Archive for the ‘02 Wirtschaft Hagen’ Category

Arbeitslosigkeit: „Günstige Entwicklung“

25. März 2023

Im Februar stieg die Arbeitslosenquote auf 11,5 Prozent. Vor zwölf Monaten gab es 462 Arbeitslose weniger, die Quote lag bei 11,0 Prozent. Die Leitung der Arbeitsagentur Hagen hält die Entwicklung trotzdem für „günstig“.

Dabei wies Hagen in NRW nach Gelsenkirchen und Duisburg die dritthöchste Arbeitslosenquote auf, und die – ungeschönte – Unterbeschäftigungsquote lag bei 14,1 Prozent.

„Wir haben eine saisontypische, aber dabei auch günstige Entwicklung. Die höchste Arbeitslosigkeit des Jahres liegt mit großer Wahrscheinlichkeit bereits hinter uns. In vielen Jahren reichte der Anstieg am Jahresanfang bis in den Februar. Aktuell war dieser erfreulich gering“, so Agenturchefin Katja Heck.

„Der heimische Arbeitsmarkt ist weiterhin stabil und profitiert von dem milden Winter. Die Entwicklung ist besser als im NRW-Durchschnitt. Die Arbeitskräftenachfrage zeigt schon wieder Bewegung. Insgesamt ist die Ausgangslage für eine spürbare Frühjahrsbelebung günstig.“

Freilichtmuseum sucht Pächter für Gastronomie

21. März 2023

EINZELHÄUSER UND ÜBERSICHTEN IM BEREICH C -  FREILICHTMUSEUM HAGEN

Das Hauptrestaurant „Museumsterrassen“ liegt im Herzen des LWL-Freilichtmuseums. Es ist die größte gastronomische Einheit auf dem Museumsgelände mit Platz für 200 Gäste. Foto: LWL.

Vor dem Start der Museumssaison 2023 sucht das Freilichtmuseum Hagen einen neuen Pächter oder eine neue Pächterin für die fünf gastronomischen Betriebseinheiten auf dem Museumsgelände, nachdem das bisherige Pächterehepaar in den Ruhestand gegangen ist. Die gastronomische Angebote sind über das Museumsgelände verteilt und sollen im Rahmen des neuen Pachtvertrags betrieben werden. Starttermin der Pacht ist idealerweise der Saisonbeginn am 1. April.

Das Freilichtmuseum Hagen ist mit rund 110.000 Besuchern jährlich ein beliebtes Besucherziel in der Region. Hier können Besucher in über 50 historischen Werkstätten und Betrieben rund 200 Jahre Handwerks- und Technikgeschichte aus Westfalen und Lippe kennenlernen und im Rahmen zahlreicher Mitmachaktionen selbst ausprobieren.

Kontakt können Interessierte unter lwl@leisureworkgroup.de und Tel. 040 319791611 aufnehmen.

Auch VER wird bestreikt

20. März 2023

Aufgrund anstehender Warnstreiks durch die Gewerkschaften am Dienstag, den 21. März 2023 entfällt das reguläre Angebot der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER).

Im Stadtgebiet Hagen entfallen die Linien 511 und 529 vollständig, die Linien 523, 553 und 555 verkehren nach einem Notfahrplan. Weitere Informationen auf der Homepage der VER.

Restmüll wird am Dienstag nicht abgeholt

20. März 2023

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat für Dienstag, 21. März, erneut Warnstreiks im Öffentlichen Dienst angekündigt. Von dem Streiktag sind auch verschiedene Dienstleistungsangebote des Hagener Entsorgungsbetriebs (HEB) betroffen.

Alle Restmülltonnen, die üblicherweise dienstags geleert werden, können daher am 21. März nicht geleert werden. Am darauffolgenden Dienstag, 28. März, erfolgt die nächste Leerung in den betroffenen Gebieten. An diesem Tag werden sowohl die regulären Abfallbehälter (graue und grüne Behälter) als auch die in der Vorwoche nicht geleerten roten Behälter entleert.

Von der Arbeitsniederlegung ist ebenfalls die Straßenreinigung betroffen. Von der Maßnahme betroffen sind auch die Abgabestelle für Gelbe Säcke, Altpapier und Altglas auf dem HEB-Betriebshof in der Fuhrparkstraße sowie die Abgabe von Abfällen und Wertstoffen an der Müllverbrennungsanlage. Die Abholung von Sperrmüll erfolgt an diesem Tag ebenfalls nicht.

Auch das Kundenbüro des HEB wird erst am Mittwoch, 22. März, wieder erreichbar sein.

Die Leerung der Altpapiertonnen ist nicht vom Streik betroffen. Die Ausrüstungstermine für das Behälter-Identifikationssystem sind ebenfalls nicht betroffen und finden statt.

Wie weiter nach dem Kaufhof-Aus?

19. März 2023

Nutzungsvielfalt bringt frischen Wind in die Innenstädte

Elberfelder - KampstraßeDer traditionelle Mittelpunkt der Hagener Innenstadt: Kreuzung Elberfelder Straße/Kampstraße mit dem noch existierenden Kaufhof (links). Luftbild: RVR.

Schon vor Corona hatten Deutschlands Innenstädte oft mit Problemen zu kämpfen. Aber welche Optionen haben Kommunen für die Gestaltung ihrer Zentren? Dieser Frage ging das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) in einer Studie nach, die zeigt, dass klassische Nutzungen wie Einkauf und Gastronomie heute und künftig nicht mehr reichen.

Onlineshopping, Coronapandemie, Ukrainekrieg, Klimawandel – die Folgen wirken sich auch auf Deutschlands Innenstädte aus: Sinkende Umsätze im lokalen Einzelhandel, weniger Kundschaft in der City, weiter steigende Gewerbe- und Wohnungsmieten durch eskalierende Energiepreise, mangelnde Aufenthaltsqualität durch Hitze – dies sind nur einige der Auswirkungen.

Aber welche Handlungsoptionen haben Kommunen, um in den Stadtzentren Leerstand zu vermeiden, bezahlbares Wohnen zu ermöglichen und den Innenstadtbesuch langfristig attraktiv zu machen?

Diesen und weiteren Fragen ging das Difu in einem interdisziplinären Forschungsprojekt nach. Die daraus entstandene Difu-Studie „Frischer Wind in die Innenstädte“ (PDF-Download) soll einen Debattenbeitrag zur künftigen Ausrichtung der Innenstädte liefern und eine kritische Reflexion der bisherigen und zukünftigen Innenstadtpraxis anregen.

Das Forschungsteam benennt in der Publikation die dafür notwendigen „Transformationsbausteine“ und zeigt darausfolgende Handlungsoptionen für Kommunen auf.

„Kommunen benötigen ein widerspruchsfreies gemeinsames „Zielbild“ für ihre Innenstadt, das die langfristig gewünschte Entwicklung definiert. Ein Beispiel könnte die „Alltägliche Innenstadt“ sein,“ so Difu-Wissenschaftlerin Julia Diringer. „Damit die Innenstadt die Stadtgesellschaft verbindet, braucht es eine Vielfalt an Angeboten und Anlässen „von Hochglanz bis ohne Glanz“, um das Verweilen für alle zur Normalität werden zu lassen.“

Die vorhandene Nutzungsvielfalt sollte laut Difu-Forschungsteam erweitert und bisher eventuell weiter entfernte Nutzungen in die Innenstadt integriert werden, beispielsweise Bildung, nichtkommerzielle Kultur- und Freizeitangebote, Gesundheitsangebote, soziale Einrichtungen, Wohnen, Verwaltung.

Multifunktionalität sollte ein selbstverständlicher Bestandteil der Gebäude- und Flächennutzung werden. So können Gebäude morgens anderen Zwecken dienen als abends. Mischen ist möglich und notwendig, muss aber gesteuert werden, um Konflikte zu vermeiden.

Sechs zentralen Schwerpunkten – „Transformationsbausteinen“ – wird derzeit laut Difu-Forschungsteam oft noch zu wenig Relevanz bei der Innenstadtentwicklung beigemessen. Sie könnten jedoch wirksame Impulse für die Resilienz und „frischen Wind“ in die Innenstädte tragen: Klimaanpassung, Klimaschutz, Mobilitätswende, sozialer Zusammenhalt, Gemeinwohlorientierung und Kreislaufwirtschaft.

Die urbane Transformation bietet viele Möglichkeiten, die Innenstadt im Kaleidoskop der Zukunftsthemen zu positionieren:

So könnten freiwerdende Flächen neu oder anders genutzt werden. Versiegelte Straßen und Plätze, Dach- und Fassadenflächen aber auch Gebäude für Klimaschutz, Klimaanpassung sowie Energieerzeugung könnten eine stärkere Rolle spielen. Aufenthalts- und Lebensqualität können durch eine mobilitätsgerechte Stadt – gut erreichbar, aber wenig fahrende oder parkende Autos – verbessert werden.

Als Begegnungsort der Stadtgesellschaft zeigt sich in der Innenstadt auch das Aufeinandertreffen unterschiedlicher sozialer Realitäten. Durch vielfältige Angebote für das Miteinander kann die Innenstadt zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen und ihn fördern. Eine stärkere Ausrichtung der Innenstadt auf das Gemeinwohl ist zudem notwendig, um unsoziale Logiken des Immobilienmarktes zu durchbrechen und Zugänglichkeit, breite Nutzungsmischung und bezahlbare Flächen für Kleingewerbe, Handwerk, Kunst, Kultur und Soziales zu ermöglichen.

