NRW-LINKE: Gesangsvereine braucht niemand

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Bei der Landtagswahl am vergangenen Sonntag ist die LINKE mit – nein, nicht fliegenden, sondern durchlöcherten – Fahnen untergegangen. Personelle Konsequenzen halten die Verantwortlichen für dieses Desaster auch eine Woche danach anscheinend nicht für nötig. Und das, obwohl die Ursachen der Niederlage nicht nur, aber überwiegend hausgemacht sind.

Wenn jetzt die Sprecherin der NRW-LINKEN, Katharina Schwabedissen, dazu aufruft, sich fortan dem Parteiaufbau zu widmen, zeugt das bestenfalls von Chuzpe. Für die Entwicklung solider Strukturen gab es ja bereits fünf Jahre Zeit, die aber die Landesspitze der Partei nicht ausreichend nutzte, weil andere Prioritäten gesetzt wurden. Auch von Schwabedissen.

So mussten viele Parteimitglieder den Eindruck gewinnen, dass ihre Oberen mehr damit beschäftigt waren, sich Einfluss und Pfründe zu sichern. Instrumente dazu waren und sind u.a. interne Zirkel, die sogenannten „Strömungen“, von denen man heute in der Rückschau sagen kann, dass sie von Anfang an weniger innerparteiliche Zusammenschlüsse zum Zweck der politischen Willensbildung und Diskussion waren, sondern eher einer kleinen Clique als Vehikel bei der persönlichen Karriereplanung dienten.

Diese „Strömungen“ repräsentierten zu keinem Zeitpunkt einen nennenswerten Teil der Mitglieder, führten aber (anfangs) gerne den Begriff „Basis“ groß im Munde. Strömungsangehörige dominierten die jeweiligen Landesvorstände, während die reale Basis, die Mitglieder in den Kreis- und Ortsverbänden, von ihnen praktisch nur noch in der Funktion als Parteitags-Delegierte, die an der „richtigen“ Stelle die Hand heben oder das Kreuz machen sollten, betrachtet wurde.

Ebenfalls wichtiger als der jetzt beschworene „Parteiaufbau“ war für die Wortführer im Landesvorstand die Statistik. So mussten Mitglieder her, koste es was es wolle. Gab es Widerworte wegen dabei eingesetzter unsauberer Methoden, half die Schiedskommission aus – zur Not unter den wachsamen Augen von Abgesandten aus der Zentrale.

Bei den Kommunalwahlen 2009 hieß das Motto: Masse statt Klasse. Wer bei „Drei“ nicht schnell genug auf dem Baum war, kam auf die Wahlliste und durfte mit etwas Glück Platz im Ratssaal nehmen. Auch das hat sich schnell als falsche Strategie herausgestellt. Die große Zahl von Fraktionsspaltungen und –austritten auf kommunaler Ebene im Lande spricht Bände.

Aber auch um viele Kreisverbände ist es nicht gerade gut bestellt. Eines der besonders abschreckenden Beispiele ist in Hagen zu besichtigen. Seit der Gründung des Kreisverbandes der LINKEN im Jahre 2007 versuchten Kreise die Macht für sich zu sichern, deren vorrangiges Interesse nicht in der Veränderung der politischen Verhältnisse, sondern der Erzielung persönliche Vorteile bestand. Heute muss man konstatieren, dass ihnen das leider mit tatkräftiger Unterstützung von „guten Freunden“ aus Landesvorstand und –geschäftsstelle gelungen ist. Es gab zwar im Laufe der Zeit Verschiebungen zwischen den Clans, die allerdings keine Verbesserung der Situation vor Ort mit sich brachten.

Im Ergebnis führten diese desolaten Zustände u.a. dazu, dass der größte Teil der Mitglieder, die wenigstens die Grundrechenarten beherrschen, inzwischen entnervt den Kreisverband bzw. die Partei verlassen hat. Übrig blieb ein Konglomerat, bei dem weder politische Inhalte noch ein strategisches Konzept sichtbar sind und einige seiner Protagonisten bestenfalls noch als Darsteller einer Freakshow auf dem Rummelplatz herhalten können.

