Frieden geht nur ohne Waffen

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Andreas Zumach, der auf Einladung des Hagener DGB, der VHS und Arbeit und Leben, der Frage nachging, ob „Frieden mit immer mehr Waffen“ geschaffen werden kann, sorgte für ein volles Auditorium. Vor über 60 ZuhörerInnen referierte der Redakteur der TAZ in der Villa Post vor allem zu den Entwicklungen im Nahen und mittleren Osten um für mehr Klarheit in den aktuellen Entwicklungen zu sorgen.

Während des fast einstündlichen Vortrags herrschte gebanntes Zuhören. Zumach erinnerte an die Geschichte der Region, verwies auf Entwicklungsphasen und Erfahrungen der Menschen aus der Kolonialzeit bis in die Neuzeit. Die Region ist geprägt durch jahrhunderlange Ausbeutung und Fremdbestimmtheit. Dabei ging es den westlichen Ländern immer um die Ausbeutung von Rohstoffen und Ressourcen, um wirtschaftliche Interessen und machtpolitische Ausrichtungen.

In den letzten Jahrzehnten waren die Ölvorräte in der Region Ziel der Begierde und so waren die jeweiligen politischen Führer der Länder mal Freund mal Feind und wurden mal mit Waffen ausgerüstet um sie Jahre später selber zu bekämpfen oder von anderen bekämpfen zu lassen. Vor diesen Hintergründen und den daraus erwachsenen wirtschaftlichen Nöten großer Teile der Bevölkerungen sind vor allem Millionen junge Männer anfällig für religiöse Fanatiker.

Nach Zumach stehen aber nicht die Religionen im Zentrum der Konflikte, sie wird als Vehikel gebraucht, um die jeweiligen Herrschafts- und Wirtschaftsinteressen durchzusetzen. Für den Referenten eine äußerst schwierige instabile Lage, die durch Waffenlieferungen an bestimmte Gruppen nicht zu lösen sind. Wenn militärische Gewalt eingesetzt werden muss, um einen Völkermord zu verhindern, so kann dies aus seiner Sicht nur durch ein UN-Mandat geschehen – auch in robuster Form. Damit erteilt er auch den Beschlüssen der Bundesregierung Waffen in die Krisenregion in Irak und Syrien zu liefern eine klare Absage.

In der anschließenden Diskussion wurde intensiv nachgefragt und die verschiedene Ansichten diskutiert, auch über die künftigen Kriege um sauberes Wasser. Zum Ende zog der örtliche DGB-Chef Jochen Marquardt als Moderator das mit Mehrheit geteilte Fazit über die Notwendigkeit von politischen Lösungen, die mehr sind als die Beendigung von Kriegshandlungen.

Er begrüßte die Idee von Zumach einen Marshallplan zu entwickeln, der den Menschen die Chance gibt, zum ersten Mal eigenständig über ihre eigene Zukunft zu entscheiden. Die Menschen in den Ländern brauchen jeweils sichere eigene wirtschaftliche Perspektiven,  die Grundbedingung für eine friedliche Zukunft ist und damit Wege eröffnet mit unterschiedlichen Glaubensrichtungen miteinander zu leben.

Klares Credo der Besucher: „Frieden schaffen mit immer mehr Waffen – das wird nicht gelingen!“

In der nächsten Veranstaltung der Reihe „Gegen den Strom“ soll am 28. Oktober das geplante Freihandelsabkommen „TTIP“ unter die Lupe genommen werden. Auch hier spielt die Dominanz der westlichen Länder und ihre wirtschaftliche Vormachtstellung eine besondere Rolle und deshalb versprechen sich die Veranstalter ebenfalls die Teilnahme vieler Interessierter und spannende Debatten.

Eine Antwort to “Frieden geht nur ohne Waffen”

  1. Umleitung: Die Spur der Stolpersteine, Kunstläufer Gabriel, Landtagswahlen, teure Bobbahn Winterberg und mehr … | zoom Says:

    […] Andreas Zumach in Hagen: Frieden geht nur ohne Waffen … doppelwacholder […]

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