Archive for Juli 2018

Mein Ali – dein Ali

31. Juli 2018

Der Rassismusvorwurf gegen die SPD-Führung mag übertrieben sein – ganz von der Hand zuweisen ist er aber nicht

Hagens SPD-Spitze muss sich mit Vorwürfen auseinandersetzten, sie betreibe eine rassistische Politik, was die Neuaufnahme von Mitgliedern angeht. Ein Parteigenosse hatte eine größere Zahl angeworben, die einen sogenannten Migrationshintergrund haben. Die SPD lehnte die Aufnahme dieser Interessenten ab. Begründung: Sie wollten die Partei „unterwandern“.

Der Anwerber wirft den Führungskräften der Hagener SPD deshalb Rassismus vor. Aber das dürfte die Wahrheit nur teilweise treffen. Tatsache ist – und das betrifft nicht nur die SPD – dass in einer Stadt wie Hagen mit einem sehr hohen Anteil von Menschen mit Einwanderungshintergrund so gut wie keine aus dieser Gruppe mit Mandaten und Funktionen in den politischen Parteien vertreten sind.

Im Gegenteil wird auch noch Politik gegen diese Mitbürger betrieben, wie beispielsweise im stark migrationsgeprägten Stadtteil Haspe. Dort mokierte sich der SPD-Bezirksvorsteher Dietmar Thieser darüber, „dass die inflationäre Ansiedlung solcher Bäckereien für das Bild des Hasper Zentrums schädlich seien.“ Gemeint war ein von türkischstämmigen Haspern geführter Betrieb im Zentrum des Stadtteils. Auch in der dortigen Bezirksvertretung sitzt selbsredend kein einziges Mitglied mit ausländischen Wurzeln.

Der Kern der jetztigen Auseinandersetzung liegt allerdings woanders. Es geht um das Machtgebaren der Hagener SPD-Führung. Der örtliche Parteivorsitzende Timo Schisanowski und seine Spannleute wollen auf jeden Fall den Erhalt ihres Einflusses sicherstellen. Wenn man sonst nicht allzuviel vorzuweisen hat, sind Pöstchen halt wichtig.

Politische Konzepte von Schisanowski & Co. sind nicht bekannt; nach den Kommunalwahlen 2014 hat die Hagener SPD drei Jahre gebraucht, um sich überhaupt an ihre Forderungen aus dem Wahlkampf zu erinnern. Davor war sie damit beschäftigt, in innerparteilichen Machtkämpfen die Pfründe ihrer Vorleute zu sichern und zu versuchen, sich in die Allianz des Grauens der Wettbewerber aus CDU, FDP, GRÜNEN und HAGEN AKTIV einzureihen. Das misslang. Stattdessen steht die Partei wieder mit unappetitlichen Personalaktivitäten im Rampenlicht.

Wenn, wie offenbar zuletzt im Ortsverein Boele-Kabel-Garenfeld, die Kandidaten im Sinne der Parteiführung genehm sind, werden sie aufgenommen. Wenn die Unterstützung der SPD-Spitze, wie jetzt in Wehringhausen, zumindest nicht gesichert ist, werden genau die Sprüche ausgepackt, die auch laufender Bestandteil der lokalen Einheitspresse sind, wenn es gegen Migranten geht. Dann ist mit durchaus rassistischem Unterton von Clans die Rede.

Darum geht es im Kern aber gar nicht. Zuwanderer werden vielmehr benutzt, um die innerparteiliche Macht abzusichern. Sind die für uns, oder sind die gegen uns? Meine Alis – deine Alis. So instrumentalisiert die Hagener SPD-Führung um Schisanowski und Rudel diejenigen, denen sich ihre Partei früher durchaus solidarisch verbunden fühlte. Das war einmal.

Gewinnen wird sie mit dem neuen Kurs nichts. Im Gegenteil: Hagens SPD-Vordere fahren gerade ein prima Konjunkturprogramm für rechte Kräfte vom Schlage AfD. Nur – das merken sie offenbar gar nicht. Oder es ist ihnen egal.

Widerstand gegen baumelnde Hotels im Hasper Wald

31. Juli 2018

Das Freizeit- und Touristik-Projekt „Baumwelt Hagen“, das im Hasper Stadtwald einen Baumwipfelpfad mit Baumhotels vorsieht, steht vor entscheidenden Weichenstellungen. Während die Errichtung der Wandelstege auf Stamm- und Kronenhöhe realisierbar erscheint, tun sich die federführenden Planer des Regionalverbandes Ruhr (RVR) ausgesprochen schwer mit den angedachten Übernachtungsmöglichkeiten im Wald, die wie Kokons in luftiger Höhe zwischen den Zweigen baumeln sollen.

Aktuell sieht der maßgebliche Regionalplan einen solchen baulichen Eingriff, der als raumbedeutend eingestuft wird, nicht vor. Auch das jüngste Abstimmungsgespräch der städtischen Fachplaner mit den RVR-Kollegen in Essen brachte in dieser Frage keinerlei Annäherung. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Die Eventisierung des Hagener Stadtwalds wird weiter vorangetrieben; vorneweg von der „Hagen-Agentur“. Von den 10.000 qm Wald, der für die geplanten 500 Stellplätze abgeholzt werden müsste, spricht niemand mehr. Von den Hunderten von Betonfundamenten, die allein für den Baumwipfelpfad (ohne die Hotels) in den Waldboden gerammt werden müssten, auch nicht.

Als Parkplatz für Reisebusse sind u.a. der Parkplatz am Freilichtmuseum und am Ennepepark in Haspe vorgesehen, Entfernung zur Baumwelt 2,5 bzw. 3,7 km. Da werden sich die meist betagteren Mitmenschen, die mit Bussen anzureisen pflegen, freuen, dass sie noch einen längeren Anmarsch auf den bis dahin bestimmt rollatorfest ausgebauten Wegen vor sich haben.

Und was passiert eigentlich, wenn es bei den zunehmend trockeneren und heißeren Sommern dort mal brennt?

Ausbildungsstart: DGB-Jugend Hagen fordert Entlastung durch NRW-weites Azubi-Ticket

31. Juli 2018

Am 1. August beginnt für viele junge Menschen ein neuer Lebensabschnitt: Als Auszubildende starten sie ihre Berufsausbildung – sowohl im Betrieb wie in der Berufsschule. Damit beginnt eine neue Lebensphase, in der sie immer mehr eigene Entscheidungen treffen und zum Beispiel in eine eigene Wohnung ziehen. Mit einer kleinen Ausbildungsvergütung, die ihnen Betriebe bei der dualen Ausbildung zahlen müssen, gewinnen sie an Unabhängigkeit. Doch das eigene Leben ist teuer. Deswegen fordert die DGB-Jugend Hagen eine gezielte Entlastung durch ein NRW-weites Azubi-Ticket.

„Um Auszubildende finanziell zu entlasten und ihnen mehr Möglichkeiten zu geben, sollte die Landesregierung endlich gemeinsam mit den Verkehrsverbünden handeln: Wir brauchen ein NRW-weites und bezahlbares Azubi-Ticket, das alle Auszubildenden erwerben können, um den gesamten Nahverkehr im Bundesland rund um die Uhr zu nutzen“, fordert DGB-Jugendbildungsreferent Philipp Siewert.

Studierende haben schon seit Jahren ein NRW-weites Semesterticket. Deshalb sei es jetzt Zeit, hier auch Auszubildende zu entlasten. „Mit einem NRW-Azubi-Ticket würde die duale Berufsausbildung insgesamt attraktiver gemacht. Und das ist bitter nötig, weil sie ein Rückgrat für wirtschaftlichen Erfolg darstellt“, erläutert Siewert, dem Sorgen bereitet, dass die Anzahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den letzten Jahren rückläufig war.

Zwar können Auszubildende in Hagen das VRR Young Ticket Plus ab 59,95 € kaufen, damit aber nicht über die Grenzen des VRR hinaus reisen. Pendeln nach Hamm oder Lüdenscheid wäre mit erheblichen Mehrkosten verbunden. „Fast 60 Euro für die Monatskarte, der Preis steht in keinem Verhältnis zur Leistung. Das ist für die meisten Auszubilden viel zu teuer. Ein echtes Azubi-Ticket muss daher NRW-weit gelten – und bezahlbar sein.“, sagt Siewert.

Die Gewerkschaftsjugend weist darauf hin, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen dem akuten Fachkräftemangel und dem Mangel an attraktiven Angeboten für Azubis gibt, zum Beispiel für bessere Mobilität. Mit einem Azubi-Ticket sei es wesentlich günstiger und attraktiver, Ausbildungsplätze in regionaler Entfernung vom Wohnort anzunehmen. Somit bietet sich hier ein wirksames Hilfsmittel, um regionale Unterschiede zwischen Ausbildungsangebot und -nachfrage zu lindern.

Zudem wird eine landesweite Lösung auch zu einem verstärkten Netzausbau führen, von dem alle Regionen profitieren könnten. „Ein NRW-weites Azubi-Ticket bietet also eine positive Gesamtperspektive, zu der am Ende auch mehr abgeschlossene Berufsausbildungen gehören werden“, prognostiziert Philipp Siewert.

Sommerausgabe der Seniorenzeitung erschienen

31. Juli 2018

Die Sommerausgabe der Seniorenzeitung Junges Altes Hagen ist erschienen. Die Zeitung leistet diesmal ihren eigenen Beitrag zur Diskussion HAGENplant 2035 mit einem Grußwort des Oberbürgermeisters, Beiträgen aus verschiedenen Blickwinkeln auf unsere Stadt und – als besonderen Beitrag – das Hagenspiel „CityGang“ von Martin Schlegel samt Gewinnspiel, bei dem es Gutscheine der Stadtbäckerei Kamp zu gewinnen gibt.

Ansonsten gibt es wieder einen bunten Strauß an Themen: Ein Portrait von Julia Schröder, die bei der Caritas unter anderem für den Warenkorb zuständig ist, ein Bericht über zwei Auszubildende der Stadt Hagen, die ein Kataster der Stolpersteine in Hagen erarbeiten, den zweiten Teil eines Reiseberichts durch den Iran, dazu Kurzgeschichten und Gedichte.

Die Ausgabe hat ein etwas anderes Gesicht bekommen. Das Redaktionsteam ist gespannt auf das Echo, das die Änderung besonders beim Titel hervorrufen wird.

