Radio Hagen meint: Ja, Hagen hat die Wahl
Der Radio-Hagen-Talk zur Kommunalwahl am 13. September. Mit den OB-Kandidaten Dr. Josef Bücker (Hagen Aktiv), Wolfgang Jörg (SPD) und Erik Olaf Schulz (CDU, GRÜNE, FDP). Das Video startet mangels Aussagekraft zuvor erst nach 7 Minuten, davor u.a. 6 Minuten tonloses Standbild. Eine Aufzeichnung vom 15. August.
Bitte beachten: Radio Hagen ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Funke-Mediengruppe (daneben auch noch WPWR und Stadtanzeiger, also in Hagen alles) und – der Stadt Hagen (!).
17. August 2020 um 13:31 |
In dem Video ging es u.a. auch um die Sauberkeit in unserer Stadt. Herr Bücker hat hierzu einige richtige Anmerkungen abgegeben. Ich möchte im Folgenden noch etwas hinzufügen über das man mal nachdenken könnte. Übrigens auch Politiker dürfen sich am Denkmodel beteiligen.
Stadtsauberkeit eine mögliche Alternative zum heutigen Zustand !
So geht Stadtsauberkeit (wenn man das will) ohne den Bürger unangemessen mit Gebühren zu belasten. Man könnte dies auch Stadtbildpflege nennen. Andere Städte machen es vor.
Zur Zeit wird in Hagen die Stadtsauberkeit von folgenden Unternehmen ausgeführt:
1. WBH (Wirtschaftsbetriebshof))
2. HEB GmbH (Hagener Entsorgungs- Betrieb)
3. Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung (Ordnungsamt) und Umweltamt Hagen
4. Im Einsatz auch die sogenannten Müllbeobachter
WBH
Verantwortlich für die Instandhaltung und Pflege von Grünflächen, öffentlichen Plätzen, Baum-und Gehölzpflege, Zustand von Straßen und Bürgersteigen sowie Entleerung von Abfallbehältern in Bushaltestellen.
HEB-GmbH
Beauftragt mit der Straßenreinigung, dem Winterdienst, der Hausmüllentsorgung sowie der Sperrmüllentsorgung.
Ordnungsamt
Beobachtung des ruhenden Verkehrs, Aussprechen von Verwarn- und Bußgeldern, Feststellung von Ordnungswidrigkeiten.
Müllbeobachter
Zusammengestellt aus HEB und Ordnungsamts Mitarbeitern, die aber nichts anderes tun, als Segmente des WBH`s, des HEB und des Ordnungsamtes auszuführen.
Jeder dieser Betriebe arbeitet für sich ohne eine Gesamtheitliche Koordination. Gelegentliche gemeinsame Arbeiten sind die Ausnahme.
So kommt es zu der grotesken Situation, dass ein Straßenreinigungstrupp des HEB zwar den Rinnstein einer Straße säubert aber den Müll, der auf einer danebenliegenden Grünfläche liegt nicht wegräumt. Das ist ja nicht die Aufgabe des HEB, sondern des WBH ! Auch der überquellende Abfallbehälter an einer Bushaltestelle wird vom Straßenreinigungstrupp nicht beachtet.
Um diese und andere Unzulänglichkeiten zu ändern und auch das befristete Projekt Müllbeobachter einzustellen und den Bürgern Gebührenerhöhungen zu ersparen sind intelligente Systeme gefordert. Beispiele, wie es andere Städte machen, können durchaus kopiert und/oder kombiniert werden.
Beispiel:
Sämtliche Aufgaben, die sich auf die Reinigung von Straßen und Wegen sowie die Entsorgung illegal abgelagertem Müll, Abfallbehälter und sonstigem Müll im Stadtgebiet beziehen werden vom HEB ausgeführt also auch Abfallbehälter in Bushaltestellen, die Reinigung im Umkreis der Haltestellen und die Reinhaltung von öffentlich. Plätzen und Grünflächen.
Dazu wird das Stadtgebiet in sogenannte Reinigungs- und Entsorgungszonen aufgeteilt. Die bestehenden Bezirksvertretungen Hagen-Mitte – Haspe – Eilpe/Dahl – Hagen-Nord und Hohenlimburg könnten solche Reinigungszonen sein. Der HEB organisiert also 5 Reinigungs-und Entsorgungsteams, die für die jeweiligen Zonen zuständig sind. Die Anzahl der Trupps, die zu einem Team gehören, richtet sich nach der Größe der Reinigungs- und Entsorgungszonen.
Ausgestattet mit Straßenreinigungsmaschinen (großen und kleinen), Kolonnenfahrzeugen und entsprechendem Personal und sonstigem Material.
Die heute als Dienstaufsicht oder Bezirksleiter eingesetzten Mitarbeiter vom HEB würden jeweils für eine Reinigungs- und Entsorgungszone und für das dort eingesetzte Personal sowie Maschinen die Organisation verantwortlich übernehmen.
Außerdem gehören zu jedem Reinigungs- und Entsorgungsteam auch jeweils Mitarbeiter vom Ordnungsamt (wg. hoheitlicher Befugnisse) bei Bedarf oder auf Anforderung.
Von dieser Regelung ausgenommen ist der Innenstadtbereich vom Bahnhof bis zur Springe. In diesem Bereich wird täglich mehrmals mit Trupps gereinigt und wenn nötig auch mit Maschinen.
Wenn die städtischen Unternehmen HEB und WBH sowie aus der Verwaltung das Ordnungsamt hier an einem Strang ziehen und den Hagener Bürgern eine funktionierende Mängelmelder-App zur Verfügung gestellt würde, bräuchten wir in Hagen weder eine unsoziale Gebührenerhöhung noch das System der Müllbeobachter.
Der Vorteil dieses Beispiels ist:
• permanente Begehung der Reinigungs- und Entsorgungszonen
• illegal abgelagerter Müll wird umgehend entsorgt und ggfls. durch Ordnungsamts MA kontrolliert
• defekte Straßen und Wege / Bürgersteige werden umgehen den WBH gemeldet
• die Straßenreinigung mit großen Maschinen wird nur bei extremer Verschmutzung oder im Sonderfall gereinigt, getreu dem Motto „so wenig wie möglich aber so oft wie nötig“.
• HEB Mitarbeiter werden vom HEB bezahlt und die Mitarbeiter vom Ordnungsamt von der Stadt Hagen
• für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet dies eine Gebührenentlastung. Da diese Aufgaben zur sog. Daseinsvorsorge gehören und die beteiligten Akteure (z.B. HEB) nicht vorrangig zum generieren von Gewinnen da sind, sollten etwaige Überschüsse in Form von Gebührensenkungen an den Bürger zurückfließen
• dieses Beispiel könnte auch das Miteinander fördern nach dem Motto „unsere Stadt wird sauberer, wenn alle zusammenarbeiten“ WBH, HEB, Ordnungsamt und die Hagener Bürger.
Klaus Rosenberg
25.01.20
24. August 2020 um 16:03 |
Bravo!