Archive for April 2017

Mit Brille wär‘ das nicht passiert

30. April 2017

Ratsmitglieder scheitern vor dem Verwaltungsgericht – wegen einer Lapalie

Man wundert sich, mit welcher Energie sich einige unserer Vertreter im Hagener Rat Dingen widmen, mit denen sich, nun ja, auch ein Kabarettprogramm gestalten ließe. So stellte die FDP schon eine Anfrage nach dem Vorkommen „invasiver Mückenarten“ im Stadtgebiet oder wollte per Antrag einen Blumenkübel abbauen lassen, um zwei zusätzliche Stellplätze zu gewinnen.

In dieser Liga spielen auch die Ratsgruppe BfHo/Piraten und der Familienbetrieb der selbsternannten „Linken“, der in Fraktionsstärke im Rat vertreten ist. In einer konzertierten Aktion haben beide die im Rat grassierende Neigung, Petitessen eine enorme „Wichtigkeit“ zu verleihen, zu einem neuen Höhepunkt geführt.

Eigentlich ging es in der Ratssitzung vom 7. April nur um die Frage, ob das ehemalige Gloria-Kino von der Stadt erworben werden sollte oder nicht. Die Sondersitzung war einberufen worden, da Fristen zu verstreichen drohten. Irgendwie nachvollziehbar.

BfHo/Piraten und „Linke“ fanden es wohl besonders dringlich, zusätzlich einen Antrag einzubringen, der sich mit dem Thema „Hinweisschilder zur Ischelandhalle“ beschäftigte. Der Oberbürgermeister bestätigte den Eingang des Antrags, lehnte ihn aber mit Hinweis auf die Geschäftsordnung ab. Die besagt in § 6: „Vorschläge zur Tagesordnung von einem Fünftel der Ratsmitglieder oder einer Fraktion werden in die Tagesordnung aufgenommen, wenn sie spätestens 9 Kalendertage vor dem Sitzungstag beim Oberbürgermeister eingehen.“

Eingegangen war der Antrag allerdings erst 4 Tage vor der Sitzung. Von Ratsmitgliedern sollte man eigentlich erwarten dürfen, dass diese die Geschäftsordnung kennen. Offenbar hatten die Vertreter ihre Brillen verlegt.

Stattdessen beantragten sie beim zuständigen Verwaltungsgericht Arnsberg Rechtsschutz. Der sinngemäße Antrag, dem Antragsgegner – also der Stadt – im Wege der einstweiligen Anordnung aufzugeben, den Vorschlag der Antragsteller in die Tagesordnung der Ratssitzung aufzunehmen, wurde erwartungsgemäß als unbegründet zurückgewiesen.

OB Erik O. Schulz gab daraufhin zu bedenken, ob es bei Fragestellungen, bei denen es eine grundsätzliche Bereitschaft zur Befassung im Rat gebe, notwendig sei, mit einer einstweiligen Anordnung beim Verwaltungsgericht zu arbeiten. Bei einem Streitwert in Höhe von 10.000 Euro würden dem Steuerzahler erhebliche Kosten entstehen und auch erhebliche Leistungen innerhalb der Verwaltung gebunden.

Steuersenkung trifft vor allem unsere Städte

30. April 2017

René Röspel zu Merkels geplanten Steuergeschenken

Steuersenkungen in Höhe von 15 Milliarden Euro, wie sie Bundeskanzlerin Merkel angekündigt hat, hält der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel für völlig falsch: „Ein Großteil der Steuerzahler hat nichts davon.“

Das Steuergeschenk der Kanzlerin würde stattdessen die Städte und Kreise in NRW mit 750 Millionen Euro weniger Einnahmen belasten, ist Röspel sicher: „Das kann Hagen genau so wenig verkraften wie die Städte im Ennepe-Ruhr-Kreis.“

Die Folgen wären nach Röspels Ansicht weitere drastische Kürzungen bei den städtischen Aufgaben oder starke Erhöhungen bei allen Gebühren, worunter vor allem Geringverdiener zu leiden hätten. Dass die Kanzlerin gleichzeitig neue Förderprogramme für die Städte angekündigt hatte, seien „olle Kamelle“, wirft der Sozialdemokrat ein, denn die seien auf Drängen der SPD längst Tatsache.

Laut einer Statistik des Finanzministeriums von 2010 – neuere Zahlen gibt es noch nicht –zahlten knapp 15 von 50 Millionen Einkommensbeziehern keine Lohn- oder Einkommensteuer, weil sie gerade so viel verdienten, wie durch die lebensnotwendigen Freibeträge unversteuert bleiben. Für Röspel steht deshalb fest: „Eine Steuersenkung kommt entgegen allen Beteuerungen von Merkel und Schäuble nur den Besser- und Bestverdienenden zugute.“

Um die Infrastruktur zu erhalten und die beste Bildung in den Städten zu sichern, sei eine Entlastungen von den Sozialausgaben und Altschulden sowie eine Stärkung der Investitionskraft nötig, meint René Röspel und fordert: „Statt Großverdienern Steuern zu schenken, sollten Merkel und Schäuble lieber dafür sorgen, dass große globale Konzerne endlich in Deutschland mindestens genau so viel Steuern bezahlen wie der Handwerker vor Ort.“

Bevor die Schlote rauchten

30. April 2017

Wirtschaftsgeschichte an Rhein und Ruhr

Wie sah die Wirtschaft an Ruhr und Rhein aus, bevor große Hochöfen brannten und überall Schornsteine qualmten? Dieser Frage wendet sich am Freitag, 5. Mai, die Fachtagung „Gespräche zur Regionalgeschichte an Rhein und Ruhr“ an der FernUniversität in Hagen zu.

Von 14.15 bis 18.30 Uhr wird das Thema „Wie man in vorindustrieller Zeit an Rhein und Ruhr wirtschaftete“ in verschiedenen Vorträgen beleuchtet. Tagungsort ist das Seminargebäude der FernUniversität, Räume 1 und 2, Universitätsstraße 33, 58097 Hagen.

Prof. Dr. Felicitas Schmieder (Lehrgebiet Geschichte und Gegenwart Alteuropas an der FernUniversität in Hagen) und Dr. Stefan Pätzold (Ruhr-Universität Bochum) moderieren die Veranstaltung. Die Tagung findet im Rahmen des Hagener Forschungsdialogs statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können an der wissenschaftlichen Veranstaltung teilnehmen.

Programmübersicht: Von der Grafschaft Mark auf dem Weg zur Industrialisierung bis zur Falschmünzerei im südlichen Westfalen

1. Mai 2017

29. April 2017

Geister der Geschichte

29. April 2017

Fotoprojekt verbindet Hagener Gegenwart und Vergangenheit

Lange Straße in Wehringhausen. Foto: Nina Bülbring, Stadtarchiv. Montage: Nina Bülbring. Zum Vergrößern bitte anklicken. Weitere Arbeiten aus der Serie sind im Artikel zu finden.

„Geister der Hagener Geschichte“ heißt ein Fotoprojekt des Archivs. Die Aufnahmen sind eine Zeitreise von der Gegenwart in die Vergangenheit. (…)

Nina Bülbring, Fotografin, reist durch die Zeit. Und sie reist mit Smartphone und Spiegelreflex-Kamera durch ihre Heimat. „Geister der Hagener Geschichte“ heißt das spannende Projekt, das das Archiv der Stadt Hagen in Zusammenarbeit mit der Fotografin entwickelt hat. Dabei werden historische und aktuelle Aufnahmen übereinandergelegt. Stadtentwicklung wird so auf eine ganz eigene Art sichtbar.

An Bildern mangelt es nicht. Mehr als 1,5 Millionen gibt es im Archiv der Stadt Hagen. 30 davon haben Nina Bülbring und Archivar Andreas Korthals ausgewählt. „In einigen wenigen Fällen gibt es Karten, auf denen die Standorte des Fotografen verzeichnet sind“, sagt Korthals. „In der Regel aber müssen wir uns am Original orientieren.“ (…)

Quelle: wp.de

Vor 75 Jahren begann Judendeportation in Hagen

29. April 2017

Foto: Stadtarchiv. Für eine größere Ansicht Bild anklicken.

Heute vor 75 Jahren begann die Deportation der Juden. Auch in Hagen. Fotos aus dem Stadtarchiv dokumentieren dieses bedrückende Ereignis. (…)

Quelle: wp.de

Verdi klagt gegen verkaufsoffenen Sonntag

28. April 2017

Der verkaufsoffene Sonntag bei „Hagen blüht auf“ steht vor dem Aus: Die Gewerkschaft hat die Stadt verklagt – und große Aussichten auf Erfolg. (…)

Quelle: wp.de

Deerth-Gegner haben schon 7600 Unterschriften gesammelt

28. April 2017

Die Gegner des geplanten Maßregelvollzugs für drogenabhängige Straffällige im Deerth in Hagen haben bereits 7600 Unterschriften gesammelt. (…)

„Wir stellen dabei nicht die Arbeit der AWO an sich in Frage“, sagt Jörg Liese im WP-Gespräch. „Die Arbeit mit drogensüchtigen Straffälligen ist für die Menschen und für die Gesellschaft außerordentlich wertvoll.“ Der Deerth als Landschaftsschutzgebiet sei aber völlig falsch für eine geschlossene Einrichtung – im Gegensatz zu der bestehenden offenen Klinik. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Weitere Informationen auf der Homepage der Bürgerinitiative. Dort kann auch die Unterschriftenliste zur Unterstützung eines Einwohnerantrags gemäß § 25 der Gemeindeordnung heruntergeladen werden (pdf).

Historische Bunker-Touren mit der VHS

28. April 2017

Die Volkshochschule Hagen lädt am Samstag, 5. Mai, sowie für den Samstag, 3. Juni, jeweils von 13 bis 16 Uhr, wieder zu einer großen Bunker-Tour durch die Hagener Innenstadt ein. Treffpunkt mit Gästeführer Rouven Recksick ist vor dem Bunkermuseum in der Bergstraße 98, in dem die Führung beginnt.

