Archive for Dezember 2019

Schlussgedanken

31. Dezember 2019

von Christoph Rösner

Was war? Was kommt? Wer weiß das schon genau? Wir meinen, zu wissen, was war. Aber war das, was wir zu wissen meinen, auch wahr? Wahr im Sinne von authentisch, nachprüfbar, falsifizierbar?

Oder war das, was wir als wahr angenommen haben, nichts als gemachte Wahrheit, von der wir glauben, dass nur sie die Ganze sein kann?

Fragen über Fragen am Ende eines Jahres, das wir so wohl noch nicht erlebt haben. Wahr ist wohl, dass sich das, was wir irgendwie überstanden zu haben glauben, sicher noch steigern lässt. Weil sich ja alles ins Unendliche steigern lässt: das Wachstum, die Renditen, die Aktiengewinne, der Profit … und eben auch der Irrsinn, die Paradoxien, die wir nur durch hektisches Nochmehr auszuhalten versuchen, weil man uns ja geschickt und allmächtig zwingt, dem Glücksversprechen hinterher zu hecheln, während sich Neofaschisten im Demokratenkostüm aufmachen, alles mühsam erlernte Wahre ins Gegenteil zu verkehren.

Wir fressen schon Eure Wahrheiten, keine Sorge. Bei unseren Luxusgütern und verdreckten Lebensmitteln funktioniert es ja schon blendend. Und auch sonst – schöne Bildchen auf Facebook oder Instagram, wunderbare Sinnsprüche für den Tag oder das Leben oder den Tod, egal, irgendeiner wird´s schon posten, dieses Gutgefühl für Sekundenbruchteile.

Dauerfeuer aus der Wohlfühlflak.

Denn Denken darf nicht ablenken vom Eigentlichen. Denken macht unabhängig. Denken kann sogar frei machen. Und wer wollte sich schon freiwillig die glitzernden Ketten des Ichwillalles abstreifen? Wir kriegen doch alles. Unsere von blödbunt verkleideten Boten auf die Couch geknallten matschig-weichen Pizzen oder Fleischspieße oder fetttriefenden Schnitzel mit Sauce aus Plastikkübeln oder, oder … lauwarm serviert und drapiert auf schickem Styroporgeschirr.

Unsere Läppchen, Hemdchen, Schälchen, Höschen, billig und giftig zusammengestoppelt irgendwo JWD zum schnellen Strip für die anschließende und – bitteschön – baldige Entsorgung im Altkleidercontainer – fürs gute Gewissen.

Unseren Dekokrempel, der die Weihnachtsmärkte, Schaufenster und Köpfe überquellen lässt. Auch der muss irgendwo aus irgendwas hergestellt worden sein.

Aufstand gegen diesen Wahnsinn? Mit wem denn, bitteschön? Aufstand? Mit solchen degenerierten Deppen, die nur aufmucken, wenn der Akku ihres Handys sich nicht schnell genug aufladen lässt?

Die nicht einmal dann aufmucken, wenn kriminelle Autobauer ihnen Dreckschleudern als mobile Sauerstoffgeräte unterjubeln.

Aufstand? Mit solchen Typen?
Selten war mehr Notwendigkeit zum Aufstand als jetzt.
Und genauso selten war Aufstand machbar wie jetzt.

Dafür habt Ihr gesorgt, Ihr übelsten aller Dealer. Ihr habt uns Junkies an der Leine und lasst uns freiwillig nicht wieder los. Aber, und das muss man Euch voller Bewunderung konzedieren, Ihr habt es fertiggebracht, dass wir es lieben, an Eurer Leine zu gehen.

An Euren Fraß habt Ihr uns gewöhnt. Wir tragen am Leib, was Ihr uns darauf schneidert. Wir schenken Euch freiwillig unsere intimsten Daten. Wir amüsieren uns zu Tode in Eurer Amüsiermaschinerie. Wir schrappen mit kleinstadtgroßen Kähnen vorbei an den Elendsvierteln der Welt, vollgefressen und lallend beim Kaptain`s Dinner – die Fotos vom Luxusfraß gleich online – und ein paar Münzen für die niedlichen Negerkinderlein sind selbstverständlich inklusive.

Vielleicht sind nur noch die jungen Menschen hierzu in der Lage. Vielleicht müssen wir den Jungen vertrauen, eine bessere Welt zu bauen. Vielleicht aber müssen wir uns nur damit abfinden, dass Aussterben die beste aller Optionen wäre.

Aber bis dahin arbeiten wir uns mit der bunten Leine um den Hals für euch krumm und blöd, um danach wieder Euren Dreck fressen, Eure Lappen anziehen, Euch noch mehr Daten schenken und uns noch mehr amüsieren zu können auf immer größer werdenden Gigalinern der Meere, die pro Fahrt Berge von Dreck rauslassen – aber vegan und mit Trinkhalmen aus Bambus.

Derweil Ihr in Euern umzäunten Tempeln am Rande der Welt Euch leider nur halbtot lacht über uns, Euer Konsumvieh, das Ihr so schön, so wunderbar und so nachhaltig domestiziert habt.

Wachstum in Deutschland funktioniert immer. Die Zahlen sprechen Bände. Nie so viele SUVs, nie so viel Plastik, nie so viele Flüge, nie so viel Zuviel.

Eure Ikone all dessen regiert mit dem verlässlichen Instinkt des Kapitals und der Schamhaftigkeit einer abgehalfterten Nutte das Capitol in Washington. Weit habt Ihr es gebracht. Ihr könnt stolz auf Euch sein, Dealerpack des Mammons!

Die Zwanziger? Was soll schon werden? Wir werden weitermachen. Wir kennen nichts Anderes als immer weitermachen.

Aufstand?
Niemals!
Keine guten Aussichten also?
Nein.
Keine guten Aussichten, sorry – und – Frohes Neues Jahr!

Stadt Hagen kauft weitere Problemhäuser in Wehringhausen

31. Dezember 2019

Die Stadt Hagen hat über eine Tochtergesellschaft weitere, teils baufällige Häuser rund um den Bodelschwinghplatz gekauft. Sie will damit die Entwicklung des heutigen Problemviertels im unteren Wehringhausen voran treiben. Klappt alles wie geplant, dann sollen die Häuser auf einen Schlag renoviert werden.

Konkret geht es um die Häuser an der Wehringhauser Straße mit den Hausnummern 37, 55, 57, 70 und 72 sowie am Bodelschwinghplatz 5. Zuvor hatte die Stadt bereits die Häuser Wehringhauser Straße 39/41, 53 und 61 sowie Bodelschwinghplatz 4 gekauft. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Dazu:

Zu den von der Stadt aufgekauften Objekten gehört auch dieses bergische Schieferhaus in der Wehringhauser Straße 72/Fischerstraße. Es ist eines der letzten Gebäude seiner Zeit an der historischen „Enneperstraße“ zwischen Wehringhausen und Westerbauer, erbaut wohl im 2. Viertel des 19. Jahrhunderts. Seit 2011 steht es unter Denkmalschutz. Die meisten Häuser dieser Epoche wurden bereits seit dem Historismus durch neuere Bauten ersetzt bzw. in den 1960er Jahren dem Straßenbau geopfert. In den 1970er Jahren befand sich im Erdgeschoss die Gaststätte „Simpl“. Die Aufnahme wurde im Sommer 2015 gemacht (Foto: Klaus Bärwinkel, CC BY 3.0)

Werkstatt-Probe zu „Ein Sommernachtstraum“

31. Dezember 2019

Die nächste Premiere im Theater Hagen präsentiert eine Neuinszenierung der Schauspielkomödie „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare (Premiere: 11.1.2020, 19.30 Uhr, Großes Haus).

Im Vorfeld dazu findet eine Einführungsveranstaltung unter dem Titel „Werkstatt-Probe“ am 6. Januar 2020 im Theater Hagen statt. Diese beginnt um 18.15 Uhr im Theatercafé mit einer Einführung in dieses Werk und die Neuinszenierung. Auskünfte gibt das Produktionsteam mit Intendant und Regisseur Francis Hüsers, den erstmals am Hagener Theater arbeitenden Ausstattern Swen Erik Scheuerling (Bühne) und Karina Liutaia (Kostüme) sowie der Dramaturgin Rebecca Graitl. Anschließend können die Besucher erste Live-Eindrücke beim Probenbesuch im Großen Haus gewinnen (Foto: Theater).

Der Eintritt ist frei.

Männer ohne Plan

30. Dezember 2019

Lokalchef interviewt Lokalchef

Am Samstag erschien in der WPWR ein Interview mit Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz (siehe hier, Bezahlschranke). Verantwortlich zeichnete der Chef der Lokalredaktion des heimischen Blattes, Michael Koch. Es ging viel um Gefühle, und wenn es mal politsch wurde – was bei einem Gespräch mit dem Oberbürgermeister selbstverständlich sein sollte – blieben Nachfragen meistens aus.

Schon der Einstieg beschäftigte sich nicht etwa mit der Frage nach – theoretisch eventuell vorhandenen – Plänen, wie Hagen wieder nach vorn gebracht werden könnte. Es ging nur darum, ob OB Schulz „mit Siegesgewissheit in die Kommunalwahlen“ geht oder um die „Angst, dass es mit der Wiederwahl nicht klappen könnte“. Eine Angst, die offenbar auch den Interviewer umtreibt.

