Archive for the ‘02 Wirtschaft Hagen’ Category

Wirtschaft: Das Gejammer ebbt langsam ab

6. Mai 2024

Fachkräftemangel? War gestern. 28 Prozent der Firmen wollen Belegschaft abbauen

SIHK-Verwaltung an der Hagener Karl-Marx-Straße. Foto: Klaus Bärwinkel.

Der Geschäftsklimaindex der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) steigt erstmals seit einem Jahr wieder an und legt kräftig von 77 Punkten auf 94 Punkte zu. Im Vergleich zu den letzten Umfragen haben sich die positiven Rückmeldungen der Unternehmen sowohl bei der Geschäftslage als auch bei den Erwartungen erhöht.

Trotzdem überwiegen immer noch die pessimistischen Einschätzungen der konjunkturellen Lage. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der SIHK hervor. SIHK-Präsident Ralf Stoffels sieht das so: „Es geht darum, eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung sicherzustellen, Bürokratie abzubauen sowie die Steuerbelastungen und die Arbeitskosten zu senken.“

Es ist die alte Leier: Möglichst wenig Steuern abführen und Löhne kurzhalten. Dabei bleibt nach Darstellung der SIHK über alle Branchen hinweg die schwache Inlandsnachfrage für 71 Prozent der Unternehmen das größte Risiko für die künftige Geschäftsentwicklung. Wo soll die auch herkommen, wenn mit Steuerkürzungsforderungen und Lohndumping die Nachfrage sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich weiter reduziert wird?

Zu Letzterem zitiert die SIHK ihren Konjunkturexperten Julian Pflichtenhöfer: „Mit besonderer Sorge blicken wir auf die konsumnahen Branchen. Einzelhandel, personenbezogene Dienstleistungen und Gastronomie leiden unter einer spürbaren Kaufzurückhaltung. (…) Die Gefahr einer drohenden Insolvenz ist sechsmal größer als in den anderen Wirtschaftssektoren.“

Dazu gerät die offensichtliche Mär vom Arbeitskräftemangel ins Wanken: Fast viermal so viele Betriebe erwarten eine Verringerung ihrer Beschäftigtenzahlen (28 Prozent) wie eine Erhöhung (acht Prozent). Die Situation verharrt auf niedrigem Niveau.

Vor diesem Hintergrund sei, so die wenig überraschende Erkenntnis der SIHK, die Frage nach dem Fachkräftemangel zu bewerten. Dieser fällt als Risiko der wirtschaftlichen Entwicklung von 62 auf 46 Prozent.

Kommunalpolitische Erfahrung? Uninteressant

3. Mai 2024

Wie sich Unternehmerkreise den künftigen Hagener Oberbürgermeister vorstellen

Von Kommunal- und Verwaltungsrecht muss der Oberbürgermeister, der ja auch Chef der Stadtverwaltung ist, nach den Vorstellungen der Mitglieder des Unternehmerrats Hagen keine große Ahnung haben. Auch Erfahrung in der Infrastruktur- und Verkehrspolitik scheinen diesen Kreisen verzichtbar.

Gleiches gilt für Kenntnisse in Bildungsinfrastruktur, Gesundheitspolitik und Sozialwesen. Umwelt- und Nachhaltigkeitskenntnisse werden in eine mittelprächtige Kategorie der To-do-Liste einsortiert. Nachweisliche Erfolge in der Integration von Migranten sind – trotz des ständigen Gejammers über die angeblich fehlenden Arbeitskräfte – in der Prioritätenliste ebenfalls nur nachrangig zu finden.

Die Unternehmerszene bevorzugt BWL-kompatibel Management- und Führungskompetenzen; visionäres, strategisches Denken; Innovationsfähigkeit; wirtschaftliche Orientierung; Konflikt- und Krisenmanagement sowie Dienstleistungsorientierung/Transparenz.

Alles nicht verkehrt, aber das Assessment-Center des Unternehmerrats vergisst dabei, dass auch der Oberbürgermeister nicht mehr nach dem preussischen Dreiklassen-Wahlrecht auserkoren wird und das Stadtoberhaupt für das Wohlergehen des Gemeinwesens verantwortlich ist und nicht nur eine bestimmte kapitalkräftige Klientel zu bedienen hat.

Material:

Anforderungsprofil Unternehmerrat
Berichterstattung und Kommentar WPWR

Enervie: Die Kassen klingeln

3. Mai 2024

Dividendenausschüttung von 22 Mio. Euro an Aktionäre

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten die Unternehmen der Enervie-Gruppe bei einem gefallenen Umsatz von rund 1.654 Millionen Euro (2022: 1.856 Mio. Euro) ein deutlich erhöhtes Ergebnis vor Steuern von 67,9 Mio. Euro (2022: 53,3 Mio. Euro).

Insgesamt verbesserte sich auch der Jahresüberschuss, sodass Vorstand und Aufsichtsrat vorschlagen, aufgrund des guten Jahresergebnisses eine erhöhte Dividende in Höhe von 22 Mio. Euro an die Aktionäre auszuschütten. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote stieg im Wesentlichen aufgrund einer Erhöhung des Eigenkapitals auf 28,3 Prozent (2022: 26,0 Prozent).

Hagen hält über die zwischengeschaltete Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft HVG 42,7 Prozent der Anteile an der Enervie; 9,4 Millionen Euro aus dem Dividendentopf fließen demnach in, nein, an die Volme.

Für die Bürger bleibt es trotzdem ein klassisches Rechte-Tasche-linke-Tasche-Spiel. Die Gelder, mit denen die HVG jetzt ihre Defizite beim Bäderbetrieb und im Busverkehr vermindern kann, haben die Hagener zuvor über die Energie- und Wasserrechnungen bezahlt.

Leichte Anzeichen von Belebung?

2. Mai 2024

Hagen Schlusslicht in NRW: Im April nur 42 Arbeitslose weniger

Im April sank die Zahl der Arbeitslosen geringfügig um 42 oder 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat auf jetzt 12.307. Die Arbeitslosenquote verringerte sich dadurch um 0,1 Punkte auf 12,0 Prozent. Ein Jahr zuvor waren es 685 Arbeitslose weniger, die Quote 11,5 Prozent.

„Die aktuelle Entwicklung auf dem Hagener Arbeitsmarkt kann man noch nicht als typische Frühjahrsbelebung bezeichnen. Zwar geht es jetzt in die richtige Richtung, aber leider nur mit einer schwachen Dynamik“, so Katja Heck, Chefin der Agentur für Arbeit Hagen, während doch eigentlich überall von Interessengruppen der Unternehmer und den nachplappernden Medien ein „Arbeitskräftemangel“ beklagt wird.

Keine guten Nachrichten hat sie zur Beschäftigungslage: „Mit 70.635 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gibt es in Hagen über 1.100 weniger als vor einem Jahr. Das ist ein Rückgang von 1,6 Prozent. Damit ist Hagen landesweit Schlusslicht.“

Die Tendenzen für die Zielgruppen waren überwiegend rückläufig. Nur bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren (+30 auf 969) und bei den Ausländern (+5 auf 5.931) gab es leichte Anstiege.

Bei den Älteren über 50 Jahren war es hingegen ein Rückgang um 17 oder 0,4 Prozent auf 4.107. Die Erwerbslosenzahl der Schwerbehinderten sank um 41 oder 4,7 Prozent auf 839. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen verringerte sich um 28 oder 0,5 Prozent auf 5.253. Dies waren gleichzeitig 185 oder 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr, womit sich der noch günstige Abstand wieder vergrößert hat.

Die Arbeitskräftenachfrage verharrt auf einem für die Jahreszeit deutlich zu niedrigen Niveau. Hagener Unternehmen meldeten nur 246 offene Stellen, genau eine (0,4 Prozent) mehr als im März, gleichzeitig aber 98 oder 28,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die höchste Kräftenachfrage hatten freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 63 Stellen für Assistenzkräfte), gefolgt vom Handel (41), Personaldienstleistern (38), dem verarbeitenden Gewerbe (29), der öffentlichen Verwaltung (29) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (21). Das Baugewerbe meldete sieben Vakanzen, der Bereich Erziehung und Unterricht sechs, die gesamte Logistik nur vier.

Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen sank um 26 oder 1,5 Prozent auf 1.689, in Relation zum Vorjahresmonat sogar um 214 oder 11,2 Prozent.

Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit

28. April 2024

1. Mai: DGB Hagen geht zum Tag der Arbeit auf die Straße

Im Volkspark von links nach rechts: Clemens Bien (DGB Ruhr-Mark), Michael Haake (GEW Hagen), Bettina Schwerdt (ver.di Südwestfalen), Jens Mütze (IG Metall Hagen), Stefan Marx (DGB Hagen). Foto: DGB Hagen

Auch in diesem Jahr rufen der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften am Tag der Arbeit 2024 wieder zu Kundgebungen und bunten Aktionen in der gesamten Bundesrepublik auf.

Los geht es am 1. Mai im Volkspark um 11:00 Uhr – nicht nur mit Redebeiträgen, sondern auch mit einem bunten Rahmenprogramm aus zahlreichen Aktionsständen, Kinderspielen der Falken, Essen und Trinken.

Mit dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ erinnern die Gewerkschaften an ihre Kernforderungen und ihre Antworten auf die zunehmende Verunsicherung in der Gesellschaft.

