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Ein ganzes Dorf kämpft für seinen Friedhof

28. April 2024

Die Sitzung der Bezirksvertretung Nord in Hagen hatte kaum begonnen, da war sie auch schon wieder zu Ende. Weil etwa 50 Bürger aus Garenfeld gekommen waren, um für den Erhalt ihres Friedhofs zu kämpfen, unterbrach Bezirksbürgermeister Heinz-Dieter Kohaupt die Tagesordnung. (…)

Denn der Vorschlag eines im Auftrag des Wirtschaftsbetriebs Hagen (WBH) erstellten Gutachtens, den Friedhof aus Kostengründen stillzulegen, hat die Menschen in Garenfeld bis ins Mark erschüttert. (…)

Der Friedhof in Garenfeld verursache zwar Unterhaltungskosten von 100.000 Euro pro Jahr, so (WBH-Vorstand) Germer, doch Einsparungen lassen sich im Falle eines Schließungsbeschlusses zunächst kaum erzielen. (…)

„Die angeblichen Kosten von jährlich 100.000 Euro schockieren mich“, zweifelte Jochen Schulte-Höfinghoff die WBH-Zahlen an: „Auf unserem Friedhof wird gerade achtmal im Jahr der Rasen gemäht, sonst nichts.“ (…) „Selbst das Gutachten besagt, dass das Schließen der Friedhöfe keine Kosteneinsparung bringt.“ (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Siehe dazu:

Der Letzte macht das (Grab-)Licht aus
Stadt Hagen will Friedhöfe schließen

Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit

28. April 2024

1. Mai: DGB Hagen geht zum Tag der Arbeit auf die Straße

Im Volkspark von links nach rechts: Clemens Bien (DGB Ruhr-Mark), Michael Haake (GEW Hagen), Bettina Schwerdt (ver.di Südwestfalen), Jens Mütze (IG Metall Hagen), Stefan Marx (DGB Hagen). Foto: DGB Hagen

Auch in diesem Jahr rufen der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Mitgliedsgewerkschaften am Tag der Arbeit 2024 wieder zu Kundgebungen und bunten Aktionen in der gesamten Bundesrepublik auf.

Los geht es am 1. Mai im Volkspark um 11:00 Uhr – nicht nur mit Redebeiträgen, sondern auch mit einem bunten Rahmenprogramm aus zahlreichen Aktionsständen, Kinderspielen der Falken, Essen und Trinken.

Mit dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ erinnern die Gewerkschaften an ihre Kernforderungen und ihre Antworten auf die zunehmende Verunsicherung in der Gesellschaft.

In Hagen erhielten die Gewerkschaften zuletzt Rückenwind durch starke Tarifabschlüsse, beispielsweise im Industriebereich Metall und Elektro sowie im öffentlichen Dienst. Entsprechend stieg die Zahl der Mitglieder in DGB-Gewerkschaften mit Wohnort Hagen zuletzt wieder auf rund 18.000 an.

Mai-Führungen im Haus Harkorten

28. April 2024

Haus Harkorten ist ein architekturgeschichtliches Juwel, das lange vernachlässigt worden ist. Vor einigen Monaten hat endlich die Restaurierung des Daches beginnen können, in diesem Jahr soll die Renovierung der Fassaden in Angriff genommen werden (Foto: Michael Eckhoff). Die Arbeiten im Inneren des wertvollen, bereits 1756 gebauten Fachwerkbauwerks lassen jedoch noch lange auf sich warten.

Wie es im Erdgeschoss des Gebäudes derzeit aussieht, können Interessierte am Samstag, 4. Mai, erfahren.

Hagens Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff lädt als Beiratsmitglied des von ihm mitgegründeten Vereins zur Förderung des Erhalts und der Entwicklung von Haus Harkorten e.V. ein, zusammen mit ihm und dem weiteren Beiratsmitglied Ralf Schelberger um 10 Uhr bzw. um 10.30 Uhr einen kleinen Teil von Haus Harkorten zu erkunden (jeweils etwa 45 Minuten).

Eine dritte Tour startet um 11.15 Uhr, dauert über eine Stunde und berücksichtigt stärker die Umgebung. Natürlich wird Eckhoff auch einige Fakten zur Familiengeschichte berichten.

Da die Erkundung nur von kleinen Besuchergruppen vorgenommen werden kann, ist unbedingt eine Anmeldung erforderlich – unter presse@haus-harkorten.de.

Mehr Details über Haus Harkorten und die Führungen finden Interessierte unter www.haus-harkorten.de.

Tayfun Belgin: Meine Mission ist erfüllt

28. April 2024

Der neue Museumsdirektor wird in Hagen als Mann mit Migrationshintergrund eingeführt – trotz Promotion in Kunstgeschichte und langjähriger Erfahrung in der Leitung von internationalen Ausstellungshäusern. „Das fand ich nicht gut“, erinnert sich Dr. Tayfun Belgin. 140 Ausstellungen und einige lokale Skandale später räumt der 67-Jährige derzeit sein Büro. Am 1. Mai beginnt sein Ruhestand. (…)

Dabei war die Berufung Belgins im Jahr 2007, ohne dass dieser das wusste, das Ergebnis einer Intrige. (…)

Geplant war, dass die Nachfolge des früheren Museumschefs Dr. Michael Fehr beide Häuser leiten sollte, so titelte es jedenfalls unsere Redaktion. Favoritin für diese Position war die hoch angesehene, hervorragend qualifizierte und sehr beliebte Osthaus-Kustodin Dr. Birgit Schulte. Allein dem Stifter Dr. Ulrich Schumacher, Sohn des Künstlers, missfiel diese Personalie. (…)

Erst nachdem Belgin in Hagen unterschrieben hatte, wurde ihm nach eigenen Angaben der Vertrag zwischen Stadt und Stiftung kenntlich gemacht, und zwar nicht durch die Stadt, sondern durch die Stiftung. Der Kontrakt besagt unter anderem, dass das Osthaus-Museum aus seinem knappen Budget die Hälfte des Gehalts für den wissenschaftlichen Leiter des Schumacher-Museums finanziert, und er ist nicht befristet, kann also nicht neu verhandelt werden. (…)

Quelle: wp.de

Hagen steigt aufs Rad

28. April 2024

Sternfahrten zur Eröffnung des „STADTRADELNS“

In die Pedale treten und viele Kilometer sammeln heißt es wieder bei der Aktion „STADTRADELN“ des Klima-Bündnis. Foto: Klima-Bündnis.

Für mehr Klimaschutz und mehr Bewegung treten Hagenerinnen und Hagener bei der Kampagne „STADTRADELN“ von Freitag, 3. Mai, bis Donnerstag, 23. Mai, wieder kräftig in die Pedale. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen, im Freundeskreis, in der Familie oder auch alleine sammeln die Teilnehmenden Kilometer.

Die Kampagne startet am 3. Mai mit Sternfahrten und der offiziellen Eröffnung um 17 Uhr auf dem Friedrich-Ebert-Platz.

An der Aktion können alle Hagenerinnen und Hagener, Mitglieder des Kommunalparlaments sowie Personen, die in Hagen arbeiten, einem Verein angehören oder eine (Hoch-)Schule besuchen, teilnehmen. Eine Anmeldung erfolgt über die Internetseite www.stadtradeln.de/hagen. Die erradelten Kilometer können die Teilnehmer mit der „STADTRADELN“-App aufzeichnen oder über die genannte Internetseite nachtragen.

Sternfahrten aus Nord, Ost, Süd und West

Im Stadtgebiet sind für den Tag der Eröffnung verschiedene Sternfahrten aus dem Norden, Osten, Süden und Westen Hagens geplant, die alle in der Innenstadt enden. Es besteht bei allen Fahrten die Möglichkeit, entlang der Strecke dazuzustoßen. Die Touren werden von Privatpersonen, dem Verkehrsclub Deutschland und der Verkehrswende Hagen angeboten.

Die Nordtour führt um 15.35 Uhr ab dem Treffpunkt Boele Markt über Garenfeld nach Halden bis zur Stadtmitte und ist insgesamt 18 Kilometer lang.

Teilnehmer der Osttour treffen sich um 15.35 Uhr in Hohenlimburg. Von dort aus führt die 15 Kilometer lange Route über Halden, vorbei am Landgericht und zur Stadtmitte.

Für Radfahrerinnen und Radfahrer aus dem Westen bietet sich die Westtour um 15.35 Uhr ab Westerbauer an. Über Haspe und Eilpe fahren sie 13,5 Kilometer bis in die Stadtmitte.

Um 16 Uhr startet die Südtour in Dahl. Die Teilnehmenden fahren dabei über Delstern, Eilpe und Oberhagen in die Innenstadt. Die Strecke ist 8,5 Kilometer lang.

Während des gesamten Zeitraums organisieren unter anderem der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. oder der Radsportclub Hagen zahlreiche Radtouren und Aktionen. Darüber hinaus findet eine kindgerechte Radtour durch die Hagener Innenstadt nach Haspe statt. Auch die Fahrradsternfahrt NRW durchquert Hagen und führt als sportlicher Zubringer nach Düsseldorf.

Weitere Informationen zu den Touren sowie eine Tourenübersicht finden Interessierte auf der Internetseite www.stadtradeln.de/hagen.

Zahlreiche Prämien zu gewinnen

Innerhalb der dreiwöchigen Kampagne können die Teilnehmer zahlreiche Gutscheine für beispielweise einen Kaffee, Warnwesten des Verkehrsclubs Deutschland, eine „Tea-Time“ oder auch Sonntagsbrötchen erradeln. Am Ende des „STADTRADELNS“ werden außerdem verschiedene Prämien verlost.

Die Abschlussprämierung findet am Mittwoch, 29. Mai, um 18 Uhr im Ratssaal im Rathaus an der Volme, Rathausstraße 13, statt. Entgegen der bisherigen Regelungen endet der Nachtragezeitraum bereits am Sonntag, 26. Mai. Die Teilnehmer werden gebeten, alle im Rahmen der Kampagne erradelten Kilometer bis zu diesem Termin einzutragen, damit die Kilometer für die anschießende Prämierung berücksichtigt werden können.

Weitere Fahrradprojekte

Im Zuge des „STADTRADELNS“ richtet die Stadt Hagen in der Augustastraße eine temporäre Straßensperrung für den Durchgangsverkehr ein. Die Sperrung erfolgt auf Höhe der Bachstraße und kann von Fahrrädern passiert werden. In der Innenstadt wird die Kampstraße als Verbindung zwischen der Hochstraße und der Mittelstraße für Fahrräder freigegeben. Der Fußverkehr hat dort weiterhin Vorrang.

Scheingefechte

27. April 2024

Hagener SPD und CDU beharken sich – mit Halb- und Unwahrheiten

Politische Schwergewichte haben die hiesigen Parteien nicht mehr aufzubieten. Die Zeiten, in denen Ministerämter oder sogar der Regierungschef von Nordrhein-Westfalen von Hagenern gestellt wurden, sind lange vorbei.

Umso mehr glauben sich die verbliebenen Leichtmatrosen aufblasen zu müssen. Gerade erst zu erleben auf dem Unterbezirksparteitag der SPD am vergangenen Wochenende und der anschließenden Replik aus den Reihen der CDU. Der schnöde Rest ist sowieso in der Versenkung verschwunden.

Der wiedergewählte SPD-Vorsitzende Timo Schisanowski will einen „echten Politikwechsel“ im Hagener Rathaus. „Am Ende der Amtszeit von OB Schulz und seiner schwarz-grünen Allianz steht Hagen schlechter da als jemals zuvor. Unter der politischen Führung der Hagener CDU hat man Hagen systematisch kaputtgespart. Die Bilanz ist katastrophal und die Stimmung in der Stadt ist auf einem deprimierenden Tiefpunkt”, so Schisanowski.

Das wollte die CDU natürlich nicht auf sich sitzen lassen. „Ich weiß nicht, ob ich weinen oder lachen soll,“ reagierte der CDU-Fraktionsvorsitzende Jörg Klepper auf den SPD-Unterbezirksparteitag. „Tatsache ist, dass die Stadt heute besser dasteht als in den letzten 25 Jahren.“ Das gelte nicht nur für die Stadtfinanzen sondern auch für die Schul- und Kitaversorgung, die Sportanlagen, die Kultureinrichtungen und selbst für die meisten Straßen. Der Schuldenstand der Stadt habe sich in den letzten Jahren um 350 Millionen Euro reduziert und dabei seien gleichzeitig Schulen saniert und neu gebaut, Kitas neu gebaut und Sportstätten aufgewertet worden.

Fakt ist: Die Kitaversorgung hinkt nach wie vor hinterher, dem Theater wurden bereits zweimal die Mittel zusammengestrichen und das Stadtmuseum wurde vor Jahren geschlossen, bevor der angedachte neue Standort bezugsfertig war – er ist es bis heute nicht.

Schulen wurden neu gebaut? Aber nicht durch die Stadt. Mit den im Bau befindlichen oder gar erst geplanten Objekte hat die CDU-geführte Ratsallianz vornehmlich externe Investoren bedacht. Ein eigenes funktionsfähiges Schulgebäude wurde dagegen zum Dumpingpreis an eine Privatschule verscherbelt, die Schüler ersatzweise in Container verfrachtet.

Im einstimmig beschlossenen Leitantrag zum Thema Kommunalfinanzen forderte der Hagener SPD-Parteitag NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und dessen schwarz-grüne Landesregierung auf, die in ihrem Koalitionsvertrag zugesagte Altschuldenhilfe für finanzschwache Kommunen wie Hagen endlich umzusetzen.

Dazu betont der Hagener CDU-Vorsitzende Rehbein die eigentliche Wichtigkeit des Schisanowski-Mandats für Hagen: „Ich wünschte mir, er würde an seine Arbeit in Berlin ähnliche Maßstäbe ansetzen wie an die Arbeit anderer. Dann hätte er die Gelegenheit, um sich massiv für das Hagener Altschuldenproblem einzusetzen. Gleichzeitig würde ihn umtreiben, dass der Bund noch immer viele Sozial- und Integrationslasten auf die Kommunen verschiebt, ohne die entsprechende Finanzierung dafür zu liefern.“

Die beiden anderen Abgeordneten, die über die Landeslisten in den Bundestag eingezogen sind und den CDU-Allianzpartnern GRÜNE und FDP angehören, fordert Rehbein nicht zu ähnlichen Anstrengungen auf.

Rehbein und ebenso Schisanowski dürften zu genau wissen, wer für den Großteil des Altschuldenproblems verantwortlich ist: Ihre beiden Parteien, es waren jeweils CDU- und SPD-geführte Bundesregierungen. Erstere ließ sich die Sanierung der früheren DDR von notleidende Kommunen wie Hagen mitfinanzieren (die dazu Kredite aufnehmen mussten), letztere sorgte mit den durch die „Agenda 2010“ verursachten Steuerausfällen für den Rest.

Diese Zusammenhänge werden aber weder von SPD noch von CDU offen benannt. Die Schonung der jeweiligen Parteifreunde in den jeweiligen Bundes- und Landesregierungen scheint den örtlichen Funktionären wichtiger zu sein als die Interessen und Bedürfnisse ihrer Kommune – der „Heimat“, wie sie immer so tümlerisch betonen.

Wahrscheinlich liegt WPWR-Autor Martin Weiske mit seiner Vermutung richtig, dass bereits der Kommunalwahlkampf 2025 strategisch eingeläutet wird:

„In den Hinterzimmern des Rathauses sitzen die Spitzen von CDU- und SPD-Fraktion – natürlich total inoffiziell und informell – in den vergangenen Monaten immer wieder mal zusammen, um Gemeinsamkeiten zugunsten der Weiterentwicklung der Stadt Hagen auszuloten. Denn auch bei den beiden, geschrumpften Volksparteien reift zunehmend die Erkenntnis, dass man sich angesichts des rasanten Erstarkens der Rechten nach den nächsten Kommunalwahlen noch für eine gemeinsame Gestaltungsmehrheit brauchen könnte.“

So gesehen sind die jetzt vorgetragenen Scharmützel lediglich Scheingefechte, die das angepeilte Ziel einer großen Koalition nur vernebeln sollen.

Rote Zahlen, weniger Gäste, doch Optimismus

27. April 2024

Nur 100.000 Zuschauer besuchten in der letzten Spielzeit das Theater Hagen, die Abozahlen liegen unter 3000. (…)

Der Rat der Stadt hat beschlossen, den jährlichen städtischen Zuschuss für das Haus um 500.000 Euro von 16 Millionen Euro auf künftig 15,5 Millionen Euro zu kürzen. Parallel dazu sind die Besucherzahlen rückläufig.

„Wir haben in der vergangenen Spielzeit einen Verlust eingefahren, der allerdings nur halb so hoch ausgefallen ist wie prognostiziert“, sagt Brauers. In Zahlen: In der Spielzeit 2022/23 hat das Theater „nur“ 400.000 Euro Verlust gemacht.

„Aber uns gleiten die Fäden nicht aus der Hand, wir bekommen das hin“, gibt sich der Geschäftsführer längst nicht geschlagen und erläutert: „Aufgrund der Corona-Nachwirkungen, der Altersstruktur unseres Publikums und des hohen Migrantenanteils in der Stadt haben wir zwei aufeinanderfolgende Verlustspielzeiten zu verzeichnen, doch wir werden auch zwei, drei weitere Verlustjahre überleben, da wir aus den Vor-Corona-Jahren noch Rücklagen haben.“ (…)

Quelle: wp.de

In Hagen schüttet, plästert oder schifft es

27. April 2024

Erste Karte zur Regionalsprache in NRW

„Wie nennst du es, wenn es stark regnet?“ Foto: LWL (größere Datstellung siehe hier).

Die Landschaftsver­bände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) haben die Sprach-App „Palava“ entwickelt. Mithilfe dieses Tools wollen die Sprach­wissen­schaftler der LWL-Kommission für Mundart und Namenforschung und des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte die regionale Alltagssprache in Nordrhein-Westfalen erforschen.

Seit Mittwoch (24.4.) ist die erste Sprachkarte online. Auf der sind passend zum Aprilwetter die vielfältigen Antworten auf die Frage zu sehen „Wie nennst du es, wenn es stark regnet?“ „Die Karte zeigt sowohl kleinräumig vorkommende Varianten wie „meimeln“ und „drätschen“ als auch Wörter, die in ganz NRW verbreitet sind, die man aber nicht überall in Deutschland kennt. Hierfür ist „plästern“ ein sehr gutes Beispiel,“ erläutert LWL-Sprachwissenschaftler Timo Schürmann.

Einmal im Monat stellen die Sprachwissenschaftler von LWL und LVR nun eine neue Karte ein. Dazu gibt es jeweils einen Kartenkommentar, der die Verbreitung und die Herkunft der verschiedenen Wörter näher erläutert.

Lenne: Hochwasserschutz soll geöffnet werden

26. April 2024

Bei Hohenlimburger Planung ist auch Krollmann wieder mit dabei

Planungsgebiet „Hohenlimburg an die Lenne“. Quelle: Stadt Hagen.

Es ist noch keine drei Jahre her, dass im Juli 2021 auch der Hagener Stadtteil Hohenlimburg von Wassermassen schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Da mutet es schon reichlich merkwürdig an, wenn ein aktuelles Planungsvohaben zur Aufwertung des Stadtteilzentrums auch vorsieht, einen Teil des Schutzdeiches an der Lenne zu öffnen.

Die Bezirksvertretung Hohenlimburg hat den einstimmigen Beschluss gefasst, im Rahmen der Maßnahme ‚Hohenlimburg an die Lenne‘ die Verwaltung zur Durchführung eines freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs und der anschließenden Beauftragung des Preisträgers zur Umsetzung der Maßnahme zu beauftragen.

Im Zentrum des Realisierungswettbewerbs stehen der Rathausplatz und Brucker Platz. Hier sind die Hauptziele, eine zeitgemäße Platzgestaltung mit hoher Aufenthaltsqualität zu realisieren. Dabei sollen Klimaanpassungsmaßnahmen wie die Entsiegelung von Flächen, die Erweiterung der Vegetationsbereiche und zusätzliche Baumpflanzungen berücksichtigt werden.

Um die Lenne für Fußgänger und Radfahrer erlebbar zu machen, ist die Öffnung der Hochwasserschutzmauer geplant. Die Verwaltung hat zu diesem Zweck eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben.

Einen weiteren Kernpunkt des Wettbewerbs stellt der Brucker Platz mit dem Enervie-Grundstück dar. Der Brucker Platz, geprägt durch das Gebäude der Transformatoren, soll durch die zukünftige Entfernung eine Aufwertung erfahren, die neue Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten eröffnet.

Und hier kommt der zweite Teil des BV-Beschlusses zum Tragen: „Der Zusammensetzung des Sachpreisgerichts wie von der Verwaltung vorgeschlagen wird zugestimmt.“

Dieser Verwaltungsvorschlag sieht neben Vertretern aus Politk und Verwaltung (u.a. der Bezirksbürgermeister samt seinen beiden Stellvertretern) vor, darüber hinaus beratende Mitglieder zu bestimmen. Deren Aufgabe sei es, durch ihre fachliche Expertise das Preisgericht bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Neben weiteren Vertretern der Stadtverwaltung empfehle es sich – so die beschlossene Vorlage – auch externe beratende Mitglieder zuzulassen, neben zwei ortsansässigen Gastronomen auch Udo Krollmann von der Krollmann Gruppe GmbH.

Begründung der Verwaltung: „Die Krollmann Gruppe GmbH besitzt bereits ein Grundstück im Planungsraum und hat die Absicht weitere Grundstücke der Enervie zu erwerben und diese zu entwickeln. Zu diesem Zweck wurde im September zwischen der Stadt Hagen und der Krollmann Gruppe GmbH ein Letter of Intent unterzeichnet, um gemeinsam diese Grundstücke und den sie umgebenden Stadtraum im Rahmen der Fördermaßnahme städtebaulich und freiraumplanerisch zu entwickeln.“

Hauptanteilseigner der Enervie ist mit 42 Prozent die Stadt Hagen. Wie schon in anderen Fällen stellt sich auch hier wieder die Frage, weshalb die Stadt (zum Beispiel über die HEG) nicht selbst die betreffenden Grundstücke erwirbt, sondern einen Immobilieninvestor zwischenschaltet.

Auch wenn er nur beratendes Mitglied ist, wird Udo Krollmann schon wissen, welche Karten er aus dem Ärmel ziehen muss.

VHS: Theaterstück zu den NSU-Morden

26. April 2024

Zu einer Theatervorführung des Jungen Theaters Leverkusen lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) am Sonntag, 28. April, von 15 bis 16.30 Uhr in die Villa Post, Wehringhauser Straße 38, ein. In dem Theaterstück (Foto: Kris Borreck) geht es um die Morde des selbsternannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU).

Das Stück basiert auf einem NSU-Rechercheprojekt von Tuğsal Moğul und zeigt Pannen sowie Sabotageakte bei den Ermittlungen. Außerdem wird der beschämende Umgang mit den Angehörigen der Opfer thematisiert.

Die jugendlichen Schauspielerinnen und Schauspieler stellen die Informationsflut szenisch dar und versehen sie mit ironischen Verfremdungen, um dem Betroffenheitsreflex entgegenzuwirken. Zugleich verdeutlichen sie die Unerhörtheit des Geschehens.

Vor der Theateraufführung können Interessierte um 13.30 Uhr an einem kostenlosen Rundgang mit der Fotografin Gabriele Reckhard durch ihre Ausstellung „4074 Tage“ teilnehmen. Die Ausstellung setzt sich mit den Tatorten der NSU-Morde auseinander.

Einen festen Eintrittspreis gibt es nicht. Die Teilnehmer können selbst entscheiden, wie viel sie bezahlen möchten. Eine Anmeldung ist bei der VHS unter der Kursnummer 1436 auf der Seite www.vhs-hagen.de oder unter Telefon 02331/207-3622 möglich.

Solarstrom ohne eigene Anlage nutzen

26. April 2024

Online-Vortrag über Bürgerenergie

Um das Thema Bürgerenergie und Bürgerenergiegenossenschaften geht es in einem kostenlosen Online-Vortrag der Stadt Hagen zusammen mit der Ausbau-Initiative Solarmetropole Ruhr in Kooperation mit der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate und der BürgerEnergieGenossenschaft-58 am Montag, 29. April, von 18 bis 20 Uhr.

Die gemeinsame Förderung regenerativer Energien durch Eigeninitiative und die Wertschöpfung in der eigenen Region halten ist das primäre Ziel von Bürgerenergie. Viele Bürgerinnen und Bürger haben nicht die Möglichkeiten oder die finanziellen Kapazitäten, um erneuerbare Energien wie die Solarenergie in den eigenen vier Wänden nutzen zu können. Andere möchten die Energiewende aktiv vorantreiben und weitere Bürgerinnen und Bürger beim Ausbau regenerativer Energien unterstützen.

An dieser Stelle setzen Bürgerenergiegenossenschaften an. Gemeinsam werden Ausbauprojekte wie die Installation einer Photovoltaikanlage geplant, finanziert und umgesetzt. Dabei haben Mitglieder verschiedene Optionen der Beteiligung, je nach Wunsch und den eigenen Möglichkeiten. Rund ein Drittel der erneuerbaren Stromerzeugung befindet sich im Verantwortungsbereich von Bürgerinnen und Bürgern.

Im ersten Teil der Online-Veranstaltung zeigt Mirco Sieg von der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate auf, was Bürgerenergie ist und welche Arten der Beteiligung es gibt. Im zweiten Teil stellt Carsten Welge von der BürgerEnergieGenossenschaft-58 einige neue Projekte der Genossenschaft vor.

Außerdem werden Fragen wie „Wie profitiere ich von der Energiewende ohne eigene Anlage?“ und „Kann ich in einer bestehenden Genossenschaft selbst aktiv werden oder eine eigene gründen?“ beantwortet. Im Anschluss erhalten die Teilnehmenden ausreichend Zeit, um Fragen zu stellen.

Der Vortrag findet über die Plattform Zoom statt und richtet sich vor allem an Bürgerinnen und Bürger, die keine Möglichkeit haben, Solarenergie in den eigenen vier Wänden zu nutzen sowie an Bürgerinnen und Bürger, die Interesse an Bürgerenergiegenossenschaften haben. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Die Anmeldung erfolgt über die Internetseite https://solar.metropole.ruhr/veranstaltungen/.

Oma, was war nochmal dieses Deutschland?

26. April 2024

Eine Fundsache zu AfD-Phantasien

EIn Film von Andreas O. Loff, Behzad Karim Khani & Christian Suhr:

Wir haben es zu Ende gedacht…

Als sie einander auf dem Parkplatz vom Adlon Fünftausend-Euro Couverts zusteckten und sagten, sie wollen in zehn bis fünfzehn Jahren Millionen nach Nordafrika abschieben, mussten wir schon ein wenig schmunzeln. Wer soll das machen? Ihr und welche Bevölkerung?

Nun ja… Manche können rechnen, andere brauchen bunte Bilder. Die können wir anbieten.

Eine Denkhilfe.

Stimmen:
Nellie Thalbach, Enkelin
Anna Thalbach, Großmutter

Besucher-Schub im Lennebad

25. April 2024

Das Lennebad in Hohenlimburg ist dem Abriss geweiht. Doch die Besucherzahlen steigen stetig. Zuletzt rasant. (…)

Ein Bürgerentscheid hatte dieses Schicksal bekanntlich besiegelt. Das Lennebad weg, ein neues Ganzjahresband in Henkhausen wird gebaut. Das ist die ganz knappe Version der Geschichte, in der es um Millionen, die Zukunft des ganzjährigen Schwimmens in Hohenlimburg und auch um emotionale Verbindungen geht. (…)

Zwischen Januar und April dieses Jahres waren bereits 10.623 Besucher im Lennebad. Im gleichen Zeitraum 2023 waren es 9370 und 2022 wiederum 8146 – jeweils zwischen Januar und April. Insgesamt kamen 2023 21.660 Badegäste. Der Trend in diesem Jahr zeigt an, dass die Zahl übertroffen wird. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Der Bürgerentscheid wurde bereits im Vorfeld von der Stadtspitze mit Desinformationen manipuliert. „Die Kosten für den Umbau und die Sanierung in Henkhausen dürfen dabei die vom Land bereitgestellten knapp 5,4 Millionen Euro nicht überschreiten“, hatte Oberbürgermeister Schulz in der Benachrichtigung zum Bürgerentscheid verbindlich erklärt. Es dauerte dann nicht lange und es schlug die Stunde der Wahrheit: Die Baukosten hatten sich (angeblich plötzlich und unerwartet) auf 12,4 Millionen Euro mehr als verdoppelt.

Endgültig verduftet

25. April 2024

Douglas: Letzte Verwaltungsteile ziehen nach Dortmund

Die Douglas Group gibt ihren verbliebenen Bürostandort in Hagen auf und zieht nach Dortmund. Rund 300 Mitarbeiter sind von dem Wechsel betroffen.

Bereits 2016 hatte Douglas seinen Hauptsitz von Hagen nach Düsseldorf verlegt. Da der bisherige Bürostandort in Hagen seit der Verlegung deutlich zu groß ist, hatte das Parfümerie-Unternehmen nach einem neuen Standort in der Region gesucht. Die Wahl fiel auf das Gewerbegebiet Phoenix West in Dortmund. Der Umzug ist zum Jahresende geplant.

Douglas hat in den letzten Jahren einen erheblichen Schuldenberg angehäuft. Bei einem Umsatz von 4 Milliarden Euro lagen die Verbindlichkeiten im März bei mehr als 3 Milliarden Euro.

Um die Schulden abzubauen, ist die Duftstoff-Kette, die sich selbst gern als „Lifestyle-Unternehmen“ begreift, wieder an die Börse zurückgekehrt. Dort hat sie nach Medieninformationen allerdings einen Fehlstart hingelegt. „Nach einem schwachen Börsendebüt gerät die Aktie verstärkt unter Druck und notiert nun deutlich unterhalb ihres Ausgabepreises“, berichtete beispielsweise tagesschau.de.

Maladée: Voilá, da bin isch!

25. April 2024

Samstag, 27.04.2024, 20.00 Uhr, hasperhammer

Maladée, ein Name wie ein Peitschenschlag. Die gefeierte Cabaret-Diva Maladée ist eine brisante Mischung aus Mata Hari, Mireille Mathieu … und auch ein bisschen Louis de Funès. Mit Fragilität und Frivolität hebt sie die Entertainment-Branche komplett aus den Angeln (Foto: Veranstalter).

„Es gibt im Leben allgemein viel zu wenig Glamour!“ meint die sendungsbewusste Chanteuse, ihres Zeichen Rampensau in dritter Generation und gibt sich dabei magnifique dramatique! Sie lässt keine Gelegenheit aus, ihre wertvollen Tipps in Sachen Sinnlichkeit, Glamour und Realitätsverdrängung zu verteilen.

Mit viel Sinn für Groteskes und Doppeldeutigkeit bringt sie sich am liebsten selbst aus dem Konzept. Überraschung ist ihr Markenzeichen. Die Primadonna versteht es, aus jeder Begebenheit ein Großereignis zu machen und dabei ist ihr jedes Mittel recht.

Wer jetzt denkt, so viel Erotik kann nur ererbt sein, der irrt, denn Maladée‘s Strahlkraft ist in erster Linie ein Resultat von Arbeit, Arbeit, Arbeit. Nicht nur für Maladée selbst, auch ihr Publikum muss mit ihrem Tempo mithalten, um in den Genuss ihrer betörenden Stimme und ihrer anmutigen Darbietung zu kommen.

Nun heißt es: anschnallen, denn diese Show hat alles, was ein Grand Désastre braucht: Chaos, Comedy und Cabaret à la crème. Turbulent. Berührend. Unberechenbar. Maladée!

Eintritt: 22,50 € / 19,50 € erm.

Kartenvorbestellungen für diese und andere Veranstaltungen auf www.hasperhammer.de, unter 02331 46 36 81, bei den Vorverkaufsstellen oder mittwochs von 10-19 Uhr im hammer.Büro, Hammerstraße 10 in 58135 Hagen-Haspe.

Vortrag zu Karl-Ernst Osthaus

25. April 2024

„Karl Ernst Osthaus: Der Mensch und seine Welt. Zum 150. Geburtstag des Folkwang-Gründers“: Unter diesem Titel lädt das Osthaus Museum Hagen alle interessierten Hagenerinnen und Hagener am Donnerstag, 25. April, um 19 Uhr zu einem Impulsvortrag mit dem Kunsthistoriker Christoph Dorsz ein.

Dorsz forscht und arbeitet an der Folkwang Universität der Künste in Essen.

Lösung statt Schweigen, Gesetz statt Eckpunkte

24. April 2024

Städtebündnis fordert endlich Altschuldenlösung

Das Bundesfinanzministerium hat zum wiederholten Mal die Bedingungen für eine Altschuldenlösung vorgelegt, NRW reagiert darauf bisher als einziges Bundesland nicht. Deshalb fordert das Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“, dass nun beide einen großen Schritt machen.

Die Kommunen stecken in einer Finanzkrise. Ein Gesamtdefizit von rund sieben Milliarden Euro in den Haushalten 2023 zeigt dies überdeutlich. Auf Bundesebene ist eine vorsichtige Reaktion auf diese Lage zu spüren: Der Finanzausschuss des Bundestags treibt das Thema mit Erklärungen und Anfragen voran.

Das zuständige Ministerium kündigte eine Fachtagung zu Kommunalfinanzen für den 5. Juli an und legte Mitte April noch einmal seine Eckpunkte für eine Altschuldenlösung unverändert vor. Es bestätigte damit offiziell, zu seinem Angebot zu stehen.

Nordrhein-Westfalen, das einzige Bundesland ohne Altschuldenlösung, hat sich dazu bisher nicht verhalten. Die Landesregierung kannte die Eckpunkte des Bundesfinanzministeriums bereits im vergangenen Jahr. Dennoch legte sie eine Lösung ohne substanzielle finanzielle Beteiligung des Landes vor und scheiterte damit krachend.

Das Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“, in dem sich finanzschwache Kommunen aus acht Bundesländern zusammengeschlossen haben (darunter die Stadt Hagen), hat daher bei seiner Konferenz in Berlin klare Forderungen an beide Ebenen formuliert.

Das bevölkerungsreichste Bundesland NRW muss eine Altschuldenlösung vorlegen, mit der es die übermäßigen Liquiditätskredite der Kommunen (mehr als 100 Euro je Einwohner) komplett übernimmt. Der Bund wird anschließend für die Hälfte davon einstehen.

Nordrhein-Westfalen hat also die Chance, seine Kommunen von Krediten in Höhe von rund zehn Milliarden Euro zu befreien. Es selbst muss dafür lediglich einen jährlichen Beitrag von 350 bis 500 Millionen Euro einplanen – das ist die Größenordnung, die es vom Stärkungspakt NRW kennt.

Andere Bundesländer mit finanzschwachen Kommunen haben bereits Altschuldenlösungen gefunden. Diese entfalten ihre volle Wirkung aber nur, wenn es auch den Bundesanteil gibt. Diesen blockiert NRW mit seinem Verhalten bisher.

Da die Eckpunkte hinlänglich bekannt sind, muss das Bundesfinanzministerium nun einen Gesetzesentwurf einbringen. Die Lösung wird eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag und im Bundesrat brauchen. Deshalb muss der Gesetzgebungsprozess nun beginnen, damit die Altschulden-Übernahme im Bundeshaushalt 2025 erfolgen kann.

Letzte Vorstellungen von „Der Sturm“ im Lutz

24. April 2024

Do., 25. April, 12.00 Uhr, und Fr., 26. April 2024, 19.30 Uhr

An zwei Terminen wird es noch aufgeführt: „Der Sturm“ – Ein anarchisches Theatermärchen von William Shakespeare in einer Fassung von Anja Schöne (Foto: Leszek Januszewski).

Wer von uns weiß, wer er oder sie ist? Oder wie das herausgefunden werden kann? Oder was am besten auf eine Reise mitgenommen würde, die einen vollständigen Neuanfang verspricht?

Die junge Emilia hat vor allem viele Fragen im Gepäck und hofft, sie auf dem Schiff stellen zu können, das seine Passagiere zu einer einsamen Insel bringen soll, auf der sie eine neue Gemeinschaft gründen wollen – nachhaltig, gleichberechtigt und in Freiheit. Kann das möglich sein?

LUTZ Leiterin Anja Schöne rückt in ihrer Fassung von Shakespeares Klassiker eine junge weibliche Perspektive in den Vordergrund. Dabei verwebt sie Fragen, die einen persönlichen Coming-of-Age-Prozess begleiten, mit Bezügen in unsere Gegenwart und popkulturellen Zitaten.

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon unter 02331 / 207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online über die Webseite www.theaterhagen.de.

Industriegeschichte: Die Elbers-Textilfabrik

24. April 2024

Einen Spaziergang über das Gelände der einstigen Elbers-Textilfabrik bietet die Volkshochschule Hagen (VHS) am Donnerstag, 25. April, von 17 bis 18.30 Uhr an. Die Teilnehmer treffen sich vor dem Eingang der Max-Reger-Musikschule, Dödterstraße 10, mit Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff, der den Rundgang leitet.

Vor rund 200 Jahren wurde die Garnfärberei Elbers aus der Taufe gehoben. Aus bescheidenen Anfängen entwickelte sich rasch ein Unternehmen, das um 1850 zu den größten Arbeitgebern im Raum Hagen gehörte. Jahrzehntelang gab es hier eine Stoffdruckerei, eine Spinnerei, eine Weberei und zahlreiche Werkswohnungen. Diese Entwicklung wurde von zahlreichen Innovationen begleitet.

Bei dem Spaziergang lernen die Teilnehmer die architektur-, kunst-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Aspekte dieses für Hagen so wichtigen Betriebs kennen. Von Elbers aus gehen sie zur Mühlenstraße, wo tatsächlich eine Getreidemühle stand. Danach geht es weiter zur Springe und zum Johanniskirchplatz mit seinen Denkmälern.

Die Teilnahme am Rundgang kostet 6 Euro. Informationen zur Anmeldung zum Kurs mit der Nummer 1131B erhalten Interessierte auf der Seite www.vhs-hagen.de oder beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622.

Neubau der Fakultät für Psychologie eingeweiht

24. April 2024

NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes und 150 Gäste haben am Montagnachmittag die Eröffnung des modernen Psychologie-Gebäudes auf dem Campus der FernUniversität in Hagen gefeiert. Der Neubau hat mit Blick auf Nachhaltigkeit, Zeit- und Kosteneffizienz höchste Standards erreicht.

Im Neubau der FernUniversität arbeiten zukünftig 11 Lehrgebiete der Psychologie gemeinsam unter einem Dach. „Mit ihrer Gründung im Jahr 2018 ist die Fakultät für Psychologie zwar unsere jüngste Fakultät. Die Wurzeln des Fachs reichen aber schon bis 1978 zurück“, sagte Rektorin Prof. Ada Pellert.

Aktuell studieren rund 11.500 Menschen an der FernUni Psychologie. Das ist in Hagen auch ohne NC möglich.

„Kleine hängt man, Große lässt man laufen“

23. April 2024

Cum-Ex-Staatsanwältin schmeißt hin – kein Einzelfall

Der Haushalt der Stadt Hagen geht am Stock, der Bund saniert sich auf Kosten der notleidenden Kommunen. Irrlichternde Gestalten vor allem aus der FDP, aber auch aus CDU und AfD tragen in den aktuellen Diskussionen dazu bei.

Es ist angeblich kein Geld da, während die Millionengewinne deutscher Konzerne an die Aktionäre verteilt werden, aber gleichzeitig der Schwanz in der Ampel-Koalition namens FDP – also der, der mit dem Hund wackelt – den Ärmsten  die Peitsche vor die Nase hält.

Aber der Skandal geht weit darüber hinaus: Finanzkriminelle werden offenbar aus den obersten Etagen gedeckt. Eine Staatsanwältin hängt jetzt ihren Beamtenjob an den Nagel und wechselt zur Bürgerbewegung Finanzwende des Ex-Grünen-Abgeordneten Gerhard Schick.

Ihre Ermittlungen führten zu den ersten Urteilen im größten Steuerskandal der bundesdeutschen Geschichte und brachten sogar Olaf Scholz in Erklärungsnot: Deutschlands wichtigste Cum-Ex-Ermittlerin, Anne Brorhilker, verlässt die Justiz.

Die eigens für den größten deutschen Steuerskandal eingerichtete Hauptabteilung der 50-jährigen Oberstaatsanwältin ermittelt derzeit gegen mehr als 1700 Beschuldigte. Geschätzte zwölf Milliarden Euro sollen die Cum-Ex-Geschäfte die Steuerzahler gekostet haben. Banker, Berater und Aktienhändler ließen sich Steuern erstatten, die nie jemand gezahlt hatte.

Juristen, die sich verabschieden, eine Staatsanwältin, die zur Amtsrichterin degradiert wurde, ein Steuerfahnder, der versetzt wurde, andere Steuerfahnder, die mittels „Gutachen“ für bekloppt erklärt wurden. Alles Fälle aus der jüngeren deutschen Geschichte, die an Zustände in irgendwelchen korrupten Bananenrepubliken und Operettendiktaturen erinnern, aber nicht an ein Gemeinwesen, das sich „Rechtsstaat“ nennt.

Das Beispiel der Staatanwältin ist also kein Einzelfall, wenn es um das Wohlwollen drahtzieherischer Kreise zugunsten Finanzkrimineller unterschiedlicher Couleur geht. Ein Überblick über die spektakulärsten Fälle, denen Ermittler zum Opfer fielen:

Klaus Förster war Leiter der Steuerfahndung beim Finanzamt Sankt Augustin und deckte die Flick-Affäre auf. Seine Ermittlungen lösten alsbald Versuche seiner Vorgesetzten in der Finanzverwaltung aus, ihn von der Aufdeckung des Parteispendenskandals abzuhalten. Seine Hartnäckigkeit brachte Förster berufliche Nachteile ein. Er wurde an das Finanzamt Köln-Ost versetzt.

Die Steuerfahnder-Affäre ist die Bezeichnung der politische Affäre um hessische Steuerfahnder im Finanzamt Frankfurt V. Es ging in dieser Affäre vor allem um die politischen Ursachen und juristischen Folgen des Umgangs mit Steuerfahndern bei der erfolgreichen Ausübung ihrer Dienstpflichten.

Den Steuerfahndern wurde in nahezu wortgleichen Gutachten eine eindeutige „paranoid-querulatorische Entwicklung“ oder auch eine Anpassungsstörung attestiert. Vor ihrer Enthebung waren die Fahnder im Finanzamt Frankfurt V im so genannten „Bankenteam“ erfolgreich gegen Steuerhinterzieher vorgegangen und arbeiteten ab Mitte der 1990er-Jahre bis zum Zeitpunkt ihrer Absetzung im Jahr 1999 an einer Reihe von Fällen, die sich mit Liechtensteiner Konten befassten.

Margrit Lichtinghagen ermittelte seit 1993 als Staatsanwältin in Wirtschafts-Strafsachen für die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Bochum, der Staatsanwaltschaft Bochum, einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Steuerstrafsachen. Nach ihren Worten nahm sie den Verantwortlichen das ab, „was sie am liebsten haben – ihre Kohle. Am 14. Februar 2008 geriet sie ins Licht der Öffentlichkeit, als sie mit dem Chef der Deutschen Post AG, Klaus Zumwinkel, einen der einflussreichsten deutschen Manager vor laufenden Kameras festnahm.

Daraufhin drohte das Justizministerium Nordrhein-Westfalen der Bochumer Behörde mit Lichtinghagens Versetzung. Die Vorwürfe gegen Margrit Lichtinghagen wurden im Ergebnis der Untersuchung weder strafrechtlich noch disziplinarrechtlich aufrechterhalten.

Im Jahr 2010 legte Lichtinghagen ihr Amt als Staatsanwältin nieder. Es waren immer mehr Vorwürfe gegen ihre Amtsführung laut geworden, ein Teil der Medien geht davon aus, sie sei offenbar zum Rückzug gedrängt worden. Dennoch wurde von der Versetzung an ein Amtsgericht in Nordrhein-Westfalen offiziell behauptet, sie sei auf eigenen Wunsch Lichtinghagens erfolgt.

Beerdigt Hagen die kleinen Friedhöfe?

23. April 2024

Die Bezirksvertretung Hohenlimburg will die Friedhöfe in Berchum und Holthausen langfristig erhalten. Einstimmig stellte sich das Gremium daher hinter einen Antrag von CDU und SPD, die beiden kleinen Ruhestätten nicht zu schließen. Stattdessen sollen Pflegekosten reduziert werden und die Verwaltung soll eine Umplanung für den Friedhof Berchum samt Kostenschätzung erstellen. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Siehe dazu:

Der Letzte macht das (Grab-)Licht aus

Distel: Wer hat an der Welt gedreht

23. April 2024

Freitag, 26.04.2024, 20.00 Uhr, hasperhammer

Im neuen Programm fragen wir uns: wo geht die Reise hin? Es kann doch für die kommenden Herausforderungen unserer Welt nicht alles so weiterlaufen!

Dabei lief doch alles so gut: Deutschland war immer auf der Sonnenseite der Globalisierung! VORBEI! Jetzt würden mehr als die Hälfte der Deutschen lieber in der Vergangenheit leben. Dabei bevorzugten wir in der Vergangenheit bisher immer die Zukunft. So ändern sich die Zeiten.

Da hilft nur eins: sich mit dem Heute auseinanderzusetzen – vielleicht, indem man gemütlich-gerührt über die „guten alten Zeiten“ spricht und dabei einen Blick in die Zukunft riskiert.

Aber wie sich den heißen Eisen nähern? Energienotlage, Dauer-Pandemie, Globalisierung, nee: Deglobalisierung – all diesen Themen? Und was hat eigentlich Satire heute noch zu bieten? Neue Erkenntnisse? Erlösung? Ablenkung? Aufklärung?

Im neuen Programm „Wer hat an der Welt gedreht“ (Foto: Veranstalter) erwartet das Publikum eine rasante Reise durch die Themen der Zeit und ihre Verwerfungen. Und das alles vor dem Hintergrund einer völkerrechtswidrigen Krankheit und eines unbesiegbaren Krieges – oder umgekehrt. Und ganz nebenbei: was macht eigentlich der Klimawandel?

Eintritt: 24,50 € / 21,50 € erm.

Kartenvorbestellungen für diese und andere Veranstaltungen auf www.hasperhammer.de, unter 02331 46 36 81, bei den Vorverkaufsstellen oder mittwochs von 10-19 Uhr im hammer.Büro, Hammerstraße 10 in 58135 Hagen-Haspe.

Kauf und Sanierung von Altbauten

23. April 2024

Vortrag bei der VHS

Einen Vortrag zum Thema „Altbau kaufen und sanieren“ bietet die Volkshochschule Hagen (VHS) am Mittwoch, 24. April, von 17.30 bis 19 Uhr in der Villa Post, Wehringhauser Straße 38, an.

Die Teilnehmer erfahren, welche Sanierungsmaßnahmen notwendig und welche Veränderungen möglich sind. Außerdem geht es darum, wie der Sanierungsfahrplan aussehen soll, wie das Gebäude sinnvoll beheizt und Energie gespart werden kann sowie um Schadstoffe, Ausbau- oder Erweiterungsmöglichkeiten, statische Umbauten und Elektroinstallationen.

Der Referent ist Architekt und erklärt in seinem Vortrag, wie Interessierte bei Kaufinteresse frühzeitig eine fundierte Vorauswahl treffen können.

Informationen zur Anmeldung zum Kurs mit der Nummer 5208 erhalten Interessierte auf der Seite www.vhs-hagen.de oder beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622.

OB: „Kommen unserer Verantwortung nach“

22. April 2024

Stadt Hagen informierte zur Unterbringung von Geflüchteten

Wie bringt die Stadt Hagen geflüchtete Menschen unter? Wer entscheidet, wie viele Flüchtlinge nach Hagen kommen? Welche Herausforderungen ergeben sich für die Stadtgesellschaft? Diese und weitere Fragen und Sorgen standen im Fokus der Bürgerinfoveranstaltung zur Unterbringung von Geflüchteten in einem Hostel in der Hochstraße.

„Unsere oberste Priorität ist es, die Menschen aus den Notunterkünften in den Turnhallen ausziehen zu lassen“, sagt Dr. André Erpenbach, Beigeordneter für den Vorstandsbereich für öffentliche Sicherheit und Ordnung. „Damit möchten wir den untergebrachten Menschen einerseits mehr Privatspähe verschaffen, andererseits die Hallen unseren Bürgerinnen und Bürgern wieder für sportliche Zwecke von Schulen und Vereinen zur Verfügung stellen.“

„Von Januar bis Ende April sind durch Landeszuweisungen 125 Menschen nach Hagen gekommen“, ergänzt Sozialdezernentin Martina Soddemann. „Die Verteilung auf die Kommunen und Gemeinden wird zentral durch das Land mittels Verteilschlüssel geregelt. Wir rechnen in diesem Jahr mit vielen weiteren Zuweisungen mit einem kurzen Vorlauf von jeweils 14 Tagen.“

Nach kurzen Ausführungen von Oberbürgermeister Erik O. Schulz, Martina Soddemann und André Erpenbach führte Pfr. Thomas Hammermeister-Kruse durch den Dialog mit den knapp 100 anwesenden Bürgerinnen und Bürgern. Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Fachbereiche der Stadt Hagen sowie der Polizei Hagen standen zu den Fragen rund um die Themen Sicherheit, Finanzierung und Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung.

„Die Zuweisung der geflüchteten Menschen erfolgt nicht nach der finanziellen Leistungsfähigkeit einer Kommune, sondern richtet sich nach ihrer Größe,“ sagt Oberbürgermeister Erik O. Schulz. „Welche großen Herausforderungen diese Zuweisungen für uns darstellen, erklären wir regelmäßig gegenüber Land und Bund. Aber klar ist auch: Wir erfüllen unsere gesetzliche Pflicht und kommen unserer Verantwortung nach.“

Die Stadt Hagen hat sämtliche Themen rund um die Unterbringung von Geflüchteten in einem FAQ zusammengefasst. Bürgerinnen und Bürger können weitere Fragen per E-Mail an dialog@stadt-hagen.de senden.

Jan Meyer-Rogge: Im Punkt des Gleichgewichts

22. April 2024

23. April bis 21. Juli 2024, Osthaus-Museum Hagen

Jan Meyer-Rogge: Balance of Power, 1984 (OMH, Inv.-Nr. K 3631), © Heike Wippermann.


Der Hamburger Künstler Jan Meyer-Rogge verwendet für seine Plastiken einfache Grundformen wie Kreis, Stab und Winkel, die er in immer neuen Variationen verkantet, verspannt, übereinanderlegt oder gegeneinanderstellt. Seine Objekte aus Stahl und Holz halten sich ohne unterstützende Hilfsmittel in ihrer prekären Balance.

Die durch exaktes Ausloten am Modell erprobten Werke entfalten eine immense Ausdruckskraft, wenn sie in größere Versionen übersetzt und als landschaftsbezogene Plastiken im öffentlichen Raum gezeigt werden. Ihren Ausgangspunkt nehmen die Plastiken durch die genaue Beobachtung der Natur, doch sind sie nicht ihr Abbild.

Auf den Punkt des Gleichgewichts gebracht, verheimlichen sie ihren Entstehungsprozess nicht, sondern thematisieren in sich ruhend den Balanceakt selbst.

Friedemann Weise: „Das bisschen Content“

22. April 2024

Kabarett im Theater Hagen

Die Reihe der Kabarett-Veranstaltungen im Theater Hagen wird am 25. April 2024 um 19.30 Uhr im Großen Haus fortgesetzt. Zu Gast ist Friedemann Weise (Foto: Frederike Wetzels).

Der beliebte Liedermacher, Satiriker, Autor und nicht nur aus der heute show im ZDF bekannte Entertainer mit der Gitarre präsentiert sein neues Programm: „Das bisschen Content“.

Content ist im Onlinejournalismus das englische Ersatzwort für redaktionellen Inhalt. Friedemann Weise interessiert sich diesbezüglich für die Menschen in unserer Gesellschaft, ihre Kommunikation über die sozialen Medien und geht dabei zurück bis in die Schöpfungsgeschichte, um das Heute zu benennen.

Dabei bricht er keinen philosophischen Diskurs vom Zaun, sondern will seine Gäste unterhalten mit absurd-hanebüchenen Schlenkern, mit denen er jedes im Ansatz noch etwas ernste Thema sabotiert.

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon unter 02331 / 207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online über die Webseite www.theaterhagen.de.

Pyrrhussieg für Schisanowski

21. April 2024

Hagener SPD-Vorsitzender im Amt bestätigt

Mit 82 Prozent der Stimmen ist der Hagener SPD-Chef Timo Schisanowski am gestrigen Samstag auf dem Unterbezirksparteitag der Sozialdemokraten in seinem Amt bestätigt worden. Er bekam damit das beste Ergebnis seit seiner ersten Wahl als Vorsitzender vor zwölf Jahren.

Es ist ein Pyrrhussieg. Viele Kritiker Schisanowskis sind entweder kaltgestellt worden oder aus der Partei ausgetreten. Seit seiner ersten Wahl zum Hagener SPD-Vorsitzenden hat die Partei etwa 700 Mitglieder verloren und liegt heute noch so gerade über der 1000er-Marke.

Als Kandidat zur Bundestagswahl war er mit nur einer Stimme Mehrheit gegenüber seinem Vorgänger, dem langjährigen Abgeordneten René Röspel, von den Delegierten gewählt worden. Das Ergebnis fiel entsprechend aus: Erreichte Röspel in Hagen 2017 noch 40,1 Prozent der gültigen abgegebenen Erststimmen, sackte Schisanowski 2021 auf 31,6 Prozent ab.

Der auch über seine Parteigrenzen hinaus wählbare Röspel erreichte immer mehr Stimmen als seine Partei, bei Schisanowski verhielt es sich genau umgekehrt. Es war also ein strategischer Fehler, ein gut laufendes Pferd durch einen lahmen Klepper zu ersetzen.

Eine aktuelle Prognose der Wahlplattform election.de sieht die Wahrscheinlichkeit, das Direktmandat im Wahlkreis 138 (Hagen/EN-Süd) für den Bundestag zu erringen, für die CDU bei 90 Prozent. Für Schisanowski dürfte in diesem Fall sein Ausflug nach Berlin nur eine Episode bleiben.

Mit Holzklapper, Rute, Kuhglocken und Hammer

21. April 2024

8. Sinfoniekonzert des Philharmonischen Orchesters Hagen

Im achten Sinfoniekonzert des Philharmonischen Orchesters Hagen unter der Leitung von Generalmusikdirektor Joseph Trafton (Foto: Leszek Januszewski) am 23. April 2024 in der Stadthalle Hagen (Beginn um 19.30 Uhr) ist ein großes Werk der sinfonischen Literatur zu erleben: die Sinfonie Nr. 6 in a-Moll von Gustav Mahler.

Mit dieser ergreifenden und fesselnden, 1906 in Essen uraufgeführten Komposition scheint sich ihr Verfasser zu seinen wechselnden Gemütslagen zu bekennen. Um auszudrücken, was ihn bewegte, benötigte Mahler ein höchst differenziertes und sehr großes Orchester.

Dank der Kooperation mit dem Sinfonieorchester Münster ist die Präsentation dieses eindrucksvollen Opus‘ möglich, das in seiner Besetzung mit Sonderinstrumenten wie Holzklapper, Rute, Kuhglocken und einem großen Holzhammer, dessen Schlag die unerbittliche Härte des Schicksals symbolisiert, für Aufsehen und -hören sorgt.

Mahlers Sechste ist ein monumentales Ausnahmewerk, das mit seiner emotionalen Wucht begeistert und dessen Aufführung den Besuchern ein nachhaltig packendes Musikerlebnis garantiert.

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungs- bzw. Konzertbeginn), per Telefon unter 02331 / 207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online über die Webseite www.theaterhagen.de.

Ausgesessen – Glasbild hinter Milchglas versteckt

21. April 2024

Das versteckte Glasfenster „Die Kaffeepflückerinnen“ hat für Diskussionen gesorgt. Konsequenzen zieht die Fernuni Hagen daraus nicht. (…)

Weil es eine (!) Beschwerde gegeben hatte, war nach Prüfung beschlossen worden, dass das Bild, das der Hagener Hans Slavos einst für die Kaffeerösterei Hussel geschaffen hatte, in seiner ursprünglichen Form nicht zumutbar sei. Es sei rassistisch und sexistisch, degradiere indigene Frauen zu Objekten. Wobei man zu dieser Erkenntnis erst gelangte, als das Werk bereits ein Jahr ohne jegliche Einschränkungen gezeigt wurde. (…)

Auf Anfrage unserer Zeitung rund zweieinhalb Monate nach der Diskussion lediglich die kurze Mitteilung, dass es nichts Neues gebe. Weitere Fragen werden nicht beantwortet. Eine peinliche Stellungnahme. (…)

Quelle: wp.de

Der Wahnsinn kehrt zurück

20. April 2024

Verwaltung hat offenbar neuen Tretroller-Anbieter aufgetan –
Spielzeuge dürfen demnächst überall abgestellt werden

In der jüngsten Vergangenheit hatte die Verwaltung in Zusammenarbeit mit dem Anbieter ZEUS Scooters GmbH und in Abstimmung mit der Politik zunächst ein E-Tretroller-Verleihsystem modellhaft in Haspe (mit ZEUS) eingeführt und daran anschließend im Sommer 2023 mit dem Anbieter (Hoppy) ein E-Tretroller-Verleihsystem stadtweit eingeführt.

Aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen hat zunächst der Anbieter ZEUS sein E-Tretroller-Verleihangebot in Hagen eingestellt. Auch der im Anschluss an ZEUS in Hagen tätige belgische Anbieter Hoppy musste auf Druck seiner Investoren/ Kapitalgeber sein Angebot in Hagen nach einem mehrmonatigen Betrieb einstellen.

Zuvor hatte die Verwaltung mit Zustimmung der politischen Gremien stadtweit über 130 Abstellplätze für das Abstellen von E-Tretrollern eingerichtet – finanziert aus der Stadtkasse, also mit Mitteln der Allgemeinheit.

Obwohl der Personalmangel im öffentlichen Bereich überall zu spüren ist, sind offensichtlich noch genügend Kapazitäten vorhanden, um sich weiter um nutzlose Angebote zu kümmern, die ernsthaft (!) als Beitrag zu einer Verkehrswende angepriesen werden.

Waren bei den beiden ersten Versuchen, die Hipster-Spielzeuge in Hagen zu etablieren, noch feste Stellplätze vorgegeben, um eine Vermüllung des öffentlichen Raums mit dem Elektroschrott einzudämmen, fallen nach den Vorstellungen der Fans in der Verwaltung jetzt auch diese letzten Grenzen.

Abweichend zu dem bisherigen stationsgebundenen System für die E-Tretroller beabsichtigt die Verwaltung nun, in Hagen ein Hybridsystem einzuführen. Auch wenn einige Abstellplätze des stationsgebundenen Systems erhalten bleiben, dürfen die E-Scooter nach Vorstellungen der Verwaltung demnächst überall abgelagert werden.

Denn mit der Einführung des Hybridsystems werden in Wohngebieten keine Abstellflächen für die E-Tretroller mehr vorgehalten; diese sollen nur noch in Gebieten mit angeblich „erhöhtem Nutzungsdruck“ wie z.B. am Rande der Fußgängerzone oder an anderen Stellen wie öffentlichen Einrichtungen (ÖPNV-Umsteigepunkte, Schulen, Verwaltungsstellen, etc.) vorgehalten werden.

Laut einer Meldung der WPWR soll die Stadt bei der Suche nach einem neuen Anbieter bereits fündig geworden sein, dem Tretroller-Verleiher Lime. Die Stadt soll, so der Pressebericht, Lime ein „gewisse Finanzkraft“ attestiert haben und hoffe damit „auf ein größeres Durchhaltevermögen“, als es noch Zeus und Hoppy in Hagen gezeigt hatten.

Da alle bisherigen Verleiher angegeben hätten, dass sie aus wirtschaftlichen Gründen ihr Angebot zurückgezogen hätten, hat die Verwaltung nach eigenen Angaben ein Interesse daran, „dass eine für Anbieter wirtschaftliche Lösung gefunden wird“.

Nicht nur in Metropolen wie Paris wird der Schrott inzwischen abgeräumt, auch Gelsenkirchen hat jüngst die Daumenschrauben angezogen, wie u.a. das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet: „Das unternehmen deutsche Städte gegen die E-Scooter-Flut“.

100 Jahre Erwin Hegemann

20. April 2024

21. April bis 30. Juni 2024, Osthaus-Museum Hagen

Erwin Hegemann wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass zeigt das Osthaus Museum eine Retrospektive.

Aktionswoche zu Textilien

20. April 2024

Vortrag, Führung, Kleidertausch und Film

Der Spielfilm „Made in Bangladesh“ begleitet junge Textilarbeiterinnen, die um ihre Rechte kämpfen. (Foto: ECALIERCIE/ EZEF)

Die internationale Textilindustrie und die Verbraucher auf der ganzen Welt waren erschüttert, als am 24. April 2013 in Bangladesh die Rana-Plaza-Fabrik einstürzte, die für europäische und nordamerikanische Unternehmen produzierte. Tausende wurden bei dem Einsturz verletzt oder getötet.

In den Textilfabriken Asiens arbeiten vor allem junge Frauen unter unhaltbaren und oft sogar lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen. Seit 2013 protestieren weltweit Menschen während der Fashion Revolution Week im April gegen das Unrecht und die Missstände. Auch in Hagen gibt es während dieser weltweiten Aktionswoche vier Veranstaltungen.

Gastgeber sind das AllerWeltHaus Hagen, die VHS und der Hagener Heimatbund in ihrer Reihe „Die Weltretter“.

Vortrag „Der wahre Preis der Mode“

Los geht es am Mittwoch, 24. April, um 19 Uhr im AllerWeltHaus, Potthofstraße 22, mit dem Vortrag „Der wahre Preis der Mode“. Referent Dietrich Weinbrenner ist seit vielen Jahren in der Kampagne für Saubere Kleidung engagiert und hat in mehreren Ländern zum Thema recherchiert. Er gibt einen Einblick in die Produktionsbedingungen und die Lebensbedingungen der Arbeiterinnen.

Um Anmeldung wird gebeten unter Kursnummer 1445B unter Tel. 02331/207-3622 oder www-vhs-hagen.de. Eintrittsgeld nach eigenem Ermessen.

Textilfabrik Elbers – Führung mit Michael Eckhoff

Vor gut 200 Jahren wurde die Garnfärberei Elbers aus der Taufe gehoben, die um 1850 zu den größten Arbeitgebern im Raum Hagen gehörte. Das Areal dieses für Hagen so wichtigen Betriebs ist architektur-, kunst-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlich hochspannend. Hier lässt sich hervorragend ein frühes Beispiel der Globalisierung erkunden.

Michael Eckhoff (Hagener Heimatbund) trifft die Teilnehmer am Donnerstag, 25. April um 17 Uhr am Eingang der Musikschule in der Dödterstraße. Anmeldung für Kurs 1131B unter Tel. 02331/2073622 oder www.vhs-hagen.de. 6 Euro werden in bar vor Ort kassiert.

Kleidertauschparty und Film

Guterhaltene, gewaschene Kleidungsstücke, Schuhe, Taschen und Accessoires oder Schmuck für alle Generationen und Geschlechter sind willkommen bei der Kleidertauschparty am Samstag, 27. April, von 17 bis 19 Uhr in der Villa Post, Wehringhauser Straße 38. Jede:r darf 5 bis 10 Teile mitbringen. Ausgenommen sind Strumpfwaren und Unterwäsche.

Der Bund der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ) organisiert den Tausch. Ingrid Klatte, Verbraucherzentrale Hagen, bietet den Workshop „Upcycling ohne Nähmaschine: Kleidung sichtbar reparieren” an. Claudia Eckhoff, Regionalpromotorin des Eine Welt Netz NRW, informiert über die fatalen Folgen von Fast Fashion.

Ab 19.15 Uhr läuft bei freiem Eintritt der Spielfilm „Made in Bangladesh“. Er handelt von jungen Textilarbeiterinnen, die mutig um ihre Rechte kämpfen am Arbeitsplatz, aber auch in der Ehe und in der Gesellschaft (95 Min., OmU Deutsch/Englisch, FSK 12 Jahre). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff

19. April 2024

Früher waren Ratten auf Segelschiffen verbreitet. Laut Seemannsglauben verließen sie bei drohendem Untergang zuerst das Schiff und wurden zum Indikator für bevorstehende Schiffsunglücke.

Der Satz ist also keineswegs despektierlich gemeint, wenn er hier auf den personellen Schwund nicht nur an der Spitze der Stadt, sondern auch auch auf die nachrangigen Offiziere hinweisen soll.

Nach dem angekündigten Abgang des Stadtkämmerers und dem Neuwahlverzicht des Oberbürgermeisters haben sich aktuell zwei weitere Personen aus Führungspositionen der Stadt verabschiedet. Die Stellen wurden inzwischen per Ratsbeschluss neu besetzt (siehe hier und hier).

Nach Angaben der WPWR hat Burkhard Schwemin, bisher Prokurist der mit Millionenbeträgen gepäppelten Wirtschaftsförderung, Hagen in Richtung Dortmunder Studierendenwerk verlassen und dort die Rolle des kaufmännischen Geschäftsführers übernommen.

Florian Reeh, ehemals Fachbereichsleiter Verkehr, Immobilien, Bauverwaltung und Wohnen, soll demnach „nach einem relativ kurzen Intermezzo bei der Verwaltung der Stadt Hagen wieder den Rücken gekehrt“ haben.

Bahn schließt das Reisezentrum am Hbf. Hagen

19. April 2024

Die Deutsche Bahn wird sich bis Ende des Jahres vom Reisezentrum im Hagener Hauptbahnhof trennen. „In Hagen betreiben wir das Reisezentrum derzeit ohne Beauftragung durch den VRR und damit ohne den Verkauf von Tickets für den Nahverkehr. Die Wirtschaftlichkeit ist durch den Rückgang der Kundenvorgänge nicht mehr gegeben und wir suchen daher zum Spätherbst bzw. Jahresende einen Partner, der den Vertrieb von Fahrscheinen für unsere Fernverkehrszüge in Lizenz übernimmt“, erklärt ein Sprecher der Bahn. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Abenteuerlich. Der VRR vergibt den Ticketverkauf an Transdev, die beauftragen ihrerseits die Bahnhofsbuchhandlung. Beide machen den Job natürlich nicht für Gottes Lohn.

Nachdem Transdev 2019 den Ticketverkauf übertragen bekam, hat das Unternehmen als erstes den überwiegenden Teil der Fahrkartenautomaten abgebaut. Auch interessant: 34 Prozent der Anteile an Transdev hält die Rethmann-Gruppe (Remondis), die auch eine 51-Prozent-Mehrheit an der Habus-Gesellschaft besitzt, bei der ein erheblicher Teil der Hagener Busfahrer beschäftigt ist.

Wenige Meter entfernt unterhält die Hagener Straßenbahn eine eigene Verkaufsstelle. Die Straßenbahn ist aber tariflich wiederum Teil des VRR.

Eine einheitliche Anlaufstelle als kundenfreundliche Maßnahme für Fahrgäste, die auch die vielzitierten „Synergien“ mitbrächte, wird auf dem Altar einer Wettbewerbsideologie geopfert.

Sonnenstrom vom Balkon

19. April 2024

Online-Vortrag über Steckersolargeräte

Wie sie mit einer Mini-Solaranlage eigenen Solarstrom erzeugen können, erfahren Interessierte in einem kostenlosen Online-Vortrag der Stadt Hagen zusammen mit der Ausbau-Initiative Solarmetropole Ruhr in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen am Donnerstag, 25. April, von 18 bis 20 Uhr.

Solarstrom vom Dach ist eine günstige Alternative zum Strom aus dem Netz. Doch bisher konnten hauptsächlich Hausbesitzerinnen und -besitzer Solarstrom selbst erzeugen. Mit Steckersolargeräten können auch Bewohnerinnen und Bewohner von Mehrfamilienhäusern die Energie der Sonne nutzen.

Als Steckersolargerät oder Balkonmodul werden kleine Photovoltaiksysteme bezeichnet, die an eine Steckdose angeschlossen werden können. Sie erzeugen genug Energie, um Dauerverbraucher wie Kühlschrank oder Stand-By-Geräte zu versorgen. Der Strom ist nicht nur klimafreundlich, sondern senkt auch die eigenen Stromkosten und macht unabhängiger vom Stromversorgungsbetrieb.

In dem kostenlosen Online-Vortrag zeigt Ulrich Honigmund, Diplom-Ingenieur Architektur mit dem Schwerpunkt Energiesparen, Möglichkeiten auf, wie mit einem Steckersolargerät eigener Strom für zu Hause gewonnen werden kann: am Balkongeländer, auf der Terrasse oder an der Hauswand.

Zudem stellt er die Technik und Installation der Geräte vor und erläutert, was es gesetzlich zu beachten gilt. Im Anschluss erhalten die Teilnehmenden ausreichend Zeit, um Fragen zu stellen.

Der Vortrag findet über die Plattform Zoom statt und richtet sich vor allem an Mieterinnen und Mieter sowie Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer von Mehrfamilienhäusern. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Anmeldung erfolgt über die Internetseite https://solar.metropole.ruhr/veranstaltungen/.

In einer fiktiven Garage in Wehringhausen

18. April 2024

„Junis Farben“ – Ein fantastisches Theaterstück von Anja Schöne und Ensemble im Lutz

Das LUTZ präsentiert eine neue Uraufführung: „Junis Farben“ – Ein fantastisches Theaterstück von Anja Schöne und Ensemble am 21. April 2024, 15.00 Uhr im Lutz (ab 6 Jahren; Vorstellungen besonders empfohlen für ältere KiTa-Kinder, die Klassen 1-4 und die ganze Familie; Foto: Dirk Burghaus).

Viele Kinder haben eine Lieblingsfarbe. Juni liebt alle Farben, und mit ihren Stiften malt sie bunte Fantasiewelten, die oft der Ausgangspunkt für die Spiele mit ihren besten Freunden Janni, Febu und August sind. Heute hat Juni die anderen noch vor Sonnenaufgang zur Garage ihres Opas bestellt, dem Lieblingstreffpunkt der kleinen Gruppe.

Denn es gibt für die vier keinen besseren Spielplatz als den Raum voller alter Kartons und Fundstücke. Doch Juni ist nirgends zu entdecken. Stattdessen stehen gepackte Kartons vor der
verschlossenen Garage.

Was könnte wohl geschehen sein? Wollen Unbekannte all die Schätze rauben, die Junis Opa in der Garage verwahrt? Oder soll den Kindern am Ende sogar die gesamte Garage weggenommen werden?

Im öffentlichen Raum gibt es in Hagen oft nur wenige kostenlose Angebote, die sich direkt an Kinder richten. Deshalb erobern sich Kinder ihre eigenen Orte, an denen sie sich spielerisch die Welt erschließen.

Die neue LUTZ-Produktion, die das Ensemble gemeinsam im Probenprozess und mit der Unterstützung von Kindern aus Wehringhausen entwickelt hat, ist ein Plädoyer, der Fantasie und dem Spiel mehr Räume zu ermöglichen. Eine fiktive Garage in Wehringhausen bildet dafür das Setting.

In einem fast kriminalistischen Plot emanzipieren sich die Protagonisten aus der vermeintlichen Machtlosigkeit von Kindern und treffen Maßnahmen, um ihren Spielort zu beschützen. Mit viel Erfindungsgeist entstehen aus alltäglichen Objekten fantastische Welten, in denen die drei Freunde ungeahnte Abenteuer bestehen müssen, um am Ende Junis Geheimnis lüften zu können.

Mit der Rettung der Garage wird die Bühne auch für alle Kinder im Publikum freigegeben, die eingeladen sind, den leeren Raum mit ihren Farben neu zu gestalten. Eine spannende Reise in Realität und Fantasie für die ganze Familie.

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon unter
02331 / 207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online über die Webseite www.theaterhagen.de.

Die Krise der Innenstädte

18. April 2024

Viele Innenstädte in Deutschland stehen vor einem tiefgreifenden Strukturwandel. Die Konzentration des Einzelhandels hat in den letzten 30 Jahren eine Monostruktur entstehen lassen, die durch Online-Handel, Corona und Inflation zunehmend unter Druck gerät. Karstadt lässt gewissermaßen grüßen.

Nun werden die Kreativen adressiert, um an der Rettung der Innenstädte mitzuwirken. Inwieweit Kunst und Kultur dabei mithelfen können, den Niedergang der Innenstädte aufzuhalten, ist Gegenstand des Schwerpunktthemas in den aktuellen Kulturpolitischen Mitteilungen.

Fest steht indes: Die Krise der Innenstädte lässt sich mit Kultur allein nicht beheben.

Nachrichten aus dem Hinterhaus

18. April 2024

Kabarett mit Matthias Egersdörfer
Samstag, 20.04.2024, 20.00 Uhr, hasperhammer

Gehen Sie durch die große Eingangstür des Mietshauses, dann geradeaus weiter durch das Tor. Jetzt stehen Sie im Hinterhof. Schreiten Sie am besten zügig weiter, rechts herum, vorbei an der alten Kastanie.

Gleich dahinter befindet sich der Eingang zum Hinterhaus. Über ein schmales Treppenhaus kommen Sie in den zweiten Stock hinauf. Dahinter haust der Egers mit der Frau.

Treten Sie ein! Hinten in der Wohnung, da liegt er im Bett und träumt seine lustigen Nachrichten. Im Wohnzimmersessel sitze er und schüttelt den Kopf deswegen. Kommen Sie mit in die Küche, jetzt lehnt er sich zum Küchenfenster hinaus. Sie können ihm direkt über die Schulter blicken.

Man hört die alte Frau Schlitzbier aus dem Vorderhaus husten. Einen Stock darunter plärren die Bahulgenkinder und die Kindsmutter; es geht um die Feuerkäfer vom Bub, die im Bett herumlaufen, sie plärren so laut, dass einem schier die Synapsen aus dem Ohr herausfallen.

Schnell schließt der Egersdörfer (Foto: Veranstalter) das Fenster wieder und da hat er Sie entdeckt. Doch Sie brauchen keine Angst zu haben, er tut Ihnen nichts. Er kocht Ihnen sogar einen Kaffee. Sie müssen sich nur zu ihm an den Küchentisch setzen und ihm zuhören und schon erzählt er Ihnen, was es mit dem Husten und den Käfern auf sich hat und welche Nachrichten aus dem Hinterhaus es noch gibt. Er ist ein guter Erzähler und Sie das perfekte Publikum.

Eintritt: 22,50 € / 19,50 € erm.

Kartenvorbestellungen für diese und andere Veranstaltungen auf www.hasperhammer.de, unter 02331 46 36 81, bei den Vorverkaufsstellen oder mittwochs von 10-19 Uhr im hammer.Büro, Hammerstraße 10 in 58135 Hagen-Haspe.

Hagener „Spar“politik: Nur der Weg ist das Ziel

17. April 2024

Eine filmische Allegorie jahrelanger Vergeblichkeit in 30 Minuten

Ein schwarzer Müllsack, womöglich gefüllt mit den von Bund und Land auf Hagen abgekippten finanziellen Belastungen, eröffnet den Reigen einer Kettenreaktion.

Es geht hin und her, Ballons werden aufgeblasen, Explosionen ausgelöst, Dinge geraten ins Rollen und Rutschen, es kracht und scheppert. Es geht bergauf und wieder bergab, viel wird dabei vergossen und immer wieder bleibt verbrannte Erde zurück.

Am Ende kommt ein neuer Müllsack ins Bild und löst die nächste Reaktion aus. Man steht also nach all den vergeblichen Aktionen wieder am Anfang.

Die Schweizer Medienkünstler Peter Fischli und David Weiss kannten bestimmt nicht die Hagener Finanzprobleme, aber ihr Film Der Lauf der Dinge von 1987, der auf der Dokumenta 8 Berühmtheit erlangte, könnte dennoch als eine schöne filmische Allegorie der Vergeblichkeit des Agierens unserer Verantwortlichen mit der pekuniären Malaise des Gemeinwesens interpretiert werden.