Schulz antwortete darauf: „Ich habe Lust, noch einmal Oberbürgermeister zu werden. Ich gehe mit der Aussage zu den Hagenerinnen und Hagenern, dass es aus meiner Sicht gute Gründe gibt, dass ich meine Arbeit fortsetzen kann.“

Um welche „guten Gründe“ es sich dabei handelt, erläuterte Schulz nicht – und Interviewer Koch sah auch keine Veranlassung nachzufragen. Ersatzweise schaltete er in Richtung Homestory um: „Hat das Oberbürgermeister-Amt den Menschen Erik O. Schulz in den letzten fünf Jahren verändert?“

Da versinkt der OB gleich „dankbar“ in „Demut“: „Ich habe so viel Neues kennengelernt in den vergangenen Jahren. Auch vieles, mit dem ich sonst nicht in Berührung gekommen wäre.“

Zum Beispiel die Mobilitätswende, die Schulz als einen seiner „Top-3-Erfolge“ reklamiert. Die wurde zwar zuerst von der SPD eingefordert, während Schulz und seine Allianz-Freunde selbst Kleinigkeiten abblockten – aber was soll’s? Später schlossen sich die Grünen den SPD-Forderungen an, um nicht vollends die Reputation bei ihren Wählern zu verlieren. Dass dann auch noch die Hardcore-Bestandteile der Allianz des Grauens ihren ideologisch motivierten Widerstand aufgaben, ist allerdings nur der anstehenden Klage der Deutschen Umwelt-Hilfe wegen des seit zehn Jahren andauernden Verstoßes der Stadt Hagen gegen rechtsgültige Richtlinien zur Luftreinhaltung zu verdanken sowie daraus ebenfalls resultierenden drohenden Strafzahlungen.

WPWR-Interviewer Koch führt derweil sein Geplänkel fort mit einer für die Zukunft der Stadt äußerst überlebenswichtigen Frage: „Wann können die Hagener ihren ersten Cocktail im neuen Beach-Club am Hensteysee trinken?“

Die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze in Hagen ist dagegen in dem gesamten Interview kein Thema. Gerade erst musste die Verwaltung im Zusammenhang mit einer Hotelplanung im Bereich der FernUni einräumen, dass der ehemals an dieser Stelle geplante „Wissenspark“ mangels Interessenten gescheitert ist. Ebenso hätten die Hagener gerne gewusst, ob es seitens der Stadt Bemühungen gegeben hat, den traditionellen Batteriestandort („Varta“) im Rahmen der Diskussion um Elektrifizierung des Verkehrs wieder aufzuwerten und sich um Neuansiedlungen oder Betriebserweiterungen zu bemühen.

Doch wo keine Frage ist, gibt es auch keine Antwort. Fragesteller Koch spielt stattdessen lammfromm den Stichwortgeber und OB Schulz kann sich sicher sein, dass nicht unbotmäßig nachgehakt wird.

Der Kandidat für den Hagener Chefposten darf sich unbehelligt in Verweigerung üben. Auf die Frage: „Welche Projekte werden Sie konkret als OB auf den Weg bringen?“ antwortete der Mann, der anscheinend planlos die nächste Wahlperiode erobern will: „Ich bin schon in den letzten Wahlkampf ohne große Versprechungen gegangen.“ Es werde auch jetzt „keine Werbeprojekte“ geben.

Andere aber offenbar auch nicht.

Gegen das Verkehrschaos: Treffen auf dem Radweg und im Bus

30. Dezember 2019

Stau um 10 Uhr morgens – willkommen mitten im Verkehrschaos einer Großstadt, die über Jahrzehnte das Auto in den Fokus ihrer Verkehrspolitik gerückt hat.

Hat aber nichts genutzt – wie der gemeine Journalist an den Tagen vor dem Weihnachtsfest ebenso bitterlich erfahren musste, wie zahlreiche andere Hagener, denen diese Erfahrungen im Berufsverkehr alltäglich vorbehalten bleiben. (…)

Dass die Bahnhofshinterfahrung nun jener planerische Wurf ist, der den gordischen Verkehrsknoten durchschlägt – Zweifel sind da angebracht. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Holocaust-Überlebender aus Hagen in Berlin verstorben

29. Dezember 2019

Herbert Shenkman wuchs in Hagen auf, wurde deportiert und entkam aus dem Vernichtungslager Auschwitz. Er starb am 15. Dezember in Berlin. (…)

Shenkmann wurde am 20. Dezember 1923 in Hagen geboren. Als er drei Jahre alt war, starb sein Vater. Bei der Mutter und den Großeltern wuchs er in der Stresemannstraße in der Nähe des Hauptbahnhofs auf. Er besuchte einen christlichen Kindergarten in Wehringhausen. Eingeschult wurde er an der jüdischen Volksschule ab der Potthofstraße, dort, wo sich heute die Synagoge der Jüdischen Gemeinde befindet. Später wechselte er an die Mittelschule Altenhagen.

Ab 1937 aber ist es jüdischen Kindern verboten, Schulen zu besuchen. Herbert Shenkman beginnt eine Vorlehre als Schlosser in Köln, erlebt hier in einer Pension die Reichspogromnacht. „Meine Mutter war an jenem Tag zu mir gekommen und hatte mich gewarnt, nach Hagen zurückzukehren. Mein Onkel, der als Zahnarzt in Priorei arbeitete, musste fliehen, als die Gestapo an seine Tür klopfte. Sie glaubte nun, dass es die Gestapo als nächstes auf mich abgesehen hätte.“

Nach seiner Rückkehr nach Hagen arbeitet Herbert Shenkman als Hilfsarbeiter beim Bauunternehmen Reiß in Delstern. Mehrfach gelingt es seinem Chef, ihn vor der Deportation zu bewahren, weil der den Nationalsozialisten erklärt, dass Shenkman unabkömmlich sei. 1940 wird er gezwungen, die eigene Wohnung zu verlassen und in ein Judenhaus an der Potthofstraße zu ziehen. Am 30. Juli 1942 kann auch sein Chef ihn nicht mehr retten. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Dazu:

Zum Tod von Herbert Shenkmann: Interview aus dem Jahr 2012

In Hagen hat sich ein Bündnis gegen Rechts formiert. Sorgt Sie der Rechtsradikalismus in Deutschland?

Shenkman: Die Ratten, die sich nach 1945 plötzlich alle verkrochen hatten, kommen jetzt wieder hervor – mit all ihren Ideologien und ihrem Hass. Aber ich glaube und hoffe, dass es nicht mehr so sein kann, wie es einst gewesen ist. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Selbst diesen nicht nur historisch wichtigen Beitrag, der zu mindestens 90 Prozent aus Originalton Shenkmann besteht und bereits sieben Jahre alt ist, nutzt die Funke-Gruppe dazu, um ihre Kasse aufzufüllen. Bemerkenswertes findet sich in einem Bericht der Berliner Zeitung (ohne Bezahlschranke) anlässlich der Beisetzung Herbert Shenkmans:

Bei einem Besuch im Hagener Rathaus wird ausgerechnet er gefragt, ob es nicht schade sei, dass der Bürgermeister aus Nazi-Zeiten nicht wie die anderen Bürgermeister mit Foto an der Wand verewigt sei. Eben jener Mann, der die Deportationen anordnete. „Diese Frage an mich!“, schreibt Shenkman an einer Stelle. „Ich hatte den Eindruck, in ein Nazi-Nest zu kommen…“

Das war 1960 und dieser Eindruck ließ sich nicht ganz von der Hand weisen. Ein damaliger Liebling der veröffentlichten Meinung in Hagen, der Brauereibesitzer, Großwildjäger und SS-Mann Carl-Horst Andreas, hatte zwei Führungspositionen seines Unternehmens mit Gesinnungskumpanen und hochrangigen Offizieren der Verbrecherorganisation besetzt: SS-Brigadeführer Kurt Meyer („Panzermeyer“) fungierte als Vertriebschef der Braustätte und SS-Hauptsturmführer Oskar Pahnke war Werbeleiter.

Pahnke, der es nahtlos zum CDU-Funktionär gebracht hatte und mit Morden in den Niederlanden in Verbindung gebracht wird, wurde anlässlich seines Todes 2009 von Parteifreunden ausgerechnet mit einem Zitat des von den Nazis hingerichteten Theologen Dietrich Bonhoeffer „geehrt“. Der Eindruck Shenkmans hatte sich also auch fünf Jahrzehnte später nicht verflüchtigt.

Weitere Hintergründe sind in dem Blog eines nicht bekannten aber offenbar gut informierten Autors nachzulesen: https://deutschegeschichtenblog.wordpress.com/

Eine Biografie Herbert Shenkmans hat das Hagener Stadtmuseum veröffentlicht (siehe hier).

Hagen zwischen 1954 und 1964

28. Dezember 2019

Einen stadtgeschichtlichen Kurs zum Wiederaufbau und Umbau Hagens nach dem Zweiten Weltkrieg veranstaltet die Volkshochschule Hagen (VHS) ab Mittwoch, 15. Januar, einmal wöchentlich bis Mittwoch, 19. Februar 2020, jeweils von 19.30 bis 21 Uhr in der Villa Post, Wehringhauser Straße 38.

Mitte der 1950er Jahre fand der Wiederaufbau in Hagen statt. Ihm schloss sich bald das Wirtschaftswunder an. 1954 und noch einmal 1964 (Abb.) erschienen in der Volmestadt zwei Bücher zum Thema „Hagen baut auf“. In dem Kurs führt Michael Eckhoff anhand dieser zwei Bände sowie mithilfe zahlreicher weiterer Fotos das Jahrzehnt zwischen 1954 und 1964 insbesondere in städtebaulicher Hinsicht vor Augen. Dabei kommt auch die Wirtschaftsgeschichte zur Sprache, denn Hagen war in dieser Phase eine überaus bedeutende Industriestadt mit einem neuen Rathaus, das äußerlich als Symbol der „Stahlstadt Hagen“ gestaltet war.

Mehr Informationen und Anmeldung zum Kurs mit der Veranstaltungsnummer 1012 gibt es beim Team der VHS unter Telefon 02331/207-3622 oder auf der Seite www.vhs-hagen.de/anmeldung.

„Klimanotstand nicht beachtet“

27. Dezember 2019

Naturschutzbeirat fordert für „Auf der Gehre“ ordentliches Planverfahren

Der Naturschutzbeirat der Stadt Hagen kritisiert die Entscheidung des Stadtrats, für den Bereich „Auf der Gehre“ in Eppenhausen lediglich ein vereinfachtes beschleunigtes Planverfahren einzuleiten.