Das Beispiel Hagen ist sicher extrem, aber längst kein Einzelfall. Die Landesfunktionäre hat das zum größten Teil nicht interessiert, und die, die es interessiert hat, fanden kein Gehör. So wurde von einem teils überforderten, teils unwilligen und teils nur mit persönlicher Vorteilsnahme beschäftigten Vorstand der Niedergang der Landespartei eingeleitet.

Die große Chance von 2007, mit der Parteigründung in Deutschland eine Neue Linke zu etablieren, ist gründlich in den Sand gesetzt worden. Ein Bündnis von langjährig überwinterten Sektierern und zugereisten Karrieristen (auch gerne in Personalunion) hat mit deutscher Gründlichkeit die Karre vor die Wand gefahren. Wer gerne „Die Internationale“ singt, kann vielleicht einen Gesangsverein gründen, politikfähig ist er damit noch lange nicht.

Leidtragende dieses verquasten Politikbegriffs sind die, deren Interessen man vorgeblich wahrnehmen wollte: die Opfer der Schröder’schen Agenda 2010 und der von den Berliner Regierungen seit mehr als 20 Jahren betriebenen Politik auf der Grundlage der neoliberalen Ideologie.

„Wir sind eine Firma in Liquidation“, versuchte der Sprecher der linken NRW-Fraktion, Florian Kaiser, laut WDR der Wahlniederlage mit Humor zu begegnen.

Zu lachen gibt es aber nicht mehr viel: Der Landespartei droht bereits der Anschlusskonkurs. Gesangsvereine braucht niemand mehr.

10 Antworten to “NRW-LINKE: Gesangsvereine braucht niemand”

  1. Harald Helmut Wenk Says:

    Wer glaubt, es werde in Ruhe zugeschaut, wie sich eine effektive linke Opposition so richtog „etabliert“ hat abewr asuch die Geschichte der Arbeiterbewegung mit den Kapilteln: Gründe der Dauerniederlagen bei numerischer Hyperüberlegenheit in meine NOCH etwas zu vertrauenselig rezipiert.

    10 mal soviel Durchtriebenheit und Sabotage wie schlimmsten befürchtet vom „Gegner“ muss man annhemen, und man hat den Hauch einer Ahnung, was sich abspielt. Nicht nur die Dichter „lügen zuviel“ – über ihre „Hinterabsichten“.
    Als ersters werden die internen Srtrukturen der Partei „entert“.

    Nur 2 Bezirke haben wirklich Mitglieder verloren. Hagen und das bestimmt vor U-Booten strotzende Köln.

    „Was willst du mit den Dolche, sprich ……

    Kein Sieger „glaubt an den ZUfall..“ wusste Nietzsche.

    Kann er auch gar nicghht, wen er ein bischen §““GEdächtnis für seine (UN)“Taten“ hat….

    Schon ein Sumenbildung ist nicht mehr nachvollziehbar (5 = 3 + 2 oder aus 4 + 1 oder aus 1 +2 + 2 oder …

    Sovuiel zu „Nachweisen“….

    Ich wohne neben der Hentschelstraße.

  2. Allan Quatermain Says:

    Lt. Antwort der Landessprecherin Schwabedissen zu Fragen von Reportern:

    „Der Wähler wollte, dass wir nicht in den Landtag NRW sollen,
    damit wir von dort unseren Kampf fortsetzen können.
    Denn die Linke ist, blablabla.“

    Diesen Schwachsinn hat sie u.a. Reportern des Zweiten gesagt.
    Das ganze wurde genüsslich vom Welke in der HEUTE-SHOW ausgeschlachtet.

    Früher mussten solche Flachpfeifen in die Klapse.
    Heute werden diese Emanzen Landessprecher bei den Linken.
    Achso, diese Tante aus Hattingen, war ja Spitzenkandidatin auf den Wahlzettel!