In Hagen erhielten die Gewerkschaften zuletzt Rückenwind durch starke Tarifabschlüsse, beispielsweise im Industriebereich Metall und Elektro sowie im öffentlichen Dienst. Entsprechend stieg die Zahl der Mitglieder in DGB-Gewerkschaften mit Wohnort Hagen zuletzt wieder auf rund 18.000 an.

Endgültig verduftet

25. April 2024

Douglas: Letzte Verwaltungsteile ziehen nach Dortmund

Die Douglas Group gibt ihren verbliebenen Bürostandort in Hagen auf und zieht nach Dortmund. Rund 300 Mitarbeiter sind von dem Wechsel betroffen.

Bereits 2016 hatte Douglas seinen Hauptsitz von Hagen nach Düsseldorf verlegt. Da der bisherige Bürostandort in Hagen seit der Verlegung deutlich zu groß ist, hatte das Parfümerie-Unternehmen nach einem neuen Standort in der Region gesucht. Die Wahl fiel auf das Gewerbegebiet Phoenix West in Dortmund. Der Umzug ist zum Jahresende geplant.

Douglas hat in den letzten Jahren einen erheblichen Schuldenberg angehäuft. Bei einem Umsatz von 4 Milliarden Euro lagen die Verbindlichkeiten im März bei mehr als 3 Milliarden Euro.

Um die Schulden abzubauen, ist die Duftstoff-Kette, die sich selbst gern als „Lifestyle-Unternehmen“ begreift, wieder an die Börse zurückgekehrt. Dort hat sie nach Medieninformationen allerdings einen Fehlstart hingelegt. „Nach einem schwachen Börsendebüt gerät die Aktie verstärkt unter Druck und notiert nun deutlich unterhalb ihres Ausgabepreises“, berichtete beispielsweise tagesschau.de.

Die Krise der Innenstädte

18. April 2024

Viele Innenstädte in Deutschland stehen vor einem tiefgreifenden Strukturwandel. Die Konzentration des Einzelhandels hat in den letzten 30 Jahren eine Monostruktur entstehen lassen, die durch Online-Handel, Corona und Inflation zunehmend unter Druck gerät. Karstadt lässt gewissermaßen grüßen.

Nun werden die Kreativen adressiert, um an der Rettung der Innenstädte mitzuwirken. Inwieweit Kunst und Kultur dabei mithelfen können, den Niedergang der Innenstädte aufzuhalten, ist Gegenstand des Schwerpunktthemas in den aktuellen Kulturpolitischen Mitteilungen.

Fest steht indes: Die Krise der Innenstädte lässt sich mit Kultur allein nicht beheben.

Geschäftsführer der HAGEN.AREAL GmbH bestellt

13. April 2024

Dr. Christopher Schmitt, seit Januar 2022 Geschäftsführer der HAGEN.WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG GmbH, ist am Donnerstag, 11. April, vom Rat der Stadt Hagen in nichtöffentlicher Sitzung einstimmig zum Geschäftsführer der HAGEN.AREAL GmbH bestellt und zugleich zum Vorsitzenden der Geschäftsführung ernannt worden.

Hagener Immobilienmarkt 2023

13. April 2024

Baukosten und Bauzinsen bremsen die Nachfrage

Der Gutachterausschuss hat aus den Grundstücksgeschäften in 2023 den aktuellen Grundstücksmarktbericht 2024, die aktuellen Bodenrichtwerte und die fortgeschriebenen Immobilienrichtwerte mit den Preiskalkulatoren für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser veröffentlicht.

„Wir haben eine deutliche Veränderung des Hagener Immobilienmarktes ab dem dritten Quartal 2022 festgestellt. Insbesondere sind die Geldumsätze und die Anzahl der Kaufverträge deutlich zurückgegangen. Ein Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr 2022 ist hingegen als moderat einzustufen“, sagt Thekla Dietrich, Vorsitzende des Gutachterausschusses der Stadt Hagen.

Weniger Kaufverträge, weniger Geldumsatz

Im Geschäftsjahr 2023 wurden in Hagen 962 Kaufverträge abgeschlossen und durch den Gutachterausschuss ausgewertet. Die Anzahl der Kaufverträge ist gegenüber dem Vorjahr um rund 22 Prozent zurückgegangen. Der Geldumsatz ist gegenüber dem Vorjahr ebenfalls um rund 26 Prozent gefallen. Transaktionen in Höhe von insgesamt 78,6 Millionen Euro fallen in 2023 auf nur fünfzehn Kaufverträge (größer 1,5 Millionen Euro mit rund 27 Prozent des Gesamtumsatzes). Bei vielen Städten und Kreisen zeichnet sich in NRW eine ähnliche Entwicklung ab.

Vergleich der Kaufverträge im ersten Quartal 2023 und 2024

Bei einem Vergleich der ersten Quartale 2023 (439 Kaufverträge, 112 Millionen Euro) und 2024 (446 Kaufverträge, 99 Millionen Euro) zeichnet sich bei einer ähnlichen Anzahl der Kaufverträge in 2024 ein etwas geringerer Geldumsatz ab.

Gestiegene Baukosten: Nachfrage nach Bauplätzen erloschen, Bodenrichtwerte stagnieren

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Altenhagen: Brücke ab heute für LKW gesperrt

11. April 2024

Verkehrspolitische Fehlentscheidungen müssen von der Allgemeinheit teuer bezahlt werden

Altenhagener_Bruecke_Hans_Blossey_maxIm Zuge der regelmäßigen Bauwerksprüfungen wurden jetzt erhebliche Schäden an der „Ebene zwei“ (Altenhagener Brücke, Foto: Hans Blossey) festgestellt. Um für eine dringend notwendige Entlastung zu sorgen, wird die Brücke ab Donnerstag, 11. April, für LKW, also Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen, gesperrt. Für PKW und Rettungsfahrzeuge bleibt das Bauwerk uneingeschränkt nutzbar.

Eine entsprechende Verbots- und Umleitungsbeschilderung wird installiert. Der LKW-Verkehr wird in Fahrtrichtung Eckesey vom Märkischen Ring unter der Brücke her und über die Eckeseyer Straße wieder auf die B54 hochgeführt. In Fahrtrichtung Innenstadt erfolgt die Umleitung über die Bahnhofshinterfahrung, Wehringhauser Straße und Bergischer Ring zurück auf die B54.

Die Wirtschaftslobby jammert bereits, wie es nicht anders zu erwarten war. „Die Sperrung der Altenhagener Hochbrücke in Hagen für den Lkw-Verkehr zeigt: Mehr und mehr wird der Infrastrukturkollaps in unserer Region zu einem realistischen Szenario“, blickt Christoph Brünger, Geschäftsbereichsleiter bei der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK), voller Sorgen in die Zukunft.“

Jede ausfallende Brücke, jede Sperrung führe zu weiteren Belastungen der Wirtschaftsverkehre und zu volkswirtschaftlichen Kosten – von den Belastungen der Bürgerinnen und Bürger ganz zu schweigen. Die Vernachlässigung des Themas Infrastruktur in der Vergangenheit räche sich jetzt bitter.

Der SIHK-Mann verschweigt allerdings den Anteil, den die Wirtschaft selbst an dem maroden Zustand vor allem der Brücken hat und stellt hauptsächlich neue Forderungen auf: „Wir brauchen dringend einen regionalen Masterplan für die Sanierung unserer Straßen über die unterschiedlichen Verkehrsträger hinweg, einen Planungshochlauf jetzt zur Beseitigung der dringlichsten Schäden, mehr finanzielle Mittel als andere Regionen und ein Höchstmaß an Koordination und Abstimmung in der Region, damit das Straßennetz auch während der jetzt erforderlichen Maßnahmen Verkehre bewältigen kann.“

Die politischen Ebenen haben immer wieder dem Druck der Lobbyisten nachgegeben und das zulässige Höchstgewicht der LKWs angehoben. Zu der Zeit, als beispielsweise die Hochstraße in Altenhagen (oder auch die Sauerlandlinie A45) geplant und gebaut wurde, lag das Maximum noch bei 24 Tonnen, ab 1964 bei 32 Tonnen. Heute dürfen LKWs mit bis zu 44 Tonnen die Straßen und Brücken befahren, für sogenannte Lang-LKWs ist sogar ein zulässiges Gesamtgewicht von 60 Tonnen vorgesehen.

Selbst das nicht unbedingt bestens beleumundete Bundesverkehrsministerium kennt genau die Ursachen der Straßen- und Brückenschäden:

„Eine wachsende Bedeutung kommt den durch den Schwerlastverkehr bedingten Bauschäden in Städten zu. (…)

Ein Lastwagen mit 10 Tonnen Achslast beansprucht die Verkehrswege damit pro Entfernungseinheit 160.000-mal stärker als ein Pkw mit einer Achslast von 0,5 Tonnen. Damit ist der Lkw-Verkehr der entscheidende Faktor für die Beanspruchung des Straßenkörpers. (…)

Wachsender Lkw-Verkehr führt deshalb zu einem überproportionalen Anstieg von Straßenschäden. Gleiches gilt für die Erhöhung zulässiger Achslasten. (…)“

Quelle: Bundesverkehrsministerium

Dies führt zu erheblichen Kosten für Bund, Länder und Kommunen. So werden in dem Zeitraum von 2016 bis 2030 allein auf Bundesebene 67 Milliarden Euro für Erhaltungs- und Ersatzinvestitionen an Straßen veranschlagt.

