Archive for Januar 2017

Bildungsministerium fördert Integration in Hagen

31. Januar 2017

Die Stadt Hagen bekommt ab dem 1. Februar für zwei Jahre fast 133.000 Euro, um geflüchteten Menschen bestmögliche Zugänge zu Bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu ermöglichen. Das erfuhr der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel aus dem Bundesbildungsministerium. Hagen hatte einen entsprechenden Antrag gestellt, der nun bewilligt wurde.

Wie Röspel weiter mitteilt, hatten sich fast alle Kreise und kreisfreien Städte um die Finanzierung beworben, mit der Koordinatoren bezahlt werden sollen. Ihre Kernaufgabe wird sein, die Vielzahl der kommunalen Bildungsakteure zu vernetzen sowie die Bildungsangebote und Bildungsbedarfe vor Ort aufeinander abzustimmen. „Besonders die zahlreichen ehrenamtlichen Initiativen sollen ganz gezielt mit eingebunden werden“, so Röspel.

Thema „Falschmeldungen“

31. Januar 2017

Die nächste Demokratiekonferenz mit dem Schwerpunkt „Falschmeldungen“ findet am Donnerstag, 2. Februar, zwischen 16 und 19 Uhr in der Volkshochschule Hagen, Wehringhauser Straße 38, statt. Interessierte sind herzlich eingeladen um den aktuellen Stand und die Ziele der Arbeit in der „Partnerschaft für Demokratie“ zu reflektieren und zu bestimmen.

Toleranz und Demokratie, Weltoffenheit und Gastfreundlichkeit wollen gelebt werden. Damit das möglich ist, muss es Anstöße, Ideen und Kreativität geben. Das will die Stadt Hagen in Zusammenarbeit mit dem Jugendring Hagen durch die Beteiligung am Bundesprogramm „Demokratie leben! – Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ erreichen. Hagen zählt zu den 234 Teilnehmerstädten, die bis 2019 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Fördergelder erhalten. Für 2017 stehen nun wieder Gelder für Projekte zur Verfügung, die beantragt werden können.

Die Konferenz startet mit dem Vortrag „Durchblick im Fälschungs-Dschungel“ des Journalisten Felix Huesmann. Der Trump-Wahlkampf hat den Begriff „Fake News“ in aller Munde gebracht. Auch in Deutschland sind bewusst verbreitete Falschmeldungen ein wachsendes Problem.

Der Vortrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Fälscher und Manipulatoren und erklärt deren politische Hintergründe. Außerdem zeigt der Vortrag Strategien auf, um Falschmeldungen zu entlarven und ihnen zu entgegnen.

Im Anschluss daran wird es unter anderem einen Überblick über das Bundesprogramm geben. Auch das Thema „Jugendbeteiligung“ spielt an diesem Nachmittag eine wichtige Rolle. Musikalisch begleitet wird die Konferenz vom „Diversity Ensemble“ rund um die Musikerin Maren Lueg. Das Catering übernimmt die Schülerfirma der Gustav-Heinemann-Schule.

Das Team des Jugendrings bittet um Anmeldung über elena-grell@jugendring-hagen.de. Das genaue Programm der Demokratiekonferenz gibt es unter www.jugendring-hagen.de.

Realismus als Herausforderung der Gegenwartsphilosophie

31. Januar 2017

Vortragsreihe forum philosophicum

02.02.2017 um 16:30 Uhr
Seminargebäude der FernUniversität, Universitätsstr. 33, 58097 Hagen, Räume 1 bis 3
Referentin: Inga Römer (Grenoble)

In den Debatten der Gegenwartsphilosophie sticht die Rede vom „Realismus“ besonders heraus. Obgleich die „Realisten“ immer zahlreicher zu werden scheinen, vertreten sie keineswegs denselben Realitätsbegriff. Vielmehr sind ihre Ansätze so heterogen, dass die Frage entsteht, weshalb sie sich überhaupt unter demselben Titel zusammenfinden. Neben einem gemeinsamen Gegner, dem sogenannten „Korrelationismus“, scheint es jedoch außerdem eine Reihe von nicht rein philosophischen Motiven zu geben, die die verschiedenen Autoren verbinden.

Der Vortrag fragt in einem ersten Teil danach, welche Motive es sein könnten, die dem „Realismus“ der Gegenwartsphilosophie zugrunde liegen und inwiefern diese erklären könnten, weshalb plötzlich nahezu jedermann „Realist“ sein zu wollen scheint. Der zweite Teil verlässt die Vogelperspektive und widmet sich der von den gegenwärtigen „Realisten“ formulierten Kritik am „Korrelationismus“.

Einer kritischen Diskussion der Korrelationismuskritik folgt eine Auseinandersetzung mit Kants differenziertem Realitätsbegriff, dessen Weiterentwicklungen in der zeitgenössischen Phänomenologie aufgezeigt werden.

Sonderkonzert „Great Britain“

31. Januar 2017

Am 3. Februar 2017 findet mit Beginn um 19.30 Uhr ein Sonderkonzert des Philharmonischen Orchesters Hagen in der Johanniskirche Hagen unter dem Titel „Great Britain“ statt, das ganz im Zeichen englischer Chormusik mit Orchester steht.

Das zentrale Stück ist die „Mass of the Children“ von John Rutter, die 2003 in der berühmten New Yorker Carnegie Hall uraufgeführt wurde. Rutter ist bekannt für seine eingängigen Melodien und populäre Harmonik, die auch hier für mitreißende Momente sorgen. Wie der Name schon sagt, gibt es in dieser Messe sowohl einen Kinder- als auch einen Erwachsenenchor, dazu Gesangssolisten und großes Orchester. Das Stück beschreibt aufbauend auf der Liturgie der Messe mit eingefügten Texten englischer Autoren den Rahmen eines Tages vom Aufwachen bis zum Einschlafen.

Mit Benjamin Brittens Lobpreis-Kantate „Rejoice in the Lamb“ steht ein weiteres großartiges Werk des 20. Jahrhunderts auf dem Programm wie auch die ebenso klangschönen wie elegischen „Five Variants of Dives and Lazarus“ über ein englisches Volkslied für Streicher und Harfe von Ralph Vaughan Williams.

Der philharmonische chorhagen singt zusammen mit dem Kinder- und Jugendchor des theaterhagen (Soli: Neele Jacobsen, Celina Igelhorst). Die weiteren Solisten sind Cristina Piccardi (Sopran), Kejia Xiong (Tenor) und Kenneth Mattice (Bariton), die Leitung hat Generalmusikdirektor Florian Ludwig.

Karten an der Theaterkasse, unter 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

Reparieren statt Wegwerfen

31. Januar 2017

Unter diesem Motto finden die ersten Reparaturtreffen im Repair-Café statt.

Die Wiederherstell-Bar in der Lange Str. 65 öffnet am Samstag, den 04.02.2017, ab 15 Uhr ihre Türen, um gemeinsam mit Ihnen ihre defekten Kleinelektrogeräte zu reparieren. Am Samstag, 18.02.2017 gibt es ab 17 Uhr außerdem eine Möglichkeit, um das Fahrrad fit für den Frühling zu machen.

Die Wiederherstell-Bar als regelmäßiger Treff öffnet jeden Mittwoch von 16 bis 19 Uhr und jeden Sonntag von 15 bis 18 Uhr (Feiertage ausgenommen). Die Nähgruppe aus alt mach schön, trifft sich ab sofort jeden Freitag ab 15 Uhr.

Konflikt mit dem Fürsten beschert schwierige Zeiten

31. Januar 2017

Die Daumenschrauben, die das Fürstenhaus dem Freundeskreis Schlossspiele für das Jahr 2018 angelegt hat, bereiten dem Verein Sorgen und Probleme. (…)

Quelle: wp.de

„Bürger machen ihre Zeitung selbst“

30. Januar 2017

Vor 40 Jahren versuchten Hagener, der örtlichen Monopolpresse etwas entgegenzusetzen: Das Hagener VolksBlatt. Zeit für einen Rückblick.

hvbkopfvon Bernhard Sander*

Hagen Mitte der 1970er Jahre. Der Ratssaal als kommunalpolitisches Zentrum lag noch im Herzen der Stadt (und nicht wie heute im Hinterhof), das Pressehaus nur wenige Meter entfernt in der Mittelstraße. Mittendrin, auf ziemlich genau der Hälfte der Strecke, floss im Tönnchen schon mittags das Pils in Strömen.

Beherrschendes Möbelstück des Lokals war ein langer Tresen; „Stehbierhalle“ war eine damals geläufige Gattungsbezeichnung für Einrichtungen dieser Art. Hier trafen die Protagonisten beider genannten Häuser aufeinander: die aus dem Rat und die von der Presse.

Beide Gruppen waren auf eine bestimmte Art und Weise aufeinander angewiesen. Die Einen mussten die damals noch existierenden beiden Lokalteile füllen, die Anderen wollten sich in den Blättern wiederfinden. Im Tönnchen diffundierten die Informationen durch den Tabakrauch von der einen zur anderen Seite und beide waren zufrieden. Das Spiel über Bande funktionierte schon damals recht gut.

Auf der Wehringhauser Lange Straße gab es (und gibt es noch immer) eine andere Lokalität, die, wie das Tönnchen, ebenfalls nach der Miniausgabe eines Gefäßes benannt war. Dort, im Fässchen, startete vor gut 40 Jahren der Versuch, der einvernehmlichen Gemengelage zwischen heimischer Presse und Politik etwas anderes entgegenzusetzen.

Im Hinterzimmer der Gaststätte traf sich regelmäßig eine Gruppe junger Hagener, um eine neue Art von Öffentlichkeit herzustellen. Es sollte ein Blatt „von unten“ werden, gemacht von Aktivisten, Bürgerinitiativen und „Bewegten“, die sich mit dem Kartell aus Rat- und Pressehaus nicht abfinden wollten; „Bürger machen ihre Zeitung selbst“ hieß das Motto.

Die erste Ausgabe dieses Mediums, einer Monatszeitung, erschien im November 1976. Das Hagener VolksBlatt war geboren.

Gegenöffentlichkeit

So lautete das Ziel des Hagener VolksBlatts (HVB). „Ca. 80 interessierte Bürger, Lehrlinge, Arbeiter, Schüler, Sozialarbeiter, Hausfrauen und Studenten“ wollten ein „Lokalblatt, das die Hagener Probleme beim Namen nennt … die Informationen bringen, die die Hagener Tagespresse verschweigt oder entstellt wiedergibt“. Sie wollten eine Zeitung von unten, „die da oben“ keilten schon bald hysterisch zurück und schlugen dabei über die Stränge.

Ein Trägerverein wurde bereits am 28.6.1976 gegründet. Die Gründer waren getrieben von der Sorge, dass es nach der Einstellung der Hasper Zeitung und dem Übergang der Westfälischen Rundschau in den  Konzern der WAZ „nicht mehr lange dauern wird, bis es in Hagen nur noch eine Tageszeitung geben wird“ (Selbstdarstellung Okt. 1976), ein Zustand der de facto heute eingetreten ist. Demensprechend bestimmte die Satzung als Vereinszweck die Förderung der „materiellen und personellen Voraussetzungen einer Unternehmerfreien Zeitung“. Die Null-Nummer nennt eine Auflage von 5000 Exemplaren.

Mitmach-Zeitung

Man wollte sich auf Initiativen stützen. Zu Anfang machten mit: Bürgerinitiative Oedeweg, Initiative Abenteuerspielplatz Loxbaum, Projekt Stadtentwicklung Haspe u.a. Die Schnittmenge zwischen Initiativen und Volksblatt waren Studierenden der Sozialarbeit aus dem Alten Holz. Das Abenteuer HVB wäre ohne ein spezifisches Umfeld der Nach-68er nicht denkbar.

Heute nahezu unvorstellbar waren die Arbeitsformen. Die Initiative traf sich jeden Dienstag im Hinterzimmer des Fässchen am Wilhelmsplatz bei Bier und Cola. Was nicht in der Vereinssatzung geregelt war: Die zufälligen Kollektive der Dienstagsrunden mit 10, 20 und mehr Teilnehmenden fungierten faktisch als Redaktion. Zum Selbstverständnis gehörte auch das Prinzip, dass Artikel nicht namentlich gekennzeichnet wurden. Nur die Kontaktadressen von Initiativen wurden veröffentlicht, markiert mit einem großen Punkt, der aufforderte: „Hier können Sie mitmachen“.