Nach Angaben der WPWR (24.12.2019, nicht online) äußerte der Beiratsvorsitzende Wilhelm Bögemann sei Unverständnis darüber, „das Plangebiet „Auf der Gehre“ (…) ohne Bürgerbeiteiligung schnellstens abzuwickeln“. Von der Hagener Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft (HEG) werde Druck aufgebaut, weil es dort nach alten Fluchtlinienplänen möglich sei, sofort und ohne Auflagen zu bauen.

„Das Plangebiet „Auf der Gehre“ dient der Vogel- und Insektenwelt als besonderes Nahrungshabitat. Ebenso sind hier angesiedelte Reptilien zu beachten“, so Bögemann. Darüber hinaus handele es sich um eine Frischluftschneise für Eppenhausen.

Der Beiratsvorsitzende kritisiert: „Aus den Vorlagen der Verwaltung ist nicht ersichtlich, dass der vom Rat ausgerufene Klimanotstand in irgendeiner Weise beachtet werden soll“ und fordert, es solle auf jeden Fall der Beschluss des Rates zur Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ beachtet werden.

Siehe dazu:

Neue Baugrundstücke in Emst und Eppenhausen

„Demokratie leben!“

27. Dezember 2019

Jetzt Fördergelder für das Bundesprogramm beantragen

Über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt es jetzt wieder die Möglichkeit, Fördergelder für Einzelprojekte in Hagen in den Schwerpunktbereichen „Von der Willkommenskultur zur Kultur der Vielfalt“ und „Demokratieverständnis fördern“ zu beantragen. Die Frist für die Einreichung der Anträge ist Montag, 20. Januar 2020.

Die Stadt Hagen hat sich in Zusammenarbeit mit dem Jugendring Hagen für das Jahr 2020 erneut um die Teilnahme an dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ beworben und eine Förderzusage erhalten. Rechtsfähige, nichtstaatliche Organisationen in Hagen können die Einzelprojekte beantragen und durchführen. Dazu zählen beispielsweise Vereine, Verbände, Bildungsträger, Kirchen und Fördervereine von Schulen. Die Projekte tragen dazu bei, die offene und vielfältige Kultur in Hagen zu fördern. Insgesamt stehen dafür 50.000 Euro zur Verfügung.

Weitere Informationen sowie das Antragsformular erhalten Interessierte auf der Seite www.jugendring-hagen.de/foerderjahr-2018/ oder per E-Mail an hannah.terhorst@jugendring-hagen.de.

Woher kommt die Furcht vor Geflüchteten?

26. Dezember 2019

Migration empfinden einige Menschen als bedrohlich. Die psychologische Erklärung ist komplex. FernUni-Forschende haben nun einen Weg gefunden, das Phänomen genauer zu untersuchen.

Einige Menschen haben Vorbehalte gegenüber Gruppen, zu denen sie selbst nicht gehören, zum Beispiel gegenüber Geflüchteten aus anderen Ländern. Die Psychologie erklärt das häufig mit einem Bedrohungsgefühl, das die Eigengruppe angesichts der Fremdgruppe empfindet.

„Das Phänomen ist weitaus vielseitiger als die Forschung bisher angenommen hat“, sagt Dr. Helen Landmann von der FernUniversität in Hagen. Sie ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Lehrgebiet Community Psychology. Gemeinsam mit Lehrgebietsleiterin Prof. Dr. Anette Rohmann und Prof. Dr. Robert Gaschler (Lehrgebiet Allgemeine Psychologie: Lernen, Motivation, Emotion) hat sie Studien zum Bedrohungserleben veröffentlicht. „Es gibt schon eine Menge Forschung dazu“, erklärt Helen Landmann. Ihre Ergebnisse werfen nun jedoch einen neuen Blick auf das Thema. (…)

(Danach) zeigt sich, dass das bisherige Schema nicht ausreicht, um die große Vielfalt an Bedrohungen abzudecken, die Menschen angesichts von Migration empfinden. Für künftige Untersuchungen schlagen die Forschenden zudem ein Modell vor, das in beide Richtungen durchlässig ist: Es soll nicht nur abbilden, wie Sorgen und Ängste Vorbehalte bedingen, sondern auch umgekehrt, wie schon bestehende negative Meinungen, das Bedrohungserleben befeuern können. Denn noch etwas fiel dem Forschungsteam auf: Wer angegeben hatte, sich Gedanken um die Versorgungslage der nach Deutschland geflohenen Menschen zu machen, befürworte oftmals auch in besonderem Maße eine restriktive Migrationspolitik.

Für Helen Landmann ist das kein Zufall: „Wenn Leute behaupten, sie sorgen sich um die Geflüchteten, kann ja niemand etwas dagegen sagen. Diese Einstellung ist gesellschaftlich akzeptiert.“ Wahrscheinlich verbergen einige Personen auf diese Weise ihre eigentlich negative Haltung gegenüber Migrantinnen und Migranten. (…)

Quelle: FernUni

Weihnachten vor 100 Jahren in Hagen: Kohlemangel und Alltagssorgen trübten die Festtagsfreude

25. Dezember 2019

Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte

In der Hagener Bevölkerung wollte Weihnachten 1919, ein Jahr nach dem Großen Krieg, der später der Erste Weltkrieg heißen sollte, keine rechte Festtagsfreude aufkommen. Das berichtete die Hagener Zeitung in ihrer Ausgabe vom 24. Dezember 1919. Selbst in den schlimmen Kriegsjahren sei das Fest nie so traurig gewesen. (…)

Quelle: Lokalkompass

Weihnachtslied, chemisch gereinigt

24. Dezember 2019

von Erich Kästner (1928)*

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte euch das Leben.
Das genügt, wenn man’s bedenkt.
Einmal kommt auch Eure Zeit.
Morgen ist’s noch nicht so weit.

Doch ihr dürft nicht traurig werden,
Reiche haben Armut gern.
Gänsebraten macht Beschwerden,
Puppen sind nicht mehr modern.
Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Allerdings nur nebenan.

Lauft ein bisschen durch die Straßen!
Dort gibt’s Weihnachtsfest genug.
Christentum, vom Turm geblasen,
macht die kleinsten Kinder klug.
Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
Ohne Christbaum geht es auch.

Tannengrün mit Osrambirnen –
lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
Reißt die Bretter von den Stirnen,
denn im Ofen fehlt’s an Holz!
Stille Nacht und heilge Nacht –
Weint, wenn’s geht, nicht! Sondern lacht!

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!
Gott ist nicht allein dran schuld.
Gottes Güte reicht so weit . . .
Ach, du liebe Weihnachtszeit!

* Emil Erich Kästner (* 23. Februar 1899 in Dresden; † 29. Juli 1974 in München) war ein deutscher Schriftsteller, Publizist, Drehbuchautor und Kabarettdichter (Foto: Grete Kolliner, ca. 1930).

Seine publizistische Karriere begann während der Weimarer Republik mit gesellschaftskritischen und antimilitaristischen Gedichten, Glossen und Essays in verschiedenen renommierten Periodika dieser Zeit.

Nach Beginn der NS-Diktatur war er einer der wenigen intellektuellen und zugleich prominenten Gegner des Nationalsozialismus, die in Deutschland blieben, obwohl seine Werke zur Liste der im Mai 1933 als „undeutsch“ diffamierten verbrannten Bücher zählten, und im Herrschaftsbereich des NS-Regimes verboten wurden. Als einziger der Autoren war Kästner bei der Verbrennung seiner Bücher anwesend. Trotz verschiedener Repressionen konnte er sich unter Pseudonym beispielsweise mit Drehbucharbeiten für einige komödiantische Unterhaltungsfilme und Einkünften aus der Veröffentlichung seiner Werke im Ausland wirtschaftlich absichern.

Mit der Niederlage des NS-Regimes im Zweiten Weltkrieg war Kästner ab Mitte 1945 wieder eine freie publizistische Entfaltung möglich. Von 1951 bis 1962 war er Präsident des westdeutschen P.E.N.-Zentrums. Als Pazifist nahm er in den 1950er und 1960er Jahren bei mehreren Gelegenheiten gegen die Politik der Regierung Adenauer öffentlich Stellung, unter anderem im Zusammenhang mit der Remilitarisierung, der Spiegel-Affäre und der Anti-Atomwaffenbewegung.

Populär machten ihn vor allem seine Kinderbücher, wie Emil und die Detektive (1929), Das fliegende Klassenzimmer (1933) und Das doppelte Lottchen (1949), sowie seine mal nachdenklich, mal humoristisch, oft satirisch formulierten gesellschafts- und zeitkritischen Gedichte, Epigramme und Aphorismen. Eine seiner bekanntesten Lyrik-Sammlungen erschien erstmals 1936 im Schweizer Atrium Verlag unter dem Titel Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke.

Hohenlimburg: Warum sich auf alten Krupp-Flächen nichts tut

24. Dezember 2019

In einem bekannten Weihnachtslied heißt es an einer Stelle „still und starr ruht der See“. Leicht abgewandelt traf diese Textzeile auch viele Jahre auf das Nahmertal zu: „Still und starr“ ruhten dort unter anderem die ehemaligen Krupp-Werke I, II und IV – so zumindest der Eindruck vieler Hohenlimburger.

Immer wieder brachte die Hohenlimburger Politik das Gebiet ins Blickfeld, zuletzt auch Hagen Aktiv mit einer Anfrage in der Bezirksvertretung. Wie geht es auf dem Gelände weiter?

Vor rund 26 Jahren zog der einstige Stahlgigant Krupp seine Fabrikation aus dem Nahmertal ab. Für Hohenlimburg ein schwerer Schlag, 1100 Menschen verloren damals ihre Arbeit. Zurück blieben mehrere zehntausend Quadratmeter Industriefläche. Anfang des Jahres 2012 rückten dann Bagger an, um die traditionsreichen Werkshallen abzureißen. Es war bislang schwierig, dort neues Gewerbe anzusiedeln. Ein Problem ist etwa die Belastung des Erdbodens. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Zweiter Versuch: Wer baut Hagen eine neue Marktbrücke?