Bei dieser historischen Führung, die in Kooperation mit dem Stadtarchiv und Stadtmuseum Hagen entwickelt wurde, erhalten die Teilnehmer Hintergrundinformationen zu noch erhaltenen Bunkern aus dem Zweiten Weltkrieg sowie aus der Zeit des Kalten Krieges und erfahren Wissenswertes über das Leben mit der „Bedrohung von oben“.

Das Kellergeschoss des Bunkermuseums ist originalgetreu rekonstruiert, so dass man die Atmosphäre der Bombennächte sehr gut nachfühlen kann. Nach der gut einstündigen Führung im Inneren dieses Bunkers geht es weiter zum Atomschutzbunker unter dem ehemaligen ARAL-Parkhaus in der Bahnhofstraße – jetzt Standort der Polizeiwache – und zum 1945 von einer Bombe getroffenen Bunker Körnerstraße, der zu einem Kulturzentrum umgebaut wurde. Von dort aus führt der Weg durch die Innenstadt, wo die Teilnehmer Details zu den dortigen Zerstörungen erhalten, bis zum Endpunkt der Führung an der Rathaus Galerie.

Im Entgelt von 18 Euro ist der Eintritt für das Bunkermuseum Bergstraße bereits enthalten. Das Serviceteam der VHS bittet um rechtzeitige Anmeldung unter Telefon 02331/2073622.

Der letzte Vorhang

27. April 2017

Ex-Opernsänger will seine Schrottimmobilien abstoßen

Horst Edel, Eigentümer der amtlich geschlossenen Häuser Eugen-Richter-Straße 98 und 102, will sich von seinen Immobilien trennen. Erwarteter Kaufpreis pro Objekt: 350.000 Euro, reine Mondpreise bei dem Zustand der beiden Häuser. Möglicherweise spekuliert Edel auf den neu erwachten Kaufwillen der Stadt, die unter Zuhilfenahme von Landesmitteln Schrottimmobilien unter ihre Kontrolle bringen will.

Das Haus Nr. 98 geriet bereits im Jahr 2010 in die Schlagzeilen, 2013 brachen Deckenbalken ein. Seitdem steht die Immobilie leer und im Erdgeschoss sind Fenster und Türen mit Spanplatten vernagelt.

Anfang April 2017 ließ die Stadt Hagen auch das Edel-Haus in der Eugen-Richter-Straße 102 versiegeln. Es wurde für unbewohnbar erklärt und darf seitdem nicht mehr betreten werden.

Der ehemalige Opernsänger und Sexfilmchen-Akteur („Heb hoch das Hemd, wenn’s Höschen klemmt“) hat nach Angaben der lokalen Presse selbst eingeräumt, „dass mittlerweile von der Stadt Hagen angeordnete Ordnungsverfügungen und Zwangsgelder in Höhe von 40 000 bis 50 000 Euro bei ihm aufgelaufen seien, weil er zahlreichen Auflagen nicht nachgekommen ist“. Auch beim Strom- und Wasserlieferanten Enervie stehe er mit 40 000 Euro in der Kreide.

Bereits im Juni 2016 gab die Stadt Hagen vier öffentliche Zustellungen an Horst Edel bekannt, „zuletzt wohnhaft Rue de Remsing 9, 57600 FORBACH, FRANKREICH“, Inhalt jeweils: „Antrag auf Eintragung von Sicherungshypothek“.

Das Hagener Einheitsblatt hatte trotzdem versucht, die offensichtlichen Missstände nicht dem Vermieter anzulasten, sondern den Mietern in die Schuhe zu schieben. Die Stereotypen standen bereit: Erst waren es Hartz-IV-Opfer, danach „Zigeuner“.

Ebenfalls zum Verkauf steht das Edel-Hotel „Ürziger Würzgarten“ im gleichnamigen Mosel-Örtchen. Als Erlös werden hier 700.000 Euro erwartet. Die Absteige war 2011 ins Gerede gekommen – die örtliche Zeitung, der Trierer Volkfreund, titelte damals: „Geplantes Bordell in Ürzig macht Ärger“.

Wann der letzte Vorhang in der Seifenoper endgültig fallen wird, ist schwer zu prognostizieren. Nur eins lässt sich schon jetzt mit Sicherheit sagen: 350.000 Euro für jedes der Häuser an der Eugen-Richter-Straße wird es nicht geben.

Ein neues Domizil für das Stadtarchiv

27. April 2017

„Stadtarchive sind oft unentdeckte Perlen, die in der Öffentlichkeit nicht die verdiente Beachtung finden. Dabei ist das Stadtarchiv Hagen eines der größten Kommunalarchive und mit 1,5 Millionen Fotos, 15.000 Geschichtsbänden und einem Fundus von 200 Jahren Pressegeschichte das Gedächtnis unserer Stadt“, betonte Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz, als er am gestrigen Mittwoch gemeinsam mit Vertretern des Fachbereichs Kultur die Pläne für den Umzug des Hagener Stadtarchivs vorstellte. Am 3. Juli schließt dieses am bisherigen Standort in der Wippermann-Passage seine Pforten, um dann bereits im November am neuen Standort in Eilpe wieder zu eröffnen.

Archive gelten gemeinhin als verstaubte und langweilige Orte. Das Hagener Stadtarchiv konnte dieses Vorurteil in den vergangenen 20 Jahren an seinem Standort in der Wippermann Passage im Stadtteil Eilpe zumindest an der Volme zu den Akten legen. Heute präsentiert es sich als modernes Archiv, das Jahr für Jahr zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer nach Hagen lockt. Archivpädagogische Programme gehören ebenso zum Service des Archivs, wie auch die Nutzung elektronischer Medien und Verfahren zur Erschließung der aneinandergereiht viele Kilometer langen Akten- und Sammlungsbestände.

Der Betrieb eines Stadtarchivs ist eine hoheitliche Pflichtaufgabe der Stadt. Es sammelt und verwahrt das Schriftgut der Stadtverwaltung sowie Dokumente zur Stadtgeschichte. Das Hagener Archiv ist das Gedächtnis der Stadt und ihrer Region.

Mit Erreichen des Status einer Großstadt im Jahre 1928 wurde das Stadtarchiv als eigenes Amt eingerichtet; zum ersten Leiter wurde der Historiker Prof. Dr. Friedrich Schemann bestellt. Doch bereits zur Stadtgründung 1746 besaß Hagen ein Archiv, das dem Bürgermeister zugeordnet war und wichtige Unterlagen aufbewahrte.

Zu größeren Verlusten kam es zum Ende der Französischen Herrschaft im November 1813. Kosaken der russischen Armee lagerten in der Stadt und nutzen das teilweise aus dem Mittelalter stammende Schriftgut des Hagener Archivs als Pferdestreu. Einige Lücken in der Überlieferung zur Stadtentwicklung dürften rückblickend so erklärbar sein.

Im 19. und 20. Jahrhundert kam es durch Eingemeindungen, Übernahmen und Stiftungen zu einer deutlich Erweiterung der Bestände. Das als zentrale Einrichtung der jungen Großstadt Hagen angelegte Stadtarchiv übernahm 1929 auch die Bestände der damals eingemeindeten Stadt Haspe sowie von umliegenden Amtsbezirken und Gemeinden, etwa des Amts Enneper Straße sowie der Gemeinden Vorhalle und Boele.

Anders als in anderen Großstadtarchiven blieb das Hagener Stadtarchiv während des Zweiten Weltkriegs von Zerstörungen und Verlusten weitgehend verschont. Allerdings verbrannten beim ersten schweren Luftangriff auf die Stadt in der Nacht des 1. Oktober 1943 in den Amtsstuben und Ämtern tausende Akten der Stadtverwaltung. Dadurch ging dem Stadtarchiv ein Teil der Überlieferung zur nationalsozialistischen Zeit 1933-1943 verloren. 1975 kamen die Bestände des Stadtarchivs Hohenlimburg hinzu. In den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts erweiterten das Westfälische Literatur- und Musikarchiv sowie verschiedene Sammlungen zu speziellen Themen und herausragenden Personen den Bestand.

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Grüne müssen um Einzug in den Landtag bangen

26. April 2017

SPD deutlich vor CDU – Rot-Rot-Grün rechnerisch möglich

Die SPD hat nach einer aktuellen Umfrage im Auftrag von SAT.1 NRW derzeit im Landtagswahlkampf 9 Prozentpunkte Vorsprung auf die CDU. Bei einer Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen erreicht die SPD 36 Prozent und die CDU 27 Prozent.

Die Alternative für Deutschland (AfD) wäre mit 11 Prozent drittstärkste Kraft im Landtag. Die Linke käme nach der repräsentativen Umfrage des Kölner Markforschungsinstituts YouGov auf 8 Prozent und die FDP auf 7 Prozent. Die GRÜNEN wären mit 6 Prozent nur noch knapp im Landtag vertreten.

Im Vergleich zum Januar 2017 konnte die SPD 5 Prozentpunkte zulegen, die CDU büßte hingegen 4 Prozentpunkte ein. Einen geradezu dramatischen Absturz stellten die Wahlforscher bei den GRÜNEN fest, die 5 Prozentpunkte und damit mehr als die Hälfte ihrer Unterstützer seit Januar verloren haben.

Damit wären im Düsseldorfer Landtag rechnerisch sowohl eine große Koalition aus SPD und CDU als auch eine rot-rot-grüne Koalition (SPD, Die Linke, Die GRÜNEN) möglich. Eine Fortsetzung des aktuellen Regierungsbündnisses (SPD, Die GRÜNEN) hätte hingegen ebenso wenig eine Mehrheit wie eine sogenannte „Jamaica-Koaltion“ (CDU, FDP, Die GRÜNEN).

