Archive for Juli 2021
Corona in Hagen – Stand: 31.07., 0:00 Uhr
31. Juli 2021Fundsache: Laschet über Nienhaus – oder nicht?
31. Juli 2021Armin Laschet, NRW-Ministerpräsident, Kanzlerkandidat der Unionsparteien und geschulter Fettnäpfchentreter über den von der Ersatzbank ins Feld geschickten Bewerber der Hagener CDU für das Mandat zum Bundestag.
Quelle: lasch-o-mat.de
Zwischenbilanz: Knapp 1,2 Millionen Euro Soforthilfe von Stadt und Land ausgezahlt
31. Juli 2021Im Rahmen der kommunalen Hilfe hat die Stadt Hagen in den vergangenen drei Tagen 1.292 Schecks mit einer Soforthilfe in Höhe von 526.000 Euro an vom Hochwasser Betroffene in Hagen ausgegeben. Außerdem wurde im Rahmen der Landeshilfe 109 Schecks in Höhe von 249.500 Euro bewilligt.
Die Soforthilfe des Landes Nordrhein-Westfalen kann auch per E-Mail beantragt werden und erfolgt dann als Überweisung. Daher wurden zusätzlich rund 400.000 Euro überwiesen. Zur Bewilligung der Landeshilfe muss die Schadenshöhe mindestens bei 5.000 Euro liegen.
Beide Soforthilfen können noch bis Dienstag, 31. August, beantragt werden. Weitere Infos zur Beantragung der Soforthilfe von Stadt und Land finden Interessierte hier.
Rathaus II: Soforthilfe für Hagenerinnen und Hagener in existentieller Not
31. Juli 2021Aus organisatorischen Gründen erfolgt die persönliche Beantragung und die Auszahlung der Soforthilfen ab Montag, 2. August, ausschließlich am Rathaus II, Berliner Platz 22.
Die Anträge sowohl für die Landeshilfe als auch die Soforthilfe der Stadt Hagen können bis einschließlich Freitag, 6. August, von montags bis freitags zwischen 8 und 16 Uhr vor dem Rathaus II abgegeben werden. In der Zeit danach können weitere eingehende Soforthilfeanträge bis Dienstag, 31. August, im Rathaus II bearbeitet werden.
Die Soforthilfen durch die Stadt Hagen und das Land NRW sollen Bürgerinnen und Bürger, die von existentieller Not betroffen sind, unmittelbar unterstützen. Sie dient als finanzielle Überbrückung zur Bewältigung der akuten Notlage und der Anschaffung von Haushaltsgegenständen.
Anforderungen für die Soforthilfe der Stadt Hagen Personen, die stark vom Hochwasser betroffen sind und sich in einer akuten Notsituation befinden, können die städtische Soforthilfe beantragen. Es gilt keine Mindestschadenhöhe. Ein Nachweis des Schadens ist erforderlich.
Anforderungen für die Landeshilfe
Für die Auszahlung der NRW-Soforthilfe ist es erforderlich, dass sich die Schadenhöhe auf mindestens 5.000 Euro beläuft. Der Schaden muss beispielsweise durch Fotos, auf denen der Raum und die beschädigten Gegenstände zu erkennen sind, belegt werden.
Um die Bearbeitung der Anträge für die Betroffenen so einfach wie möglich zu machen, ist ein Straßenverzeichnis erstellt worden. Hier sind die Straßen und Häuser hinterlegt, bei denen nach amtlichen Feststellungen relevante Überschwemmungsschäden vorliegen.
Neben den Antragsformularen und der Dokumentation der Hochwasserschäden ist ein gültiges Ausweisdokument bei der Antragstellung erforderlich. Zur Vermeidung von fehlerhaften Auszahlungen erfolgt ein Abgleich der Adresse des Dokumentes mit dem Melderegister.
Auszahlung der Soforthilfen
Die Soforthilfe der Stadt Hagen kann nur persönlich oder durch einen Bevollmächtigten beantragt werden. Die Auszahlung erfolgt ausschließlich durch einen Barscheck, der nach entsprechender Antragsprüfung am Rathaus II ausgehändigt wird.
Die Landeshilfe kann persönlich oder online unter E-Mail soforthilfe@stadt-hagen.de beantragt werden. Die Bearbeitungszeit liegt in diesem Fall aktuell bei zwei bis drei Wochen und das Geld wird nach Prüfung auf das angegebene Konto überwiesen.
Sowohl Finanzmittel für die Soforthilfe der Stadt Hagen als auch für die Landeshilfe sind ausreichend vorhanden, sodass jeder Berechtigte auch die finanzielle Unterstützung erhält.
Hochwasser: Schulbeginn nach den Sommerferien nicht beeinträchtigt
31. Juli 2021Nach den ersten Aufräum- und Reinigungsarbeiten sowie einer ersten Schadenssichtung aufgrund des Hochwassers in Hagen können nach aktuellem Kenntnisstand des Fachbereichs Gebäudewirtschaft der Stadt Hagen voraussichtlich alle Hagener Schulen nach den Sommerferien ab Mittwoch, 18. August, ohne große Einschränkungen ihren Schulbetrieb aufnehmen. Kleinere Schäden an den städtischen Schulgebäuden beeinträchtigen den Schulbetrieb nicht.
In Folge von Hochwasserschäden sind aktuell die Sporthallen Quambusch, Katernberg und Eckesey gesperrt. Nach jetzigem Kenntnisstand sind die Hallen Quambusch und Katernberg bis zum Schulbeginn voraussichtlich nicht wieder nutzbar, sodass es beim Schulsport in Einzelfällen zu Einschränkungen kommen kann.
Trocknungspause im AllerWeltHaus
31. Juli 2021Christa Burghardt bringt auf den neuesten Stand
Liebe Menschen rund ums AllerWeltHaus
und vor allem liebe Helferinnen und Helfer, Spenderinnen und Spender,
da die geschädigten Räume im AllerWeltHaus leer geräumt sind und momentan „nur“ durch Bautrockner getrocknet werden müssen, ist mindestens bis zum 15. August kein Einsatz für Helfer*innen im AllerWeltHaus notwendig.
Unsere große Bitte: Helft den Betroffenen in Eckesey. Dort gibt es noch so viele Müllberge vor der Haustür, dass man die Bürgersteige nicht sieht. Meldet Euch bitte bei der Hochwasser-Hotline der Stadt Hagen, zwecks Koordination der Hilfe:
02331/207-5000, 02331/207-5985, 02331/207-5974, 02331/207-5976
Freitag von 8.00 – 18.00 Uhr, Samstag von 8.00 – 16.00 Uhr, Sonntag von 8.00 – 16.00 Uhr
Vielen Dank für Eure enorme Hilfe und Unterstützung !!!
Herzliche Grüße vom AllerWeltHaus-Team und Christa Burghardt
Danke für Spenden unter: DE37 4505 0001 0103 0230 03
Corona in Hagen – Stand: 30.07., 0:00 Uhr
30. Juli 2021Beginnt die 4. Welle? Inzidenz steigt auf 20,7.
Impfdurchbrüche: Coronaschutzimpfung schützt vor schweren Krankheitsverläufen
30. Juli 2021Bei zwölf mit dem Coronavirus infizierten Personen kam es zu einem so genannten Impfdurchbruch. Ein Impfdurchbruch bedeutet, dass die infizierte Person vollständig (das heißt zweimal mit einem Zweifachimpfstoff beziehungsweise einmal mittels Einmalimpfstoff) geimpft wurde und sich zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Coronavirus infiziert hat. Zehn der zwölf betroffenen Personen sind asymptomatisch.
„Bei einem geringen Anteil vollständig geimpfter Personen kann das Virus nachweisbar sein, ohne dass man weiß, wie viele die Infektion weitergeben. Deshalb ist es weiterhin wichtig, die bekannten Hygieneregeln einzuhalten“, sagt Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Hagen. „Der hohe Anteil der Personen mit einem Impfdurchbruch, die keine Symptome aufweisen, zeigt, dass die Coronaschutzimpfung vor einem schweren Krankheitsverlauf schützt.“
Impfdurchbrüche treten selten auf. „Hagen ist auf einem sehr guten Weg zum Erlangen der stadtweiten Herdenimmunität, jedoch ist zum jetzigen Zeitpunkt die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass eine nicht geimpfte Person auf eine geimpfte Person trifft, weshalb die Gefahr der Ausbreitung weiterhin groß ist“, so Scholten.
