Archive for November 2022

ÖPNV: Gutachten empfiehlt Straßenbahn

30. November 2022

Hohenlimburg_Straßenbahn_Linie_2Schon zwischen 1884 und 1976 existierte in Hagen ein Straßenbahnnetz. Hier die 1968 eingestellte Linie 2 der an der Endhaltestelle Hohenlimburg. Foto: Klaus Bärwinkel (CC BY 3.0).

Mit dem Masterplan Mobilität hat sich die Stadt Hagen das Ziel gesetzt, eine Verlagerung der Mobilität vom motorisierten Individualverkehr (MIV) auf Verkehrsmittel des Umweltverbundes (Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV) zu bewirken.

Bis zum Jahr 2035 soll der Umweltverbund einen Anteil von insgesamt 50 Prozent (heute: 38 Prozent) bei den zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel haben. Die übrigen 50 Prozent entfallen in dem Konzept weiterhin auf den MIV (heute: 62 Prozent). Für den ÖPNV bedeutet dies eine Steigerung von heute 19 Prozent auf mindestens 25 Prozent im Jahr 2035.

Vor dem Hintergrund dieser beschriebenen notwendigen Steigerung des ÖPNV-Anteils wurde die Verwaltung im Januar 2020 im Ausschuss für Umwelt, Stadtsauberkeit, Sicherheit und Mobilität damit beauftragt, ein Gutachten in Auftrag zu geben, welches die technischen Möglichkeiten alternativer Verkehrsmittel darstellt. Der Endbericht des Gutachtens liegt nun vor und wird in den Sitzungen des Ausschusses für Umwelt, Stadtsauberkeit, Sicherheit und Mobilität sowie des Ausschusses für Stadt-, Beschäftigungs- und Wirtschaftsentwicklung in der kommenden Woche beraten. Zusätzlich soll ein gemeinsamer Workshop zwischen Politik und Verwaltung stattfinden.

Ziel des Gutachtens war es zu untersuchen, inwiefern sich das heute bestehende ÖPNV-Angebot eignet, die Steigerung des ÖPNV-Anteils zu erreichen. Außerdem sollte geprüft werden, ob höherwertige ÖPNV-Systeme mit größerem Fassungsvermögen und höherer Leistungsfähigkeit besser geeignet sind, den höheren ÖPNV-Anteil zukünftig abzubilden.

Aufgrund ihrer hohen Kapazität, ihrer Fahrplanstabilität und ihres hohen Zuspruchs durch potenzielle Fahrgäste empfiehlt das Gutachten die Straßenbahn als vorrangiges hochwertiges ÖPNV-System für die Stadt Hagen. Die Straßenbahn sei am besten dazu geeignet, die Rückgratfunktion des ÖPNV auf den nachfragestarken Korridoren abzubilden und biete auch für weitere Fahrgastzuwächse die notwendigen Reserven.

Insgesamt sind die vorliegenden Ergebnisse jedoch noch nicht ausreichend, um zum jetzigen Zeitpunkt eine Systementscheidung treffen zu können. „Das Gutachten stellt eine gute Grundlage dar, um weitere Schritte anzugehen“, so Oberbürgermeister Erik O. Schulz. In einem nächsten Schritt sollen wichtige Aspekte zunächst in einem Folgegutachten näher untersucht werden, bevor eine Entscheidung für oder gegen ein System getroffen werden kann.

So sind beispielsweise weitere Untersuchungen zur Trassenfindung notwendig. Ebenfalls ist zu untersuchen, ob sich die einzelnen Korridore aufgrund der topographischen Verhältnisse überhaupt eignen, eine Straßenbahn zu realisieren oder ob insgesamt nicht ein höherwertiges Bussystem geeigneter ist.

Trotz noch ausstehender Untersuchungen hat sich der erste der üblichen Bedenkenträger bereits zu Wort gemeldet. „Teilweise gibt es im Stadtgebiet so erhebliche Steigungen, dass eine Straßenbahn an diesen Stellen allein aus trassierungstechnischer Sicht gar nicht umsetzbar ist“, weiß Baudezernent Henning Keune schon heute.

Weihnachtskonzert der Salonlöwen

30. November 2022

4. Kammerkonzert des Philharmonischen Orchesters Hagen

SalonlöwenIm vierten Kammerkonzert am 4. Dezember 2022 (11.30 Uhr, Auditorium im Kunstquartier) treten die beliebten „Salonlöwen“ auf (Foto: Theater Hagen). Hinter dieser instrumentalen Formation verbergen sich sechs Musiker: Rüdiger Brandt (Violoncello), Werner Köhn (Violine), Lucjan Mikolajczyk (Violine), Steffen Müller-Gabriel (Klavier), Hubert Otten (Kontrabass) und Alexander Schwalb (Klarinette).

Auf dem facettenreichen Programm steht ein Potpourri von bekannten Weihnachtsliedern, darunter „Alle Jahre wieder“, „Tochter Zion“ und „Morgen, Kinder, wird’s was geben“. Zudem werden ABBA-Songs wie „Dancing Queen“, Walzer von Charles Gounod, Franz Lehár und Dmitri Schostakowitsch und weitere Stücke im Stil der Salonmusik dargeboten.

Eintritt 12 / 6 Euro

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungs- und Konzertbeginn), per Telefon (02331 / 207-3218), per E-Mail (theaterkasse@stadt-hagen.de) oder online über die Webseite (www.theaterhagen.de).

Strenge Lehrer, Schiefertafel, Tintenfässer

30. November 2022

Schule – gestern und heute

Zu einem Gesprächsabend mit dem Historiker Jörg Fritzsche zum Thema „Schule – gestern und heute“ lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) alle Interessierten am Freitag, 2. Dezember, von 17 bis 19.15 Uhr in das Erzählcafé „Altes Backhaus“, Lange Straße 30, ein.

Strenge Lehrer, Schiefertafel oder Tintenfässer – all dies sind Begriffe, die mit der Schule von früher verbunden werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Lehrpläne demokratisiert und jedem Kind sollte es ermöglicht werden, eine weiterführende Schule zu besuchen.

In dieser Veranstaltung sind junge und alte „Zeitzeugen“ aufgefordert, ihre Erlebnisse und Erfahrungen zu vergleichen. Was hat sich verändert? Wie wirken sich neue pädagogische Konzepte aus? Gibt es noch Gemeinsamkeiten zwischen Schule gestern und heute? Jörg Fritzsche lädt alle Teilnehmenden zu einer spannenden Diskussion ein.

Der Eintritt für das Erzählcafé ist frei. Informationen zur Anmeldung zu der Veranstaltung mit der Kursnummer 1206 erhalten Interessierte auf der Internetseite www.vhs-hagen.de sowie beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622.

Ab 11. Dezember häufiger mit dem ICE von Hagen nach München und Hamburg

30. November 2022

DB160146-ICE-4-mit-Fahrrad-AbteilZum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 baut die Deutsche Bahn (DB) ihr Fernverkehrsangebot in NRW deutlich aus. Schnellere und häufigere Direktverbindungen sowie mehr neue „XXL-ICE“ mit 918 Sitzplätzen und acht Fahrradstellplätzen (Foto: Deutsche Bahn AG / Tobias Gromatzki) schaffen die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verkehrswende und für mehr Klimaschutz.

Statt bislang zweimal pro Tag geht es ab Hagen Hauptbahnhof künftig nahezu im Zweistundentakt sechsmal umsteigefrei z.B. von und nach Münster, Bremen und Hamburg sowie über die Schnell­fahrstrecke via Frankfurt Flughafen nach Mannheim, davon fünfmal weiter bis Stuttgart und München und einmal bis Karlsruhe und Basel. In der Gegenrichtung von Basel fahren sogar drei ICE am Tag umsteigefrei nach Hagen.

Hamburg und Stuttgart werden jeweils in 3 ¼ Stunden erreicht. Neu ist dabei auch eine späte umsteigefreie ICE-Verbindung um 20:45 Uhr ab Hamburg direkt nach Hagen (an 23:55 Uhr). Zum Einsatz kommen neue XXL-ICE mit über 900 Sitzplätzen.

Von und nach Bonn, Koblenz und Mainz geht es weiterhin nahezu zweistündlich umsteigefrei – etwa stündlich versetzt zu den bisherigen Intercity-Verbindungen jetzt mit modernen Intercity 2-Doppelstockzügen, die künftig über Köln hinaus auch über das Mittelrheintal, Mannheim und Heidelberg von und nach Stuttgart verlängert werden.

Das halbstündliche Fernverkehrsangebot zum Knoten Köln, die stündlichen ICE-Verbindungen nach Hannover und Berlin sowie die zweistündlichen Intercity-Verbindungen via Hannover, Braunschweig und Magdeburg nach Leipzig und Dresden bleiben unverändert.

Wissenschaftsministerin zu Gast an der FernUni

30. November 2022

Bei ihrem Antrittsbesuch am 25. November tauschte sich Ina Brandes mit dem Rektorat über Potenziale der führenden Universität für das lebenslange Lernen aus

„Angesichts der großen Veränderungen unserer Arbeitswelt und des Mangels an qualifiziertem Personal wird lebenslanges Lernen immer mehr von einem Schlagwort zu einer der wichtigsten Erfolgsbedingungen für unsere Wirtschaft“, sagte Ministerin Ina Brandes.

„Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die FernUniversität in Hagen. Menschen, die einen akademischen Grad anstreben, sich beruflich weiterqualifizieren oder sich persönlich neu orientieren wollen, finden hier optimale Bedingungen. Wir sind stolz darauf, die führende Fernuniversität Deutschlands in Nordrhein-Westfalen zu haben.“

Einen zweiten Schwerpunkt der Gespräche bildeten aktuelle Forschungsaktivitäten der FernUniversität. Seit diesem Jahr baut sie das Forschungsinstitut Arbeit-Bildung-Digitalisierung auf. In anwendungsnahen Projekten soll dort untersucht werden, wie Unternehmen und Beschäftigte durch lebenslanges Lernen und Kompetenzentwicklung auf die digitale Transformation der Arbeitswelt vorbereitet werden können.

Die FernUniversität in Hagen ist mit rund 73.000 Studierenden die größte Universität Deutschlands und zugleich die einzige staatliche Fernuniversität des Landes. Das Studienangebot der FernUniversität nutzen Studierende aus allen Bundesländern, rund 7 % leben zudem im Ausland.