Bei der Frage, wen die Menschen in NRW direkt zum Ministerpräsidenten bzw. zur Ministerpräsidentin wählen würden, liegt Hannelore Kraft (SPD) mit 42 Prozent weiterhin deutlich vor dem CDU-Herausforderer Armin Laschet, der 21 Prozent erreicht. Laschet konnte sich jedoch im Vergleich zum Januar um 5 Prozentpunkte verbessern, Kraft büßte 4 Prozentpunkte ein.

Beim NRW-Trend, den Infratest dimap im Auftrag des WDR-Magazins WESTPOL in der vergangenen Woche erhoben hatte, lagen SPD und CDU mit jeweils 34 Prozent noch gleichauf. Während die CDU gegenüber dem Vormonat zulegte (+4), büßte die SPD an Zustimmung ein (-3).

Wenn bereits am Sonntag hätte gewählt werden können, hätte die FDP laut Infratest dimap erneut leicht zugelegt und wäre mit 10 Prozent (+1) drittstärkste Kraft geworden. Die Grünen liegen unverändert bei 6 Prozent, die Linke bei 5 Prozent. Die AfD verliert erneut leicht und kommt auf 8 Prozent (-1).

Grundsätzlich sind solche Umfragen mit Vorsicht zu genießen; immer wieder hatten die Demoskopen in den letzten Jahren mit ihren Prognosen kräftig daneben gelegen. Dazu kommt die Fehlertoleranz, mit der die Erhebungen schon aus methodischen Gründen belastet sind.

Achtes Kammerkonzert: „Serenaden“

26. April 2017

Im achten Kammerkonzert unter dem Titel „Serenaden“ am Sonntag, 30. April 2017 (Beginn 11.30 Uhr) im Auditorium im Kunstquartier Hagen stehen Bläserserenaden von Wolfgang Amadeus Mozart (Nr. 11 Es-Dur KV 375 für zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotte, zwei Hörner) und Antonin Dvořák (in d-Moll op. 44 für zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotte, Kontrafagott, drei Hörner, Violoncello und Kontrabass) auf dem Programm.

Die Interpreten sind Leonie Dessauer, Rebecca Bröckel (Oboe), John Corbett, Alexander Schwalb (Klarinette), Friedhelm Grote, Mario Krause (Fagott), Klaus Korte (Kontrafagott), Francesc Saez Calatayud, Caroline Kabuß, Anke Berg (Horn), Isabel Martin (Violoncello) und Tamás Frank (Kontrabass).

Vor Beginn des Konzertes besteht wie gehabt die Möglichkeit, um 11 Uhr an einer, dieses Mal von Saskia Lipps gestalteten Kurzführung teilzunehmen (Treffpunkt: Foyer des Kunstquartiers). In dieser Kurzführung wird Gedächtnis und Erinnerung in der Kunst Sigrid Sigurdssons behandelt. In der Rauminstallation „Die Architektur der Erinnerung“ wird unmittelbar nachvollziehbar, welche Bedeutung die Themen Gedächtnis und Erinnerung in Sirgudssons Kunst haben und wie sie diese künstlerisch umsetzt.

Kombiticket (Führung und Konzert) 11,- / 7,- Euro; Konzertkarte 8,- / 4,- Euro

Karten an der Theaterkasse, unter 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

Kemal Seyhan – Syntax

25. April 2017

28. April bis 25. Juni 2017, Osthaus-Museum Hagen

Kemal Seyhan (Foto: Tayfun Belgin) ist einer der wichtigsten Maler in der türkischen Kunstszene. Bereits im Jahr 2010 präsentierte das Osthaus Museum Hagen Werke des Künstlers im Rahmen der Ausstellung „Huma Kabakci – Collection“. Seitdem war es ein Wunsch, eine Einzelausstellung mit dem Maler, Grafiker und Skulpteur einzurichten, der nun Realität wurde.

Kemal Seyhan bevorzugt seit jeher eine Bildwelt, in der die sichtbare Wirklichkeit ausgespart wird. Die Betrachter sind somit gezwungen, sich an eine Bildwirklichkeit anzunähern, für die es möglicherweise keine Begrifflichkeit oder sogar keine Sprache gibt. Diese Bilder verweisen auf sich und nicht auf eine außerbildliche Realität. Sie sind daher als autonome Einheiten zu erfahren, die durch Anschauung erfahrbar werden. Daher werden diese Werke – ob auf Papier oder auf Leinwand – als konkrete Malerei bezeichnet, und zwar im Sinne Theo van Doesburgs, der in einem Manifest von 1930 formulierte, dass nichts konkreter sei als eine Linie, eine Farbe, eine Fläche.

Eine wesentliche Definition erhalten Kemal Seyhans Arbeiten auf Papier durch die Tatsache, dass Farbe in ihnen sehr zurückhaltend eingesetzt wird. Es fehlen die Buntwerte, die eine Malerei als Farbmalerei ausmachen würde. Das Farbspektrum bezieht sich in aller Regel auf weiß, grau, schwarz, also auf sog. Nichtfarben. Gelegentlich finden sich auch Werke, die matte Rot- oder Orangeflächen zeigen. Ein Hinweis auf diese beschriebene Farbpalette mag sicherlich auch darin begründet sein, dass Kemal Seyhans grafische Anfänge im Holzschnitt liegen. Manche seiner Werke erinnern noch an diese reliefartigen Strukturen, die den hölzernen Druckstock prägen. Auch der Gebrauch von Graphit, das mit Leinöl gebunden wird, um diese Bilder hervorzubringen, erinnert hieran.

Die präsentierten Werke der Ausstellung zeigen sehr unterschiedliche Strukturen, nämlich von den nahezu ganzflächigen Formen bis hin zu linearen formalen Äußerungen. Es ist durchaus plausibel, wenn man diese Art der Bildgestaltung als Spiel mit den Formen bezeichnet. Dies bedeutet allerdings nicht, dass der Maler und Graphiker sich einer Beliebigkeit aussetzt, im Gegenteil: Alle gezeigten Bilder haben eine Bildwirklichkeit, die für sich als prototypisch bezeichnet werden kann. Kein Werk entsteht aus einer Variation eines Vorgängerbildes, sondern alle Arbeiten sind auch in diesem Sinne autonom entstanden. Kemal Seyhan arbeitet nicht in Serie. Jedes Bild entsteht im Atelier in einem ihm eigenen Arbeits- und Denkprozess.

In der Gesamtheit der Bilder der Ausstellung wird man feststellen, dass es dem Maler um innere Prozesse geht, die durch die Erfahrung mit einer äußeren Welt zustande kommen. Diese sind sehr unterschiedlich geprägt, bedenkt man, dass sein Atelier in Wien in einer gänzlich anderen Umgebung verortet ist, als seine Istanbuler Werkstatt. Dort ist die Straße mit ihrer intensiven Lautstärke eine besondere Herausforderung, die dem Maler Kemal Seyhan einen Rückzug in die Wirklichkeit des Ateliers erleichtern mag. Ohne diese spezifischen Erfahrungen beider Großstädte entstehen solche Bilder nicht.

Kemal Seyhan: Untitled, 2004 – 2008, Öl auf Leinwand, 75 x 55 cm, Sammlung Huma Kabakcı, Istanbul/London, (c) Kemal Seyhan

Sprechende Thermometer

24. April 2017

Frisch aufgewärmt: Wie sich Hagens CDU die Zukunft vorstellt

Da muss wohl ein Ladenhüter reanimiert werden. Welchen Grund sollte es sonst haben, dass die Hagener CDU aktuell versucht, einen acht Monate alten Text mit Hilfe des Pressehauses (siehe: „CDU rückt den Fokus auf Gewerbeflächen und die Stadtteile“) erneut in der Öffentlichkeit zu plazieren?

Das Papier ist nach Angaben der CDU bereits am 31. August 2016 verabschiedet worden (siehe: Impulspapier, S.22). „Wir haben glasklare Vorstellungen wie Hagen vorankommt. Jetzt müssen wir in Hagen die Dinge anpacken und förderfähige Projekte rausarbeiten“, gibt „Projektleiter“ Krauß-Hoffmann den Kurs vor.

Glasklare Vorstellungen? Da fragt man sich, was die Truppe denn bisher gemacht hat. Schließlich verfügt die Partei zusammen mit ihren Partnern in der OB-Unterstützer-Kombo „Allianz des Grauens“ über eine komfortable Mehrheit im Rat.

Einige Positionen werfen die Frage auf, ob die Autoren die Stadt überhaupt kennen. So z.B. die Feststellung: „Die Stärkung des Einzelhandels in der Innenstadt trägt erste Früchte und muss jetzt konkret weiter fortgesetzt werden. Diese positive Entwicklung der Hagener City ist deutlich innerhalb unserer Stadt als auch nach außen wahrnehmbar.“

Wahrnehmbar ist vor allem der Dauerzustand der leeren Verkaufsflächen in den Einkaufsgalerien sowie als Folge des von der CDU mitgetragenen Galerie-Hypes zunehmende Leerstände in der Fußgängerzone. Diese verfehlte Politik soll jetzt auch noch weiter fortgesetzt werden?

Zur Attraktivitätssteigerung schwebt der Partei „die Einrichtung eines Senioren-Kaufhauses“ vor. „Sprechende Waagen und Thermometer, die Gewicht bzw. Temperatur ansagen, übergroße Telefone, einen Handfeger mit extralangem Stiel, um das Bücken zu vermeiden und vieles mehr.“ Die CDU glaubt ernsthaft: „Durch dieses Alleinstellungsmerkmal wollen wir die Ausstrahlungskraft unserer Stadt weiter steigern.“

Mit „Alleinstellungsmerkmal“ und „Ausstrahlungskraft“ ist der heimische Phrasen-Dreiklang schon fast erreicht; vergessen haben die Christdemokraten nur die Bezeichnung „Leuchtturmprojekt“ für ihren Plan.