24. Dezember 2019

Man stelle sich vor, eine Kommune möchte Millionen für den Bau einer neuen Brücke sowie eines Kreisverkehrs ausgeben, aber keine Firma möchte das Geld für den fetten Auftrag verdienen. Klingt absurd, ist der Stadt Hagen allerdings tatsächlich passiert.

Alles fein säuberlich europaweit ausgeschrieben, aber kein einziger Bewerber für die so wichtigen Infrastrukturprojekte. Jetzt folgt der zweite Versuch: gleiche Baustellen, gleiche Doppel-Ausschreibung – im Februar soll jetzt endgültig der Zuschlag an dann hoffentlich bauwilligere Interessenten erteilt werden. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Busse fahren an Heiligabend länger

23. Dezember 2019

Weihnachts- und Silvesterfahrplan

Traditionell ist an Heiligabend ab etwa 15:00 Uhr Feierabend für die Busse der Hagener Straßenbahn AG. In diesem Jahr wird der Verkehr erstmalig verlängert. Die Besonderheiten zu Weihnachten und zum Jahreswechsel im Überblick:

Am Montag, den 23.12., verkehren die Busse wie freitags. Die NachtExpresse fahren bis 01:32 Uhr.

An Heiligabend gilt bis ca. 15 Uhr der Samstagfahrplan. In diesem Jahr fahren von ca. 16:00 bis 19:30 Uhr die NachtExpresse auf den bekannten Wegen, um noch bis in den frühen Abend ein Grundangebot im Busnetz anzubieten. Die zentralen Abfahrten finden ab Haltestelle Stadtmitte/Volmegalerie um 16:32 Uhr, 17:32 Uhr und 18:32 Uhr statt. Auch die NE-Linien 22, 31 und 32 in Hohenlimburg und Haspe sind zu diesen Zeiten unterwegs.

Am 1. Weihnachtstag sowie an Neujahr fahren die Busse wie an Sonntagen, Betriebsbeginn ist gegen 10:00 Uhr. Die NachtExpresse verkehren letztmalig um 0:32 Uhr.

Am 2. Weihnachtstag gilt ganztägig der Sonntagsfahrplan. Die Nacht-Expresse verkehren letztmalig um 0:32 Uhr.

An Silvester verkehren die Busse nach Samstagsfahrplan. Die Abfahrten der NachtExpresse um 23:32 Uhr entfallen. Auch in diesem Jahr wird ein gesonderter Silvesternachtverkehr angeboten.

Sonderfahrpläne zu Weihnachten und zum Jahreswechsel

Menschen in Hagen wehren sich gegen hohe Anwohnerbeiträge

23. Dezember 2019

Die Anwohner der oberen Hüttenbergstraße in Eilpe sollen für die endgültige Herstellung ihrer Straße tief in die Tasche greifen. Durchschnittlich 25.000 Euro fordert die Stadt Hagen von jedem der 30 Grundstücksbesitzer, der eine Fläche an dem betreffenden Straßenabschnitt sein Eigen nennt. (…)

Es sei angedacht, die Hüttenbergstraße zwischen den Abzweigungen Am Weitblick und Krähnockenstraße „erstmalig endgültig herzustellen“, teilte die Stadt Hagen mit. Diese Formulierung empfinden die Anwohner als Ohrfeige, wurde die Hüttenbergstraße doch vor 52(!) Jahren erschlossen und bebaut. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

(W)Intermezzo – Tag der Offenen Tür in der Villa Post

23. Dezember 2019

Die Türen der Villa Post öffnen sich am Freitag, 3. Januar 2020, von 14 bis 18 Uhr zu einem Tag der „Offenen Tür“ mit vielen spannenden Angeboten aus den unterschiedlichen Fachgebieten, mit denen Besucher sich einen Einblick in die Vielfalt des VHS-Lebens verschaffen können.

Ab 14 Uhr vermittelt der Workshop „Acrylmalerei“ nicht nur unterschiedliche Maltechniken, sondern schult auch eigene Ideen und Wahrnehmungen. In dem Kurzworkshop „Gut bei Stimme“ kann man sich ganz der eigenen Stimme widmen. Der Kurs gibt Impulse, wie und mit welcher Wirkung, die eigene Stimme effektiv eingesetzt werden kann. Für Teilnehmer, die sich für Fotografie interessieren, ist die „Lichtmalerei“ interessant. Wenn ein Foto mit verschiedenen Lichtquellen langzeitbelichtet wird und diese bewegt werden, werden Lichtspuren erzeugt, mit denen kunstvolle Fotos gemalt werden können. Das Ergebnis ist faszinierend. In der Hagener Diamantenwerkstatt können Teilnehmer auf faszinierende Art entdecken, wie man einen zufällig gefundenen Stein zu neuem „Leben“ verhelfen kann. Mit passenden Accessoires werden Steine oder Kristalle umwickelt und so ein „Hagener Diamantencollier“ kreiert. Der Workshop „Pflanzenfarben selbst erstellen“ stellt das Projekt SEVENGARDENS vor und lädt dazu ein, Farbtinten aus Färberpflanzen herzustellen. Die Gewinnung von Naturfarben aus Färberpflanzen ist Ausgangspunkt für gemeinsames Lernen zu den Themen Biodiversität, Nachhaltigkeit und interkulturelle Kompetenz.

Für Bewegungsfreudige wird ein Schnupperkurs für Yoga angeboten. Schwerpunkte sind hier Bewegung, Atmung und Entspannung und im Kurs „Thai Chi“ werden einfache Bewegungsfolgen der alten chinesischen Kampftechnik probiert. Für Jung und Alt gibt es eine Einführung in „Raspberry Pi“. Der preisgünstigste Mini-Computer ist sehr einfach aufgebaut und lädt deshalb ohne große Vorkenntnisse zum Programmieren und Experimentieren ein. Der fachkundige Dozent erläutert die Palette der Einsatzmöglichkeiten. Stricken und Häkeln ist ab 15 Uhr angesagt. Hier geht es um das gemeinsame Stricken und/oder Häkeln für den guten Zweck, für Menschen, die Unterstützung brauchen. Wolle und Nadeln sind vorhanden. Am späteren Nachmittag kann man beim VHS-Quiz Wissen aus Fachbereichen wie Politik, Gesundheit, Kunst, Sprachen oder EDV testen. Die Teilnahme ist sowohl per Handy als auch traditionell in Papierform möglich. Für die Antworten werden kleine Gruppen gebildet und dem Gewinner-Team winkt ein Preis.

Ab 17.30 Uhr befreit das „Singen für die Seele“ von Stress und Anspannung. Mitglieder des VHS Kurses präsentieren Lieder aus 50 Jahren Rock- und Popgeschichte. Spontanes Mitsingen ist ausdrücklich erwünscht. Den Tag beschließt der amüsante Film „Monsieur Claude 2“, Der Film läuft in der Originalversion in französischer Sprache mit Untertiteln. Für den Film wird ein Eintritt von 6,50 Euro (ermäßigt 5 Euro) erhoben. Dazu bereitet die Deutsch-Französische Gesellschaft kulinarische Köstlichkeiten mit französischem Flair zu. Gern lassen sich die Köchinnen und Köche dabei ab 15 Uhr in der Lehrküche über die Schultern schauen.

So kann das Jahr 2020 starten, mit Genuss, Spaß, Erkenntnissen und netten Menschen. Bis auf den Beitrag zum Film sind alle Angebote kostenfrei. Programme liegen ab sofort an den bekannten Stellen aus. Genaue Informationen zu Uhrzeiten und Inhalten bei der VHS Hagen unter 02331/207-3622 oder unter www.vhs-hagen.de.

Tänze aus der Ferne

22. Dezember 2019

Neujahrskonzert des Philharmonischen Orchesters Hagen

Opern und Operetten entführen ihr Publikum gern an ferne Orte. Das Unbekannte ist stets ein Faszinosum und dient immer wieder als Projektionsfläche und Sehnsuchtsort, hilft aber auch dabei, das kulturell Eigene zu definieren und einzuordnen.

Das Neujahrskonzert des Philharmonischen Orchesters Hagen unter der Leitung seines Generalmusikdirektors Joseph Trafton (Foto: Leszek Januszewski) am 1. Januar 2020 (18.00 Uhr) in der Stadthalle Hagen nimmt die Besucher mit in die Fremde und erzählt mit der Präsentation von vielfältigen Tänzen auf unterhaltsame Art und Weise Geschichten aus anderen Kulturen unter dem Titel „Tänze aus der Ferne – Sehnsuchtsorte in Oper und Operette“. Ob russische, spanische, israelische, ägyptische oder italienische Klänge – die Tänze fügen sich zu einem abwechslungsreichen und festlichen Konzert für einen bewegten Start in das Jahr 2020.

Auf dem Programm stehen u.a. „Gopak“ aus der Oper „Mazeppa“ von Peter Tschaikowsky, Ouvertüren zu den Operetten „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß (Sohn) und „Gräfin Maritza“ von Emmerich Kálmán, „Tanz der sieben Schleier“ aus der Oper „Salome“ von Richard Strauss und Alexander Borodins Tänze aus der Oper „Fürst Igor“.

In Maurice Ravels „Tzigane“ sowie in Jules Massenets „Méditation“ aus der Oper „Thaïs“ ist der 1. Konzertmeister Shotaro Kageyama als Solist zu erleben. Durch das Programm dieses facettenreichen Konzertes führt der beliebte Moderator und Rezensent Stefan Keim.

Eine weitere Aufführung dieses Neujahrskonzertes findet am 4.1.2020 (19.00 Uhr) in der Stadthalle Schmallenberg statt.

Karten an der Theaterkasse, unter Tel. 02331 / 207-3218 oder www.theaterhagen.de sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse in der Stadthalle Hagen.