    Hoffentlich wird auch nicht vergessen, die restlichen Wahlplakate abzubauen? Die Södingstr.3 wird wohl auch gekündigt?
    Wo kein MDL, (Kandidatin Nr.11) da auch kein Wahlbüro!
    Denn der Kreisverband muss wohl in einem Postfach residieren?
    Der Link des Landesverbandes führt so wie so ins Nirwana.

  3. Harald Helmut Wenk Says:

    @Allan (von frz. Alain) Quater( Viertel)mauin((haupt(sächlich))

    Wer zuviel beledigt hat unrecht, dass ist immer noch so.

    Was soll denn das zarte Pflänzchen machen, wenn das Wildschwein über es wegtrampelt???

    (Bewusste „Metonomy“ von „deutsche Eiche“ zu „zartes „Pflänzchen“)…

    PS: Wildschweine sind im Stadtwald „präsent“ und EINS wird ab und an an zu Weihnachrten für Leute der Verwa,ltungg, bzw. des Rates gewchlachtet.

  4. Allan Quatermain Says:

    Werter (Dr.) Wenk,

    ich beleidige keinen.

    Wer die Wahrheit nicht vertragen kann, sollte das Feld, (Weite,)
    suchen.
    Sie können noch soviel über die Linke NRW und Linke Hagen,
    sich schön schreiben.
    Die Scheisse, die diese Sektierer und Karriesten fabrizieren,
    wird davon nicht besser!

    Der Wähler ist nicht so blöd, wie man ihn manchmal hinstellt.

    Ns. Wenn die Linke.NRW mit ihren Mitgliederlisten ehrlicher wäre,
    käme schon morgen der Insolvenzverwalter.

    Mit Nichtzahlenden Mandatsträger, 1,50 Euro Mitglieder
    und Karteileichen kann es nur noch Aufwärts gehen!

  5. Koala Says:

    Der traurigen Wahrheit kann mann nichts mehr hinzufügen.

  6. Harald Helmut Wenk Says:

    @Allen Quatermain
    „Diesen Schwachsinn hat sie u.a. Reportern des Zweiten gesagt.“
    schrieben sie.

    Das Wort „Schwachsinn“ ist im Deutschen zum Ausdruck von Beleidigung, persönlicher Herabwürdigung, in diesem Fall der intellektuellen Fähigkeiten von Frau Schwabedissen, vorgesehen.

    Sie haben es mit dem Wort. „blablabla.” verstärkt

    „ich beleidige keinen.“ schrieben sie.
    Es stimmm nicht. Sie haben hier Frau Schwabedissen sehr wohl beleidigt.

    Die LINKE hatim Landtag sehr wohl versucht, linke Politik zu machen – aus einer Minderheitenposition heraus.

    Schliesslich lehnten es dier Sozialbbauparteien SPD und GRÜNE ab, die LINKE zur Regierung mit in eine Koalition zu nehmen.

    Mit dem neuen Landtag können GRÜNE undd SPD jetzt schalten, wie sie wollen – sie haben keine Rücksicht auf ein sozila/linkes multikulturelles korrektiv nötig.

    Das Ausmas der unsozialen und gegen die Interessen der meisten Menschen hier gerichteten Politik der Landesregierungern bleibt unter „komparativem Haushaltchinesisch“ mit juristischem Anhang verborgen.

    Die Abwicklung der Landesbank in Bankenkrisenzeiten, die die Dominanzstellung der Deutschen Bank im Verbund mi unseren Riesenversicherungen (Allianzz, Müncherner uund Kölner Re) „komarativ“ verstärkt, ist so rexccht nach dem Geschamck von „Billionenzockern“ auf dem Finanhzsopekualtionsmarkt, während
    hierr Mandatsdträger von „Gegenmacht“ wegen im wahrsten Sinne des Wortes ein „paar € fuffzig“ arguentatitiv „totgeschlagen“ werden.