Daher appelliert das Gesundheitsamt dringend, dass sich alle (geimpfte, nicht vollständig geimpfte und nicht geimpfte) Hagenerinnen und Hagener weiterhin an die bekannten Hygieneregeln halten und sich direkt nach einer Reise sowie nach fünf bis zehn Tagen per Schnelltest testen lassen. Eine Übersicht, welche Einrichtungen in Hagen Schnelltests durchführen, finden Interessierte unter www.hagen-testet.de.
Ab sofort Terminvergabe für die Bürgerämter Boele, Haspe und Hohenlimburg möglich
30. Juli 2021Für die Bürgerämter Boele, Haspe und Hohenlimburg können ab sofort wieder Termine online unter https://terminvergabe.hagen.de/ und unter Telefon 02331/207-5777 gebucht werden. Die Stadt Hagen bittet um Beachtung, dass die telefonische Terminvergabe stark ausgelastet ist.
Personen, die fertig ausgestellte Ausweispapiere oder Aufenthaltstitel abholen möchten, die im Zentralen Bürgeramt oder im Bürgeramt Hohenlimburg beantragt wurden, können diese an der Information der Zulassungsbehörde, Freiheitsstraße 3, auch ohne Termin abholen. Kleinere Fundsachen (Geldbörsen, Handys, Dokumente) können in allen drei Bürgerämtern abgegeben werden. Eine Abholung von Fundsachen ist derzeit leider noch nicht möglich. Personen, deren Geldbörse gefunden wurde und Ausweisdokumente enthält, werden schriftlich informiert.
Corona in Hagen – Stand: 29.07., 0:00 Uhr
29. Juli 2021Coronavirus: Großteil der Neuinfektionen in Hagen sind Reiserückkehrer
29. Juli 2021Laschet und Stamp leben derweil in einem Paralleluniversum
In einem verheerenden Auftritt beim ZDF-Sommerinterview hatte die rheinische Frohnatur Armin Laschet, NRW-Ministerpräsident und Kanzlerkandidat der Unionsparteien, sinngemäß erklärt, über mögliche Verschärfungen von Corona-Maßnahmen bei Reiserückkehrern könne man ja auch später noch nachdenken – nach Ende der Sommerferien. Nun ergibt es aber tatsächlich keinen Sinn, die Regeln erst dann zu verschärfen, wenn die Schulferien schon überall vorbei sind.
Laschets Stellvertreter als Ministerpräsident, Joachim Stamp (FDP), fordert gleich die Aufhebung aller Beschränkungen vom 3. Oktober an und nennt das „Corona Freedom Day“ – so wie der irrlichternde Premier Boris Johnson im britischen Hochrisikogebiet.
Bereits im März hatte Stamp zu erkennen gegeben, wie er tickt. In einem WDR-Interview erklärte er, eine „Notbremse“ zu ziehen, wenn die Zahlen so hoch seien, wie auf den britischen Inseln. Die 7-Tage-Inzidenz in Großbritannien lag bei mehr als 600, in Irland sogar über 900.
Wie wenig Laschets und Stamps Wolkenkuckucksheime mit der Realität zu tun haben, lässt sich vor Ort beobachten. So machen in Hagen die Reiserückkehrer inzwischen einen Großteil der Neuinfektionen aus.
Von 54 aktuellen Coronafällen sind 27 Personen Reiserückkehrer aus beliebten Urlaubsländern wie Niederlande, Türkei, Spanien, Italien, Russland oder Griechenland. Tagesaktuell gibt es 15 Neuinfektionen, die zu zwei Dritteln aus Reiserückkehrern bestehen. Ein Drittel der neuinfizierten Personen hat sich innerhalb der Familie bei bereits positiv getesteten Familienmitgliedern angesteckt.
Das Gesundheitsamt der Stadt Hagen appelliert angesichts der Entwicklung der Delta-Variante an alle Bürgerinnen und Bürger, die aus dem Urlaub zurückkehren, das Angebot der kostenlosen Schnelltests zu nutzen. Hintergrund für den Appell sind unter anderem die bei der Delta-Variante auftretenden Verläufe, die sich von denen des Wildtyps des Virus und der Alpha-Variante unterscheiden.
Der langsamere Anstieg der Viruslast sorgt dafür, dass eine Infektiosität in vielen Fällen erst Tage nach Symptombeginn beobachtet wird. Antigen-Schnell-Tests liefern bei beginnender Symptomatik oft noch falsch negative Ergebnisse.
Zum Ausschluss einer COVID-19 Erkrankung im Frühstadium sind sie somit nicht geeignet, so dass das Gesundheitsamt Reiserückkehrern empfiehlt, direkt nach der Wiederkehr aus dem Urlaub und nach sieben bis zehn Tagen einen Schnelltest durchführen zu lassen. Eine Übersicht, welche Einrichtungen in Hagen Schnelltests durchführen, finden Interessierte unter www.hagen-testet.de.
Darüber hinaus sollten zwei Wochen nach Reiserückkehr Hygieneregeln strikt beachtet und Kontakte insbesondere zu Risikogruppen reduziert werden. Treten innerhalb dieser zwei Wochen Symptome auf, ist der Hausarzt aufzusuchen und dort eine PCR-Testung vorzunehmen. Wer im Urlaub positiv getestet wurde, sollte Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufnehmen, um das weitere Vorgehen zu klären, auch wenn der Test vor Rückreise negativ war.
Zudem weist das Gesundheitsamt daraufhin, dass nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung eine Testpflicht für Arbeitnehmer nach fünftägiger Abwesenheit am Arbeitsplatz besteht.
Hochwasser-Hotline koordiniert Hilfe bei Aufräumarbeiten und Sperrmüllabfuhr
29. Juli 2021Die Stadt Hagen bittet alle freiwilligen Helferinnen und Helfer, die tatkräftig bei den Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser im Hagener Stadtgebiet anpacken, ihre Hilfsangebote mit der städtischen Hochwasser-Hotline unter Telefon 02331/207-5985, -5976 oder -5974 abzustimmen. Das Team der Hotline kann so Angebote und Gesuche vermitteln und Hilfseinsätze Freiwilliger gegebenenfalls mit dem Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) koordinieren.
Außerdem weisen die Stadt Hagen und der HEB wiederholt daraufhin, dass unabhängig vom Hochwasser an die Straße gestellter Sperrmüll die Aufräumarbeiten massiv behindert. Diese Müllentsorgung ist illegal, geht auf Kosten der ohnehin schon von Hochwasserschäden belasteten Hagenerinnen und Hagener und wird mit einem Bußgeld von 400 Euro sowie einem Gebührenbescheid für die Entsorgungskosten von 200 Euro geahndet.
Büchertrödel in der Stadtbücherei
29. Juli 2021Vom Kochen über Gärtnern und Handarbeiten bis hin zum Sport, Basteln oder Spielen – auf dem Büchertrödelmarkt der Stadtbücherei auf der Springe wird von Donnerstag, 29. Juli, bis Samstag, 28. August, jeder fündig. Zu dem vielfältigen Angebot gehören diesmal vor allem Reiseführer und Hobbybücher.
Der Büchertrödel findet während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr statt.
Corona in Hagen – Stand: 28.07., 0:00 Uhr
28. Juli 2021Zahl der Infizierten steigt wieder, 7-Tage-Inzidenz erhöht sich auf 17,0.
„Außergewöhnliche Standortvoraussetzungen“
28. Juli 2021Geplante „Westside“ ist offiziell ausgewiesenes Überflutungsgebiet
Nach der Flut: Das mitten in der „Westside“ gelegene Flussbett der Volme. Foto: DW.
Die Produktionsstätte des Unternehmens Hagener Feinstahl – geflutet. 200 Fahrzeuge eines Autohändlers – geschrottet. Beschäftigte eines Unternehmens – nach gezwungenermaßen durchwachter Nacht mit Booten evakuiert.
Das sind Meldungen zur Flutkatastrophe allein aus dem Hagener Stadtteil Eckesey. Und die Liste ist keineswegs vollständig. Der Pegel der Volme erreichte in diesem Bereich 4,40 Meter, das sogenannte Mittlere Hochwasser liegt an dieser Stelle normalerweise bei 2,40 Meter.
Nicht weit entfernt von der unfreiwilligen Bootspartie plant die Stadt ein neues Gewerbegebiet namens „Westside“. Ein reichlich hochtrabender Name für eine vergleichsweise bescheidene Fläche im Niemandsland hinter dem Hagener Hauptbahnhof, die aber mit nicht gerade unerheblichem Aufwand erschlossen werden soll.