Die Zeitungen liegen aus im Sozialen Rathaus am Bahnhof, in den Bürgerämtern, der Freiwilligenzentrale, Begegnungsstätten, bei HagenInfo, in Apotheken, Arztpraxen – überall dort, wo die ehrenamtlichen Boten die Zeitung anliefern. Das Redaktions-Team sucht noch Menschen, die ehrenamtlich Zeitungen herumbringen können.

Rassismus-Vorwürfe in Hagener SPD nehmen nicht ab

30. Juli 2018

In den sozialen Netzwerken, in Gruppen der Linken innerhalb der SPD sind die Rassismusvorwürfe gegenüber den Hagener Sozialdemokraten das Thema. Neben denen, die nicht fassen können, was in Hagen geschehen sein soll, werden die Stimmen jener, die Aufklärung fordern, immer lauter. (…)

Die aktuellen Geschehnisse im Ortsverein Wehringhausen sind offenbar kein Einzelfall innerhalb der Hagener SPD. Zwar berichtet die Westfalenpost (WP) am 27. Juli 2018 online unter Berufung auf den Hagener SPD-Parteichef Timo Schisanowski über einen ähnlichen Fall aus dem Ortsverein Boele-Kable-Garenfeld aus dem vergangenen Jahr: „Damals seien die Mitglieder vom Ortsverein – anders als in Wehringhausen – angenommen worden. Der UB-Vorstand habe sich auch sehr wohl offiziell mit der Kritik beschäftigt und habe zudem in Boele vor Ort Fragen beantwortet.“

Allerdings widerspricht diese Darstellung dem der Redaktion vorliegenden Protokoll der Unterbezirks-Vorstandssitzung vom 26. Juni 2017. Darin heißt es wörtlich: „Claus Homm berichtet von einem Schreiben des OV Boele-Kabel-Garenfeld (…). Darin teilt der OV dem Servicecenter mit, dass er in seiner Vorstandsitzung (…) einstimmig beschlossen habe, die Neumitglieder Zein Al (…), Nenad (…), Ilyess (…) und Ahmadjekaj nicht aufzunehmen. Die Hintergründe zur Ablehnung würden zu einem späteren Zeitpunkt konkretisiert.“ Das Protokoll gibt ebenfalls Aufschluss darüber, dass die die Bewerber Einspruch gegen ihre Ablehnung eingereicht hätten.

Dem Vernehmen hätten die Bewerber allesamt nur den sogenannten monatlichen Sonderbeitrag in Höhe von 2,50 Euro zahlen wollen. Im Protokoll heißt es dazu weiter: „Nach Auffassung des Parteivorstands in Berlin sowie den Juristen der NRWSPD sei die Höhe des Mitgliedsbeitrags allein kein Grund, jemanden nicht in die Partei aufzunehmen. Daher stimmt der UB-Vorstand einstimmig bei zwei Enthaltungen er Aufnahme der vier o.g. Mitglieder zu.“

Es stellt sich folglich die Frage, warum der Hagener SPD-Parteichef Timo Schisanowski in der WP mit einer komplett gegenteiligen Aussage zitiert wird. Wurden die Bewerber zunächst im SPD- Ortsverein Boele-Kable-Garenfeld abgelehnt, weil sie einen Migrationshintergrund besitzen, ähnlich wie im Ortsverein Wehringhausen? (…)

Quelle: Informer

In Boele hat SPD-Spitze nicht kritisch geprüft

30. Juli 2018

Es ist nicht das erste Mal, dass es einen plötzlichen Mitgliederzuwachs in einem Ortsverein der SPD Hagen gibt. So vergangenes Jahr im Ortsverein Boele-Kabel-Garenfeld. Damals, so sehen es Kritiker wie Jan Rautenstrauch, sei der SPD-Unterbezirksvorstand Manipulationsvorwürfen nicht nachgegangen. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: DW hatte seinerzeit über die Vorgänge im Hagener Norden berichtet (Boeler SPD-Vorstand tritt zurück):

In Genossenkreisen wird als Möglichkeit vermutet, dass es sich bei den Masseneintritten um einen Racheakt aus den Reihen des Hagener Parteivorstands handeln könnte bzw. den Versuch, auch in Boele für genehme Mehrheiten zu sorgen.

Bei der Aufstellung der Kandidatur zur Landtagswahl hatte es für den eigentlich gesetzten Wolfgang Jörg einen überraschenden Mitbewerber gegeben. Und der kam aus dem Ortsverein Boele-Kabel-Garenfeld.

Siehe auch die Anmerkung zu einem verlinkten WPWR-Artikel:

Vorstand der SPD Boele tritt nahezu geschlossen zurück

Und ein Beitrag aus dem „Cicero“:

„Die wollten uns weghaben“

Dort hieß es u.a.:

Der neue Kopf des Ortsvereins Milazim Jusaj wollte sich gegenüber Cicero ebenfalls nicht zu den Vorwürfen positionieren. Er reagierte weder auf Anrufe noch E-Mails. Selbst der Vorsitzende des SPD-Unterbezirks, Timo Schisanowski, wollte sich nicht äußern. Die Hagener SPD-Abgeordneten für Landtag und Bundestag reagierten ebenfalls nicht. Es hat den Anschein, als brächte das Drunter und Drüber die Genossen in Hagen aus den verschiedensten Gründen zum Schweigen.

Auch jetzt bei den Wehringhauser Merkwürdigkeiten mauern alle Verantwortlichen. Diesmal gegenüber dem Informer-Magazin. Es herrscht Angst vor unabhängigen Medien. Lieber stützt man das hiesige Presse-Monopol der Funke-Gruppe (WPWR, Radio Hagen, Stadtanzeiger).

Schloss Hohenlimburg verliert Prozess gegen Kaltwalzmuseum

29. Juli 2018

Die Schloss Hohenlimburg gGmbH ist mit ihrer Klage gegen den Förderkreis Deutsches Kaltwalzmuseum vor dem Hagener Landgericht gescheitert. Das bedeutet: Der Förderverein muss weder rückwirkend 13 000 Euro „Miete“ für die für das Museum genutzten Räumlichkeiten – den Alten Pallas – bezahlen. Noch gibt es einen Anspruch, dass monatlich ein Nutzungsentgelt von 2041 Euro bis zum Jahr 2031 gezahlt werden muss. Zudem hat die 9. Zivilkammer des Landgerichts Hagen festgestellt, dass die Kündigung des Gesellschafterverhältnis durch den Förderverein rechtens war. (…)

Quelle: wp.de

Hagen: SPD wird Rassismus vorgeworfen

28. Juli 2018

Migranten als Mitglieder abgelehnt

Die SPD in Hagen hat ein Problem: Ihr wird Rassismus vorgeworfen, von den eigenen Mitgliedern und jenen, die gerne der sozialdemokratischen Partei beitreten wollen. Zahlreiche von ihnen wurden nunmehr ohne Begründung abgewiesen; weit mehr als 50 Personen sind betroffen. Die meisten haben einen deutschen Pass, sind in Hagen geboren oder leben seit über 20 Jahren in Deutschland – tragen jedoch ausländisch, ja fremd klingende Namen.

Ali Kerim Yavuz ist sauer, stinksauer. Seit 2013 ist der Gas- und Wasserinstallateur SPD-Mitglied – doch das, was ihm aktuell in der Partei entgegenschlägt, hat der 41-jährige Hagener noch nicht erlebt. (…)

„Ali ist ein Vorzeige-Ausländer“, beschreibt ihn Mark Krippner, selbst SPD-Mitglied, viele Jahre Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Hagener Stadtrat und aktuell Vorsitzender im Ortsverein Hohenlimburg. (…)

Krippner weiter: „Irgendwie ist es doch Ironie pur, wenn die Sache nicht so traurig wäre: Diejenigen, die im Ortsverein Wehringhausen beitreten wollen, sind Wehringhauser. Sie leben dort, einige arbeiten zudem im Stadtteil, kennen das Umfeld, die Probleme, die Möglichkeiten. Und jetzt sagen diejenigen im Vorstand, die nicht Wehringhauser sind: Du kommst hier nicht rein. Ja wo leben wir denn?“ (…)

„Der Vorgang lässt vermuten, dass es in der SPD Hagen ein Rassismusproblem gibt. Bitte nehmen Sie dazu Stellung“, lautet eine Frage der Redaktion – die SPD schweigt. „Ist es richtig, dass der Ortsvereinsvorstand einem Großteil ohne Begründung die Aufnahme verweigert. Bitte nehmen Sie dazu Stellung“, heißt es in einer anderen Frage – die SPD schweigt. Elf Fragen, keine Antwort – weder aus Hagen, noch von der Landespartei aus Düsseldorf. (…)

Quelle: Informer

Anmerkung: In einer früheren Version war auch der Focus als Quelle genannt worden. Der Focus hat den Beitrag aber nur vom Informer-Magazin übernommen. Dieses Medium erscheint täglich online. Informationen zum Informer-Magazin siehe hier, Informationen zum Autor des Beitrags Pascal Hesse siehe hier.

Sommerloch: CDU will Heimat-Preis

28. Juli 2018

Das Land bezahlt – sogar ohne Eigenanteil der Stadt

Hagen soll beginnend mit diesem Jahr einen Heimat-Preis ausloben. Das wird die CDU-Ratsfraktion auf Initiative ihrer Pressesprecherin Melanie Purps für die erste Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses nach den Sommerferien beantragen.

Purps begründet ihren Plan mit lauter Platitüden, die auch auf zahlreiche andere Städte zutreffen: „Hagen ist ein sehr vielfältiges Gebilde, aus ländlichen und städtischen Quartieren, sowohl landwirtschaftlich als auch industriell geprägt und kann stolz auf eine spannende Vergangenheit mit hoher Integrationsleistung zurückblicken. Wenn also jemand weiß, wie viel Spannung, Dynamik, Tiefgründigkeit und Nächstenliebe im Begriff Heimat stecken, dann sind das wir in Hagen.“

Tränenreich ergänzt der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Dr. Stephan Ramrath: „Wir mussten im Rahmen der Konsolidierung Einschnitte auch im heimatlichen Ehrenamt hinnehmen. Das schmerzt mich noch heute. Und trotzdem sehe ich noch immer eine Menge Menschen in der Stadt, die unverdrossen und mit viel Leidenschaft jeden Tag versuchen, unser Zusammenleben ein bisschen besser zu machen.“

Wir mussten Einschnitte hinnehmen? Wie verlogen ist das denn? Die Hagener CDU hat doch die Kürzungspolitik nicht hingenommen. sondern mitgetragen. Und mehr noch: maßgeblich vorangetrieben. Sätze wie die von Ramrath belegen die ganze Bigotterie der selbsternannten „Christdemokraten“.