Hinter der Schranke

30. November 2022

WPWR: Jetzt soll auch schon für Pressemitteilungen bezahlt werden

Die Medien der Funke-Gruppe müssen arg mit dem Rücken an der Wand stehen. Anders ist es nicht zu verstehen, dass neuerdings auch schon Pressemitteilungen, die z.B. vom Hagener Einheitsblatt WPWR wiedergegeben werden, hinter einer Bezahlschranke verborgen werden.

So bei einem Bericht zur Strom- und Gaspreiserhöhung des heimischen Energieversorgers Mark-E. Der Text ist fast ausschließlich einer Mitteilung der Mark-E entnommen, ein eigenständiger Beitrag oder kritische Anmerkungen der Redaktion fehlen (Screenshot: DW).

Screenshot 2022-11-29 at 03-33-51 Hagen Es wird teurer – Mark-E erhöht Strom- und Gaspreise

Pressemitteilungen sind natürlich dazu gedacht, ihren Weg in die Öffentlichkeit zu finden. Dass die WPWR allerdings den Eindruck erweckt, der Artikel sei auf ihrem eigenen Mist gewachsen, indem sie ihn hinter der Bezahlschranke versteckt, ist schon dreist.

Das Funke-Blatt will sich auf diese Weise für eine Leistung bezahlen lassen, die es selbst bzw. seine Schreibstube, gar nicht erbracht hat. Und es handelt sich nicht um einen Einzelfall, Leser hinter die Bezahlschranke zu locken.

Einen anderen Trick, diesmal aus Meschede, beschreibt zoom – das sauerland und mehr („Westfalenpost: Große Klappe, nichts dahinter„). Demnach verspricht das Funke-Blatt hinter einer aufgebauschten Überschrift: „Das sind die Gründe:“

„Die Gründe“ werden allerdings nicht geliefert. Die Formulierung entpuppt sich nur als Lockstoff, mit dem Leser in den Bezahlbereich gelockt werden sollen.

Plakatkleber dringend gesucht

29. November 2022

Hagener SPD sieht ihre „Kampagnenfähigkeit“ gefährdet

Nein, um Inhalte ging es nicht bei der Klausurtagung des Unterbezirksvorstands der Hagener SPD Ende September. So ist es zumindest einem Schreiben an die Vorstände der Ortsvereine zu entnehmen, in dem das Wort „Politik“ keinerlei Erwähnung findet. Thema war vielmehr der Verlust an Mitgliedern und vor allem die Befürchtung, man habe nicht mehr genügend „Genossinnen und Genossen, die mit uns Plakate aufhängen“.

Denn, so der Anspruch der Sozialdemokraten, „wir wollen bei der Kommunalwahl 2025 wieder stärkste politische Kraft in dieser Stadt werden und den Oberbürgermeister stellen“. Dazu brauche man „eine funktionierende Partei mit engagierten und schlagkräftigen Ortsvereinen und Arbeitsgemeinschaften“.

Nun ja, gerade die jetzt geforderten „schlagkräftigen Ortsvereine“ hat der Hagener SPD-Vorstand unter Führung seines Chefs Timo Schisanowski in den letzten Jahren schließlich „erfolgreich“ zerlegt. Um jede innerparteiliche Opposition abzuräumen, die den Karrierebestrebungen führender „Genossen“ im Wege stand, wurden beispielsweise die Ortsvereine Remberg und Haspe-Nord eliminiert.

Erwünscht von der Parteispitze sind eben keine engagierten Mitglieder, die in eine Partei (in diesem Fall die SPD) eintreten, weil sie politische Vorstellungen haben – Plakatkleber werden gesucht! Bodentruppen, die stromlinienförmigen Karrieristen als Hilfsarbeiter den Weg zu den Pfründen ebnen. Was in früheren Jahrzehnten vielleicht noch funktioniert hat, klappt aber heute nicht mehr; der personelle Notstand belegt es.

Hatte die Hagener SPD 1999 noch 2.752 Mitglieder, sind es nach heutigem Stand nur noch 1.084. Allein seit Anfang 2018 sind fast 60 Prozent der damaligen Mitglieder ausgetreten, die meisten ohne Angabe von Gründen. Ein Zusammenhang mit der Politikferne des Parteivorstands, der sich lieber mit Karrierestrategien einzelner seiner Mitglieder beschäftigte und den damit verbundenen Säuberungsaktionen, ist zumindest naheliegend.

Jetzt herrschen in der Elberfelder Straße 57, der parteieigenen Immobilie des Unterbezirks Hagen und Sitz des Parteivorstandes, offenbar Heulen und Zähneklappern. Immerhin brauchte die Parteileitung nach ihrer Klausurtagung einen ganzen Monat, um sich geeignete Formulierungen zu überlegen, die sie an die Genossen weiterleiten konnte.

Die schlichten Ziele des Vorstands lauten:

1. Wir wollen wieder mehr werden!
2. Wir wollen wieder mehr machen!
3. Wir wollen wieder besser werden!

Das bedeutet im Umkehrschluss: Wir haben Mitglieder verloren, wir haben bisher weniger (oder nichts) gemacht und wir waren in der Vergangenheit schlecht(er).

Erwarten könnten die angeschriebenen Ortsvereine konkrete Vorschläge des Vorstands, wird den Adressaten des Schreibens versprochen. Hinter den „Zielen“ sollen sich nicht nur „einzelne kleine Maßnahmen“, sondern sogar „ganze Projektideen“ verbergen.

Die werden allerdings nicht genannt. Ersatzweise können sie sich die SPD-Gliederungen bei Geschäftsführer Claus Homm abholen. Begründung: „Diese im Einzelnen in einem Anschreiben vorzustellen, würde den Rahmen dieses Schreibens deutlich sprengen.“

Das müssen ja plötzlich dolle „Projektideen“ sein – nach jahrelangem inhaltsleeren Niedergang unter dem Vorsitzenden Timo Schisanowski.

FernUni pflanzt 2.000 Bäume

29. November 2022

Im Hagener Süden entsteht jetzt im Zuge eines Bauprojekts ein „FernUni-Wäldchen“ mit Eichen und Buchen

Für rund 19 Millionen Euro baut die FernUniversität in Hagen aus Landesmitteln ein klimaneutrales Gebäude für ihre 2018 gegründete Fakultät für Psychologie. Zehn Fahrminuten und knapp zehn Kilometer vom Campus entfernt entsteht jetzt im Zuge des Bauprojekts ein „FernUni-Wäldchen“ mit 2000 Bäumen im Hagener Süden. Als freiwilliger Beitrag zum Klimaschutz.

2000 Tonnen CO2 werden voraussichtlich durch das laufende Bauvorhaben freigesetzt, so die vorläufige Berechnung. Kompensiert werden die Emissionen durch zwei Projekte in Südamerika zum Schutz des Regenwaldes. Die regionale Baumpflanzaktion ist ein Zusatzengagement für die Region. Ein Baum in Hagen steht dabei jeweils symbolisch für eine kompensierte Tonne CO2.

Im Umfeld von Gut Kuhweide in Hagen-Delstern entsteht ein Laubmischwald mit 1600 Eichen und 400 Buchen. Die ausgewählte Fläche muss neu aufgeforstet werden, da die Borkenkäferplage und die Hitze der vergangenen Sommer auch im Volmetal zu großen Schäden des Baumbestands geführt hatten.

„Der Neubau Psychologie ist für uns ein Leuchtturmprojekt und die Pflanzaktion ein wichtiger Teil davon“, so die Kanzlerin der FernUni, Birgit Rimpo-Repp. „Wir sind als Universität der Nachhaltigkeit verpflichtet und möchten uns dafür auch vor Ort in der Region engagieren.“

Tretroller: Das Märchen von der „letzten Meile“

28. November 2022

ÖPNV-Studie: Entfernung zur Haltestelle ist nicht das Problem

Eine zentrale Begründung der Hagener Verwaltung für das von ihr betriebene Pushen der Aufstellung von E-Tretrollern ist die angebliche „Lösung für die letzte Meile“. Damit soll die Entfernung zwischen ÖPNV-Haltestelle und Wohnung oder Arbeitsplatz überbrückt werden.

Eine repräsentative Studie des Forschungsinstituts Kantar im Auftrag von Allianz pro Schiene, BUND und Deutschem Verkehrssicherheitsrat belegt hingegen, dass „die letzte Meile“ nicht entscheidend bei der Wahl des Verkehrsmittels ist.

Die Studie zeigt deutlich, dass die Menschen mehrheitlich nicht die Entfernung zur nächsten Haltestelle als Problem empfinden, sondern die als zu selten empfundenen Abfahrten an einer Haltestelle. Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, betonte denn auch: „Damit haben wir die klare Erkenntnis, dass nicht die Entfernung, sondern die Taktung die Menschen unzufrieden macht.“

Jede dritte Person in Deutschland ist laut Studie unzufrieden mit der Erreichbarkeit von Bus und Bahn am eigenen Wohnort. Die Befragten wünschen sich mehrheitlich eine deutlich bessere Taktung von Bus und Bahn. Unzufriedenheit gibt es auch mit der Infrastruktur und der Sicherheit von Rad- und Fußverkehr.

Das Ergebnis der Studie widerlegt die Argumentation der Hagener Verwaltung. Die „letzte Meile“ ist nicht das Problem. Es ist nur eine nicht belegte Behauptung, die auch aus einem anderen Grund unsinnig ist. In der Regel befindet sich am Ziel (Wohnung oder Arbeitsplatz) kein gekennzeichneter Abstellplatz für den Spielzeugroller. Ein solcher Stellplatz ist aber notwendig, um die Fahrt ohne weitere Kosten beenden zu können.

Dass die sinnfreie E-Roller-Manie offenbar von einem einzelnen Mitarbeiter der Verwaltung vorangetrieben wird, hat sich inzwischen wohl auch in den Kreisen der Vorlagenverfasser und -unterschreiber (der Beigeordneten Arlt, Keune und Gerbersmann) herumgesprochen.

Da der Apparat es aber nicht gewohnt ist, Fehler und Irrtümer einzugestehen, haben sich die Verantwortlichen deshalb strategisch neu aufgestellt und ihr Spektrum erweitert. Neuerdings, wie jüngst in der Bezirksvertretung Hohenlimburg, wird der eigentliche Kern des Anliegens – die Verbreitung der Tretroller – in ein Umfeld anderer Fahrzeugtypen eingebettet, die eine bessere Akzeptanz versprechen: E-Fahrräder und Lastenräder.

Der Roller-Vermarkter hat sich inzwischen aus seinem ersten Testgebiet Haspe schon wieder zurückgezogen. Hoffentlich bleibt es dabei.