Ob diese Planung nach den Überschwemmungserfahrungen, die Hagen in der vorletzten Woche machen musste, weiter aufrecht erhalten werden kann, darf in Zweifel gezogen werden. Das Areal liegt unmittelbar am Zusammenfluss von Ennepe und Volme. Der zur Ennepe hin errichtete Damm konnte die Wassermassen noch geradeso bändigen, die Volme flutete hingegen den Bahnsteigtunnel und die Werdestraße (Foto: Deutsche Bahn/Michael Nehaus). Die „Westside“ ist also keineswegs sicheres Gelände.
Das beschreibt auch das „Hochwasserszenario“ der Bezirksregierung Arnsberg in einer Hochwasserrisikokarte. In der „Mittleren Wahrscheinlichkeit“ eines Hochwassers der Kategorie HQ100 wird praktisch die gesamte Fläche als Überflutungszone dargestellt. Es darf als sicher gelten, dass auch potentielle Investoren sich solche Informationen sehr genau ansehen werden.
Dabei sind Neubauten in Überschwemmungsgebieten eigentlich per se untersagt. § 78 des Wasserhaushaltsgesetzes untersagt die Ausweisung neuer Baugebiete in „festgesetzten Überschwemmungsgebieten“. Aber das ist reine Theorie.
Diese von der Landesregierung definierten minimalen Zonen sind selbst von den Szenarien der eigenen Bezirksregierung meilenweit entfernt. Daneben ist auch die grundsätzliche Vorschrift des Gesetzes in zahlreichen Unterpunkten derart durchlöchert, dass es praktisch der Beliebigkeit von Landräten und Oberbürgermeistern ausgeliefert ist.
Und die wollten – zumindest bislang – nicht unbedingt Hochwasserschutz, sondern neue Gewerbegebiete. Gedrängt von Lobbyvertretern der Wirtschaft. So auch in Hagen. Aber wie kam es überhaupt zur „Westside“-Planung?
Um 2005 wurden erste Überlegungen angestellt, den hoffnungslos im Verkehr erstickenden Graf-von-Galen-Ring und dessen Zufahrten durch die sogenannte Bahnhofshinterfahrung zu entlasten. Am Rande der Neutrassierung dieser Straße fielen Restflächen an, die einer wie auch immer gearteten Nutzung zugeführt werden sollten.
Am westlichen Ende, angrenzend an das Areal der ehemaligen Varta, liegt die später von der Verwaltung so getaufte „Bohne“. Schon mit diesem Gelände wussten Planer und Politik nichts rechtes anzufangen, und so wechselten die Ideen schneller, als eine Umsetzung möglich war.
Zunächst wurde eine Wohnbebauung ins Spiel gebracht, danach nichtstörendes Gewerbe. Es folgte die Ansiedlung eines Supermarktes. Nachdem die Seifenblasen zerplatzt waren, wurde schließlich eine Grünfläche angelegt, arrondiert mit einer geradezu „kongenialen“ Kombination aus Spielflächen für Kinder und Jugendliche mit einem überdachten Treffpunkt für Alkohol- und Drogenabhängige.
Ein paar Meter weiter, neben dem Sitz der Hagener Volkshochschule in der Villa Post, tat sich die nächste Restfläche auf. Eine gute Gelegenheit, den mit Cadmium verseuchten Boden, der auf dem ehemaligen Varta-Gelände anfiel, preisgünstig verschwinden zu lassen. Zu diesem Zwecke errichteten die Bauherrin – also die Stadt – ein sogenanntes „Landschaftsbauwerk“, in dem ein Teil des Giftmülls unter einer Grasnarbe verschwand. Den Rest hatte man parallel in die Lärmschutzwand an der „Bohne“ eingearbeitet.
Eine mögliche Nutzung der Fläche zwischen Hauptbahnhof und Bahnhofshinterfahrung findet erstmals 2010 Erwähnung. Nachdem Rats- und Ausschussmitglieder zunächst mit einer angeblich zur Verfügung stehenden Gewerbefläche von 80.000 Quadratmetern angefüttert wurden, um ihnen vermeintlich großartige Entwicklungsmöglichkeiten schmackhaft zu machen, schrumpfte die „Westside“ später auf nur noch 26.600 Quadratmeter (Skizze: Stadt Hagen).
Ende 2017 waren dann etwa 20.000 Quadratmeter übrig geblieben, also nur ein Viertel der ursprünglich vollmundig ins Feld geführten Fläche.
Diese Restfläche wurde an bester Verwaltungsprosa angepriesen:
„Die „Westside HBF“ profitiert von ihrer einmaligen Lagegunst. Unmittelbar am Innenstadtrand gelegen, doch zugleich von hohem landschaftlichen Reiz – am Fuß der Phillipshöhe mit ihren Wäldern, Gärten und Aussichtswegen und dem Lauf der Ennepe bis zum Zusammenfluss mit der Volme folgend – bietet sie sowohl Urbanität und Stadtkultur als auch Wasserlagen und Naturerlebnis. So ist die „Westside HBF“ nicht nur eine funktionale und gestalterische Stärkung der Innenstadt sondern auch der angrenzenden Stadtteile Altenhagen und Wehringhausen.“
Träume sollten wahr werden: „Überregional bekannte Hagener Unternehmen, die einen großen Wert auf Präsentation und sehr gute Erreichbarkeit legen, könnten dort ihre Hauptverwaltungen ansiedeln.“ Von „außergewöhnlichen Standortvoraussetzungen“ war die Rede, die „die Entwicklungsperspektiven für diesen städtischen Raum in ein besonderes Spannungsfeld“ stellen.
Nun, von alledem ist bis heute nicht viel zu sehen. Und welches „überregional bekannte Hagener Unternehmen“ sollte nach den jüngsten Erfahrungen noch den Drang verspüren, sich in einem regierungsamtlich ausgewiesenen Überflutungsgebiet anzusiedeln?
Begriffe wie „Hochwasser“ finden sich übrigens in keiner der zahlreichen Verwaltungsvorlagen zur „Westside“. Das Wort von der „einmaligen Lagegunst“ in einem „besonderen Spannungsfeld“ gewinnt hingegen eine ganz neue Bedeutung.
Thalia übernimmt 10 Weltbild-Filialen
28. Juli 2021Zum 1. August sowie zum 1. Oktober 2021 übernimmt die Hagener Buchhandelskette Thalia insgesamt zehn Filialen des Konkurrenten Weltbild.
Dazu gehören die Standorte Ahaus, der als einziger Standort bereits zum 1. August 2021 verkauft wird, Chemnitz, Garmisch-Partenkirchen, Halberstadt, Leipzig, Nordhausen, Nürnberg, Potsdam, Suhl und Warendorf. Die übernommenen Filialen verfügen über jeweils rund 150 bis 200 Quadratmeter Verkaufsfläche und befinden sich in Innenstadtlagen oder Einkaufszentren.
Thalia gewinnt durch den Zukauf sieben neue Buchhandlungen in Städten hinzu, in denen das Unternehmen bisher noch nicht vertreten ist. In Chemnitz, Leipzig und Nürnberg ergänzen die hinzugekommenen Läden zukünftig das bestehende Angebot.
Die vom Verkauf betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden vorab über die Veränderung informiert. Sie werden vom neuen Eigentümer im Rahmen eines Betriebsübergangs nach § 613a BGB übernommen.
Andrang beim Start der Hochwasser-Soforthilfe
28. Juli 2021Beantragung bis 31. August möglich
Seit gestern wird die Soforthilfe an die Betroffenen des Hochwassers in Hagen als Barscheck ausgezahlt. Bis jetzt sind schon weit über 400 Anträge per E-Mail bei der Stadt Hagen eingegangen. Bei der Beantragung vor Ort waren am Dienstag ebenfalls mehrere hundert Menschen, welche die Hilfeleistung beantragen wollten. Daher wies die Stadt im Laufe des Tages darauf hin, dass sich keine weiteren Bürgerinnen und Bürger mehr zusätzlich in die Warteschlange einreihen konnten.
Aufgrund des enormen Andrangs teilt die Stadt Hagen mit, dass die Anträge sowohl für die Landeshilfe als auch die Soforthilfe der Stadt Hagen bis einschließlich Freitag, 30. Juli, täglich zwischen 8 und 16 Uhr vor dem Rathaus II, Berliner Platz 22, oder der Bezirksverwaltungsstelle Hohenlimburg, Freiheitstraße 3, abgegeben werden können. Voraussichtlich wird dieses Angebot vor Ort auch in der nächsten Woche fortgeführt.
