SPD übt Kritik an kostenlosen Konzertbussen

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Die kostenlosen Konzertbusse, die die Besucher der Sinfonie-Konzerte in der Stadthalle hin- und auch wieder in die Stadtteile zurückbringen, geraten in die Diskussion. Die SPD-Fraktion hat das Thema im Umwelt- und Verkehrsausschuss auf die Tagesordnung gebracht und im Rat der Stadt eine entsprechende Anfrage gestellt.

Dabei geht es im Wesentlichen um die Finanzierung der sechs Linien, die zu erheblichen Teilen aus der sogenannten Nahverkehrspauschale, über die die Stadt Hagen verfügen kann, erfolgt. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Ein plumper Versuch des SPD-Ratsmitglieds Werner König, gegen Kultur im Allgemeinen und gegen Theater und Orchester im Speziellen zu polemisieren. Es sind nicht nur diese beiden Einrichtungen, die unter den von der SPD-Fraktion mitbeschlossenen Kürzungsmaßnahmen zu leiden haben. Genauso betroffen sind Abendveranstaltungen der VHS, der Kulturzentren, die Abendkurse des Rahel-Varnhagen-Kollegs und vieles andere mehr.

Alles ist zu akzeptablen zeitlichen Bedingungen nur noch mit dem Auto erreichbar. Menschen ohne fahrbaren Untersatz, beispielsweise viele Ältere, werden praktisch ausgeschlossen, weil sie bis zu einer Stunde auf den nächsten Bus warten müssen oder zu später Stunde bei Dunkelheit erst noch einen Fußmarsch zur zentralen Abfahrt der Nachtexpresse an der Sparkasse unternehmen müssen.

Da ist es nur zu begrüßen, dass wenigstens Theater und Orchester einen Ersatz organisiert haben. Nicht zu begrüßen ist dagegen der von einer großen Mehrheit des Hagener Stadtrats – und eben auch von Königs SPD – seit Jahren vorangetriebene Abbau des Öffentlichen Nahverkehrs.

Ärgerlich ist weiterhin eine (wieder einmal) falsche Darstellung der zugrunde liegenden Zahlen. Die Gesamtsumme der auf die Stadt Hagen entfallenden Gelder beträgt laut ÖPNV-Pauschalen-Verordnung 1.386.513,69 Euro. Davon sind nach Gesetz mindestens 80 Prozent der Hagener Straßenbahn AG zuzuführen.

Die in dem Artikel erwähnten 8.264 Euro für die Konzertbusse machen also gerade einmal 0,6 Prozent des gesamten Förderbetrags aus. Diesen Kleckerbetrag möchte der „Genosse“ König bei einigen Rentnern „einsparen“, die sowieso schon unter der von seinen Parteifreunden (zusammen mit den GRÜNEN) exekutierten „Rentenreform“ mit Riester-Privatisierung zu leiden haben.

2 Antworten to “SPD übt Kritik an kostenlosen Konzertbussen”

  1. Allan Qutermain Says:

    Will die SPD Hagen, in Gestalt des Herrn König, eine Sozialneiddebatte anführen?
    Ich kenne keinen Millionär unter den Theaterbesucher.
    Viele sparen sich die Eintrittskarten von ihrer Rente oder Lohn an.
    Ebenso wird das ganze Jahr für ein ABO gespart.

    Wenn man sich die Vita des Herrn König so durch den Kopf gehen lässt, dann kommt man schnell ins Grübeln.

    Man könnte Kotzen, bei solchen Sozen.

  2. erbsenzaehler Says:

    Moin.

    Ich denke, daß die allermeisten Besucher einen geringen Obulus für die Busfahrt leisten könnten.

    Das löst aber nicht das Problem, daß in dem Artikel so gut wie möglich zu erwähnen vermieden wird.
    Das absolut bescheidene ÖPNV-Angebot in den frühen Abendstunden in Hagen.

    Ob man nun an einer kulturellen Veranstaltung teilnehmen möchte oder ob einfach nur die Beschäftigte im Einzelhandel nach Feierabend nach Hause will. Mit dem Bus ist dies für die breite Masse unmöglich.

    Daher ist dieses Thema für mich nur eine Nebelkerze, um von den Unzulänglichkeiten des ÖPNV in Hagen abzulenken.
    Oder wollte der Herr König nur mal wieder in die Zeitung?

    😦

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