Kosten, die natürlich nicht von den Lobbyorganisationen der Wirtschaft, sondern von der Allgemeinheit zu begleichen sind.

Krollmann verzichtet auf zweites Hospital

5. April 2024

Investor möchte sich beim Boeler St.-Johannes-Hospital nicht engagieren. Krankenhaus-Gesellschaft sucht weiter einen Käufer. (…)

Krollmann hatte sich für den sanierungsbedürftigen Bau tatsächlich interessiert, um dort sowohl den Verwaltungssitz eines Hagener Unternehmens zu etablieren als auch verschiedene Wohnkonzepte umzusetzen. Selbst die übergangsweise Unterbringung von bis zu 120 Flüchtlingen in einem separierten Seitenflügel wäre, so ergab ein erstes Vorgespräch mit Hagens Ordnungsdezernent André Erpenbach, an der Hospitalstraße vorstellbar gewesen. (…)

Eine genauere Inaugenscheinnahme des Objektes nährte bei dem Immobilienkaufmann zuletzt jedoch eher die Zweifel als den Investitionsmut: „Der Grundriss eines Krankenhauses ist schon sehr speziell und für andere Nutzungen eher schwierig zu entwickeln.“ (…)

Hinzu kommt, dass der Investor Sicherheitsbedenken hegt und eine mögliche Antistimmung im Umfeld der Immobilie nicht unnötig provozieren möchte. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Keine „Frühjahrsbelebung“ für Arbeitslose

30. März 2024

Nur die Rüstungsindustrie boomt

Unerwartet deutlich ist in Hagen die Arbeitslosigkeit im März weiter gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich um 188 oder 0,8 Prozent auf jetzt 12.349. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,2 Punkte auf 12,1 Prozent. Vor zwölf Monaten waren es über 700 Arbeitslose weniger, die Quote 11,5 Prozent.

Damit liegt Hagen in der nordrhein-westfälischen Statistik auf Platz 3 hinter Gelsenkirchen mit einer Arbeitslosenquote von 14,7 Prozent und Duisburg mit 12,9 Prozent. Die sogenannte Unterbeschäftigungsquote, die auch Arbeitslose umfasst, die in der offiziellen Quote nicht mitgezählt werden (wie z.B. Über-58-Jährige) beträgt in Hagen sogar 14,3 Prozent.

Die beschönigende Gebrauchslyrik der Arbeitsverwaltung, die sich gerne in euphemistischen jahreszeitbezogenen Begriffen wie „Frühjahrsbelebung“ oder alternativ auch „Herbstbelebung“ ergeht, läuft inzwischen in eine nicht nur literaturferne Leere.

Redakteur Martin Weiske fragt dazu in der WPWR: „Wann wurde in der Politik, seitens der Gewerkschaften oder der Wirtschaft letztmals vernehmbar die dramatische Entwicklung vertiefend thematisiert?“

Ein Sektor, der so richtig zu brummen scheint, ist die Rüstungsindustrie. Die in Haspe ansässige Firma Stahlkontor (Slogan: „Mit Sicherheit“) wurde kurz vor den Ostermärschen der Friedensbewegung von der WPWR mit einem umfassenden Artikel in ein passendes Licht gerückt: „Der seit 2022 andauernde Krieg im östlichen Europa hat zu einem ungeahnten Aufschwung geführt. Allein in den vergangenen zwölf Monaten habe man rund 100 neue Mitarbeiter einstellen können.“

„Seit mehreren Jahrzehnten ist Stahlkontor Partner der wehrtechnischen Industrie“, rühmt sich die Firma auf ihrer Homepage. „Die gewonnene Erfahrung im Bereich der Panzerstahlbearbeitung macht uns zu einem international führenden Anbieter der Auftragsfertigung in diesem Segment.“

Vom 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für die Bundeswehr, das Kanzler Olaf Scholz auf den Weg gebracht hat, sei in Haspe indes noch nichts angekommen, bedauert Geschäftsführer Heiko Drawe nach Angaben der WPWR. Obwohl doch parallel zur Verabschiedung des Sondervermögens im Juni 2022 zwecks Einstimmung ein „Betriebsausflug zu einem aktuellen Thema“ unternommen wurde. Ziel war das Panzermuseum in niedersächsischen Munster.

„Bei bestem Wetter, leckerem Essen und kühlen Getränken wurde dieser Betriebsausflug zum Erfolg“, verkündete zufrieden das Unternehmen aus der Preußerstraße. Das Kanonenfutter auf den Schlachtfeldern dürfte bei der Bewertung der eigenen „Betriebsausflüge“ zu anderen Schlussfolgerungen kommen.

Auch wenn der Hasper Rüstungsbetrieb verspricht: „Wenn es hart auf hart kommt, ist auf Stahlkontor Verlass.“

Fernwärmepreise in Hagen-Emst steigen

28. März 2024

Zwar senkt Mark-E zum 01.04.2024 die maßgebenden Netto-Arbeitspreise für Fernwärmekunden in Hagen-Emst um rund 4 Prozent. Die Netto-Grundpreise, CO2-Preise und Verrechnungspreise bleiben wenigstens stabil.

Jedoch bedingt durch den gesetzlich vorgegebenen Anstieg der Umsatzsteuer von 7 auf 19 Prozent steigen im Ergebnis alle Bruttopreise. Aufgrund des geringeren Heizverbrauchs während der kommenden Sommerperiode wird sich diese Erhöhung allerdings geringfügiger auf die Kundinnen und Kunden auswirken.

Für typische Abnahmefälle ergibt sich daraus im Ergebnis trotz der Netto-Preissenkung von rund 3 Prozent eine Brutto-Entgelterhöhung um bis zu 8 Prozent, weil sich die Erhöhung der Umsatzsteuer maßgeblich auswirkt.

100 Geflüchtete ziehen in die Hagener City

22. März 2024

Im Herzen der Hagener Innenstadt entsteht eine neue Unterkunft für Geflüchtete. Damit sollen die Sporthallen wieder leergezogen werden können. (…)

Bis Mitte April soll das Gebäude im Herzen der City nach Abschluss der letzten Malerarbeiten an die Stadt Hagen übergeben werden. „Bis dahin muss noch einiges erledigt werden, aber das bekommen wir schon hin“, freut sich der Hagener Immobilienkaufmann Udo Krollmann, dass er der händeringend nach Unterkünften suchenden Verwaltung mit seinem aktuellen Modernisierungsprojekt aus der Bredouille helfen kann. (…)

Schnell wurden Ordnungsdezernent André Erpenbach und Udo Krollmann sich über einen Fünf-Jahres-Mietvertrag einig, der sogar noch zweimal um jeweils zweieinhalb Jahre auf insgesamt zehn Jahre verlängert werden kann. (…)

Für die entsprechende Möblierung der neugestalteten Räume muss sich jedoch – von den Einbauküchen mal abgesehen – die Stadt Hagen kümmern. (…)

„Wir sind als Unternehmensgruppe erst einmal froh, die Stadt beim Freiziehen der Flüchtlingsunterkünfte in den Sporthallen unterstützen zu können“, zeigt sich Krollmann gelassen, seine Hostel-Pläne für den Standort zunächst einmal auf Eis legen zu müssen. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Krollmann, der Helfer in der Not. St. Udo ist immer zur Stelle, wenn ein barmherziger Samariter gebraucht wird.

Im ehemaligen Marienhospital wollte der Immoblien-Impresario eigentlich Seniorenwohnungen einrichten. Gut, das hat sich zerschlagen. Es traf sich aber zu der Zeit, dass der Arbeitsverwaltung nach der Jahrhunderflut ihr Turm abgesoffen war – also sprang diese als neuer Mieter ein.

Am Graf-von-Galen-Ring wollte Krollmann eigentlich ein Hotel installieren – auch dort ist die Arbeitsagentur jetzt Mieter. Und weil es gerade wie am Schnürchen läuft, zieht man gleich auch noch ins Nachbargebäude ein. Vermieter auch hier: St. Udo.

Als Nachmieter für das Marienhospital steht inzwischen die Stadt Hagen mit Krollmann in Verhandlung, um in dem Gebäudekomplex eine Schule und eine Kita unterzubringen. Bei einer vermutlichen Laufzeit des Mietvertrages von mindestens 25 Jahren dürfte für den hilfsbereiten Vermieter ein Bombengeschäft herausspringen.

Jetzt also noch die beiden Häuser an der Hochstraße, in denen der barmherzige Samariter eigentlich ein Hostel plante, jetzt aber fürchtete, wegen der geplanten Baumaßnahmen auf der gegenüberliegenden Rückseite der früheren Kaufhof-Immobilie und des damit verbundenen Lärms kaum Übernachtungsgäste zu bekommen. Da ist auch hier die öffentliche Hand als langfristiger Mieter natürlich eine sichere Bank.

Kolportiert wird für die ersten fünf Jahre eine Miete von 8 Millionen Euro. Wenn sich diese Zahl bewahrheiten sollte, wären das bei 100 Bewohnern 44 Euro pro Tag und Person. Für unmöblierte Zimmer mit Gemeinschaftstoiletten und -duschräumen.

Pensionsunterkünfte sind in Hagen bereits bei kurzfristigen Buchungen ab 20 Euro pro Person und Tag zu bekommen. Selbst Krollmann bietet in seinen Beständen günstigere Bedingungen: So werden in seinem „Goldberg-Karree“ ab 30 Nächten (und nicht erst ab 5 Jahren) für 2 Personen nur 40 Euro fällig – und das bei voller Ausstattung.

