Hallo, ich will mit auf’s Foto!

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Hagens Oberbürgermeisters verwechselt PR mit wirksamer Corona-Strategie

„Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr leisten eine ganz wichtige Arbeit in der Kontaktnachverfolgung, für die ich mich im Namen unserer Stadt ausdrücklich bedanken möchte. Sie sind eine sehr wertvolle Unterstützung für unser Gesundheitsamt“, lobte Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz die gute Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Stadt bei einem Besuch von Generalmajor Carsten Breuer, Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr in Berlin.

So läßt sich Schulz über seine Presseabteilung vernehmen, während die Hagener Corona-Zahlen seit Wochen im Landesvergleich ganz oben angesiedelt sind. Eine Strategie, um diesen unhaltbaren Zustand zu beenden, ist nach wie vor nicht in Sicht. Stattdessen wird ein Foto präsentiert – der OB gemeinsam mit zwei Tarnbefleckten und seiner Gesundheitsuntergebenen (Foto: Franziska Michels/Stadt Hagen):

Angeblich soll heute der Krisenstab (dessen Zusammensetzung den Hagenern nicht bekannt ist) zusammentreten. Vielleicht rücken die Mitglieder dieses Kreises auch in Camouflage an, damit sie nicht erkannt werden – weder vom Virus noch von Bürgern.

7 Antworten to “Hallo, ich will mit auf’s Foto!”

  1. Stefan Meier Says:

    Was sollen die Begrifflichkeiten „Tarnbefleckten“ und „Gesundheitsuntergebenen“??? Im Gegensatz zu Euch Journalisten arbeiten diese Menschen (ob erfolgreich oder nicht ist für Euch ja Ansichtssache) für ihre Mitmenschen! Ihr INFORMIERT! Menschen können ohne Zeitungen überleben! (Dass das nicht wünschenswert in einer Demokratie ist, ist eine andere Sache….) Bitte ein bisschen Respekt!

  2. Jürgen Dute Says:

    Oh, da hat jemand sich am Blocksatz versucht.

    Hagen steht zurzeit und schon lange, in jeder Hinsicht beschissen da. Bildung, Entsorgung, Corona usw..Ich finde es schon sehr mutig sich dann mit seiner Untergebenen auf ein Foto zu drängeln.

    Der Ausdruck Tarnbefleckt sei hier zu entschuldigen. Die Männer machen nur ihren Dienst. Doch wenn es stimmt, das der OB den Krisenstab nicht kennt, sollte dies mehr zur Beunruhigung führen. Immerhin ist die Inzident noch sehr hoch und die Angehörigen der Verstorbenen lächen bestimmt nicht darüber.

    Auch wenn diese Menschen zumeist älter sind, so gibt es keinen Grund die Jahreszahlen explizit in der Statistk auszuweisen. Dies lenkt nur von der Unfähigkeit des Hagener Krisenstabes ab, der scheinbar, so liest sich der Artikel, von höherer Ebene übernommen wird.

    Vielleicht hört dann ja endlich Mal die Relativierung der Verstorbenen auf und die OB-Hörige oder auch Befohlene macht ihren Job.

    Mutig, dass sich der OB auf das Foto drängt. Natürlich.

  3. KranichMuss Says:

    Manchmal läßt Jemanden*in ein Treppchen oder Fußbänkchen größer erscheinen als man tatsächlich ist. Aber vielleicht geht es ja nur um den sehnlichen Wunsch nach “ auf Augenhöhe „. Hier sind die Tarnbefleckten – eine Anspielung auf den getarnten Krisenstab -, die nur einen Job gegen Bezahlung machen, sogar überragend besiegt. Selbst ohne Flinte und ( Doppel ? ) Korn..

    • ws Says:

      Die abgebildeten Herren im Tarnfleck sind weder (wie es an verschiedenen Stellen im Netz behauptet wird) Mitglieder des Hagener Krisenstabes noch Helfer des Gesundheitsamtes, sondern Generalmajor Carsten Breuer, Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr in Berlin, und Jörg Drexler vom Kreisverbindungskommando.

  4. Allan Qutermain Says:

    Immer noch besser dieses Bild, als in Tarnfleck die Demokratie am Hindukusch verteidigen.

    Warum ca. 60 Tote BW Soldaten und tausende BW Soldaten mit einer PTBS zurück gekehrt sind und sehr schlecht betreut werden, ist eine andere Medaille.

    Was ich nicht gutheiße, dass dieser oberste Verwalter der Stadt Hagen sich zurücklehnt und weiter die Soldaten bei der Personalmisere einspannt.
    Das Personal im Gesundheitsamt fehlt,
    Ist ja „nur“ seit März 2020 bekannt.