Mit dem europäischen „Green Deal“ wird Kreislaufwirtschaft zu einem Handlungsfeld für die kommunale Wirtschaftsentwicklung, die auch die Innenstädte betrifft. Angebote zum Reparieren und Wiederverwenden, nachhaltige Bauweisen und „Urban Mining“ – also das Weiternutzen von Rohstoffen in Produkten und Infrastrukturen nach Gebrauchsende – sollten ins urbane Repertoire gehören.

Denkt man all diese Perspektiven weiter, könnte die Innenstadt in ihrer zentralen Funktion auch ein „Schaufenster der zukunftsorientierten Transformation“ werden.

Da die Handlungsspielräume der Kommunen insbesondere durch ein vielerorts geringes kommunales Flächenvermögen in der Innenstadt eingeschränkt sind, bedarf es auch einer Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten (z.B. durch Innenstadtentwicklungsmaßnahmen, Regelungen zum Gewerbemietrecht oder den Schutz für bestimmte Nutzungen).

Welche Rolle eine zeitgenössische Innenstadt tatsächlich ausfüllen kann, muss stadtindividuell entschieden werden. Dafür braucht es eine gemeinsame Verständigung über die „langen Linien“ der Transformation – und Ausdauer.

„Die Innenstadt ist ein Gemeinschaftswerk. Die jetzt notwendige Transformation kann sich für Kommunen als Chance erweisen, die Stadtgesellschaft in diesen wichtigen Prozess einzubinden,“ so Difu-Wissenschaftlerin Sandra Wagner-Endres. „Einige Städte zeigen dies bereits, wie die Studie zeigt: Für „frischen Wind in der Innenstadt“ braucht es große Ideen und die Bereitschaft mutige Entscheidungen zu treffen.“

Die unendliche Karstadt–Kaufhof–Galeria-Geschichte

18. März 2023

Wenige Gewinner und viele Verlierer – Eine Chronologie

Am 13. März 2023 war es mal wieder soweit: Der Warenhauskonzern Karstadt Kaufhof Galeria gab bekannt, mehr als 50 Warenhäuser könnten „angesichts der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der lokalen Gegebenheiten“ nicht fortgeführt werden.

Es sollen nicht nur Stellen in den Schließungsfilialen wegfallen – von den gut 17.000 Arbeitsplätzen sollen nach Betriebsratsangaben mehr als 5.000 abgebaut werden – geplant sind auch Flächenreduzierungen und ein Personalabbau in den verbleibenden Häusern und in den Zentralfunktionen.

Vor zwei Jahren hatte Karstadt Kaufhof Galeria bereits im damaligen Insolvenzverfahren gut 40 von 172 Filialen geschlossen, wobei rund 5.000 Beschäftigte ihre Stellen verloren. Auch mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden wurden gestrichen.

Die aktuellen Vorgänge ähneln den vorherigen in typischer Weise, in der nunmehr 18 Jahre langen Skandalgeschichte. (…)

Quelle: Gewerkschaftforum Dortmund

Busverkehr erneut stark eingeschränkt

18. März 2023

Weiterer Warnstreik am Dienstag

Im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst ist ein weiterer Warnstreik angekündigt, von dem voraussichtlich auch die Hagener Straßenbahn AG (HST) am Dienstag, den 21. März 2023, ganztägig stark betroffen sein wird.

Aktuelle Hinweise zum Busverkehr gibt es am Streiktag unter anderem in den Verkehrsmeldungen auf der Startseite der HST.

Die Hagener Straßenbahn versucht am Streiktag einen Notfahrplan auf Basis des Nachtexpress-Fahrplans aufrechtzuerhalten. Die ersten Fahrten würden dann ab ca. 5:30 Uhr aus den Stadtteilen beginnen bzw. um 6:02 Uhr ab der Haltestelle „Stadtmitte“. Die letzten Fahrten fänden um ca. 21:30 Uhr ab der Haltestelle „Stadtmitte“ statt.

Die Busse der NE-Linien 1 bis 19 fahren auf den Hauptabschnitten voraussichtlich im halbstündigen Takt, auf den Außenästen teilweise abschnittsweise auch nur stündlich. Der NE31 und NE32 verkehren nicht.

Streikfahrplan

Mozartstraße: Mieter wochenlang ohne Heizung

18. März 2023

Seit mittlerweile drei Wochen ist die Heizung in den Hochhäusern der Mozartstraße 17 und 19 nun schon kaputt. Und auch warmes Wasser gibt es seit fast einer Woche nicht mehr. Eine Mieterin behilft sich mit einem Wasserkocher, andere weichen zum Duschen in Wohnungen von Freunden aus.

Dies ist lange schon kein Sonderfall mehr. Wasserrohrbrüche häufen sich mittlerweile in den Wohnhäusern. Die Feuchtigkeit zieht durch die Wände, Fenster lassen sich gar nicht erst öffnen und der Aufzug funktioniert nur sporadisch. (…)

Ein Mieter hatte vor fast zwei Jahren einen Wasserrohrbruch gemeldet, vor sechs Monaten wurde sich das Problem dann angenommen. Die Wände zum Bad wurden aufgerissen, die Rohre entfernt, und seitdem – nichts. Was als Übergang gelten sollte, ist nun Alltag. Die Wohnung gleicht einer Baustelle und Bad und Küche sind unbenutzbar. (…)

Auch nach Nachfrage konnte die Redaktion keinen klaren Besitzer der Wohnblöcke feststellen und auch die Bewohner selbst tappen bei der Frage im Dunkeln. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Wo ist die Wohnungsaufsicht? Die könnte Reparaturen veranlassen und den Aufwand dem Eigentümer in Rechnung stellen. Auch Bußgelder bis 50.000 Euro können verhängt werden. Warum ist die Stadt bisher nicht tätig geworden?

Geld her, oder die Galeria-Kaufhof-Jobs sind weg

17. März 2023

Das immerwährende Prinzip: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren

Nach der erneuten Insolvenz der Galeria-Kaufhäuser ist das Gejammer allerorten groß. Die Ursachen werden dabei zumeist ausgeblendet: Es sind die kapitalgierigen Anteilseigner und ihre Manager. Zahlen soll wieder einmal die Allgemeinheit.

In der hiesigen Gazette werden solche Zusammenhänge wie gewohnt nicht genannt, ebensowenig in den spärlichen Reaktionen der Hagener Parteien. Dabei findet selbst der (konservative!) Münchner Merkur deutliche Worte:

„Zum zweiten Mal setzt der österreichische Multimilliardär und Galeria-Eigentümer Rene Benko der Bundesregierung die Pistole auf die Brust: Geld her, oder die 17.000 pleitebedrohten Galeria-Kaufhof-Jobs sind weg, so lautet kurz zusammengefasst die Forderung. Auf 590 Rettungsmillionen aus dem ersten Insolvenzverfahren, bei dem die damaligen Gläubiger mit zwei Milliarden bluten mussten, soll der Staat verzichten. Andernfalls, so heißt es kühl im Juristendeutsch des Insolvenzplans, sei der „Geschäftsbetrieb unmittelbar einzustellen“.“

Der Merkur verweist auf

„das anrüchige Geschäftsmodell des Signa-Chefs Benko. Das funktioniert, jedenfalls in einem Teil seiner Häuser, so: Der Milliardär kauft Warenhäuser in besten Innenstadtlagen, trennt die meist schwachbrüstigen Betreibergesellschaften von den werthaltigen Immobilien, als deren neuer Mitinhaber er Galeria dann stattliche Mieten abverlangt. Aufgehen kann diese Rechnung nur mithilfe des Steuerzahlers, der einspringen soll, wenn den Kaufhäusern die Luft ausgeht – schließlich gehe es ja, heißt es dann stets, um viele Jobs und lebendige Innenstädte. So wurden Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert.“

Der – wie erwähnt konservative – Münchner Merkur hat eine klare Meinung: „Der Steuerzahler ist nicht dazu da, Raubtierkapitalismus zu finanzieren.“ Hagener Parteien, die sich selbst im „linken Spektrum“ verorten, anscheinend nicht.

„Runder Tisch“ und „neue Konzepte“

16. März 2023

Unternehmer-Lobby fordert – liefert aber nicht

Nach dem wahrscheinlichen Aus für den Kaufhof-Standort laufen sich die Interessenvertretungen der Hagener Unternehmerschaft warm. Das dürfen sie natürlich. Nur: außer allgemein gehaltenen Forderungen nach einem „runden Tisch“ (Unternehmer-Rat) und „neuen Konzepten“ (SIHK) ist aus dieser Ecke wenig zu vernehmen.

Dabei sind es doch in erster Linie Unternehmer, die bisher für das Angebot (nicht nur) im Hagener Zentrum verantwortlich waren und immer noch sind. Ein Angebot, das offenbar zunehmend weniger Menschen überzeugt. Der immerwährende Hinweis auf vermehrte Online-Einkäufe ist dabei – noch – nur eine Randerscheinung.

Entscheidender für den schleichenden Niedergang der Hagener City dürften überzogene Mietpreisforderungen für längst abgeschriebene Immobilien sein und der politisch durchgesetzte Bau von gleich zwei Einkaufsgalerien, von denen die erste schon gerettet werden muss, indem dort großflächig und langfristig Büroräume für die Stadtverwaltung angemietet werden.

Mit diesen Fehlentwicklungen beschäftigt sich die Unternehmer-Lobby nicht. Ersatzweise werden Akteure wie die Hagener Wirtschaftsförderung ins Spiel gebracht. Eine der vielen Gesellschaften aus dem berüchtigten „Konzern Stadt“, die mit Millionen aus dem städtischen Haushalt alimentiert wird, aber bislang nicht einmal ansatzweise durch irgendeinen Erfolg von sich reden machte.