Die wesentlich einschneideren Maßnahmen, wie beispielsweise die gewaltige Erhöhung der Grundsteuer oder die Kürzungen im ÖPNV, „schmerzen“ Ramrath dagegen ersichtlich nicht. Auch die mit CDU-Hilfe gestrichene Finanzierung der beiden städtischen Kulturpreise tangieren den Fraktionsvorsitzenden nicht. Dabei handelte es sich in diesem Fall um Kosten, die nicht einmal in der Rubrik „Portokasse“ auftauchen würden.

Stattdessen soll nach dem Willen der CDU jetzt ein „Heimat-Preis“ für irgendwelche Betulichkeiten her. Vorteil für die Kürzungspropagandisten: Das jährliche Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro kommt direkt vom NRW-Heimatministerium.

Im Unterschied zu allen anderen Fördergeldern, die arme Städte erst gar nicht abrufen können, weil ihnen die Kommunalaufsicht den in der Regel notwendigen Einsatz eigener Mittel untersagt, wird bei diesem Sommerloch-Preis ein kommunaler Eigenanteil nicht verlangt.

Ärger um abgelehnte SPD-Mitgliedsanträge in Hagen

28. Juli 2018

Die Hagener SPD hat 55 Partei Aufnahmeanträge auf einen Schlag abgelehnt. Das hat SPD-Geschäftsführer Claus Homm dem WDR am Donnerstag (26.07.2018) bestätigt. Der Grund dafür seien „Auffälligkeiten“ und „Ungereimtheiten„, die es in den Aufnahme-Anträgen gebe. Möglicherweise seien sogar Unterschriften gefälscht worden, erklärte Homm.

Die meisten Personen, die SPD-Mitglieder werden wollen, aber abgelehnt wurden, haben einen Migrationshintergrund. Ein türkisch-stämmiges Parteimitglied hatte sie ermuntert, parteipolitisch aktiv zu werden. (…)

Quelle: WDR

Anmerkung: Das erwähnte Parteimitglied hatte bereits im Vorfeld der Kommunalwahlen 2014 zahlreiche Neumitglieder für den Ortsverein (OV) Wehringhausen geworben. Der gehörte deshalb NRW-weit zu denen mit der besten Mitgliederwerbung und wurde vom Mitgliederbeauftragten des NRWSPD-Landesvorstands ausdrücklich belobigt. Der Wehringhauser OV-Vorsitzende Claus Rudel zeigte sich über die Form der Anerkennung sehr erfreut: „Mit und für die Menschen in Hagen; das ist unser Motto. Die Stärke der SPD sind unsere Mitglieder, die sich jeden Tag für Hagen engagieren. Deswegen sind wir stolz über die Auszeichnung.“

Nach der Kommunalwahl 2014 wurden die Mitglieder nach DW-Informationen ohne Begründung wieder von der Mitgliederliste gestrichen.

Führung im Hohenhof und am Stirnband

28. Juli 2018

Sonntag, 29.07.2018 von 14:00 Uhr – 16:00 Uhr

Nachdem der Kunstmäzen und Kulturreformer Karl Ernst Osthaus (1874-1921) 1902 sein privates Museum Folkwang in Hagen eingeweiht hatte, begründete er 1906 die Künstlerkolonie Hohenhagen.

Bezug nehmend auf die Idee des Großherzogs Ernst Ludwig in Darmstadt, der die Mathildenhöhe initiiert hatte, lud Osthaus ausgewählte Künstler und Architekten nach Hagen ein, um deren individuelle Gebäude-entwürfe in die Tat umzusetzen.

Osthaus ließ sein Wohnhaus, den Hohenhof, von dem belgischen Künstler-Architekten Henry van de Velde 1906/08 erbauen. Heute zählt der Hohenhof architekturgeschichtlich zu den bedeutendsten Gebäuden Europas kurz nach der Jahrhundertwende und ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele für ein Jugendstil-Gesamtkunstwerk.

Von der Architektur bis zur kompletten Inneneinrichtung gestaltete Henry van de Velde in Absprache mit dem Bauherrn Osthaus das Gebäude „aus einem Guss“.

Anmeldung unter 0 23 31/207 2740. Treffpunkt ist der Hohenhof, Stirnband 10, 58093 Hagen. Eintritt: plus Führungsgebühr 12 Euro

Muschelsalat: Eine bunte Mixtur

27. Juli 2018

Wenn es „Il Civetto“ nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Als Straßenband 2010 gestartet, entwickelten sie sich schnell zur angesagten Partyband, was sie auch im Rahmen des Muschelsalates am kommenden Mittwoch, 1. August, um 19.30 Uhr in der Konzertmuschel im Volkspark unter Beweis stellen werden.

Diese bunte Mixtur aus Saxophon und Snare-Drum, Ukulele und Gitarre, Cajon und Klarinette, Bass und Bongos und einem Percussion-Set, das von der Reiselust der Jungs aus Berlin erzählt, nimmt jeden Besucher mit. Mit dreistem Sprachmischmasch aus Spanisch, Arabisch, Französisch, Jiddisch und etwas Deutsch erzählen sie Geschichten, die man eher fühlen als verstehen kann.

Der verwegene Soundmix aus Latino-Rhythmen, Balkan-Beats, Gypsy-Swing, Flamenco und Klezmer wird beim Odyssee-Festival nochmal gesteigert, kommen doch hier noch die rauen, urbanen Klänge der algerischen Band „Sabâ“ dazu. Die Combo um Malik Ziad vereint orientalische und moderne westliche Klangfarben von Oud, Percussion und Gesang.

Bereits eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn erwarten die Besucher wie immer liebevoll zubereitete Speisen und Getränke.

Bezirksregierung genehmigt Amprion-Stromtrasse bis Garenfeld

27. Juli 2018

Die Überraschung ist ausgeblieben, die Entscheidung steht und dürfte für Unmut bei vielen Bürgern sorgen. Die Bezirksregierung Arnsberg hat den Ausbau der Amprion-Stromtrasse genehmigt. Der Netzbetreiber darf die Pläne für die Höchstspannungsfreileitung mit 380 Kilovolt von Dortmund-Kruckel über Herdecke nach Hagen-Garenfeld umsetzen – sofern das Bundesverwaltungsgericht Leipzig nach einer möglichen Klage den Beschluss nicht kassiert. (…)

In Hagen war dieser Teil der Trasse, der nur zur Hälfte über Hagener Stadtgebiet führt, bislang nicht so heißt diskutiert wie in Herdecke. Ganz anders der weitere Abschnitt, der von Garenfeld über Elsey führt und dessen Verlauf hoch umstritten ist. (…)

Quelle: wp.de

Freizügigkeit ist Kernelement der EU

26. Juli 2018

René Röspel antwortet der CDU Wehringhausen

In einem WPWR-Artikel vom 15.7.2018 forderte die kleine CDU-Ortsunion Wehringhausen Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf, nach Wehringhausen zu kommen. Ein CDU-Sprecher betonte damals, dass es in seiner Partei schon lange den Wunsch gebe, das EU-Recht nachzubessern. Nach Ansicht der Wehringhauser Ortsunion „soll in Zukunft nicht nur Erwerbstätigkeit, sondern auch der Nachweis der deutschen Sprache ein Bleibekriterium sein“, meldete das Lokalblatt.

Darauf antwortete jetzt der Hagener Bundestagsabgeordnete René Röspel (SPD):

„Es ist schön, dass die CDU-Ortsunion die Zustände in Wehringhausen für sich zum Thema macht – über ein Jahr, nachdem Bauminister Mike Groschek auf Einladung der SPD zu einem Ortstermin im Stadtteil war. Hier mal eben freihändig eine „Nachbesserung des EU-Rechts“ zu fordern ist allerdings viel zu einfach.

Die Große Koalition will sich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass ein Rahmen für nationale Grundsicherungssysteme entwickelt wird. Die Bundesregierung „verweigert“ sich dem Thema keineswegs, sondern befasst sich damit im Staatssekretärsausschuss für Europafragen und in den Europa-Abteilungsleiterrunden, an denen auch die CDU/CSU-Ministerien und das Bundeskanzlerinnenamt beteiligt sind. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass eine Mitarbeiterin aus dem Hause von Bundesminister Hubertus Heil nur den Stand der Dinge referiert.

Die Freizügigkeit von Personen innerhalb der Europäischen Union (von der übrigens auch viele Deutsche profitieren!) ist ein Kernelement der Wirtschaftsunion. Staatsangehörige der EU-Mitgliedstaaten können nach Deutschland einreisen (Freizügigkeitsrecht) und haben grundsätzlich vollen Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt (ohne Arbeitnehmerfreizügigkeit hätte Deutschland große Probleme z. B. bei der Pflege und Krankenversorgung). Dazu gehört auch die Regelung, dass EU-Ausländer, die in Deutschland arbeiten oder gearbeitet haben, nicht einfach von Leistungen ausgeschlossen werden dürfen.

Als SPD-Ruhr-MdBs haben wir auch das Kindergeld für EU-Ausländer vor etwa einem Jahr auf Bundesebene zur Diskussion gestellt. Es gab auf Vorschlag von Sigmar Gabriel hin das Bestreben, Korrekturen vorzunehmen: In einem Schreiben der damaligen Bundesminister Nahles und Schäuble an die EU-Kommission vom Februar 2017 hatte die Bundesregierung überlegt, das Kindergeld für die in der jeweiligen Heimat gebliebenen Kinder auf das Niveau des Herkunftslandes zu reduzieren. Die EU-Kommission hat damals deutlich gemacht, dass eine entsprechende Kürzung des Kindergeldes auf das Preisniveau der Herkunftsländer gegen geltendes EU-Recht verstoßen würde und eben diese Rechtsgrundlage auf absehbare Zeit nicht verändert werden wird.

Wir haben als SPD-Abgeordnete aus dem Ruhrgebiet, die in ihren Wahlkreisen ähnliche Probleme wie in Hagen kennen, die Situation der EU-Zuwanderer auch in Gesprächen mit der Bundesregierung zum Thema gemacht. Wir wollen vor allem an der Unterstützung der Kommunen arbeiten und haben dazu vor der parlamentarischen Sommerpause eine Positionierung beschlossen, die wir auch in die Fraktion bringen werden. Auch ein Gespräch mit Arbeitsminister Heil zum Thema Sozialleistungen ist geplant. Dies ist allerdings das wesentlich kompliziertere Feld, weshalb wir uns dafür einsetzen, vorrangig die Unterstützung der Kommunen und begleitende Maßnahmen zu verbessern.