    Selbstverständlich gibt es Möglichkeiten palusibler und berechtuiigter Kritik an den Hagner Mandatsträgern. Aber biite doch poltisch.

    sie schütten doch das LINKE KInd mit dem „Hagener Bade“ aus. Gleich 2 bäfddser sind in Hagen wegen der „Finanazen“ privatisiert oder „verteuert“ worden.

    Das Parteienenrecht ist übrigens zur Hälfte zur KOntrolle deerr rEgierung über das Volk gemacht.

    Die Kontrolle derEgierumgrn durch den Wähler soll möglichst umgangen werden, strukturell. Das Scheitern des Paulskirchenparlamentes. das 3 Klassenwahlrecht.

    Sie leisten ihren Beitrag zum „Obrigkeitsstaaat“.

  7. Harald Helmut Wenk Says:

    PS: Der Mindesbeitrag bei den LINKEN beträgt 3 € im Monat.

    Hier der Link zur Landesverbandinternetseite.

    http://www.dielinke-nrw.de/

    Er funktioniert sehr wohl.

    Auf facebook ist die LINKE auch verteten.

  8. Harald Helmut Wenk Says:

    Die Rathausfraktion gibt es auch noch.

  9. Allan Quatermain Says:

    Es scheint Ihnen entgangen zu sein,
    dass die Linke in Hagen, seit der letzten letzten Kommunalwahl in Hagen, eine Gruppe innerhalb des Rates stellt.

    Der Unterschied zwischen Fraktion und Gruppe sollte auch klar sein? Auch wird innerhalb der BVs, als Einzelmandatsvertreter, die Sippe Hentschel dort presentiert.
    Das in den 5 BVs Clanvertreter von Hentschels Sippe sitzen,
    dürfte ihnen auch entgangen sein!
    Der Rest wird aufgeteilt als Sachkundiger Bürger.

    Die Dame aus Hattingen ist sich nicht zu schade,
    da sie an diesen Ergebniss von 2,5 Prozent ja nicht ganz unbeteiligt war, auch die Partei Bundesweit auf diese Prozentzahlen zu drücken.

    Anstatt zurück zu treten,
    wird jetzt der große Macker, pardon Mackerin gespielt.
    Kann natürlich auch an die 4 Plakate zur Bundespolitik gelegen haben. Hochinteressant! Oder anders gesagt, Hochpeinlich!

    Was das Beitragsunwesen anbelangt.
    Ein Blick in die Beitragstabelle der Bundespartei sagt mehr aus,
    wie noch so viele Links auf die Seite von NRW.

    Die Linke muss solche Figuren wie diese Alice Schwarzer der Linken noch aushalten, aber es gibt auch eine Eva Hermann innerhalb der Linken. Aber ob diese Linke, solche linken Figuren wie die Hentschelsippe aushalten muss, wage ich zu bezweifeln.

    Übrigens, am Samstagabend ist die komplette Bundesschiedskommission zurück getreten.
    Die Begründung dazu war bemerkenswert!

    Wenn einige andere in der Partei die Linke einen Ars.. in der Hose hätten, wäre ein (Neu-) Anfang gemacht.

  10. Allan Quatermain Says:

    Wenn man Beitragstabelle der Linken nicht kennen sollte,
    kleine Nachhilfe von mir,

    Unter 400 EURO, ist 1,50 EURO Beitrag pro Monat!
    Über 400 EURO, ist 3,00 EURO Beitrag pro Monat!

    Das Gro der Mitglieder gibt an, dass es einen Monatslohn, Unterstützung vom Amt, Hartz4, Rente, etc. von
    UNTER 400 EUR hat.

    Es ist wie bei den Mandatsträgerbeiträgen, auch auf Kommunaler Ebene. Hier ist die Beitragsehrlichkeit auch nicht die beste.
    Ebenso die Karteileichen, die immer vor Wahlen aus den Hut gezaubert werden.
    Diese zahlen selbstredend überhaubt keinen Beitrag.
    Das haben ihre Zauberer und diese Leichen auch gar nicht vor.

    Merke, man muss nur eine große Verwandschaft und viele Bekannte haben! Alles andere regelt sich dann von selbst.

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