Schon das „Basic Apartment“ bietet demnach laut Homepage für 20 Euro pro Kopf den ganzen Service: „Auf 33 m² erleben Sie alle Annehmlichkeiten gehobenen Komforts. Neben einem gemütlichen King-Size Bett, lädt Sie auch das Badezimmer mit ebenerdiger Dusche zum Wohlfühlen ein. Sie finden dort neben kostenfreien hochwertigen Pflegeprodukten auch einen Haartrockner. Die vollausgestattete Küche ermöglicht Ihnen das Kochen wie zu Hause.“

Neue Mieter für die Kaufhof-Immobilie

17. März 2024

Das Konzept für eine Wiedergeburt der leer gezogenen, ehemaligen Galeria-Kaufhof-Filiale in der Hagener Innenstadt steht: (…) Einzelhandels-Ankermieter in der 1A-Lage im Herzen der Hagener Fußgängerzone werden die Schuhhaus-Kette Deichmann sowie eine Dependance der dm-Drogeriemärkte. (…)

Die Obergeschosse des ehemaligen Kaufhaus-Komplexes werden künftig nicht mehr für Shopping-Angebote zur Verfügung stehen. Stattdessen setzt Saas in den Obergeschossen 1 bis 3 auf sich konkretisierende Verhandlungen mit Mediziner-Praxen und Büroflächen-Interessenten. Dafür ist die Tinte unter den Verträgen für die Etagen 4 und 5 bereits trocken: Hier werden 60 möblierte Appartements entstehen, die die gerade europaweit prosperierende Limehome-Boardinghouse-Gruppe (8 Länder, 60 Städte) betreiben wird. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Turm der Arbeitsagentur hat Käufer gefunden

8. März 2024

Seit der Jahrhundertflut im Juli 2021 steht der 17-stöckige Hochhaus-Turm der Arbeitsagentur Hagen leer. Jetzt gibt es einen Kaufinteressenten. (…)

Im Grundbuch hat sich für die prominente, stadtbildprägende Immobilie jetzt die City Best Hotel Hagen Vermögensverwaltungs-Gesellschaft aus Ludwigsfelde nahe Berlin für eine Eigentumsübertragung notariell vormerken lassen. Der Kaufpreis für das 17-stöckige Objekt mit einer Grundfläche von etwa 19.000 Quadratmetern soll nach Informationen der Stadtredaktion bei nicht einmal einer halben Million Euro liegen. (…)

Die „City Best Hotel Group” gehört keineswegs zu den Premium-Anbietern der Übernachtungsbranche. Will sie auch gar nicht sein, wie sie im Internet betont: „Die Nr. 1 der Monteurhotels in Berlin und Umgebung“. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Dazu:

Bahnhof Hagen braucht Niveau statt Billig-Krauter

Der einzige Interessent für die Immobilie des Arbeitsagentur-Turms ist kein Gewinn für das Hagener Bahnhofsquartier, meint Martin Weiske. (…)

Dieses Quartier braucht Niveau und nicht den nächsten Billig-Krauter. Natürlich fehlen der Stadt mal wieder die Mittel, aber auch die Ideen und Konzepte, um sich der maroden Immobilie selbst anzunehmen. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Hagens Fußgängerzone: Der Mann, der sie plante

2. März 2024

Bernhard van der Minde (92) ist der einzige noch lebende Planer, der Hagens Fußgängerzone schuf. (…)

1979 war das. Ein Architektenwettbewerb. Nachdem diese Stadt Jahrzehnte zuvor baulich alles unternommen hatte, dass das Auto ihre Infrastruktur dominieren kann, sollte das Herz der Stadt autofrei werden. „Man hielt das kaum für möglich, dass das ging“, sagt Architekt Bernhard van der Minde, der in Helfe lebt. Sein Büro Krug/van der Minde, das Büro Pickenhaan, Georg Flinkerbusch, das Büro Sanders, der Gartenarchitekt Birkigt und die Künstler Eva Niestrath und Klaus Nuculak schufen eine neue City, der man heute, nur schlappe 40 Jahren später den Spiegel vorhält.

„Ich kann die Entwicklung nur betrauern“, sagt Bernhard van der Minde. „Aus heutiger Sicht zurück halte ich die Gestaltung der Fußgängerzone, wie wir sie erdacht haben, weiter für gelungen. Aber die Urbanität der Städte geht baden. Viele Leute gehen nicht mehr zum Einkaufen in die Stadt und die Zusammensetzung der Bevölkerung in der Innenstadt ist heute eine andere mit vielen Migranten.“ (…)

Van der Minde hat mit einem eigenen Blick die Diskussion um die Bodenunterschiede (dunkle Pflastersteine gegen helle große Platten in der Hohenzollernstraße) mitverfolgt. „Dass diese Platten seinerzeit dort verlegt wurden, hat nach meinen Informationen von damals nicht damit zu tun, dass das ästhetisch schöner gewesen wäre, sondern weil schlicht und einfach diese Platten noch in größeren Mengen irgendwo in Hagen übrig waren. Ich habe mich damals auch beschwert. Das hatte aber keinen Erfolg.“ (…)

Und während man in Hohenlimburg beispielsweise zart darüber nachdenkt, die Innenstadt wieder für den Autoverkehr zu öffnen, rät van der Minde in Hagen-Mitte deutlich davon ab: „Das wäre ein Fehler.“ Der neue Hagener Impuls müsse her. Vielleicht einer, der Fußgängerzonen nicht nur vom Thema Einkaufen her denkt. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Klare Worte von Bernhard van der Minde. Die eigentlichen Ursachen für Probleme in der Fußgängerzone werden von Politik und Interessenvertretern, die sich seit Jahren über eine angeblich nicht mehr zeitgemäße Pflasterung und Pavillions mokieren, ignoriert. Trotz fehlender Kaufkraft wurden gleich zwei Einkaufsgalerien genehmigt, die sich natürlich negativ auf die FuZo ausgewirkt haben.

Kinkerlitzchen, wie sie jetzt auf der Veranstaltung „Hagen handelt“ ernsthaft als Medizin empfohlen wurden (Zelte, in denen Kleintier- und Reitsport-Zubehör angeboten wird und das Aufstellen von Weihnachtsbäumen), können vor diesem Hintergrund nur mit Kopfschütteln bedacht werden.

Siehe dazu nochmal:

Bodenoffensive
Das Pflaster soll schuld am Niedergang der Fußgängerzone sein

„Wir müssen aufräumen“

1. März 2024

Ein Abend über die angeblich unattraktive Hagener Fußgängerzone

100 Gäste sollen laut Medienberichterstattung zur Veranstaltung „Hagen handelt“ im Kunstquartier gekommen sein. Es sei um Ideen gegangen, wie unsere Innenstadt schöner werden kann, so die einschlägige WPWR-Berichterstatterin Yvonne Hinz, die natürlich sogleich eine „unattraktive Hagener Fußgängerzone“ ins Feld führte.

Die Dönerbuden- und Kramladenexpertin benannte als Kronzeugen Andreas Beilein vom Stadtplanungsamt. Beilein ist genau genommen Abteilungsleiter Stadtentwicklung, Stadtplanung und Stadterneuerung und stellvertretender Leiter des Fachbereichs. Bis Ende September 2018 war er bei der Stadt Gelsenkirchen beschäftigt. Dann wechselte er nach Datteln im Kreis Recklinghausen, um dort den Bereich Stadtplanung und Bauordnung zu leiten.

Die „Herausforderung“, eine „große Aufgabenbreite in einem kleinen Team zu bewältigen und dabei das Zusammenspiel zwischen Stadtplanung, Bauordnung und Wirtschaftsförderung gut aufzustellen“, wie er in einem Interview seinen Wechsel erklärte, erfüllte sich in Datteln, wo er u.a. mit dem (Nicht-)Aufstellen von Taubenhäusern beschäftigt war, offenbar eher weniger, sodass er nach nur vier Jahren in die Hagener Stadtverwaltung wechselte.

Solche Sekundärbauten scheinen den Jobhopper aber nachhaltig geprägt haben, wie sich in der Veranstaltung im Kunstquartier zeigte. Man sollte sich „von Liebgewonnenem“ trennen, empfahl der Stadtplaner laut WPWR (Bezahlschranke) und fragte in die Runde: „Muss man die verbauten Pavilllons von Café de Paris, Bordo-Grill und Pizzeria Centrale wirklich erhalten?“

Für den von Autorin Hinz als „Experte“ titulierten Beilein sind es „monströse Wellenbrecher aus Stein“. Und „überdimensionierte Sitzgelegenheiten“ bildeten einen „Störfaktor“: „Wir müssen aufräumen.“ Im selben Atemzug fordert er gleichwohl „mehr Sitzgelegenheiten“ – eine ganz spezielle Dialektik.

Beileins Kollegin vom Stadtplanungsamt, Larissa Gronemeyer, hatte sogar gleich die passenden Zahlen parat. Allein 580.000 Euro stünden bereit, um die Neuansiedlung von Stores und Gastrobetrieben anzukurbeln. „Und 200.000 Euro können für die Anschaffung von u.a. Outdoor-Mobiliar und Grünelementen eingesetzt werden.“

Was denn nun? Das Stadtplanungsamt scheint entgegen seiner Amtsbezeichnung nicht wirklich einen Plan zu haben. Aber – kleiner Trost am Rande – in der organisierten Händlerszene sieht es nicht besser aus, wie man unschwer am Vertreter der „City-Gemeinschaft“ („Hagen blüht auf“ und verkaufsoffene Sonntage) erkennen kann.

