Kinotipp: „Der vermessene Mensch“

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Donnerstag, 02.11.23, 18:30 Uhr, Kino Babylon

DER_VERMESSENE_MENSCH_DIN_A4_RGB„Der vermessene Mensch“ ist ein Historiendrama unter der Regie von Lars Kraume und thematisiert die deutschen Kolonialverbrechen in Namibia zwischen 1904 und 1908. Das vorherrschende Weltbild um die Rassentheorie im damaligen Kaiserreich und der skrupellose Genozid an Herero und Nama stehen im Mittelpunkt des Dramas.

Ende des 19. Jahrhunderts, Berlin: Alexander Hoffmann ist Ethnologie-Doktorand an der Friedrich-Wilhelms-Universität und trifft im Rahmen der Berliner Kolonialausstellung auf die Dolmetscherin Kezia Kambazembi, die Teil einer Delegation von Herero und Nama aus „Deutsch-Südwestafrika“ ist. Hoffmann entwickelt ein intensives Interesse an den Herero und Nama – und widerspricht nach den Begegnungen und Gesprächen mit ihnen der gängigen evolutionistischen Rassentheorie.

Nachdem der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie niedergeschlagen wird und die Kolonialherren einen blutigen Vernichtungskrieg beginnen, reist Hoffmann im Schutz der kaiserlichen Armee durch das Land und sammelt für das Berliner Völkerkundemuseum zurückgelassene Artefakte und Kunstgegenstände. In Wahrheit sucht er jedoch weiter nach Beweisen für seine These – und nach Kezia.

Vor Ort erlebt Hoffmann mit, wie deutsche Soldaten mit unmenschlicher Härte den Vernichtungsbefehl ausführen. Doch auch der Ethnologe überschreitet moralische Grenzen, als er einwilligt, seinem Berliner Professor Schädel und Skelette von toten Herero zum Zwecke der Forschung zu schicken…

Die Debatte um die Aufarbeitung der deutschen Kolonialverbrechen wird anschließend von den Gästen Prof. Dr. Jürgen G. Nagel, Dr. Fabian Fechner und Barbara Schneider M.A. von der Fernuniversität Hagen begleitet.

Der Film wird präsentiert von den Integrationsagenturen der Caritas Hagen und der AWO UB Hagen – Märkischer Kreis, Kino Babylon und dem AllerWeltHaus Hagen in Kooperation mit der Fernuniversität in Hagen, Lehrgebiet Geschichte Europas in der Welt.

Der Film ist kostenfrei zu besuchen.

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