Wenn Hagen die Möglichkeit haben soll mit – sinnvollen – Maßnahmen voranzukommen, wird das nur mit einer entsprechenden (besseren) Finanzausstattung der Kommune zu realisieren sein. Davon ist in dem gesamten Papier aber keine Rede. Dieser zentrale Mangel wird von der CDU als Gott- oder besser: Schäuble-gegeben hingenommen.

Das von Gemeinplätzen durchzogene „Impulspapier“ wurde nach Darstellung der WPWR „im Rahmen eines fast dreijährigen Erarbeitungs- und Diskussionsprozesses von Mitgliedern der Hagener Christdemokraten, der CDU-Ratsfraktion und profilierten Fachleuten der Stadtgesellschaft erstellt“.

Warum für dieses magere Papierchen drei Jahre gebraucht wurden und wer die „profilierten Fachleute“ gewesen sein sollen, wird nicht genannt. Wahrscheinlich reaktivierte Parteisoldaten der Christdemokraten, denn personell hat die Partei ansonsten nur noch wenig im Angebot und vor allem: Außenstehende dürften kaum noch dazu bereit sein, diesem inhaltsleeren Verein zuzuarbeiten.

Geradezu dreist ist es, wenn sich die Hagener CDU auf Karl-Ernst Osthaus beruft und das Papier als „neuen“ Hagener Impuls ausgibt. Osthaus hatte schon bei den Konservativen der Kaiserzeit keinen guten Stand, und die posthume Vereinnahmung durch einen mediokren Funktionärsklüngel hat der gute Mann wirklich nicht verdient.

Schon im Vorfeld der letzten Kommunalwahlen war die CDU intellektuell und/oder personell nicht dazu in der Lage, ein Wahlprogramm zu formulieren und musste stattdessen ersatzweise auf ein Vorläufermodell des jetztigen „Impulspapiers“ zurückgreifen (siehe: CDU Hagen: Hülle ohne Kern).

An diesem Mangel hat sich auch weiter nichts geändert.

Öffentliche Armut – Schuldenbremse – Stärkungspakt

23. April 2017

Bernhard Sander: NRW vor den Landtagswahlen III

Städte und Kreise in NRW ächzen unter den Lasten, die ihnen Strukturwandel, Steuergesetzgebung und soziale Not aufbürden. Doch sind diese Rahmenbedingungen in letzter Hand politisch gestaltet. Die Landesregierung hatte sechs Jahre Zeit, diese Last zu lindern. Zentraler Hebel gegen den Verfall öffentlicher Infrastruktur und für mehr soziale Dienstleistungen sollte das Gesetz zum Stärkungspakt Stadtfinanzen sein.

»Dass eine Rückführung des Investitionsstaus aus eigener Kraft kaum wird gelingen können, belegen insofern auch die besorgniserregenden Haushaltsdaten eines Großteils der NRW-Kommunen. So zeigt etwa die aktuelle Haushaltsumfrage des Städte- und Gemeindebundes NRW unter seinen 359 Mitgliedskommunen, dass nur 49 Mitgliedskommunen einen strukturell ausgeglichenen Haushalt erreichen. Damit sind lediglich 13,65 Prozent der Mitgliedskommunen in der Lage, den eigentlich von der Gemeindeordnung als Normalfall geforderten Zustand erreichen zu können«, stellt der NRW-Städtetag fest. [1]

»Spätestens seit der signifikanten Absenkung des Verbundsatzes des kommunalen Finanzausgleichs zu Beginn der Achtzigerjahre – also seit mehr als drei Jahrzehnten – befinden sich insgesamt zu wenige Mittel ›im System‹. Im Zeitraum 1982 bis 2017 dürften den Kommunen in Nordrhein-Westfalen ca. 60 Milliarden Euro entzogen worden sein.« Mit dem Eintritt in die neoliberale Glaubensgemeinschaft haben also alle bisherigen Landesregierungen, gleich welcher Couleur, an der Austrocknung der Kommunalfinanzen mitgewirkt. Hinzu kommen die diversen Steuer»reformen« auf Bundesebene.

Die Landesverwaltung hält an dem Glaubenssatz fest, dass »die heutigen Bedürfnisse nicht über die Lasten künftiger Generationen zu stellen« seien. Sie blendet damit aus, dass durch die Ausgabenkonsolidierung der öffentliche Kapitalstock dem Verfall anheimgegeben wird. So werden soziale Schulden zulasten der Zukunft aufgehäuft, wenn die kommenden Jahrgänge unter einer verfallenen Infrastruktur ächzen werden. Die »Schwarze Null« entpuppt sich als schwarzes Loch, das alles aufsaugt. (…)

Der Verfall des öffentlichen Kapitalstocks schreitet voran. Der Investitionsbedarf steigt und führt zwischen den Kommunen zu Disparitäten in den Lebensbedingungen.

In einer Stellungnahme [2] hat der Städtetag das Problem umrissen: »Die Situation lässt sich bereits anhand einer Zahl eindrücklich verdeutlichen: Das ›KfW-Kommunalpanel 2016‹ hat einen kommunalen Investitionsrückstand in Höhe von 136 Mrd. EUR bundesweit ermittelt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Rückstand trotz guter konjunktureller Rahmenbedingungen und historisch einmalig günstiger Finanzierungsbedingungen wiederum gestiegen.«

Durch die neoliberale Ausdörrung der Verwaltungen sind solche Planungskapazitäten systematisch abgebaut worden, sodass Landesmittel nicht abgerufen werden können. Die Kommunen können aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nicht Personal in den Planungsämtern für den Eventualfall vorhalten, dass es plötzlich seitens des Bundes oder Landes im großen Umfang Mittel für die Finanzierung von Sachinvestitionen gibt. Auch die Entwicklung von Plänen »auf Vorrat« kommt nur bedingt in Betracht, da sich bau- und vergaberechtliche Anforderungen (z.B. Gebäudedämmung, Barrierefreiheit, das Tariftreue- und Vergabegesetz (TVgG), das Nachhaltigkeitsaspekte in der öffentlichen Auftragsvergabe im Land verankert) laufend ändern. (…)

Allerdings spielt die Lage in Städten und Kreisen kaum eine Rolle im Wahlkampf. Das Bündnis von Bürgermeistern und Kämmerern »für die Würde der Städte« findet bisher wenig Resonanz in seinen ökonomischen Forderungen nach einem Altschuldenfonds. Die Forderung des Städtetages, das Land müsse sich stärker an den Integrationskosten beteiligen, wird offenbar von allen Parteien ignoriert. (…)

Quelle: westLINKS

Führung über den Buschey-Friedhof

23. April 2017

Am Mittwoch, 26. April 2017 ab 16 Uhr findet eine kulturgeschichtliche Führung über den Buschey-Friedhof statt

Der Buschey-Friedhof in Hagen-Wehringhausen ist der älteste Friedhof Hagens, der noch belegt wird. Er wurde am Ostermontag 1810 eingeweiht und verdeutlicht heute in der Fülle verschiedener Grabmalgestaltung den stilistischen Wandel in der Friedhofskultur.

Historische Friedhöfe sind nicht nur Zeugen der Vergangenheit und dokumentieren den Umgang mit dem Tod, sondern sie sind auch Abbild unserer Sozialgeschichte und Ausdruck künstlerischen Schaffens. Aus kultur- und kunsthistorischer Sicht erlaubt der Buschey-Friedhof ungewöhnliche Einblicke in die ästhetischen Vorlieben verschiedener Epochen. Von Historismus über Jugendstil bis in die Moderne – jede Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Der Rundgang über den Buschey-Friedhof gibt Einsichten in die Entwicklung der Grabmalkultur.

Teilnahmegebühr: 6 €, eine Anmeldung ist erforderlich unter 0 23 31/207 – 2740. Die Führung findet ab zehn teilnehmenden Personen statt. Treffpunkt ist der Seiteneingang Grünstraße, 58089 Hagen.

AWO setzt auf Fakten statt auf Emotionen

22. April 2017

Angesichts der immer hitziger hochkochenden Debatte rund um die geplante Erweiterung der AWO-Drogenklinik im Deerth appelliert der Wohlfahrtsverband an die Diskutanten, zur Sachlichkeit zurückzukehren. „Die neu formierte Bürgerinitiative betreibt, nicht zuletzt auf Kosten der Patienten, unsachliche Stimmungsmache“, kritisiert AWO-Geschäftsführerin Birgit Buchholz. (…)

Quelle: wp.de

Lageplan: AWO

Anmerkung: Eine klassische Desinformationskampagne. Schon die Überschrift verkehrt die Tatsachen: Es ist die AWO, die laut Artikel auf Emotionen setzt. Die kritisierten Fakten bleiben entweder ganz außen vor oder werden schön geredet: „Es gehe darum, die Belastung für Umwelt, Anwohner und Erholungssuchende so gering wie möglich zu halten.“

Buchholz fabuliert von „vielfach heraufbeschworenen Vorfällen“, gemeint sind Ausbrüche, die vielleicht in irgendwelchen Fakebook-Quasselforen kursieren, aber bisher von der angesprochenen Bürgerinitiative (Homepage) überhaupt nicht thematisiert worden sind.

Neben dem umstrittenen Grunderwerb geht es dieser um die Vermeidung von Eingriffen in den Stadtwald.

Neben dem einzelnen bestehenden Gebäude sollen gleich fünf neue Bauten mit jeweils etwa dem gleichen Grundflächenverbrauch entstehen. Anders als es die Abbildungen in der Presse suggerieren (Schafswiese), soll die Mehrzahl davon im heutigen Waldgebiet errichtet werden. Die beiden blau markierten Gebäude links auf dem Lageplan sind auf der Schafswiese vorgesehen (das ist die mittlere Fläche auf der schwarz-weiß-Karte), die beiden zusammenhängenden Bauten rechts und das einzelne Gebäude darüber sollen auf einer heutigen Waldfläche entstehen, wie auch der schwarz-weiß-Karte zu entnehmen ist. Schwarz ist das bestehende Gebäude eingezeichnet.