„Um die Mittelstraße zu beleben, gibt‘s am 8. Juni die Veranstaltung ,Pets Avenue‘ mit Zelten, in denen Kleintier- und Reitsport-Zubehör angeboten werden. Und wie schon im vergangenen Jahr wird die City-Gemeinschaft auch 2024 Weihnachtsbäume sponsern und diese vor den Läden in der Mittelstraße aufstellen“, wird der Mann von der WPWR zitiert.

Das ganz kleine Karo.

Arbeitslosigkeit steigt weiter

1. März 2024

Die Arbeitslosigkeit in Hagen ist im Februar angestiegen und nähert sich der 12-Prozent-Marke. Die Zahl der Arbeitslosen nahm um 91 Personen und damit 0,8 Prozent auf 12.161 zu. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 11,9 Prozent. Damit liegt die Quote über dem Landesdurchschnitt von 7,6 Prozent.

Im Vergleich zum Februar des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Hagen um 534 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 4,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 11,5 Prozent betragen.

Die aussagekräftigere Unterbeschäftigungsquote, in der im Unterschied zur geschönten Arbeitslosenquote alle Arbeitslosen erfasst werden (auch z.B. die Über-58-Jährigen), liegt inzwischen bei 14,2 Prozent.

Debatte um Steinbruch

27. Februar 2024

Showdown im Hagener Rathaussaal: Kritiker der geplanten Steinbruch-Vertiefung in Hohenlimburg hatten bei einem Erörterungstermin die Gelegenheit, ihre Einwände und Bedenken direkt an die Betreiber der Hohenlimburger Kalkwerke zu richten. (…)

Welche langfristigen Folgen hat es für die Natur und die Wohnhäuser im Umfeld, wenn der Steinbruch in Hohenlimburg wie beantragt bis zu 108 Meter tiefer in den Boden als bisher genehmigt gehen darf und damit den Grundwasserspiegel unterschreitet? Dieser soll wegen des tieferen Abbaus zeitweilig bis etwa 120 Meter unter das natürliche Niveau abgesenkt werden. (…)

Das Umweltamt schätzte im vergangenen Jahr die Auswirkungen der Erweiterung gegenüber dem bereits genehmigten Abbau als moderat ein. (…)

Ob die Prognosen zu den Auswirkungen vage oder valide sind, da gingen die Meinungen im Saal wenig überraschend auseinander. Je weiter eine Prognose in die Zukunft gehe, desto eher könnten Abweichungen vorkommen, räumte Diplom-Geologe Johannes Pommerening ein. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Warnstreik im ÖPNV am Donnerstag und Freitag

24. Februar 2024

Busse fahren wieder nach Notfahrplan

Im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen im Öffentlichen Personennahverkehr sind Warnstreiks angekündigt, von denen voraussichtlich auch die Hagener Straßenbahn AG (HST) am Donnerstag, den 29. Februar und Freitag, den 01. März 2024, ganztägig stark betroffen sein wird. Aktuelle Hinweise zum Busverkehr gibt es ab Montagvormittag (26.02.) in der elektronischen Fahrplanauskunft (EFA).

Sofern die Hagener Straßenbahn bestreikt wird, versucht die HST am Streiktag wieder einen Notfahrplan aufrechtzuerhalten, sodass zwischen 5 Uhr und 21:00 Uhr zumindest einige ausgewählte Linien in einem ausgedünnten Takt auf den Hauptachsen fahren werden.

Ebenfalls bestreikt wird die Verkehrsgesellschaft Ennepe Ruhr (VER), deren Linien 511, 523, 529, 553 und 555 auch in Hagen verkehren.

Zu den Linien der Verkehrsunternehmen MVG und BVR liegen derzeit keine Informationen vor. Dies betrifft auf Hagener Stadtgebiet die Linien 1, 9, 84, 591 und 594.

Streikfahrplan als PDF

Stromtrasse: „Go“ für Amprion in Hohenlimburg

19. Februar 2024

Die Bezirksregierung Arnsberg hat den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau der in Hohenlimburg teilweise umstrittenen 380-kV-Höchstspannungsfreileitung von der Umspannanlage Garenfeld bis zum Punkt Ochsenkopf an Netzbetreiber Amprion erteilt. (…)

Das Vorhaben soll sowohl den überregionalen Stromtransport in Nord-Südrichtung als auch die Versorgung der regionalen 110-kV-Netze und Verteilnetze sicherstellen und wird behördlicherseits und von den Netzbetreibern als wichtiger Baustein der Energiewende betrachtet. (…)

In Hohenlimburg wehren sich seit Jahren zwei Initiativen gegen das Vorhaben von Amprion: „No Monstertrasse“ und „Hohenlimburg unter Höchstspannung“. Beispielhaft bemängelt zweitere Initiative, dass Alternativtrassen nicht ausreichend geprüft worden seien. Das Landschaftsbild werde verschlechtert. (…)

„Ich bin nicht überrascht davon“, sagt Claudia Scholten, die mit der Initiative „Hohenlimburg unter Höchstspannung“ schon seit 2011 gegen Trassenausbau kämpft. (…) „Wir haben jetzt einen Monat Zeit, abzuwägen, ob wir Klage einreichen werden.“ (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Süßwarenkette Hussel insolvent

14. Februar 2024

Unternehmen wurde 1949 in Hagen gegründet

Die Süßwarenfirma Hussel der Deutschen Confiserie Holding hat Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Hamburger Rechtsanwalt Dietmar Penzlin bestellt. Es ist bereits das zweite Insolvenzverfahren innerhalb kurzer Zeit. 2021 hatte Hussel eine Insolvenz in Eigenregie beantragt und sich letztlich retten können.

Das nach dem Firmengründer Rudolf Hussel benannte Unternehmen wurde im Jahr 1949 in Hagen gegründet. Zum Ende des Jahres 1951 betrieb Hussel schon zehn Confiserien. Die Anzahl der Filialen stieg bis zum Jahr 1957 auf einhundert an, zu Beginn der 1970er Jahre waren es bereits etwa 170.

1962 wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt und Herbert Eklöh, ein Freund Hussels, übernahm 95 % der Anteile. Als er kurze Zeit später die Anteile mit großen Gewinn teilweise weiterverkaufte, kam es zum Bruch mit Hussel, der daraufhin aus dem Unternehmen ausschied. Der Spiegel titelte: „Mit der Peitsche„.

Bis zum Ende des Jahres 1989 war Hussel der Namensgeber für die Douglas Holding. 2018, vor dem Verkauf an die Deutsche Confiserie Holding, betrieb Hussel 210 Filialen und beschäftigte 1177 Mitarbeiter.

In Hagen geriet der Name Hussel jüngst in die Schlagzeilen, weil ein Glasfenster des Künstlers Hans Slavos, das aus dem früheren Verwaltungsgebäudes des Unternehmens in Hagen-Oberhagen gerettet und der FernUni zu Ausstellungszwecken leihweise überlassen wurde, von der Hochschule unter dem absurden Vorwurf, es sei „sexistisch“, mit einer vorgehängten Milchglasscheibe unkenntlich gemacht und damit zensiert wurde. Ein unsäglicher Vorgang, der zu Protesten führte.

XXXLutz will 2025 mit Neubau starten

11. Februar 2024

Die Möbelhaus-Kette aus Österreich will seinen 17 Meter hohen Komplex samt Restaurant 2026 in Hagen eröffnen. (…)

Auf dem 72.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen der Enervie-Zentrale und der Sauerlandlinie will das Unternehmen Lutz mit Stammsitz in Österreich einen dreigeschossigen, 17 Meter hohen Möbel-Vollsortimenter eröffnen. Mit einem integrierten Restaurant mit 165 Sitzplätzen, einem sich über alle drei Etagen erstreckenden Lichthof, mit Panorama-Aufzügen und einem Parkplatz mit 658 Stellplätzen. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Dazu:

XXXLutz: Marktmacht mit Folgen?

Das österreichische Unternehmen XXXLutz will die Nummer Eins in Europa werden. Die Marktmacht des Möbelbranchen-Riese wird für die Verbraucher und Hersteller zum Nachteil.

Dank aggressiver Expansion gehört der Möbelkonzern XXXLutz inzwischen zum zweitgrößten Möbelhaus-Verbund Europas. Vor allem in Deutschland ist das Unternehmen massiv vertreten. Der Konzern schluckt Stück für Stück andere Möbelketten und verdrängt so die Konkurrenz vom Markt – zu Lasten des Wettbewerbs. (…)

Durch das Aufkaufen der Konkurrenz und dem fehlenden Wettbewerb kommt XXXLutz außerdem immer mehr in die Position, Preise auch gegenüber den Kunden durchsetzen zu können, die nicht unbedingt der Qualität der Möbel entsprechen. (…)

Quelle: NDR

Die mit dem rauen Stil

Der Möbelhandel ist eine hart umkämpfte Teilbranche. Mit Ausnahme von IKEA ist kein großer Möbelhändler tarifgebunden und Betriebsräte haben, dort wo es sie überhaupt gibt, einen schweren Stand. Aber ein Unternehmen des Möbelhandels sticht seit Jahren besonders hervor. XXXLutz zeigt sich besonders rücksichtslos.