Wenn Sozialleistungen missbraucht werden, sind Staatsanwaltschaft, Polizei und Zoll gefordert, die gegen Mietwucher in Schrottimmobilien, Scheinarbeitsverträge mit Schattenfirmen und andere Phänomene vorgehen. (Deshalb ist es wichtig, die Zollbehörden mit mehr Stellen auszustatten, wie es Finanzminister Olaf Scholz jetzt getan hat.)

Der Hagener Stadtteil Wehringhausen zeigt exemplarisch, wie wichtig es ist, lokale Strukturen zu stärken und wie wichtig es war, die Mittel für das Projekt ,Soziale Stadt‘ auch gegen den Willen von CDU und CSU noch einmal zu erhöhen. Damit werden in Wehringhausen Nachbarschaften und der soziale Zusammenhalt gestärkt. Außerdem können damit problematische Immobilien gekauft und instandgesetzt oder abgerissen werden.

Mit der Novelle des Baugesetzes im Jahr 2013 wurde ein städtebauliches Instrument geschaffen, um Schrottimmobilien zu großen Teilen auf Kosten des Eigentümers zu beseitigen; mit dem Wohnungsaufsichtsgesetz von 2014 (das die CDU seinerzeit als „eigentümerfeindliche Überregulierung“ ablehnte) hat die rot-grüne Landesregierung den Behörden ein Mittel an die Hand gegeben, um gegen Mietwucher und Matratzenlager vorzugehen – inzwischen hat auch Bauministerin Scharrenbach erkannt, dass es für das Gesetz einen Bedarf gibt.

Wenn die CDU Wehringhausen das Thema entdeckt hat, kann sie ja gerne dazu beitragen, dass die NRW-Landesregierung den Ausbau von Quartiersprogrammen auch über Bundesratsinitiativen unterstützt, statt ihn abzulehnen.“

Zum Thema siehe auch:

CDU Wehringhausen und die EU

von Ruth Sauerwein

Stadt Hagen kauft sieben weitere Immobilien in Wehringhausen

26. Juli 2018

Die Stadt Hagen hat sieben weitere Immobilien in Wehringhausen gekauft, um sie aufzuwerten. Dazu gehören Häuser, die grundsätzlich noch in Schuss sind, aber auch verfallene Immobilien im unteren Wehringhausen. Getätigt worden sind die Geschäfte erneut durch das städtische Tochterunternehmen Hagener Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (HEG). (…)

„Wir wollen die Häuser alle zeitnah sanieren und wieder marktfähig machen“, so Hans-Joachim Bihs im WP-Gespräch. Alles solle aber in einem Rahmen stattfinden, der weiterhin erschwingliche Mieten möglich mache. „Wir wollen ein Angebot für die typischen Wehringhauser bieten und auch den Geist des Stadtteils bewahren.“ (…)

Quelle: wp.de

Führung durch die Heilig-Geist-Kirche

26. Juli 2018

Zu einer Führung durch die Heilig-Geist-Kirche auf Emst mit Karl-Josef Sievers lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) am Mittwoch, 1. August, um 17 Uhr ein.

Die katholische Heilig-Geist-Kirche auf Emst, die 1955 errichtet wurde, ist das letzte Bauwerk des bekannten deutschen Kirchenbaumeisters Dominikus Böhm. Sie liegt beinahe burgartig, mit einem markanten, runden und weit sichtbaren Turm auf der Emster Höhe.

Die Kirche entpuppt sich von Innen als eine hohe, säulenlose Halle, an die sich übergangslos ein halbrunder Chorraum anschließt. Besondere Einrichtungsgegenstände sind eine freihängende Stuckdecke mit Feuerzungen-Motiven, der Altar, der Ambo, das Taufbecken aus grünem Marmor, ein textiler Kreuzweg (Stickarbeit) von Hildegard Buchholz sowie ein Glasfenster von Dr. Egbert Lammers in Turm- und Taufkapelle.

Bei der Führung erfahren die Teilnehmer viel Wissenswertes über die Geschichte, die Architektur, die Symbolik des Kirchenraumes und die Einrichtungsgegenstände. Die Kirche steht seit 2008 auf der Denkmalliste der Stadt Hagen.

Die Führung ist kostenlos, steht aber unter dem Motto „Zahlen Sie, so viel Sie wollen“ (Pay what you want). Die Teilnehmer treffen sich am Eingang der Kirche, Willdestraße 19. Informationen zur Anmeldung erhalten Interessierte unter Angabe der Kursnummer 1174 unter Telefon 02331/207-3622.

„Lediglich mal einen Entwurf gemacht“

25. Juli 2018

War Dietmar Thieser bei Entscheidungen zur Klutert-Kampfbahn befangen? Und wer profitiert am Ende davon?

Eine plötzliche Kehrtwende trotz bereitstehender Finanzen, eine mögliche lukrative Umwandlung eines Sportplatzes in Bauland und dazu noch die berufliche Tätigkeit der Gattin des Vorsitzenden des Hagener Sportausschusses und Hasper Bezirksvorstehers – das sind die Zutaten einer weiteren Merkwürdigkeit im hiesigen Politikgeschehen.

Am Mittwoch vergangener Woche berichtete die WPWR unter dem Titel „SV Fortuna Hagen plant Saison mit Holzhütte in Haspe“ über den Umzug des Sportvereins von der Klutert-Kampfbahn zur Bezirkssportanlage Haspe:

Für den maroden Kabinentrakt am Klutert-Sportplatz war ein Invest in Höhe von 300.000 Euro politisch beschlossen. Allein der genaue Start der Sanierungsmaßnahmen stand noch nicht fest. Zwölf Monate später stellt sich die Situation wie folgt dar: Die Renovierungsmaßnahmen sind längst abgeblasen (…).

Nachdem es lange hieß, ein Verlassen der Klutert-Sportanlage sei wegen der großen wirtschaftlichen Bedeutung des dort stehenden Vereinsheims undenkbar, haben sich die Fortunen inzwischen mit dem Umzug in die Hasper Bezirkssportanlage abgefunden. Zwangsweise, weil alternativlos, wie Angelika Krause zugibt.

Angelika Krause ist die Vorsitzende des 1910 gegründeten Vereins Fortuna Hagen. Der hatte sich lange gegen einen erzwungenen Umzug auf die Hasper Bezirkssportanlage gewehrt.

Zu dem Pressebericht gab es dann Leserkommentare, die in diesem Zusammenhang Vorwürfe gegen den Sportausschussvorsitzenden und Hasper Bezirksvorsteher Dietmar Thieser (SPD) erhoben, er sei wegen der beruflichen Aktivitäten seiner Gattin befangen gewesen und hätte in den betreffenden Sitzungen nicht abstimmen dürfen. Thieser räumte ein, seine Frau habe als Architektin „mal für Fortuna einen Entwurf gemacht für die Bezirkssportanlage“. Aber gleichzeitig behauptete er, sie habe „noch nie für die Stadt gearbeitet und schon gar nicht im Zusammenhang mit dem Umbau eines Vereinshauses in Haspe“.

Worum soll es denn bei dem Entwurf gegangen sein, wenn nicht um das immer wieder in Rede stehende Vereinsheim? Und: Die Bezirkssportanlage ist ein städtisches Areal, Auftraggeber kann nur die Stadt selbst oder eine ihrer vielen Tochtergesellschaften gewesen sein, in diesem Fall vermutlich der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH). Ein offener Widerspruch.

Und wohl, was schwerer wiegt, ein Verstoß gegen die nordrhein-westfälische Gemeindeordnung. Danach hat, „wer annehmen muss, (wegen Befangenheit) ausgeschlossen zu sein (…) den Sitzungsraum zu verlassen“. Thieser-Gattin Karla war nach eigenem Eingeständnis des Bezirksvorstehers aber in die Sache involviert. Die Diskussion beeinflussen oder gar mitbeschließen ist also nicht statthaft und wäre ein Verstoß gegen die Gemeindeordnung.

Dietmar Thieser ist aber in allen drei Gremien vertreten, die mit der Causa Klutert befasst waren: Sportausschuss, Bezirksvertretung (BV) Haspe und Stadtrat. Selbstverständlich hat er dort an den Beratungen teilgenommen und sein Votum abgegeben.

Der gesamte Komplex Klutert-Sportplatz/Umzug Fortuna leidet unter dubiosen Begleitumständen und wirft ein Schlaglicht auf die Art und Weise, wie in Hagen (Interessen-)Politik gemacht wird.

Lange wurde für den Sportplatz Klutert und den dort beheimateten Club Fortuna Hagen eine ganz andere Strategie verfolgt. Das marode Vereinsheim sollte mit einem Betrag von 300.000 Euro saniert werden. Das städtische Servicezentrum Sport erklärte noch am 7.3.2017: „Der Sportplatz Klutert, der vor einigen Jahren zur Diskussion stand, wird weiter intensiv durch den Verein SV Fortuna Hagen genutzt, das Funktionsgebäude soll im Jahr 2018 saniert werden.“

Thiesers BV Haspe konnte sogar alles gar nicht schnell genug gehen und sie beschloss am 9.3.2017 einstimmig: „Weiter bittet die Bezirksvertretung Haspe um einen Bericht, warum das Funktionsgebäude auf dem Sportplatz Klutert erst im Jahre 2018 saniert werden soll.“ Diese Haltung änderte sich nach der politischen Sommerpause schlagartig.

Am 7.9.2017 stellte Bezirksvorsteher Thieser folgenden Antrag zur Abstimmung:

Die Verwaltung wird aufgefordert folgendes zu prüfen:

  • Eine Verlagerung der sportlichen Aktivitäten des Vereins SV Fortuna Hagen 1910 e. V. in die Bezirksportanlage Haspe
  • Den Bau eines Vereinsheimes für den Verein SV Fortuna Hagen 1910 e. V.in der Bezirksportanlage Haspe und die damit verbundenen finanziellen Aufwendungen
  • Möglichkeiten zur zukünftigen Nutzung der dann eventuell frei werden Fläche des Klutertsportplatzes für Wohnungsbau

Der Antrag wurde, wie in Haspe üblich, einstimmig beschlossen. Begründet wurde die 180-Grad-Wende von Thieser mit „erheblichen Verkehrs- und Parkproblemen rund um den Sportplatz“. Die gab es aber bereits seit langem und waren nicht plötzlich während der Sommerferien entstanden. Es muss also andere Gründe für diesen Sinneswandel gegeben haben, die – das wäre jedenfalls naheliegend – mit dem dritten Punkt des Prüfauftrags zu tun haben dürften: der Nutzung für Baumaßnahmen.