Da das Spektrum der Aktiven auch eine Reihe von Menschen umfasste, die arbeiteten oder den sogenannten zweiten Bildungsweg gegangen waren, konnte man auf deren handwerklichen Fähigkeiten zurückgreifen: Grafik mit Letraset, Texterfassung mit Schreibmaschine, Photographie usw. Der Vertrieb erfolgte im Handverkauf auf den Wochenmärkten und bald auch über eine wachsende Zahl von Kiosken, die keine Rücksicht auf die Konkurrenz für den WAZ-Konzern nehmen wollten.

Das Blatt hatte monatlich in der Regel acht Seiten. Das Volksblatt hatte von der ersten Nummer an immer eine (teure) Bildstrecke, z. B. schon in der ersten regulären Ausgabe über die Behinderung von Rollstuhlfahrern im öffentlichen Raum, dazu Stadtteil-Reportagen. Ebenso regelmäßig: Terminkalender. Fester Bestandteil war die Seite „Hagener Bürgerinitiativen stellen sich vor“, die ohne Zensur von diesen selbst gestaltet wurde. Die Macher legten großen Wert darauf, die Leserresonanz zu dokumentieren und forderten zum Dialog mit dem Dienstagskollektiv auf. Fast alle abgedruckten Leserbriefe waren voller Lob, empfanden das Blatt aber als zu lang, zu kompliziert geschrieben.

hvb-1Bilderbuchstart – Gegen die da oben

Die detailgenauen Berichte in der Nullnummer über die Pressekonzentration im WAZ-Konzern und Vorgänge bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) schlugen hohe Wellen. Die Auseinandersetzung mit so mächtigen Gegnern waren die Hagener nicht mehr gewohnt. Die völlig überzogenen persönlichen Reaktionen von WAZ-Geschäftsführer Grotkamp und dem AWO-Geschäftsführer sorgten für Auflage beim Volksblatt. Grotkamp ließ drei Rechtsanwaltsschreiben vom Stapel.

Das HVB beschrieb, wie der SPD-Landtagsabgeordnete Nolzen als Geschäftsführer der AWO versucht hatte, die Gründung eines ihm genehmen Betriebsrates in einer Teileinrichtung zu betreiben, um das gewählte Gremium zu verdrängen. Es gab u.a. ein ExtraBlatt am 15.12.76. Für zwei Betroffene wurde die Kündigung ausgesprochen, die später zurückgezogen wurden (Nr.3).

Die AWO-Auseinandersetzung war über andere Volksblätter bis nach Wuppertal, Köln, Dortmund, Münster und eben auch in die SPD-nahe Westfälische Rundschau gelangt. Innerhalb der SPD wurde Nolzens Abwehrkampf gegen Betriebsräte, „Kommunisten und Chaoten“ des HVB zunehmend peinlich und ein Antrag gegen Nolzen auf dem SPD-Unterbezirksparteitag gestellt. Den dokumentierte das Volksblatt umgehend ebenso sowie den Brief Nolzens an die Delegierten. In der Sache obsiegte die Belegschaft und damit das Volksblatt.

In einem anderen Fall wurde der verantwortliche „Stadtverbaurat“ Böhme bloßgestellt weil er die Dokumentation seines Auftritts (auf Kassette!) angriff und über die Gesetzeslage zur Pressefreiheit instruiert werden musste.

Das Hagener Volksblatt war einerseits stets den Fakten verpflichtet, aber es blieb dabei parteiisch und persönlich. Gegenüber mächtigen Interessengruppen und ihren Vertretern war die Lage des HVB und seiner Macher prekär. Es ging für das VolksBlatt geradezu existenziell um die Verteidigung der Presse- und Meinungsfreiheit.

Daher war man von Beginn an auf den Erhalt der Freiräume für die politische Linke bedacht und berichtete auch über Polizeiübergriffe: Auf einen Schüler, der das Polizeipräsidium fotografiert hatte, auf Demonstrationen türkischer Gruppen, dokumentierte die Aktionen gegen die Preiserhöhung bei der Hagener Straßenbahn.

Man kommentierte, wie in der WP /WR die Vorgänge um eine Ausstellung des DGB zur Militärdiktatur in Chile dargestellt wurden, wie der DGB der CDU-Kritik nachgibt und der CDU-Bundestagsabgeordnete Reddemann die WP instrumentalisiert, um Chiles Diktatoren reinzuwaschen.

Das Hagener VolksBlatt fühlte sich immer dem verbunden, was man später „die sozialen Bewegungen“ nennen sollte. Die Zeitung war ganz nah vor Ort:

Bürgerbeteiligung war ein Schlagwort der emanzipatorischen Bewegung, an dem die damals noch im Alten Holz residierenden angehenden Sozialarbeiter stark interessiert waren, die einen Teil der Aktivisten des Volksblatts stellten und z. B. hinter den vielfältigen Abenteuerspielplatz-Inis standen. Die geplante Umgestaltung Fleys und die Lenne-Umbettung, Projekte wie der drohende vierspurige Ausbau der Buscheystraße wurden behandelt und die betroffenen Einwohner kamen selbst zu Wort, ebenso wie bei Mieterproblemen. Kritik am Eilper Monster Hochstraße B54, Verkauf der Werkswohnungen Klöckner in Haspe, Umgestaltung Fley. „Wer spricht denn noch von Heimat“ hieß ein Film über Sanierung in Haspe.

Ein Schwerpunkt wurde die Umgestaltung der Innenstadt und die Schaffung der Fußgängerzone vom Rathaus, Kampstraße, Elberfelder Straße. Filz allenthalben: die von der IHK vorgeschlagenen Planer traten als Beteiligte in den Wettbewerben wieder auf. Man ist heute verblüfft über die Aktualität: „Zentrum des Einkaufs“, „Stadtkultur“, „qualifizierte Architekten“ klingelten die Stadtspitzen wie einige Jahrzehnte später. Mit dem Unterschied, dass die SPD und die Jusos damals noch Bürgerbefragungen in der Innenstadt organisierten.

hvb7Soziale Bewegung war aber auch der kritische Bezug auf die Organisationen der Arbeiterbewegung. Während die Rolle der Gewerkschaft ÖTV im AWO-Konflikt noch vorsichtig und zögerlich bewertet wurde, hatte man mit der Berufung des ÖTV-Geschäftsführers in den Aufsichtsrat der Straßenbahn-AG mit prognostischem Gespür bereits auf die kommenden Konflikte bei der Fahrpreiserhöhung hingewiesen.

Über Arbeitskämpfe beim Grotkamp-Druckhaus „Westdruck“ und die Repression gegen den Betriebsratsvorsitzenden Horst Wisotzki wurde im Volksblatt berichtet, während die Blätter der WAZ-Gruppe das Thema verschwiegen. Die lokalen Auswirkungen der Stahlkrise, Betriebsversammlungen, Stellungnahmen von Betriebsräten zur Fahrpreiserhöhung usw. waren Teil der laufenden Berichterstattung. Schon bei der Auseinandersetzung mit dem WAZ-Konzern wurden die betriebswirtschaftlichen Optimierungsmechanismen breit dargestellt (von wegen die Leser sind mit komplexen Zusammenhängen überfordert!).

HVB berichtete von Auseinandersetzungen des BR-Vorsitzenden der Hasper Hütte mit K-Gruppen. Denen „die Mitarbeiter dieser Zeitung distanziert gegenüber stehen, auch weil oft durch Selbstüberschätzung und dogmatisches Auftreten dieser Gruppe eine solidarischen Auseinandersetzung schwer gemacht wird“. Der Nachruf auf Paul Harig zeigt exemplarisch das politische Selbstverständnis, dass die Zeitung sich zur DKP (KPD) kritisch solidarisch aber distanziert positionierte.

So konnte man selbstbewusst Fazit ziehen: „Mit unserer Ausgabe zum 1. Mai haben wir zum ersten Mal eine Zeitung fast ganz ausverkauft, obwohl unser Versuch, mit dieser Ausgabe Probleme der Arbeitswelt anzusprechen, oft als zu unkonkret und oberflächlich kritisiert wurde, Dennoch freuen wir uns, dass sich ein Leserkreis herausgebildet hat, der der geistigen Diät von WP / WR überdrüssig ist und Informationen sucht, die helfen können, Problem und Missstände in Hagen zu beseitigen.“ („Lieber Leser …“  – Leserinnen gab es offenbar nicht).

Alternatives Ökotop

Am Hagener VolksBlatt lassen sich die Spuren der sozio-kulturellen Entwicklungen entziffern. Die sozial-geografische Verankerung des HVB blieb der Wilhelmsplatz.

So findet sich die Ankündigung der Eröffnung des Frauenzentrums Iserlohner Str. 19 und der Frauenkneipe mittwochs Bei Rainer. Es folgen in späteren Ausgaben ganze Seiten zur Lage berufstätiger Frauen, ungleicher Bezahlung usw. 1977 war erst das Recht geschaffen worden, dass Frauen ohne Einwilligung des Ehemanns eine Erwerbsarbeit aufnehmen konnten.

Die Kneipe Bei Rainer lebte von der Leserschaft und subventionierte ihrerseits das Blatt per Anzeige aus dem Bierumsatz. Rainer überwarf sich später mit diesem Teil seiner Kundschaft. Die Positionen von Rainer Ahrens und dem Frauenkollektiv wurden im HVB dokumentiert. Da diesem Widerstandsnest am Wilhelmsplatz die Nachtkonzession entzogen worden war, sah er sich gezwungen, seinen Ruhetag abzuschaffen, an dem die autonome Frauenkneipe Wirtschaft machte.

Ebenso berichtete das HVB über die Aktivitäten der lokalen alternativen Kulturszene (Folkclub, E.Roc). In einer Kleinanzeige wird zur Gründung eines Filmclubs aufgerufen, der dann endgültig 1977 an den Start ging mit durchaus politischem Programm.

An den Anzeigen lässt sich der Einzug der Alternativ-Kultur in die Stadt ablesen: „kollo“ verschenkt per Kleinanzeige Kefirpilze. Das intellektuelle Umfeld repräsentieren die Anzeigen von „das neueste“, Zuelch, Wagenbach, Trikont-Verlag. Dann folgten die Alternativökonomie, Druckereien, Achims Teelädchen, Folk-Boutique van Laak, La Mano (Kunsthandwerk). Während die Szene noch links tickte, eroberte die Marktwirtschaft die Szene. Einer der Vereinsgründer war jahrelang in der Buchhandlung Quadrux engagiert.

Atom- und andere Spaltpilze

Aufgrund der intensiven Befassung Einzelner mit der Kommunalpolitik wurde ein Landesentwicklungsplan im HVB bekannt gemacht, der sonst in den Gremien vergraben geblieben wäre, – mit einem möglichen Kernkraftwerk-Standort in Hagen-Halden. Danach wurde die Anti-Atom-Bewegung zum Dauerthema. Das Volksblatt mutierte nun auch zum organisierenden Akteur mit Filmabenden und Info-Veranstaltungen. Das Thema nahm immer breiteren Raum ein. Demoberichte aus Brokdorf, Kalkar, eine ganze Seite über den von französischen Polizisten zu Tode gebrachten  AKW-Gegner Vital Michalon führten immer weiter von Hagen weg. Aber dieser politische Aktivismus des Blattes, der „Spontis“ und des Spektrums, das zwei Jahre später die “Grünen“ gründen sollte, wurde bald zu einem Problem. Zweifelhafte „Selbsthilfetipps“ fürs Schwarzfahren führten zu internem Ärger. Seyfried-Karikaturen breiteten sich im Blatt aus, ganz solidarisch ohne Honorar-Tantiemen versteht sich.