Pat & Patachon als Hausierer

22. April 2017

Diegel und Demnitz gemeinsam im Wahlkampf

Quelle: WDR (Video, verfügbar bis 28.04.2017)

Dazu:

Diegel im WDR-Kandidatencheck als Vertreter des rechten Flügels der CDU mit Vorlieben für den Hardcore-Neoliberalen Friedrich Merz und den Law-and-order-Mann im Schafspelz, Wolfgang Bosbach.

Gemälde erinnern an Wandteppiche

22. April 2017

„Mit 60 erlaube ich mir einen Blick zurück“, sagt Barbara Wolff, „wenn ich es jetzt nicht mache, wann dann? Außerdem kann ich dann künftig wieder nach vorn blicken“. In ihrer Geburtstagsausstellung zeigt die Hagener Künstlerin „Frühe Bilder“, so auch der Titel der Ausstellung, die ab Sonntag in der Galerie Hagenring zu sehen ist. (…)

Quelle: wp.de

„Die Türkei ist mein Land!“

21. April 2017

Dr. Utku Sayin sprach an der FernUni über die Lage in der Türkei

„Die Türkei ist nicht Erdoğans Land. Sie ist mein Land!“ Irgendwann, so ist Dr. Utku Sayin (Foto: FernUni) optimistisch, wird er wieder gefahrlos in seine Heimat zurückkehren können. Der Unterzeichner einer Petition gegen die Politik der türkischen Regierung im kurdischen Teil des Landes muss dort mit Repressalien rechnen.

Kurz vor dem Ende seiner dreimonatigen Arbeit als Gastwissenschaftler im Lehrgebiet Bildung und Differenz von Prof. Dr. Katharina Walgenbach vermittelte Sayin 40 Interessierten aus allen Bereichen der FernUniversität in Hagen einen Eindruck von der aktuellen Situation türkischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die nicht auf der Erdoğan-Linie liegen. Sein Vortrag hatte den Titel „Human Rights in the Academy. Zur aktuellen Situation von Hochschulangehörigen in der Türkei“.

Der Sonderpädagoge war bis zum 18. August 2016 Assistent Professor an der staatlichen Mustafa Kemal University (MKU). Als einer von 1.128 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hatte er zuvor die Petition „Wir werden nicht Teil des Verbrechens sein“ unterzeichnet. Nach neuen heftigen Beleidigungen Präsident Erdoğans gegen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Petition stieg deren Zahl sogar auf 2.212.

Durch die Kampfhandlungen im kurdischen Gebiet starben in den Jahren 2015 und 2016 rund 2.000 Menschen, davon 800 Zivilisten. 6.500 Menschen wurden verletzt, 1,5 Millionen verloren ihre Heimat. Sayin zeigte hierzu Bilder von Panzern in Innenstädten und von Menschen, die auf grausamste Weise getötet wurden.

„Jagd“ auf Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Petition

Nach seinen Worten begann an allen türkischen Universitäten nun „eine Jagd“. Gegen 492 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seien disziplinarische Ermittlungsverfahren eingeleitet und 75 entlassen worden, 25 von sich aus ausgeschieden. Folge seien große Probleme in der Lehre. Auch gegen Sayin leitete das neue MKU-Rektorat eine Untersuchung ein: Sein Vertrag wurde nicht mehr erneuert.

Die MKU übergab Sayins Akte der staatlichen Ermittlungsbehörde. Den Petitionsunterstützern drohen auch von dort Maßnahmen. 306 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seien mit einem staatlichen Einstellungsverbot für die öffentlichen Dienste belegt, 50 in Untersuchungshaft genommen und vier inhaftiert worden, so der Referent. Auch ihm wurde bescheinigt, dauerhaft disqualifiziert für den öffentlichen Dienst zu sein. Ebenfalls Repressalien wie Zwangsversetzungen sind Promovierende in staatlichen Forschungsprogrammen ausgesetzt.

Viele Studierende könnten ihre Studien nicht aufnehmen oder fortsetzen, laufende Stipendien würden eingestellt, staatlich geförderte Auslandsaufenthalte beendet und Abschlussarbeiten unterbrochen, so Sayin. Es gäbe zwar keine amtlichen Zahlen, „aber wir wissen, dass 2.459 Studierende 2014 in Haft waren – diese Zahl hat sich drastisch erhöht. Ein zerbrochener roter Schirm oder das Mitführen des ‚Kommunistischen Manifests‘ können ausreichen.“

Würde Sayin heute zurückkehren, drohen ihm – wie anderen – Inhaftierung und zwangsweise Arbeitslosigkeit. Sein Name stehe auf einer Liste mit Personen, die per Dekret für Jobs im öffentlichen Dienst gesperrt sind. Private Arbeitgeber, die so geächtete einstellen, müssten selbst mit Repressalien rechnen. Wieder ausreisen aus der Türkei dürfte Sayin aber wohl auch nicht mehr. Aus Sorge, seinen Reisepass abgenommen zu bekommen, beteiligte er sich in Deutschland nicht am Referendum über eine Präsidialverfassung in der Türkei.

Weitere konkrete Gefahren sind die Sperrung seines Bankkontos und die Beschlagnahmung seines Vermögens. „Das wäre sein ‚sozialer Tod‘“, kommentierte Katharina Walgenbach. Das türkische Konsulat in Essen verweigerte dem türkischen Staatsbürger sogar die Unterstützung bei der Visa-Beantragung für seine Frau und seine beiden Kinder.

„Europa verschließt die Augen!“

Sayin hat jetzt begonnen, Deutsch zu lernen. Für die nächsten drei Monate ist er durch eine weitere Tätigkeit an der Universität Bielefeld sicher. Danach will er versuchen, eine Unterstützung der Philipp Schwartz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung zu bekommen, mit der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland gefährdete Forschende für 24 Monate aufnehmen können (https://www.humboldt-foundation.de/web/philipp-schwartz-initiative.html). Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und ihre Organisationen – unter ihnen die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) – haben sich vernetzt, um verfolgten türkischen Kolleginnen und Kollegen zu helfen: „Der Bedarf ist enorm gestiegen“, betont Katharina Walgenbach. Über Kolleginnen hatte sie im Herbst 2016 vom Schicksal Sayins erfahren und spontan ihre Hilfe angeboten.

Sayins ist überzeugt, dass über solche wertvollen Einzelinitiativen hinaus die europäischen Universitäten das zentrale staatliche Kontrollgremium türkischer Hochschulen YÖK dazu bewegen müssen, gesetzliche Vorschriften, akademische Rechte und wissenschaftliche Ethik zu respektieren: „Statt die Augen zu verschließen muss Europa mit den türkischen Wissenschaftlern solidarisch sein!“ Dennoch: „Ich bin traurig, aber auch zuversichtlich, dass ich von hier aus etwas bewegen kann!“

Utku Sayin hielt seinen Vortrag auf Türkisch. Übersetzt ins Deutsche wurde er von Nurten Karakaş, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hildesheim. Die – angesichts der Urlaubszeit erstaunlich vielen – Interessierten diskutierten mit Sayin ausführlich auf Englisch.

Hagener Piraten im Kandidatencheck

21. April 2017

Der WDR hat zur Landtagswahl kurze Videos mit fast allen Kandidaten und Kandidaten erstellt. Dabei bekamen alle die gleichen Fragen z.B. zur Inneren Sicherheit, Bildung und Verkehr gestellt. Die Hagener Kandidaten der Piraten, Frank Mazny und Christian Specht, waren auch dabei.

Frank Mazny (Wahlkreis 103)

Christian Specht (Wahlkreis 104)

Hagener Schätze des Jugendstils

21. April 2017

Führung im Hohenhof und am Stirnband

Sonntag, 23.04.2017 um 14.00 Uhr

Nachdem der Kunstmäzen und Kulturreformer Karl Ernst Osthaus (1874-1921) 1902 sein privates Museum Folkwang in Hagen eingeweiht hatte, begründete er 1906 die Künstlerkolonie Hohenhagen.

Bezug nehmend auf die Idee des Großherzogs Ernst Ludwig in Darmstadt, der die Mathildenhöhe initiiert hatte, lud Osthaus ausgewählte Künstler und Architekten nach Hagen ein, um deren individuelle Gebäude-entwürfe in die Tat umzusetzen.

Osthaus ließ sein Wohnhaus, den Hohenhof, von dem belgischen Künstler-Architekten Henry van de Velde 1906/08 erbauen. Heute zählt der Hohenhof architekturgeschichtlich zu den bedeutendsten Gebäuden Europas kurz nach der Jahrhundertwende und ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele für ein Jugendstil-Gesamtkunstwerk.

Von der Architektur bis zur kompletten Inneneinrichtung gestaltete Henry van de Velde in Absprache mit dem Bauherrn Osthaus das Gebäude „aus einem Guss“.

Eintritt: plus Führungsgebühr 12 Euro, Anmeldung unter 0 23 31/207 2740.

Hoffnungslos verfahren

21. April 2017

US-Flugzeugträger auf Dortmund-Ems-Kanal gesichtet

„Ich bin froh, dass sie nicht sofort das Feuer eröffnet haben“: Walter Frellschütz (links) und Fifi. Foto: Der Postillion

Datteln (dpo) – Nicht schlecht staunten Anwohner des Dortmund-Ems-Kanals, als sie heute Morgen Zeugen wurden, wie sich der nukleargetriebene Flugzeugträger USS Carl Vinson langsam durch den Dortmund-Ems-Kanal schob. Offenbar hat sich das 97.000 Tonnen schwere Schiff, das sich derzeit in Höhe Datteln befindet, auf dem Weg nach Nordkorea völlig verfahren.