In einem Papier des Servicezentrums Sport vom 20.11.2017 für die BV Haspe ist dann allerdings schon von nicht näher spezifizierten „mehreren Gründen“ die Rede, „Fortuna Hagen (…) in die Bezirkssportanlage Haspe (BSA) umzusiedeln.“ Ausdrücklich erwähnt wird von den „mehreren Gründen“ aber nur die Möglichkeit, der Sportplatz könne „ggf. für Wohnbebauung vermarktet werden“, andere Begründungen fehlen. Vieles spricht also dafür, dass im Hintergrund bereits fleißig geackert wurde.

In der BV Haspe machte Thieser derweil weiter Druck. Das Protokoll der Sitzung vom 23.11.2017 vermerkt: „Herr Thieser wünscht sich eine schnelle Abarbeitung (…) und hofft, dass bereits zur Spielsaison 2018 / 2019 eine Lösung gefunden werden kann.“

Wie gut, dass Herrn Thieser in seiner häufig von politischer Demenz befallenen Bezirkstruppe auch gerne Mitglieder anderer Parteien zur Hand gehen. So zum Beispiel Heike Bremser. Die CDU-Frau fabulierte in der Januar-Sitzung des Vorort-Gremiums von einem „Beschluss“, der eine Umsiedlung des Fortuna-Vereins auf die Bezirkssportanlage zum Ziel haben solle. Allein – einen solchen Beschluss gibt es überhaupt nicht. Es existiert nur der bereits erwähnte „Prüfauftrag“ an die Verwaltung.

Interessierte Kreise müssen in der Zwischenzeit bereits kräftig hinter den Kulissen die Strippen gezogen haben. Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, dass auf einer so dünnen Grundlage (die „plötzlich“ entdeckte Verkehrsproblematik) die bereits beschlossene Sanierung Klutert ohne weitere Entscheidung der Gremien (BV Haspe und/oder Sportausschuss) letztendlich vom Rat abgeräumt wurde. Begründung: Die Maßnahme „Sportplatz-Klutert“ komme aufgrund des Umzugs des Vereins sowieso nicht zum Tragen. Wie der Umzug zustande kam, interessierte dabei nicht mehr.

Und so beschloss der Rat am 22.2.2018 (bei vier Gegenstimmen aus den Reihen der SPD): „Die Maßnahme “Sportplatz Klutert – Grundinstandsetzung (Heizung, Lüftung, Fenster)“ wird gestrichen und der so freiwerdende Betrag in Höhe von 300.000 € auf andere Maßnahmen durch die Verwaltung aufgeteilt.

Der scheinheilige Höhepunkt laut Protokoll: „Herr Thieser stellt klar, dass es sich nicht um einen originären Wunsch der Bezirksvertretung Haspe gehandelt habe.“ Ausgerechnet der, der genau diesen Fahnenwechsel mit seinem Antrag vom 7.9.2017 in der BV Haspe eingeleitet hatte und dem das Gremium lemminghaft gefolgt war, wusch jetzt seine Hände in Unschuld.

Der zweite Teil des von der BV Haspe im September 2017 angeforderten Prüfauftrags, die planungsrechtliche und städtebauliche Beurteilung der Sportanlage Klutert, trudelte dagegen erst nach der Ratsentscheidung ein und wurde in der BV-Sitzung am 3.5.2018 thematisiert. Zu einem Zeitpunkt, als die ganze Sache bereits gelaufen war. Auch da hatte wieder jemand für ein optimales Timing gesorgt.

Dietmar Thieser war jedenfalls zufrieden und sagte laut Protokoll „dass eine mögliche Bebauung jetzt nachdrücklich (…) geprüft werde.“ Am Ende dürfte auch für die eine oder andere Architektin etwas abfallen.

Enervie-Belegschaft stimmt für den neuen Tarifabschluss

25. Juli 2018

Der Tarifstreit bei der Enervie AG ist beendet. Die Beschäftigten haben sich in der Urabstimmung für das ausgehandelte Ergebnis ausgesprochen. (…)

Quelle: wp.de

Stärkungspakt nur aus Landesmitteln finanzieren

24. Juli 2018

Reform der Gemeindefinanzierung: Städtetag NRW befürchtet Umverteilung finanzieller Mittel von finanzschwachen Städten wie Hagen hin zu finanzstarken Kommunen

Statement von Thomas Hunsteger-Petermann, Vorsitzender des Städtetages Nordrhein-Westfalen und Oberbürgermeister der Stadt Hamm, zur Reform der Gemeindefinanzierung

„Nach den ersten vorläufigen Berechnungen wird jetzt klarer, wie sich die Reform der Gemeindefinanzierung des Landes (GFG 2019) für die Kommunalhaushalte im kommenden Jahr auswirken wird. Es ist richtig, dass die Kommunen an den gestiegenen Steuereinnahmen beteiligt werden. Mit dem GFG 2019 werden allerdings auch strukturelle Veränderungen vorgenommen, die veränderte Verteilungswirkungen nach sich ziehen. Der Städtetag appelliert an das Land, diese Wirkungen für besonders betroffene Städte abzumildern.

Die Sozialbelastungen sollen in Zukunft mit einem geringeren Faktor berücksichtigt werden, was zu negativen Folgen für strukturschwache Städte führen wird, die hohe Soziallasten tragen müssen. Zwar sollen diese Veränderungen stufenweise vorgenommen werden, sie führen aber bereits in der ersten Stufe im Jahr 2019 zu einer geringeren Zuweisung an die Stärkungspaktkommunen in einer Größenordnung von 50 Millionen Euro. Im Jahr 2020 wird sich dieser Effekt noch verstärken und die Zuweisungen an die Stärkungspaktkommunen um etwa 50 Millionen Euro zusätzlich reduzieren. Vor diesem Hintergrund hält der Städtetag NRW eine aus Landesmitteln finanzierte Abmilderungshilfe für besonders betroffene Städte für notwendig. Denn wichtig bleibt weiterhin: Eine strukturell geänderte Gemeindefinanzierung darf die erfolgreiche Umsetzung des Stärkungspakts Stadtfinanzen, den Erfolg jahrelanger Konsolidierungsbemühungen und die Entwicklungsmöglichkeiten vieler Städte nicht gefährden.

Erstmals sollen mit dem GFG 2019 insgesamt 120 Millionen Euro finanzkraftunabhängig als Aufwands-/Unterhaltungspauschale auf alle Städte und Gemeinden verteilt werden. Es ist richtig, dass in allen Städten und Gemeinden dafür ein Bedarf besteht, allerdings darf diese Pauschale nicht aus der Schlüsselmasse finanziert werden. Denn damit werden lediglich finanzielle Mittel von finanzschwachen Städten hin zu finanzstarken umverteilt.

Das GFG 2019 beinhaltet weiterhin eine kommunale Mitfinanzierung des Stärkungspakts Stadtfinanzen von 124 Millionen Euro. Nach dem Wegfall der sogenannten Solidarumlage für abundante Kommunen muss nun endlich auch der Finanzierungsanteil der weiterhin zahlenden Kommunen nicht nur reduziert, sondern ganz abgeschafft werden. Wir fordern seit langem, dass der Stärkungspakt komplett aus Landesmitteln finanziert wird.“

Das Drerupviertel entdecken

24. Juli 2018

Zu einer kostenlosen Entdeckungstour durch das Drerupviertel in Altenhagen mit Jens Bergmann, Vorsitzender des Hagener Heimatbundes, lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) in Kooperation mit dem Hagener Heimatbund im Rahmen des „Hagener Urlaubskorbes“ am Montag, 30. Juli, von 17 bis 18.30 Uhr ein.

Von der Altenhagener Brücke führt Jens Bergmann über die Funckebrücke ins Drerupviertel, das die Baufirma Drerup & Co. zwischen 1896 und 1930 erbaute. Villen und Wohnblocks aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts und interessante Wiederaufbauten nach dem Krieg ermöglichen spannende Einblicke in die Baugeschichte eines interessanten Hagener Stadtviertels.

Die Teilnehmer treffen sich an der Altenhagener Brücke an der Bushaltestelle in Richtung Boele. Eine Anmeldung ist beim Serviceteam der VHS unter Angabe der Kursnummer 1079 unter Telefon 02331/207-3622 erforderlich. Weitere Informationen gibt es hier.

Agenda 2010 wirkt

23. Juli 2018

Keine Aufbruchstimmung am Hagener Arbeitsmarkt

von Bernhard Sander

Der Bereich der atypischen Beschäftigung expandiert in Hagen. Die Leiharbeit wächst am schnellsten, die Teilzeitarbeit verbreitet sich massiv. Die sogenannten Arbeitsmarktreformen (Hartz-Gesetze usw.) haben den Arbeitsmarkt zerfräst, ohne dass es nennenswert mehr Arbeitsplätze gibt. Faktisch stagniert die Zahl der Stellen, doch die Umwandlung von immer mehr Vollzeitstellen in Teilzeit oder Leiharbeit ist ein Indiz, dass die Massenkaufkraft sinkt und immer weniger Hagener und Hagenerinnen von ihrer Arbeit auskömmlich leben können.

Hinter dem Zuwachs sozialversicherter Jobs um 1,6 % zwischen 2008 und 2016 verbergen sich gravierende Probleme auf dem Hagener Arbeitsmarkt ([1]). Sie sind schon vor der der Aufnahme der Geflüchteten entstanden. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten ist in dem Zeitraum 2008 bis 2016 gesunken von 53600 auf 50900. Arbeitsplätze, für die man einen anerkannten Berufsabschluss braucht, sind von 45200 auf 42800 Stellen gesunken. Jobs, für die man keinen Berufsabschluss benötigt, sanken von 12300 auf 10900. Dagegen wächst die Zahl der akademischen Lohnabhängigen von 6500 auf 7600, aber das kann die stagnierende Kaufkraft nicht beflügeln.

