Die Rhetorik von der bunten Gesellschaft

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Ablehnung oder Akzeptanz? Welche Rahmenbedingungen steuern, ob Flüchtlinge gesellschaftlich anerkannt werden? Das beleuchten zwei Bildungswissenschaftlerinnen und ein Bildungswissenschaftler der FernUniversität im Rahmen der Ringvorlesung „Flucht und Forschung: Die ‚Flüchtlingskrise‘ im Spiegel der Wissenschaft“.

Die Referentinnen Dr. des. Eike Marten und Dr. Susanne Winnerling sowie der Referent Maik Wunder arbeiten im Lehrgebiet „Bildung und Differenz“. Sie stellen den Umgang mit Flüchtlingen auch in einen historischen Kontext in ihren Vorträgen am Dienstag, 24. Mai, um 17 Uhr auf dem FernUni-Campus.

So untersucht Eike Marten in ihrem Beitrag „,Krisen‘ und ,Chancen‘: Diversity-Diskurse im Kontext der Flüchtlingsdebatte“, wie geflüchtete Menschen rhetorisch als Bereicherung stilisiert werden. Einerseits werden also eine bunte Gesellschaft als ideal und die Flüchtlinge als wertzuschätzen dargestellt. Zugleich aber hat diese positive Sicht auf Vielfalt Grenzen, die beispielsweise mit der Charakterisierung von Geflüchteten als Bedrohung gesäumt werden. Ausschluss- beziehungsweise Ausgrenzungskriterien gegenüber Flüchtlingen wirken also unterschwellig weiter.

Maik Wunder greift in seinem Vortrag die Befunde der Langzeitstudie „Deutsche Zustände“ der Forschergruppe um Wilhelm Heitmeyer auf und thematisiert die Kriterien, nach denen Flüchtlinge ausgeschlossen werden oder nicht. Die Kriterien dafür sind im Grunde beliebig.

Aufgrund des demographischen Wandels werden Flüchtlinge vor allem nach ihrem wirtschaftlichen Nutzen bemessen. Sein Vortrag trägt den Titel „Der ,Andere‘: Diskurse um Differenz in Figuration mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“.

Welche Parallelen zwischen der Situation heute und in der Vergangenheit bestehen, zeigt Susanne Winnerling auf: „Fluchtpunkte und Ankunftszeiten. Wie gesellschaftliche und kulturelle Bedingungsgefüge den Umgang mit Flüchtlingen prägen“. Die Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft bestimmen, wer nach welchen Maßgaben integriert wird. Die Kriterien dafür verändern sich. Im Vortrag werden theoretische Konzepte vorgestellt, die Faktoren beleuchten, die in der Vergangenheit eine gelingende Integration von Flüchtlingen ermöglicht haben. Anschließend stellt die Referentin vor, ob diese Konzepte auf die aktuelle Situation übertragen werden können.

Eine Antwort to “Die Rhetorik von der bunten Gesellschaft”

  1. Umleitung: Österreich, Querfront, Christenverfolgung, Inklusions-Falle, Facebook-Manipulation und im HSK kein Sozialticket bei der RLG | zoom Says:

    […] Ablehnung oder Akzeptanz? Die Rhetorik von der bunten Gesellschaft … doppelwacholder […]

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