    Das der Krisenstab der Stadt Hagen einen Inneren Zirkel bekannt ist, ist einer Demokratie unwürdig.
    Aber was will man bei nichtöffentlichen Sitzungen in BV und Rat erwarten?

    Bei den Inzidenzzahlen gehört alles was nur den Anschein von Mauschelei angeht, an das Licht der Öffentlichkeit.

    Die Angehörigen der Toten und Lebensgefährlichen Personen an
    Covid-19 erkrankten Personen haben ein Anrecht darauf.

  5. Andreas Rau Says:

    Bei der Aggression, die sich gegen den Krisenstab im Moment ergießt und auch gegenüber allen Personen, Experten, Medizinern, die sich zu dem Thema äußern, kann ich gut nachvollziehen, warum die meisten Personen des Krisenstabs nicht bekannt sind. Ich finde, aber das dürftet Ihr Euch denken, den sog. Bericht, einmal mehr völlig daneben.
    Egal, wie man zum OB steht oder nicht steht. Menschen, die mich kennen, wissen, dass Stadtspitze und Andreas Rau nicht die besten Freunde werden.
    Aber ziemlich unabhängig davon, der Krisenstab kann im Moment machen, was er will: Querdenker auf der einen Seite und Regelverschärfer auf der anderen Seite machen sich alle einen schlanken Fuß in den Kommentarspalten.
    Sind die Zahlen zu niedrig, verschweigt der OB angeblich etwas, sind sie zu hoch, liegt es an seiner „Unentschlossenheit“. Sieht oder hört man ihn in Podcasts oder auf Fotos, ist es falsch, weil er mediengeil sei. Sieht man mal nichts, kümmert er sich angeblich nicht.
    Ruft er Schwurbler zu Mäßigung auf oder zur Einhaltung von Regeln, ist er ein übles Schlafschaf, stellt er klar, wie getestet wird, rückt ihn (auch der DW) mal gerne in die Nähe von Querdenkern.
    Leute, vielleicht habt ihr es noch nicht bemerkt, aber unser Gegner derzeit heißt SAARS COV2. Er heißt nicht Schulz, nicht Kaufmann und nicht Scholten.
    Und, ob es uns gefällt oder nicht. Aus der Nummer kommen wir nur gemeinsam raus. Und vor allem werden wir alle, Du, ich, jeder(!)
    am Ende die Rechnung tilgen. Einschließlich des. Krisenstabs. Und es wird an uns allen liegen, wie viele Opfer wir zu beklagen haben und wieviele von uns aus heile in der sog. Normalität ankommen werden. Von der wir alle noch gar nicht wissen, ob wir damit wirklich ein ‚Weiter so“, meinen oder ob wir das wirklich wollen.
    Ich würde mir vor allem eines wünschen. Dass wir uns alle nach dieser ganzen Kacke, noch ins Gesicht schauen können und in den Spiegel.

  6. KranichMuss Says:

    Viele haben diese oder jene Erfahrungen, Eindrücke und Wahrnehmungen ( am besten mit 2 offenen Augen und Ohren ) von Hr. Schulz in seiner Rolle als OB oder Vorsitzender des Krisenstabs. Dann ist das nicht zwangsläufig egal. Egal ist mir aber, ob ein Andreas Rau – und sei er noch so stadtbekannt – mit ihm befreundet ist oder nicht.
    Man kann statt Agressionen einfach Kritik oder auch starke Kritik – in dieser oder jenen Rolle – sagen, versuchen, sie ernst zu nehmen und einbeziehen, ob sie vielleicht doch berechtigt ist.
    Entscheidungen des Krisenstabes ( geschieht das per Mehrheit oder entscheidet am Ende nur der Vorsitzende ? ) dürfen aber nunmal hinterfragt und kritisiert sowie mangelnde Transparenz der Zusammensetzung angesprochen werden.
    Derart pathetischer Aufrufe bedarf es nicht. Alle wissen, worum es geht, daß es letztlich nur gemeinsam geht und ahnen zum. mehr oder minder um die Folgen.
    Und nochmal, ein E. Olaf Schulz eignet sich m. E. und ich habe den Eindruck, nicht nur m. E., weder als OB noch als Vorsitzender des Krisenstabes. Er tut in Summe seines Verhaltens, Handelns und Nichthandelns dieser Stadt nicht gut. Mit dieser Einschätzung muß er leben, wird auch nicht für Beschönigungen und Lobhudeleien bezahlt und hat darüber hinaus die – jedenfalls grundsätzliche – Möglichkeit zur Selbstreflexion..
    Es kann aber – dies zum Schlußsatz – nicht so getan werden, als würden “ wir “ uns, zum. aus Sicht bestimmter Protagonisten, per Schulterschluß auf Augenhöhe begegnen, wo es von denen gar nicht gewünscht ist. Womit wir wieder bei Selbstreflexion sind..

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