XXX­Lutz Bro­schü­re (ver.di)

Die XXXL-Steuertrickser
Möbelkette XXX Lutz ist mit Steuersparmodell aufgeflogen

Traum von großer Event-Arena ist geplatzt

5. Februar 2024

Der Traum von einer neuen Multifunktionsarena am Ischeland für bis zu 5000 Zuschauer, in der nicht bloß Showstars und -sternchen, sondern vor allem die Eintracht-Handballer und die Phoenix-Basketballer bis in die erste Liga hinein ihre Heimspiele absolvieren können, ist geplatzt.

Investor und Eintracht-Mäzen Detlef Spruth konnte für die große Lösung, für die zuletzt angesichts der rasanten Baukostensteigerungen sogar eine Investitionssumme deutlich jenseits der 40-Millionen-Euro-Schwelle im Raum stand, sich mit seinen Vorstellungen der Gemeinnützigkeit bei den Finanzbehörden nicht durchsetzen. (…)

„Herr Spruth hat der Verwaltung eine neue Planung für ein großes Sportzentrum am gleichen Standort mit zwei miteinander verbundenen Hallenkörpern mit insgesamt maximal fünf Spiel- und Trainingsflächen vorgestellt“, skizziert Oberbürgermeister Erik O. Schulz die Idee. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Zuerst sollte die Eventhalle auf der Restfläche („Westside“) zwischen Hauptbahnhof und Bahnhofshinterfahrung entstehen. „Allerdings ist das Konzept an dieser Stelle nicht umsetzbar“, behauptete Oberbürgermeister Erik Olaf Schulz 2017 apodiktisch gegenüber der heimischen Presse (Bezahlschranke). „Ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen in dieser exponierten Lage ist für Hagen spannender.“

„Bei einer Kapazität von 5000 Zuschauern ist eine Auslastung der Mehrzweckhalle durch sonstige Großveranstaltungen außerhalb des Sportbereichs aufgrund des Angebotes bestehender Hallen in der Region schwierig“, ergänzte die Stadt nach Angaben der WPWR gegenüber den Fraktionsspitzen ihre Bedenken zum angedachten Betreiberkonzept.

Ende 2020 erblickte eine neue Idee das Licht der Öffentlichkeit: Die Halle mit 5.000 Plätzen könne schließlich auch am Ischeland errichtet werden. Im Februar 2022 wurde der Ballon weiter aufgeblasen, indem der Rat mehrheitlich die öffentliche Auslegung des entsprechenden Bebauungsplanentwurfs beschloss.

Ein gutes Jahr später erfuhren die Bürger erstmals, woran die ganze Angelegenheit hakt: Der Investor wollte für den Kommerzbetrieb „als Standort für Sport-, Kultur-, Event- und Musikveranstaltungen aller Art in Kombination mit Tagungs-, Fitness-, Physiotherapie- und Wellness-Angeboten“, wie die Presse bereits 2017 berichtete, eine Anerkennung der Gemeinnützigkeit erreichen.

Die hat die Finanzverwaltung aus guten Gründen abgelehnt – die Planung hatte sich als Steuersparmodell entpuppt. Für die jetzt abgespeckte Halle sollen auch „Kapazitäten für den Schulsport“ bereitgestellt werden. Nachdem der Eventhallentraum geplatzt ist, will der Investor auf diese Art und Weise offenbar wenigstens sein Steuersparmodell retten.

„Ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen“, das OB Schulz einst hinter dem Hauptbahnhof „spannender“ fand als eine verkehrstechnisch optimal angebundene Mehrzweckhalle, ist auch sieben Jahre später ebenfalls nicht in Sicht.

Arbeitslosigkeit steigt in Hagen auf 11,8 Prozent

2. Februar 2024

Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 541 oder 4,7 Prozent auf jetzt 12.070. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,5 Punkte auf 11,8 Prozent. Vor einem Jahr waren es in Hagen 451 Arbeitslose weniger, die Quote lag bei 11,4 Prozent.

Für Katja Heck, Chefin der Agentur für Arbeit Hagen, ist der Anstieg „die übliche Januar-Entwicklung“. Tapfer fügt sie an: „Doch der Arbeitsmarkt bleibt stabil.“

Die meisten Arbeitsangebote lieferten Freiberufler (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 59 Stellen für Assistenzkräfte), gefolgt von Personalverleihern (31), der öffentlichen Verwaltung (23) und dem Handel (23). Das verarbeitende Gewerbe meldete 22 Stellen, das Gesundheits- und Sozialwesen 18. Der Bereich Erziehung und Unterricht kam auf acht Vakanzen, die Logistik auf sechs, das Hagener Baugewerbe nur auf zwei.

Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen ging um 69 oder 4,1 Prozent auf 1.597 gegenüber Dezember zurück, in Relation zum Vorjahresmonat sogar um 138 oder 8,0 Prozent.

Mark-E: Förderung für Photovoltaikanlagen

26. Januar 2024

Um die Energiewende in der Region weiter voranzutreiben, hatte die Stadt Hagen kürzlich ein Förderprogramm für Photovoltaikanlagen aufgelegt. Dieses wurde aufgrund der enormen Nachfrage und einem ausgeschöpften Fördertopf bereits nach wenigen Tagen beendet.

Für die Interessenten, die dort nicht zum Zuge gekommen sind, aber auch für alle anderen, die an einer Photovoltaik-Anlage interessiert sind, bietet Mark-E nun eine Sonderprämie an.

Strom- oder Gaskunden von Mark-E, die vom Energiedienstleister eine Photovoltaik-Anlage beziehen, erhalten beim Kauf einer Photovoltaik-Aufdachanlage einen Rabatt in Höhe von 2.000 Euro. Dieser wird unabhängig von der Größe der Anlage gewährt.

Selbst Interessenten, die bislang noch keine Mark-E Kunden sind, können profitieren – ihr Rabatt liegt bei immerhin 1.000 Euro beim Kauf einer PV-Anlage. Mark-E unterstützt bei der Beratung, Planung, technischen Umsetzung und Netz-Anmeldung.

Bis zu 97,4 Prozent Subventionen

9. Januar 2024

Seit Jahrzehnten gepäppelte Agrarunternehmer proben den Aufstand

Im Märzen der Bauer die Rößlein einspannt
Kinderlied

„Solidarität am Wegesrand: Daumen hoch für Hagener Bauern“ titelt die WPWR zum Treckeraufmarsch der Landwirte am gestrigen Montag (Bezahlschranke). Die wehren sich u.a. gegen die Streichung von Subventionen beim Diesel für ihre Maschinen, mit denen sie auch – ebenfalls subventioniert (!) – ihren Umzug gestalteten.

„Die Solidaritätsbekundungen am Wegesrand sind eindeutig: Frierende Menschen an den Bushaltestellen recken die Daumen in die Höhe, von den Bürgersteigen gibt es spontanen Applaus für die Aktion der Landwirte“, stellt der Bericht mit Genugtuung fest.

Die Daumen-hoch-Recker und Applaus-Spontis scheinen romantische Vorstellungen von der Landwirtschaft zu haben, wie sie in dem Kinderlied aus der Zeit um 1900 beschrieben werden. Die Realität sieht allerdings etwas anders aus.

Wie schon der Begriff beschreibt, handelt es sich bei den Betreibern der Landwirtschaft nicht um Individuen, die einem städtischen Publikum Szenen aus dem Märchenwald vorspielen, sondern um eine Gruppe von Wirtschaftsunternehmen, die es seit Jahrzehnten gewohnt sind, ihre Lobbymacht auszuspielen.

„Allzeithoch bei den Wirtschaftsergebnissen“ konstatierte der Bauernverband Anfang Dezember in verblüffender Offenheit zur Lage in den Betrieben. „Die Unternehmensergebnisse sind im Durchschnitt der Haupterwerbsbetriebe gegenüber dem Vorjahr um 45 Prozent auf 115.400 Euro gestiegen.“

Zahlen, von denen kleine Freiberufler und Selbständige nur träumen können. Die Heerscharen von Billiglöhnern aus den Dienstleistungsbranchen – Paketzusteller, Pizzaboten, Putzkräfte u.a. – schon gar nicht.

Agrarunternehmer – das wäre die korrekte Bezeichnung – „erwirtschaften“ nach Angaben von praxis-agrar fast die Hälfte ihres Gewinns (inkl. des Unternehmerlohns) aus Subventionen, also aus Geldern, die ihnen aus Steuerzahlungen der Allgemeinheit zufließen. Genau waren es im Wirtschaftsjahr 2021/2022 49,9 Prozent.

Als einen der Protagonisten der Nährstandsdemo präsentiert die WPWR einen Fleisch- und Eiervermarkter, der die Scholle nur noch nebenbei bearbeitet und sein Geld als Heizungsbauer verdient. Diese sogenannten Nebenerwerbslandwirte beziehen ihren Gewinn durchschnittlich sogar zu 97,4 Prozent aus den steuergespeisten Subventionstöpfen.