Exotisch, skurril, verblüffend

28. November 2022

Tobias Bülows Klangwelten

Tobias Bülow Handpan 07.12.22 Foto Tobias BülowTobias Bülow ist Musiker und Künstler. Und: Er hat ein Faible für exotische und skurrile Instrumente. Außerdem geht er als Instrumentenbauer äußerst kreative Wege und verwandelt Alltagsgegenstände in beeindruckende Klangkörper, denen er neues Leben verleiht. So wurde z.B. ein leckgeschlagenes Ruderboot zu einem 30-saitigen Monochord, ein alter Kompressor-Tank zu einer Basstrommel und ein Heizungsrohr zu einer Obertonflöte.

In seinem 90-minütigen Soloprogramm sind am Mittwoch, 7. Dezember, ab 19 Uhr in der Villa Post an der Wehringhauser Straße 38 außer selbstgebauten Instrumenten auch die indische Traversflöte Bansuri, die chinesische Wölbbrettzither Ghu Zeng und Handpans (Foto: Tobias Bülow) zu hören.

Um Anmeldung unter der Kursnummer 1480 wird gebeten unter www.vhs-hagen.de oder unter Tel. 02331/ 2073622. Statt eines festen Eintrittsgelds gilt die Devise „Pay what you want“.

Noch höhere Müllgebühren?

27. November 2022

Stadt will offenbar Sperrmüll auf die Entsorgungstarife umlegen

Noch sind es vage Ankündigungen. Aber die Stadt Hagen prüft, so die Formulierung aus der Teppichetage des Oberbürgermeisters, eine „umlagefinanzierte“ Sperrgutabfuhr. Das bedeutet nichts anderes als eine weitere Erhöhung der Müllgebühren.

Abfallentsorgung, die eigentlich zur Daseinsvorsorge gehört, wird in Hagen damit zunehmend zum Luxusgut. Ein Trend, der seit Jahren anhält. Bereits 2018 hatte DOPPELWACHOLDER.DE eine Übersicht veröffentlicht: Von allen kreisfreien Städten des Ruhrgebiets und des Bergischen Landes mussten die Hagener damals den zweithöchsten Preis für die Leerung ihrer Mülltonnen bezahlen. Nur in Bochum war die Müllabfuhr noch teurer.

Daran hat sich auch sechs Jahre später nicht viel geändert. Wesentlich günstiger ist damals wie heute die Müllentsorgung beispielsweise in Gelsenkirchen. Während in der Schalke-Stadt die Restmüll-Gebühr 2,32 Euro pro Liter und Jahr beträgt, müssen die Hagener für die gleiche Menge 4,32 Euro berappen – fast das Doppelte.

Was in Hagen mit einer weiteren Gebührenerhöhung geplant wird, ist in den viel niedrigeren Gebühren in Gelsenkirchen bereits enthalten. Auf seiner Internetseite offeriert der Entsorger Gelsendienste seinen Service: „Um Ihnen die Entsorgung von Sperrmüll und Elektrogroßgeräten so leicht wie möglich zu machen, holen wir die oftmals unhandlichen und schweren Gegenstände gerne kostenlos direkt bei Ihnen ab.“

Selbst die Entsorgungsbetriebe Essen liegen mit einem Liter-Preis von 3,04 Euro weit unter dem Hagener Preisniveau und bieten kostenlose Sperrmüllentsorgung an – trotz einer 49-Prozent-Beteiligung des privaten Remondis-Konzerns.

Von der Essener Entsorgung kam im Dezember 2019 Uwe Unterseher-Herold als Geschäftsführer zum HEB, der jetzt seinerseits entsorgt werden soll. Die genauen Gründe für den Abschuss liegen – wie immer im örtlichen Mauschelmilieu – im Dunkeln.

Lernen trotz Alzheimerdemenz

27. November 2022

Promotionsprojekt an der FernUniversität Hagen

Nora-Berner-PMUnsere Gesellschaft wird immer älter. Im Zuge des demografischen Wandels nimmt die Zahl alterstypischer Erkrankungen stark zu. Aktuell leben etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland. Laut Schätzungen wird sich diese Zahl bis zum Jahr 2050 nahezu verdoppeln.

„Wir haben ja heute schon fast alle einen persönlichen Bezug zu Betroffenen in der Familie oder im Bekanntenkreis, die an Demenz erkrankt sind“, sagt Bildungswissenschaftlerin Nora Berner von der FernUniversität in Hagen (Foto: Volker Wiciok).

Ihr Promotionsprojekt „Alzheimerdemenz als biografische Erfahrung“ könnte daher nicht aktueller sein. Es zeigt unter anderem auf, wie Lernen und Bildung auch mit Demenz stattfinden können. „Gerade im Anfangsstadium lässt sich der eigenständige Umgang mit der Krankheit lernen und auf biografisch erworbene Fähigkeiten zurückgreifen“, fasst Nora Berner zusammen.

Forschen mit Betroffenen

Bislang wird überwiegend mit einem medizinischen Fokus über Menschen mit Demenz geforscht. Die 32-jährige wissenschaftliche Mitarbeiterin aus dem Lehrgebiet Empirische Bildungsforschung wählt nun eine erziehungswissenschaftliche Perspektive und bindet erkrankte Menschen im Sinne des lebenslangen Lernens mit ein.

Im deutschsprachigen Raum gibt es nur wenige Studien, in denen mit Menschen mit Demenz geforscht wird. „Auch in der Forschung dominiert die Verlustperspektive. Betroffenen wird ein sinnvoller Beitrag im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung oft nicht zugetraut“, bedauert Berner.

Als Forscherin geht sie bewusst einen anderen Weg. „Ich zeige eine Fähigkeitsperspektive auf“, betont sie. „Der Subjektstatus von Menschen mit Demenz wird gestärkt, indem sie selbst über ihr Leben und ihr Krankheitserleben Auskunft geben.“ Das ist allerdings nur möglich, da die FernUni-Wissenschaftlerin gleichzeitig Pädagogin und Praktikerin ist.

Nach dem Studium der Erziehungswissenschaft und Gerontologie arbeitete sie als Leiterin des Sozialen Dienstes in einer Altenpflegeeinrichtung. „Ich verfüge über krankheitsspezifisches Fachwissen und kann mit Menschen mit kognitiven, funktionellen und verhaltensspezifischen Beeinträchtigungen umgehen“, sagt sie.

Biografisch-narrative Interviews

Im Zuge ihrer Promotion rücken die Biografien von 18 an Alzheimerdemenz erkrankten Menschen zwischen 70 und 92 Jahren in den Fokus. Berner hat biografisch-narrative Interviews mit Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeeinrichtungen geführt. Neben der Krankheitsgeschichte erfasst sie die Lebensgeschichte und biografische Entwicklung ihrer Interviewpartnerinnen und Interviewpartner.

„Die Hälfte der Gespräche ist gut verlaufen“, bilanziert sie. Bei der anderen Hälfte brach sie zum Wohl der Teilnehmenden ab und leitete stattdessen in eine pädagogische Maßnahme wie ein Spiel oder einen Spaziergang über.

Wie prägen biografische Erfahrungen und erworbene Fähigkeiten den Umgang mit Alzheimerdemenz? Und wie gestalten sich Lern- und Bildungsprozesse bei betroffenen Menschen? Um diese Fragen ging es in den Gesprächen.

Eine pauschale Antwort darauf und allgemeingültige Ergebnisse gibt es nicht. „Jede Lebenssituation ist vor dem Hintergrund der Lebensgeschichte und der aktuellen Fähigkeiten, aber auch Einschränkungen durch das Älterwerden und eben auch demenzieller Veränderungen zu betrachten“, fasst Nora Berner zusammen.

Da ist zum Beispiel der ehemalige Soldat, der von Marschplänen spricht und sich To-do-Listen schreibt, um zu wissen, was er wann wie erledigen muss. Oder der frühere Selbstständige, der trotz Alzheimerdemenz wie einst im Beruf auch im Umgang mit der Krankheit selbstbestimmt entscheiden will, bis zu welchem Punkt sein Leben für ihn noch lebenswert ist. Und die Seniorin, die durch ihre Alzheimerdemenz von Zwängen befreit wird und trotz der Erkrankung aufblüht.

Strategien für mehr Lebensqualität

Erste Ergebnisse des Projekts zeigen, dass durch die Konfrontation mit den Gegebenheiten des Alters Umgangsstrategien entwickelt werden, um Lebensqualität zu sichern.

Auf der einen Seite werden negative Gefühle reduziert, indem die Alzheimerdemenz verharmlost oder bagatellisiert wird. Auf der anderen Seite, versuchen Betroffene Kontrolle über die Krankheit zu gewinnen, indem sie sich über die Diagnose und Therapien informieren. Deutlich werden aber auch Einschränkungen und Grenzen möglicher Bildungsprozesse aufgrund der Erkrankung.

In Nora Berners Promotion bleiben praktische Implikationen außen vor. Eine Empfehlung stellt die Bildungswissenschaftlerin dennoch heraus: „Ein Großteil der an Alzheimerdemenz erkrankten Personen wird zu Hause versorgt“, sagt sie. „Mehr individuelle Förderung, aber auch Anerkennung und Angebote für Angehörige sind angesichts der zunehmenden Alterung unserer Gesellschaft unverzichtbar.“

HEB-Chef soll bei vollen Bezügen zu Hause bleiben

26. November 2022

Der Hagener Entsorgungsbetrieb kommt an der Spitze des Unternehmens nicht zur Ruhe: Nach Informationen der Stadtredaktion muss Geschäftsführer Uwe Unterseher-Herold nach gerade einmal gut drei Jahren im Amt Ende März 2023 seinen Schreibtisch wieder räumen. Der amtierende HEB-Chef soll Platz machen für einen Nachfolger, der dann von allen Gesellschaftern gemeinsam ausgesucht und getragen wird. Über diese bislang unter dem Siegel der Verschwiegenheit eingefädelte Spitzen-Personalie im Konzern Stadt Hagen soll der Rat noch vor der Weihnachtspause in nicht-öffentlicher Sitzung final entscheiden.

Der frühzeitigen Beendigung des ursprünglich auf fünf Jahre angelegten Geschäftsführervertrages waren nicht bloß interne Auseinandersetzungen auf der HEB-Geschäftsführer-Ebene, sondern auch erhebliche atmosphärische Störungen zwischen den Gesellschaftern aus Hagen und Dortmund vorausgegangen. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Anmerkung: Unterseher-Herold schied auch schon aus seiner vorherigen Tätigkeit als Geschäftsführer der Entsorgungsbetriebe Essen nicht ganz freiwillig aus, fand aber beim HEB einen Unterschlupf (DW berichtete: „In Hagen findet sich immer noch ein Plätzchen„).