27. September als OB-Stichwahltermin schon reserviert

21. Dezember 2019

Auf durchaus positive Resonanz ist in Hagen die Entscheidung des NRW-Verfassungsgerichtshofes gestoßen, den Oberbürgermeister der Stadt gegebenenfalls in einer Stichwahl zu ermitteln.

„Mit Blick auf die Stärkung der Demokratie kann das Urteil zur Beibehaltung der Stichwahl sicher nur positiv bewertet werden“, kommentiert Amtsinhaber Erik O. Schulz gegenüber der Stadtredaktion das knappe 4:3-Votum der Münsteraner Richter. „Das ist ein wichtiger Schutz der Demokratie“, begrüßte auch der aussichtsreichste Mitbewerber um den Posten des Hagener Verwaltungschefs, Wolfgang Jörg (SPD), den Urteilsspruch. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Dazu:

Abschaffung der Stichwahl verfassungswidrig

Die PARTEI will in Stadtrat in Hagen einziehen

21. Dezember 2019

Die Satire-Partei, die im vergangenen Mai mit zwei Abgeordneten ins Europaparlament eingezogen ist, hat seit Mittwochabend auch offiziell einen Kreisverband in Hagen. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Kommentar eines Lesers unter dem Artikel:

Besteht denn nicht schon ein erbarmungsloser Wettstreit der “ etablierten “ Parteien incl. des parteiübergriffigen OB um Satire in Hagen ?

Rat beschließt Erhöhung des Hagener Taxentarifs

21. Dezember 2019

Der Rat der Stadt Hagen hat in seiner jüngsten Sitzung am 12. Dezember eine Erhöhung des Taxentarifs im Hagener Stadtgebiet zum 1. Januar 2020 beschlossen. Begründung: Gestiegene Betriebskosten, Anhebung des Mindestlohns und erhöhte Kosten beim Kauf emissionsarmer Fahrzeuge.

Daher ergeben sich folgende Veränderungen des Taxentarifs: Der Grundpreis einschließlich der ersten Wegstrecke erhöht sich tagsüber (6 bis 22 Uhr) auf 3,20 Euro, nachts (22 bis 6 Uhr) sowie ganztägig an Sonn- und Feiertagen auf 3,40 Euro.

Für Großraumfahrzeuge, also Mehrpersonenwagen mit sieben Sitzen, liegt der Grundpreis tagsüber jetzt bei 8,20 Euro, nachts sowie ganztägig an Sonn- und Feiertagen bei 8,40 Euro. Dabei ist jeweils der Großraumzuschlag ab der fünften Person in einer Höhe von 5 Euro im Grundpreis enthalten.

Bei einer ausdrücklichen Anforderung eines Kombifahrzeugs beläuft sich der Grundpreis ebenfalls tagsüber auf 8,20 Euro, nachts und ganztägig an Sonn- und Feiertagen auf 8,40 Euro. Auch hier ist der Zuschlag von 5 Euro bereits im Grundpreis enthalten.

Der Fahrpreis wird mittels einer geeichten Anzeige unabhängig von der Zahl der Fahrgäste errechnet. Muss der Taxifahrer auf den Fahrgast warten, wird ab der ersten Minute ein Preis von 0,60 Euro pro angefangene Minute, also 36 Euro pro Stunde, erhoben. Die letzte Anpassung erfolgte zum 1. Januar 2015.

Das sagt Hagens Oberbürgermeister zur Preiserhöhung

21. Dezember 2019

Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz ist Vorsitzender des Verwaltungsrats des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr. Das sagt er zur Preiserhöhung. (…)

Wir meinen es ernst mit dem uns selbst gegebenen Auftrag, mehr Menschen in unserer Stadt zum Umsteigen zu bewegen und intensiver den ÖPNV zu nutzen. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Siehe auch:

Der ÖPNV ist ein Spalter

Der Nahverkehr ist der Mobilitätsmotor der Zukunft, er soll die Massen in Städten klimafreundlich bewegen. Zum Jahreswechsel aber steigen die Preise in vielen Kommunen – das trägt massiv zur sozialen Ungleichheit bei.

Wohl noch nie wurde so viel über Mobilität diskutiert und über verschiedene Konzepte gestritten wie 2019. Wie verteilen wir den öffentlichen Raum gerecht auf die verschiedenen Verkehrsteilnehmer? Welche alternativen Antriebe werden wie gefördert? Welchen Stellenwert hat der ÖPNV? Vor allem der letzte Punkt hatte Sprengkraft: Die wochenlangen Proteste mit Todesopfern in Chile begannen wegen einer banal wirkenden Entscheidung: Entzündet hatten sie sich an der Preiserhöhung für U-Bahn-Tickets.

Hamburg, Ruhrgebiet, Berlin – auch in vielen deutschen Kommunen wurden für den Jahreswechsel Preiserhöhungen beim ÖPNV angesagt. In einigen Städten hat das fast schon Tradition. Es ist verwunderlich, dass so eine Meldung hierzulande kaum Reaktionen hervorruft. Vor allem, weil der Nährboden für Unmut hier kaum ein anderer ist, als in Chile: Die soziale Ungleichheit wächst. Und Preiserhöhungen beim ÖPNV verstärken sie. (…)

Der ÖPNV ist das ideale Fortbewegungsmittel einer egalitären Gesellschaft. Jeder Mensch könnte und sollte Zugriff auf die zentrale Ressource Mobilität haben. Daher wäre es nur logisch, den öffentlichen Nahverkehr als kleinsten gemeinsamen Nenner stetig auszubauen und zu verbessern. Tatsächlich liegen die Prioritäten in der Bundesverkehrspolitik aber woanders. Statt in die Forschung und Entwicklung des ÖPNV zu investieren, fließen die meisten öffentlichen Gelder in die Erforschung des Kraftfahrzeugverkehrs. (…)

Quelle: Spiegel online

Ein vielseitiges Programm

21. Dezember 2019

Weihnachten und Silvester/Neujahr im Theater Hagen und in der Stadthalle Hagen

Aus der Produktion „Hoffmanns Erzählungen“ (Thomas Paul, Netta Or, Chor und Extrachor des Theaters Hagen). Foto: Klaus Lefebvre.

Im Hagener Theater und in der Stadthalle Hagen wird über Weihnachten, Silvester, Neujahr und dazwischen ein vielseitiges Programm für Kinder und Erwachsene angeboten. Für folgende Vorstellungen/Konzerte gibt es noch Karten:

Am 25.12. (16.00 Uhr, Großes Haus) treibt zum letzten Mal „Der Räuber Hotzenplotz“ sein Unwesen im Hagener Theater. Dieses Märchen zur Weihnachtszeit mit viel Musik ist für kleine und große Märchenfans ab 5 Jahren gedacht.

Am 26.12. (16.00 Uhr) und 29.12. (15.00 Uhr, jeweils Großes Haus) kann man sich aufs Beste von der Phantastischen Oper „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach unterhalten lassen.

Für die kleinsten Besucher (ab 3 Jahren) wird am 27.12. (15.00 Uhr, Lutz) das Stück „Pardauz“ angeboten, ein TanzObjektTheaterSpaß von Anja Schöne.

Auch für die Anhänger des Tanzes steht etwas auf dem Programm: Am 27.12. (19.30 Uhr, Großes Haus) wird das gleichermaßen berührende wie mitreißende Ballett „Casa Azul – Inspired by Frida Kahlo“ aufgeführt (Restkarten).

Zurück in die Märchenwelt geht es mit der (in dieser Spielzeit letzten) Präsentation von „Die Eiskönigin“ am 29.12. (15.00 Uhr, Lutz), einer TanzTheaterReise nach Hans Christian Andersen ab 5 Jahren.

Wer am Silvestertag bisher noch nichts vor hat sollte sich Karten für die Vorstellung der Lehár-Operette „Der Graf von Luxemburg“ sichern – für die Aufführung am Nachmittag (15.00 Uhr, Großes Haus) gibt es noch Tickets.

Mit dem Genuss beschwingt-heiterer, romantisch-flotter und exotischer Melodien kann man sich beim Besuch des Neujahrskonzertes unter dem Titel „Tänze aus der Ferne – Sehnsuchtsorte in Oper und Operette“ am 1.1.2020 (18.00 Uhr, Stadthalle Hagen) ins neue Jahr begeben.

Karten an der Theaterkasse, unter Tel. 02331 / 207-3218 oder www.theaterhagen.de sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse in der Stadthalle Hagen.

Christoph Rösner gibt Café Fachwerk ab

21. Dezember 2019

Das Café Fachwerk beendet am 21. Dezember seinen Betrieb – vorläufig. Denn das Inhaber-Paar Christoph Rösner und Sabine Klose gibt die Verantwortung an einen neuen Pächter ab.

„Ich möchte mehr Zeit haben, um mich auf meine Arbeit als Künstler zu konzentrieren“, äußert sich Rösner auf Anfrage dieser Zeitung zu den Gründen. „Auch politisch möchte ich wieder aktiver werden.“ (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Abschaffung der Stichwahl verfassungswidrig

20. Dezember 2019

In dem von 83 Abgeordneten des Landtags eingeleiteten Verfahren der Normenkontrolle hat der Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster heute entschieden, dass die Abschaffung der Stichwahlen bei Bürgermeister- und Landratswahlen gegen Grundsätze des demokratischen Rechtsstaats verstößt.

In der mündlichen Urteilsbegründung führte die Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs Dr. Ricarda Brandts unter anderem aus:

Die Abschaffung der Stichwahl sei nicht mit der Landesverfassung vereinbar. Für die Frage, ob die Bürgermeister- und Landratswahlen den Gewählten eine hinreichende demokratische Legitimation vermittelten, sei neben der Wahlbeteiligung der erreichte Zustimmungsgrad von Bedeutung. Die verfassungsrechtliche Beurteilung hänge insoweit von den zugrunde liegenden normativen und tatsächlichen Verhältnissen ab. Je höher der zu erwartende Anteil der obsiegenden Kandidatinnen und Kandidaten sei, die im einzigen Wahlgang lediglich eine weit von der absoluten Mehrheit entfernte relative Mehrheit erreichten, umso mehr sei das demokratische Prinzip der Mehrheitswahl tangiert.