Im Gegenteil: Die Wirtschaftsförderung, die unter verschiedenen wechselnden Namen auftritt, konnte seit Jahren immer wieder nur ihren mit Industrieschrott verunstalteten Wanderweg im Hagener Stadtwald als großartige Errungenschaft präsentieren. Dieser stadteigenen Gesellschaft könnte es gelingen, den Morgenthau-Plan von 1944 wenigstens auf dem Gebiet der Stadt Hagen endlich umzusetzen.

Das kann selbst von Lobbyistenkreisen der heimischen Wirtschaft nicht gewollt sein.

Mehr als sieben Jahrzehnte Kaufhof in Hagen

16. März 2023

Ein kleiner Rückblick in Bildern aus dem Hagener Stadtarchiv

Hinweis: Im Nachsatz heißt es: „Die Stadt Hagen kann ihren Kaufhof behalten.“ Das bezieht sich auf die erste Insolvenz 2020.

Neue Konzepte notwendig

15. März 2023

SIHK zum Galeria-Aus in Hagen

Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) reagiert mit großer Betroffenheit, dass mit Galeria das größte Kaufhaus in Hagen bereits Mitte des Jahres geschlossen werden soll.

„Bis zuletzt konnten wir nur hoffen, dass der Standort erhalten bleibt. Für die Hagener Innenstadt, die Beschäftigten und die langjährige Kundschaft sind das schlechte Nachrichten. Als Traditionsunternehmen war Galeria über einen langen Zeitraum hinweg ein wichtiger Anlaufpunkt in Hagen.

Die Innenstadtentwicklung in Hagen muss jetzt mit noch mehr Energie vorangetrieben werden. Und für das Galeria-Gebäude müssen in den nächsten Monaten zukunfts- und tragfähige Nutzungsmodelle entworfen werden. Es braucht jetzt positive Signale für die Hagener Innenstadt. Dafür werden wir uns in den nächsten Monaten verstärkt mit den Akteuren der Hagener Innenstadt einsetzen“, so Dr. Ralf Geruschkat, Hauptgeschäftsführer der SIHK.

„Mit Galeria bricht ein wichtiger Kundenmagnet für die Hagener Innenstadt weg“, ergänzt SIHK-Geschäftsbereichsleiter Christoph Brünger. Mehr denn je komme es jetzt darauf an, für die Hagener Innenstadt ein zukunftsfähiges Profil zu entwickeln. Was macht die Hagener Innenstadt attraktiv? Wie kann die Stadt ihre Position in der Region stärten? Wofür steht die Hagener City? Das alles seien Fragen, die nun in einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Akteure zu klären und schnell in konkrete Maßnahmen umzusetzen seien.

Kaufhof-Schließung: Rückschlag für Innenstadt

15. März 2023

Unternehmer-Rat Hagen fordert Runden Tisch

Die gestern bekannt gewordene Kaufhof-Schließung noch in diesem Sommer ist ein erneuter Rückschlag für die Hagener Innenstadt. Mit dem Warenhaus verliert Hagen ein weiteres Traditionsunternehmen, ein schwerer Schlag für Mitarbeiter, Kundschaft und den Einzelhandelsstandort Hagen.

Um die Abwärtsspirale zu durchbrechen, fordert der Unternehmer-Rat Hagen jetzt dringend einen Runden Tisch mit Vertretern der Wirtschaftsförderung, SIHK, Verwaltung, Gastronomie und des Einzelhandels, damit alle Beteiligten zusammen ein tragfähiges Konzept zur Wiederbelebung der Innenstadt entwickeln.

Wie eine aktuelle Umfrage des Unternehmer-Rat Hagen ergeben hat, wird dem Hagener Zentrum von der Mehrheit der befragten Unternehmer in vielen Punkten ohnehin schon ein schlechtes Zeugnis ausgestellt, durch die Kaufhof-Schließung wird die Situation noch weiter verschärft.

„Jetzt kommt es dringend darauf an, mit zukunftsfähigen Lösungen die Attraktivität und Aufenthaltsqualität des Zentrums zu steigern. Dazu bedarf es eines gemeinsamen und schnellen Agierens aller Beteiligten“, fordert Winfried Bahn, Initiator des Unternehmer-Rat Hagen.

Schock-Nachricht: Kaufhof schließt im Sommer

13. März 2023

Eine Hiobsbotschaft für die Innenstadt: Das größte Geschäft in der Hagener City, der Kaufhof, wird noch in diesem Jahr schließen. Wie der Gesamtbetriebsrat am Montag mitteilte, sollen zur wirtschaftlichen Rettung des insolventen Essener Unternehmens insgesamt 52 der 129 Filialen geschlossen werden – darunter auch die Hagener Filiale. Sie soll noch diesen Sommer dichtmachen. (…)

Quelle: wp.de

Grüne Fraktion zu Gast beim Unternehmer-Rat

11. März 2023

Im Rahmen seiner Gesprächsreihe mit den Fraktionen im Rat der Stadt Hagen traf sich der Lenkungskreis des Unternehmer-Rat Hagen Ende Februar mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Im Zentrum des lebendigen und offenen Gedankenaustauschs mit der Fraktionssprecherin Nicole Pfefferer, Jörg Fritzsche, Co-Fraktionssprecher, und dem Ratsmitglied Rüdiger Ludwig standen die Themen Innenstadtentwicklung, Steuerung von Zuwanderung sowie Verkehr und Verkehrsführung.

Dass in sämtlichen Bereichen Handlungsbedarf besteht, darin waren sich alle Teilnehmer einig. Wie Winfried Bahn, Initiator des Unternehmer-Rat Hagen, anhand verschiedener Ergebnisse einer aktuellen Unternehmer-Befragung zur Innenstadt verdeutlichte, bedarf es im Zentrum dringend einer Sanierung und Attraktivitätssteigerung. Nur so könne die Aufenthaltsqualität und auch Kaufkraft gesteigert werden.

Zahlreiche Teilnehmer aus dem Lenkungskreis bemängelten generell die schleppende Umsetzung von Maßnahmen – nicht nur zur Innenstadtaufwertung, sondern auch in weiteren Bereichen wie zum Beispiel dem Glasfaserausbau und dem Ausbau des Ladesäulen-Netzes für Elektroautos.

Mit zahlreichen Kritikpunkten stießen die Unternehmer auf Verständnis bei der Fraktionssprecherin, auch wenn es beim Thema Verkehr unterschiedliche Ansätze gab. Breiter Konsens herrschte bei der Forderung nach einer schnelleren und effektiveren Umsetzung von Maßnahmen.

„In Hagen dauert tatsächlich alles sehr lange, es ist eine Politik der ganz kleinen Schritte“, räumte Nicole Pfefferer ein
und verwies in diesem Zusammenhang auch auf die begrenzten Personalressourcen in der Verwaltung.

Zum vorläufigen Abschluss seiner politischen Gesprächsreihe in diesem Jahr wird sich der Lenkungskreis im Unternehmer-Rat Hagen mit Mitgliedern der CDU-Fraktion austauschen.

Heute Warnstreik bei HEB und Sparkasse

10. März 2023

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat für Freitag, 10. März, erneut Warnstreiks im Öffentlichen Dienst angekündigt. Von dem Streiktag sind der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) sowie die Sparkasse betroffen.

Alle Restmülltonnen, die üblicherweise freitags geleert werden, können daher am 10. März nicht geleert werden. Am darauffolgenden Freitag, 17. März, erfolgt die nächste Leerung in den betroffenen Gebieten. An diesem Tag werden sowohl die regulären Abfallbehälter (graue und grüne Behälter) als auch die in der Vorwoche nicht geleerten roten Behälter entleert.

Von der Arbeitsniederlegung ist ebenfalls die Straßenreinigung betroffen. Von der Maßnahme betroffen sind auch die Abgabestelle für Gelbe Säcke, Altpapier und Altglas auf dem HEB-Betriebshof in der Fuhrparkstraße sowie die Abgabe von Abfällen und Wertstoffen an der Müllverbrennungsanlage. Die Abholung von Sperrmüll erfolgt an diesem Tag ebenfalls nicht.

Auch das Kundenbüro des HEB wird erst am Montag, 13. März, wieder erreichbar sein.

Die Leerung der Altpapiertonnen ist nicht vom Streik betroffen. Die Ausrüstungstermine für das Behälter-Identifikationssystem sind ebenfalls nicht betroffen und finden statt.

Die Beschäftigten der Sparkasse sind ebenfalls zum Warnstreik und zur Teilnahme an einer Kundgebung mit den Beschäftigten der Sparkasse Dortmund aufgerufen.

HEB-Chef verlässt Hagen bereits nach drei Jahren

7. März 2023

Uwe Unterseher-Herold verlässt nach gut drei Jahren als Geschäftsführer schon wieder den Hagener Entsorgungsbetrieb. Das hat Gründe. (…)

Angesichts der vertraglichen Konstellation wurde das bis November 2024 befristete Anstellungsverhältnis mit Unterseher-Herold per Aufhebungsvereinbarung beendet. In der Praxis bedeutet dies, dass der HEB-Chef nach seiner Freistellung bei vollen Bezügen – einschließlich der erfolgsabhängigen Tantieme insgesamt etwa 200.000 Euro – zu Hause bleiben darf. (…)

Der derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende von HEB und HUI, Günter Stricker, ergänzt: „Unser Jahr der gemeinsamen Zusammenarbeit war sehr freundschaftlich und von beidseitigem Vertrauen geprägt.“ (…)

Trotz dieser wohlmeinenden Worte ist es auch Teil der Wahrheit, dass es während der vergangenen Jahre auch immer wieder zu Irritationen und atmosphärischen Störungen zwischen den Gesellschafter, der Belegschaft und dem Geschäftsführer gekommen war. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Zu „Irritationen und atmosphärischen Störungen“ siehe auch hier:

In Hagen findet sich immer noch ein Plätzchen
Vergiftete Atmosphäre

Müll-Chefs in Hagen bewegen sich auf Konfrontationskurs
Fliegende Aktenordner

„Ein enormes Beschäftigungs­potenzial“

7. März 2023

Ohne Frauen wird der Fachkräftemangel nicht zu beheben sein. Darauf weisen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften anlässlich des Internationalen Frauentags am 08. März hin.