Einige begannen weitere Projekte. Das nahm manpower aus der Zeitung, die jede Hand brauchte z.B. im Kneipenverkauf. Die z. T. Substanzen-befeuerte „Selbstverwirklichung“ kollidierte mit den Erfordernissen der professionellen Arbeit, politische Differenzen (lokaler Bezug – nationale Themen, Aktivismus oder Journalismus) spitzten sich zu. Der Elan stockte und versackte bei Rainer oder im Fässchen. Mit den entsprechenden Konsequenzen, die wiederum Produktion und Vertrieb belasteten.

Noch verteidigten Teile des Gründervereins den Anspruch des Blattes auf Seriosität und Parteilichkeit, doch der Streit mit den „Spontis“ intensivierte sich. Statt Gegenöffentlichkeit ging es einem Teil um „Selbstverwirklichung“ der Szene. „Ohnehin wächst uns die Arbeit mittlerweile über den Kopf“ (Nr. 3 Februar 1977) deutet man dem „lieben Leser“ bereits an, dass trotz des immensen Erfolges die internen Spannungen zunahmen.

Die angekündigte Doppelnummer erst am Ende des Sommers 77 „endlich nach großen Schwierigkeiten und langer Verzögerung vor“. Die „Urlaubszeit und interne Diskussionen“ werden als Grund angeführt. Die dem lieben Leser angekündigte Lösung sollte bestehen in der „Planung einer Wochenendtagung, auf der alle Meinungsverschiedenheiten und Zukunftsvorstellungen behandelt werden sollen“.

„Zum Preis: Das Volksblatt war stets auf 8 Seiten kalkuliert. Mit Müh und Not war es uns möglich, auch 10 Seiten für nur 50 Pfennig zu verkaufen. Da diese Ausgabe allerdings 12 Seiten stark ist, müssen wir zwei Groschen drauflegen“, versuchte man die finanziellen Schwierigkeiten und Unregelmäßigkeiten in der Kassenführung zu verdecken.

Die journalistische und technische Mitarbeit am Volksblatt blieb bis zum Schluss ehrenamtlich, da die wirtschaftliche Basis des Blattes prekär war und blieb. Spenden und Anzeigen blieben eine dankbar genommene Ergänzung, doch das Blatt musste sich aus dem Vertrieb tragen. Daher war der Handverkauf durch die Aktivisten in Kneipen, vor Schulen und auf Festen eine tragende Säule.

Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen war das Volksblatt-Geld in Subkultur-Projekte abgezweigt worden, so lief ein Gerücht. Vereinsmitbegründer Jörg Hoppe war im Juni 77 nach Sympathien für die Wiener Aktionisten-Kommune und in einer Männergruppe ausgestiegen. Er lancierte bald darauf die Musikszene um „Extrabreit“ und sollte einige Jahre später mit sexistischen Castings-Shows im Unterschichten-TV zu noch mehr Geld kommen. Sänger Kai Hawaii hockte ebenfalls im Fässchen beim VolksBlatt.

„Zusammenfassend lässt sich sagen, … dass es ein schwerer Fehler war, wichtige grundsätzliche Gespräche über Aufbau und Zielgruppe einer Alternativzeitung ständig zu verschleppen“. „In Juni war dann nämlich der Knall da: Mitarbeiter, die die Brocken hinwarfen, allgemeine Lustlosigkeit etc. Wir hoffen, dass wir jetzt über den toten Punkt hinweg sind. .. Mittlerweile ist der Volksblattverein über ein Jahr alt und das heißt, dass er die seit langer Zeit ausdauerndste und wichtigste kritisch-politische Initiative am Ort ist. Das ist für uns Verpflichtung …“

Das sollte sich als Selbsttäuschung erweisen. Die verbliebenen Macher scheiterten am Gegensatz von Selbstüberforderung und Selbstverwirklichungswunsch.

Rückblickend war das Hagener VolksBlatt trotz seines Scheiterns etwas, was im Business-Jargon „Inkubator“ (ein Wachstumsbeschleuniger) genannt wird. Sein positives Erbe als lokale Gegenöffentlichkeit trägt heute der Doppelwacholder weiter. Aber auch gute Ideen brauchen aktive Mitarbeit und materielle Ressourcen.

* Autor Bernhard Sander war Mitbegründer des Hagener VolksBlatts. Der Politikwissenschaftler ist heute Redakteur der marxistischen Zeitschrift Sozialismus und Mitglied des Wuppertaler Stadtrats für die Partei DIE LINKE.

Schwieriger Prozess um ein Vernichtungslager

30. Januar 2017

Damals war er ein junger Mann. Friedrich Grawert, Jahrgang 41, Jurist. Es war vor etwas mehr als 51 Jahren, als er die Anklageschrift zum ersten gelesen hat. Und die Erinnerung daran ist noch wach: „Das“, so sagt er noch heute, „war ein Horrortrip. Während meiner Schulzeit am Albrecht-Dürer-Gymnasium wurde dieser Aspekt der Deutschen Geschichte ja komplett ausgespart.“

Grawert las über die systematische Vernichtung von 150 000 Juden in Sobibor (heutiges Polen). Er las über Transporte, über das Lagerleben, über die Gaskammern. Er las über das exzessive, spontane und das lang geplante Töten von Menschen. Und er las über die Täter, die vor gut 50 Jahren am Landgericht Hagen verurteilt wurden. Bei einer Veranstaltung des Fachdienstes Museen, Wissenschaft und Archive der Stadt Hagen im Emil-Schumacher-Museum blickt er zurück. (…)

Quelle: wp.de

Agnes-Miegel-Straße in Haspe wird nicht umbenannt

29. Januar 2017

Die nach einer umstrittenen Literatin benannte Agnes-Miegel-Straße in der Kipper wird ihren Namen behalten. Das hat die Bezirksvertretung Haspe beschlossen. Dabei berufen sich die Politiker auf eine Umfrage unter den Anwohnern. (…)

Gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Rechtspopulismus sei es wichtig, sich mit der Geschichte intensiv auseinanderzusetzen, argumentierte Rolf Klinkert, der für Hagen Aktiv im Stadtrat sitzt, in der Bezirksvertretung. Dieser Rechtspopulismus sei von Hagen gar nicht weit entfernt. (…)

Thomas Huyeng argumentierte, man dürfe nicht jedem Eintrag auf Wikipedia glauben. Schließlich, so der Beigeordnete, der sich selbst als ausgesprochener Willy-Brandt-Kenner bezeichnete, habe sich der Altbundeskanzler mit Miegel getroffen. Wenn die Vorwürfe allesamt zuträfen, hätte er das nie getan. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Klinkerts Hagen-Aktiv-Kollegen in der BV Haspe haben beide für die Beibehaltung des Namens votiert, genauso die CDU-Fraktion. Bei der SPD gab es eine Enthaltung und fünf Stimmen für Agnes Miegel, beim Vertreter der UnLinken reichte es interessanter Weise auch nur zur Enthaltung. Als einziger stimmte der Vertreter der GRÜNEN gegen die Verlängerung des Ist-Zustands.

Dem Beigeordneten Huyeng ist zu Recht bereits die Zuständigkeit für Kultur entzogen worden. Jetzt will er Brandt-Kenner sein (?). Das Treffen des damaligen Berliner Bürgermeisters Brandt mit Miegel 1961 wird von der rechten Szene seitdem genüsslich ausgeschlachtet. Es wird in dem entsprechenden Wikipedia-Beitrag zu Miegel nicht erwähnt, weil es offensichtlich zu unbedeutend auf dem Wege zu einer Wahlkampfveranstaltung stattfand.

Wie auch immer – wenn dies das einzige Argument Huyengs pro Miegel ist, sollte er sich doch besser bedeckt halten.

Eltern erfolgreich: Gericht kippt Hagens Kita-Beiträge

29. Januar 2017

Die Kindergartenbeiträge in Hagen sind ungültig. Das Verwaltungsgericht Arnsberg hat der Klage des Hagener Ehepaars Tasli stattgegeben und die Satzung der Stadt mitsamt der Beitragstabelle für Kindertageseinrichtungen in Bausch und Bogen für nichtig erklärt. Sie sei „mangels wirksamer Rechtsgrundlage materiell rechtswidrig“, heißt es im Urteil der 9. Kammer des Verwaltungsgerichts. (…)

Quelle: wp.de

Altenhagen und das Drerup-Viertel

29. Januar 2017

Im Rahmen der Reihe „Hagen wörtlich“ laden die Stadtbücherei und die Volkshochschule Hagen am Dienstag, 31. Januar, ab 18 Uhr, in die Bücherei, Springe 1, zu einem Vortrag über das Stadtgebiet von der Altenhagener Brücke durch Altenhagen und das Drerup-Viertel ein.

Dieser Bereich der Stadt Hagen, der bis 1901 zu Eckesey gehörte, hat durch Krieg und Neuaufbau sein Aussehen stark verändert. Mit ausgesuchten Lichtbildern aus dem Foto-Archiv des Hagener Heimatbundes möchte Jens Bergmann Glanz und Elend, Entwicklung und Veränderungen der letzten 100 Jahre noch einmal lebendig werden lassen.

Der Eintritt beträgt 5 Euro. Informationen zur Anmeldung unter der Kursnummer 1003 erhalten Interessierte beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/2073622.

„Der Hungertot sitzt uns allen im Nacken“

28. Januar 2017

Brief eines von Nazis ermordeten Hageners im Bundestag verlesen

Am Jahrestag der Befreiung des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz gedachte gestern der Deutsche Bundestag der Opfer des Nationalsozialismus. In diesem Jahr stand die Gedenkstunde im Parlament im Zeichen der Erinnerung an die Opfer der sogenannten Euthanasie-Morde.

Nach einer Begrüßungsansprache von Bundestagspräsident Norbert Lammert las Sebastian Urbanski, Schauspieler mit Down-Syndrom am Berliner Theater RambaZamba, einen Brief des Hageners Ernst Putzki, der 1945 in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet wurde:

„Liebe Mutter!

Wir haben heute schon 4 Jahre Krieg und den 3.9.1943. Wir geben Nachrichten! Euer Brief kam am Sonntag d. 22.8. hier an. Die Stachelbeeren bekam ich nicht. Das angekündigte Paket erhielt ich erst gestern und wurde wahrscheinlich zu Fuß hierhin gebracht. Der Inhalt, 2 Pfund Äpfel u. eine faule matschige Masse von stinkenden [sic] Birnenmus[,] wurde mit heißhunger überfallen. Um eine Hand voll zu faulem Zeug rissen sich andere Todeskandidaten drum.

Meine Schilderungen aus Wunstorf wurden nicht geglaubt aber diese hier muß man glauben weil sich jeder von der Wahrheit überzeugen kann. Also: Nachdem ich an Paul 2, an Paula 1 Brief von Warstein schrieb, schickte ich Dir 6 Tage vor dem Transport die Nachricht von unserer Übersiedlung nach hier und bat noch um Deinen Besuch. Der Transport war am 26. Juli und ich bin Montag genau 6 Wochen hier.

Wir wurden nicht wegen der Flieger verlegt sondern damit man uns in dieser wenig bevölkerten Gegend unauffällig verhungern lassen kann. Von den Warsteinern, die mit mir auf diese Siechenstation kamen, leben nur noch wenige. Die Menschen magern hier zum Skelett ab und sterben wie die Fliegen. Wöchentlich sterben rund 30 Personen. Man beerdigt die hautüberzogenen Knochen ohne Sarg. Die Bilder aus Indien oder Rus[s]land von verhungerten Menschen, habe ich in Wirklichkeit um mich.

Die Kost besteht aus täglich 2 Scheiben Brot mit Marmelade, selten Margarine oder auch trocken. Mittags u. abends je ¾ Liter Wasser mit Kartoffelschnitzel u. holzigen Kohlabfällen. Die Menschen werden zu Tieren und essen alles was man eben von anderen kriegen kann so auch rohe Kartoffel und Runkel, ja wir wären noch anderer Dinge fähig zu essen wie die Gefangenen aus Rus[s]land[.]

Der Hungertot sitzt uns allen im Nacken, keiner weiß wer der Nächste ist. Früher ließ man in dieser Gegend die Leute schneller töten und in der Morgendämmerung zur Verbrennung fahren. Als man bei der Bevölkerung auf Widerstand traf, da ließ man uns einfach verhungern.

