Im Saal des „Bentheimer Hofes“ traf der Jurist aus Aachen auf eine Phalanx aufgebrachter Pädagoginnen, die den personellen Notstand in Kindertageseinrichtungen beklagten. „Man muss Kinder in jungen Jahren fördern”, hieß es, „sonst ist es zu spät.” (…)
Die Stimmung kochte. Insbesondere das Kinderbildungsgesetzt (KiBiz), das seit August 2008 in Kraft ist, erhitzte die Gemüter.
Alle Kindertagesstätten des Landes, so Laschet, seien in der Lage, mit der neuen Gesetzgebung zu arbeiten. „Nur Sie nicht? Vielleicht sollte ich ein Seminar anbieten, um Ihnen zu erklären, wie das Gesetz funktioniert.” (…)
„Ein Minister mit Herz”, resümierte Willi Strüwer, Vorsitzender der Ortsunion Hohenlimburg, nach einer leidenschaftlichen Debatte.
„Ein Ignorant”, formulierte eine Erzieherin, bevor sie den Saal verließ.
Quelle: DerWesten
Dazu der Kommentar von Gerhard Stranz, NRW-Geschäftsführer der Vereinigung der Waldorfkindergärten:
Die Situation in Hohenlimburg ist doch symptomatisch für die Situation in NRW: Die Unzulänglichkeiten des Kinderbildungsgesetzes, die vor der Verabschiedung befürchtet wurden, sind nicht nur durch die landesweiten Proteste, sondern auch durch eine wissenschaftliche Untersuchung des Sozialpädagogischen Institutes der Fachhochschule Köln bestätigt worden.
Es reicht nicht, mehr Geld zu investieren, wenn vorher Kürzungen erfolgt sind und z.B. das Kinder-Erzieherinnen-Verhältnis vor allem in Gruppen mit Kindern unter 3 Jahren verschlechtert wurde. Der Protest der Erzieherinnen, die den Kindern gerecht werden wollen, ist auch Tage vorher beim 2. Erzieherinnentag in Schwerte deutlich geworden.
Herr Minister Laschet sollte die Realität nicht schönreden, endlich wahrnehmen und Verbesserungen jetzt und nicht erst nach der vogesehenen Revision im Jahr 2011 in Aussicht stellen.
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