„Ja, also ich ging hier gerade mit meinem Hund so am Ufer spazieren und plötzlich seh ich da dieses Riesending gefolgt von mehreren Kriegsschiffen“, schildert Walter Frellschütz (67). „Die waren fast schon manövrierunfähig. Mir rief dann einer, der an Deck stand entgegen: ‚Excuse me! Are you Korean? Is this the right way to North Korea?'“

Der Rentner habe zurückgerufen: „No, I am a Dattelner! This is a part of Recklinghausen in the Regierungsbezirk of Münster in NR-Double-U! My name is Walter and this is my Zwergschnauzer Fifi! I don’t know how you get to North Korea from here, but the North Sea is in this direction!“ Daraufhin hätten die Mitglieder der 3200 Mann starken Besatzung des Flugzeugträgers konsterniert gewirkt. (…)

Quelle: Der Postillion

Wen will Frau Kraft?

20. April 2017

Im einwohnerstärksten Bundesland dürfte die neue Regierungschefin die alte sein: Ihre Wiederwahl scheint sicher. Mit wem kann und wird die SPD dann regieren?

„Die Lage ist ernst.“ So überschrieb Sylvia Löhrmann eine Brandmail, die sie bereits vor Wochen an alle Parteimitglieder der Grünen schickte. „Der schillernde Kanzlerkandidat Martin Schulz“ verleihe der NRW-SPD „plötzlich Glamour“, die Sympathiewerte des liberalen Parteichefs Christian Lindner spülten „die FDP in NRW nach oben“, analysierte die Vize-Regierungschefin, Schulministerin und grüne Spitzenkandidatin die Situation vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 14. Mai.

Löhrmann hat guten Grund zur Sorge: Ihre Grünen sind in NRW abgestürzt. Wie im Bund dümpelt die Partei irgendwo zwischen 6 und 7 Prozent. Schon seit Längerem denkt die Spitzen-Grüne daher laut über eine Neuauflage der – von den Linken tolerierten – rot-grünen Minderheitsregierung nach, wie sie in Nordrhein-Westfalen von 2010 bis 2012 an der Macht war. (…)

Mag die Grüne Löhrmann offiziell auch betonen, in Nordrhein-Westfalen gebe es „keine Wechselstimmung“: Eine Neuauflage der aktuell regierenden rot-grünen Koalition gilt als beinahe undenkbar. Die Grünen scheinen dafür einfach zu schwach.

Kanzlerkandidat Schulz oder „der Bundestrend“ sind dafür keineswegs allein verantwortlich: Die Misere der NRW-Grünen ist auch hausgemacht. Als Schulministerin steht Löhrmann selbst in heftiger Kritik von Eltern und Lehrern: Die werfen ihr vor, bei der Inte­gra­tion und Inklusion von Kindern mit Handicap in den regulären Unterricht versagt zu haben – es fehle schlicht Geld und Personal. Die Erfolge des grünen Umweltministers Johannes Remmel dringen dagegen nicht durch. (…)

Quelle: taz

Route der Industriekultur: Mehr als 138.000 Menschen besuchten 2016 die Ankerpunkte in Hagen

20. April 2017

Dass das industriekulturelle Erbe in Hagen mehr als sehenswert ist, hat sich längst herumgesprochen. Dementsprechend hoch ist das Besucherinteresse: Gut 138.000 Gäste strömten 2016 zu den beiden Hagener Ankerpunkten der Route der Industriekultur – LWL-Freilichtmuseum und Hohenhof (Foto: Marco Siekmann). Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Regionalverbandes Ruhr (RVR).

Dazu RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel: „Die Industriekultur ist ein wahrer Anziehungspunkt für alle Besucher der Metropole Ruhr aus dem In- und Ausland. Unser größtes touristisches Kapital werden wir gemeinsam mit dem Land sichern und erhalten.“

Das LWL-Freilichtmuseum Hagen zählte mehr als 134.000 Besucher, fast 11.000 mehr als im Jahr zuvor. Der Hohenhof konnte mit 4.056 Gästen das Vorjahresergebnis in etwa halten (2015: 4.142).

Ruhrgebietsweit besuchten im vergangenen Jahr 6,48 Millionen Menschen die 25 Ankerpunkte der Route der Industriekultur. Damit wurde ein neuer Gästerekord aufgestellt. Die Route ist ein Projekt des RVR. Zum Kernnetz zählen neben den Ankerpunkten 17 Panoramen der Industrielandschaft und 13 Siedlungen.

Weitere Informationen unter www.route-industriekultur.ruhr.

Kinotipp: Meine Zeit mit Cézanne

20. April 2017

Kino im Emil Schumacher Museum

Sonntag, 23.04.2017 um 11:30 Uhr

Frankreich 2015, Regie: Danièle Thompson, Deutsche Fassung, BluRay,114 Mi., mit Guillaume Gallienne, Guillaume Canet, Alice Po u.a.

Paul und Émile kennen sich seit frühester Kindheit und in ihren Jugendjahren in Aix-en-Provence sind sie noch weit davon entfernt, der berühmte Maler Paul Cézanne und der herausragende Schriftsteller Émile Zola zu sein. Im fernen Paris schließlich erfüllen sie sich den Wunsch nach künstlerischer Entfaltung, tauchen in den bunten Wirbel der Stadt ein, feiern Erfolge und verfallen mit Alexandrine derselben Frau.

Mit hervorragenden Darstellern und einer lebensprallen Erzählung macht der Film viel Lust, sich anschließend mit den Menschen und ihrer Kunst auseinanderzusetzen.

Mehr Informationen: Kino Babylon

Hagener sind mit Busnetz zufrieden – mit Radwegen nicht

19. April 2017

Das Bürgerbarometer liefert klare Ergebnisse: Das Hagener Busnetz wird von vielen Bürgern gelobt, Hagens Fahrradunfreundlichkeit bemängelt. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Die Befragung weist erhebliche methodische Mängel auf. Wie soll beispielsweise ein notorischer Autofahrer wissen, wie die Qualität des ÖPNV zu beurteilen ist? Man hätte dazu ebenso gut die Bevölkerung von Uganda befragen können. Oder ermittelt der Lehrstuhl für Marketing & Handel der Universität Duisburg-Essen, dessen Forschungsstelle die Befragung konzpiert hat, die Kundenzufriedenheit von beispielsweise IKEA-Kunden, indem sie die Käufer bei Ostermann interviewt?

Und: Kein Fiebig-Artikel ohne Unstimmigkeit, das scheint sich zum running gag der WPWR-Redaktion zu entwickeln. Hier behauptet der begnadete Schreiber: „40 Prozent der Befragten sind mit dem ÖPNV zufrieden, 36 Prozent können ihn nicht richtig beurteilen.“

Das dazu gehörige Diagramm besagt allerdings etwas anderes:

Danach antworteten 20 Personen „weiß nicht“. Bei 400 Befragten entspricht das einer Quote von 5 Prozent. Selbst wenn man die hinzurechnet, die keine Angabe gemacht haben, kommt man nur auf 6,75 Prozent.

Kaum zu glauben: Bereits nach 20 Jahren setzt die Hagener Straßenverkehrsbehörde geltendes Recht um

19. April 2017

von Michael Schröder (ADFC Hagen)

Die WP berichtete in der gestrigen Printausgabe*, dass Ampeln in der Stadt wegen der Radfahrer umgestellt werden müssten und es zu längeren Rotphasen käme. Grund sei eine neue Änderung in der Straßenverkehrsordnung. Verschwiegen wird, dass diese Änderung bereits aus dem Jahr 1997 stammt und in diesem Jahr ihr 20jähriges Jubiläum feiert.

Die Nationalsozialisten hatten im Dritten Reich die allgemeine Radwegebenutzungspflicht für Radfahrer eingeführt. Danach war es verboten, die Fahrbahn zu nutzen, wenn es daneben einen Radweg gab. Dieses sollte die geplante Massenmotorisierung unterstützen und für von Radfahrern befreite Fahrbahnen sorgen.

Im Jahr 1997 gab es dann endlich, durch die Novelle der StVO, eine Änderung dieser Regelung. Es wurden erstmals in der StVO Qualitätskriterien, wie Regel- und Mindestbreiten für Radwege eingeführt oder dass Radwege frei von Hindernissen sein müssen, wenn eine Benutzungspflicht angeordnet werden soll. Auch gab es einen neuen Absatz, der Einschränkungen der Verkehrsteilnehmer, also auch der Radfahrer, nur erlaubt, wenn es auf der Straße eine erhöhte Gefahrenlage gibt, die das normale Maß erheblich überschreitet. Dieses betrifft auch die Radwegbenutzungspflicht, die seit dem nur noch durch die entsprechenden blauen Radwegschilder angeordnet werden darf, wenn auch die, in der StVO vorgeschriebenen Anforderungen, erfüllt sind.

Die Straßenverkehrsbehörden hatten eine Frist bis zum 01.10.1998, um die Rechtmäßigkeit der Benutzungspflicht ihrer örtlichen Radwege zu überprüfen. Bei fehlendem Erfordernis oder bei mangelhaften Qualitätskriterien musste die Benutzungspflicht entfallen und die blauen Radwegschilder sollten abgeschraubt werden.

Da ist es doch erfreulich, dass die Hagener Verwaltung jetzt, wenn auch mit mehrjähriger Verspätung, diesen Verpflichtungen nachkommt.

Die WP berichtete auch, dass es jetzt durch längere Räumzeiten für Radfahrer, die Abgasbelastung vor den Ampeln steigt. Ampeln werden allerdings dort benötigt, wo massenhaft Kfz-Verkehr auftritt. Radfahrer und Fußgänger brauchten eigentlich gar keine Ampeln. Sie werden aber durch diese, für sie nachteilige Schaltungen inklusiv sehr kurzer Grünphasen stark behindert. Eine andere Tatsache wird wohl auch gerne übersehen: Die giftigen Abgase kommen immer noch aus dem Auspuff der Autos.