4 von 10 aller Beschäftigten sind heute in einem „atypischen“ Beschäftigungsverhältnis, Jeder vierte Arbeitsplatz in Hagen bietet heute nur noch Teilzeit oder Leiharbeit. Die Zahl der Teilzeit arbeitenden stieg seit 2008 von 15,9% auf 21,7%. Hinzu kommen die Arbeitssuchenden und vom Arbeitsamt als Unterbeschäftigten gezählten (in Maßnahmen, Kranke usw.) mit 12,3%.

Die Dynamik des Arbeitsplatzzuwachses ist in Hagen deutlich hinter der Landesentwicklung zurückgeblieben, selbst in den prekären Beschäftigungsmöglichkeiten kann man fast von einer Stagnation reden. Ein Wandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft ist in Hagen nicht erkennbar.

[1] https://www.boeckler.de/tools/atypischebeschaeftigung/index.php#result

Der Autor ist Redakteur der Zeitschrift Sozialismus (www.sozialismus.de)

WDR 5 strahlt den „Philosophischen Radiosalon“ aus der Stadtbücherei aus

23. Juli 2018

Was ist „das Böse“ heute und wie sollen wir damit umgehen? In der Stadtbücherei auf der Springe haben darüber im „Philosophischen Radiosalon“ im vergangenen November Arnd Pollmann und Jürgen Wiebicke diskutiert.

Dabei veranstalten sie mit dem Publikum ein Gedankenexperiment: Die Zuhörer sollen sich vorstellen, es gäbe einen straffreien Sonntag und alle Gesetze wären außer Kraft. Wie das Publikum reagiert, können Interessierte bald auch im Radio hören:  Am Freitag, 27. Juli, um 20.05 Uhr strahlt der WDR 5 die Sendung nun aus.

Die städtische Pressestelle hatte allerdings in einer Freudschen Fehlleistung statt „straffreier Sonntag“ wohl „autofreier Sonntag“ verstanden, war zusammengezuckt und flugs aus dem „Radiosalon“ einen „Autosalon“ kreiert. Das sind halt die Hagener Prioritäten.

Screenshot von hagen.de

2019 fließen vom Land 6,1 Millionen Euro weniger nach Hagen

22. Juli 2018

Mit weniger Finanzzuweisungen des Landes als erwartet muss die Stadt Hagen 2019 auskommen. Sprudelnde Gewerbesteuern sollen dies auffangen. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Der Hagener Haushalt ist weiterhin mit ganz heißer Nadel gestrickt. Erst jüngst der nach Ansicht des Regierungspräsidenten „erneute dramatische Anstieg der Personalaufwendungen“, jetzt die Kürzungen der Landesmittel, die angeblich mit erhöhten Einnahmen aus der Gewerbesteuer auszugleichen sein sollen. Daneben soll der Zuschuss an die Hagener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (HVG) gekürzt werden, was dem gerade noch mit großem Getöse präsentierten „Masterplan Mobilität“ zuwider läuft, in dem nicht ein weiterer Abbau des Busverkehrs, sondern im Gegenteil ein Ausbau gefordert wird.

Lockere Gespräche auf der Sommertour

22. Juli 2018

Oberbürgermeister Erik O. Schulz erwartet lobende Worte aus der Bürgerschaft

Sommer, Sonne, Ferien in Hagen – Zeit für Gespräche unter dem blau-gelben Sonnenschirm mit Oberbürgermeister Erik O. Schulz! Das meint jedenfalls die Pressestelle des OBs. Auch 2018 und bereits zum vierten Mal lädt Schulz während seiner Sommertour die Bürgerinnen und Bürger seiner Heimatstadt zu lockeren Zusammentreffen ein.

„Ungezwungen und ohne Terminabsprache ins Gespräch kommen, das ist die Idee hinter der Sommertour. Wie gut dieses Format ankommt, haben die vergangenen drei Jahre gezeigt“, freut sich Hagens Erster Bürger auch für die neue Sommertour-Runde auf einen ebenso spannenden wie anregenden Austausch.

Nach dem Auftakt in Helfe (Dienstag, 7. August) wird der Hagener OB zwölf weitere Male Station auf den Wochenmärkten oder an markanten Orten im Stadtgebiet machen, um dort mit den Bürgerinnen und Bürgern ins persönliche Gespräch zu kommen.

In diesem Jahr gibt es eine Besonderheit: Marianne Booke, Projektleiterin für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) „HAGENplant2015“, begleitet den Oberbürgermeister auf seiner Sommertour und steht unter dem Motto „Unsere Stadt, unsere Ideen“ für Fragen und Anregungen rund um ISEK zur Verfügung.

„Mobilität, angemessener Wohnraum und Stadtsauberkeit sind einige der Themen, die uns in Hagen beschäftigen. Durch den unmittelbaren Kontakt mit den Menschen findet ein Austausch statt und ich erfahre ungefiltert von Sorgen und Wünschen, die die Bürgerinnen und Bürger aktuell in der Stadt umtreiben. Und ab und an tut natürlich auch einem Oberbürgermeister das eine oder andere lobende Wort aus der Bürgerschaft richtig gut…“, so Schulz.

Dann lobt mal schön.

Wirtschaftswunder und Wiederaufbau in Hagen

22. Juli 2018

Zu einem Stadtspaziergang mit dem Thema „Auf den Spuren des Wirtschaftswunders und des Wiederaufbaus“ lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) in Kooperation mit dem Hagener Heimatbund alle Interessierten am Mittwoch, 25. Juli, von 18 bis 19.30 Uhr ein.

Michael Eckhoff, Stadtheimatpfleger, führt die Geschichtsinteressierten vom Volkspark ausgehend durch die Hagener Innenstadt bis zum Graf-von-Galen-Ring. Auf der Tour erhalten die Teilnehmer einen spannenden Einblick in das kulturelle Erbe der Hagener Innenstadt. Der Wiederaufbau der Hagener Innenstadt geschah im Sinne des damaligen europäischen Zeitgeistes. Dieser zeigt sich zum Beispiel in der Architektur und in der Ausrichtung auf eine autogerechte Stadt, mit deren Folgen Hagen heute zu kämpfen hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg entschlossen sich die Stadtväter, die historische Straßenstruktur mit Körner-, Bahnhof- und Elberfelder Straße beizubehalten. Eine besondere Rolle fiel dem Volkspark zu.

Die Führung findet im Rahmen des „Hagener Urlaubskorbes“ statt und stellt einen Beitrag des Heimatbundes zum „Europäischen Kulturerbejahr 2018“ („Sharing Heritage“) dar. Die Teilnehmer treffen sich am Haupteingang der SIHK an der Ecke Bahnhofstraße/Karl-Marx-Straße. Die Teilnahme ist kostenlos, jedoch eine Anmeldung unter Angabe der Kursnummer 1048 unter Telefon 02331/207-3622 erforderlich.

Arnsberg kritisiert zu hohe Personalkosten der Stadt Hagen

21. Juli 2018

Die stetig ansteigenden Personalkosten bei der Stadt Hagen machen die Finanzexperten der Kommunalaufsicht zunehmend unruhig. „Der erneute dramatische Anstieg der Personalaufwendungen von 134,9 Millionen Euro im Vorjahr auf nunmehr 147,6 Millionen Euro ist nicht mit den Zielen des Stärkungspaktes Stadtfinanzen zu vereinbaren“, formuliert der Arnsberger Regierungspräsident Hans-Josef Vogel in der schriftlichen Genehmigung des Doppelhaushaltes 2018/19. (…)

Stefan Keßen, Leiter des Fachbereichs Personal, weist darauf hin, dass die in den vergangenen zehn Jahren um 19 Millionen Euro angewachsenen Personalkosten nur einen Teil der finanziellen Wahrheit abbildeten: Viele neue Stellen im Kita-Bereich, bei der Feuerwehr oder auch im Jobcenter würden durch Bund und Land oder auch von den Krankenkassen weitgehend refinanziert – insgesamt in einer Größenordnung von etwa 15,5 Millionen Euro. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Undurchsichtige Zahlen. Während der RP für das Vorjahr, also 2017, die Personalkosten auf 134,9 Millionen Euro beziffert, gibt die Grafik im Artikel 141,7 Millionen Euro an. Nach Angaben des städtischen Personalleiters sind die Ausgaben nicht mit den entsprechenden Einnahmen verrechnet worden, sodass sich unterm Strich in einem Zeitraum von 10 Jahren die Personalkosten um 3,5 Millionen erhöht haben – eine Steigerung um 2,7 Prozent. Über 10 Jahre wohlgemerkt!

Einer der Beteiligten kann also nicht rechnen resp. keinen Haushaltsplan lesen. Sollten die Zahlen der Stadt die richtigen sein, hätte Stadtkämmerer Gerbersmann entsprechend deutlich die Behauptungen aus Arnsberg zurückweisen müssen. Stattdessen setzt er zum Kotau an und kommentiert nach Angaben der WPWR: „Dennoch sind die mahnenden Worte aus Arnsberg richtig.“

Muschelsalat: Virtuos Traditionelles aus La Réunion

21. Juli 2018

Offroad-Musiker, die in den warmen Strömungen der kreolischen Musik virtuos Traditionelles mit Dub, Afrobeat und Cumbia mixen: Das erwartet die Besucher der Band Pachibaba aus La Réunion, die im Rahmen des Muschelsalates am kommenden Mittwoch, 25. Juli, um 19.30 Uhr in der Konzertmuschel im Volkspark auftreten.

Die Band steht für eine Generation réunionischer Musiker, die die Tradition der Maloya, der Klagelieder der Sklaven auf den Zuckerrohrplantagen, neu erfinden. Gegründet 2016, besteht das Ausnahmeensemble aus dem Bandleader Olivier Araste mit seiner Maloya-Power-Stimme, Jean-François Bossard mit berauschendem Akkordeon und Piano, sowie Cyril Atef mit seinem exzentrischem Afro–Beat und CongoPunk. Unterstützt von druckvoller Percussion (Jean Drédéric Madia), dem Gesang von Lauriane Marceline und Jean Aldo Araste (Picker) verspricht Pachibaba einen mitreißenden explosiven Sound.

Bereits eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn erwarten die Besucher wie immer liebevoll zubereitete Speisen und Getränke.

„Beispiel für die Ängstlichkeit der Politik“

20. Juli 2018

Erziehungswissenschaftler hält traditionelles Schulsystem für gescheitert

In den vergangenen zehn Jahre sind die Anmeldezahlen an Haupt- und Realschulen in Westfalen deutlich zurückgegangen. Für den Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Heinz Günter Holtappels ist klar, dass „das traditionelle dreigegliederte Auslese-Schulsystem längst gescheitert ist und von den Eltern abgewählt wurde.“ Das erklärte Wissenschaftler von der TU Dortmund im Interview mit dem Nachrichtenservice „Westfalen heute“.