Ob, und wenn ja, welche Rolle der private Remondis-Konzern in der Causa spielt, ist bisher unklar. Remondis ist an der Essener Entsorgung mit 49 Prozent beteiligt, beim HEB hält das Unternehmen über die Enervie durchgerechnet 5,5 Prozent. Im Juni dieses Jahres geriet Remondis im Zusammenhang mit den Entsorgungsbetrieben Essen ins Visier der dortigen Staatsanwaltschaft.

Mit der VHS zu Besuch bei der Kooperative K

26. November 2022

Kooperative_K_Foto_Kooperative_K~1_maxUm Figuren und Skulpturen zu erschaffen, benötigen Holzbildhauer zahlreiche unterschiedliche Werkzeuge. Foto: Kooperative K.

Einen Besuch bei dem Hagener Künstlerkollektiv „Kooperative K“ organisiert die Volkshochschule Hagen (VHS) für alle Interessierten im Rahmen der Reihe „KunstOrte“ am Montag, 28. November, von 17 bis 19.30 Uhr. Das Forum des Kollektivs befindet sich in der Karlstraße 3.

Nach einer spannenden Führung durch die Atelierräume der „Kooperative K“ führt der Hagener Künstler Klaus Binke die Teilnehmenden in die Arbeitsweisen der Holzbildhauerei ein. An konkreten Beispielen zeigt er, wie man mit Beil, Beitel, Holzschlegel und Raspel Holzskulpturen erschaffen kann. Abschließend können sich die Teilnehmenden selbst mit Beil und Schlegel ausprobieren.

Das Forum der „Kooperative K“ ist ein Ausstellungsort für aktuelle Kunst und gleichzeitig eine Kommunikationsplattform zwischen Kunstschaffenden und interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Informationen zur Anmeldung für den Kurs mit der Nummer 2105 erhalten Interessierte unter www.vhs-hagen.de oder unter Telefon 02331/207-3622.

Fahrtausfälle am Samstag, 26.11.2022

26. November 2022

Betroffene Linien der Hagener Straßenbahn AG: 514, 515, 521, 524, 528, 534.

Das Unternehmen empfiehlt den Fahrgästen, sich kurz vor Abfahrt über die Fahrplanauskunft zu informieren, ob ihre Verbindung wie geplant stattfindet.

Auch auf Linien der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr mbH, die Hagen tangieren (511 und 553), fallen Fahrten in den nächsten Tagen aus (Infos siehe hier). Die Deutsche Bahn hat für die Regionalbahn 40 (Hagen – Essen) Ausfälle gleich bis zum 23. Dezember angekündigt (Info hier).

Müll: Eigenlob und große Worte

25. November 2022

Verwaltung will „Anstrengungen noch einmal“ spürbar intensivieren

Taschentücher auf dem Bordstein, ein ausgedienter Korbstuhl in der Volme, Zigaretten auf dem Spielplatz oder Hundekot im Park: Die Stadtsauberkeit sei ein Thema, das die Hagenerinnen und Hagener und die Stadtverwaltung Hagen seit vielen Jahren beschäftigt, so die Pressestelle des Rathauses.

Die Stadtverwaltung mag das Thema ja „beschäftigt“ haben, vorangebracht hat sie es jedenfalls nicht besonders, wie die Stellungnahme von Oberbürgermeister Erik Olaf Schulz belegt. Die Zuständigkeiten verirren sich im Dickicht des Apparats, und mehr Personal für die Reinigungsaufgaben erwähnt der Verwaltungschef auch nicht.

Ersatzweise verweist Schulz auf Aktionen wie „Hagen räumt auf“, bei denen sogar Schulkinder zum Müllsammeln abgeordnet wurden; die hätten „die Sauberkeit in Hagen bereits merklich verbessert“. Eigentlich wäre das die Aufgabe der Stadt und diverser ihrer zahlreichen Tochtergesellschaften gewesen, über deren Zuständigkeiten ersichtlich einige Verwirrung herrscht.

So heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung: „Um für mehr Sauberkeit an den Hagener Bushaltestellen zu sorgen, möchten die Hagener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (HVG), die Stadtverwaltung sowie deren Betraute und die Ströer Gruppe die Zuständigkeiten genauer festlegen und gemeinsam Sauberkeitsstandards erarbeiten.“ Mit „Betraute“ ist offenbar der Hagener Wirtschaftsbetrieb (HWB) gemeint, der in einer komplizierten Konstruktion vom Stadtrat in diesen Status erhoben wurde. Grundsätzlich herrscht großer Kuddelmuddel.

Neben den Müll sammelnden Schulkindern hält sich der Oberbürgermeister die Einstellung der 16 Waste Watcher zugute, deren Aufgabe es ist, Müllsünder zu überführen. Kann man machen. Peinlich wird es nur, wenn man dazu keine zusätzlichen Reinigungskräfte zu regulären Konditionen einstellt, sondern – wie Schulz es offen benennt – „mobile Teams des Jobcenters“ akquiriert, vulgo: 1-Euro-Jobber.

Die derzeit 18 Stellen beim Stadtordnungsdienst sollen im Gegensatz dazu auf mindestens 24 Stellen erweitert werden. Das würde die Bildung von Ermittlungs- beziehungsweise Kontrollteams ermöglichen und den Kontrolldruck im Stadtgebiet und damit die Sicherheit fördern. Außerdem wäre eine Ausweitung der Dienstzeiten möglich, teilt die OB-Pressestelle mit.

Während also das skandalträchtige Ordnungsamt mit weiteren tarifgebundenen Stellen gepäppelt wird, soll nach den Vorstellungen des Oberbürgermeisters, der angeblich inzwischen aus Hagen geflüchtet und seinen Wohnsitz nach Herdecke verlegt haben soll, die eigentliche Arbeit von den Ärmsten der Armen für einen Hungerlohn erledigt werden.

Schulz will diesen „von uns beschrittenen Weg konsequent fortsetzen und unser Engagement noch einmal spürbar intensivieren. Wir planen Abläufe weiter zu optimieren, wollen zugleich aber auch Neues versuchen.“

„Zukünftig sollen die Hagenerinnen und Hagener ihren Müll jeglicher Art möglichst einfach abgeben können,“ verspricht die OB-Verwaltung. Dazu zählt in den „Überlegungen“ des Umweltamtes ein „zentraler“ Wertstoffhof in der Donnerkuhle. „Ein attraktives und niederschwelliges Angebot“ soll das sein. Zentral in der Pampa? So etwas kann auch nur der Hagener Verwaltung einfallen.

Emil Schumacher – Das frühe Werk und die Sammlung Lepke

25. November 2022

27. Nov. 2022 bis 26. Mrz. 2023, Emil-Schumacher-Museum Hagen

Schumacher - Liegender_Akt_1946Emil Schumacher, Liegender Akt, 1946, Aquarell und Tuschzeichnung, 31,5 x 42,5 cm, Sammlung Lepke, Foto: Emil Schumacher Stiftung/Joachim Schwingel. © VG Bild-Kunst, Bonn 2022.

Diese Ausstellung ist schon lange ein besonderes Desiderat gewesen, handelt es sich doch um die Präsentation einer ganz besonderen Kollektion von Werken Emil Schumachers, nämlich aus historischer Sammlersicht.

Die Sammler waren Ruth und Rudolf Lepke, deren Sohn Rudolf Jr. die Sammlung der Eltern nicht nur übernahm, sondern gemeinsam mit seiner langjährigen Lebensgefährtin über Jahrzehnte pflegte und erhielt.

Die musische Kaufmannsfamilie, Gesellschafter eines aus einem Kolonialwarengeschäft hervorgegangenen und bereits in der vorangegangenen Generation 1897 gegründeten Lebensmittel- und Feinkostgroßhandels, lebte generationenübergreifend bis in unsere Zeit mit der Kunst, nicht nur Emil Schumachers.

Zahlreiche befreundete Künstlerinnen und Künstler der bildenden Künste wie Elisabeth Schmidt, Anselm Treese, Wilhelm Wessel und Irmgard Wessel-Zumloh, Roswitha Lüder und Rudolf Vombek gingen im kunstsinnigen Haus der Lepkes ein und aus. Manche Künstler wurden durch die Sammelleidenschaft der Lepkes maßgeblich gefördert.

Auch für Emil Schumacher führte die erste Begegnung mit Lepkes 1946 zu einer entscheidenden Sammlerfreundschaft. Das Ehepaar hatte ein Werk des noch völlig unbekannten Malers im Atelier des Bildhauers Karel Niestrath (1896 – 1971) entdeckt, dort spontan erworben und durch Vermittlung des älteren Künstlers auch den persönlichen Kontakt gesucht.

In der unmittelbaren Nachkriegszeit waren Bilderverkäufe für den Maler am Neubeginn seiner Laufbahn und als junger Familienvater existenziell. Dank der Lepkes und einer kleinen Gruppe von Hagener Sammlern wie den Familien Maria und Fritz Breuer, Helene und Adalbert Borgers sowie Norgard und Adolf Voss, war es ihm überhaupt nur möglich, als Maler voranzukommen.

Gerade diese frühe Förderung, noch bevor Kunstkritik und Museen auf ihn aufmerksam geworden waren, ermöglichte es Emil Schumacher, sich auf seine Kunst zu konzentrieren und schließlich als einer der wichtigsten Vertreter einer neuen Künstlergeneration aus der jungen Bundesrepublik zu internationaler Anerkennung zu gelangen.

Lepkes begleiteten Schumacher als Sammler bis in die 1970er-Jahre. Die persönliche Zuneigung blieb jedoch auch darüber hinaus generationenübergreifend bis zum Tod von Emil und Ulla Schumacher bestehen. Heute ist die Sammlung Lepke die einzige nahezu geschlossen erhaltene Sammlung aus diesen Jahren in Privatbesitz.

Sie ist geprägt vom Neuaufbruch im Werk des noch stark vom späten Expressionismus seiner Professoren an der Kunstgewerbeschule in Dortmund geprägten Künstlers (Studium von 1932 – 1934) sowie dem persönlichen Geschmack der insbesondere auch literarisch gebildeten Sammler. Insbesondere das gemeinsame Interesse an Literatur verband die Ehepaare. Zeichnungen der kleinen Söhne verweisen aber auch auf ähnliche Lebenssituationen.