Die Agrarlobby macht mit ihren Forderungen eine Art Gewohnheitsrecht geltend, hat sie es doch über Jahrzehnte gelernt – mit Hilfe vor allem aus CDU-geführten Landwirtschaftsministerien -, Teile ihrer Kosten auf die Allgemeinheit abzuwälzen. Der private Komfort kam dabei nie zu kurz: Schon in den 1960er Jahren war der Mercedes eine beliebte Kutsche auf den Bauernhöfen. Natürlich in der Dieselversion. Günstiger als über den „Grünen Plan“ subventioniert war der Sprit nicht zu haben.

Wenn jetzt Autobahnauffahrten und Straßen durch Traktoren blockiert werden, wird das kaum rechtliche Folgen haben – anders als bei Protesten der „Letzten Generation“. Während die als „Klimakleber“ von Schundpresse, rechten Politikern und aufgehetzten Teilen der Bevölkerung gebrandmarkten Aktivisten mit Gerichtsprozessen überzogen werden und in Bayern in Vorbeugehaft gesteckt werden, genießen die Agrarunternehmer Narrenfreiheit.

Das Satireportal Der Postillon hat dazu eine treffende Glosse veröffentlicht:

Letzte Generation blockiert Verkehr ab sofort mit Traktoren, weil das offenbar für alle in Ordnung ist

Legt sich so der Zorn der Bevölkerung? Die Aktivisten der Letzten Generation haben heute angekündigt, ab sofort nur noch mit Traktoren den Verkehr zu blockieren, weil das dann offenbar für alle in Ordnung ist. (…)

Arbeitskampf bei der Bahn

8. Januar 2024

Die GDL-Mitglieder bei der Deutschen Bahn AG sind von der Gewerkschaft dazu aufgerufen, vom 10. Januar um 2 Uhr bis zum 12. Januar um 18 Uhr ihre Arbeit niederzulegen. Die Arbeitsniederlegung bei DB Cargo beginnt bereits am 9. Januar um 18 Uhr.

Das bedeutet: Auch in Hagen werden viele Zugverbindungen ausfallen. Nicht betroffen sind nach augenblicklichem Stand die nicht von der DB betriebenen Linien RE 4, RE 7, RE 13, RE 16 und RB 91.

Der RE 16 fällt aber trotzdem bis 23.02.2024 (21:00 Uhr) zwischen Hagen und Essen aus – allerdings aufgrund von Bauarbeiten im Raum Essen – Bochum.  

Aktuelles unter zuginfo.nrw

Arbeitslosigkeit höher als vor einem Jahr

4. Januar 2024

Mit 11,3 Prozent lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2023 in Hagen über dem Landesdurchschnitt von 7,2 Prozent. In Nordrhein-Westfalen lag die Arbeitslosigkeit nur noch in Gelsenkirchen, Duisburg und Dortmund höher.

Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen in Hagen um 347 Personen. Das entspricht einem Anstieg um 3,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 11,0 Prozent betragen.

Die Unterbeschäftigungsquote, die auch Menschen berücksichtigt, die nicht in der offiziellen Arbeitslosenstatistik mitgezählt werden (z.B. Über-58-Jährige) betrug im Dezember 2023 sogar 13,7 Prozent.

Fernwärmepreise in Hagen-Emst sinken leicht

29. Dezember 2023

Heizkraftwerk Emst

Blick in das Heizkraftwerk Hagen-Emst. Foto: Mark-E.

Mark-E senkt zum 01.01.2024 die maßgebenden Arbeitspreise in Hagen-Emst um rund 8 Prozent. Im Gegenzug erhöhen sich allerdings die CO2-Preise um etwa 50 Prozent, die Grundpreise leicht um rund 4 Prozent bzw. die Verrechnungspreise um etwa 2 Prozent.

Hintergrund der CO2-Preissteigerung ist der aktuelle Beschluss der Bundesregierung, die CO2-Zertifikatspreise für das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) ab 01.01.2024 auf 45 Euro pro Tonne statt wie bislang vorgesehen auf 35 Euro pro Tonne anzuheben.

Konkret wird für Kunden mit Wärmemengenzähler der Arbeitspreis um brutto 13,87 Euro pro Megawattstunde (MWh) gesenkt, für Kunden mit Volumenzählern um 0,56 Euro pro Kubikmeter (m³) für Heizung und 2,01 Euro pro m³ für Warmwasser.

Der CO2-Preis erhöht sich um 0,30 Euro pro m³ bzw. 5,65 Euro pro MWh. Die Grundpreise erhöhen sich für Kunden mit Wärmemengenzähler (Leistungspreis) um 2,41 Euro pro Kilowatt (kW), für Kunden mit Volumenzählern um 0,27 Euro pro Quadratmeter (m²) für Mehrfamilienhäuser und um 0,50 Euro pro m² für Einfamilienhäuser.

Die Verrechnungspreise erhöhen sich um 3,75 Euro pro Jahr für die installierten Messeinrichtungen.

Für Kunden in Hagen-Emst ergibt sich daraus für typische Musterfälle eine Entgeltsenkung um bis zu 3 Prozent, weil sich die Senkung des Arbeitspreises maßgeblich auswirkt. Gründe hierfür sind im Wesentlichen die Indexentwicklung für die Wärmeerzeugung mit sinkenden Erdgaspreisen und die jeweiligen Abnahmesituationen.

Auch die weitere Preisprognose ist derzeit positiv: Aus aktueller Sicht sinken zukünftig die Arbeitspreise erneut bei sich weiter entspannenden Marktpreisentwicklungen.

Derzeit versorgt Mark-E in Hagen-Emst große Bereiche mit Fernwärme. Auch kommunale Gebäude wie die Schule und Sporthalle gehören zum Versorgungsgebiet. Die Versorgung der Fernwärmekunden in Emst mit Wärme wird von einem gasbefeuerten Blockheizkraftwerk und drei Heißwasserkesseln sichergestellt.

Minimum-Stadt Hagen

28. Dezember 2023

Die Zahl der Erwerbstätigen in NRW ist 2022 fast überall gestiegen – in Hagen ging sie am stärksten zurück

Erwerbstätige NRWDie Zahl der Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen ist im Jahr 2022 um 126 700 auf rund 9,7 Millionen gestiegen. Das entspricht einem Plus von 1,3 Prozent gegenüber 2021.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die Erwerbstätigenzahl in 50 von 53 nordrhein-westfälischen Kreisen bzw. kreisfreien Städten höher als ein Jahr zuvor. Die höchsten Zuwächse gab es im Kreis Paderborn (+2,3 Prozent) sowie in den Städten Oberhausen (+2,2 Prozent) und Münster (+2,1 Prozent).

In der Stadt Hagen verringerte sich die Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort (−0,7 Prozent). Gleiches gilt für den Kreis Siegen-Wittgenstein (−0,5 Prozent) und die Stadt Solingen (−0,2 Prozent).

Hagen unterwegs Richtung Wasserstoffregion?

26. Dezember 2023

Abschlussbericht bietet Ausblick

Im Rahmen des dritten Regionalforums des HyExperts-Projektes in der vergangenen Woche im Emil-Schumacher-Museum präsentierte Projektkoordinator Sean Pick die Fortschritte und zukünftigen Pläne im Rahmen des Vorhabens, Stadt und Region zu einer führenden Wasserstoffregion zu etablieren.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Vorstellung der Projektergebnisse sowie der nächsten Schritte.

Die Stadt Hagen hebt sich nach eigener Einschätzung als eine von nur 30 Kommunen beziehungsweise Regionen in Deutschland hervor, die Fördermittel des Bundesverkehrsministeriums für die Entwicklung konkreter Projektideen sowie die Erstellung eines regionalen Wasserstoffkonzepts erhalten haben. „Diese Sonderstellung verdeutlicht das Engagement und die führende Rolle der Stadt auf dem Weg zur Energiewende vor Ort“, wittert das Rathaus bereits ein neues „Leuchtturmprojekt“.

Im Bereich Mobilität beschäftigten sich bereits drei Unternehmen aktiv mit konkreten Wasserstoffprojekten – hierzu zähle zum Beispiel der Bau von Wasserstoff-Tankstellen. Außerdem gebe es im Stadtgebiet fünf potenzielle Standorte, die sich für die Elektrolyse von Wasserstoff vor Ort eigneten.

Umweltamtsleiter Thomas Köhler sprach an alle Interessierten aus Industrie und Logistikbranche eine Einladung aus, sich an der weiteren Entwicklung der Wasserstoffregion Hagen aktiv zu beteiligen und die Vernetzung weiter zu fördern.

Das Vorhaben wurde im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) mit insgesamt 400.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Kein Käufer für Westfalia-Fachmarkt in Sicht

23. Dezember 2023

Bislang interessiert sich kein Investor ernsthaft für den insolventen Fachmarkt. (…)

„Es gab wohl einen Interessenten, doch der hat letztendlich keinen Kaufvertrag unterschrieben“, sagt Martin Sterl mit enttäuschter Stimme. Der Marktleiter und 15 von derzeit noch 19 im Fachmarkt beschäftigter Mitarbeiter lauschten den Worten des Insolvenzverwalters angespannt, doch schnell wurde deutlich, dass es für das Team kein Aufatmen gibt. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Dazu:

Traditionsmarke Westfalia kurz vor Verkauf

„Die aktuellen Verhandlungen mit den Kaufinteressenten sind weit fortgeschritten“, erklärte Rechtsanwalt Dr. Mike Westkamp, der für eine der Gesellschaften zuständig ist, für die ein Insolvenzantrag gestellt wurde. Es lägen demnach mehrere Angebote für eine Übernahme des Geschäftsbetriebs sowie für die Übernahme einzelner Vermögenswerte vor. Ob der Käufer auch den stationären Fachmarkt in Hagen mit rund 20 Beschäftigten übernehmen wird, war am Mittwoch noch höchst ungewiss. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Waldbesitzer gehen auf die Barrikaden

22. Dezember 2023

Neue Reit-Regel in Hagen beschäftigt die heimischen Waldeigentümer: Sie wollen verhindern, dass Pferde in allen Wäldern ausreiten dürfen.