Die Landespolitik hätte sich nach Ansicht Holtappels‘ besser für kleine Gesamtschulen entscheiden sollen bei gleichzeitigem Auslaufen von Haupt- und Realschulen. Auch die Stadt Hagen hat am traditionellen Drei-Klassen-System festgehalten und sich an Stelle der Einrichtung einer oder mehrerer weiterer Gesamtschulen für das halbherzige Modell der Sekundarschule entschieden.

Herr Holtappels, sind die Schüler klüger als vor zehn Jahren – oder worauf ist der Schwund an den Haupt- und Realschulen zurückzuführen?

In der Intelligenzentwicklung gibt es wenig Bewegung. Aber es gibt hinreichende Anzeichen dafür, dass in den letzten Jahrzehnten die Begabungen besser ausgeschöpft werden – durch bewusstere Lernunterstützung in vielen Elternhäusern sowie durch wirksamere Lernmethoden und Förderung der Schulen. Die Veränderungen in den Anteilen der Grundschulübergänger haben aber weitere Gründe.

Welche sind das?

Die Berufs- und Arbeitsmarktanforderungen sind gestiegen, verlangen nach höheren Kompetenzen und Abschlussniveaus als früher. So wird der mittlere Abschluss faktisch zur Mindestnorm, kein oder ein niedriger Schulabschluss birgt das Risiko schlechter Zukunftschancen. Die Eltern wollen dementsprechend mittlere bis höhere Abschlüsse für ihre Kinder. Zudem möchten sich die Eltern möglichst alle Bildungsverläufe offenhalten, weil Kinder sich im Verlauf der Schulzeit unterschiedlich entwickeln können. Entsprechend wählen Eltern Schulformen, die alle Optionen für verschiedene Bildungsgänge und -abschlüsse beinhalten, also Gesamtschulen und Gymnasien.

Ist die Entwicklung neu?

Die Hinwendung zu höheren Bildungsgängen und –abschlüssen vollzog sich über Jahrzehnte, wobei Groß- und Universitätsstädte vorausgingen, in ländlichen Bereichen – wie in Westfalen – tritt das zeitversetzt aber ähnlich ein. Bildungsbewusste Eltern lösen stärker als früher die Grundschulempfehlungen für mittlere und höhere Schulformen ein. Allerdings zeigt sich dies bei Eltern aus sozial benachteiligten Schichten leider umgekehrt, so dass es hier weiterhin soziale Ungleichheit beim Grundschulübergang gibt.

Werden Haupt- und Realschulen also bald ganz verschwinden?

Abgesehen von den berichteten Entwicklungen sind Grundschüler, die mit ihrem Leistungsspektrum früher zu Haupt- und Realschulen wechselten, in den letzten zwei Jahrzehnten verstärkt auf Integrierte Gesamtschulen und in neuerer Zeit auf die Sekundar- und Gemeinschaftsschulen übergegangen, es gibt also Umverteilungen. Die Landespolitik hätte sich jedoch für eine integrierte Sekundarschule oder besser für kleine Gesamtschulen entscheiden sollen bei gleichzeitigem Auslaufen von Haupt- und Realschulen.

Was wäre der Vorteil dieser Schulformen?

Die integrierten Schulen hätten bessere Entwicklungschancen, weil sie dann neben Lernschwächeren in jedem Fall die Leistungsmitte ganz abdecken und Leistungsstarke besser anziehen könnten; dazu brauchen sie aber auch eine Oberstufe, die die Sekundarschule nicht hat. Die Hauptschulen haben keine Zukunft, werden von Eltern kaum noch angewählt. Und pädagogisch kann man nicht erfolgreich sein, wenn man nur eine kleine lernschwierige Schülerschaft, die sonst keiner will, beschulen muss. Und Realschule und Sekundarschule nebeneinander sind nur unnötige Konkurrenz um fast dieselben Schülergruppen.

Was ist mit den Sekundarschulen, landesweit wurden 2017 gerade einmal sechs Prozent der Kinder dort angemeldet? Ist das Konzept für diese Schulform in NRW gescheitert?

Die Sekundarschulen sind bestenfalls eine Übergangslösung, haben jedoch für viele Gemeinden und kleine Städte regional Bedeutung, weil man dort neben dem Gymnasium oft zahlenmäßig keine Gesamtschule oder Haupt- und Realschule gleichzeitig anbieten kann. Der sogenannte historische Schulkompromiss zwischen der damaligen Minderheitsregierung Kraft und der Opposition war von Beginn an keine überzeugende Dauerlösung für das Schulsystem. Hier arbeiten mit fünf Schulformen zu viele Schularten nebeneinander, die zum Teil aber ähnlich pädagogisch arbeiten müssen. Das ist ein Beispiel für die Ängstlichkeit der Politik zu einer Lösung, die endlich klare Verhältnisse schaffen würde.

Wie könnte diese aussehen?

Entweder – wie in den weltweit erfolgreichsten Staaten – nach der Grundschule nur eine Schulform in der Sekundarstufe für alle oder zumindest eine Lösung, die auf Zweigleisigkeit von Gymnasien und einer integrierten Schulform hinausläuft, wie in mehreren anderen Bundesländern schon vollzogen. Die beiden Wege müssten dann aber gleichwertig sein, zu allen Schulabschlüssen führen und es dürfte keine Leistungsauslese mehr beim Grundschulübergang geben. Sonst hätten wir wieder eine Hierarchie im Schulsystem, weil eine Schulform dann eher die Leistungsstarken, die andere die Leistungsschwächeren erhält. Das traditionelle dreigegliederte Auslese-Schulsystem ist jedenfalls längst gescheitert und wurde von den Eltern abgewählt.

Die Fragen stellte Jürgen Bröker

WPWR weiter auf Schrumpfkurs

20. Juli 2018

Wieder wollten weniger Hagener ihr Einheitsblatt lesen. Auch im 2. Quartal 2018 ist die verkaufte Auflage der heimischen Ausgabe der WPWR weiter rückläufig gewesen. Das verkündete die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) am gestrigen Donnerstag.

Damit setzt sich ein langjähriger Trend fort. Gegenüber dem Vorjahresquartal ging die Zahl der durchschnittlich pro Tag verkauften Zeitungen um 4,7 Prozent zurück. Im Zeitraum der letzten 10 Jahre betrug das Minus fast 40 Prozent. Während im 2. Viertaljahr 2008 noch fast 47.800 Blätter pro Tag verkauft wurden, waren es im 2. Quartal 2018 nur noch 29.451 Exemplare.

Enervie: Einigung erzielt – Urabstimmung morgen

19. Juli 2018

Mark E/Enervie und die Verhandlungskommission ver.di haben sich am Abend auf die Inhalte eines neuen Vergütungstarifvertrags für die Mitarbeiter der Unternehmen geeinigt. Die Tarifkommission hat der Einigung zugestimmt. Morgen werden die Mitarbeiter, die in der Gewerkschaft ver.di organisiert sind, in einer Urabstimmung über die Beendigung des Streiks entscheiden.

Das Ergebnis im Detail: 3 Prozent zum 01.04.2018 rückwirkend und zum 01.01.2019 sowie 01.01.2020 jeweils um 1,5 Prozent. Die Laufzeit des neuen Vergütungstarifvertrags endet am 31.12.2020.

Das Verhandlungsergebnis wird angesichts der Gesamtsituation der Unternehmen seitens des Arbeitgebers als vertretbar bewertet, stelle aber auch eine wirtschaftliche Herausforderung für die kommenden Jahre dar.

Enervie-Mitarbeiter blockieren Hagener Firmensitz

19. Juli 2018

Auch am Donnerstag (19.07.2018) ging der Streik beim regionalen Energieversorger Enervie weiter. Von 6 Uhr morgens bis zum Mittag haben mehrere hundert Mitarbeiter den Firmensitz in Hagen blockiert. Die Gewerkschaft Verdi hatte dazu aufgerufen. „Da soll niemand mehr rein oder raus kommen„, sagt ver.di-Verhandlungsführer Jörg Koburg auf WDR-Nachfrage. Lediglich Mitarbeitern, die in Notdiensten eingeteilt sind, werde Zutritt gewährt. (…)

Quelle: WDR

Ein Ritt auf der Rasierklinge

19. Juli 2018

Städtetag NRW: „Wir brauchen Lösungen für das kommunale Altschuldenproblem“

Statement von Thomas Hunsteger-Petermann, Vorsitzender des Städtetages Nordrhein-Westfalen und Oberbürgermeister der Stadt Hamm, zum Kabinettsbeschluss des Bundes zur Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“

„Die Städte in Nordrhein-Westfalen sehen der jetzt vom Bund eingesetzten Kommission ‚Gleichwertige Lebensverhältnisse‘ mit großen Hoffnungen entgegen. Wir brauchen erstens konkrete Ergebnisse, um strukturschwachen Städten und Regionen zu helfen. Und zweitens brauchen wir Lösungswege für das kommunale Altschuldenproblem, denn davon sind besonders viele NRW-Städte betroffen.

Altlasten aus der Vergangenheit dürfen nicht verhindern, dass diese Städte wieder Anschluss an die gute wirtschaftliche Entwicklung finden. Land und Bund sollten dabei Hand in Hand arbeiten, sich über Entschuldungsprogramme und Konsolidierungshilfen verständigen und dabei auch die historische Chance der sehr niedrigen Zinsen nutzen. Weder die derzeit gute Konjunktur noch der Stärkungspakt in seiner jetzigen Form genügen, damit betroffene Kommunen das Altschuldenproblem aus eigener Kraft lösen könnten.

Die Kassenkredite der NRW-Kommunen betragen rund 23,5 Milliarden Euro, das ist mehr als der Hälfte der Kassenkredite bundesweit. Die Pro-Kopf-Verschuldung bei den kurzfristigen Kassenkrediten ist mit 1.852 Euro je Einwohner in größeren NRW-Städten erdrückend, verglichen mit dem Bundesdurchschnitt von 597 Euro je Einwohner. Das ist finanziell ein Ritt auf der Rasierklinge. Falls die Zinsen nur leicht steigen, würde das die Haushalte der Städte zusätzlich mit einem dreistelligen Millionenbetrag belasten. Wir brauchen Unterstützung, um die Kassenkreditbestände deutlich reduzieren zu können sowie Kassenkredite mit Hilfe des Landes in längerfristige Darlehen umzuwandeln.