Die Antragstellerinnen und Antragsteller machten im Wesentlichen geltend, die erneute Abschaffung der Stichwahl zugunsten einer einstufigen Wahl mit relativer Mehrheit sowie die Neuregelung zur Einteilung der Wahlbezirke verletzten das Demokratieprinzip und die Chancengleichheit der politischen Parteien. Im Hinblick auf die Stichwahl liege insbesondere ein Verstoß gegen die dem Gesetzgeber aufgegebene Begründungs- und Beobachtungspflicht vor.

Neue Baugrundstücke in Emst und Eppenhausen

20. Dezember 2019

Für Emst und Eppenhausen hat der Rat jetzt auf den Weg gebracht, dass letzte Freiflächen zwischen bereits bestehenden Baugebieten erschlossen werden, so dass dort in den nächsten Jahren bis zu 100 Wohneinheiten neu entstehen können.

Das Gros der Grundstücke wird dabei zwischen dem Emster Marktplatz (Karl-Ernst-Osthaus-Straße) und der Tennisanlage von Blau-Gold Hagen (Lohestraße), also dem noch existierenden Loheplatz und der angrenzenden Pferdewiese entstehen. Die Stadt setzt dort angesichts der Eingriffe in Natur und Landschaft auf ein klassisches Bebauungsplanverfahren mit entsprechender Umwelt- und Artenschutzprüfung. (…)

Gegen die Stimmen von Linken, Grünen, Hagen Aktiv sowie BfHo/Piraten hat sich der Rat zudem dafür ausgesprochen, auf dem Areal „Auf der Gehre“ (an der Eppenhauser Straße zwischen Krähenweg und Gehrstraße) bestehendes Gartenland in Baugrundstücke zu verwandeln. „Die ist der idealtypische Fall eines Lückenschlusses in Zentrumsnähe“, sah Detlef Reinke (CDU) im Stadtentwicklungsausschuss auch keine Probleme, hier im vereinfachten Verfahren einen Bebauungsplan zu erstellen. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Warum die beiden Baugebiete planungstechnisch unterschiedlich behandelt werden, erschließt sich nicht wirklich. Beide Areale sind nur durch Tennisplätze getrennt und grenzen ansonsten sowohl an vorhandene Wohnbebauung als auch an Wald an. Wieso die Bebauung eines Sportplatzes (Ascheplatz!) „Eingriffe in Natur und Landschaft“ darstellen sollen, Gartenland aber nicht, bleibt rätselhaft.

Umrandet das Plangebiet Loheplatz, oben die Tennisplätze, in der Mitte der biologisch tote Aschenplatz, unten die angrenzende Wohnbebauung und der Emster Markt- und Parkplatz. Luftbild: RVR, Grafik: DW.

Kostenloser Busverkehr am vierten Advent

20. Dezember 2019

Seit Sonntag, 15. Dezember, rollen die Busse der Hagener Straßenbahn 1,2 Millionen Kilometer mehr durch das Hagener Stadtgebiet. Sie fahren öfter, länger und auch das Sonn- und Feiertagsangebot wurden verbessert.

Selbstverständlich soll dieses erweiterte Busangebot auch möglichst viele Menschen bewegen, den ÖPNV in Hagen intensiver oder auch voll umfänglich zu nutzen. Daher bietet die Stadt Hagen über die Hagener Straßenbahn ein besonderes Angebot: Am vierten Adventswochenende (Samstag, 21. Dezember und am Sonntag, 22. Dezember) können die Busse des Unternehmens kostenfrei genutzt werden. Damit bietet sich für alle Interessierten eine gute Gelegenheit, dass neue Busangebot zu testen. Im gesamten Stadtgebiet wird an den beiden Tagen für die Fahrt auf den Linien der Hagener Straßenbahn kein Ticket benötigt.

Dieses Angebot gilt nicht für die Nutzung der Busse anderer Verkehrsunternehmen, wie der VER, der BVR der MVG oder auch des Schienenverkehrs.

Grüne: Gemeinsam feiern ohne zu böllern

20. Dezember 2019

Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen Hagen ruft die Menschen in Hagen dazu auf, dieses Jahr an Silvester weniger zu böllern und mehr gemeinsam zu feiern. Denn so können alle einen einfachen Beitrag für Gesundheit und Umwelt leisten. Die GRÜNEN begrüßen ausdrücklich, dass Händler und Unternehmen in Hagen erklärt haben, auf den Verkauf von Böllern an Silvester zu verzichten.

Dazu erklärt Kreisverbandssprecherin Christa Stiller Ludwig: „Zirka 10.000 Tonnen Feuerwerkskörper werden Jahr für Jahr am Silvesterabend gezündet. Allein in Deutschland werden damit etwa 130 Millionen Euro für das Silvesterfeuerwerk ausgegeben. Dabei hat die Böllerei erwiesenermaßen negative Auswirkungen Gesundheit und Umwelt. Die großen Mengen von Müll aus der Böllerei sind nicht nur ein optisches Problem und viel Arbeit für die Stadtreinigung sondern durch enthaltene Chemikalien auch eine starke Umweltbelastung.

Vor allem aber werden laut Umweltbundesamt zum Jahreswechsel rund 4.500 Tonnen Feinstaub freigesetzt. Das entspricht ca. 15,5 % der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge. Wer Fahrverbote in Hagen vermeiden möchte, sollte lieber ausgelassen feiern ohne zu böllern. Wir danken allen Händlern, die sich auf die Seite der Luftreinhaltung, der Gesundheit und des Klimaschutzes stellen.“

KV-Beisitzerin Andrea Peuler-Kampe ergänzt: „Nicht nur Menschen mit traumatischen Erfahrungen, sondern auch Tiere leiden massiv unter der Lärmbelastung durch Feuerwerk du Knaller. Wildtiere, Hunde und Katzen geraten durch Lärm, Blitze und Gerüche in Panik und können durch Feuerwerke verletzt oder getötet werden. Wer ein Herz für Tiere hat, sollte das Jahresende deshalb möglichst ohne Raketen und Knallkörper feiern.

Fazit Der GRÜNEN: Wir feiern lieber fröhlich ins neue Jahr ohne zu böllern!

Weihnachtsjazz im ESM

20. Dezember 2019

Soleil Niklasson Quartett – The Voice from Chicago
26.12.2019, 18:00 Uhr, Emil-Schumacher-Museum Hagen

Die amerikanische Jazz-Sängerin Soleil Niklasson ist Musikerin mit Leib und Seele. Die Künstlerin ist in Chicago geboren und in Los Angeles aufgewachsen. Ihr Repertoire reicht von klassischen Standards des American Songbook über einfühlsame Balladen hin zu Soul mit Gänsehautgarantie. Mit ihrer hinreißenden Soulstimme zieht Soleil „die Sonne“, das Publikum in den Bann. Im exzellent besetzten Quartett mit Musikern, die alle einen festen Platz in der Jazzszene haben, findet man Sven Bergmann am Klavier, Andreas Griefingholt am Schlagzeug und Uli Bär am Kontrabass.

Eintritt: AK 20 €, VVK 18 €
Karten: Buchhandlung am Rathaus (0 23 31) 3 26 89
Reservierungen: booking@kulturverein-westfalen.de

ÖPNV wird teurer

19. Dezember 2019

Tickets aus dem Jahr 2019 gültig bis Ende März 2020

Zum 1. Januar 2020 steigen die Ticketpreise im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) um durchschnittlich 1,8 Prozent. Kunden mit Bartickets aus dem Jahr 2019 werden gebeten, diese entweder bis zum 31. März 2020 abzufahren oder bis zum 31. Dezember 2022 in den KundenCentern der Verkehrsunternehmen gegen Tickets mit dem jeweilig neuen Preisstand umzutauschen.

Ab Januar fahren auch Kindergartenkinder über sechs Jahren bis zum Zeitpunkt ihrer Einschulung kostenlos. Diese Regelung wird bereits beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) sowie im Aachener Verkehrsverbund (AVV) angewandt. Die Regelung um VRR-Gebiet zielt auf eine einheitliche Regelung für ganz NRW ab.

Preistabelle ab 01.01.2020 (pdf)

Geld für Investoren aus der Stadtkasse?

18. Dezember 2019

Ratsmehrheit beschließt Einrichtung eines „Bürgerfonds“

Der am letzten Donnerstag vom Hagener Rat mit den Stimmen von „Allianz“ und AfD verabschiedete Doppelhaushalt für die Jahre 2020/2021 ist ein Werk von 2.000 Seiten. In solch einem opus magnum kann leicht etwas übersehen werden. Das ist möglicherweise der Grund dafür, warum eine von der örtlichen CDU eingebrachte Idee in den hiesigen Medien noch keinen Widerhall fand: die Einrichtung eines „Bürgerfonds“.

Was sich auf den ersten Blick so bürgerfreundlich anhört, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als wenig durchdachtes Geschenk für Investoren, um mit Hilfe der Stadtkasse einen höheren Zinsertrag zu erzielen als es momentan am Kapitalmarkt möglich ist.

Zunächst der CDU-Antrag:

„Die Stadt richtet einen Bürgerfonds ein und stattet diesen mit einem Startkapital von 100.000 Euro aus. Die Verwaltung wird beauftragt, hierzu einen Konzeptentwurf zu entwickeln und darzustellen, wie die Struktur des Fonds gestaltet werden könnte und welche Projekte daraus zuerst zu finanzieren wären.“

Das bedeutet im Klartext: Aus der Stadtkasse werden schon einmal 100.000 Euro bereitgestellt, ohne dass sowohl die Antragsteller als auch diejenigen, die dem zugestimmt haben – also „Allianz“ und AfD – überhaupt eine Vorstellung davon haben, wie das Ganze funktionieren soll. Denn mit der Entwicklung eines Konzepts wird ja erst noch die Verwaltung beauftragt.