Werkstatt-Probe zu Puccini-Oper

25. November 2022

Als nächste szenische Musiktheater-Premiere im Großen Haus des Theaters Hagen in der Spielzeit 2022/23 steht die Neuproduktion der Oper „La fanciulla del West“ („Das Mädchen aus dem goldenen Westen“) von Giacomo Puccini auf dem Programm (3. Dezember 2022, 19.30 Uhr).

Dazu wird eine Einführungsveranstaltung am 28. November 2022 mit Beginn um 18.15 Uhr im Theater Hagen (Theatercafé, Großen Haus) angeboten, in welcher es zahlreiche Informationen zum Werk, zur Inszenierung und zur Ausstattung gibt. Zudem können die Besucher eine Probe miterleben.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Fahrtausfälle am Freitag, 25.11.2022

25. November 2022

Betroffene Linien der Hagener Straßenbahn AG: 513, 520, SB 72. Das Unternehmen empfiehlt den Fahrgästen, sich kurz vor Abfahrt über die Fahrplanauskunft zu informieren, ob ihre Verbindung wie geplant stattfindet.

Auch auf Linien der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr mbH, die Hagen tangieren (511 und 553), fallen Fahrten in den nächsten Tagen aus (Infos siehe hier). Die Deutsche Bahn hat für die Regionalbahn 40 (Hagen – Essen) Ausfälle gleich bis zum 23. Dezember angekündigt (Info hier).

FernUni: Bildungswege und Zuwanderung

25. November 2022

9. Hagener Bildungskonferenz: Stadt und ZeBO Hagen laden gemeinsam ein
29.11.2022, 13:00 Uhr, FernUni, Universitätsstr.33, Gebäude 2

„Bildungsbiografien gestalten – Bildungswege und Zuwanderung“ – lautet das Thema der Bildungskonferenz, zu der das Bildungsnetzwerk Hagen und das Zentrum für pädagogische Berufsgruppen- und Organisationsforschung (ZeBO Hagen) erneut gemeinsam auf den Campus der FernUniversität einladen.

Im Rahmen der anhaltenden Zuwanderung stellen sich für den Bildungsbereich von Kita über die Schule, die berufliche und außerschulische Bildung bis hin zur Weiterbildung zahlreiche Fragen. Welche Erwartungen haben die Zuwandernden an das Bildungssystem? Welche Erwartungen haben die im Bildungssystem Handelnden an die Zuwandernden? Was sind Bildungshemmnisse, was ist der Bildung förderlich?

Dabei ist zu beachten, dass es sowohl bei den Zuwandernden als auch bei den im Bildungssystem Handelnden sehr unterschiedliche Werdegänge und Perspektiven gibt. In Hagen steht dabei die Bildung der aus Südosteuropa Zuwandernden im Fokus der Diskussion. Doch auch und gerade diese Gruppe weist starke Binnendifferenzierungen auf.

Ein genaues Hinsehen und gemeinsames Nachdenken der an der Gestaltung von Bildungsbiografien Beteiligten ist daher notwendig und spannend.

Alle Interessierten sind herzlich willkommen! Bitte melden Sie sich für die Veranstaltung auf der Internetseite des Regionalen Bildungsbüros an. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Programm Bildungskonferenz

Geschichten aus der Vorstadt des Universums

24. November 2022

Eine Neuentdeckung der Welt auf dem Theater von Shaun Tan in einer Fassung von Anja Schöne

Vorstadt des UniversumsSzene aus der Produktion. V.l.n.r.: Micha Baum, Aischa Lina Löbbert, Susanne Blodt, Christoph Schilling. Foto: Leszek Januszewski.

Die nächste Premiere im Lutz findet am 27. November 2022 (15.00 Uhr) statt. Auf dem Programm steht „Geschichten aus der Vorstadt des Universums“ – Eine Neuentdeckung der Welt auf dem Theater von Shaun Tan in einer Fassung von Anja Schöne (ab 10 Jahren; Schulvorstellungen besonders empfohlen für die Klassen 5-8).

Es gibt viele Arten, die Welt um sich herum zu erkunden: Karten mit den Wegen zeichnen, die es noch zu entdecken gibt, hören, welche Lieder in den Dingen schlummern oder nach Regenwolken für die nächste große Flut Ausschau halten.

Doch was geschieht mit den Entdeckungen, wenn sie mit niemandem geteilt werden können? Und den vielen Geheimnissen, die alle eigentlich gerne jemandem anvertrauen würden? Es gab eine Zeit, in der die vier Protagonisten gemeinsam Abenteuer in der Vorstadt des Universums erlebt haben … Wann haben sie sich aus den Augen verloren und gibt es einen Weg zurück zueinander?

In den Zeichnungen von Shaun Tan entwickeln die verborgenen Dinge des Alltags ein erstaunliches Eigenleben. Lutz-Leiterin Anja Schöne und ihr Ensemble verwandeln seine fantastisch philosophische Buchvorlage in eine Geschichte über die Vereinzelung von jungen Menschen in unserer Zeit und die Sehnsucht nach Gemeinschaft und Orientierung.

Die sympathisch eigenwilligen Bühnenfiguren ermöglichen dabei völlig neue Blicke auf das, was uns alle jeden Tag umgibt. Bei ihren Bemühungen, sie selbst zu werden und gleichzeitig wieder zueinander zu finden, lassen sie wie nebenbei Assoziationen zu den krisenhaften Erfahrungen von Pandemie, Flut und Krieg aufscheinen.

Mit ihrem bedingungslosen Willen, die Welt aus ihrem eigenen Blickwinkel zu erzählen, zu tanzen und Musik zu machen, gelingt es Carla, Wand, Fynn und Eric dabei jedoch, jeder noch so tragischen Situation einen Funken Freude und Schönheit zu entlocken und Lust auf eine gemeinsame Zukunft am Rande des Universums zu machen.

Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon (02331 / 207-3218), per E-Mail (theaterkasse@stadt-hagen.de) oder online über die Webseite (www.theaterhagen.de).

Li Yongzheng: Skulptur – Malerei – Fotografie

24. November 2022

26.11.2022 – 5.2.2023, Osthaus-Museum Hagen

Der 1971 in der Provinz Sichuan geborene Konzeptkünstler Li Yongzheng ist eine Ausnahmeerscheinung in der chinesischen Kunstszene. Er studierte Ölmalerei am Sichuan Fine Arts Institute, machte 1991 seinen Abschluss und graduierte dann 1994 am Department of Fine Arts der Southwest University (ehemals Southwest Normal University).

Sein erster professionell künstlerischer Weg führte ihn zu Engagements im Bereich Werbung und Marketing. In den Jahren 1998 bis 2000 nahm er an Workshops am Institut für Soziologie der Universität Sichuan teil während er in Chengdu lebte und arbeitete.

Ausgehend von seinem großen Interesse an buddhistischer Philosophie und an abendländischer Erkenntnislehre entwickelte Li Yongzheng eine multimediale Kunst, die einerseits den soziologisch-gesellschaftlichen Umbau im Rahmen der letzten Jahrzehnte in China zum Thema hat, andererseits sich an internationaler Globalisierung und Urbanisierung und deren Folgen orientiert. Skulpturen, zeitbasierte Medien, Performance und Installation gehören zu den künstlerischen Kategorien Li Yongzhengs.

Das Osthaus Museum zeigt in Kooperation mit der Villa Friede in Bonn die erste Einzelausstellung von Li Yongzheng in Deutschland. Aus allen künstlerischen Bereichen werden Beispiele gezeigt, die eine sehr differenzierte Sicht auf das Werk dieses Künstlers werfen.

In zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen innerhalb und außerhalb Chinas wurden Li Yongzhengs Arbeiten gezeigt, darunter zuletzt in „Red Ruins, Absurd Realities: Artworks by Li Yongzheng“ im Kuandu Museum of Fine Arts, in der Taipei National University of the Arts, Taipei. Der Künstler lebt und arbeitet in Chengdu.

Corona: Einschränkungen im Busverkehr

24. November 2022

Während etliche Politiker, vorneweg aus den Reihen der FDP, die Gebrüder Leichtfuß spielen und auch noch die letzten Corona-Einschränkungen beseitigen wollen, oder der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz als gelernter Jurist und somit medizinischer Laie mit prophetischer Gabe schon das Ende der Pandemie angekündigt hat, geraten immer mehr Bereiche des öffentlichen Lebens aus dem Takt.

Nachdem aus diesem Grund bereits seit Monaten Zugausfälle zu verzeichnen sind und inzwischen benachbarte Verkehrsbetriebe, z.B. in Dortmund, im Ennepe-Ruhr-Kreis und in Wuppertal, ihre Fahrpläne ausdünnen mussten, erwartet jetzt auch die Fahrgäste in Hagen ein vermindertes Angebot.

Am heutigen Donnerstag betrifft es erst einmal Fahrten der Linie 542 (Hagen-Kabel – Gevelsberg Hbf.).

Da die Personalsituation aufgrund der derzeitigen Krankheitswelle nicht vorausschauend planbar ist, werden täglich ab 16 Uhr die bis dahin bekannten Fahrtausfälle für den Folgetag auf der Website der Hagener Straßenbahn AG mitgeteilt. Des Weiteren werden die ausfallenden Fahrten auf den digitalen Informationstafeln an den Haltestellen entsprechend kommuniziert.

Weitere Informationen zum Fahrplan und den Einschränkungen im Linienverkehr gibt es in der elektronischen Fahrplanauskunft.

SeePark Hengstey: Wettbewerb für die endgültige Planung im kommenden Jahr

24. November 2022

Seepark~1_maxMit einem Wettbewerbsverfahren geht die Planung des SeeParks Hengstey im nächsten Jahr in die entscheidende Phase. Foto: Stadt Hagen.

Der SeePark Hengstey, der ein ganzheitliches Angebot für den regionalen und überregionalen Tourismus sowie die Freizeit und Naherholung am Hengsteysee schaffen soll, tritt in eine entscheidende Phase. Im kommenden Jahr wird in einem freiraumplanerischen Wettbewerbsverfahren die endgültige Planung erarbeitet.

Der Gewinnerentwurf soll bis zur Internationalen Gartenausstellung 2027 (IGA 2027) eine Umsetzung finden. Aber auch für die Zeit nach der IGA 2027 soll die gekürte Planung des Gewinners einen stimmigen Entwurf bieten, der weitere Möglichkeiten zum Ausbau des SeeParks liefert.

Das anspruchsvolle Wettbewerbsverfahren wird mit circa 15 teilnehmenden Planungsbüros in einem geregelten Verfahren durchgeführt. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in der Vielfalt der planerischen Lösungen. Auf diese Weise kann das langfristig wirtschaftlichste und planerisch attraktivste Ergebnis prämiert und letztendlich realisiert werden.

