Lenne: Hochwasserschutz soll geöffnet werden

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Bei Hohenlimburger Planung ist auch Krollmann wieder mit dabei

Planungsgebiet „Hohenlimburg an die Lenne“. Quelle: Stadt Hagen.

Es ist noch keine drei Jahre her, dass im Juli 2021 auch der Hagener Stadtteil Hohenlimburg von Wassermassen schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Da mutet es schon reichlich merkwürdig an, wenn ein aktuelles Planungsvohaben zur Aufwertung des Stadtteilzentrums auch vorsieht, einen Teil des Schutzdeiches an der Lenne zu öffnen.

Die Bezirksvertretung Hohenlimburg hat den einstimmigen Beschluss gefasst, im Rahmen der Maßnahme ‚Hohenlimburg an die Lenne‘ die Verwaltung zur Durchführung eines freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs und der anschließenden Beauftragung des Preisträgers zur Umsetzung der Maßnahme zu beauftragen.

Im Zentrum des Realisierungswettbewerbs stehen der Rathausplatz und Brucker Platz. Hier sind die Hauptziele, eine zeitgemäße Platzgestaltung mit hoher Aufenthaltsqualität zu realisieren. Dabei sollen Klimaanpassungsmaßnahmen wie die Entsiegelung von Flächen, die Erweiterung der Vegetationsbereiche und zusätzliche Baumpflanzungen berücksichtigt werden.

Um die Lenne für Fußgänger und Radfahrer erlebbar zu machen, ist die Öffnung der Hochwasserschutzmauer geplant. Die Verwaltung hat zu diesem Zweck eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben.

Einen weiteren Kernpunkt des Wettbewerbs stellt der Brucker Platz mit dem Enervie-Grundstück dar. Der Brucker Platz, geprägt durch das Gebäude der Transformatoren, soll durch die zukünftige Entfernung eine Aufwertung erfahren, die neue Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten eröffnet.

Und hier kommt der zweite Teil des BV-Beschlusses zum Tragen: „Der Zusammensetzung des Sachpreisgerichts wie von der Verwaltung vorgeschlagen wird zugestimmt.“

Dieser Verwaltungsvorschlag sieht neben Vertretern aus Politk und Verwaltung (u.a. der Bezirksbürgermeister samt seinen beiden Stellvertretern) vor, darüber hinaus beratende Mitglieder zu bestimmen. Deren Aufgabe sei es, durch ihre fachliche Expertise das Preisgericht bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Neben weiteren Vertretern der Stadtverwaltung empfehle es sich – so die beschlossene Vorlage – auch externe beratende Mitglieder zuzulassen, neben zwei ortsansässigen Gastronomen auch Udo Krollmann von der Krollmann Gruppe GmbH.

Begründung der Verwaltung: „Die Krollmann Gruppe GmbH besitzt bereits ein Grundstück im Planungsraum und hat die Absicht weitere Grundstücke der Enervie zu erwerben und diese zu entwickeln. Zu diesem Zweck wurde im September zwischen der Stadt Hagen und der Krollmann Gruppe GmbH ein Letter of Intent unterzeichnet, um gemeinsam diese Grundstücke und den sie umgebenden Stadtraum im Rahmen der Fördermaßnahme städtebaulich und freiraumplanerisch zu entwickeln.“

Hauptanteilseigner der Enervie ist mit 42 Prozent die Stadt Hagen. Wie schon in anderen Fällen stellt sich auch hier wieder die Frage, weshalb die Stadt (zum Beispiel über die HEG) nicht selbst die betreffenden Grundstücke erwirbt, sondern einen Immobilieninvestor zwischenschaltet.

Auch wenn er nur beratendes Mitglied ist, wird Udo Krollmann schon wissen, welche Karten er aus dem Ärmel ziehen muss.

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