Tagesstätte mit Streichelzoo

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600 Euro kostet der Beitrag in der neuen Tagesstätte Bienchen. Dafür sind Öffnungszeiten bis mindestens 19 Uhr garantiert.

Quelle: DerWesten

Anmerkung: Bei Vollauslastung mit 22 Kindern lassen sich monatlich Einnahmen in Höhe von 13.200 Euro erzielen. Damit können noch nicht einmal die – normalen – Lohnkosten (Arbeitgeberbrutto) gedeckt werden. Von einer angemessenen Verzinsung des eingesetzten Kapitals für Gebäudeerwerb und Einrichtung, Betriebskosten etc. ganz zu schweigen. Bleibt also nur die Vergütung der Erzieherinnen mit Billiglöhnen.

Was den Leiter des städtischen Fachbereichs Jugend und Soziales geritten hat, wenn er die Gefahr, daß von einer solchen Einrichtung vor allem Besserverdienende profitieren, nicht sieht, läßt sich nur erahnen. Möglicherweise erkennt die Stadt hier eine Möglichkeit, an anderer Stelle 22 Plätze, die nach dem bisherigen System finanziert werden, wegfallen zu lassen. Für die Statistik bliebe schließlich alles beim alten.

Den Gipfel der Ignoranz erklimmt allerdings WP-Schreiber Hubertus Heuel in seinem Kommentar: „Der Vorwurf, bei den jetzt entstehenden Tagesstätten handele es sich um Häuser von Besserverdienenden, geht ins Leere. Es geht darum,daß sich auch Kindertagesstätten den modernen Gegebenheiten anpassen und berufstätigen Eltern ermöglichen müssen, ihren Job auszuüben. Von daher ist es nur folgerichtig, daß sich Eltern von den reformunwilligen Politikern und Gewerkschaftern unabhängig machen.“ (WP v. 23.02.10, nur Print-Ausgabe)

„Moderne“ Gegebenheiten!

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