Juristenwahn im Kleinstgedruckten

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Sparkasse will Zustimmung ihrer Kunden zu einem 92-seitigen (!) Dokument – Sonst droht die Kündigung

Die beiden Vorstände der Sparkasse HagenHerdecke, Frank Walter und Rainer Kurth, erhielten 2020 zusammen 850.000 Euro Vergütungen, ihre Pensionsansprüche belaufen sich laut Jahresabschluss zum 31.12.2020 auf 9,140 Millionen Euro.

Diese Großverdiener haben jetzt den Kunden ihres Geldinstituts ein Schreiben zukommen lassen, in dem sie aufgefordert werden, ihren geänderten Geschäftsbedingungen zuzustimmen. Sollten sich Sparkassenkunden weigern, droht ihnen die Kündigung.

Es ist ein bislang einmaliger Erpressungsversuch des hiesigen öffentlich-rechtlichen Finanzinstituts. Die Kunden der Sparkasse HagenHerdecke sollen ein 92-seitiges PDF-Dokument durcharbeiten und ihm anschließend zustimmen. Einem Papier, das nicht nur, wie viele öffentliche Verlautbarungen aus Kleingedrucktem besteht, sondern in diesem Fall in Steigerung der üblichen Verschleierungspraxis aus Kleinstgedrucktem. Zum Vergleich: Die allgemeinen Geschäftsbedingungen der Sparkasse umfassen aktuell nur 6 Seiten.

Sollten die Sparkassenkunden nicht folgsam sein, werden ihnen sofort die Folgen angedroht: „Falls Sie nicht zustimmen möchten, müssen wir prüfen, ob wir die Geschäfts­­beziehung mit Ihnen dauer­haft fortführen können oder beenden müssten.“

Sparkassen sind gemeinnützige öffentlich-rechtliche Universalbanken in kommunaler Trägerschaft, so auch in Hagen. In den Aufsichtsgremien sind Ratsmitglieder reichlich vertreten.

Eine Antwort to “Juristenwahn im Kleinstgedruckten”

  1. Umleitung: Dürkopp, die fünfte Welle, Corona-Warn-App, Energiewende, ein Denkmal für Gastarbeiter:innen, Juristenwahn, Mief und das Leben ist kein Wunschkonzert. – zoom Says:

    […] Juristenwahn im Kleinstgedruckten: Sparkasse will Zustimmung ihrer Kunden zu einem 92-seitigen (!) Dokument – Sonst droht die Kündigung … doppelwacholder […]

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