Wir leben in verkommenen Räumen ohne Radio, Zeitung und Bücher, ja, ohne irgend eine Beschäftigung. Wie sehne ich mich nach meiner Bastelei. Wir essen aus kaputtem Essgeschirr und sind in dünnen Lumpen gekleidet in denen ich schon mehr gefrohren [sic] habe wie einen ganzen Winter in Hagen. Vor 5 Wochen haben wir zuletzt gebadet und ob wir in diesem Jahre noch baden, wissen wir nicht. Alle 14 Tage gibt es ein reines Hemd u. Strümpfe. Das ist Sozialismus der Tat.

Euer Ernst“

Literaturhinweis:

Jochen Becker/Hermann Zabel (Hg.): Hagen unterm Hakenkreuz.
2. verbesserte Auflage. Hagen: Rainer Padligur Verlag, 1996

Darin auch weitere Informationen zum Schicksal Ernst Putzkis.
Inhaltsverzeichnis (pdf)

SPD übt Kritik an kostenlosen Konzertbussen

28. Januar 2017

Die kostenlosen Konzertbusse, die die Besucher der Sinfonie-Konzerte in der Stadthalle hin- und auch wieder in die Stadtteile zurückbringen, geraten in die Diskussion. Die SPD-Fraktion hat das Thema im Umwelt- und Verkehrsausschuss auf die Tagesordnung gebracht und im Rat der Stadt eine entsprechende Anfrage gestellt.

Dabei geht es im Wesentlichen um die Finanzierung der sechs Linien, die zu erheblichen Teilen aus der sogenannten Nahverkehrspauschale, über die die Stadt Hagen verfügen kann, erfolgt. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Ein plumper Versuch des SPD-Ratsmitglieds Werner König, gegen Kultur im Allgemeinen und gegen Theater und Orchester im Speziellen zu polemisieren. Es sind nicht nur diese beiden Einrichtungen, die unter den von der SPD-Fraktion mitbeschlossenen Kürzungsmaßnahmen zu leiden haben. Genauso betroffen sind Abendveranstaltungen der VHS, der Kulturzentren, die Abendkurse des Rahel-Varnhagen-Kollegs und vieles andere mehr.

Alles ist zu akzeptablen zeitlichen Bedingungen nur noch mit dem Auto erreichbar. Menschen ohne fahrbaren Untersatz, beispielsweise viele Ältere, werden praktisch ausgeschlossen, weil sie bis zu einer Stunde auf den nächsten Bus warten müssen oder zu später Stunde bei Dunkelheit erst noch einen Fußmarsch zur zentralen Abfahrt der Nachtexpresse an der Sparkasse unternehmen müssen.

Da ist es nur zu begrüßen, dass wenigstens Theater und Orchester einen Ersatz organisiert haben. Nicht zu begrüßen ist dagegen der von einer großen Mehrheit des Hagener Stadtrats – und eben auch von Königs SPD – seit Jahren vorangetriebene Abbau des Öffentlichen Nahverkehrs.

Ärgerlich ist weiterhin eine (wieder einmal) falsche Darstellung der zugrunde liegenden Zahlen. Die Gesamtsumme der auf die Stadt Hagen entfallenden Gelder beträgt laut ÖPNV-Pauschalen-Verordnung 1.386.513,69 Euro. Davon sind nach Gesetz mindestens 80 Prozent der Hagener Straßenbahn AG zuzuführen.

Die in dem Artikel erwähnten 8.264 Euro für die Konzertbusse machen also gerade einmal 0,6 Prozent des gesamten Förderbetrags aus. Diesen Kleckerbetrag möchte der „Genosse“ König bei einigen Rentnern „einsparen“, die sowieso schon unter der von seinen Parteifreunden (zusammen mit den GRÜNEN) exekutierten „Rentenreform“ mit Riester-Privatisierung zu leiden haben.

Der Schaumgeborene

27. Januar 2017

Eine kurze Bildanalyse

von Christoph Rösner

obotticelliDer Schaumgeborene mit einer allegorischen Darstellung seiner Unterstützer CDU, FDP und GRÜNE zu Füßen (Hagen aktiv gehört ja offiziell nicht dazu). Screenshot: Osthaus-Museum via Fakebook.

Zur Eröffnung der Ausstellung #Participate. MachDichKunst. im Osthaus-Museum am 21. Januar fanden sich viele Hagenerinnen und Hagener ein, um sich selbst zum Kunstwerk zu machen.

Das Junge Museum im Osthaus Museum stellt seine Ausstellung unter das Motto „Kunst zum Mitmachen“. Und viele machten mit. Unter ihnen auch unser Oberbürgermeister Erik O. Schulz.

Auch er nutzte einige der 24 interaktiven Exponate, um sich selbst zu inszenieren. Dass er sich vor den beiden Auftragskillern Jules Winnfield und Vincent Vega aus Pulp Fiction mit einer Bansky-Banane ablichten ließ, war ein durchaus witziger Einfall.

Was allerdings unseren OB geritten hat, sich als schaumgeborene Venus ins berühmte Bild von Sandro Botticelli hineinzubegeben, wird wohl sein Geheimnis bleiben.

Diesen Einfall könnte man getrost als Ausdruck kurzfristig galoppierender Hybris abtun, wenn da nicht zu Füßen unseres Volmegetauchten, drei Grazien – blond, brünett und dunkelhaarig – im auffällig knappen Cheerleaderfummel samt Winkepüschel vom Phönix Hagen Dance Team sich in Botticellis Jakobsmuschel aalten und ihn – man kennt das aus der Autowerbung – halbnackt und ihrer Haltung am Boden entsprechend – von unten nach oben anhimmelten.

Da hat der Muschelentstiegene wohl ein wenig danebengegriffen, ist doch diese Art der Bildsprache – zurecht – nicht nur in Feministinnenkreisen schon seit Längerem mehr als verpönt.

Und es darf gefragt werden, ob diese (Selbst)-Darstellung eines Oberbürgermeisters angemessen ist.

Nun wird der OB sicher entgegnen, dass ihm eine solche Assoziation völlig fremd und von ihm nicht beabsichtigt gewesen sei.

Doch wir wissen: ein Bild sagt mehr als tausend Worte, und die Psyche wählt oft verschlungene Pfade.

Und so kann es nicht verwundern, dass genau solche Assoziationen durch unser irritiertes Betrachterhirn flitzen, ob wir das wollen oder nicht.

Was sehen wir? Einen Mann im dunkelblauen Anzug, die rechte Hand in der Hosentasche, die linke hinter einem anhimmelnden Jungmädchengesicht wohl locker baumelnd. Der Mann steht aufrecht, blickt – nicht ganz selbstsicher – in Richtung Kamera, während sich zu seinen Füßen die drei Genannten räkeln und ihn mit wenig verhohlener, beinahe lüsterner Bewunderung anschauen.

Botticellis Venus symbolisiert trotz ihrer Nacktheit, nur wallend umflort von ihrem langen, roten Haar, nicht die körperliche, sondern die geistige Liebe. Und es ist gerade ihre keusche Pose, die sie für uns so anziehend macht.

Von zarter, keuscher Pose jedoch keine Spur. Hier inszeniert sich ein Amtsträger in Macherpose und Designeranzug, einzig umflort von drei blaugelben Bikiniperlen mit Winkelementen.

Hätte Erik O. Schulz sich stattdessen – beispielsweise – in Michelangelos Erschaffung des Adam begeben um sich nach der Unternehmerklatsche einige Tage zuvor eine ordentliche Portion Inspiration abzuholen, hätte man bewundernd konstatieren können: der Mann verfügt über das hohe Gut der Selbstironie, der Mann kann über sich selbst lachen, der Mann weiß, worum es geht.

Aber nein! Der Vierflüssegewaschene lässt Mädels in die Muschel kriechen!

Auch oder gerade ein ennepeumspülter Oberbürgermeister sollte sich der Macht des inszenierten Bildes bewusst sein und das Glatteis der Kunst nicht unterschätzen. Sonst kann es geschehen, dass der so Abgebildete vom Westwind Zephyr an unbekannte Gestade geblasen wird, wo die Flüsse fremd und auch alles andere abweisend und unvertraut ist.

Hurz!

„Finger in die Wunde gelegt“

27. Januar 2017

SPD-Fraktion zur Unternehmerkritik an OB und Verwaltung

Mit großer Sorge verfolgt die SPD-Ratsfaktion die derzeitige Diskussion über die Belastbarkeit der Umfrageergebnisse des Unternehmer Rates, die in den Werte- und Strategiekompass für unsere Stadt eingeflossen sind. Der Versuch, die hier engagierten Unternehmerpersönlichkeiten zu diskreditieren, ist unakzeptabel.

Die SPD-Fraktion hält ein solches Vorgehen in der Sache nicht für zielführend. Fakt ist, dass der Unternehmer Rat mit seiner Bestandsaufnahme den Finger in die Wunde gelegt und die tatsächlichen Probleme sehr deutlich herausgearbeitet hat. Das aufgeführte Spektrum deckt sich mit unseren eigenen Erkenntnissen aus der Ratsarbeit und aus vielen Gesprächen, die die Fraktionsmitglieder mit Bürgern, Unternehmern und Geschäftsleuten geführt haben.

In einer Stadt mit einer der höchsten Grundsteuer- und Gewerbesteuerhebesätzen müssen alle anderen Rahmenbedingungen optimal gestaltet werden. Heute schlägt das Pendel der falsch ausgerichteten Konsolidierung des städtischen Haushaltes immer stärker aus. Der damalige CDU-Oberbürgermeister Dehm hat zusammen mit seinem Stadtkämmerer Christoph Gerbersmann (CDU) als oberstes Ziel die Konsolidierung des Haushaltes proklamiert und mit der Rasenmäher Methode ohne Schwerpunktsetzung in allen Bereichen gleichermaßen gekürzt. Sein Nachfolger im Amt, Erik O. Schulz, hat diese Praxis konsequent fortgesetzt.

Anstatt expandierende und/oder ansiedlungswillige Unternehmen in der derzeitigen Niedrigzinsphase bei ihren Investitionen in Hagen aktiv zu unterstützen, baut die Verwaltung nach wie vor Stellen ab. Neben der HAGENagentur, die an vorderster Front Wirtschaftsförderung betreiben soll, wurden auch das Planungsamt, das Bauordnungsamt aber auch die Umweltbehörde personell ausgedünnt. Mit dem Ergebnis, dass Hagen absehbar kein qualifiziertes Angebot an Gewerbeflächen machen kann und die Bearbeitung von Bauanträgen unerträglich lange dauert. Dabei hat das Bauordnungsamt aktuell das ursprüngliche Konsolidierungsziel noch gar nicht erreicht.

Hier hat die Verwaltungsspitze ganz offensichtlich das Wohl der Unternehmen, die damit direkt verbundene Sicherung und Schaffung von neuen Arbeitsplätzen sowie die Möglichkeit, die Gewerbesteuereinnahmen zu erhöhen aus dem Auge verloren. Nunmehr kündigt der Technische Beigeordnete aber eine Verbesserung durch eine erneute „Umstrukturierung“ an. Da bislang jede Umstrukturierung zu weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einer höheren Arbeitsverdichtung geführt hat, ist der Glaube an eine tatsächliche Verbesserung geschwunden. Die SPD-Fraktion stellt sich darüber hinaus die Frage, wie bei einer fehlenden Personalentwicklungsplanung so schnell neue Mitarbeiter mit der notwendigen fachlichen Qualifikation gefunden werden sollen.

In dieser schwierigen Situation ist es aus Sicht der SPD-Fraktion ausdrücklich zu begrüßen, wenn Hagener Unternehmer eben nicht nur Missstände aufzeigen, sondern sich anschließend auch konstruktiv bei der Lösung von Problemen einbringen. Dieses Engagement ist unterstützenswert. Das sollte auch Oberbürgermeister Erik O. Schulz erkennen, dem die SPD-Fraktion eine lösungsorientierte Zusammenarbeit anbietet.