Im Anschluss können weitere eingehende Soforthilfeanträge bis Dienstag, 31. August, im Rathaus II bearbeitet werden. Sowohl Finanzmittel für die Soforthilfe der Stadt Hagen als auch für die Landeshilfe sind ausreichend vorhanden, sodass jeder Berechtigte auch die finanzielle Unterstützung erhält.
Die Anträge zur Soforthilfe der Stadt Hagen und der Landeshilfe sind auf der Internetseite der Stadt Hagen oder in der Bezirksverwaltungsstelle Hohenlimburg und im Rathaus II erhältlich. Ausgefüllte Anträge auf Soforthilfe werden per E-Mail an soforthilfe@stadt-hagen.de oder bei den genannten Stellen entgegengenommen.
Das Soforthilfeverfahren für Unternehmen wird über die Bezirksregierung Arnsberg abgewickelt.
Ausgabe von Sachspenden in Eckesey
28. Juli 2021Betroffene des Hochwassers können bis Freitag, 30. Juli, täglich zwischen 9 und 15 Uhr Lebensmittel oder Hygieneartikel an der Hausmeisterwohnung der Grundschule Eckesey, Schillerstr. 23, abholen. Soweit vorhanden, werden auch Elektrogroßgeräte wie beispielsweise Kühlschränke ausgegeben.
Wer noch tatkräftige Unterstützung bei Aufräumarbeiten benötigt, kann sich bei der Hochwasser-Hotline der Stadt Hagen unter Telefon 02331/207-5985, -5976 oder -5974 sowie der E-Mail hochwasserhilfe@stadt-hagen.de melden.
Ein riesengroßer Müllcontainer
28. Juli 2021Christa Burghardt berichtet vom weiteren Fortschritt bei den Aufräumarbeiten im AllerWeltHaus
Liebe Menschen rund ums AllerWeltHaus
und vor allem liebe Helferinnen und Helfer, Spenderinnen und Spender,
Wir haben sehr gute Nachrichten
– Sonntagabend stand plötzlich ein riesengroßer Müllcontainer vor dem AllerWeltHaus.
– Durch eine E-Mail-Aktion haben wir für Montagvormittag Helfer*innen zusammen trommeln können.
Wir sind wieder einen gigantischen Schritt weiter gekommen
Corona in Hagen – Stand: 27.07., 0:00 Uhr
27. Juli 2021Steigende Coronazahlen: Zurück auf Stufe 1
27. Juli 2021Ab heute wieder Einschränkungen
Man hätte aus dem vergangenen Jahr lernen können, aber das war wohl schon zuviel verlangt. So steigen die Coronazahlen bereits im Juli wieder – mitten im Sommer und viel früher als 2020.
Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 10,1 beim Robert Koch-Institut liegt Hagen seit gestern den achten Tag in Folge über dem Schwellenwert von 10. Bleibt die Inzidenz einer Kommune der Inzidenzstufe 0 acht Tage über diesem Grenzwert, fällt die Kommune laut Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen am übernächsten Tag in die nächst höhere Inzidenzstufe. Hagen liegt dann in Inzidenzstufe 1.
Daher gelten ab Dienstag, 27. Juli, folgende Einschränkungen in den Bereichen Kontakte, Kultur, Freizeit und Sport:
Kontaktbeschränkungen
In Inzidenzstufe 1 dürfen Personen aus bis zu fünf Hausständen ohne Personenbegrenzung zusammentreffen. Immunisierte Personen aus weiteren Hausständen dürfen darüber hinaus teilnehmen. Unabhängig von der Anzahl der Hausstände sind Treffen von bis zu 100 Personen gestattet, wenn alle Anwesenden über einen Negativtestnachweis verfügen. Auch hier dürfen immunisierte Personen zusätzlich teilnehmen und Kinder bis zum Schuleintritt sind von der Testerfordernis ausgenommen.
Maskenpflicht gilt wieder im Freien
In Städten der Inzidenzstufe 1 gilt wieder die Maskenpflicht im Freien in Warteschlangen und Anstellbereichen sowie unmittelbar an Verkaufsständen, Kassenbereichen und ähnlichen Dienstleistungsschaltern. Außerdem muss bei Veranstaltungen im Freien mit mehr als 1.000 teilnehmenden Personen eine Maske getragen werden, wenn sich die Personen nicht an einem festen Sitz- oder Stehplatz befinden.
In geschlossenen Räumen gilt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.
Außerschulische Bildungsangebote
In gut durchlüfteten Räumen oder Räumen mit einer der Raumgröße angepassten viruzid wirkenden Luftfilteranlage kann die Maske am Sitzplatz abgelegt werden. Ein Negativtestnachweis ist nicht erforderlich. Der Musikunterricht mit Gesang oder Blasinstrumenten in geschlossenen Räumen ist in Gruppen von bis zu 30 Personen möglich. Für Angebote mit Gesang entfällt der Negativtestnachweis nur, wenn der Mindestabstand von 2 Metern eingehalten oder eine Maske getragen wird.
Die Anfängerschwimmausbildung und Kleinkinderschwimmkurse sind ohne Personenbegrenzung möglich.
Kultureinrichtungen
Kultureinrichtungen können unter Beachtung der übrigen Maßnahmen ohne Terminbuchung stattfinden, Führungen sind mit Gruppen von bis zu 20 Personen und einfacher Rückverfolgbarkeit gestattet.
Kulturveranstaltungen
Kulturveranstaltungen im Freien sind unter bestimmten Auflagen der Coronaschutzverordnung auch mit bis zu 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauern oder mehr – jedoch höchstens aber mit einem Drittel der regulären Zuschauerkapazität – sowie einem genehmigten Hygienekonzept möglich. In Innenräumen können Kulturveranstaltungen unter Beachtung der übrigen Maßnahmen mit bis zu 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauern stattfinden.
Sport
In der Inzidenzstufe 1 ist der Kontaktsport im Freien und in Hallen mit Sicherstellung der einfachen Rückverfolgbarkeit mit bis zu 100 Personen möglich. In geschlossenen Räumen darf hochintensives Ausdauertraining (insbesondere Indoor-Cycling, HIIT und anaerobes Schwellentraining) mit bis zu 15 Personen stattfinden mit Negativtestnachweis und Mindestabstand, wenn die Räume vollständig durchlüftet oder mit viruzid wirkenden Luftfiltern ausgestattet sind.
Sportveranstaltungen
Der Zutritt von Zuschauerinnen und Zuschauern zu Sportveranstaltungen ist im Freien unter Beachtung der übrigen Maßnahmen auch mit mehr als 25.000 Personen – höchstens aber der Hälfte der regulären Zuschauerkapazität – möglich. Bei mehr als 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauern einschließlich immunisierter Personen sind ein Negativtestnachweis und ein genehmigtes Hygienekonzept erforderlich.
In Innenräumen sind bis zu 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauer – höchstens aber ein Drittel der regulären Zuschauerkapazität – möglich mit Negativtestnachweis auf fest zugewiesenen Sitz- oder Stehplätzen, sichergestellter Rückverfolgbarkeit für die Sitz- und Stehplätze und Einhaltung der Vorschriften zum Mindestabstand, wobei bei festen Sitzplätzen eine Besetzung im Schachbrettmuster ausreicht.
Freizeit
Der Besuch von reinen Freibädern sowie von anderen Outdoor-Einrichtungen wie beispielsweise Minigolfanlagen ist ohne Negativtestnachweis erlaubt. Für den Besuch von Hallenschwimmbädern ist ein Negativtestnachweis erforderlich, sofern die Einrichtung nicht ausschließlich für den Vereinssportbetrieb oder für Angebote der Schwimmausbildung genutzt wird.
Clubs, Diskotheken und ähnliche Einrichtungen dürfen lediglich ihren Außenbereich für bis zu 250 Personen öffnen mit Negativtestnachweis und mit sichergestellter Rückverfolgbarkeit. Der Betrieb aller Bereiche von Spielbanken darf für Besucherinnen und Besucher unter Einhaltung der Vorschriften zum Mindestabstand ohne Negativtestnachweis stattfinden.
Veranstaltungen
Private Veranstaltungen – mit Ausnahme von Partys und vergleichbaren Feiern – sind mit bis zu 250 Gästen im Freien und bis zu 100 Gästen in Innenräumen, jeweils mit Negativtestnachweis und sichergestellter einfacher Rückverfolgbarkeit, möglich. Dabei entfällt die Maskenpflicht im Außenbereich und mit Sicherstellung der besonderen Rückverfolgbarkeit auch an Tischen im Innenbereich.
