die Pedelecs befinden sich je zur Hälfte am Rathaus I und am Rathaus II. Zu jedem Fahrrad können ein Helm sowie eine Warnweste ausgeliehen werden. Außerdem steht Desinfektionsmittel zur Reinigung der entliehenen Helme bereit.

Die Pedelecs besitzen einen Elektromotor zur Unterstützung des Fahrers beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde. Der Akku hat eine Reichweite von etwa 100 Kilometern und kann an einer gewöhnlichen Steckdose aufgeladen werden. Zudem enthalten die elektrischen Fahrräder ein integriertes Faltschloss, um sie während der Termine sicher zu befestigen.

Es ist schon beeindruckend, was da das „Projektteam Internes Consulting (ICo) im Fachbereich Personal und Organisation“, das federführend in der Beschaffung und Ausleihe der Elektrofahrräder ist, auf die Beine gestellt hat. Immerhin können sich die knapp 2.500 Beschäftigten der Stadtverwaltung jetzt 4 (in Worten: vier) Räder teilen.

Kein Wunder, dass auch Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz ganz begeistert ist. „Mit den neuen Dienstpedelecs setzen wir einen weiteren Baustein aus dem Masterplan ‚Nachhaltige Mobilität‘ um und tragen zu einem sukzessiven Umstieg von motorisiertem Individualverkehr auf umweltfreundliche Alternativen wie das Fahrrad bei“, freut sich Schulz über die Anschaffung der Elektrofahrräder, die ab sofort „allen städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ – also allen 2.500 – für Dienstfahrten in Hagen zur Verfügung stehen.

Das mit dem „weiteren Baustein“ ist auch so eine Sache – vor allem sehr überschaubar. In der Ratssitzung am kommenden Donnerstag werden die Bausteine präsentiert, in der Beschlussvorlage eingeleitet mit den Worten: „Die Aufstellung des Masterplans erfolgte mit der Zielsetzung, in Hagen eine den Personen- sowie den Güterverkehr betreffende Mobilitätswende zu initiieren.“

Als „abgeschlossen“ werden gerade einmal vier „Bausteine“ aufgeführt, darunter die Busspuren in der Körnerstraße. Was dagegen die Rückverlegung der Fernbusse zum Hauptbahnhof mit einer „Mobilitätswende“ zu tun haben soll, bleibt schleierhaft. Auch die „Fahrradmitnahme in Bussen“ wird mit „Projektstatus abgeschlossen“ markiert. Fahrräder können allerdings seit vielen Jahren mitgenommen werden, lange bevor im Rathaus überhaupt jemand an einen Masterplan Mobilität gedacht hat.

Krimispaziergang für das Theater an der Volme

19. Juni 2020

Hagener Autorin Birgit Ebbert liest aus „Mordstouren“ auf dem Elbersgelände

Birgit Ebbert (Autorin) und Dario Weberg (Theater an der Volme). Foto: Martin Ermer.

Eine der „Mordstouren“ der Autorin Birgit Ebbert führt die Ermittler vom Karl-Halle-Denkmal bis zum Theater an der Volme. Am 28. Juni um 18 Uhr führt die Wahlhagenerin diesen Krimispaziergang als Spendenaktion für das Theater an der Volme durch. Aufgrund der aktuellen Situation ist eine Anmeldung unter 02331 6958845 oder info@birgit-ebbert.de nötig.

„Mein erster Krimispaziergang war ohnehin für den 28. Juni im Rahmen der Extraschicht geplant“, verrät Birgit Ebbert. „Nachdem ich gesehen habe, dass sich immer noch wenig Menschen ins Theater wagen, habe ich entschieden, ihn trotzdem durchzuführen.“ Der Teilnahmebeitrag von 10 + X Euro geht komplett ans Theater an der Volme.

Die Autorin weiß, was es heißt, in dieser Zeit Kulturschaffende zu sein. „Ich bin froh, dass ich im ersten Halbjahr zusätzlich zu meinen Veranstaltungen und Schreibprojekten ein anderes Projekt hatte, das auch übers Telefon realisiert werden konnte“, berichtet sie. „Aber wenn ich sehe, dass ein privates Theater aus null Einnahmen plötzlich den Lebensunterhalt und den Erhalt der Spielstätte samt Betrieb finanzieren muss, tut das weh.“ Sie appelliert an die Hagenerinnen und Hagener, die kulturellen Gelegenheiten zu nutzen, die es wieder gibt und darauf zu vertrauen, dass alle Veranstalter im Interesse ihrer Gäste planen.

Der Spielbetrieb im Theater an der Volme ruht derzeit, weil eigentlich am Schloss Werdringen der 3. Werdringer Theatersommer stattfinden sollte. Ab dem 3. Juli wird in der „Kapelle“ wieder gespielt. „Es gibt derzeit noch viele Karten“, bedauert Dario Weberg vom Theater an der Volme. „Auch deshalb sind wir dankbar, dass Birgit Ebbert mit ihrer Aktion auf uns aufmerksam macht.“


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