„Bei den Frauen liegt ein enormes Beschäftigungs­potenzial: Frauen übernehmen noch immer einen großen Teil der familiären Sorgeverpflichtungen. Dies – und steuerliche Fehlanreize – sorgen dafür, dass viele Frauen in Teilzeit, in Minijobs oder gar nicht erwerbstätig sind – trotz guter Qualifikation. Dieses Potenzial liegen zu lassen können sich Arbeitgeber*innen nicht mehr leisten!“, macht Iris Karp, Vorsitzende der DGB-Frauen in Hagen deutlich.

Bei der Förderung der Frauenerwerbstätigkeit geht es um mehr Arbeitszeitsouveränität und Umverteilung von unbezahlter Sorgearbeit. Es geht um die Beseitigung steuerlicher Fehlanreize wie dem Ehegatten­splitting und der Steuerklasse V. Und es geht darum, die Entgeltlücke zu schließen.

Warnstreik: Busverkehr stark eingeschränkt

26. Februar 2023

Notfahrplan auf Basis der Nachtexpresse

Im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst sind Warnstreiks angekündigt, von denen voraussichtlich auch die Hagener Straßenbahn AG (HST) am Montag, 27. Februar 2023, ganztägig stark betroffen sein wird. Aktuelle Hinweise zum Busverkehr gibt es am Streiktag unter anderem auf der Startseite der HST in den Verkehrsmeldungen.

Die Hagener Straßenbahn versucht am Streiktag einen Notfahrplan auf Basis des Nachtexpress-Fahrplans aufrechtzuerhalten. Die ersten Fahrten würden dann ab ca. 5:30 Uhr aus den Stadtteilen beginnen bzw. um 6:02 Uhr ab der Haltestelle „Stadtmitte“. Die letzten Fahrten fänden um ca. 21:30 Uhr ab der Haltestelle „Stadtmitte“ statt.

Die Busse der NE-Linien 1 bis 19 fahren auf den Hauptabschnitten voraussichtlich im halbstündigen Takt, auf den Außenästen teilweise abschnittsweise auch nur stündlich. Der NE 9 (BVR), NE31 und NE32 verkehren nicht.

Die Märkische Verkehrsgesellschaft wird am Montag, den 27. Februar 2023, voraussichtlich ebenfalls vom Streik betroffen sein, sodass bei den im Hagener Stadtgebiet fahrenden MVG-Linien 1, 9, 57 und 84 mit Einschränkungen gerechnet werden muss.

Die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr wird nicht bestreikt, sodass zum Beispiel die VER-Linien 511, 523 und 529 voraussichtlich planmäßig im Hagener Stadtgebiet unterwegs sein werden. Die Züge der Deutschen Bahn werden ebenfalls nicht bestreikt.

Streikfahrplan

Hagener Entsorgungsbetrieb wird bestreikt

26. Februar 2023

Restmüll wird am Montag nicht abgeholt

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat für Montag, 27. Februar, Warnstreiks im Öffentlichen Dienst angekündigt. Von dem Streiktag sind auch verschiedene Dienstleistungsangebote des Hagener Entsorgungsbetriebs (HEB) betroffen.

Alle Restmülltonnen, die üblicherweise montags geleert werden, können daher am 27. Februar nicht geleert werden. Am darauffolgenden Montag, 6. März, erfolgt die nächste Leerung in den betroffenen Gebieten. An diesem Tag werden sowohl die regulären Abfallbehälter (graue und rote Behälter) als auch die in der Vorwoche nicht geleerten grünen Behälter entleert.

Von der Arbeitsniederlegung ist ebenfalls die Straßenreinigung betroffen. Von der Maßnahme betroffen sind auch die Abgabestelle für Gelbe Säcke, Altpapier und Altglas auf dem HEB-Betriebshof in der Fuhrparkstraße sowie die Abgabe von Abfällen und Wertstoffen an der Müllverbrennungsanlage. Die Abholung von Sperrmüll erfolgt an diesem Tag ebenfalls nicht.

Auch das Kundenbüro des HEB wird erst am Dienstag, 28. Februar wieder erreichbar sein.

Die Leerung der Altpapiertonnen ist nicht vom Streik betroffen. Die Ausrüstungstermine für das Behälter-Identifikationssystem sind ebenfalls nicht betroffen und finden statt.

ver.di weitet Warnstreiks aus

25. Februar 2023

In der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen haben die Arbeitgeber nun endlich ein Angebot vorgelegt.

„Fair ist das Angebot nicht“, erklärt Bettina Schwerdt, stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin im ver.di-Bezirk Südwestfalen. Auf dieser Grundlage ist ein guter Tarifabschluss nicht in Sicht.

Deshalb ruft ver.di am Montag, den 27. Februar 2023 die Beschäftigten aus Stadtverwaltungen, Kitas, Ver- und Entsorgungsbetrieben, Jobcentern, Arbeitsagenturen, Sparkassen und weiteren Betrieben aus Hagen, dem Ennepe-Ruhr-Kreis und dem Märkischen Kreis sowie der Hagener Straßenbahn und der Märkischen Verkehrsgesellschaft zum Warnstreik auf.

Streikbedingt wird es zu Einschränkungen im ÖPNV, bei der Müllabfuhr, Kitas und den öffentlichen Dienstleistungen kommen.

Flächen-Falle: Wo soll das Gewerbe hin?

24. Februar 2023

Die Stadt Hagen tritt bei der Ausweisung namhafter neuer Industrie- und Gewerbeflächen, aber auch bei der Reaktivierung von Brachen seit Jahren weitgehend auf der Stelle. Dies ist in Teilen dem stagnierenden Fortgang des Regionalplanverfahrens geschuldet. Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) sieht aber auch hausgemachte Gründe für den weitgehenden Stillstand, der selbst von Oberbürgermeister Erik O. Schulz kaum bestritten wird. (…)

Dennoch, so die Erwartungshaltung von SIHK-Hauptgeschäftsführer Ralf Geruschkat, müsse Hagen hier dringend seine Hausaufgaben erledigen: „(…) Wenn wir als Schlüsselthema nicht die Flächendiskussion und Vorratspolitik vorantreiben, um in drei, fünf, zehn oder fünfzehn Jahren handlungsfähig zu sein, wenn tatsächlich mal jemand vor der Tür steht, dürfen wir uns auch nicht wundern, wenn große Ansiedlungen in Brandenburg stattfinden und nicht hier. Das Thema ist Chefsache. Auf dieser Ebene müssen die Voraussetzungen für die Zukunft geschaffen werden.“ (…)

Hier müsse ein gesellschaftliches Umdenken angestoßen werden. „Warum muss es stets als völlig utopisch betrachtet werden“, fragt der SIHK-Hauptgeschäftsführer eher rhetorisch weiter, „einen Autohersteller wie Tesla oder eine Chip-Fabrik wie Intel in die Region zu holen?“ Größere zusammenhängende Flächen, wo man im Dreischichtbetrieb arbeitet, dürften nicht ausgeschlossen bleiben. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Der Kammer-Funktionär wirft einen Blick in die Glaskugel: wenn in fünfzehn Jahren „mal jemand vor der Tür steht“. Wenn. Aktuell scheint demnach der Bedarf nicht so groß zu sein, was man auch an den Beispielen sieht, die Geruschkat nennt: Außer der Sanitätshaus-Erweiterung am Loxbaum, dem Abus-Lagerhaus an der Grundschötteler Straße und der Lidl-Filiale am Märkischen Ring ist nichts dabei.

Völlig realitätsfern sind die Phantasien des SIHK-Lobbyisten bezogen auf Hersteller wie (den sowieso umstrittenen) Tesla oder Intel. Nicht etwa wegen „bürokratischer Hemmnisse“, die aus dieser Richtung immer gern beklagt werden, sondern weil Geruschkat erkennbar die räumlichen Verhältnisse in Hagen nicht geläufig sind.

Die größte vorhandene freie Gewerbefläche, das Gelände der ehemaligen Dolomit-Werke, umfasst 33 Hektar und ist zum Teil bereits für die nächsten Lagerhallen verplant. Das Böhfeld, das immer gerne ins Feld geführt wird, umfasst 27 Hektar – und steht gar nicht zum Verkauf, da es landwirtschaftlich genutzt wird.

Das Tesla-Areal in Grünheide bei Berlin hat demgegenüber eine Fläche von 300 Hektar, die geplante Intel-Chipfabrik bei Magdeburg umfasst sogar 450 Hektar. Gewünscht werden für solche Ansiedlungen natürlich ebene Flächen und keine eingeschnittenen Flusstäler.