Gehören Pferde in den Wald? Diese Frage wird in Hagen derzeit diskutiert. Grund ist eine Entscheidung des Verwaltungsvorstands der Stadt Hagen, der per Beschluss das Reitverbot für alle Hagener Wälder aufgehoben hat. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Siehe dazu auch hier:

Steigbügelhalter
Verwaltungsvorstand gibt Wald für die Kavallerie frei

Mark-E führt neues Tarifsystem für Wasser ein

19. Dezember 2023

Mark-E_Hasper_TalsperreStaumauer der Hasper Talsperre. Foto: Mark-E.

Mark-E passt mit Wirkung zum 01.01.2024 sein Tarifsystem für die Abrechnung der Wasserpreise an: Der bisherige Wassertarif mit einem Grundpreis, der auf unterschiedliche Durchflussgrößen der Wasserzähler als Unterscheidungsmerkmal basierte, wird abgelöst.

In diesem Zuge wird die Abrechnung von einem Zählergrößen- auf einen Verbrauchsklassentarif geändert. Dieser modernisierte Grundpreis bildet die Kosten von Mark-E für die Trinkwasserproduktion, Netznutzung, Netztechnik sowie Wasser- und Anlagenvorhaltung verursachungsbezogen ab.

Während der neu kalkulierte Grundpreis bei höherem Wasserbedarf ansteigt, senkt Mark-E den Arbeitspreis pro Kubikmeter (m3) von derzeit 1,936 Euro auf 1,830 Euro (brutto). Die angemessene Erhöhung im Grundpreis und Senkung im Mengenpreis macht die Kostenverteilung nach Ansicht von Mark-E insgesamt gerechter und ausgewogener.

Mark-E hatte letztmalig zum 01.07.2016 die Wasserpreise angepasst. Ein wesentlicher Grund für die nun anstehende Wassertarifänderung sind die zuletzt stetig gestiegenen Kosten in der Wassererzeugung und Wasserverteilung. Mark-E kann diese nicht mehr allein durch eigene Effizienzsteigerungen auffangen.

Weiterhin spielt auch die veränderte Einwohnerzahl der Stadt Hagen bei gleichzeitig starkem Rückgang der industriellen Großkunden in den letzten Jahrzehnten eine Rolle. Denn hierdurch werden die Kosten für die hohe Qualität des Trinkwassers von weniger Verbrauchern getragen.

Mark-E erzeugt jährlich rund 13 Mio. m3 Trinkwasser in zwei Wasserwerken in Hagen-Hengstey und an der Hasper Talsperre. Das gewonnene Wasser wird über ein Netz aus rund 750 km Trinkwasserversorgungsleitungen und mittels 12 Hochbehältern mit einer Gesamtspeicherkapazität von ca. 23.000 m3 zum Verbraucher transportiert.

Die Belieferung zu den ca. 33.000 Hagener Wasserhausanschlüssen erfolgt aufgrund der anspruchsvollen Topografie über 25 Pumpstationen in 24 Druckzonen von 91 m über NN (Wasserwerk Hengstey) bis 360 m über NN.

Mark-E senkt Gaspreise um 25 Prozent

13. Dezember 2023

Gute Nachrichten für die Gaskunden von Mark-E: Der regionale Energiedienstleister senkt die Gaspreise mit Wirkung zum 1. März 2024 deutlich um rund 25 Prozent (netto).

Grund sind sinkende Beschaffungskosten auf den Energiemärkten. Aufgrund seiner langfristigen Beschaffungsstrategie konnte Mark-E in der Phase exorbitant gestiegener Gaspreise die Preissteigerungen für die Kundinnen und Kunden abfedern. Nun gibt das Unternehmen wiederum die mittlerweile eingetretenen Preisvorteile an die Kunden weiter und verschafft diesen somit eine finanzielle Entlastung – auch vor dem Hintergrund der in Kürze auslaufenden Energiepreisbremsen der Bundesregierung.

Im Grundversorgungstarif von Mark-E sinken die Gaspreise ab 1. März 2024 um netto 4,01 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh). Dies entspricht einer Senkung von rund 25 Prozent. So fällt beispielsweise der Arbeitspreis für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 18.000 Kilowattstunden im Tarif „Komfort Gas“ unter Berücksichtigung der derzeit gültigen Mehrwertsteuer (7 Prozent) von bislang 16,56 Ct/kWh auf 12,27 Ct/kWh.

Der Grundpreis bleibt stabil bei 139,90 Euro. Dies bedeutet in diesem Musterfall insgesamt eine jährliche Einsparung in Höhe von 772,20 Euro (brutto) für Gas.

Pulp & Paper: 90 Beschäftigte müssen gehen

12. Dezember 2023

Kurz vor dem Jahreswechsel ist es aus Sicht der Geschäftsführung der Papierfabrik Kabel Premium Pulp & Paper (ehemals Stora) zu einem „Durchbruch“ in den Verhandlungen gekommen. Ende der vergangenen Woche sei zwischen den Betriebsparteien der Interessenausgleich und Sozialplan unterzeichnet worden. Während laut Geschäftsführer Markus Schwinn rund 400 Arbeitsplätze dauerhaft erhalten bleiben würden, bedeutet das für 90 Kollegen eine betriebsbedingte Kündigung.

Felmühle, Stora, Kabel Premium Pulp & Paper. Das Unternehmen an der Schwerter Straße in Bathey ist traditionsreich und seit 1896 am Markt. Die Nachricht, dass 130 von über 500 Mitarbeitern hier gehen sollen, hatte Anfang September für Aufsehen in der nationalen Branche und weite Beachtung gesorgt. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Was sind Einwände gegen Steinbruch-Vertiefung wert?

10. Dezember 2023

Insgesamt 159 Menschen sagen „Nein“ zur Vertiefung des Steinbruchs in Oege und haben Einwände bei der Stadt Hagen eingereicht. Doch was sind diese Einwände wert? Und wer hat das letzte Wort, ob vertieft werden darf oder nicht? (…)

Die 159 Einwendungen werden zunächst den Hohenlimburger Kalkwerken zur Stellungnahme übersandt. „Nach Vorlage dieser Stellungnahme wird das Umweltamt gegebenenfalls andere Fachdienststellen und das Rechtsamt hinzuziehen oder auch eigene externe Fachgutachter beauftragen“, erläutert Stadtsprecherin Clara Treude. (…)

Der Erörterungstermin wird voraussichtlich Mitte bis Ende Februar 2024 stattfinden, so die Stadt auf Anfrage. Das Datum wird öffentlich angekündigt, zu dem Treffen selbst sind aber keine weiteren Personen zugelassen, auch nicht Vertreter der Presse. (…)

Das Ergebnis mündet mit einer genehmigungsrechtlichen Einschätzung der Stadt in einer Vorlage an die Politik. Die Entscheidung, ob der Steinbruch vertieft werden darf oder nicht, fällt dann letztlich in den politischen Gremien. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Abschlussveranstaltung zum Wasserstoffprojekt

9. Dezember 2023

Kunstquartier_maxIn der Abschlussveranstaltung des Projekts HyExperts im Emil Schumacher Museum werden die Projektergebnisse und die nächsten Schritte vorgestellt. Foto: Michael Kaub/Stadt Hagen.

Gemeinsam für die Wasserstoff-Zukunft in der Region: Die Stadt Hagen lädt alle Interessierten am Montag, 11. Dezember, von 14 bis 17 Uhr zur Abschlussveranstaltung des Projektes HyExperts in das Auditorium im Emil Schumacher Museum, Museumsplatz 1, ein. Im Rahmen des Projektes wurden im vergangenen Jahr mit Fachexpertinnen und -experten lokale Wasserstoffprojekte identifiziert und weiterentwickelt, um die Wasserstoffwirtschaft in verschiedenen Sektoren voranzutreiben.

Bei der rund dreistündigen Veranstaltung werden nach einem kurzen Grußwort durch Oberbürgermeister Erik O. Schulz die Projektergebnisse und das weitere Vorgehen vorgestellt. Anschließend besteht die Möglichkeit, sich über die zukünftige Entwicklung der Wasserstoffregion Hagen auszutauschen, einzubringen und zu vernetzen.

Organisiert wird die Veranstaltung durch das Auftragnehmerkonsortium aus BBH Consulting AG, Becker Büttner Held PartGmbB, EMCEL GmbH, umlaut energy GmbH und der FernUniversität Hagen. Um Anmeldung wird gebeten unter https:/forms.office.com/e/6RwC5mNVAv.

Das Vorhaben wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellen-technologie (NIP2) durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Weitere Informationen zum HyExperts-Projekt finden Interessierte auf der Projekthomepage https://www.wasserstoff-hagen.de. Rückfragen beantwortet der Projektleiter Shaun Pick (BBH Consulting AG) unter Telefon 0221/65025-332 oder per E-Mail an shaun.pick@bbh-beratung.de.