Der Schmu mit dem „Grünstrom“

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Mark-E wirbt noch immer mit „100 % Strom aus erneuerbaren Energien“

Mark-E-BuswerbungAm 19. Februar 2016 teilte Mark-E, ein Unternehmen der in Hagen ansässigen Enervie-Gruppe, per Pressemitteilung mit: „Alle Kunden des Energiedienstleisters Mark-E erhalten seit Beginn des neuen Jahres 2016 „grünen Strom“. Konkret heißt das: Die gesamte Strommenge, die Mark-E an seine Kunden liefert, wurde vollständig in Anlagen produziert, die erneuerbare Energie zur Stromproduktion nutzen.“ (Siehe: „Haßleyer Dialektik„)

In einer weiteren Mitteilung vom 16.02.2018 bekräftigte der Versorger nochmal seine Behauptung: „Seit 2016 hat Mark-E alle Stromangebote auf 100 Prozent Grünstrom umgestellt. Jede verbrauchte Kilowattstunde Strom ist somit CO2-frei und ein Beitrag zum Umweltschutz.“ Und reicherte sie gleich noch mit Zahlen an: „Dank Grünstrom entlasteten die Mark-E Kunden 2017 die Umwelt – im Vergleich zum Bundesmix (2016) – um 440.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2).“

Das waren schon seinerzeit dreiste Behauptungen, die u.a. mit dem Verweis auf eine umstrittene Zertifizierung untermauert werden sollten. Auch sechs Jahre später wird auf Bus-Werbeflächen verkündet: „100 % Strom aus erneuerbaren Energien“ (Screenshot: DW).

Ein Blick auf die aktuelle Homepage der Mark-E zeigt ein ganz anderes Bild: Der Gesamt-Unternehmensmix für Lieferungen an alle Verbraucher, inklusive Gewerbe, Industrie, etc. weist nur 53,1 Prozent aus erneuerbaren Energien aus, darunter 9,3 Prozent mit den umstrittenen „Herkunftsnachweisen“.

Screenshot 2022-11-19 at 23-06-57 Stromkennzeichnung Übersicht der Energieträger-Anteile

Grafik: Mark-E

Eine Antwort to “Der Schmu mit dem „Grünstrom“”

  1. Umleitung: NSU, Ukraine, Mastodon, sterbende Netzwerke, Musk, Fischbiologin, Katar, Folkwang, Voerde, Grünstrom und Holzhackschnitzel – zoom Says:

    […] Der Schmu mit dem „Grünstrom“: Mark-E wirbt noch immer mit „100 % Strom aus erneuerbaren Energien“ … doppelwacholder […]

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