Für 300 Hektar unter diesen Rahmenbedingungen müsste man beispielsweise die Emster Hochebene bis einschließlich Haßley abreißen, wie auf der Karte dargestellt (© RVR und Kooperationspartner, dl-de/by-2-0, Grafik: DW):

Gewerbegebiet Emst Haßley Stadtplan_RVR_20230223223634

Radtourismus im Ruhrtal nimmt weiter zu

22. Februar 2023

Der Radtourismus als Wirtschaftsfaktor und Anziehungspunkt für Touristen in der Metropole Ruhr nimmt an Bedeutung weiter zu – und das trotz Corona-Pandemie.

Das belegen neue Studien, die das Unternehmen absolutGPS mit Sitz in Leipzig im Auftrag der für Römer-Lippe-Route und RuhrtalRadweg federführend verantwortlichen Ruhr Tourismus GmbH (RTG) erstellt hat. In der Fahrradsaison 2022 wurden entlang der beiden beliebten Radfernwege groß angelegte Zählungen und Befragungen von Radfahrenden durchgeführt.

Der RuhrtalRadweg, der auf insgesamt 240 Kilometern von Winterberg über Hagen bis Duisburg führt, ist seit vielen Jahren Dauergast in den Top-Rankings des deutschen Radtourismus. So belegt die dritte Evaluation nach 2011 und 2016 den großen Erfolg des RuhrtalRadwegs: Auf einer Skala von 1 (ausbaufähig) bis 5 (hervorragend) schneidet der RuhrtalRadweg mit einer mittleren Bewertung von 4,0 insgesamt sehr gut ab.

Das mit Abstand wichtigste Kriterium stellt für touristisch motivierte Radfahrende auf dem RuhrtalRadweg die landschaftliche Attraktivität dar. Insgesamt verbringen Gäste des RuhrtalRadwegs jährlich 1.117.000 Aufenthaltstage in der Region. Davon entfallen 184.800 auf Übernachtungsgäste, 932.200 auf Tagesgäste.

In Sachen Klimaschutz

18. Februar 2023

Enervie jetzt Mitglied der Klimaschutz-Initiative des VKU

Der regionale Energieversorger Enervie hat sich der „Stadtwerke-Initiative Klimaschutz“ angeschlossen. Initiiert hat das Netzwerk die „Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- & Wasserverwendung“ (ASEW) des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU).

Mit dem Beitritt will Enervie ein Zeichen für das Ziel setzen, die Treibhausgas-Emissionen wirkungsvoll zu senken. Für diesen Weg zur „Treibhausgasneutralität“ erweitert die Unternehmensgruppe den Nachhaltigkeitsansatz und arbeitet auch an einer Dekarbonisierungsstrategie.

Die Stadtwerke-Initiative der ASEW zielt in Sachen Klimaschutz auf eine branchenweit kooperative Herangehensweise. Die Vorgaben zum Klimaschutz hat die Bundesregierung im Klimaschutzgesetz verankert: Bis 2045 will Deutschland klimaneutral und damit treibhausgasneutral sein.

Dies gilt auch für Energieversorger. Für den Weg zur Treibhausgasneutralität vernetzen sich seit 2021 immer mehr Stadtwerke in der Klimaschutz-Initiative der ASEW. Enervie ist dem Netzwerk nun als 57. Mitglied beigetreten.

In regelmäßigen Arbeitstreffen entwickeln die Mitgliedsunternehmen kontinuierlich ihren Ansatz, die Emissionen zu senken. Die ASEW übernimmt im Netzwerk aktiv die Rolle des Koordinators und Moderators.

„Nur wenig neue Erkenntnisse“

17. Februar 2023

Unternehmer Rat Hagen kritisiert Vorgehensweise zum neuen Einzelhandels- und Zentrenkonzept

fussgaengerzone-20230207Der Flickenteppich in der Hagener Fußgängerzone zeigt: Eine Investition in die Sanierung der Pflasterfläche wäre angebracht. Fotos: Unternehmer Rat.

Die Stadt Hagen hat die Kölner Handelsberatung BBE mit der Erarbeitung eines Einzelhandels- und Zentrenkonzepts für das Hagener Zentrum beauftragt. Bis Mai soll der Entwurf in den politischen Gremien beraten werden; erst danach ist eine öffentliche Beteiligung vorgesehen, worauf er im September vom Rat verabschiedet werden soll.

Diese Vorgehensweise sieht der Unternehmer Rat Hagen kritisch. Zum einen stellt sich die Frage, warum wieder einmal externe Berater für die Erarbeitung eines neuen, von Steuergeldern finanzierten Konzepts hinzugezogen werden müssen. Ganz abgesehen von dem Kostenfaktor: Angebrachter wäre es, zunächst einmal ansässige Einzelhändler, Unternehmer und Bürger zu befragen, bevor ein Konzept zu erstellt wird.

Als Vorbild könnte hier zum Beispiel die Herdecker Bürgermeisterin Dr. Katja Strauß-Köster fungieren, die im Rahmen einer „Innenstadtrunde“ zusammen mit Einzelhändlern, Gastronomen, Dienstleistern und Gewerbetreibenden Strategien für die Herdecker Innenstadt entwickelt hat. Dieses Vorgehen ist nicht nur kostengünstiger, es zeigt auch eine Wertschätzung den beteiligten Bürgern und Unternehmern gegenüber.

Zuletzt wurde 2015 ein Konzept zur Hagener Innenstadt entwickelt, das aufgrund des „sich ständig verändernden Angebots- und Nachfrageverhaltens – aktuell verstärkt durch Lockdown und Onlinehandel“ veraltet sei, wie die Stadt Hagen die Notwendigkeit eines neuen Gutachtens begründet.

Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass bisherige Konzepte für Stadt und Politik nicht bindend sind, wenn sie nach einigen Jahren wieder verworfen werden. Vor diesem Hintergrund bezweifelt der Unternehmer Rat Hagen den Nutzen eines neuen Konzepts, zumal die bisher veröffentlichen Inhalte nur wenig neue Erkenntnisse versprechen. So heißt es u. a., dass im Hagener Zentrum keine neuen Verkaufsflächen erforderlich seien – ein Fakt, der in Anbetracht der bestehenden Leerstände mehr als offensichtlich ist.

„Warum braucht es alle paar Jahre ein neues und kostenintensives Gutachten eines Planungsbüros, wenn doch keine konkreten Umsetzungen folgen? Viel dringender wäre es, endlich in die Umsetzung zu gehen und die für Gutachten aufgewendeten Gelder in notwendige Sanierungsarbeiten in der Fußgängerzone zu investieren“, fordert Winfried Bahn, Initiator des Unternehmer Rat Hagen.

Am Gemeinwohl orientierte Stadtplanung?

15. Februar 2023

Neues Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Hagen

Die Attraktivität des Einzelhandelsangebotes erhöhen, eine wohnortnahe Grundversorgung sichern und großflächige Sonderstandorte in das Stadtgebiet integrieren: Um diese Ziele künftig erfolgreich umsetzen und gleichzeitig auf den zunehmend dynamischen Wandel des Handels reagieren zu können, hat die Stadt Hagen im Mai 2020 die BBE Handelsberatung Köln mit der Erarbeitung eines neuen Einzelhandelskonzeptes beauftragt.

„Mit dem Konzept und seinen Zielsetzungen schaffen wir wichtige Strukturen und Grundlagen sowie eine planungsrechtliche Voraussetzung für den Hagener Einzelhandel“, sagt Dorothee Jacobs, Projektbegleiterin aus dem Fachbereich Stadtentwicklung, -planung und Bauordnung der Stadt Hagen. „So möchten wir auch in Zukunft den Stellenwert des Handels sowohl für Bürgerinnen und Bürger als auch für Händlerinnen und Händler erhalten.“

Einzelhandel als Aushängeschild der Stadt

Kaum ein Ort prägt das Bild von einer Stadt so sehr wie das Stadtzentrum: Innenstädte sind Mittelpunkt, Visitenkarte und Standortfaktor. Dabei gestaltet der Einzelhandel als Wirtschaftszweig zum einen aktiv den öffentlichen Raum – insbesondere in den Innenstädten – und ist zum anderen auf ein baulich attraktives Umfeld angewiesen.

Doch durch den dynamischen Strukturwandel im Einzelhandel stehen nicht nur die Einkaufsstraßen vor großen Herausforderungen – das gesamte System Innenstadt steht auf dem Prüfstand. Es wird immer deutlicher, dass sich viele Innenstädte vielerorts neu erfinden müssen und klassische Konzepte nicht mehr weiterhelfen.

„Durch den wachsenden Stellenwert des Onlinehandels findet im Bereich des innerstädtischen Einzelhandels aktuell ein erheblicher Strukturwandel statt“, sagt Baudezernent Henning Keune. „Deswegen müssen wir als Stadt in den Handelszentren auch im kulturellen und gastronomischen Bereich neue Konzepte fahren, um ihre Anziehungskraft aufrechtzuerhalten.“

Bestehendes Konzept von 2015 veraltet

Um auf das sich ständig verändernde Angebots- und Nachfrageverhalten – aktuell verstärkt durch Lockdown und Onlinehandel – zu reagieren, wurde unter Berücksichtigung aktueller rechtlicher Vorgaben die Überarbeitung eines bereits bestehenden Konzeptes aus dem Jahr 2015 erforderlich.

„In dem neuen Einzelhandelskonzept blicken wir nicht nur auf den Standort Innenstadt und die Quartiere als Nahversorger, sondern streben vor allem eine gesamtstädtische und wohnortnahe Versorgung an“, sagt Jörg Lehnerdt, Leiter der BBE-Niederlassung Köln. Ziel des Fachbereiches Stadtentwicklung, -planung und Bauordnung ist es, sowohl die Funktionsfähigkeit des Einzelhandels weiterhin zu gewährleisten als auch mögliche Fehlinvestitionen zu vermeiden.