Außerdem sollten Bund und Land mit den Kommunen einen schnellen Aus- und Umbau der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur verabreden, die Bund und Länder gemeinsam tragen. Dann könnten sich auch benachteiligte Regionen besser entwickeln und im Bundesvergleich aufholen. Die Zukunftschancen unserer Kinder dürfen nicht vom Wohnort abhängen.“

CDU Wehringhausen und die EU

18. Juli 2018

von Ruth Sauerwein

Die CDU Ortsunion Wehringhausen/Kuhlerkamp fordert von Bundesarbeitsminister Heil, dass er umgehend das EU-Recht auf Freizügigkeit „nachbessert“. Konkret heißt das wohl, dass die Zuwanderung aus Südosteuropa gestoppt werden soll. Nach der Festung Europa jetzt die Festung Deutschland? Reisefreiheit nur noch für die Menschen, die uns genehm sind? Lassen sich die Probleme, die zweifellos bestehen, so einfach lösen?

Es dürfte Minister Heil kaum möglich sein, das EU-Recht umzukrempeln. Und auch der Staatsministerin für Integration dürfte das nicht so rasch gelingen. Also müssen andere Lösungen her. Sicher ist es sinnvoll, Politiker aus Berlin einzuladen, damit sie das konkrete Leben kennenlernen. Wenn es zu einer solchen Begegnung kommt, wäre es sinnvoll, die Menschen in Wehringhausen dazu einzuladen, die haupt- und ehrenamtlich für ein gedeihliches Zusammenleben im Stadtteil arbeiten. Und der hohen Politik klarzumachen, dass Städte wie Hagen besondere Unterstützung brauchen – mehr Geld für Sozialarbeit, Arbeitsbeschaffungs-maßnahmen, Sprachkurse auch für EU-Zuwanderer, Hilfe bei der Integration.

Hagen und Wehringhausen können Unterstützung dieser Art dringend brauchen.

Führung im Hohenhof und am Stirnband

17. Juli 2018

Mittwoch, 18.07.2018 von 16:00 – 18:00 Uhr

Nachdem der Kunstmäzen und Kulturreformer Karl Ernst Osthaus (1874-1921) 1902 sein privates Museum Folkwang in Hagen eingeweiht hatte, begründete er 1906 die Künstlerkolonie Hohenhagen.

Bezug nehmend auf die Idee des Großherzogs Ernst Ludwig in Darmstadt, der die Mathildenhöhe initiiert hatte, lud Osthaus ausgewählte Künstler und Architekten nach Hagen ein, um deren individuelle Gebäude-entwürfe in die Tat umzusetzen.

Osthaus ließ sein Wohnhaus, den Hohenhof, von dem belgischen Künstler-Architekten Henry van de Velde 1906/08 erbauen. Heute zählt der Hohenhof architekturgeschichtlich zu den bedeutendsten Gebäuden Europas kurz nach der Jahrhundertwende und ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele für ein Jugendstil-Gesamtkunstwerk.

Von der Architektur bis zur kompletten Inneneinrichtung gestaltete Henry van de Velde in Absprache mit dem Bauherrn Osthaus das Gebäude „aus einem Guss“.

Anmeldung unter 0 23 31/207 2740. Treffpunkt ist der Hohenhof, Stirnband 10, 58093 Hagen. Eintritt plus Führungsgebühr 9 Euro.

Friedensbewegte aus Hagen und Lüdenscheid in Büchel

17. Juli 2018

Internationaler Protest gegen Atomwaffenlager

Netty Müller-Grosse und Ruth Sauerwein vom Verein HAGENER FRIEDENSZEICHEN und Matthias Wagner von der Friedensinitiative Lüdenscheid besuchten am Sonntag, 15. Juli, die Blockade vor dem Fliegerhorst in Büchel in der Eifel. 20 Wochen lang setzen sich dort Menschen für den Abzug der auf dem Stützpunkt lagernden 20 Atomwaffen ein.

In dieser Woche begegneten sich vor allem junge Menschen aus den USA, Russland und mehreren EU-Staaten im Friedenscamp. Am Sonntag drangen mehrere Gruppen in das Gelände des Fliegerhorstes ein, um auch so ihrer Forderung nach atomarer Abrüstung Ausdruck zu verleihen. Nach Feststellung ihrer Personalien konnten sie das Gelände wieder verlassen. Vor dem Haupteingang verging der Tag mit dem Singen von Friedensliedern und dem Einüben von Reigentänzen. Gleichzeitig fand ein reger Gedankenaustausch zwischen den beteiligten Gruppen statt.

Die jährliche Aktion vor Büchel endet Ende August.

Konzept soll Freizeitareal in Hagen vor Trinkern retten

16. Juli 2018

Verwaltung und Politik wollen das Freizeitareal „Bohne“ nicht der Drogen- und Trinker-Szene preisgeben. Jetzt soll ein neues Gesamtkonzept her. (…)

Zustände, die der Rat, der einst selbst das millionenteure Nebeneinander von Freizeitareal und Szene-Treff beschlossen hat, nicht länger tolerieren will. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: „Selbst beschlossen“. Allerdings nicht vom Rat, wie der Artikel behauptet, sondern von der zuständigen Bezirksvertretung Mitte, die einen vom damaligen Bezirksvorsteher Lohmann (SPD) gemeinsam mit seinem heutigen Nachfolger Quardt (CDU) gemäß Gemeindeordnung gefassten Dringlichkeitsbeschluss im Nachhinein absegnete.

Und es war auch keine „millionenteure“ Planung, wie die WPWR suggeriert; die Kosten waren mit 556.800 Euro angesetzt. Laut Sitzungsprotokoll wurde damals zwischen Lohmann und Quardt nur diskutiert, ob der Unterstand für Methadonpatienten und andere Suchtkranke „nicht zu dicht“ an Spielflächen installiert werde.

Zugestimmt hat seinerzeit auch die Rechtsaußentruppe AfD, deren Vormann sich jetzt ganz im Duktus seiner Partei über die Drogen- und Alkoholabhängigen empört: „Das sind Menschen, die von den Kindern als Monster wahrgenommen werden.“ Erwachsene nehmen AfD-Politiker so wahr.

Lars Vogeler (CDU) gibt sein Mandat im Hagener Rat zurück

16. Juli 2018

Stühlerücken im Hagener Rat: Lars Vogeler (CDU) gibt in der Sommerpause sein Ratsmandat zurück. Seinen Sitz übernimmt Meinhard Wirth. (…)

Quelle: wp.de

Durch die Liebfrauenkirche in Vorhalle

16. Juli 2018

Zu einer Führung durch die Liebfrauenkirche in Vorhalle lädt die Volkshochschule Hagen (VHS) im Rahmen des „Hagener Urlaubskorbes“ am Dienstag, 17. Juli, von 17.30 bis 19 Uhr ein. Der Treffpunkt ist am Eingang der Kirche, Liebfrauenstraße 21 (Foto: Dieter Faßdorf).

Unter der Leitung von Benno Schmolke, ehemaliger Kunstlehrer und Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Sepia14-TeamART“ erkunden die Teilnehmer die Kirche. Diese entstand von 1911 bis 1912 als dreischiffige neuromanische Basilika nach Plänen des Architekten Carl Pinnekamp und ist damit eine Kirche des ausklingenden Historismus mit Hinwendung zum Jugendstil.

Die Gebäude und die Inneneinrichtung bilden ein Gesamtkunstwerk. Die individuell gestalteten Altäre sind Zeugen der Künstler und Kunsthandwerker der „Wiedenbrücker Schule“. In diesen zeigt sich der Übergang von historischen Vorbildern zum zeitgenössischen Jugendstil. Die Wandgemälde aus den Jahren 1934 bis 1936 und das neu gestaltete Kirchenfenster von 1986 runden den Gesamteindruck ab. Nach einer Generalrenovierung 1986 ist die Liebfrauenkirche heute eine der kunsthistorisch interessantesten Kirchen in Hagen.

Die Führung ist kostenlos, steht aber unter dem Motto „Zahlen Sie, so viel sie wollen“. Eine Anmeldung ist unter der Angabe der Kursnummer 1176 beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622 erforderlich. Weitere Informationen gibt es hier.

Drohung: Warmwasserversorgung wird eingestellt

15. Juli 2018

Diese Nachricht hat die Mieter der Mozartstraße 17 – 23 gestern aufgeschreckt. Der Energieversorger droht, das warme Wasser abzudrehen. (…)

Der Versorger aus dem Ruhrgebiet begründete diese Androhung mit nicht erfolgten oder nur unzureichend erfolgten Zahlungen durch den Immobilienverwalter Altro Mondo. (…)

Quelle: wp.de

Dazu passend:

Problemvermieter Altro Mondo

Kaputte Aufzüge, Schimmel, Ratten, falsche Nebenkostenabrechnungen – immer wieder fallen solche Probleme bei dem Vermieter Altro Mondo auf, in ganz NRW. Zufall oder steckt mehr dahinter? Und tut die Politik genug, um Mieter zu schützen?

Quelle: WDR via YouTube

Afro-Beat beim Hagener Muschelsalat

15. Juli 2018

Bantu bietet Afro-Beat mit HipHop und Punk. Foto: Abiola Balogun.

„Eine Ode an den Spirit von Lagos“ – unter diesem Titel bringt Adé Bantu mit seiner Band am Mittwoch, 18. Juli, um 19.30 Uhr beim Hagener Muschelsalat in der Konzertmuschel im Volkspark afrikanische Beats nach Hagen.

Pionier der deutschen HipHop-Szene, Afrobeat-Erneuerer, Politaktivist – Adé Bantu, der zwischen Nigeria, England und Deutschland groß geworden ist, gilt als Visionär. Inspiriert vom urbanen Chaos der nigerianischen Metropole Lagos, fasziniert von der explosiven Schönheit der Großstadt, politisiert von Elend und Korruption verbindet er satten Afro-Beat mit HipHop und Punk.

Sein neues Album „Agberos International“ loben Kritiker: Es ist Musik für Kopf und Bauch, schwingende Hüften sowie gereckte Fäuste. Mit seiner 13-köpfigen Band bringt er den Afro-Beat von Fela Kuti in die Gegenwart. Die Nachricht ist mitreißend, der vom Rhythmus dominierte Sound unwiderstehlich.


%d Bloggern gefällt das: