Zuschussrente und Senkung der Rentenbeiträge

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Gastbeitrag von Ruth Sauerwein, Ausschussvorsitzende Seniorenbeirat der Stadt Hagen

Eine Senkung der Rentenbeiträge ist nicht sinnvoll, die Pläne der Ministerin zur Bekämpfung der Altersarmut sind halbherzig und letztlich ungeeignet. Zunächst einmal ist es doch beruhigend, wenn die Rentenkassen mal wieder gut gefüllt sind. Es weiß niemand, was noch auf uns zukommt. Zum anderen: Die Rentenkassen sind ja auch darum so gut gefüllt, weil die Senkung des Rentenniveaus unaufhaltsam voranschreitet.

Mit der Riester-Rente wurde das Rentenniveau schlagartig um drei Prozent gekürzt. Jährlich sinkt es um 0,3 Prozent unter dem Stichwort „Nachhaltigkeitsfaktor“. Dazu kommen noch zahlreiche andere Verschlechterungen für die Versicherten in den letzten 30 Jahren (zum Beispiel Kürzung der Zeiten der Ausbildung). Alle diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass mit jedem Rentnerjahrgang mehr Menschen in die Altersarmut entlassen werden, auch wenn sie 45 Jahre eingezahlt haben und relativ anständig verdient haben – und wer schafft das heute und vor allem in Zukunft noch? Wer keine Betriebsrente oder Zusatzversorgung erhält (und das sind viele), steht arm da.

Die Maßnahmen, die Ursula von der Leyen jetzt vorschlägt, sind da völlig unzureichend. Eine Aufstockung für Geringverdiener, aber nur wenn sie privat vorgesorgt haben! Für Geringverdiener besteht dazu oft keine Möglichkeit. Konsequent wäre die Einführung eines Mindestlohns, der Geringverdiener zu einer Erscheinung der Vergangenheit macht (wobei 8,50 Euro zu wenig wäre). Eine Maßnahme, die die Rentenkassen weiter füllen würde, so dass wirksame Maßnahmen gegen Altersarmut (ein Wort, das in den 80er Jahren verschwunden war) möglich wären.

Notwendig wäre es auf jeden Fall, das Rentenniveau wieder zu erhöhen. Aus Sozialverbänden und Gewerkschaften liegen zahlreiche Vorschläge für ein armutsfestes Rentensystem vor. Frau von der Leyen muss nur mal nachlesen.

Eine Antwort to “Zuschussrente und Senkung der Rentenbeiträge”

  1. Allan Quatermain Says:

    Tja, liebe Frau Sauerwein,

    Reformen als Prozente sind zu abstrackt, ich habe mal meine Rentenreform in Euro ausgerechnet.

    Der Regierung Kohl und Genscher
    und dann
    der Regierung Schröder und Fischer,

    verdanke ich eine Reduzierung meiner Rente von
    ca. 900,00 EURO.

    Nicht zu vergessen, dass ich von dieser Rente und
    allen Zusatzversicherungen, ja noch den Anteil an den
    Krankenkassen und Pflegeversicherungen

    abführen muss.

    (Der Einheitliche Krankenkassenbeitrag, natürlich mit Erhöhung,
    ist eine andere Geschichte.)

    Haaaalt!
    Fast hätte ich es vergessen!

    Als EU,- und BU-Rentner vor angedachten Rentenbeginn,
    darf ich ja noch eine Kürzung von 10,8 Prozent hinnehmen.

    So wurde mal eben, meine angedachte Rente von 1998 bis zum Jahr 2012, um ca. 1.400 Euro gekürzt.

    Ich hätte es fast wieder vergessen!

    Da ich eine Unfallrente beziehe,
    wird mir meine EU-Rente noch einmal um ca. 200 Euro gekürzt.

    Und jetzt kommt noch etwas Perfides!
    Ab Anfang dieses Jahrtausendes, darf ich den Rest meiner Rente/Pension noch versteuern.

    Weiss eigendlich das Volk noch,
    dass wir für die Rente tanken
    und für die Krankenkassen rauchen???

    Das die Rentenkassen schon einmal geplündert wurden,
    wegen angbl. der Einheit wissen die Wenigsten.
    Aber jetzt nicht schimpfen auf die Ost-Rentner.
    Deren Rente, wird bei dem Tempo der Rentensteigerungen in
    ca. 260 Jahren auf Westniveau sein.

    Die Rente ist sicher!

    Für Norbert Blüm und anderen aus der Politiker-Kaste.

    Ns. „Die obigen Summen kann ich belegen, durch jährliche Briefe des Rententrägers, für meine Renten-Anwartschaften.“

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