Weggekürzt

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Aus nach 55 Jahren für Hagener Schullandheim

Zum Jahresende wird das Hagener Schullandheim in Meinerzhagen geschlossen. Nach Angaben der Meinerzhagener Zeitung will die Stadt Hagen die Gebäude und das 10.000 Quadratmeter große Grundstück zum Verkauf anbieten.

Generationen von Schülern haben das Landheim durchlaufen, das 1962 von der Stadt Hagen in Meinerzhagen eingeweiht wurde (Foto: Privat). Schon zehn Jahre später gab es allerdings die erste Schreckensnachricht: Die Stadt Hagen äußerte erstmals die Absicht, den Betrieb der Einrichtung aufgrund ständig steigender Kosten abzustoßen. Elf Jahre später sollte es dann auch tatsächlich so weit kommen.

Um die Einrichtung dennoch weiter betreiben zu können, gründete sich der Verein Schullandheimverein Meinerzhagen und übernahm ab dem 1. Januar 1984 eigenverantwortlich den Betrieb. Haus- und Grundstückseigentümerin blieb weiterhin die Stadt Hagen, die dem Verein die unentgeltliche Nutzung gewährte und sich am Betrieb mit einem Jahreszuschuss beteiligte.

Dieser wurde im Februar 2011 im Rahmen der Hagener Kürzungspolitik zur Disposition gestellt. Der Trägerverein erhielt bis dahin einen jährlichen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 63.911 Euro. Dieser sollte nach der Vorstellung der Verwaltung des damaligen Oberbürgermeisters Jörg Dehm in 10 gleichen Jahresraten beginnend mit dem Jahresbetrag 2011 auf 0 Euro zurückgefahren werden.

Der Rat beschloss dann aber doch nur eine Kürzung um 10 Prozent. Aber schon die reichte offensichtlich aus, um das Ende der traditionsreichen Einrichtung einzuläuten. Der Mietvertrag mit dem Schullandheimverein soll bereits gekündigt worden sein.

Meinerzhagen reiht sich damit ein in eine Vielzahl von Einzelpositionen, mit der die Mehrheit des Hagener Rates im Rahmen der „Haushaltssicherung“ zwar größtmöglichen Schaden angerichtet, aber selbst in der Summe nur den kleinstmöglichen „Spar“-Effekt erzielt hat.

In diesem Fall ging es um jährliche 6.391 Euro.

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