Zusätzlich gilt es, die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen, zum Beispiel von Unternehmen, Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern, Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Kundinnen und Kunden zu berücksichtigen und gleichzeitig dem Anspruch der am Gemeinwohl orientierten Stadtplanung gerecht zu werden.

Aus diesem Grund wurden an der Erarbeitung des aktuell vorliegenden Konzeptes zusätzlich diverse wichtige Akteure wie die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK), der Einzelhandelsverband, die Wirtschaftsförderung und viele mehr beteiligt.

Wer sich unter „viele mehr“ verbirgt, wird nicht benannt. Bei den als „wichtige Akteure“ gelisteten Beteiligten handelt es sich ausschließlich um Organisationen, die Wirtschaftsinteressen vertreten. Es dürfte spannend werden, wie deren Forderungen sich mit einer „am Gemeinwohl orientierten Stadtplanung“ zur Deckung bringen lassen.

Konzept muss durch Stadtrat beschlossen werden

Um die notwendige Rechtssicherheit für die kommunale Planung zu gewährleisten und zugleich den Investoren und Betreibern des Einzelhandels in der Stadt Planungssicherheit zu geben, ist ein Beschluss des Stadtrates zum Einzelhandelskonzept für Hagen erforderlich. Denn im Planungsfall dient es als Entscheidungsgrundlage für die politischen Gremien.

Die hatten schon den Weg für eine zweite Einkaufsgalerie freigemacht, was zu einem absehbaren Überangebot an Verkaufsflächen führte. In der Folge blutete der erste Shopping-Tempel (für den seinerzeit das Rathaus abgerissen wurde) zunehmend aus. Zur Rettung der Restbestände will die Stadt bekanntlich 2.900 qm für 25 Jahre in der „Volme-Galerie“ anmieten.

Bis Mai dieses Jahres soll der vorliegende Konzeptentwurf in den politischen Gremien beraten werden. Im Anschluss an die Beratungen folge laut Stadt eine öffentliche Beteiligung, sodass sich alle Bürgerinnen und Bürger in die Erarbeitung des neuen Konzeptes „aktiv einbringen“ können. Über den Zeitraum und die Beteiligungsmöglichkeiten sollen alle interessierten Hagenerinnen und Hagener rechtzeitig informiert werden.

Frisch aufgewärmt: Wirtschaft fehlen Fachkräfte

13. Februar 2023

Zweifel sind mehr als angebracht

Gerade erst hat die Arbeitsagentur zum Monatswechsel ihre aktuellen Statistiken veröffentlicht und festgestellt: „Kräftenachfrage zum Jahresbeginn sehr schwach – Der Bedarf an neuem Personal war bei den heimischen Unternehmen auch nach dem Jahreswechsel gering.“ Schon meldet sich die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) wieder zu Wort und behauptet das Gegenteil.

Der Fachkräftemangel werde zu einem immer drängenderen Problem der deutschen Wirtschaft, so die Lobbyorganisation. Laut dem IHK-Fachkräftemonitor NRW liege für die Märkische Region mit den Teilregionen Hagen, Märkischer Kreis und dem Ennepe-Ruhr-Kreis aktuell ein Engpass von rund 30.000 Fachkräften vor.

Die Zahlen der SIHK sind allerdings stark in Zweifel zu ziehen, wenn man sie mit den Angaben der Arbeitsagentur vergleicht.

Danach ist der Bedarf an neuem Personal nicht nur grundsätzlich viel niedriger als es die SIHK behauptet, sondern sogar rückläufig. Nach den aktuellen Januar-Zahlen wurden in Hagen 193 offene Stellen neu gemeldet, 23,4 Prozent weniger als vor einem Jahr, im Ennepe-Ruhr-Kreis waren es 175 und damit 57,6 Prozent weniger; nur im Märkischen Kreis nahmen die Stellenangebote mit 674 sozialversicherungspflichtigen Stellen um 114 zu.

Insgesamt waren im Bereich der SIHK laut Arbeitsagentur Ende Januar 8.718 Positionen nicht besetzt – und nicht 30.000, wie die Kammer behauptet.

Ein Großteil der offenen Stellen liegt in Bereichen, für die die SIHK nicht zuständig ist: in der öffentlichen Verwaltung, dem Gesundheits- und Sozialwesen und bei freiberuflichen Arbeitgebern.

Hochhaus zu verkaufen – wer bietet mit?

11. Februar 2023

Nach monatelanger Hängepartie rund um die Zukunft des gefluteten Büroturms der Hagener Agentur für Arbeit hat die Zentrale in Nürnberg jetzt zumindest eine Strategie vorgelegt, wie es entlang der Volme mit dem Standort weitergehen könnte: Das Vorstandsressort der Bundesagentur hat entschieden, dass das sanierungsbedürftige, 17-stöckige Hochhaus in den kommenden sechs Monaten auf dem freien Markt zum Verkauf angeboten wird, um mögliche Interessenten-Angebote auszuloten.

Angedacht ist ein Bieterverfahren, bei dem nicht einmal ein Mindestwert angesetzt wird. Parallel dazu soll eine Markterkundung anlaufen, bei der für die neue Behörde eine geeignete Bleibe in einer Bestandsimmobilie gesucht wird. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Warnstreiks bei Stadtverwaltung, WBH und HEB

9. Februar 2023

Restmüll wird heute nicht abgeholt – Altpapier schon

Die Gewerkschaft ver.di ruft am heutigen Donnerstag, 9. Februar in Hagen die Arbeitnehmer der Stadtverwaltung, des Wirtschaftsbetriebs Hagen und des Hagener Entsorgungsbetriebes zum Warnstreik auf.

Das wird zu erheblichen Einschränkungen in den bürgernahen Diensten und z. B. der Entsorgung führen. Aber auch städtische Kitas werden am Donnerstag zum Teil geschlossen bleiben, Bürgerbüros, Kfz-Zulassungsstelle und andere Dienstleistungen nur eingeschränkt zur Verfügung stehen.

Alle Restmülltonnen, die üblicherweise donnerstags geleert werden, können daher am 9. Februar nicht geleert werden. Am darauffolgenden Donnerstag, 16. Februar, erfolgt die nächste Leerung in den betroffenen Gebieten. An diesem Tag werden sowohl die regulären Abfallbehälter (graue und grüne Behälter) als auch die in der Vorwoche nicht geleerten roten Behälter entleert. Die Leerung der Altpapiertonnen ist nicht vom Streik betroffen.

Die hohe Inflation hinterlässt auch in den Portemonnaies vieler öffentlich Beschäftigter tiefe Spuren, besonders bei jenen mit niedrigen bis mittleren Gehältern. Deshalb fordert ver.di für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 €.

Von den hohen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln sind die Beschäftigten der unteren und mittleren Entgeltgruppen überproportional betroffen. „Deshalb ist uns diese soziale Komponente extrem wichtig“, betont Bettina Schwerdt, stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin für den ver.di-Bezirk Südwestfalen.

In den vergangenen Wochen haben die Beschäftigten in Hagen zur Unterstützung ihrer Forderung in der Belegschaft Unterschriften gesammelt. Diese sollen heute vor der Ratssitzung gesammelt dem Oberbürgermeister der Stadt Hagen Erik O. Schulz übergeben werden. Die Beschäftigten erwarten sich Unterstützung in ihrem Kampf nach einer fairen Lohnerhöhung.

Das Märchen vom „Fachkräftemangel“

6. Februar 2023

Nur 5 Stellenangebote im gewerblichen Bereich – bei steigender Arbeitslosigkeit

Fachkräftemangel. Ein Begriff, der von den Medien herauf- und herunterdekliniert wird – und die dabei bereitwillig den Sprechzetteln der Lobbyorganisationen der Unternehmer folgen. Aber gibt es diesen Mangel wirklich?

In Hagen anscheinend nicht. Hier standen im gesamten gewerblichen Bereich lediglich 5 (in Worten: fünf) zu besetzende Arbeitsplätze auf dem Wunschzettel der Unternehmen. So teilt es jedenfalls die Hagener Filiale der Arbeitsagentur in ihrem Bericht für den Monat Januar mit.

Dem dürftigen Angebot steht eine zunehmende Arbeitslosigkeit entgegen. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Januar in Hagen um 437 oder 3,9 Prozent auf 11.619, die Arbeitslosenquote um 0,4 Punkte auf 11,4 Prozent. Dabei verschlechterte sich auch der Vorjahresvergleich erneut.

Vor zwölf Monaten gab es 284 Arbeitslose weniger, die Quote lag bei 11,1 Prozent. Wie passt das mit dem angeblichen Arbeitskräftemangel zusammen?

Der Spiegel hat einen Ökonomen gefragt:

»Wenn einem Unternehmen Fachkräfte fehlen, kann es das eigenständig ändern. Durch höhere Löhne«, sagt Simon Jäger. Er ist Leiter des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn und Associate Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Der Arbeitsmarktökonom studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn und der UC Berkeley. Anschließend promovierte er an der Harvard University. Seine Aussagen dürfen also durchaus als fundiert gewertet werden.

Simon macht folgende Rechnung auf: »Denken Sie an das vergangene Jahr: Da gab es massive Reallohnverluste für die Beschäftigten, bei gleichzeitig höchstem Beschäftigungsstand. Das passt nicht zu der These des Fachkräftemangels. Wir haben ökonomisch eine ungewöhnliche Situation: Arbeitskräfte werden gesucht, aber die Reallöhne sind gefallen.«

Batterieforschung kann bald starten

6. Februar 2023

Mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts der Fraunhofer-Forschungsfertigung Batteriezelle in Münster kann dort nun schrittweise der Forschungsbetrieb beginnen. (…)

Die Forschung dort stellt einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zum Industriemaßstab dar. Diese erfolgt dann später in der deutlich größeren sogenannten „FFB Fab“, heißt es aus der Staatskanzlei NRW.