Zusammen – leben.sehen.lernen

27. Januar 2017

SchulKinoWochen NRW gestartet

Tragik-komische Dramen wie „Jakob der Lügner“, „Tschick“ und „Snowden“, aber auch der Animationsfilm „Findet Dorie“ stehen auf dem Stundenplan der zehnten SchulKinoWochen NRW, die vom 26. Januar bis 8. Februar laufen.

Die Initiative des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und des NRW-Schulministerium macht das Kino zum Lernort und ermöglicht Kindern Begegnungen mit Regisseuren, Schauspielern und Autoren.

110 Kinos landesweit beteiligen sich an den SchulKinoWochen, die unter dem Motto „Zusammen – leben.sehen.lernen“ einen Schwerpunkt auf die Themen Migration und Inklusion setzen.

In Hagen sind das Kino Babylon und der Cinestar dabei. Informationen gibt es auf der Homepage der SchulKinoWochen; das Programm des Kino Babylon hier (pdf), das Cinestar-Angebot hier (pdf).

70 Bewerber wollen Theater-Intendant werden

26. Januar 2017

Die Bewerbungsfrist für die Intendanz am Theater Hagen ab der Spielzeit 2017/2018 ist am Montag, den 23.1.2017, abgelaufen. Es sind über 70 Bewerbungen auf die seit Dezember 2016 laufende Ausschreibung eingegangen.

Der Aufsichtsrat wird sich in den kommenden Wochen intensiv mit der Auswahl und der Entscheidungsfindung beschäftigen. Dabei wird er vom Deutschen Bühnenverein und von externen Intendanten fachlich unterstützt.

Ziel ist es, möglichst bis zur Ratssitzung am 30.03.2017 das Auswahlverfahren abzuschließen und dem Rat zur Entscheidung vorlegen zu können.

Auch künftig verkaufsoffene Sonntage

26. Januar 2017

Die City-Gemeinschaft hält an den vier verkaufsoffenen Sonntagen fest. Allerdings sollen die Rahmenprogramme attraktiver gestaltet werden.

„Es reicht nicht aus, zu ,Hagen blüht auf’ eine Würstchenbude aufzustellen“, sagt Wladimir Tisch und spielt damit auf das Programm an, das jeden verkaufsoffenen Sonntag flankieren muss. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Daneben gab es bisher noch weitere verkaufsoffene Sonntage in Haspe und Hohenlimburg. Allen gemeinsam ist, dass ihnen offensichtlich die Rechtsgrundlage fehlt. Voraussetzung wäre laut Gesetz ein (traditioneller) Anlass, zu dem dann zusätzlich die Läden geöffnet werden. Hier ist es genau umgekehrt: Um die Ladenöffnung wird als Rechtfertigung ein Beiprogramm drapiert. Mehrere Verwaltungsgerichte haben bereits solche Veranstaltungen gekippt.

Begründung: Die Sonntagsruhe sei verfassungsrechtlich besonders geschützt. Ein besonderer Anlass für eine Sonntagsöffnung, wie es das NRW-Ladenöffnungsgesetz vorsehe, sei nicht gegeben. Die Einkaufslust der Kunden oder wirtschaftliche Interessen reichten dafür nicht aus.

Widerstand gegen Erweiterung der Drogenklinik im Deerth

26. Januar 2017

Der Widerstand in der Bevölkerung gegen die Erweiterung der Drogenklinik im Deerth ist gewaltig. Das wurde bei einer Bürgerversammlung deutlich. (…)

Quelle: wp.de

Arno Geiger: Der alte König in seinem Exil

25. Januar 2017

Lesung mit Musik im Theatercafé

Die nächste „Nachtcafé“-Veranstaltung am 27. Januar 2017 (22.30 Uhr) im Theatercafé steht unter dem Titel „Arno Geiger: Der alte König in seinem Exil“ und ist eine Lesung mit Musik.

Vater und Sohn. Einander fremd, entfremdet durch das Leben, entfremdet durch eine Krankheit, die den Vater immer weiter aus der Welt hinausführt. Arno Geigers Text über seinen an Alzheimer erkrankten Vater erzählt, wie dennoch beglückende Momente des Verstehens und der Nähe aufbrechen können. Zutiefst menschlich und damit immer am Rand der Komik angesiedelt, zeichnet der Sohn das Bild seines Vaters. Anfällig. Zerbrechlich. Vergänglich. Getrieben von der Sehnsucht nach Geborgenheit, nach einer Heimat. Wie zum Abschied blicken „Vier letzte Lieder“ von Richard Strauss auf das Dasein zurück, und die Musik wird zu einem neuen »Zuhause außerhalb der greifbaren Welt«.

Der Schauspieler und Regisseur Thomas Weber-Schallauer liest aus Arno Geigers Erfolgsroman. Die Dramaturgin Corinna Jarosch hat dem Protagonisten ein musikalisches Spiegelbild an die Seite gestellt. In Liedern von Richard Strauss und Alban Berg lässt die Sopranistin Mine Yücel, musikalisch am Klavier begleitet von Ana-Maria Dafova, tiefer in die menschliche Seele blicken.

Der Eintritt ist frei.

Endlich aufgewacht?

25. Januar 2017

Hagener Kommunalpolitiker entdecken plötzlich den Charakter der AfD

antrag-spd-linke-afdBriefkopf eines gemeinsamen Antrags von AfD u.a.

Auf einmal ist die Empörung groß. Lisa Radke, AfD-Funktionärin und Mitglied des Hagener Stadtrats, schwang beim Treffen der europäischen Rechtsausleger in Koblenz die Fahne – und die anderen Fraktionen wollen nicht mehr mit ihr spielen.

„Für die SPD-Ratsfraktion steht schon lange fest, dass die Hagener AfD ein Doppelspiel spielt“, zitierte die WPWR den Fraktionsvorsitzenden Claus Rudel. „Jetzt können aber auch die Hagener Bürger ganz deutlich mit ansehen, wie sich die AfD-Ratsfrau Lisa Radke entlarvt. Schwingt sie doch über den Köpfen von Europas rechten Populisten wie Petry, Le Pen und Wilders in Koblenz euphorisch die Fahne.“

„Das bewusst harmlose Auftreten der AfD im Hagener Rat konnte noch nie darüber hinwegtäuschen, welche radikale Geisteshaltung sich dahinter verbirgt“, sagt laut Einheitszeitung Jochen Riechel, Fraktionschef der GRÜNEN: „Frau Radke schwingt hier die Fahne für die Internationale derer, die die europäische Friedensordnung zerschlagen und die demokratische Entwicklung der Nachkriegszeit zurückdrehen wollen. Wer die AfD für eine Partei hält, mit der man unter den üblichen parlamentarischen Gepflogenheiten zusammenarbeiten kann, macht sich etwas vor.“

„Das ist typisch für die AfD: nach außen die bürgerliche Fassade zeigen, nach innen die Maske fallen lassen“, sagt nach Angaben ebenfalls der WPWR der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Röspel. „Es ist beschämend, dass jetzt mit Frau Radke ein Mitglied des Hagener Rates sich mit Rechtsextremisten wie Marine Le Pen und Geert Wilders fahnenschwingender Weise solidarisiert.“

So berechtigt die allgemeine Empörung des Weges kommt, so scheinheilig ist sie. Natürlich hat man in der Vergangenheit zusammengearbeitet. Man hat sogar gemeinsam Anträge gestellt, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre.

Auf die Schnelle waren drei Beispiele zu finden:

  • Ein Dringlichkeitsantrag zum Streik der Erzieherinnen, gestellt von SPD, Die Linke, AfD, Piraten/BfHo (Rat 7.5.2015)
  • Gemeinsamer Vorschlag von SPD, CDU, AfD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, FDP und Hagen AKTIV (BV Eilpe/Dahl 11.3.2015)
  • Interfraktionell abgestimmter Vorschlag zur Bildung einer Kommission (BV Mitte 2.9.2014)

BV Haspe: Sause unlimited

25. Januar 2017

Die „kleine Volkskammer“ gönnt sich was

Morgen wird in der Bezirksvertretung Haspe wieder Geld verteilt. Alle Beträge sind fein aufgelistet, mit einer Ausnahme: der Summe, die sich die Bezirksvertreter selbst zukommen lassen wollen.

Für die Abschlussveranstaltung einer Reinigungsaktion werden 800 Euro zur Verfügung gestellt, für die Bepflanzung von acht Beeten im Hasper Kreisel 1.500 Euro. Zusätzlich soll es weitere 3.500 Euro für eine Wechselbepflanzung geben. Immerhin 5.000 Euro sind für eine (!) Veranstaltung im Rahmen des sommerlichen Muschelsalats eingeplant.

Danach folgt schon die Selbstdarstellung. 800 Euro für Prospekte und 2.500 Euro für einen Bericht über die Arbeit der Bezirksvertretung Haspe. „Vor einigen Jahren hat die Bezirksvertretung Haspe bereits Erfahrungen mit Berichten über ihre Arbeit gesammelt. Es gab insgesamt ein sehr positives Echo“, formuliert es der Antrag aus der Rubrik „Tagesordnungspunkte des Bezirksbürgermeisters“.

Bis hierhin sind zu jedem Punkt Beträge aufgeführt, nicht so allerdings bei der verbleibenden letzten Zuwendung „Mittelbereitstellung für die Klausurtagung der Bezirksvertretung Haspe“. Dort heißt es lapidar: „Die Bezirksvertretung Haspe stellt aus ihren Mitteln für das laufende Haushaltsjahr den benötigten Betrag für das geplante Seminar 2017 zur Verfügung.“

Die Sprachregelung „benötigter Betrag“ lässt nach oben alle Wünsche offen. Geradezu kurios mutet die Begründung an: „Da seitens der Mitglieder der Bezirksvertretung Haspe Informationsbedarf und Bedarf des Informationsaustausches für diverse Sachthemen besteht, soll das Seminar auch 2017 wieder durchgeführt werden.“

So gewaltig, dass es einer Klausurtagung bedarf, um Blumenbeete zu bepflanzen, kann der „Informationsbedarf“ nun auch bei viel gutem Willen nicht sein. Schließlich sind sich die Bezirksvertreter im Regelfall einig, egal welcher politischen Gruppierung sie angehören. Ein bisschen so wie in der Volkskammer, dem Parlament der verblichenen DDR.

In den sechs Sitzungen des Jahres 2016 wurde mit zwei Ausnahmen alles einstimmig beschlossen. Gegenstimmen gab es bei einer Vorlage zur Schließung des Lennebads. Dafür ist die BV Haspe allerdings überhaupt nicht zuständig, da das Bad sich im Stadtbezirk Hohenlimburg befindet.

Die zweite Ausnahme im ansonsten einträchtigen Stimmverhalten betraf die Einrichtung von Behindertenparkplätzen im Hasper Kreisel. Dagegen stimmten in der Sitzung am 9. Juni 2016 ausgerechnet die „Sozial“demokraten des Hasper Bezirksfürsten Dietmar Thieser.

Und es handelte sich keinesfalls um ein Versehen. In der folgenden BV-Sitzung am 1. September kam es zur Wiedervorlage dieses Tagesordnungspunktes. Die „Argumente“ der Gegner der Behindertenparkplätze waren geradezu abenteuerlich.

So meinte SPD-Mann Mervelskemper, „dass vor allem die Einzelhändler im Hasper Kreisel auf jeden Parkplatz angewiesen sind, da hier vor allem Kurzzeitparker die Stellplätze nutzen um „mal kurz was zu erledigen“. Auf die Idee, dass auch Behinderte hier „mal kurz was zu erledigen“ hätten, kam der Spezialdemokrat offenbar nicht.

Ähnlich abstrus waren die Einwände seines Kollegen Stricker, der laut Sitzungsprotokoll ausführte, dass seiner Meinung nach ein ausgewiesener Behindertenparkplatz an der Stelle nur zu Ärger mit den Fußgängern führen würde, da diese den Gehweg während des Ein- und Aussteigens nicht problemlos nutzen könnten. Die täglichen Schrägparker scheinen den Mann dagegen nicht zu stören.

Die anschließende Abstimmung endete ausnahmsweise mit einer Niederlage für den Bezirksfürsten und sein Entourage. Aber drei BV-Mitglieder trauten sich wohl nicht, eine klare Haltung zugunsten der Behinderten einzunehmen und enthielten sich der Stimme: zwei von der CDU und der Vertreter der ach so „behindertenfreundlichen“ Unlinken.

„Klausurtagungen“, wie sie in Haspe inzwischen über eine langjährige Tradition verfügen, sind in den anderen Bezirksvertretungen weitgehend unbekannt. Lediglich die Bezirksvertretung Eilpe/Dahl hat 2007 einmalig eine solche Veranstaltung beschlossen. Damals ging es mit dem neuen Flächennutzungsplan um ein klares Thema und mit 400 Euro um einen begrenzten Betrag.

Bei dem jetzt anstehenden Beschluss zu einer „Klausurtagung“ der BV Haspe dürfte es um die Finanzierung einer besseren Sause gehen, eine Notwendigkeit ist aus der bisherigen Praxis der Hasper „kleinen Volkskammer“ jedenfalls nicht zu erkennen.

„Der Westen braucht eine neue Strategie“

24. Januar 2017

Vortragsreihe „Europäische Verfassungs­wissenschaften“

26.01.2017 um 17:00 Uhr
Seminargebäude der FernUniversität, Universitätsstr. 33, 58097 Hagen, Räume 1 und 2
Referent: Prof. Dr. Heinz Theisen

Der Vortrag „Selbstbegrenzung und Selbstbehauptung. Warum der Westen eine neue Strategie braucht“ von Prof. Dr. Heinz Theisen mit anschließender Diskussion stützt sich auf folgende Thesen:

Die westliche Politik, sich offensiv in die Angelegenheiten des Orients und der Ukraine einzumischen und umgekehrt in Europa auf schützende Grenzen gegenüber seinen Nachbarn zu verzichten, ist gescheitert. Sie hat zu einer doppelten Überdehnung nach außen und innen geführt.

Von den Interventionen in Afghanistan, im Irak und in Libyen bis zu Lockangeboten an die Ukraine hatte der Westen zu Destabilisierungen beigetragen, Flüchtlingsströme zu sich gelenkt, die Sicherheitspartnerschaft mit Russland ruiniert und den Kampf der Islamisten gegen den Westen angefeuert.

Diese Überdehnungen, Entgrenzungen und Verstrickungen machen eine neue Strategie der Selbstbegrenzung und Selbstbehauptung des Westens notwendig. Nach der Eindämmung des extremen Islamismus muss eine durch Grenzen bewehrte Koexistenz mit den anderen Kulturen aufgebaut werden. Die Selbstbegrenzung nach außen bedarf der Selbstbehauptung durch eine Wehrhaftigkeit der Demokratien nach innen.

Gerade angesichts wirtschaftlicher und technischer Verflechtungen werden politische Grenzen als Grundlage für eine steuernde Politik gebraucht.

Hagener Ratsfrau mit Europas Rechtspopulisten auf der Bühne

23. Januar 2017

Lisa Kristin Radke steht in Koblenz mit Rechtspopulisten wie Marine Le Pen auf der Bühne. Die Ratsfrau aus Hagen empfindet das als „Ehre“. (…)

Quelle: wp.de

Siehe dazu auch:

AfD-Radke – die verfolgte Unschuld

Obacht auf allen Bahnen – jetzt kommen die Schamanen!

23. Januar 2017

von Christoph Rösner

Da haben doch neulich Hagener Unternehmer unseren Oberbürgermeister Erik 0 – sorry – jetzt bin ich wieder auf meiner Tastatur ausgerutscht – Erik O. Schulz öffentlich an ihren Marterpfahl geheftet und ihm und seiner Verwaltung schlimme Dinge unterstellt.

Sie seien „nicht verbindlich, orientierungslos, zerstritten, arrogant, hätten keine Ziele, seien verkrustet und behäbig.“ Und auch, dass die Stadt keinem Leitbild folge und orientierungslos in der Verfolgung ihrer Ziele sei, wurde unterstellt. Und, was noch schwerer wiegt, Mike Fiebig von der Westfalenpost berichtete genüsslich über diese Klatsche.

Selbst ernannter Häuptling dieses versprengten Hagener Unternehmerstammes ist Winfried Bahn, seines Zeichens Brillenbauer, Unternehmensberater, Geschäftsführer der Optiker Gilde Servicegesellschaft mbH und, aufgemerkt, Schamane.

Wie jetzt, werdet Ihr fragen, liebe Doppelwacholderleserinnen und – leser, ein Schamane, mitten unter uns? Und so einer liest unserem OB die Leviten? Wie kann das sein?

Ganz einfach: Dieser Winfried Bahn ist „Gesellschafter von Unternehmen in Deutschland, die sich mit dem Human- Management beschäftigen. Er ist der Gründer des Internationalen Therapeutenzentrums in Hagen-Dahl und Mitglied im Convent des Internationalen Therapeutenzentrums.“

Und er hat, ganz im Sinne seiner eigenen Visionen von einer besseren Welt, u.a. „ein spezielles Medizinrad für Einzelpersonen, Firmen, Gruppen und Organisationen entwickelt. Es können Themen behandelt werden wie zum Beispiel: Familienkonflikte, Lebensabschnittsthemen, Krankheitsbilder, Persönlichkeitsentwicklung, Vergangenheitsbewältigung, Depressionsbilder, Nutzen von Erfolgspotenzialen für Personen und komplette Unternehmensprozesse/-entwicklungen bis hin zur Unternehmenskultur und -philosophie (Aktivieren von Power und Kreativitätspotenzialen).“ [Auszug aus der Website: http://www.medizinrad.com/der-referent-winfried-bahn/]

„Durch die Arbeit mit dem Medizinrad wird versucht, alle Beteiligten ganzheitlich zu fördern.“

Nun hat der Hagener Unternehmerrat, ganzheitlich angeführt von Häuptling Bahn, unserem OB und seiner Verwaltung  – wie gesagt – ordentlich die Leviten gelesen. Dass das mal nötig war, darf in keinem Fall bestritten werden, und Unternehmer denken nun mal zuallererst an ihr Unternehmen und ihre Profite. Das ist ihre Natur.

Die Frage ist nur, wie weit sind wir in Hagen eigentlich abgestiegen, dass inzwischen irgendwelche selbsternannte Heiler und Schamanen sich erdreisten, unsere Stadt, in der wahrlich viele Räder gedreht werden müssten, nur eben keine Medizinräder, in ihre Hand zu bekommen? Denn diesen Anschein hat es, verehrte Leserinnen und Leser. Gut. Vieles muss sich hier tatsächlich ändern. Das kann niemand bestreiten. Themen? Ohne Ende.

Aber sollen wir demnächst mit Höhlenmeditation zur Wintersonnenwende, völlig verräuchert und beduselt im links- oder rechtsdrehenden Medizinrad, mit schamanistisch erweitertem Bewusstsein das Grauen in dieser Stadt grinsend und tiefenentspannt mitverfolgen und uns stattdessen in die heilenden Hände des Winfried Bahn und seiner Mitheiler begeben? Ich weiß nicht …

Nicht, dass Erik O. Schulz in seiner Zerrüttung und Hilflosigkeit noch auf die Idee kommt, sich in die uralten Praktiken der Maya einweisen zu lassen, weil er einen anderen Ausweg nicht mehr findet. Deren blöder Kalender hat auch schon nicht gefunzt! Aber vielleicht existiert ja ein spezieller Maya-Kalender nur für Hagen, in dem der Untergang für das Jahr 2020 vorausgesagt wird?

2020, na? Blitzt da was auf? Kommunalwahl …na?

Es wäre nicht das erste Mal, dass merkwürdige Gestalten mit Sendungsbewusstsein sich aufmachen, das Ruder zu übernehmen.

Das sinkende Schiff Hagen braucht stattdessen gestandene Pragmatiker wie z. B. unseren allseits geschätzten Baudezernenten Thomas Grothe. Der lässt sich nicht reinräuchern in seine Amtsgeschäfte, der produziert selbst genug Qualm, mit dem er die Gehirne seiner Hagener vernebelt. Zitat, zu lesen in der WP vom 21.1.2017 zur Kritik an hunderten unbearbeiteten Bauanträgen in seinem Amt: „Unbearbeitete Anträge gibt es bei uns überhaupt nicht. Es stimmt, dass wir uns mit den Baubescheiden im Verzug befinden. Wir versuchen jetzt, den Rückstand aufzuholen.“

So macht man praktische Politik, und wir lassen dieses Zitat bei ein paar tiefen Zügen aus der Friedenspfeife meditativ auf uns wirken bis ins Jahr 2020.

Und vielleicht besinnt sich Erik O. derweil auf seine von Bad-News, übler Stimmung und fehlgeleiteten Visionen befleckten Amtsgeschäfte und packt die Sache noch mal neu an. Mit Verve, Mut und der Bereitschaft, auf seine Kritiker zuzugehen, damit wir in 2020 nicht zur Wintersonnenwende in irgendeiner Dahler Räucherhöhle aufwachen.

Skol!

Weitere Bauprojekte im öffentlichen Raum erforderlich

23. Januar 2017

4. Stadtteilkonferenz Wehringhausen am 21.1.2017

Rund 60 Wehringhauserinnen und Wehringhauser sind am Samstagnachmittag der Einladung des Quartiersmanagements gefolgt und haben sich auf den Weg ins Kultopia gemacht ‑ zur 4. Stadtteilkonferenz Wehringhausen.

Zunächst wurde Bilanz gezogen: Insgesamt 12 städtebauliche Projekte sind seit 2014 bereits unter breiter Beteiligung der Bewohner auf den Weg gebracht worden, darunter größere wie der Wilhelmsplatz, der Bodelschwinghplatz und die Freizeitanlage „Bohne“ genauso wie die Erneuerung von Spielplätzen.

Das vor über neun Jahren einmal eingeplante Gesamtbudget für investive Maßnahmen für die Soziale Stadt Wehringhausen ist damit bis auf eine Sicherheitsreserve weitestgehend aufgebraucht. Seit der Antragstellung im Jahre 2008 sind die Preise gestiegen, die Rahmenbedingen und Aufgaben im Stadtteil haben sich geändert, und neue, zu den Veränderungen passende Projektideen sind entstanden.

Ziel der Stadtteilkonferenz war festzustellen, welche weiteren baulichen Projekte wichtig sind, damit die „Soziale Stadt Wehringhausen“ zu einer nachhaltigen Stabilisierung des Stadtteils führt. Die zusätzlichen Projekte sollen dazu beitragen, dass die bisherigen Projekte ihre Wirkungen im Stadtteil vollständig entfalten können. Viele der auf der Konferenz diskutierten Ideen stammen aus den Masterplänen „Mobilität und Verkehr“ und „Freiraum“, die in 2015 durch Fachplaner unter Beteiligung der Wehringhauser Bewohnerinnen und Bewohner entstanden sind.

Drei Themen kristallisierten sich als wesentlich heraus:

Die meisten Stimmen erhielt die Aufweitung des Tunnels am Bodelschwingplatz hin zur Augustastraße. Durch die Ausbildung eines Atriums und einer Rampenanlage für mobilitätseingeschränkte Menschen würde der bestehende Angstraum abgebaut, und der neue Bodelschwinghplatz und die neue Freizeitanlage „Bohne“ würden auch für die Bewohner im oberen Wehringhausen attraktiv erreichbar sein.

Maßgabe dabei ist, dass die verkehrlichen Auswirkungen, die mit einer Unterbrechung der Augustastraße an dieser Stelle verbunden wären, geprüft werden. Für die zu erwartenden Mehrbelastungen in der Lange Straße und in der Buscheystraße müssten gleichzeitig mit der Tunnelaufweitung geeignete Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung ergriffen werden.

Als zweitwichtigster Punkt haben die Teilnehmer der Konferenz Maßnahmen favorisiert, die dazu beitragen, die Nord-Süd-Verbindung im Stadtteil verkehrlich zu verbessern.

Insbesondere Ältere und Mobilitätseingeschränkte haben praktisch keine Möglichkeit, die starken Steigungen durch geeignete öffentliche Transportsysteme zu meistern, um in der Lange Straße einzukaufen oder die neue Freizeitanlage „Bohne“ zu besuchen. Hierbei könnten z.B. Kleinbusse zum Einsatz kommen. Ansprechpartner hierfür wäre primär die Hagener Straßenbahn AG.

Als außergewöhnliche Idee zur Lösung des Problems fand sogar eine Seilbahn viele Fürsprecher, die vom unteren Wehringhausen bis zum Stadtwald reichen könnte und zudem ein touristisches Potenzial hätte. (Beispiel: Wuppertal)

Als drittwichtigstes Thema wurden sogenannte „Pocketparks“ genannt, die als kleine begrünte Inseln im Stadtteil die Aufenthaltsqualität in dem eng bebauten Stadtteil für viele Bewohnergruppen verbessern und insbesondere die Nord-Süd-Verbindung vom Stadtwald bis zur Freizeitanlage „Bohne“ stärken würden.

In den Diskussionen wurden nochmals betont, dass die Investition „in Steine“ allein den Stadtteil nicht stabilisieren kann. Hierzu müssen flankierend weiterhin soziale, kulturelle und bildungsbezogene Projekte zur Umsetzung kommen, um bestehenden Problemen in Wehringhausen zu begegnen und Chancen zu nutzen.

Auch das Thema „Wohnen“ wurde in seiner Bedeutung herausgehoben. Neben der Schaffung einer ausreichenden Menge an qualitätvollem bezahlbaren und barrierearmen Wohnraum braucht es weitere Anstrengungen zur Unterstützung der Vermieter, die es Ihnen möglich machen, Wohnungen auch mit höherer Qualität anzubieten, um über entsprechende Mieteinnahmen die Möglichkeit zu haben, die Gebäude insgesamt zu sanieren.

Über geeignete Marketingmaßnahmen sollen die vielen Potenziale von Wehringhausen besser vermarktet werden. Wehringhausen soll mit seinen gründerzeitlichen Wohngebäuden, seinen Einkaufsmöglichkeiten, seiner Künstlerszene und seiner kulturellen Vielfalt zusammen mit den vielen städtebaulichen Impulsen über die Soziale Stadt im Rahmen eines Image- und Marketingkonzepts als attraktiver Wohnstandort stärker ins Bewusstsein gerückt werden.

Die Entwicklung der Vartainsel zu einem innenstadtnahen Gewerbestandort wurde als weiteres Potenzial angesehen, Wehringhausen zu stärken. Sofern an diesem innstadt- und bahnhofsnahen Standort  Softwareentwickler o.ä. angesiedelt würden, böte sich mit Wehringhausen ein für viele Arbeitnehmer attraktiver Wohnstandort mit Flair, den man zu Fuß oder mit dem Rad erreichen kann. Die positiven Impulse für den Wehringhauser Wohnungsmarkt, für die ansässigen (und künftigen) Geschäfte und für die Bildungseinrichtungen liegen auf der Hand. Insgesamt würde dies zudem zu einer „guten sozialen Mischung“ im Stadtteil beitragen.

Die o.g. Themen, insbesondere „Mobilität“ und „Wohnungsmarkt“ werden in den nächsten Sitzungen des Lenkungskreises Wehringhausen weiter vertieft.

Verwaltung und Politik sind nun aufgerufen, die Chancen für Wehringhausen zu ergreifen, und weitere Mittel bereit zu stellen, um nicht auf halben Weg stehen zu bleiben. Fördermittel stehen beim Bund und beim Land in ausreichende Menge zur Verfügung, erforderlich sind 10 – 20 % Eigenmittel der Stadt.

Jetzt wird`s persönlich!

23. Januar 2017

Gernot Hassknecht im Hasper Hammer

Donnerstag, 26.01.2017 von 20:00 Uhr – 22:30 Uhr

Deutschlands beliebtester ZDF-Choleriker nach Horst Seehofer ist mit seiner geballten Kompetenz zurück! Aber nicht als sanftmütiger, zurückhaltender Entertainer. Nein, in seinem Solo-Programm nimmt er es stellvertretend für sein Publikum persönlich. Alles wird schriller und größer, persönlicher politischer und cholerischer.

WPWR verliert weiter an Auflage

22. Januar 2017

wpwr-auflagen-4-qurt-98-16Immer weiter bergab: Auflagenentwicklung der Hagener WPWR-Ausgaben, jeweils 4. Quartal. Datenquelle: ivw.

Auch im 4. Quartal 2016 setzte sich der anhaltende Rückgang der Verkaufszahlen der Hagener Ausgaben der Funke-Medien fort. Fanden im letzten Vierteljahr 2015 noch täglich durchschnittlich 26.054 Exemplare der Zeitungen einen Käufer, waren es im 4. Quartal 2016 nur noch 24.727, ein Rückgang um 5,09 Prozent.

Die Druckauflage sank sogar um 7,43 Prozent. So meldet es die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (ivw) in ihrer aktuellen Mitteilung zu den Auflagezahlen deutscher Printmedien.

Mit dem Auflagenrückgang geht natürlich auch ein weiterer Verlust an Bedeutung einher, der nicht durch die Online-Präsenz aufgefangen wird. Letztere zeichnet sich u.a. durch Unvollständigkeit und ein mangelhaftes Archiv aus. Artikel verschwinden teilweise schon nach einem Tag von der Bildfläche und sind auch mithilfe der internen Suchfunktion nicht unbedingt leicht zu finden.

Im Fachbereich für Bauordnung stapeln sich die Anträge

22. Januar 2017

45 Bauanträge sind noch nicht beschieden. Doch Baudezernent Grothe wehrt sich gegen den Vorwurf, in der Verwaltung werde behäbig gearbeitet. (…)

Immerhin habe der Fachbereich 18,9 Prozent an Geld und Personal abspecken müssen. Aktuell seien zwei Bauingenieure in den Ruhestand gegangen und nicht ersetzt worden, darunter der einzige Prüfstatiker des Hauses, so dass die vorgeschriebenen statischen Bauentwürfe, Berechnungen und Konzepte nun an öffentlich bestellte Büros vergeben werden müssten. Zwar seien andererseits zwei Techniker eingestellt worden, doch diese dürften im Gegensatz zu den Ingenieuren nur Kontrollfunktionen ausüben, jedoch keine Baugenehmigungen erteilen. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Wie vieles andere verläuft auch der Stellenabbau offensichtlich völlig planlos.

Fundsachen: Pfusch und Fakes

22. Januar 2017

Drei Merkwürdigkeiten aus der vergangenen Woche

1. Das ist der Hammer

lutherhammerMartin Luther wird allgemein als „sprachgewaltig“ beschrieben. Hinter diesem hohen Anspruch bleiben die Hagener Evangelen mit ihrer Plakatkampagne zum 500. Jahrestag der Reformation unter dem Titel „Das ist der Hammer“ dann doch leicht zurück. Über „Gesch-mack“ läßt sich eben nicht streiten, es ist und bleibt ein Fehler.

2. Yvonne Hinz erklärt

„Der Begriff Artothek setzt sich aus ars/artis = die Kunst (griechisch) und theke = der Ort zusammen.“ (Yvonne Hinz in der WPWR)

Da liegt die WPWR-Redakteuse gleich zweimal daneben: „ars“ ist lateinisch und nicht griechisch; „theke“ (θήκη) bedeutet nicht „Ort“, sondern „Kiste“ oder „Behältnis“.

3. Aus Raider wurde Twix

prentzelIn einer Pressemitteilung der Hagener Polizei mutierte der Vorname des ehemaligen Bürgermeisters Prentzel (Amtszeit: 1876 – 1900. Foto: Stadt Hagen) von „August“ zu „Wilhelm“. Und alle schrieben ab: die Funke-Medien WPWR, Radio Hagen und Stadtanzeiger/Lokalkompass und auch das Online-Medium tv58. Nur der Wochenkurier bemerkte den Fehler und machte aus dem falschen „Wilhelm“ wieder den richtigen „August“ Prentzel.

Hagenerin zieht Klage gegen Finanzamt zurück

21. Januar 2017

Friedensaktivistin wollte mit ihrer aussichtslosen Klage die Öffentlichkeit erreichen – das ist ihr gelungen. Sie bedankt sich beim Richter. (…)

Gertrud Nehls klagte vor dem Finanzgericht Münster. Gestern traf man sich in dem Justizgebäude in der Münsteraner Innenstadt. Am Ende nahm die „Friedensstreiterin“, wie sich die 77 Jahre alte Hagenerin selbst nennt, nach dem Hinweis des Gerichts auf die geringen Erfolgsaussichten ihre Klage zurück. Und war trotzdem glücklich. „Ich konnte meine Argumentation ausführlich darstellen.“ (…)

Quelle: wp.de

Was tun gegen Hass und Hetze?

21. Januar 2017

Röspel ruft zur Teilnahme am Otto-Wels-Preis auf

Populistische Strömungen, gezielte Falschmeldungen, die Verbreitung von Hass und Hetze in den sozialen Netzwerken – Phänomene unserer Zeit, die zunehmend das gesellschaftliche Miteinander beeinflussen.

„Deshalb hat die SPD-Bundestagsfraktion den ,Otto-Wels-Preis für Demokratie‘ in diesem Jahr zum Thema ,Miteinander statt Ausgrenzung‘ ausgeschrieben“, sagt der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel und fordert junge Menschen zwischen 16 und 20 Jahren aus seinem Wahlkreis (Hagen und EN-Süd) auf, sich mit einem kreativen Beitrag daran zu beteiligen.

Drei Wettbewerbsaufgaben stehen zur Auswahl. Die Jugendlichen können beispielsweise eine Kampagne gegen Hass und Hetze in den sozialen Netzwerken entwerfen oder sich mit der Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus auseinandersetzen. Dabei sind unterschiedliche Darstellungsformen wie Reden, Grafiken oder Videos möglich.

„Die Gewinnerinnen und Gewinner laden wir im März zur Preisverleihung nach Berlin ein“, kündigt René Röspel an. Für die drei besten Arbeiten winken attraktive Preise.

Ausschreibung und Teilnahmeformular sind unter www.spdfraktion.de/ottowelspreis abrufbar. Einsendeschluss ist der 1. März.

Die SPD-Bundestagsfraktion verleiht 2017 zum fünften Mal den „Otto-Wels-Preis für Demokratie“. Anliegen dieses Preises ist es, die Erinnerung an die Schrecken der Nazi-Herrschaft wachzuhalten und das gesellschaftliche Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Grundlagen unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie des friedlichen Zusammenlebens immer wieder erneuert und gefestigt werden müssen.

Im Jahr 1933 begründete der damalige SPD-Parteivorsitzende Otto Wels in einer mutigen Rede vor dem Deutschen Reichstag die Ablehnung des so genannten Ermächtigungsgesetzes der Nationalsozialisten durch die sozialdemokratische Reichstagsfraktion. Mit dem Gesetz entmachtete Hitler damals das Parlament und hebelte die Demokratie in Deutschland aus. Die sozialdemokratische Fraktion stimmte als einzige gegen das Gesetz.

Rating-Agenturen in Zeiten globaler Finanzkrisen

21. Januar 2017

Vortragsreihe Kolloquien des Instituts für Soziologie

25.01.2017 um 16:00 Uhr
FernUniversität, KSW-Gebäude, Universitätsstr. 33, 58097 Hagen, Raum B 0.025
Referent: Dr. Thomas Matys

Das Habil.-Projekt geht kritisch-organisationssoziologisch von der zentralen These aus, dass Rating-Agenturen ein doppelter Herrschaftscharakter zukommt:

a) Rating-Agenturen, als Organisationen (im Plural), sind im Rahmen eines globalen Finanz-Settings maßgeblich dafür verantwortlich, Handlungen zwischen Menschen, anderen Organisationen – u. U. sogar Staaten – zu produzieren und zu konfigurieren. Dies können sie nur deshalb so tun, weil sie zu Orten der Bündelung von ökonomischen und macht-politischen Ressourcen geworden sind;

b) Nicht nur die Rating-Prozesse selbst, sondern auch andere „Handlungen“ der Rating-Agenturen verlaufen im Modus Organisation (im Singular, als „Form“): Hiermit ist die spezifische Art und Weise gemeint, vermittels derer Herrschafts-Praktiken innerhalb der globalen Finanzwelt produziert und reproduziert werden, die alternative Formen sozialer Interaktion marginalisieren, wie selbstverständlich ersetzen oder sogar verdrängen.