Üblicherweise wird genau andersherum verfahren: Zuerst wird ein Plan erstellt und danach werden die Kosten ermittelt und im Bedarfsfall die Gelder bereitgestellt. Die Motivation der CDU und ihrer Verbündeten lässt sich aus der Antragsbegründung ablesen:

„Der extrem niedrigen Kapitalmarkt-Zins und drohende Negativzinsen für größere Spareinlagen machen neue Anlageformen interessant. Viele Mittelständler in dieser Stadt suchen bereits heute nach geeigneten vertrauensvollen Anlageformen,die bei überschaubarem Risiko einen nennenswerten Zinsertrag bringen.“

Das Ziel ist klar: Auch wenn Investoren zusätzlich Mittel in diesen Topf einzahlen – die Stadtkasse soll ihnen „einen nennenswerten Zinsertrag bringen“ und daneben die Risiken eines solchen Fonds zumindest mittragen. Alles auf Kosten der Bürger.

Schmackhaft gemacht hat die CDU dieses Konstrukt ihren Allianz-Freunden mit dem Hinweis auf einen „Erfolg der Klimawende“ (ausgerechnet !), an dem die Bürgerinnen und Bürger „unmittelbar beteiligt“ wären, und es würden „Projekte ermöglicht, für die sonst im Haushalt keine Mittel zur Verfügung ständen“.

Ob ein solches Konstrukt überhaupt haushaltsrechtlich zulässig wäre, ist noch ein ganz anderes Thema. Kämmerer Christoph Gerbersmann antwortete auf eine entsprechende Nachfrage im Rat ausweichend. Das hänge davon ab, wie der Bürgerfonds organisiert werde. Möglicherweise könne eine städtische Tochter dazu genutzt werden.

Eine Stadttochter könnte man natürlich sofort nutzen, insbesonders auch, wenn „im Haushalt keine Mittel zur Verfügung ständen“. Kommunale Unternehmen erhalten Kredite zu vergleichbaren Konditionen wie die Gemeinden selbst – momentan mit teilweise negativer Verzinsung. Dann müsste die Stadt Investoren keine „nennenswerten Zinsen“ garantieren. Der „Bürgerfonds“ wäre schlicht überflüssig.

Es ist noch (saubere) Luft nach oben

18. Dezember 2019

Der Start war gut – aber beim Öffentlichen Personennahverkehr in Hagen ist noch Luft nach oben. Das zumindest findet WP-Redakteur Jens Stubbe. (…)

Die Politik befindet sich auf einem guten Weg – und trotzdem möchte man ihr zurufen, dass all das noch nicht ausreicht, um eine Verkehrswende wirklich einzuleiten. Es braucht einen wesentlich preisgünstigeren ÖPNV, es braucht mehr Spuren, auf denen Busse zu den Hauptverkehrszeiten am Individualverkehr vorbeiziehen können. Und es braucht dringend Radwege, auf denen Berufspendler sich sicher und schnell bewegen können. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Adventskonzert im Theater Hagen

18. Dezember 2019

Das Philharmonische Orchester Hagen unter der Leitung von Rodrigo Tomillo läutet beim diesjährigen Adventskonzert am 22. Dezember (18.00 Uhr, Theater Hagen, Großes Haus) zusammen mit den Gesangs- und Instrumentalsolisten Linda Guo (Violine), Yan Vaigot (Violoncello), Friedhelm Grote (Fagott), Fanny Kloevekorn (Oboe), Valerie Eickhoff, Andrea Kleinmann, Sophia Leimbach (Sopran), Johan de Bruin, Musa Nkuna (Tenor), Alexander Kalina (Bass), Philipp Scheuher (Klavier), dem Kinder- und Jugendchor des Theaters Hagen (Leitung: Caroline Piffka) und dem Philharmonischen Chor Hagen die Feiertage ein.

Mit der Präsentation von berühmten und berührenden Werken der Klassik und Romantik kehrt festliche Stimmung ins Theater Hagen ein. Auf dem Programm stehen Auszüge aus Engelbert Humperdincks Krippenspiel „Bübchens Weihnachtstraum“, Joseph Haydns „Sinfonia concertante“ Hob. I/105 sowie „Ah! Perfido” (Szene und Arie für Sopran und Orchester op. 65) und Fantasie für Klavier, Chor und Orchester op. 80 von Ludwig van Beethoven.

Dieses Sonderkonzert wird von dem beliebten Künstler und Rezensenten Stefan Keim moderiert und von der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung unterstützt.

Karten an der Theaterkasse, unter Tel. 02331 / 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel. 02331 / 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

Lärm: Betroffene Bürger in Hagen schließen sich zusammen

17. Dezember 2019

Bislang haben sie getrennt gekämpft, nun wollen sie gemeinsam gegen den Autobahnlärm vorgehen: Die Einwohner von Vorhalle, Bathey, Boloh, Emst, Haßley und Halden haben sich in einer stadtteilübergreifenden Bürgerinitiative zusammengeschlossen. (…)

Nirgends sonst in Nordrhein-Westfalen ist die Belastung für die Menschen derart groß wie in Hagen, aus dem Umweltbericht des Regionalverbandes Ruhr (RVR) ging 2017 hervor, dass Hagen die lauteste Stadt im Ruhrgebiet ist. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

„Freiwillig machen die Männer keinen Zentimeter Platz“

17. Dezember 2019

Seit 51 Jahren engagiert sich Ellen Neuhaus in der Kommunalpolitik. Doch 2020 ist für die Vorsitzende des Schulausschusses Hagen Schluss. (…)

War es insgesamt schwierig für Sie als Frau in der CDU?

Als Frau muss man seine Ellbogen gebrauchen können gegen die Männer in der Partei, das kann ich Ihnen sagen. Noch heute haben wir Frauen in der Ratsfraktion ganz schön zu kämpfen. Deshalb brauchen wir auch ein Quorum, jedes dritte Mandat sollte zwingend mit einer Frau besetzt werden. Freiwillig machen die Männer keinen Zentimeter Platz. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Ellbogen helfen nicht gegen umfallen, was Ellen Neuhaus gerade erst wieder unter Beweis gestellt hat. Wie Nicole Pfefferer (Grüne) und andere Mandatsträger, die sowohl Mitglieder des Schulausschusses als auch des Stadtrats sind, hat Neuhaus im Rat gegen das gestimmt, was sie im Ausschuss vertreten hat. Ob es Frauen sind oder Männer, die erst so und dann ganz anders stimmen, ist dabei völlig wurscht. Ein Rollator wäre in diesen Fällen gegen das Umfallen sicherlich hilfreicher als Ellbogen.

Siehe dazu auch:

Erfolgreich auf Linie gebracht
Allianz des Grauens ist die politische Hilfstruppe der GWG

Kolonialismus in Hagen auf dem Stadtplan

17. Dezember 2019

An der FernUniversität in Hagen haben Studierende und Lehrende Kolonialgeschichte lokal aufgearbeitet. Auf einem Stadtplan markieren 21 Orte ihre noch sichtbaren Spuren.

Es gab eine Zeit, in der Hagen eng mit der Welt verbunden war: während der Hochzeit des Kolonialismus zwischen der Mitte des 19. bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. Seine Spuren sind teilweise bis heute in der Stadt sichtbar. Das Lehrgebiet Geschichte Europas in der Welt der FernUniversität in Hagen hat in einem Forschungsprojekt gemeinsam mit Studierenden regionale Kolonialgeschichte(n) aufgearbeitet. Nach einer umfangreichen Broschüre „Koloniale Vergangenheiten der Stadt Hagen“ erscheint nun ein Stadtplan, der einen ungewohnten Blick auf die Industriestadt an der Volme wirft. (…)

Mehr zu „Hagen postkolonial”

Quelle: FernUni

Stunde der Kritik zu „Hoffmanns Erzählungen“

17. Dezember 2019

Die nächste Veranstaltung innerhalb der Reihe „Die Stunde der Kritik“ findet zu der Oper „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach am Freitag, 20. Dezember 2019 im Anschluss an die Vorstellung um ca. 22.15 Uhr im Theater Hagen (Theatercafé) statt. Der Eintritt ist frei.

Beim Besuch dieser Veranstaltung hat das Publikum die Möglichkeit, seine Eindrücke, seine Meinung, ob positiv oder negativ, über diese Neuproduktion (Foto: Klaus Lefebvre) zu äußern und Fragen zu stellen. So kann im Gespräch mit Theaterleuten ein reger Austausch entstehen.

Für ein Eingangsstatement sowie als Diskussionspartner konnte für diese „Stunde der Kritik“ der Rezensent Karl Gabriel von Karais gewonnen werden, der u.a. für die Fachzeitschrift „Das Opernglas“ tätig ist.

Aus dem Produktionsteam sind der Intendant und Regisseur Francis Hüsers sowie Dramaturgin Rebecca Graitl mit dabei.

Erfolgreich auf Linie gebracht

16. Dezember 2019

Allianz des Grauens ist die politische Hilfstruppe der GWG

Was sich so alles in der Kulisse abspielt, weiß man nicht. Denkbar ist vieles. Bereits auf offener Bühne passiert dagegen merkwürdiges – zuletzt in der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag. Dort wurde ein einstimmiger Beschluss der Fachpolitiker aus dem Schulausschuss kurzerhand entsorgt.

Es ging wieder einmal um den „Block 1“ der wegen selbstherrlichen Gebarens inzwischen ziemlich in Misskredit geratenen GWG in Wehringhausen. Nachdem sich die ursprünglich avisierte Ansiedlung eines Discounters aufgrund des Vetos der Bezirksregierung zerschlagen hatte, schwenkte die Immobilienfirma blitzartig um und zog einen neuen Plan aus der Schublade: Präsentiert wurde die Idee eines Schulgebäudes, das die Stadt langfristig anmieten soll.