Die FFB Fab wird am Dortmund-Ems-Kanal errichtet. Baustart für die bis zu 20.000 Quadratmeter Produktions- und Forschungsfläche ist in wenigen Monaten. „Damit wird in Münster großindustrielle Forschung und Entwicklung im Gigawatt-Bereich möglich sein.“ (…)

Quelle: Westfalenspiegel

Anmerkung: Am traditionsreichen Batteriestandort Hagen vorbeigegangen. Hier träumen die Verantwortlichen lieber vom „Hagen-Valley“.

Märkische Bank zufrieden

4. Februar 2023

Bilanzsumme im Jahr 2022 um 6,3 % auf 1,61 Mrd. € gestiegen

Multiple Krisen? Inflation? Abstiegsängste? Mag sein, aber nicht nur im Spielcasino heißt es zurecht: Die Bank gewinnt immer. Auch die Märkische Bank berichtete auf ihrer Bilanzpresskonferenz jedenfalls über ein „zufriedenstellendes“ Geschäftsjahr 2022.

Zu Anfang des Jahres prägte zunächst die noch immer anhaltende Corona-Krise das wirtschaftliche Geschehen, dann ab dem 24. Februar der Ukrainekonflikt mit seinen vielfältigen Folgen. Dennoch konnte die Bank im ersten Halbjahr eine verstärkte Nachfrage nach Finanzierungen verzeichnen. Im weiteren Verlauf des Jahres ließ diese Dynamik infolge der sich überlagernden Kriseneinflüsse allerdings nach.

Mit 230 Mio. € Neugeschäftsvolumen im Kreditgeschäft liegt die Bank insgesamt auf dem hohen Niveau des Vorjahres.

Unter Berücksichtigung der Darlehnstilgungen erzielte die Märkische Bank ein bilanzielles Kundenkreditwachstum von 5,6 %, dies entspricht einer Steigerung um 58 Mio. € auf 1.091 Mio. €. Das Wachstum war gleichermaßen geprägt durch die Nachfrage von Firmenkunden nach Finanzierungen verschiedener Art einerseits und die Nachfrage nach privaten Baufinanzierungen andererseits.

Hinzu kommt ein Volumen von 36 Mio. € an Konsumentenkrediten, die an den Verbundpartner der genossenschaftlichen Finanzgruppe easyCredit vermittelt wurden. Damit war die Märkische Bank in der Vergleichsgruppe Nr. 1 auf Bundesebene.

Bei den Kundeneinlagen verzeichnete die Bank einen Zuwachs von 4,9 % auf 1.301 Mio. €. Dies wertet die Bank als Ausdruck des Vertrauens der Kunden und Mitglieder in die Seriosität und Sicherheit der Märkischen Bank. Bei den täglich fälligen Sichteinlagen – nach wie vor die bevorzugte Einlagenform – setzt sich der Wachstumstrend der vergangenen Jahre weiter fort und erreichte mit einem Anstieg von 8,1 % auf 776,2 Mio. € ein Rekordniveau.

Vor dem Hintergrund der positiv veränderten Zinssituation gab es im Jahr 2022 aber auch im Bereich der Termingelder mit + 9,5 % auf 108,5 Mio. € deutliche Zuwächse.

Die Bank konnte im Jahr 2022 die Bilanzsumme um 6,3 % auf 1,61 Mrd. € steigern.

So soll die Schule auf dem Lidl aussehen

22. Januar 2023

Die „Lidl-Grundschule“ in Hagen nimmt immer konkretere Formen an. Der Investor hat jetzt erste Entwürfe gezeigt, die die Dimension eines Neubaus skizzieren, der auf dem Bettermann-Parkplatz in der Hagener Innenstadt entstehen könnte. Pläne, die nach anfänglicher Skepsis durchaus die Zustimmung der Politik finden. (…)

Allein die Delegation, die in der politischen Sitzung vorsprach, mag ein Fingerzeig für die Bedeutung sein, die dieses Projekt auch für den Investor Lidl hat: mit Willi und Simon Michels gleich zwei Vorstände des Kölner Planungsbüros Thesauros, dessen lange Referenzliste auch zahlreiche Bundesministerien umfasst, sowie drei Vertreter des Discounters. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Der Name des Planungsbüros bedeutet übersetzt „Schatz“, auch das Wort Tresor leitet sich davon ab. Der massierte Aufmarsch der Investoren und ihrer Zuarbeiter deutet darauf hin, dass es bei diesem Projekt einen gewaltigen Schatz zu heben gibt.

Die Schwarz-Gruppe, zu der Lidl gehört, ist aktuell (2020) nach Jahresumsatz der größte Handelskonzern Europas und beschäftigt ca. 429.000 Mitarbeiter. Das Magazin Forbes schätzte 2022 das Vermögen von Dieter Schwarz auf 47,2 Milliarden US-Dollar, womit er auf Platz 1 in der Liste der 500 reichsten Deutschen stünde.

Obwohl dazu noch keine Aussagen getroffen wurden, kann man vor dem Hintergrund ähnlicher Verträge in der Vergangenheit (Block 1, Volme-Galeere) von einem Mietvertrag über 25 Jahre ausgehen, der dem Investor Millionen-Beträge sichert.

Plötzlich behauptet die Stadtverwaltung, dass es keine relevante Frischluftschneise den Remberg hinab gebe, während Thesaurus-Geschäftsführer Simon Michels das Gegenteil verkündet: „Das Thema Frischluftzufuhr spielt eine wichtige Rolle“. Im Vergleich zu dem massiven 5-geschossigen Baukörper ist die geöffnete Parketage nur ein Schlitz.

Schmackhaft gemacht wird die Shopping-Schule den Politikern mit manipulativen Animationen (siehe hier), die mit Weitwinkeloptik und wenigen dekorativ platzierten Pkws (statt Dauerstau) eine Idylle vortäuschen, die es in der Realität nicht gibt. Verkauft wird das Ganze als „grüner Puffer“.

Kaufhof-Hängepartie bremst Sanierungspläne aus

20. Januar 2023

Ende dieses Jahres, so die ursprüngliche Planung, sollte das Kaufhof-Karree in Hagen mit einer zeitgemäßen Gestaltung glänzen. Oberbürgermeister Erik O. Schulz und Baudezernent Henning Keune versprachen sich von dem Millionen-Projekt eine „enorme städtebauliche Aufwertung“ im Herzen der Fußgängerzone. Sichtbar passiert ist freilich bis heute rein gar nichts. Und angesichts der ungewissen wirtschaftlichen Zukunft des Warenhausbetreibers Galeria Karstadt Kaufhof steht das Millionenprojekt zurzeit offenkundig komplett in den Sternen. (…)

Denn Galeria mit seinen 17.400 Beschäftigten befindet sich zurzeit bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren in einem Schutzschirmverfahren nach dem Insolvenzrecht. Dabei steht das Szenario im Raum, dass von den bundesweit 131 Filialen bis zu 90 geschlossen werden müssen. Erst im März, so verlautete am Mittwoch aus dem Aufsichtsrat, solle eine Liste präsentiert werden, welche Häuser von dieser drastischen Maßnahme betroffen sein werden. Ein Konzern-Umbau, der natürlich auch Hagen treffen könnte. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Arbeitslosigkeit in Hagen gleichbleibend hoch

12. Januar 2023

Die Zahl der Arbeitslosen in Hagen betrug im Dezember 11.182 Personen, das entspricht einer Arbeitslosenquote von 11,0 Prozent. Vor zwölf Monaten gab es 141 Arbeitslose weniger, die Quote lag bei ebenfalls 11,0 Prozent.

„Die aktuelle Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Hagen zum Jahresende ist besser als der Landestrend und speziell für einen Dezember günstiger als noch in den letzten Jahren vor der Pandemie“, versucht Agenturchefin Katja Heck die Lage aufzuhübschen, der Arbeitsmarkt habe sich als stabil erwiesen.

Stabil? Ja, aber auf hohem Niveau. Und besser als der Landestrend? Die Arbeitslosenquote in NRW belief sich im Dezember auf 6,9 Prozent, 0,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die kurzfristige Prognose sei ungünstig, doch handele es sich dabei um „nur saisonale Schwankungen“. „Viel wichtiger für die Zukunft sind Antworten auf die immer drängendere Fachkräftefrage.“

Die scheint aber doch nicht so drängend zu sein, wie es die Agenturchefin schildert. Denn gleichzeitig räumt die Hagener Arbeitsagentur ein, dass „der Kräftebedarf zum Jahresende gegenüber dem Vormonat nochmals rückläufig“ war.

In Hagen wurden 231 Stellen gemeldet, 76 oder nahezu ein Viertel weniger als im November, zugleich aber auch 72 oder 23,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Die aktuell höchste Kräftenachfrage hatten freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 55 Stellen für Assistenzkräfte), gefolgt vom Handel (50 Stellen – aber nur im Weihnachtsgeschäft!), den Leiharbeitsfirmen (42) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (24). Die öffentliche Verwaltung meldete 23 Stellenangebote, das verarbeitende Gewerbe gerade einmal 17.