Partys und vergleichbare Feiern sind ohne Einhaltung des Mindestabstands und ohne Maskenpflicht mit bis zu 100 Gästen im Freien und bis zu 50 Gästen in Innenräumen, jeweils mit Negativtestnachweis und sichergestellter einfacher Rückverfolgbarkeit, möglich.
Gastronomie
Die Nutzung des Innenbereichs gastronomische Einrichtungen ist ohne Negativtestnachweis möglich, wobei den Gästen ein Sitzplatz und an Theken oder Stehtischen ein Stehplatz zugewiesen werden und die einfache Rückverfolgbarkeit sichergestellt sein muss. Außerdem muss der Mindestabstand zwischen unterschiedlichen Personengruppen eingehalten werden.
Immunisierte Personen sind von der Testpflicht in den verschiedenen Bereichen ausgenommen. Welche Regeln darüber hinaus in ganz Nordrhein-Westfalen gelten, ist unter https://www.mags.nrw/coronavirus-regeln-nrw nachzulesen. Aktuelle Informationen rund um die Corona-Pandemie erhalten Interessierte auf www.hagen.de/corona.
Hochwasser: Stadtverwaltung eingeschränkt
27. Juli 2021Aufgrund von Hochwasserschäden bleiben weiterhin das Rathaus I, Rathausstraße 13, und das Zentrale Bürgeramt, Rathausstraße 11, bis zunächst einschließlich Montag, 2. August, für den Publikumsverkehr geschlossen.
Bürgerämter Boele und Haspe öffnen
Die Bürgerämter Boele und Haspe können wieder öffnen. Bereits vereinbarte Termine in Boele, Haspe und Hohenlimburg können ab Dienstag, 27. Juli, wahrgenommen werden. Die für das Zentrale Bürgeramt vereinbarten Termine können unter Angabe des Datums und der Uhrzeit des ursprünglichen Termins in den geöffneten Bürgerämtern wahrgenommen werden.
Termine, die in den vergangenen Tagen in einem der Hagener Bürgerämter stattgefunden hätten, können diese Woche unter Angabe des Datums und der Uhrzeit in den geöffneten Bürgerämtern wahrgenommen werden. Allerdings ist mit Wartezeiten zu rechnen.
Abholung von Dokumenten
Personen, die fertig ausgestellte Ausweispapiere oder Aufenthaltstitel benötigen, können die in Boele beantragten Dokumente im Bürgeramt Boele und die in Haspe beantragten Dokumente im Bürgeramt Haspe während der Öffnungszeiten abholen. Die Dokumente, die im Zentralen Bürgeramt oder im Bürgeramt Hohenlimburg abgeholt werden sollten, können an der Information der Zulassungsbehörde in Hohenlimburg, Freiheitsstraße 3, auch ohne Termin abgeholt werden. Ab der nächsten Woche werden voraussichtlich auch wieder Termine über das Internet online buchbar sein.
Fundsachen
Kleinere Fundsachen (Geldbörsen, Handys, Dokumente) können in allen drei Bürgerämtern abgegeben werden. Eine Abholung von Fundsachen ist derzeit leider noch nicht möglich. Personen, deren Geldbörse gefunden wurde und Ausweisdokumente enthält, werden schriftlich informiert.
Rathaus II, Ausländerbehörde und Rathaus Hohenlimburg
Das Rathaus II am Hauptbahnhof, die Ausländerbehörde sowie die Zulassungsstelle und die Führerscheinstelle in Hohenlimburg sind wie gewohnt geöffnet. Besucherinnen und Besucher des Rathaus II beachten bitte, dass die Aufzüge aktuell nicht funktionieren. Bezüglich der Beurkundung von Sterbefällen werden die Bestatter von der Stadt Hagen direkt informiert.
Dienstleistungen der Bauordnung stark eingeschränkt
Aufgrund der Hochwasserschäden im Rathaus I und damit verbundenen Einschränkungen bei der EDV können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bauordnung zur Zeit keine Bauanträge, Baulasten, Grundstücksteilungen, Abgeschlossenheitsbescheinigungen etc. bearbeiten. Dies gilt für laufende Verfahren sowie für Neueingänge. Telefonische Auskünfte zu Bearbeitungsständen sind im Moment nicht möglich.
Stadtbücherei und Kunstquartier öffnen
Die Stadtbücherei auf der Springe, Springe 1, die Stadtteilbüchereien Haspe, Torhaus 1, und Hohenlimburg, Stennertstraße 6 bis 8, sowie das Kunstquartier in der Innenstadt sind ab Dienstag, 27. Juli, wieder geöffnet.
Stadtarchiv bleibt geschlossen
Das Stadtarchiv Hagen bleibt für den Publikumsverkehr zunächst bis Dienstag, 17. August, geschlossen. Schriftliche und telefonische Anfragen sowie Recherchen werden nur in dringenden Ausnahmefällen erledigt: die Dringlichkeit legt das Stadtarchiv fest. Hintergrund dieser Maßnahme sind Hochwasserschäden. Das Stadtarchiv hat die fachliche Koordination zur Rettung und Sicherung von Akten und Schriftgut der Stadtverwaltung nach der Überflutung von Akten- und Archivkellern übernommen.
„Ich hab‘ die Schnauze voll“
27. Juli 2021Dann bleib doch einfach zu Hause, Nena
Nena redet sich so richtig in Rage. „Also schaltet den Strom aus oder holt mich mit der Polizei hier runter. I don’t fucking care. Ich hab die Schnauze voll davon“, wettert sie von der Bühne herunter, nachdem sie ihre Fans dazu angestachelt hat, das Hygienekonzept des Veranstalters mal eben zu vergessen und sich vor der Bühne zu versammeln. „Die Frage ist nicht, was wir dürfen, sondern die Frage ist, was wir mit uns machen lassen“, gibt sie die vermeintliche Freiheitskämpferin.
Geschehen ist dies am Sonntagabend auf einem Feld nahe des Berliner Flughafens BER. Unter dem Motto „Unter freiem Himmel“ wurde hier schon im vergangenen Sommer eine Reihe mit Open-Air-Konzerten ermöglicht. Die Veranstalter haben dazu ein ebenso ausgeklügeltes wie feinsinniges Hygienekonzept erarbeitet, das aller Ehren Wert ist und großes Lob verdient. (…)
Dass die 61-Jährige keine Freundin der Corona-Maßnahmen ist und geistig zumindest in der Nähe der selbsternannten Querdenker herumdümpelt, ist nicht neu. Das demonstrierte sie bereits im März, als sie eine Kundgebung, an der nachweislich auch Rechtsextreme teilnahmen und bei der es zu gewalttätigen Übergriffen auf Polizisten und Journalisten kam, mit den Worten „Danke Kassel“ bejubelte. (…)
Mit einem aber hat sie natürlich recht – mit ihrem Hinweis auf den Christopher Street Day, bei dem am Samstag unter vielfacher Missachtung sämtlicher Corona-Regeln Zehntausende in Berlin gefeiert hatten. Dass dies so stattfinden konnte und durfte, ist absurd. (…)
Quelle: ntv
Anmerkung: Auf der Homepage der Stadt Hagen wird die Schlagersängerin immer noch in der Rubrik jener „Hagener Persönlichkeiten“ geführt, die „zu den klangvollen Aushängeschildern der Stadt zählen“. Eine zynische Anpreisung angesichts der inzwischen 324 Toten allein in Hagen, die in Verbindung mit Corona verstorben sind.
Corona in Hagen – Stand: 26.07., 0:00 Uhr
26. Juli 2021WPWR: Weiter rückläufige Verkaufszahlen
26. Juli 2021Grotkamp-Famile stockt Anteile an Funke-Medien auf 100 Prozent auf
Wie bereits seit Jahren war der Verkauf der hiesigen WPWR auch im 2. Quartal 2021 weiter rückläufig. Das meldet die Informationsgemeinschaft zur Festellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (ivw).
Danach ging die verkaufte Auflage im Vergleich zum Vorjahresquartal erneut um 4,55 Prozent zurück, obwohl die Zahl der ePaper um 9,3 Prozent zulegte. Allerdings auf niedrigem Niveau, sodass im Saldo der Rückgang auch weiterhin nicht zu stoppen war.
Vor einem Monat hatte die Funke-Mediengruppe, zu der die WPWR gehört, bekannt gegeben, dass der Familienstamm Grotkamp – Petra Grotkamp, Julia Becker, Nora Marx und Niklas Wilcke – die Anteile der Familienstämme Schubries und Holthoff-Pförtner aufkauft und damit 100 Prozent der Funke Mediengruppe übernimmt.
Die Transaktion soll in zwei Stufen vollzogen werden: die unternehmerische Führung geht sofort an die Familie Grotkamp über, der Anteilserwerb erfolgt zum 2.1.2024. Wie der Mediendienst kress berichtete, soll es zwischen den Funke-Gesellschaftern einen langen Streit gegeben haben, der sich an der Frage entzündet haben soll, ob und in welcher Höhe in das Unternehmen und sein journalistisches Profil investiert wird.
Die Familie Grotkamp hält bislang zwei Drittel an dem Medienunternehmen, die anderen beiden Familienstämme Schubries und Holthoff-Pförtner zusammen ein Drittel.
Geplant ist eine umfassende Neuausrichtung der Funke Mediengruppe. Vorgesehen sind die drei Sparten Regionalmedien, Zeitschriften und Digitales. Hinzu kommt ein „Center of Excellence“ mit den Zentralbereichen, z. B. IT und kaufmännische Abteilungen. Die Sparten und das Center of Excellence sollen jeweils unternehmerisch weitgehend unabhängig und für Partnerschaften mit anderen Medienhäusern anschlussfähig sein.
Kostenlose Lernförderung für Kinder aus Südosteuropa
26. Juli 2021Angebot von Romano Drom und Quartiersmanagement
Während der Corona-Pandemie konnten viele Lerninhalte in den Schulen nicht wie gewohnt vermittelt werden. Insbesondere Schülerinnen und Schülern mit geringeren Deutschkenntnissen fällt es im neuen Schuljahr schwer, den Anschluss im Unterricht zu finden.
Der Verein Romano Drom Hagen e.V. bietet daher in Kooperation mit dem Quartiersmanagement der Stadt Hagen nach den Sommerferien ein kostenloses Lernförderangebot für Kinder aus Südosteuropa an. Der Unterricht findet in den Räumlichkeiten des Quartiersmanagements, Martin-Luther-Straße 12, statt.
Die Lernförderung ergänzt die Bildungsangebote der Schulen und unterstützt die Schülerinnen und Schüler bei dem Erwerb von Deutschkenntnissen. In Abstimmung mit den Schulen können auch gezielt Lerndefizite aufgeholt werden. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur fünften Klasse. Der Unterricht soll zweimal wöchentlich stattfinden, die genauen Tage stehen noch nicht fest.
Sollte die Lernförderung in Präsenz coronabedingt nicht möglich sein, wird das Angebot in digitaler Form veranstaltet. Zu diesem Zweck besitzt der Verein Romano Drom Hagen e.V. über 20 Notebooks, die aus Spendenmitteln des Lions-Club Hagen-Mark und der Berliner Stiftung für Menschenrechte „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ (EVZ) angeschafft wurden. Alle teilnehmenden Kinder sowie ihre Eltern erhalten vor Ausgabe der Notebooks eine niederschwellige, qualifizierte Schulung zur Bedienung der Geräte. Die Schülerinnen und Schüler werden von Lehramtsstudierenden im Tandem mit Mitgliedern des Vereins unterrichtet.
Der Verein Romano Drom Hagen e.V.
Der Verein wurde im September 2019 gegründet und ist eine Selbstorganisation von Roma aus unterschiedlichen Herkunftsländern. Die Mitglieder setzen sich in unterschiedlichen Lebensbereichen für ein faires und friedvolles Miteinander in Hagen ein. Ein wichtiges Ziel ist dabei die Unterstützung von zugewanderten Familien im Bildungsbereich.
Weitere Informationen zur Lernförderung stehen unter www.romano-drom.de zur Verfügung.
Coronavirus: Weiterer Todesfall in Hagen
26. Juli 2021An den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus ist in Hagen eine Person verstorben (geboren 1971). Damit sind bis jetzt 324 Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus verstorben.
Die 7-Tage-Inzidenz steigt langsam aber stetig wieder an und liegt aktuell bei 12,2.
Corona in Hagen – Stand: 25.07., 0:00 Uhr
25. Juli 2021Kostenlose Sammelaktion für Sperrmüll
25. Juli 2021Um die vom Unwetter betroffenen Personen zu unterstützen, bietet der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) kostenlose Sammelaktionen für Sperrmüll und Elektroschrott an.
Diese Bereiche plant der HEB am Sonntag (25.7.) anzufahren:
- Bahnhofsbereich (Altenhagener Brücke, Am Hauptbahnhof, Werdestr., Graf-von-Galen-Ring)
- Dahl/Rummenohl
- Haspe (Hasper Kreisel bis Gevelsberg)
- Wehringhausen (Wehringhauser Str. bis Hasper Kreisel)
- Volmestraße (Märkischer Ring bis Rathausstr.)
Internationale Klänge mit Farafi und Shisco Disco
25. Juli 2021Eine Melange aus afrikanischer, nahöstlicher und indischer Musik erwartet alle Musikbegeisterten bei dem Konzert mit Farafi und Shisco Disco im Rahmen des Sommerfestivals „Muschelsalat“ am Mittwoch, 28. Juli, um 19.30 Uhr in der Kampfbahn Boelerheide, Kapellenstraße 30. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Odyssee: Musik der Metropolen“.
Die beiden Musikerinnen des jungen Duos Farafi (Foto: Don Pedro) balancieren gemeinsam zwischen kraftvollen, rein percussiven Stücken und lyrischen Balladen, die sie aus einer geschickten Melange afrikanischer, nahöstlicher und indischer Tradition mit Blues und Popelementen schöpfen.
Joy Tyson spielt Cajon, marokkanische Krakebs und die Rahmentrommel, Darlini Singh Kaul die westafrikanische Ngoni. Ihr bewegendes Debütalbum „Calico Soul“ überzeugt zugleich durch Kraft und Verspieltheit ihrer kosmopolitischen Lieder.
Shisco Disco ist das musikalische Projekt von Moshe Zehavi (Gitarre und Gesang) und der Sängerin Joy Tyson von Farafi. Auch hier erstreckt sich die musikalische Bandbreite weltumspannend von Einflüssen aus dem Balkan, der Türkei und dem arabischen Raum bis zu Gnawa, Latin, Rock und Funk.
Begleitet und ergänzt von den unterschiedlichsten Musikern wie beispielsweise Oshan Mahony (The Turbans), Madhav Haridaris (Nadistan), Avi & Ahmed (Bukahara), Onkel (Ohrbooten, Aligatoah) faszinieren Shisco Disco durch ihre energetische Performance. Farafi und Shisco Disco versprechen eine neue, dynamische Show mit Raum für Improvisation und tanzbaren Sound – zuerst jede Band alleine und dann mit der vollen Kraft gemeinsam.
Die Reihe „Odyssee: Musik der Metropolen“ wird vom Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim, Bahnhof Langendreer in Bochum, der Pelmke in Hagen und dem Institut für Kulturarbeit in Recklinghausen in bewährter Kooperation mit „WDR Cosmo“ durchgeführt.
Das Kulturbüro der Stadt Hagen als Organisator hat die Veranstaltungen an die Pandemiebedingungen angepasst. Interessierte müssen online ein kostenfreies Ticket auf der Internetseite www.muschelsalat.hagen.de beziehen und dieses zusammen mit einem Lichtbildausweis ausgedruckt oder digital zur Veranstaltung mitbringen.
Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden gebeten, sich kurz vor den Terminen unbedingt auf der angegebenen Internetseite über weitere Zugangsvoraussetzungen zu informieren.
Corona in Hagen – Stand: 24.07., 0:00 Uhr
24. Juli 2021Soforthilfe für Betroffene des Hochwassers
24. Juli 2021Innerhalb weniger Tage hat sich der Betrag auf dem Spendenkonto der Stadt Hagen beinahe verdreifacht – der Gesamtspendenstand liegt damit aktuell bei rund 850.000 Euro. Ab Dienstag beginnt die Stadt mit der unbürokratischen und schnellen Auszahlung der Soforthilfe an betroffene Hagenerinnen und Hagener.
Stadt kontaktiert betroffene Haushalte
Die Soforthilfe durch die Stadt Hagen und das Land NRW soll Bürgerinnen und Bürger, die von existentieller Not betroffen sind, unmittelbar unterstützen. Sie dient als finanzielle Überbrückung zur Bewältigung der akuten Notlage und der Anschaffung von Haushaltsgegenständen.
Anhand einer Straßenübersicht hat die Stadt die vom Jahrhunderthochwasser betroffenen Häuser und Haushalte festgehalten. Diese erhalten durch Verteilung in den Stadtteilen am Montag, 26. Juli, ein Informationsblatt der Stadt Hagen, in dem alle wichtigen Informationen zur Auszahlung der Soforthilfe zusammengefasst sind.