* Auch online verfügbar: Grünphasen in Hagen werden verkürzt

Letzte Vorstellung des Musicalhits „Avenue Q“

19. April 2017

Am 22. April (19.30 Uhr, Theater Hagen, Großes Haus) besteht die letzte Chance, den so beliebten Musicalhit aus New York „Avenue Q“ von Robert Lopez, Jeff Marx und Jeff Whitty zu erleben.

„Avenue Q“ (Foto: Klaus Lefebvre) ist ein Stück über die skurrilen Bewohner einer fiktiven Straße in einem Randbezirk New York Citys. Alle geben tagtäglich ihr Bestes, um ihrem Leben einen Sinn zu verleihen, einen Job und die große Liebe zu finden – und die ist in der Avenue Q genauso schön und genauso kompliziert wie anderswo. Vielleicht ist sie sogar noch ein bisschen komplizierter, denn die Bewohner der Avenue Q sind nur zum Teil Menschen. Überwiegend sind sie Puppen, und deren Ähnlichkeit mit den Stars der „Sesamstraße“ ist keineswegs zufällig. Hier zeigen die Figuren des Kinderfernsehens ihre erwachsenen Seiten!

„Avenue Q“ ist eine witzige, geistreiche, emotionale, manchmal etwas obszöne, freche und allemal unterhaltsame Show, die mit ihrem Charme und den eingängigen Liedern besticht.

In diesem populären Kultmusical, inszeniert von Sascha Wienhausen, ausgestattet von Ulrike Reinhard, singen und spielen unter der musikalischen Leitung von Steffen Müller-Gabriel: Marilyn Bennett, Maciej Bittner, Joyce Diedrich, Vicco Farah, Felix Freund, Kim-David Hammann, Stephanie Junge, Kara Kemeny, Maria Klier, Tillmann Schnieders, Nicolai Schwab, Michael Thurner, Carolina Walker, Carolin Waltsgott, die Statisterie des Theater Hagen sowie die „Avenue Q“-Band.

Karten an der Theaterkasse, unter Tel. 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

Hagener Bürgerbarometer 2017 von WPWR

18. April 2017

Wie ticken die Hagener? Für das Bürgerbarometer 2017 der Stadtredaktion wurden 400 Menschen zu zwölf Themenbereichen befragt. (…)

Quelle: wp.de

Hagener fühlen sich eher Sauerland als Ruhrgebiet zugehörig

71 Prozent der Bürger leben gern in Hagen. Es fühlen sich mehr Menschen dem Sauerland zugehörig. Und: das Kirchturmdenken verschwindet. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Da kann selbst Donald „Fake News“ Trump noch was lernen. Wie WPWR-Autor Mike Fiebig die Ergebnisse einer Umfrage verdreht, das ist schon einsame Spitze. So erklärten 71 Prozent der Befragten, dass sie „gerne“ oder „sehr gerne“ in Hagen leben. Hört sich nach viel an, aber damit landet die Stadt im NRW-weiten Vergleich nur auf dem vorletzten Platz. Für Fiebig ist es trotzdem „ein stolzes Ergebnis“. Begründung: „Was die Statistiker nicht wissen (aber Fiebig besser weiß), ist, dass der Hagener als jemand gilt, der ein zwiespältiges Verhältnis zu seiner Stadt hat.“

Weiter behauptet Fiebig: „Am ehesten sagen die Menschen in Hohenlimburg und Haspe, dass sie sich ihrem Stadtteil zugehörig fühlen.“ Diese Aussage ist, auf Haspe bezogen, falsch. Der Stadtbezirk nimmt hinter Eilpe/Volmetal mit 4 Prozent mit 7 Prozent nur den vorletzten Platz ein. Daraus darf wohl der Schluss gezogen werden, dass auch der ganze Folklore-Klimbim mit Kirmes, Eseln und Thieser nur die Angelegenheit einer kleinen Gruppe ist, die den großen Anspruch erhebt, für „die Menschen“ im Stadtbezirk zu sprechen.

Erstellt wurde die Befragung nicht von Urbanisten oder Politikwissenschaftlern, sondern von der Forschungsstelle für Verlagsmarketing am Lehrstuhl für Marketing & Handel der Universität Duisburg-Essen. Als einzigen Finanzier von Drittmitteln nennt die Forschungsstelle die Funke-Mediengruppe, zu der auch das Hagener Einheitsblatt gehört.

Kinotipp: Meister des Todes

18. April 2017

Donnerstag, 20.04.2017, 19:00 Uhr, Kino Babylon

D 2015, Regie: Daniel Harrich, 93 Min., DVD, mit Hanno Koffler, Heiner Lauterbach u.a.

Der ausgezeichnete Schütze Peter Zierler arbeitet bei einem deutschen Rüstungsunternehmen, das ihn auch zu Schulungen ins Ausland schickt. Als Peter sich bei einer seiner Auslandsreisen mit den schockierenden Konsequenzen der riskanten Waffenlieferungen konfrontiert sieht, zieht er die Legitimität der immer fragwürdiger werdenden Waffengeschäfte mit zunehmend zwielichtigen Kunden in Zweifel. Bald reift in dem jungen Mann der Entschluss, mit der ganzen Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen, doch seine Arbeitgeber stehen unter Kostendruck und setzen alles daran, dies zu verhindern.

Klarsichtkino in Kooperation mit dem Hagener Friedenszeichen

Drogenklinik – Baurat Grothe nimmt Stellung zu Vorwürfen

17. April 2017

Kritiker werfen der Stadt und der AWO Kungelei bei den gelaufenen Grundstücksverkäufen im Deerth vor. Baurat Grothe nimmt im Interview Stellung. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Die Sache Deerth entwickelt sich zu einer zunehmend dubiosen Nummer, die noch eingehender zu beleuchten sein wird. Aber zunächst einmal zum Interview mit Baudezernent Grothe.

Der antwortet auf die Frage, ob „die Verkäufe der Grundstücke krumm gelaufen“ sind:

„Diese Spekulationen um eine mögliche Veruntreuung finde ich an den Haaren herbeigezogen. Nach internen Recherchen hat die Stadt 2013 vom Erweiterungswunsch der AWO gewusst.“

Interne Recherchen? Hat die Verwaltung sich nicht gefragt, warum die erst angestellt werden mussten? Und trotzdem schon vorher verkauft? Wie blöd ist das denn? Nach Angaben der AWO ist das erste von beiden Grundstücken bereits 2012 erworben worden, das zweite 2014 („Das zu bebauende Gelände befindet sich bereits seit 2012/2014 im Besitz der Arbeiterwohlfahrt.“ Quelle: AWO)

Warum hat die Stadt bereits zu einem Zeitpunkt, zu dem ihr angeblich keine Erweiterungsplanung bekannt war, Waldflächen verkauft? Grothe begründet den Verkauf mit dem Hinweis auf ein „höchst komplexes Verfahren“, bei dem „ein positives Ende und auch eine Zustimmung durch den Rat“ nicht abzusehen war. Das ist wahrlich kabarettreif – aber in Hagen nicht ungewöhnlich.

Noch mal zum Mitschreiben: Städtische Grundstücke werden verkauft, keiner will gewußt haben warum, und weil „ein positives Ende“ des Verfahrens nicht absehbar ist. Absurd.

Dann äußert sich Grothe zu der Wertsteigerung, die die Grundstücke durch eine Bebauung erfahren:

„Man muss die Sache ganz anders betrachten. Es würde doch ein Stück Bauland entstehen, das extrem zweckgebunden ist. Für niemand anderen außer der AWO hätte diese Fläche mit ihrer Sondernutzung einen Wert. Man kann sie sich später nicht einfach kaufen und darauf eine Villa mit Swimmingpool errichten. So läuft das nicht.“

Doch, Grothe. Genau so läuft das. So lief es bei der 1903 gegründeten Lungenheilstätte Hagen-Ambrock, die heute zum privaten Klinikkonzern HELIOS gehört. So lief es beim ehemaligen Marienhospital, das ein Berliner Investor erworben hat. Und so lief es beim Grundstück Büddingstraße 61, das im bis heute gültigen Bebauungsplan von 1966 (!) als „Fläche für Gemeinbedarf“ ausgewiesen ist, aber mit einem privaten Wohnhaus samt Gewerbefläche bebaut ist.

An all dem hatten Politik und Verwaltung nicht nur nichts auszusetzen, sondern haben es entweder gefördert oder wenigstens geduldet. Und genau so kann natürlich auch eine Forensik/Drogenklink nach Ablauf einer Schamfrist oder wenn die nächste Privatisierungswelle eingeläutet wird, weiterverkauft werden. Guter Gewinn inklusive.

Eine Antwort auf die Frage, warum die Grundstücke in zwei Tranchen verkauft wurden, bleiben sowohl AWO als auch der Baudezernent schuldig. Grothe räumt allerdings bezeichnenderweise ein:

„Der Verkaufspreis war gerade so hoch, dass er als laufendes Geschäft der Verwaltung galt.“

Na bitte. Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass hier ein Deal von ganz langer Hand eingestielt wurde. Es wurden am Rat vorbei, aber wie man die Verhältnisse hier kennt, mit Verbindungen in den politischen Raum, schon einmal Vorbedingungen geschaffen, die eine mögliche Ablehnung der Planung mindestens erschweren würden.

Verfestigte soziale Spaltung

16. April 2017

Nordrhein Westfalen vor den Landtagswahlen

Die Bilanz der Landesregierung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ist nach sechs Jahren Amtszeit enttäuschend. »Kein Kind zurücklassen« hieß zu Beginn die Devise. Mit präventiver Sozialpolitik sollten die staatlichen Reparaturkosten (von fehlqualifizierter Dauerarbeitslosigkeit bis Alltagskriminalität samt der zugehörigen Verwaltungs- und Verwahrapparate) vermindert werden.