Weitere Informationen: FernUni

Begegnung mit dem Holocaust

20. Januar 2017

Der Hagener Sobibor-Prozess
25.01.2017, 18:00 Uhr, Emil-Schumacher-Museum

Vor 50 Jahren ergingen am Hagener Landgericht gegen ehemalige SS-Männer aus dem Vernichtungslager Sobibor die Urteile. Das Lager diente einem einzigen Zweck: der Ermordung von möglichst vielen Juden. Etwa 250.000 Menschen fanden in Sobibor den Tod.

Der Prozess konfrontierte die Stadt mit der Shoah. Doch die Wahrnehmung war in Hagen selber nur gering. Heute gilt der Sobibor-Prozess als einer der wichtigsten Strafprozesse zur Aufarbeitung des Holocaust.

Friedrich Grawert ist einer der wenigen Zeitzeugen des Prozesses. Nach seinem Studium in Bonn, München und Köln absolvierte er sein Referendariat in Hagen. 1964 trat er in die Rechtsanwaltskanzlei seines Vaters ein. Aus der Perspektive eines jungen Rechtsanwalts erlebte er den gesamten Prozess, die Angeklagten und die Zeugen.

Im Gespräch mit den Historikern Dr. Ralf Blank und Thomas Walter berichtet Friedrich Grawert über seine Wahrnehmungen und Erfahrungen. Gleichzeitig werden auch verschiedene Aspekte der juristischen Bewältigung des Nationalsozialismus nach 1945 in Hagen und in der Bundesrepublik erörtert.

Eintritt € 5,-

Siehe auch:

Rückblende: Der Sobibor-Prozess 1965

Die Architektur der nationalsozialistischen Vernichtungslager am Beispiel von Sobibór

Ringen um die Lohmann-Nachfolge

20. Januar 2017

Für den Stadtbezirk Hagen-Mitte muss ein neuer Bezirksbürgermeister gefunden werden. Ralf Quardt von der CDU wird als Favorit gehandelt. (…)

Quelle: wp.de

Abbau von weißen Flecken

20. Januar 2017

Das Internet in Berchum-Tiefendorf

Die SPD Berchum und Hohenlimburg laden am Montag, den 23.1.2017 zu einem Pressegespräch in das Café Kännchen (Dorfplatz 5 ,58119 Hagen) um 15:00 Uhr recht herzlich ein.

Hintergrund des Gespräches ist der von der SPD Fraktion in der Bezirksvertretung Hohenlimburg gestellte Antrag “Internet in Tiefendorf – Abbau von weißen Flecken“:

Die Stadtverwaltung wird aufgefordert die entsprechenden Fördergelder für Tiefendorf nunmehr ohne jede weitere Verzögerung bis zum Stichtag 28.02.2017 zu beantragen.

Noch immer ist der Ortsteil Tiefendorf nicht bzw. nicht ausreichend ans Breitbandnetz angebunden. Zwar verfügt dort jeder Haushalt über einen Zugang per Kupferkabel zum Telefonnetz der Deutschen Telekom, aufgrund des bisher immer noch nicht erfolgten Modernisierung der Kabelverzweiger (KVz) seitens der Deutschen Telekom ist ein Zugang zum Internet nicht ausreichend und ab Einmündung Sauer Egge bis zur Einmündung B236 bis heute gar nicht möglich.

Nach den Informationen der Telekom ist ein Ausbau nur im Rahmen von Förderungen seitens des Landes wirtschaftlich machbar. Mit Hilfe von zwei Petitionen beim Landtag von NRW wurde die Bereitstellung von Fördergelder des Landes NRW für Tiefendorf bereits erreicht.

Leider wurden diese Fördergelder bisher von der Stadtverwaltung nicht beantragt/abgerufen. Mehrere Fristen sind hier in der Vergangenheit fruchtlos verstrichen. Am 28.02.2017 läuft die nächste und vermutlich auch letzte Frist zur Beantragung der Fördermittel in dieser Legislaturperiode ab.

Wolfgang Jörg (MdL) wird als Ansprechpartner ebenfalls vor Ort sein.

Wolfgang Jörg (SPD) ist schon voll im Wahlkampfmodus

20. Januar 2017

Mit Wolfgang Jörg an der Spitze zieht die Hagener SPD in den NRW-Wahlkampf. Er will sein Mandat gegen Herausforderer Helmut Diegel verteidigen. (…)

Quelle: wp.de

„Gen Osten”

19. Januar 2017

Fünftes Sinfoniekonzert des philharmonischen orchesterhagen

daniel müller schottCellist Daniel Müller-Schott genießt unübersehbar die „Waldesruhe“. Foto: Uwe Arens

Im fünften Sinfoniekonzert des Philharmonischen Orchester Hagen am 24. Januar 2017 (20 Uhr, Stadthalle Hagen) ist einer der besten Cellisten unserer Zeit zu erleben. Daniel Müller-Schott, mehrfach preisgekrönt und ständiger Gast der bedeutendsten Orchester weltweit, spielt in Hagen gleich zwei Werke von Antonin Dvorák, darunter dessen berühmtes Cellokonzert.

Es gilt vielen mit seiner Verbindung aus großer Virtuosität und Anklängen an tschechische Volksmusik als das Cellokonzert überhaupt. Mehr noch als in diesem Konzert, das auf einer Tournee in den USA entstanden ist, verarbeitete Dvorák die Liebe zu seiner Heimat in der „Waldesruhe“. Ursprünglich nur für Klavier geschrieben, bearbeitete der Komponist sein Werk für Cello und Klavier. Diese Fassung war dann so beliebt, dass er noch eine weitere mit Orchester vorlegte, die hier erklingt und die Zuhörer in eine Naturidylle entführen wird.

In der „Steppenskizze aus Mittelasien“ beschreibt Alexander Borodin den Zug einer Karawane durch die endlose Weite der östlichen Steppe, die sich Russland damals frisch einverleibt hatte. Orientalische und russische Weisen erklingen und verbinden sich auf wundersame Weise, als würden sie bei aller Gegensätzlichkeit doch zusammen gehören.

Ein wilder Hexensabbat findet in Modest Mussorgskis „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ statt. In lodernden Orchesterfarben reden, tanzen und lachen sie, bis ihr großer Meister Satan selbst erscheint und sich huldigen lässt. Ähnlich wie beim deutschen Blocksberg im Harz gibt es auch in Russland Erzählungen über die alljährlichen Hexenversammlungen auf einem hohen Berggipfel, die Mussorgski als Inspiration gedient haben. Ein feurig-russischer Klangzauber, der seinesgleichen sucht!

Die musikalische Leitung hat der Osnabrücker Generalmusikdirektor Andreas Hotz.

Daniel Müller-Schott kommt nach dem Ende des Sinfoniekonzertes zum CD-Verkaufsstand im oberen Foyer der Stadthalle zum signieren.

Beule am Kopf

19. Januar 2017

Geklaute Büste von August Prentzel wieder da

bueste-prentzelBuntmetalldiebe schlugen im November des letzten Jahres auf dem Rembergfriedhof zu und trieben dort ihr Unwesen. Sie stahlen neben mehreren Metallvasen und Grablampen auch eine über 100 Jahre alte Büste (Foto: Polizei) des ehemaligen Bürgermeisters August Prentzel (und nicht Wilhelm, wie in verschiedenen Medien zu lesen ist).

Die Berichterstattung der Hagener Presse über den Diebstahl fiel dem in Hagen wohnenden Geschäftsführer eines metallverarbeitenden Betriebs in Iserlohn auf. Zwei Iserlohner im Alter von 38 und 46 Jahren haben ihm kurz nach der Tat die Beute, die insgesamt über 200 Kilogramm schwer war, für rund 300 Euro zur Einschmelzung verkauft.

Der aufmerksame Mann informierte die Polizei und übergab das Diebesgut den Beamten. Kriminalpolizeiliche Ermittlungen führten letztlich zu den Tatverdächtigen. Gegen die Männer ermittelt nun die Kriminalpolizei.

Die Büste von August Prentzel, die leider eine deutliche Beule am Kopf davongetragen hat, wird in Kürze wieder dem Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) übergeben.

Prentzel war von 1876 bis zu seinem überraschenden Tod im Jahre 1900 Hagener Bürgermeister. 1888 verlieh ihm die preußische Staatsregierung den Titel Oberbürgermeister.

Während der Amtszeit von August Prentzel erfolgte die Gestaltung des Stadtgartens und des Stadtwaldes, aber auch der Neubau der Ingenieurschule am Volmeufer, des Gymnasiums an der Goldbergstraße und von drei Kirchen im Stadtgebiet.

Außerdem wurde noch vor der Jahrhundertwende Hagens erste Badeanstalt eröffnet, die erste elektrische Eisenbahn in Betrieb genommen und mit dem Neubau des Rathauses, der allerdings erst 1903 fertiggestellt wurde, begonnen. Die gleichzeitige Ansiedlung neuer Industriebetriebe und die Entstehung neuer Wohnviertel leiteten den Weg Hagens zu einer Großstadt ein.

Bürger stellen Weichen

19. Januar 2017

4. Wehringhauser Stadtteilkonferenz

Das Quartiersmanagement Wehringhausen und die Stadtverwaltung Hagen laden am Samstag, den 21.01.2017 um 14:00 Uhr zur einer Stadtteilkonferenz mit dem Schwerpunktthema „zukünftige bauliche Projekte in Wehringhausen“ ein.

Ziele der Veranstaltung, die im Kultopia stattfinden und ca. drei bis vier Stunden dauern wird, ist die Priorisierung von zukünftigen Bauprojekten im öffentlichen Raum in Wehringhausen. Zu Beginn der Veranstaltung wird ein Sachstand über bereits fertiggestellte und fest geplante Baumaßanahmen gegeben.

In den Jahren 2014 und 2015 wurden durch Fachplaner unter intensiver Beteiligung der Anwohner Konzepte zur Gestaltung des öffentlichen Raumes erstellt, die unterschiedliche Baumaßnahmen zur funktionalen Verbesserung des Stadtteils und zur Aufwertung des öffentlichen Raumes beinhalten. Die Themen der Konzepte umfassen die Bereiche Verkehr und Mobilität, Spiel- und Freiflächen sowie die Freiraumplanung.

Nun sind die Bürger aufgefordert eine Priorisierung der vorgeschlagenen Baumaßnahmen aus den Konzepten vorzunehmen. Dazu wird ein moderiertes Verfahren angeboten, das Raum für Diskussionen lässt und durch einen intensiven Austausch von Argumenten und Meinungen die Teilnehmer für eine Schwerpunktsetzung am Ende der Veranstaltung qualifiziert.

Die Einzelmaßnahmen der Masterpläne werden den Teilnehmern vorgestellt. Planerische Rahmenbedingungen und ein Gestaltungsvorschlag seitens der Stadtverwaltung für ein bestimmtes Gebiet im Stadtteil werden den Anwesenden als Diskussionsgrundlage vorgestellt, dieses ist jedoch nicht bindend für das spätere Ergebnis.

Das Ziel der Stadtteilkonferenz besteht darin, eine abgestimmte Prioritätenliste zu erarbeiten, die als Grundlage dafür dient weitere städtebauliche Fördermittel für Wehringhausen beantragen zu können, da die vollständige Umsetzung der Maßnahmen aus  den Masterplänen aufgrund der erforderlichen städtischen Eigenanteile nicht möglich ist.

Das Quartiersmanagement und die Stadtverwaltung laden daher alle interessierten Wehringhauserinnen und Wehringhauser herzlich ein, sich bei der Stadtteilkonferenz an der Planung für die zukünftige Gestaltung des Stadtteils zu beteiligen und ihr Votum abzugeben.