Ab Dienstag, 27. Juli, können betroffene Personen die Soforthilfe beantragen. Der entsprechende Antrag ist auf der Internetseite der Stadt Hagen (Soforthilfe Stadt Hagen und Soforthilfe Land NRW) sowie in der Bezirksverwaltungsstelle Hohenlimburg, Freiheitstraße 3, und im Rathaus II, Berliner Platz 22, erhältlich.
Ausgefüllte Anträge auf Soforthilfe werden per E-Mail an soforthilfe@stadt-hagen.de entgegengenommen. An der jeweiligen Info-Theke der genannten Rathäuser erhalten Betroffene zwischen 8 und 16 Uhr außerdem weitere Informationen zu den Auszahlungsstellen.
Auszahlung in Form von Barschecks
Die Auszahlung des Spendengeldes findet ausschließlich in Form von Barschecks statt. Diese können direkt in den oben genannten Rathäusern abgeholt und bei der Sparkasse HagenHerdecke eingelöst werden.
Als Soforthilfe der Stadt Hagen werden auf Antrag für den Haushaltsvorstand 200 Euro und pro weiterem Haushaltsmitglied 100 Euro ausgezahlt. Als Landeshilfe wird pro Privathaushalt ein Sockelbetrag von 1500 Euro ausgezahlt, für jede weitere Person des Haushalts stehen zusätzlich 500 Euro bereit.
Insgesamt können an einen Haushalt maximal 3500 Euro ausgezahlt werden. Voraussetzung hierzu ist, dass der verursachte Versicherungsschaden, nach Abzug der Versicherungsleistung, höher als 5.000 Euro liegt.
Auf Wunsch kann die Landeshilfe auch auf das Konto überwiesen werden.
Spendenzahlungen weiterhin möglich
Die Stadt Hagen hat kurzfristig ein spezielles Sonderkonto mit der IBAN DE66 4505 0001 1000 2890 68 – Stadt Hagen (Spendenkonto Hochwasserhilfe) für Geldspenden zur Hilfe der Betroffenen der Flutkatastrophe eingerichtet. Sie bittet dringend darum, Geldspenden nur noch auf dieses Konto zu überweisen.
Alle Buchungen mit dem Betreff „Hochwasser Hagen“, die bis zum 31. Oktober 2021 an dieses Konto gezahlt werden, können unabhängig von der Höhe des Betrages mit einer Buchungsbestätigung (zum Beispiel einem Kontoauszug) im Rahmen der Steuererklärung als Spende geltend gemacht werden. Gleiches gilt für bereits erfolgte Spendenzahlungen für die Flutkatastrophe auf ein anderes städtisches Konto. Die Stadt Hagen muss in diesen Fällen keine Spendenbescheinigung ausstellen.
Hygiene bei Kontakt mit Schlamm beachten!
24. Juli 2021Nach dem Hochwasser in der vergangenen Woche ist nach wie vor davon auszugehen, dass der Schlamm auf den Straßen und zahlreichen privaten Grundstücken mit Krankheitserregern kontaminiert ist. Teilweise sind bereits Magen-Darm-Erkrankungen und Wundinfektionen im Zusammenhang mit dem Hochwasser und den Aufräumarbeiten in Hagen aufgetaucht.
Daher weist das Gesundheitsamt der Stadt Hagen darauf hin, dass Helferinnen und Helfer bei Reinigungs- und Aufräumarbeiten sowie bei Kontakt mit kontaminierten Gegenständen unbedingt Schutzkleidung wie Handschuhe und wasserabweisende Kleidung tragen sollten.
Vor dem Kontakt mit Lebensmitteln oder vor dem Rauchen sollten die Hände gründlich gewaschen werden. Lebensmittel, die in Kontakt mit dem Schlammwasser gekommen sind, dürfen nicht mehr verzehrt werden. Das gilt auch für im Garten angebautes Gemüse, das überschwemmt war.
Kleinere Verletzungen müssen desinfiziert werden, größere und tiefere Wunden sollten dringend einem Arzt vorgestellt werden. Außerdem ist auf einen aktuellen Tetanus-Schutz zu achten.
Ordnungsamt geht massiv vor
24. Juli 2021Illegale Müllablagerungen, Schrottsammler und Katastrophentouristen
Immer wieder behindern illegale Schrottsammler und Katastrophentouristen die Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser der vergangenen Woche. Aus diesem Grund hat sich das Ordnungsamt Hagen neu aufgestellt. „Es ist wirklich ein großes Ärgernis, was gerade in den stark vom Unwetter betroffenen Bereichen des Stadtgebietes passiert“, so Martin Echterling, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes. „Es treten vermehrt illegale Schrottsammler auf, welche aus dem Leid der Menschen noch Profit schlagen wollen. Außerdem stören sie die vielen tollen Helfer, seien es nun Privatpersonen oder Firmen, bei den so wichtigen Aufräumarbeiten.“
In den vergangenen Tagen wurden in den betroffenen Gebieten etliche illegale Schrottsammler überprüft. Hier wurde vor Ort beziehungsweise beim Hagener Entsorgungsbetrieb der gesammelte Schrott wieder ausgeladen. Des Weiteren wurden insgesamt zwölf Verwarngelder vor Ort erhoben und 37 Ordnungswidrigkeitenanzeigen geschrieben.
Anzeigen für Katastrophentourismus und illegalen Sperrmüll
Auch was den Katastrophentourismus angeht, macht die Ordnungsbehörde der Stadt Hagen unmissverständlich klar, dass sie ein solches Verhalten nicht duldet und mahnt eindringlich, dies zu unterlassen. Neben den Ordnungswidrigkeitenanzeigen wurden zudem Platzverweise für den Radius des Katastrophengebietes ausgesprochen und deutlich vermittelt, dass bei Zuwiderhandlung Zwangsmaßnahmen ergriffen werden.
Die kostenlose Sperrmüllabfuhr richtet sich ausschließlich an vom Unwetter betroffene Hagenerinnen und Hagener und dient nicht dazu, anderweitig anfallenden Sperrmüll kostenfrei entsorgen zu können. Wer Sperrmüll außerhalb der Hochwasserbereiche an die Straße stellt oder Sperrmüll in den betroffenen Bereichen dazustellt, entsorgt seinen Müll illegal. Auch dieses Verhalten wird durch die Ordnungsbehörde der Stadt Hagen geahndet.
Ordnungsamt stoppt Schrotthändler in der Haardtstraße
Bei einem illegalen Schrotthändler in der Haardtstraße hat es der Fahrer eines Sprinters besonders eilig gehabt, sich von der Örtlichkeit zu entfernen. Da die beiden anderen Insassen des Fahrzeuges keinen Führerschein vorweisen konnten, um selber die Rückfahrt anzutreten, haben die Kräfte des Ordnungsamtes den Wagen gesichert und die Schlüssel sichergestellt. Die beiden Insassen des Fahrzeuges mussten dann zu Fuß dem Platzverweis Folge leisten und Richtung Dortmund laufen.
Hinweise an Ordnungsamt und Polizei
„Leider können wir nicht alles verhindern und es ist häufig so, dass die Sammler und Touristen schnell wieder weg sind. Wir sind dennoch mit allen Kräften vor Ort und werden gegen diese Störungen alle verfügbaren Einsatzkräfte einsetzen“, so Martin Echterling. Hinweise betroffener Bürgerinnen und Bürger nehmen das Hagener Ordnungsamt sowie die Polizei Hagen entgegen.
Wochenendpause und danach…
24. Juli 2021Überschwemmung AllerWeltHaus: Christa Burghardt über den Fortgang der Aufräumarbeiten
Liebe Menschen rund ums AllerWeltHaus
und vor allem liebe Helferinnen und Helfer, Spenderinnen und Spender,
durch den gigantischen und unermüdlichen Einsatz von zusammengerechnet bestimmt 70 Helfer*innen haben wir in den letzten 10 Tagen so unendlich viel geschafft, dass am jetzigen Wochenende (24./25.7.) kein Großeinsatz nötig ist. Ganz lieben Dank für die bisherige großartige Hilfe.
Am darauf folgenden Wochenende (31.7. / 1.8.) ab 10.00 Uhr haben wir wieder einen Großeinsatz, weil dann ein oder mehrere Container vor dem Haus stehen.
