Diese Botschaft gibt der Hagener DGB für 2012 heraus. Für die Hagener Gewerkschaften war das Jahr 2011 von vielen Widersprüchen geprägt.
Einerseits blieb die regionale Wirtschaft relativ robust und viele Unternehmen schrieben gute Zahlen. Die Zahl der Erwerbslosen ist zurück gegangen und die auslaufenden Konjunkturprogramme haben die städtische Lage einigermaßen entspannt. Somit blieben die Wirkungen der beschlossenen Kürzungsprogramme einigermaßen moderat.
Andererseits sind die Auswirkungen der so genannten Schuldenkrise bestenfalls verschoben, die abnehmende Zahl der Erwerbslosen vor allem dem Aufbau prekärer Beschäftigungsverhältnisse geschuldet und die politischen Zeichen auf anstehende neuerliche Kürzungen im kommunalen Haushalt sind unübersehbar.
Für den Hagener DGB-Vorsitzenden Jochen Marquardt haben die örtlichen Gewerkschaften im vergangenen Jahr gute Arbeit gemacht. „Auch wenn wir uns mehr gewünscht hätten, schauen wir nicht unzufrieden zurück. Die Tarifabschlüsse, z.B. im Stahl und im Einzelhandel waren nicht schlecht. Die Drucker und Journalisten haben aktiv gekämpft und sich erfolgreich gegen Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen durchgesetzt.“
Auch in anderen zentralen Arbeitsfeldern blicken die Gewerkschaften auf viele Aktivitäten zurück. Die Veranstaltungen zum 100.Internationalen Frauentag, ein gut besuchter 1.Mai und viele Teilnehmerinnen an den gemeinsamen Bildungsveranstaltungen „Gegen den Strom“ mit der Hagener VHS und anderen Partnern werden ebenso genannt, wie die Weiterentwicklungen in den Bündnissen mit den Kirchen für eine sozial gerechte Stadt und im Netzwerk „Aufstehen für Hagen“.
Auch 2012 soll auf diesen Strecken weiter gearbeitet werden. Im Mittelpunkt bleiben die Aufgaben zur Durchsetzung von guter Arbeit unter fairen Bedingungen, u.a. wird die Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn und die weitere konsequente Ablehnung von Wegen in die Altersarmut durch die Rente mit 67 Jahren die Arbeit der Gewerkschaften bestimmen. Gleichzeitig bleibt der Kampf gegen Arbeitslosigkeit auf der Tagesordnung. Dazu soll die Debatte um Arbeitszeitverkürzung wieder verstärkter aufgenommen werden.
Gute Bildung erhält 2012 besonderes Gewicht durch die anstehenden Debatten um die Umsetzung der Schulentwicklungsplanung in Hagen und die Unterstützung, der sich entwickelnden Aufgaben durch das Hagener Bildungsbüro.
Weiterhin wird die Auseinandersetzung um eine vernünftige und zukunftsweisende Finanzarchitektur der Stadt die DGB-Arbeit prägen. Marquardt: „Für uns bleibt es dabei, dass die Kürzungsaktivitäten in die völlig falsche Richtung gehen. Wieder einmal sollen die Banken gerettet werden, wieder einmal werden Rettungsschirme gespannt und die Kommunen bleiben im Regen stehen. Wir werden dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen, sondern gemeinsam mit anderen versuchen einen Politikwechsel auf den Weg zu bringen.“
Dabei geht der DGB davon aus, dass die Krisenerscheinungen im Euro-Raum längst nicht überwunden sind und die zentrale Frage für eine andere und bessere Zukunft in der Überwindung der immer dramatischeren Verteilungsungerechtigkeit liegen.
Letztlich bedankt sich der Hagener DGB bei allen, die 2011 aktiv für ein besseres Leben in Hagen eingetreten sind, die sich in den betrieblichen und gesellschaftlichen Kämpfen engagiert haben. „Nach ein paar ruhigen Tagen zur Jahreswende freuen wir uns auf ein kämpferisches 2012!“ ,so Marquardt, für den es auch im nächsten Jahr besonders darum gehen soll, Beiträge zur Stärkung der Gewerkschaften zu leisten. „Je mehr Menschen sich organisieren, desto erfolgreicher können sie für ihre eigenen Interessen eintreten.“