Die ersten drei Gewinner erhalten ein Preisgeld für ihre Arbeiten. Die Preisgelder und weitere Kosten für das Wettbewerbsverfahren belaufen sich auf insgesamt 120.000 Euro. Derzeitig geht die Stadt Hagen von einer Bausumme des SeeParks von 6,2 Millionen Euro aus.

Der Ablauf des Wettbewerbes

Nachdem die teilnehmenden Planungsbüros feststehen, erhalten diese zu Beginn eine konkrete Aufgabenstellung für das Plangebiet am Hengsteysee. Nach einer gewissen Bearbeitungszeit werden die Planungen anonym eingereicht. Eine eigens hierfür zusammengestellte Jury aus sechs Fachpreisrichtern und fünf Sachpreisrichtern wählt am Ende den Gewinnerentwurf.

Als Fachpreisrichter werden ausschließlich qualifizierte Landschaftsarchitekten gewählt, die mit derartigen Großprojekten vertraut sind. Als Sachpreisrichter sind die Hagener Politik und Verwaltung vorgesehen. Ebenfalls werden der Jury beratende Mitglieder zur Seite gestellt sowie Vorprüfende. Die genaue Zusammenstellung wird noch vorgestellt.

Einer der Preisträger, in der Regel der Gewinnerentwurf, wird unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Preisgerichts und den Hinweisen der Vorprüfung mit den weiteren Planungsleistungen beauftragt. Alle Arbeiten des Wettbewerbes werden am Ende des Verfahrens öffentlich im Rathaus ausgestellt.

Das Verfahren ist voraussichtlich gegen Ende 2023 abgeschlossen. Damit stehen dann auch die Inhalte des zukünftigen SeeParks fest und die Umsetzung kann in die nächste Phase gehen.

SeePark Hengstey: was ist bisher alles passiert?

(more…)

Wiedereröffnung AllerWeltHaus am Samstag

24. November 2022

Endlich ist es so weit. Nach genau 500 Tagen Hochwasser, Chaos, Baustelle und Sanierung kann das AllerWeltHaus am kommenden Samstag wiedereröffnet werden, und zwar mit dem Fairtrade-Weltladen und dem CaféBistro Mundial mit seinen beliebten vegetarisch-veganen Gerichten. Alles wird schöner, zweckmäßiger, moderner und vor allem nachhaltiger als zuvor, was angesichts des Besorgnis erregenden weltweiten Klimawandels absolut notwendig ist.

Das Team des AllerWeltHauses kann es kaum erwarten, am Samstag, 26. November, von 11 bis 18 Uhr die Pforten in der Potthofstraße 22 zu öffnen und um 12 Uhr die Sektkorken knallen zu lassen.

Tatsächlich haben hunderte von Menschen von der ersten Stunde bis heute in einer beeindruckenden Hilfsaktion sowohl Geld für den Erhalt des AllerWeltHauses gespendet als auch mit helfenden Händen daran mitgewirkt, dass nach den Schäden in nicht zählbaren Arbeitsstunden Neues entstehen kann.

„Wir sind allen von Herzen überaus dankbar und konnten es nicht fassen, wie groß die Unterstützung fürs AllerWeltHaus war und ist. Das hat uns tief bewegt und lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken“ freut sich Christa Burghardt, Mitglied des Team-Vorstands und intern federführende Koordinatorin für den Umbau. „Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht alles fertig ist, wie beispielsweise unser Veranstaltungssaal, ist es ein sehr hoffnungsfroher Anfang.“

Der Weltladen musste in monatelanger Arbeit grundsaniert werden und erstrahlt nun in seinem frischen, zeitgemäßen Design. Auch das Team des CaféBistro Mundial kann die Wiederöffnung kaum erwarten. Kulturelle Veranstaltungen im Saal werden dagegen noch auf sich warten lassen, denn die Sanierung im hinteren Teil des Gebäudes zieht sich noch hin.

Thema „Musik und Tanz“ im Kulturcafé

23. November 2022

Hagedorn KörverIn diesem Kulturcafé am 27. November 2022 um 15.00 Uhr, welches ausnahmsweise im Ballettsaal im Theater Hagen stattfindet (Einlass über den Bühneneingang), ist Tanzdramaturgin und Company-Managerin Waltraut Körver Gast von Konzertdramaturg Otto Hagedorn (Foto: Yuliana Falkenberg).

Im Gespräch widmen sie sich dem Thema „Musik und Tanz“. Entscheidend für die inhaltliche Entwicklung einer Choreographie ist die Auswahl der Musik bzw. der Umgang mit Kompositionen im Tanz. Anhand von Video- und Hörbeispielen werden grundlegende Ausgangspunkte und aktuelle Tendenzen erläutert. Zudem demonstrieren einleitend Ballettrepetitor Uroš Ugarković und Trainingsleiterin Amber Neumann den Beginn eines Tänzeralltags.

Der Eintritt dazu ist frei.

Als in Hagen die erste Lok fuhr

23. November 2022

175 Jahre Bergisch-Märkische Eisenbahn

alter_bahnhof_BME_Haspe_c_Heimatbund_maxDie Bergisch-Märkische Eisenbahn machte auch in Haspe halt. Foto: Hagener Heimatbund.

Zu einem Vortrag des Stadtheimatpflegers Michael Eckhoff im Rahmen der Reihe „Hagen <w>örtlich“ über die Geschichte und Entwicklung der Bergisch-Märkischen Eisenbahn laden die Volkshochschule Hagen (VHS) sowie die Stadtbücherei Hagen alle interessierten Hagenerinnen und Hagener am Donnerstag, 1. Dezember, um 19 Uhr in die Stadtbücherei Hagen, Springe 1, ein.

Die 1843/44 gegründete Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft (BME) erschloss große Teile des Gebiets zwischen (Köln-)Deutz und Dortmund. Zu einem der wichtigsten BME-Knotenpunkte entwickelte sich Hagen. Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff arbeitet zurzeit an einem Buch über die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft. In seinen Vortrag lässt er neue Erkenntnisse aus dem Buchprojekt einfließen.

Das erste BME-Teilstück von Elberfeld bis Schwelm konnte vor 175 Jahren – im Oktober 1847 – in Betrieb gehen. Wenig später erreichte die Trasse auch Hagen. Über diese Ära und die folgende Zeit der BME sowie die enorme Bedeutung der Eisenbahn für den Wirtschaftsstandort Hagen berichtet Michael Eckhoff ausführlich in seinem Vortrag.

Informationen zur Anmeldung für den Vortrag mit der Kursnummer 1102 erhalten Interessierte auf der Internetseite www.vhs-hagen.de oder beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622.

Jugendamtselternbeirat neu gewählt

23. November 2022

Ramona Rüsseler ist neue Vorsitzende des Hagener Jugendamtselternbeirates (JAEB) für das Kitajahr 2022/23. Gewählt wurde sie beim Treffen der Elternratsvertreter der Hagener Kindertageseinrichtungen und der Tagespflege. Den zweiten Vorsitz übernimmt zukünftig Burcu Kilavuz-Chikli. Mehrere Beisitzer runden das Gremium ab.

Beim JAEB handelt es sich um den Zusammenschluss der Elternbeiräte der Kindertageseinrichtungen auf örtlicher Ebene, Interessenvertretungen gegenüber den Trägern der Jugendhilfe, sowie der Elternbeiräte von den kommunalen Kindertagespflegen. Daraus ergibt sich, dass es sich nicht nur um eine Interessenvertretung gegenüber dem Jugendamt handelt, sondern auch gegenüber den Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und Elterninitiativen als Träger der Kindertageseinrichtungen und Tagespflegen. Die Aufgaben des JAEB orientieren sich nicht an Einzelfällen und persönlichen Interessen, sondern an den Interessen von Eltern insgesamt.

125. Geburtstag: Erinnerung an Fritz Steinhoff

22. November 2022

Fritz_Steinhoff_maxAnlässlich des 125. Geburtstages von Fritz Steinhoff, am Mittwoch, 23. November, erinnert die Stadt Hagen an das Wirken ihres ehemaligen Oberbürgermeisters und späteren Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen. Steinhoff stand von 1946 bis 1956 und noch einmal von 1963 bis 1964 an der Hagener Verwaltungsspitze (Foto: Stadtarchiv Hagen).

Geboren am 23. November 1897 in Wickede, ein heutiger Stadtteil von Dortmund, arbeitete Steinhoff zunächst als Landwirtschaftsarbeiter und Bergmann, bevor er 1917 als Marinesoldat im Ersten Weltkrieg seinen Dienst leistete.

1918 trat er der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei. Es folgten verschiedene Stationen, beispielsweise ein Studium an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin und ein Volontariat bei der „Westfälischen Allgemeinen Zeitung“, bis Steinhoff 1929 sozialdemokratischer Parteisekretär und unbesoldeter Stadtrat in Hagen wurde. Während der nationalsozialistischen Diktatur war er zweimal inhaftiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Steinhoff Anfang des Jahres 1946 zum Oberbürgermeister der Stadt Hagen gewählt. Trotz der im Herbst 1946 stattfindenden Kommunalwahlen, bei denen die Hagener Christlich Demokratische Union (CDU) die stärkste Kraft wurde, blieb Steinhoff Oberbürgermeister in Hagen. Die CDU verzichtete darauf, selbst einen Kandidaten zu stellen.

Zusätzlich zu seinem Amt als Hagener Oberbürgermeister war Steinhoff Mitglied im Provinzialrat Westfalen und von 1946 bis 1961 Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen. 1949 wurde er zum Minister für Wiederaufbau in Nordrhein-Westfalen ernannt und blieb bis zur Landtagswahl 1950 im Amt. Das Amt als SPD-Fraktionsvorsitzender im NRW-Landtag hatte Steinhoff von 1954 bis 1956 inne.

Nach einem konstruktiven Misstrauensvotum gegen den CDU-Ministerpräsidenten Karl Arnold wurde Steinhoff 1956 zum Ministerpräsidenten gewählt, doch nach der Landtagswahl 1958 musste er das Amt wieder abtreten.

Drei Jahre später kandidierte er für den Deutschen Bundestag und entschied das Direktmandat in seinem Wahlkreis für sich. 1963 kandidierte der Bundestagsabgeordnete erneut als Oberbürgermeister in Hagen und behielt das Amt bis 1964. Die Ehrenbürgerwürde der Stadt Hagen wurde ihm 1967 verliehen.

Am 22. Oktober 1969 verstarb Fritz Steinhoff im Alter von 71 Jahren in Hagen. 20 Jahre nach seinem Tod wurde Steinhoff ein Denkmal vor dem Rathaus errichtet.

Mit dem Bus zum Weihnachtsmarkt

22. November 2022

Erstmalig Express vom Hagener Hauptbahnhof zum Freilichtmuseum

Nach zweijähriger Pause findet vom 25. bis 27. November 2022 wieder der romantische Weihnachtsmarkt im Freilichtmuseum Hagen statt. Hierzu gibt es wie in den Vorjahren das VRR-KombiTicket der Hagener Straßenbahn AG (HST), mit dem man bequem per Bus und Bahn anreisen und innerhalb des Museums bis hinauf zum Weihnachtsmarkt fahren kann. Erstmalig bietet die HST in diesem Jahr einen Expressbus an, der ohne Zwischenhalt vom Hagener Hauptbahnhof zum Freilichtmuseum fährt.

Aufgrund der schwierigen Parkplatzsituation am Freilichtmuseum wird dringend die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen. Die HST verstärkt an den Tagen ihr Angebot mit Sonderbuslinien:

Linie 512 (Boele – Hagen Hbf – Stadtmitte – Freilichtmuseum – Selbecke – Breckerfeld):

An allen Tagen gilt das normale Fahrplanangebot auf der Linie 512. Es wird zusätzlich am Samstagabend fünf Extrafahrten vom Freilichtmuseum zum Hauptbahnhof geben. Diese Abfahrten erfolgen um 19:29, 19:59, 20:33, 21:03 und 21:33 Uhr.

Auch die Linie 84 der MVG hält am Freilichtmuseum.

Expressbus Hagen Hbf – Freilichtmuseum:

Erstmals fährt in diesem Jahr auch ein Expressbus vom Hagener Hauptbahnhof ohne Zwischenhalt bis zum Freilichtmuseum und zurück. Am Samstag fährt der Expressbus ab 11:36 Uhr stündlich, am Sonntag ab 11:35 Uhr halbstündlich ab „Hagen Hbf“ vom Bussteig 3.

Park+Ride-Verkehr (Haltestellen Westfalenbad – Sportpark Ischeland – Höing – Rathaus a.d. Volme – Markt – Eilpe – Freilichtmuseum):

Die Shuttlebusse fahren am Samstag, 26. November, und Sonntag, 27. November. Der erste Bus startet um 11:03 Uhr. Die Busse fahren bis 19 Uhr im 10-Minuten-Takt vom WESTFALENBAD über Höing (kostenloser P+R-Parkplatz) zum Freilichtmuseum. Zurück fahren die Busse vom Freilichtmuseum von 11:29 Uhr bis 20:09 Uhr alle 10 Minuten wieder in Richtung WESTFALENBAD. Am Samstag gibt es zusätzliche Fahrten um 20:26, 20:46 und 21:06 Uhr, am Sonntag um 20:36 und 21:06 Uhr.

Alle bisher aufgeführten Fahrten sind auch in der elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) hinterlegt.

Auch im Freilichtmuseum bietet die Hagener Straßenbahn einen besonderen Service: An den Veranstaltungstagen pendelt ca. alle 10 Minuten ein Bus zwischen dem Parkplatz am Freilichtmuseum und dem Weihnachtsmarktgelände. Am Freitag von 14 Uhr bis 21 Uhr, am Samstag und Sonntag von 11 Uhr bis 21 Uhr.

Fahrplan Linie 512
Fahrplan Expressbus und P+R-Verkehr

Weihnachtsmarktstand zeigt alle WM-Spiele

22. November 2022

Nicht erst seit dem Auftakt am Sonntag steht die Fußballweltmeisterschaft in Katar in der Kritik. Nicht vorhandene Menschenrechte, Ausbeutung der Arbeiter und wenig Fußballbegeisterung sind nur einige Aspekte, die WM dieser Tage zu boykottieren. Doch nicht jeder schließt sich dieser Sichtweise an. Wie etwa ein Weihnachtsmarktstand in Hagen (NRW).

Dieser hat bereits im Vorfeld angekündigt, die Spiele des Turniers neben Glühwein und Crepe zu zeigen. Ein Sprecher des Marktes erklärte, dass es den Betreibern freisteht, ob sie die Spiele zeigen wollen, oder lieber davon absehen. So haben sich Weihnachtsmärkte in ganz Nordrhein-Westfalen gegen die Ausstrahlung entschieden. (…)

Quelle: tonight.de (Rheinische Post online)

HEB testet elektrische Abfallsammelfahrzeuge

22. November 2022

In den kommenden Jahren will der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) Stück für Stück seine Fahrzeugflotte auf alternative Antriebe umrüsten. „Um das beste Antriebssystem für die Zukunft zu finden, das zu unserem täglichen Bedarf und den topographischen Gegebenheiten passt, führen wir bereits jetzt mehrere Testphasen durch“, berichtet Uwe Unterseher-Herold, Geschäftsführer des HEB.

Bereits im September erhielt der HEB ein Messfahrzeug, das zwei Wochen auf den täglichen Touren eingesetzt wurde und den Energiebedarf hinsichtlich der Besonderheiten, Fahrwege und Aufbaukennzahlen in der Stadt Hagen aufzeichnete. Auf Basis dessen kann ein wirtschaftliches Antriebskonzept für die Zukunft festgelegt werden.

Nun geht der HEB einen Schritt weiter und erhält für einen Zeitraum von zwei Wochen zwei vollelektrische Abfallsammelfahrzeuge von einem externen Anbieter. Dieser Anbieter käme den Bestrebungen des HEB, die Nachhaltigkeit zu schärfen, sehr gelegen, da er auch Bestandsfahrzeuge von Diesel auf alternative Antriebe umrüstet.

Die elektrischen Müllwagen werden nun vom HEB auf den täglichen Touren der Restmüllleerung in verschiedenen Revieren eingesetzt. Da sich die Fahrzeuge unter anderem hinsichtlich der Länge, des Radstandes und auch der Batteriegröße unterscheiden, wird dem HEB eine detaillierte Beurteilung im Echtbetrieb ermöglicht. Die Stromzufuhr erfolgt über die Ladesäulen, die bereits vor einigen Jahren auf dem Betriebshof in der Fuhrparkstraße installiert wurden und auch andere Fahrzeuge der HEB-Flotte mit Strom versorgen.

„Mit vollen Taschen“

21. November 2022

Nur kein eigenes Versagen eingestehen – Politik drückt stattdessen auf die Tränendrüse

Es ist nur ein kleines Beispiel, aber symptomatisch für erhebliche Teile des Hagener Politikbetriebs. In der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung Haspe am Donnerstag (24.11.2022) stellt die SPD einen Antrag zur „Verbesserung des ÖPNV zur besseren Erreichbarkeit des Einkaufszentrums Westerbauer“:

Vorlage – 1032/2022
Vorschlag der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Haspe
Hier: Verbesserung des ÖPNV zur besseren Erreichbarkeit des Einkaufszentrums Westerbauer

Im Jahre 2020 wurde in Westerbauer auf dem Brandtgelände ein neues Einkaufszentrum eröffnet, das von der Kundschaft gut angenommen wird. Zur Erschließung weiterer Käufergruppen wurde die Fahrstrecke der Buslinie 543 in Richtung Westen so geändert, dass die Hagener Straßenbahn abwechselnd den Baukloh und Gevelsberg – Berge/Knapp anfährt. Allerdings wurden die Bushaltestellen der Linie auf der Enneper Straße den neuen Gegebenheiten nicht angepasst, so dass Kunden, die das Einkaufszentrum aufsuchen wollen, entweder an der Haltestelle „Westerbauer Schleife“ oder „Nordstraße“ aussteigen müssen, um dann dreihundert bzw. zweihundert Meter fußläufig zu den Geschäftsräumen zurückzulegen. Deshalb verzichten Einwohnerinnen und Einwohner aus Berge/Knapp und dem Baukloh auf einen Besuch des Einkaufszentrums, weil der Rückweg mit vollen Taschen insbesondere ältere Menschen körperlich überfordert. Gleiches gilt für potenzielle Kunden, die aus Richtung Quambusch an der Haltestelle „Nordstraße“ auf der Enneper Straße aussteigen müssen.

Dass die Linie 543 diesen Bereich gar nicht anfährt und auch keine Linie den Baukloh und Gevelsberg-Berge/Knapp alternierend bedient, sei nur am Rande erwähnt. Und Fahrgäste aus Richtung Quambusch können es mit der Wahl zwischen den Haltestellen Westerbauer S-Bahn und Nordstraße gar nicht besser haben: Nach wenigen Metern ist das Einkaufszentrum zu erreichen.

Aber auch diese Details deutet bereits darauf hin, wie schlampig in den Niederungen der Hagener Politik vorgegangen wird. Dass gerade ältere Menschen offenbar cleverer sind als ihre vermeintlichen Vertreter in der Bezirksvertretung und Einkaufskarren nutzen statt volle Taschen zu schleppen, scheint den Vorstadtregenten bisher entgangen zu sein. Wer die Welt nur durch die Windschutzscheibe betrachtet, kann es wohl auch nicht besser wissen.

Entscheidender ist aber, dass die jetzigen Beschwerdeführer der Umbauplanung der Enneper Straße in diesem Abschnitt sehr wohl zugestimmt haben. Ohne Bushaltestelle. Der Beschluss der Bezirksvertretung Haspe erfolgte am 01.09.2016 einstimmig – mit den Voten aller SPD-Vertreter.

Jetzt auf die Tränendrüse zu drücken und ältere Mitbürger zu instrumentalisieren, ist vor diesem Hintergrund – falsche Darstellung der tatsächlichen Verhältnisse und eigene Fehlentscheidungen – mal wieder die Bestätigung für eine verbreitet als mangelhaft  beurteilte Qualität politischer Akteure in der Hagener Kommunalpolitik. Und ganz nebenbei: das betrifft selbstredend nicht allein die SPD.

P.S.: Dass entgegend der beschlossenen Planung der Radweg im Bereich der ehemaligen Brandt-Werkswohnungen als Schmalspurstreifen auf die Straße verlegt worden ist, wohl um zusätzliche Parkplätze generieren zu können, hat  – natürlich – zu keinem Protest der Bezirksvertretung geführt.