Folgende Arbeiten stehen dann an:
Corona in Hagen – Stand: 23.07., 0:00 Uhr
23. Juli 2021„Als noch die Sonne schien …“
23. Juli 2021Laschet ging nach Flut-Warnung auf Reisen
Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet* gerät nach der Flutkatastrophe in NRW zunehmend in die Defensive – nicht nur aufgrund seiner kurzzeitigen Heiterkeit bei einem sehr ernsten Ortstermin*: Berichten zufolge war seine Landesregierung bereits frühzeitig über die Gefahren informiert. Dennoch ging der Wahlkämpfer auf Reisen. Einen zentralen Krisenstab gab es in dem Bundesland auch bis Montag nicht. (…)
Schmerzhaft genau werden indes auch Laschets Äußerungen zur Katastrophe unters Brennglas genommen. So hatte der Kanzleranwärter etwa vor Hilfskräften in Hagen deren Einsatz gelobt: „Als noch die Sonne schien und niemand erahnte, dass etwas passieren könnte“ sei dort bereits ein Krisenstab eingerichtet worden, erklärte Laschet. Allerdings lagen eben bereits seit Längerem Warnungen vor, wie auch der Deutsche Wetterdienst betont hatte. Die Deutung liegt nahe, dass Laschets Regierung für die Einrichtung solcher Vorkehrungen im ganzen Land hätte sorgen müssen.
Eine Reaktion wie in Hagen gab es allerdings selbst in Laschets Landesregierung nicht. „Die Krisenstäbe tagen rund um die Uhr“, hatte der Ministerpräsident am Sonntagabend bei einer Ansprache im WDR zwar erklärt. Tatsächlich hat seine Landesregierung bis Montag keinen solchen eingerichtet. (…)
Quelle: Merkur.de
Dazu ein Dossier:
Laschets Skandale – Das Ende des Teflon-Kandidaten
Seit seinem verunglückten Auftritt im Flutgebiet ist Armin Laschet so stark unter Druck wie noch nie in diesem Wahlkampf. Dabei ist seine Regierungszeit in NRW von Skandalen geprägt. Sie gingen nur spurlos an ihm vorüber – bislang.
Das Krisenmanagement in der Flut. Der Corona-Ausbruch bei Tönnies. Ein skandalumwittertes Umweltministerium. Die Räumung des Hambacher Forsts. Ein unbürokratischer Masken-Deal mit dem Partnerunternehmen seines Sohnes. Die Lockerungskampagne einer PR-Agentur. Ein gelöschter WDR-Beitrag. Gebrochene Wahlversprechen. (…)
Quelle: t-online.de
„De-Industrialisierung wird befeuert“
23. Juli 2021Flutkatastrophe: SIHK entwirft Horrorszenario und verlangt Geld
In Umweltfragen kennt der Mann sich aus. Ralf Stoffels ist geschäftsführender Gesellschafter der BIW Isolierstoffe GmbH in Ennepetal. Dem Unternehmen wurde die produktionsbedingte Freigabe von PCB nachgewiesen. PCB steht für Polychlorierte Biphenyle, die als umwelt- und gesundheitsschädlich gelten.
Gesundheitliche Risiken bestehen laut der Ennepetaler Amtsärztin Klinke-Rehbein vor allem für Kinder und Jugendliche. Für sie sowie für Frauen im gebärfähigen Alter sei die Teilnahme am sogenannten Humanbiomonitoring empfehlenswert. Im unmittelbaren Umfeld der Firma BIW angebautes Blattgemüse soll nicht gegessen werden.
Ralf Stoffels ist aber auch Präsident der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) und seit Januar diesen Jahres Präsident der IHK NRW. In dieser Funktion äußerte er sich jetzt zur Hochwasserkatastrophe und aufkommenden Überlegungen nach der Sinnhaftigkeit eines Wiederaufbaus in Überschwemmungsgebieten.
Aus Sicht der Unternehmen, so Stoffels, sei „es völlig unverständlich, dass jetzt Diskussionen im politischen Raum anlaufen, vom Hochwasser betroffene Gebäude und Unternehmensteile nicht wieder vollständig in Stand zu setzen“.
Zur Untermauerung bedient sich der Industriepräsident bei den Produktionsbedingungen vergangener Jahrhunderte: „Wer jetzt zu dem Urteil kommt, man habe zu nah am Wasser gebaut, verkennt die wirtschaftshistorische Entwicklung der Industrie im Märkischen Südwestfalen entlang der Wasserläufe.“
Dabei waren den von Hochwasserschäden betroffenen Unternehmen die Risiken durchaus bewusst, wie indirekt auch Stoffels einräumen musste: Da zahlreiche Industriebetriebe in Südwestfalen an Flüssen liegen, „konnten sich diese in der Vergangenheit häufig auch nicht gegen Hochwasser oder Elementarschäden versichern“.
Was also schon lange als deutliches Warnsignal im Raum stand, wurde nicht ernst genommen. Die Unternehmer und ihre Lobbyfunktionäre konnten sich immer schon sicher sein, dass im Zweifelsfall der Staat mit Steuergeldern einspringt.
So soll es nach Vorstellung der SIHK auch diesmal sein: „Die regionale Wirtschaft ist auf umfangreiche und unbürokratische wirtschaftliche Soforthilfen angewiesen – und die bisher genannten Summen von bis zu 400 Mio. Euro Soforthilfen scheinen nach meiner Einschätzung nicht ausreichend“, so äußerte sich SIHK-Präsident Ralf Stoffels fünf Tage nach dem Starkregen in und um Hagen.
Ja, das waren noch Zeiten, als die Wasserkraft im ausgehenden 18. Jahrhundert den Antriebsmotor der beginnenden Industrialisierung bildete. Lange her.
Funktionär Stoffels, der bereits als Horrorszenario „die De-Industrialisierung NRWs größter Industrieregion mit tausenden von Arbeitsplätzen maßgeblich befeuert“ sieht, kann sich die Zeugnisse dieser Zeit im Freilichtmuseum Hagen – Westfälisches Landesmuseum für Handwerk und Technik ansehen.
Ein Problem hätte Stoffels damals jedenfalls nicht gehabt: Mit PCB vergifteten Grünkohl im Umfeld seines Unternehmens in Ennepetal.
Corona in Hagen – Stand: 22.07., 0:00 Uhr
22. Juli 2021Überflutungsgefahr besteht weiterhin
22. Juli 2021Neue Niederschläge mit Gewittern in Hagen erwartet – 100.000 Tonnen Geröll in den Gewässern behindern Abfluss
Das Jahrhunderthochwasser, das Hagen in der vergangenen Woche getroffen hat, hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Die Folgen sind im gesamten Stadtgebiet sichtbar. Der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) rechnet bei zeitnahen Niederschlägen weiterhin mit einer Überflutungsgefahr der Gewässer.
An den Straßenrändern türmen sich meterhoch zerstörte Haushaltsgegenstände, Autowracks sowie Geröll, Schlamm und Treibgut. Gleiches gilt für viele der 270 Fluss- und Bachläufe in Hagen. Der Vorstand des WBH schätzt, dass rund 100.000 Tonnen Geröll, Schlamm und Baumstämme in diesen Gewässern liegen und somit Hindernisse für den Wasserlauf darstellen.
Um einen sicheren Wasserabfluss zu gewährleisten und ein erneutes Hochwasser zu verhindern, müssten diese umgehend beseitigt werden. Aufgrund der enormen Menge an Treibgut und sogenanntem Geschiebe rechnet der WBH mit mehreren Wochen bis hin zu Monaten, bis die normalen Abflussbedingungen wiederhergestellt sind. Solange ist von einer erhöhten Hochwassergefahr auch bei kleineren Niederschlägen auszugehen.
Um die Gewässer so schnell wie möglich wieder in ihren normalen Zustand zu versetzen, hat der Wirtschaftsbetrieb Hagen seine Arbeitszeiten ausgeweitet und wird durch Freiwillige sowie beauftragte Firmen unterstützt. Der Vorstand des WBH hofft, im Oktober die Arbeiten weitestgehend abgeschlossen zu haben, sodass von den Gewässern, auch bei höheren Wasserständen, keine Überflutungsgefahr mehr ausgeht.
Neuer Regen: Warnapp „NINA“ installieren
Am kommenden Samstag, 24. Juli, und Sonntag, 25. Juli, werden neue Niederschläge mit Gewittern in Hagen erwartet. Die Stadt Hagen bittet daher alle Bürgerinnen und Bürger, sich nach Möglichkeit die Warnapp „NINA“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) zu installieren, um rechtzeitig über Wetterwarnungen wie Hochwasser informiert zu werden.