Doch dieses Ziel ist verfehlt worden. Das Jobwunder von Hannelore Kraft besteht größtenteils aus atypischer Beschäftigung, die Armutsquoten vor allem in den Großstädten des Ruhrgebiets und des bergischen Landes sind grotesk hoch und bestimmte Gruppen wie RentnerInnen, Alleinerziehende und Kinder bleiben in Armut von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgegrenzt. (…)

Quelle: westLINKS

Anmerkung: Der Beitrag enthält umfangreiches statistisches Material.

„Trip to the stars“

16. April 2017

Filmmusik-Konzert mit Sabin Tambrea (Moderation)

An diesem Konzertabend am 22. April 2017, 20 Uhr, in der Stadthalle Hagen, präsentiert das Philharmonische Orchester Hagen unter der Leitung des Generalmusikdirektors Florian Ludwig die ganze Bandbreite der großen sinfonischen Filmmusik.

Dabei steht die Traumfabrik Hollywood natürlich im Mittelpunkt, innerhalb derer ein Komponist wie kein anderer die beliebtesten Filmmusiken der Kinogeschichte geschrieben hat: John Williams. Wer sieht bei der Musik zu „Jurassic Park“ nicht die großen Dinosaurier majestätisch durch die Landschaft schreiten oder begleitet „Indiana Jones“ mit der markanten Fanfare bei seinen Abenteuern?

Außer Williams gibt es aber noch zahlreiche andere Komponisten, die unverwechselbare Themen geschrieben haben. Dazu gehören beispielsweise Jerry Goldsmith mit den unendlichen Weiten aus „Star Trek“ oder Klaus Badelt mit dem „Fluch der Karibik“. Dazu kommt die Präsentation unvergesslicher Filmmusik-Klassiker aus „Vom Winde verweht“, „Casablanca“ u.a.. Große Gefühle, packende Dramen und mitreißende Melodien sind bei dem philharmonischen Ausflug durch die weite und spannende Welt der Filmmusik garantiert!

Durch den Abend führt der beliebte, u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis und Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnete Theater- und Filmschauspieler Sabin Tambrea (Foto: Cris Dahm), den mit dem Hagener Theater und Orchester eine enge Zusammenarbeit verbindet.

Karten an der Theaterkasse, unter Tel. 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel. 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

Marine Présidente?

15. April 2017

Bernhard Sander referiert bei „Gegen den Strom“

Um die anstehende Präsidentenwahl in Frankreich geht es in einer gemeinsamen Diskussionsveranstaltung der Volkshochschule Hagen und der Weiterbildungseinrichtung „Arbeit und Leben“ des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), am Mittwoch, 19. April, um 18 Uhr im Kulturzentrum Pelmke, Pelmkestraße 14.

Bernhard Sander untersucht in der Vortragsreihe „Gegen den Strom“ kurz vor der Wahl in Frankreich den Realitätsgehalt eines drohenden Szenarios. In der Diskussion geht es um mögliche Konsequenzen einer rechtspopulistischen Regierung und um die Auswirkungen auf die nationale und europäische Politik.

Am 23. April wählt Frankreich vielleicht die rechtspopulistische Spitzenkandidatin des Front National, Marine Le Pen, zur Nachfolgerin von Francois Hollande. Doch wie realistisch ist das Szenario „Marine Présidente“? Falls der Front National an die Regierung kommt, wird sich nicht nur die politische Kultur der Republik radikal verändern, sondern die gesamte europäische Politik.

Die zentralen Themen des Front National sind altbekannt: Einwanderung radikal stoppen, raus aus der EU, weg mit dem Euro, Schluss mit der gleichgeschlechtlichen Ehe und die Wiedereinführung der Todesstrafe. Und wie schafft es die Parteiführerin Marine Le Pen, mit rechtspopulistischen Positionen gerade junge Franzosen in ihre Partei zu locken und Wahlen zu gewinnen? Wer ist diese Frau? Was macht sie „erfolgreich“? Und was bedeutet das: Der Rechtspopulismus an der Macht?

Der Eintritt zu dieser gemeinsamen Veranstaltung ist frei. Weitere Informationen gibt es bei der VHS unter Telefon 02331/207-3622 oder im Internet http://www.vhs-hagen.de.

„Vegetative Form“ jetzt im Rathaus

15. April 2017

Neuer Platz für die Bronzeskulptur von Bernhard Heiliger

Die Bronzeplastik „Vegetative Form“ von Bernhard Heiliger (1915-1995) und ein Bronzerelief von Eva Niestrath-Berger (1914-1993) schmücken seit heute das Foyer des Ratsaales im Rathaus.

Nach dem Beschluss der Bezirksvertretung Mitte im März dieses Jahres hat die Skulptur einen Platz gefunden, auf dem sie vor Diebstahl und Vandalismus geschützt ist und gleichzeitig genügend Beachtung im öffentlichen Raum findet.

Das Heiliger-Werk aus dem Jahr 1958 gehört zur Sammlung des Osthaus Museums. Bernhard Heiliger zählt zu den bedeutendsten Bildhauern der europäischen Nachkriegsmoderne. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Seine Werke befinden sich heute in renommierten deutschen und internationalen Sammlungen, Staatsgebäuden und im öffentlichen Raum.

Nachdem das Werk im Juni 2012 als Teil der „Skulpturenallee Bahnhofsstraße“ von bis heute unbekannten Tätern stark beschädigt wurde, konnte es von der Hagener Kunstschmiede Zyche wieder restauriert werden.

Im harmonischen Einklang mit der Bronzeplastik, findet das Bronzerelief von Eva Niestrath-Berger Beachtung. Das Werk der Hagener Bildhauerin ersetzt das Gemälde der Hasper Hütte.

Miese Luftqualität in Hagen: Zu viel Stickstoffdioxid

14. April 2017

Die Belastung der Luft mit Stickstoffdioxid (NO2) ist in Hagen unverändert hoch. Das zeigen die Ergebnisse der Messungen zur Luftqualität 2016, die das Umweltministerium und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) am Dienstag vorgestellt haben. An 2 von (nur) 4 Messstellen in Hagen wurde 2016 der EU-Grenzwert für die mittlere Jahresbelastung nicht eingehalten.

Als Hauptverursacher der hohen NO2-Belastung gilt der Straßenverkehr und besonders Dieselfahrzeuge. „Die Belastung mit Stickstoffdioxid ist das Problem Nummer eins in der Luftreinhaltung, nicht nur in Nordrhein-Westfalen. Stickstoffdioxid in der Luft gefährdet die Gesundheit der Menschen“, sagte Umweltminister Johannes Remmel am Dienstag. Eine erhöhte NO2-Belastung steigert das Risiko für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wegen der seit 2010 anhaltenden Stickstoffdioxid-Grenzwertüberschreitungen hat die Europäische Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet. Es sei versäumt worden, die wiederholte Überschreitung der Grenzwerte durch NO2 in der Luft zu beenden. Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hat 2016 wegen der hohen NO2-Werte in Düsseldorf ein örtliches Fahrverbot für Dieselautos angeregt. Das Urteil liegt in der nächsten Instanz beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.

4.757.000 Euro für Soziale Stadt Wehringhausen

14. April 2017

Land, Bund und Europäische Union fördern städtebauliche Projekte im Ruhrgebiet in diesem Jahr mit rund 137 Millionen Euro. Insgesamt stehen 67 Einzelprojekte in den Städten und Kreisen des Ruhrgebiets auf der Förderliste, die das NRW-Städtebauministerium veröffentlicht hat.

Hagen erhält 4.757.000 für das Projekt Soziale Stadt Wehringhausen. Die Mittel fließen unter anderem in den Umbau von Lange Straße und Wilhelmsplatz sowie den Ankauf sogenannter Schrottimmobilien.

„Stadt gewinnt etwa 50 qualifizierte Arbeitsplätze“

14. April 2017

Die geplante Erweiterung der AWO-Klinik Deerth zu einer Maßregelvollzugseinrichtung für drogenabhängige Straftäter sorgt für große Diskussionen und Proteste bei Bürgern. Inzwischen werden von einer Bürgerinitiative systematisch Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Wie reagiert die Arbeiterwohlfahrt? Ein Gespräch mit Renate Drewke, der Vorsitzenden des AWO-Unterbezirks Hagen/Märkischer Kreis. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Das Arbeitsplatzargument zieht natürlich immer. Aber das Highlight im Interview ist die folgende Aussage der AWO-Vorsitzenden:

Die kritischen Einwände von einigen Anwohnern aus dem oberen Wehringhausen und den Spaziergängern, die den Stadtwald nutzen, kann ich als jemand, der in Wehringhausen groß geworden ist, auch gut nachvollziehen. Dabei muss aber gesehen werden, dass in diesem Bereich des Stadtwaldes immer schon vielfache Nutzungen möglich und sogar erwünscht sind: Gaststätte Waldlust, Sportplatz, umzäunte Wild- und Wildschweingehege, altes Forsthaus mit Waldarbeiterhäusern, Waldkindergarten und unsere Klinik Deerth sowie die Gaststätten Hinnenwiese und Kaiser-Friedrich-Turm.

Auf eine solche Idee muss man erst einmal kommen: Die seit Jahrzehnten bestehende Infrastruktur eines Naherholungsgebiets in Form von Ausflugsgaststätten mit minimalem Platzbedarf und Tiergehegen im Wald – und nicht statt des Waldes – zum Vergleich heranzuziehen. Wer die genannten Örtlichkeiten kennt, kann diese Verharmlosung einer Großbaumaßnahme nur als vorsätzlichen Versuch der Verschaukelung des Publikums ansehen.


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