Armes Hagen

9. Januar 2023

Durchschnittseinkommen nähert sich dem Ende der NRW-Tabelle

Nicht nur der Schuldenstand des kommunalen Haushalts ist mit fast 1 Milliarde Euro gewaltig, auch das durchschnittliche Einkommen der Hagener nähert sich im Vergleich mit den anderen Städten und Gemeinden in NRW immer mehr dem unteren Rand.

Von allen 396 nordrhein-westfälischen Kommunen verzeichneten nach Angaben des Statistischen Landesamts (it.nrw) im Jahr 2018 Meerbusch (Rhein-Kreis Neuss) mit durchschnittlich 69.577 Euro je Steuerpflichtigen, Odenthal (Rheinisch-Bergischer Kreis) mit 60.196 Euro und Roetgen (Städteregion Aachen) mit 57.127 Euro die höchsten Durchschnittseinkommen.

Die Großstadt mit den höchsten Durchschnittswerten zwischen Rhein und Weser war Düsseldorf mit 52.501 Euro je Steuerpflichtigen auf Platz 15. Bergisch Gladbach (Rheinisch-Bergischer Kreis) (51.142 Euro) und Bonn (49.048 Euro) folgten auf den Plätzen 20 und 27.

Am unteren Ende der Einkommensskala rangierten Gelsenkirchen (32.452 Euro), Duisburg (32.346 Euro) und Weeze (Kreis Kleve) mit 31.063 Euro je Steuerpflichtigen.

Die Einkünfte in Hagen waren auch nicht viel höher: 2018 reichte es mit 35.784 Euro nur noch für Rang 378, 2010 lag die Stadt noch 20 Plätze besser. Der Reichtum siedelt außerhalb der Stadtgrenzen: Schalksmühle lag mit einem steuerpflichtigen Durchschnittseinkommen von 56.602 Euro auf Platz 4, Herdecke mit 53.229 Euro auf Platz 12 in NRW.

Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass zusammen veranlagte Ehegatten bei dieser Erhebung als ein Steuerpflichtiger gezählt werden. Die Zahlen beruhen auf den Ergebnissen der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2018. Sie können erst jetzt veröffentlicht werden, weil die anonymisierten Steuerdaten von den Finanzbehörden frühestens nach Abschluss aller Veranlagungsarbeiten für statistische Auswertungen zur Verfügung gestellt werden. Die hier veröffentlichten Informationen sind damit die aktuellsten, die derzeit verfügbar sind.

Lohn nach Ost-Tarif

5. Januar 2023

Vorwürfe gegen Ev. Stiftung Volmarstein

„Lieber so als gar keinen Job“, sagt die Integrationshelferin, die bei der Evangelischen Stiftung Volmarstein angestellt ist. Sie möchte aus Angst um ihre Arbeitsstelle unerkannt bleiben, als sie ihren Arbeitsvertrag zeigt. Der offenbart: Sie wird nach dem Tarifvertrag des Diakonischen Werks Mecklenburg-Vorpommern bezahlt. Selbst in ihrer Eingruppierung, die sich sehr weit am unteren Ende der Gehaltstabelle befindet, verdient sie auf eine Vollzeit-Stelle gerechnet fast 300 Euro brutto pro Monat weniger als Angestellte, die nach diakonischem NRW-Tarif bezahlt werden. (…)

Das betrifft von den insgesamt etwa 4000 ESV-Beschäftigten ungefähr 190, die ohnehin schon am untersten Ende der Einkommensklassen rangieren: die Integrationshelfer in der Wetteraner Oberlinschule sowie die Betreuungshelfer in den Demenz-Wohngemeinschaften, die sich über die Städte des Ennepe-Ruhr-Kreise sowie die Stadt Hagen verteilen. (…)

Warum werden ausgerechnet diejenigen, die ohnehin ganz unten in der Lohn-Hierarchie stehen, auch noch als einzige untertariflich bezahlt? „Diese Bereiche verhandeln wir mit den jeweiligen Kostenträgern. Das sind die Stadt Hagen und der Ennepe-Ruhr-Kreis“, sagt Markus Bachmann (Anm.: Alleinvorstand der Stiftung). (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Dazu der Kommentar des Redaktionsleiters der WP-Ausgabe Ennepe-Ruhr-Süd, Stefan Scherer:

Niedrig-Gehälter sind eine Sauerei

Die Kommunen jammern ‘rum, dass sie ebenfalls kein Geld haben, womit für alle Seiten fest steht: „Mehr können wir den Integrationshelfern und den Betreuungshelfern einfach nicht zahlen.“ (…)

Wer dermaßen viele Millionen für Berater, externe Gutachter, Planer oder sonstige Expertenbüros verpulvert, deren Arbeit in einer steigenden Anzahl an Fällen unnütz ist, wer dermaßen viele Millionen in Bauprojekten versenkt, die längst hätten abgeschlossen sein sollen, wird auch ein paar Euros für diese wichtigen Stellen freilegen können. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Und jetzt auch noch:

Hat Vorstand der Stiftung Volmarstein gelogen?

Hat Markus Bachmann, Alleinvorstand der Evangelischen Stiftung Volmarstein (ESV), gelogen, als er dem Ennepe-Ruhr-Kreis und der Stadt Hagen die Verantwortung dafür zugeschoben hat, warum fast 200 Mitarbeiter der mehr als 4000 Mitarbeiter nach einem deutlich niedrigeren Ost-Tarif bezahlt werden?

Zumindest ist das die logische Konsequenz aus den Worten von Astrid Hinterthür. „Die Kosten, die wir refinanzieren, kommen von der ESV. Und wenn die höhere Bedarfe anmeldet, zahlen wir das natürlich“, sagt die Fachbereichsleiterin Gesundheit und Soziales beim Ennepe-Ruhr-Kreis, wo genau diese Verträge für Integrationskräfte und Betreuungskräfte in Demenz-WGs abgeschlossen werden. (…)

„Was Herr Bachmann da vom Stapel gelassen hat, stimmt einfach nicht und ist gelinde gesagt unter aller Sau.“ (…)

Die Stadt Hagen äußert sich deutlich weniger konkret zu dem Sachverhalt: „Die Zahlungen sind Ergebnisse von Verhandlungen zwischen uns und einem Anbieter von Leistungen, mit denen er auf uns zugekommen ist oder die wir nachgefragt haben“, sagt Pressesprecher Michael Kaub auf Nachfrage dieser Zeitung und fährt fort: „Sollten unsere Zahlungen dem Anbieter nicht ausreichen, kann er das Angebot auch ablehnen. Zu welchem Tarif er seine Angestellten bezahlt, damit haben wir nichts zu tun.“

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Wieder mal typisch Hagen.

Fernwärme in Hagen-Emst wird teurer

28. Dezember 2022

Mark-E erhöht zum 01.01.2023 die Fernwärmepreise um 39 Prozent 

Konkret werden für Kunden mit Wärmemengenzähler der Grundpreis brutto um 6,83 Euro pro Kilowattstunde (kWh) sowie der Arbeitspreis um 90,89 Euro pro Megawattstunde (MWh) bzw. der Verrechnungspreis um 6,33 Euro pro Jahr angehoben. Für Kunden mit Volumenzählern steigt der Grundpreis brutto um 0,76 Euro/Quadratmeter (m²) für Mehrfamilienhäuser und 1,40 Euro/m² für Einfamilienhäuser.

Die Arbeitspreise erhöhen sich brutto um 3,65 Euro pro Kubikmeter (m³) für Heizung und 13,04 Euro pro m³ für Warmwasser, der Verrechnungspreis erhöht sich um 3,18 Euro pro Jahr und Zähler. Der CO2-Preis bleibt dagegen stabil. Ein Vorteil für Fernwärmekunden: Die Bruttoentgelte werden für den Zeitraum vom 01.10.2022 bis 31.03.2024 gemäß des „Gesetzes zur temporären Senkung des Umsatzsteuersatzes auf Gaslieferungen über das Erdgasnetz“ nur noch mit 7 Prozent statt 19 Prozent abgerechnet. Dies gilt auch für Wärmelieferungen.

Für Kunden in Hagen-Emst ergibt sich daraus für typische Musterfälle eine Entgelterhöhung von 39 Prozent. Grund hierfür ist im Wesentlichen die Indexentwicklung für die Wärmeerzeugung mit deutlich steigenden Erdgaspreisen und die jeweiligen Abnahmesituationen.

Meierling – Arbeiter zu Weihnachten auf Straße

23. Dezember 2022

Hiobsbotschaft für die Mitarbeiter der Firma Meierling: Das Unternehmen aus Hagen, das im Oktober trotz voller Auftragsbücher Insolvenz annehmen musste, wird aufgelöst. Das wurde den Beschäftigten am Montagnachmittag vom Insolvenzverwalter mitgeteilt. (…)

Das Unternehmen gehört seit zweieinhalb Jahren zur Gossens GmbH, einem Kies- und Sandwerk aus Neukirchen/Vluyn am Niederrhein. Geschäftsführer Bernd-Robert Gossens entschloss sich, als er feststellte, dass der defizitäre Geschäftsbetrieb nicht weiter finanzierbar war, beim Amtsgericht Hagen einen Eigenantrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu stellen. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Millionen für das Josefs-Hospital

21. Dezember 2022

Auch am St.-Josef-Hospital hat die Strukturreform der Krankenhäuser in Hagen Auswirkungen. Und zwar – so die Geschäftsführung – positive. Um den Standort zukunftssicher aufzustellen, investiert die Katholischen Krankenhaus Hagen GmbH (KKH) in das Haus, das Anfang der 80er-Jahre eröffnet wurde. Geld, das die KKH selbst aufbringt. Fördermittel fließen nicht. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)


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