„Begrenzt, bewegt, befreit“

21. November 2022

Nach drei Jahren Pause gab es wieder die Knastkulturwoche

In der Zeit vom 14. bis 20. November 2022 fand in den Justizvollzugsanstalten (JVA) des Landes Nordrhein-Westfalen nach drei Jahren Pause wieder die Knastkulturwoche statt. Viele Justizvollzugsanstalten boten in dieser Woche unter dem Motto „begrenzt, bewegt, befreit!“ kulturelle Veranstaltungen für Gefangene und teilweise auch für externe Besucher an.

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt – es handelte sich schließlich genretypisch um eine „geschlossene Veranstaltung“ – veranstaltete die JVA Hagen den Workshop „Freies Malen in Acryl“. Das Ganze wurde von einem interdisziplinären Team von Mitarbeitern begleitet. In dieser Zeit konnten verschiedene Techniken und Materialien ausprobiert werden, die fertigen Ergebnisse sollen im Anschluss interessierten Inhaftierten und Bediensteten in Form einer Ausstellung vorgestellt werden. Begleitend waren in der Woche Konzerte sowie ein Trommelkurs und eine von Inhaftierten ausgeführte künstlerische Wandgestaltung mit ausgewählten Fotografien geplant.

Die Knastkulturwoche konzentriert eine Auswahl künstlerischer Projekte, die über das ganze Jahr in den Justizvollzugsanstalten in Nordrhein-Westfalen stattfinden. Kulturelle Angebote während der Haftzeit eröffnen Gefangenen eine Auseinandersetzung mit der eigenen Person, können insbesondere Perspektiven und Erfolgserlebnisse schaffen und so einen wichtigen Beitrag zur Resozialisierung leisten.

Der Minister der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Benjamin Limbach, betont: „Die „Kultur“, wie wir Sie in der Knastkulturwoche erleben, ist ein wesentliches Mittel zur Resozialisierung. Vielen Gefangenen gelingt es, mit künstlerischen Mitteln ihre Situation auszudrücken und ihre Taten zu verarbeiten. Den Justizvollzugsanstalten wiederum eröffnet sich durch künstlerische Arbeit die Möglichkeit, Gefangene im Rahmen der Behandlung zu erreichen.“

Insgesamt beteiligten sich 19 nordrhein-westfälische Justizvollzugsanstalten an der diesjährigen Knastkulturwoche. Zu sehen waren beispielsweise ein Fotoprojekt, bei dem Gefangene den Haftalltag aus ihrem individuellen Blickwinkel festhalten, eine Gemäldeausstellung mit Werken von Gefangenen und Arbeiten mit Gips. Außerdem gab es Konzerte, Textarbeiten und Lesungen.

Wo ist das Geld des Juden Simson Cohn?

21. November 2022

Seit wenigen Tagen trägt die bisherige Marktbrücke in Hagen den Namen des einstigen jüdischen Metzgermeisters Simson Cohen, der in der Reichskristallnacht am 9. November 1938 in seinem Haus Am Hohen Graben 2 überfallen und enteignet wurde. Nazi-Schergen erschossen zuerst seinen Hund, prügelten Cohen nieder und verletzen ihn schwer. (…)

84 Jahre später ziehen seine Nachkommen nun gegen die Sparkasse an Volme und Ruhr vor Gericht. Es geht um eine Mitgift und einen heute siebenstelligen Betrag. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Siehe dazu auch hier:

Ur-Enkel eines Juden fordert Aufklärung

Für den Schweizer Hartmut Blumenberg ist diese Gräueltat mehr als eine von vielen, die Nationalsozialisten an jenem Tag an Juden in Hagen und in ganz Deutschland verübt haben. Hartmut Blumenberg ist der Urenkel von Simon Cohen, dem Metzgermeister, der unmittelbar nach der Pogromnacht in die Schweiz floh und im Januar 1941 an den Spät-Folgen des Nazi-Angriffs starb. (…)

Die Familie von Simon Cohen wurde enteignet. Die Stadt Hagen gibt an, sie habe die Liegenschaft im Frühjahr 1939 von einem von der Bezirksregierung beauftragten Treuhänder erworben. Hintergrund sei die geplante Verbreiterung der Marktbrücke gewesen. 1954 wiederum sei das Grundstück an einen Privatmann veräußert worden.

Diese Aussagen decken sich nicht mit den Recherchen von Blumenberg, der davon ausgeht, dass die Stadt das Grundstück erst 1951 von einem Mann namens Emil Berges erwarb, der wiederum seit 1939 Besitzer des Hauses gewesen sein soll. (…)

„Warum hat sich nach dem Krieg die Stadt nicht mit meiner Familie in Verbindung gesetzt? Es war bekannt, dass sie in die Schweiz geflohen war. Ihr waren Haus- und Grundstück ohne jede Rechtsgrundlage weggenommen worden.“ (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Hagener Kinos im Wandel der Zeit

21. November 2022

Kino_Viktoria_Franz_Groel~1_maxAuch die Geschichte des Kinos Viktoria präsentiert Uli Weishaupt in seinem Vortrag. Foto: Franz Gröhl.

Zu einem Gesprächsabend mit dem Thema „Hagener Kinos im Wandel der Zeit“ lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) alle Interessierten am Freitag, 25. November, von 17 bis 19.15 Uhr in das Erzählcafé „Altes Backhaus“, Lange Straße 30, ein.

Auf unterhaltsame Weise präsentiert der Referent Uli Weishaupt Filmplakate, Kinoprogramme und viele Geschichten aus der Glanzzeit der Hagener Kinos in den 1950er und 1960er Jahren.

Der Eintritt beträgt 2 Euro. Informationen zur Anmeldung für die Veranstaltung mit der Nummer 1204 erhalten Interessierte unter www.vhs-hagen.de oder unter Telefon 02331/207-3622.

Der Schmu mit dem „Grünstrom“

20. November 2022

Mark-E wirbt noch immer mit „100 % Strom aus erneuerbaren Energien“

Mark-E-BuswerbungAm 19. Februar 2016 teilte Mark-E, ein Unternehmen der in Hagen ansässigen Enervie-Gruppe, per Pressemitteilung mit: „Alle Kunden des Energiedienstleisters Mark-E erhalten seit Beginn des neuen Jahres 2016 „grünen Strom“. Konkret heißt das: Die gesamte Strommenge, die Mark-E an seine Kunden liefert, wurde vollständig in Anlagen produziert, die erneuerbare Energie zur Stromproduktion nutzen.“ (Siehe: „Haßleyer Dialektik„)

In einer weiteren Mitteilung vom 16.02.2018 bekräftigte der Versorger nochmal seine Behauptung: „Seit 2016 hat Mark-E alle Stromangebote auf 100 Prozent Grünstrom umgestellt. Jede verbrauchte Kilowattstunde Strom ist somit CO2-frei und ein Beitrag zum Umweltschutz.“ Und reicherte sie gleich noch mit Zahlen an: „Dank Grünstrom entlasteten die Mark-E Kunden 2017 die Umwelt – im Vergleich zum Bundesmix (2016) – um 440.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2).“

Das waren schon seinerzeit dreiste Behauptungen, die u.a. mit dem Verweis auf eine umstrittene Zertifizierung untermauert werden sollten. Auch sechs Jahre später wird auf Bus-Werbeflächen verkündet: „100 % Strom aus erneuerbaren Energien“ (Screenshot: DW).

Ein Blick auf die aktuelle Homepage der Mark-E zeigt ein ganz anderes Bild: Der Gesamt-Unternehmensmix für Lieferungen an alle Verbraucher, inklusive Gewerbe, Industrie, etc. weist nur 53,1 Prozent aus erneuerbaren Energien aus, darunter 9,3 Prozent mit den umstrittenen „Herkunftsnachweisen“.

Screenshot 2022-11-19 at 23-06-57 Stromkennzeichnung Übersicht der Energieträger-Anteile

Grafik: Mark-E

Intendant und GMD verlängern Verträge nicht

20. November 2022

Francis Hüsers, Intendant des Theaters Hagen, und Joseph Trafton, Generalmusikdirektor (GMD) am Hagener Haus, werden ihre im Sommer 2025 auslaufenden Verträge nicht verlängern. In der Sitzung des Theateraufsichtsrates am Donnerstag wurde über die Personalien diskutiert. (…)

Quelle: wp.de (Bezahlschranke)

Fahrradklima-Test geht in die letzte Runde

20. November 2022

Über 500 Personen geben bisher ihre Stimme bei der Umfrage zum ADFC-Fahrradklima-Test unter www.fahrradklima-test.de ab. Um weitere Projekte für einen nachhaltigen und klimafreundlichen Straßenverkehr in Hagen zu schaffen, benötigt die Stadt Hagen die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger. Eine Abstimmung ist noch bis Ende November möglich. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2023 vorgestellt.

Der ADFC-Fahrradklima-Test wird alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrs­ministeriums durchgeführt und fand 2020 zum neunten Mal statt. Damals hatte Hagen sich die unrühmliche „Rote Laterne“ mit dem bundesweit schlechtestem Ergebnis zurück erobert. Mit einer Schulnote von 4,9 belegt Hagen in der Gruppe der Großstädte mit einer Einwohnerzahl zwischen 100.000 bis 200.000 bundesweit den letzten Platz von 41 Kommunen.

Beim Fahrradklimatest 2018 landete Remscheid auf dem letzten Rang, Hagen kam auf eine Gesamtnote von 4,68 auf den vorletzten Platz. Zuvor stand Hagen bereits mehrfach an letzter Stelle. Besonders schlecht benotet wurde die Breite der Radwege, das Fehlen von öffentlichen Leihrädern, die Ampelschaltungen und das Falschparken auf Radwegen. Das Sicherheitsgefühl für Radfahrende bekam die Note 5,2.

Modernisierung des Bahnhofs wird verschoben

20. November 2022

Die Modernisierung des Hagener Hauptbahnhofs im großen Stil wird verschoben. Eigentlich sollte das Großprojekt bereits im Sommer 2021 in Angriff genommen werden, doch das Hochwasser im Juli vergangenen Jahres machte den Plänen einen Strich durch die Rechnung. (…)

Ursprünglich sollten die Kosten für die Komplett-Modernisierung, die u.a. aus dem „Sofortprogramm Modernisierung“ der Deutschen Bahn finanziert wird, 60 Millionen Euro betragen, jetzt wird von Investitionen von rund 69 Millionen Euro ausgegangen. „Für die gesamte Planung müssen wir höhere Kosten einkalkulieren, außerdem müssen wir von wesentlich höheren Lohn-, Material und Energiekosten kosten ausgehen“, konkretisiert Deffner. (…)

Quelle: wp.de


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