Da es auf der Hand liegt, dass ein privater Investor mit seinen Projekten Gewinn erzielen will, kam schnell die Frage auf, ob es am Ende nicht kostengünstiger sei, wenn die Stadt selber baut. So sah das auch der Schulausschuss.

Der beauftragte deshalb die Verwaltung zu prüfen, ob nicht „die Errichtung eines Schulgebäudes auf eigene Kosten die wirtschaftlich sinnvollere Alternative“ sei. Der Beschluss erfolgte einstimmig, also – und es ist wichtig, darauf hinzuweisen – mit den Stimmen der sogenannten „Allianz“, also CDU, Grünen, FDP und Hagen Aktiv.

Auch die Festlegung eines möglichen Schulneubaus auf das Wehringhauser GWG-Grundstück betrachtete das Fachgremium nicht als zwingend und ließ deshalb den Titel der Verwaltungsvorlage 1186 ändern: Aus „Planung einer städtischen Grundschule auf dem Areal Block 1 in Hagen Wehringhausen“ wurde so „Planung einer städtischen Grundschule im Bereich Mitte/Wehringhausen“.

In interessierten Kreisen schrillten sofort alle Alarmglocken und es dürfte im Folgenden viel telefoniert worden sein. Es blieben ja nur zehn Tage bis zur entscheidenden Ratssitzung. Da galt es einen Weg zu finden, um den missliebigen Beschluss des Schulausschusses abzuräumen. Und so geschah es.

Aus dem Prüfauftrag, ob nicht „die Errichtung eines Schulgebäudes auf eigene Kosten die wirtschaftlich sinnvollere Alternative“ sei, wurde auf Veranlassung von CDU, Grünen, FDP und Hagen Aktiv der Auftrag zu prüfen, ob „zusätzlich“ zur Grundschule auf dem Areal von Block 1 „die Errichtung eines Schulgebäudes auf eigene Kosten geboten ist.“

Der Beschluss des Schulausschusses wird geradezu – auch propagandistisch – ins Gegenteil verkehrt. Ging es dem Fachgremium noch darum zu ermitteln was wirtschaftlicher ist – privater Investor oder Neubau durch die Kommune -, spielt beim Ratsbeschluss die Wirtschaftlichkeit keine Rolle mehr. Stattdessen formulieren die Vasallen der GWG neue Ausgaben: eine „zusätzliche“ Schule „auf eigene Kosten“.

Gerade diejenigen, die jahrelang die Fahne der „Sparpolitik“ hochgehalten haben, verzichten bewusst auf eine Überprüfung der Wirtschaftlichkeit – welch ein Panoptikum!

Einige der Mitglieder des Schulausschusses sind gleichzeitig auch im Stadtrat vertreten. Dort haben sie dann gegen sich selbst gestimmt. Beispielsweise Nicole Pfefferer (Grüne), die im Ausschuss laut Sitzungsprotokoll sogar „die Bedenken der SPD teilt“. Bis zur Ratssitzung wurde sie erfolgreich auf Linie gebracht.

Maria, ihm schmeckt’s nicht

16. Dezember 2019

Komödie von Jan Weiler in einer Bearbeitung für das Theater von Dirk Böhling

Das nächste Schauspiel-Gastspiel am Theater Hagen findet am 19. Dezember 2019 (19.30 Uhr, Großes Haus) statt. Aufgeführt wird die Komödie „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ von Jan Weiler in einer Bearbeitung für das Theater von Dirk Böhling – eine Produktion des Westfälischen Landestheaters Castrop-Rauxel (Foto: Ekkehart Reinsch).

Worum geht’s? Jan und Sara besuchen Saras Eltern in Krefeld, um ihnen mitzuteilen, dass sie heiraten wollen. Saras Vater Antonio ist Italiener! Nach anfänglicher Skepsis wird der neue Schwiegersohn begeistert der Nachbarschaft präsentiert, mit allen Freunden wird angestoßen. Bald nach der Hochzeit geht es gemeinsam nach Italien, um Jan richtig in die Familie einzuführen. Probleme werden erfolgreich und sehr dynamisch gelöst, Sprachschwierigkeiten durch Leidenschaft überwunden, Fragen über die angemessene Essensration werden endgültig geklärt und historische Feindschaften mit dem verfemten Familienzweig gepflegt.

Das Stück gibt einen liebevollen Einblick in das Leben einer italienisch-deutschen Familie, die Sorgen und Freuden des Alltags, die prägenden Erfahrungen in der verheißungsvollen Fremde, die Erfolge und Misserfolge eines Lebens als „Gastarbeiter“. Im Mittelpunkt steht der Padrone – Antonio – ein Mensch, dessen positive Haltung zum Leben ihn zu einem Charakter macht, dessen Energie seine gesamte Umgebung prägt und inspiriert.

Jan Weilers Erfolgsbuch „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ ist inzwischen in der 61. Auflage erschienen, und 2009 kam die Verfilmung mit Christian Ulmen in die Kinos.

In der Inszenierung von Dirk Böhling und der Ausstattung von Manfred Kaderk und Jacqueline Schienbein spielen: Maximilian von Ulardt, Franziska Ferrari, Francesco Russo, Vesna Buljevic, Mike Kühne, Svenja Marija Topler, Mario Thomanek, Tankred Schleinschock, Emil Schwarz, Stefanie Kirsten, Guido Thurk.

Karten an der Theaterkasse, unter Tel. 02331 / 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel. 02331 / 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

China – die zerbrechliche Supermacht

15. Dezember 2019

Ist es für China überhaupt erstrebenswert, Hegemonialmacht zu werden? Diese Frage beantwortet der Volkswirtschafts-Professor Hans-Jörg Schmerer von der FernUniversität.

Will China die neue Nummer 1 in der Welt werden? „Das ist nicht sein wirkliches Ziel, und auch nicht das des Staatspräsidenten und KP-Generalsekretärs Xi Jinping“, ist die Ansicht von Prof. Dr. Hans-Jörg Schmerer. „Es geht eher darum, als gleichberechtigter Partner und wichtiger Mitspieler in der Weltpolitik wahrgenommen zu werden – neben den USA und Europa.“ Prof. Schmerer ist Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbes. Internationale Ökonomie an der FernUniversität in Hagen und einer der beiden Träger des Center for East Asia Macroeconomic Studies (CEAMeS) an der FernUniversität in Hagen.

Die Zeiten, in denen sich China als das „Reich der Mitte“ sah, haben sich nach seinen Erkenntnissen geändert. Daher stellt er für das Heute die Frage: „Warum sollte es für China überhaupt erstrebenswert sein, globale Vormacht zu werden?“ Seit einigen Jahrzehnten wisse es, dass das Miteinander sehr viele Vorteile bringt. Es strebe Partnerschaft an, wolle aber auch selbst respektiert werden. Dazu gehöre für die Volksrepublik, dass andere Länder sich nicht in ihre Innenpolitik einmischen.

„Unsere ‚westliche‘ Vorstellung ist, ein bisschen als ‚Weltpolizei‘ aufzutreten und anderen Ländern zu sagen, wie es bei ihnen innenpolitisch zu funktionieren hat. Etwa – und richtigerweise – mit der Achtung der Menschenrechte. Das ist jedoch ein ewiger Streitpunkt mit China und anderen Staaten, die nicht einsehen, dass sich andere Länder in ihre Innenpolitik einmischen.“

Außenpolitisch fühlt die Volksrepublik sich nach Schmerers Worten zu Recht stark, diese Stärke demonstriere sie mit seiner Wirtschaftspolitik: „Trump hat ja mit keiner seiner Maßnahmen wirklichen Erfolg gehabt. Allerdings kosten sie auch China viel Geld und behindern das Wachstum massiv. Beides wird aber gebraucht, um das Land zusammenzuhalten. Denn im Inneren ist China sehr zerbrechlich und entsprechend groß ist seine Nervosität.“ Nach wie vor sei Ungleichheit ein drängendes Problem, nur durch Wachstum könne die Kommunistische Partei ihr Regime legitimieren. Daher spiele die Wirtschaftspolitik auch innenpolitisch eine große Rolle.

Zentrifugalkräfte

Die Volksrepublik habe immer wieder Angst davor, dass Teile wegbrechen, dass das komplette Land auseinander fällt. Schmerer: „In China gibt es sehr viele Minderheiten. Nach Chinas Verständnis gehört Hongkong – das wir eher als eigenständig sehen – zu ihm. Das ist für Peking ebenso ein Riesenproblem wie die Unabhängigkeitsbestrebungen der Uiguren im Westen. Auch die Tibet-Frage ist offen.“ Seit Jahrzehnten ungelöst ist der Konflikt mit der „abtrünnigen“ Republik China auf der Insel Taiwan: „In Europa bekommen wir gar nicht so mit, dass die Volksrepublik eine zerbrechliche Supermacht ist.“

Ein Mittel, um diese Probleme zu überdecken, ist für China der wachsende Wohlstand. Immer wieder gerät es in den Verdacht, „falsch zu spielen“, um ihn zu sichern. Schon vor Trumps Präsidentschaft wurde es beschuldigt, für Exportsteigerungen Preisdumping zu betreiben und Wechselkurse zu manipulieren. Solche Sorgen hält Schmerer für berechtigt. Zwar gebe es keine Beweise, aber genügend Belege.

Weniger Abhängigkeit vom Export

„Aber diese Politik ist schon längst vorbei, seit 2005 ist der Wechselkurs freigegeben. China will nicht mehr unbedingt so viel exportieren, um unabhängiger vom Export zu werden.“ Die Finanzkrise habe gezeigt, wie gefährlich es ist, von ihm abhängig zu sein: „Wenn irgendwo in der Welt eine Krise losgetreten wird, hat das Folgen für die chinesische Wirtschaft, auch im Inland.“ Das eigentliche Interesse Pekings sei, stattdessen den eigenen Markt zu stärken und die wachsende Inlandsnachfrage durch heimische Produktionen zu befriedigen. (…)

Quelle: FernUni


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