Neue Broschüre „Terror in Hohenlimburg: der Pogrom am 10.11. 1938“

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Präsentation der Schüler des Rahel-Varnhagen-Kolleg Hagen

Dienstag, 5. Februar 2019, 19:00 Uhr
Alte Synagoge, Jahnstr. 46, HA-Hohenlimburg

„Der Inhalt unseres Wohnhauses wurde von diesen Schergen von Dach bis zum Keller zerstört.[…] Alle Fenster, Möbel, Einrichtungs- und Küchengegenständen, Haus- und Tischwäsche, Bücher, Betten usw. wurden in die Gartenanlagen hinter dem Haus geworfen  und in Brand gesteckt. Mein Vater wurde in Haft genommen.“

So erinnert sich Kurt Rosenberg aus Hohenlimburg an den 10.1.1938. Ähnliche Szenen spielten sich in vielen anderen Wohnungen Hohenlimburger Juden an diesem Tag ab – bei Tageslicht. Die Polizei schreitet nicht ein. Im Gegenteil: einige Opfer wurden festgenommen und ins KZ eingewiesen. Die Täter sammelten ein Teil der Beute am Rathausplatz.

Wie war möglich, dass langjährige Nachbarn zu hasserfüllten Feinden wurden?

Die Hohenlimburger Juden waren gut integriert: sie waren in den örtlichen Vereine ehrenamtlich tätig, bekleideten öffentliche  Ämter in der Stadt, nicht wenige opferten ihr Leben für das Vaterland 1914-1918. Umsonst: ab 1933 wurden sie verfolgt, diskriminiert, später ermordet. Der Pogrom 1938 war ein entscheidendes Datum auf dem Weg nach Auschwitz.

Der Hohenlimburger Pogrom wirft sehr aktuelle Fragen auf: Ist Integration überhaupt möglich? Wie entstehen Feindbilder gegen Minderheiten? Was unterscheidet  Ausländerhetze heute und Antisemitismus damals?

Schüler des Projektkurses Geschichte des Rahel-Varnhagen-Kolleg haben historische Bilder und  Zeitzeugenberichte gesammelt und als kleine Broschüre präsentiert (s. Link am Ende).

Das Projekt wird von Herr Arias, Lehrer, koordiniert und ist möglich dank der Unterstützung des Heimatvereins Hohenlimburg, des Hagener Geschichtsverein und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Tatort Hohenlimburg – Das Pogrom 1938 und die Zerstörung der jüdischen Gemeinde (pdf)

Eine Antwort to “Neue Broschüre „Terror in Hohenlimburg: der Pogrom am 10.11. 1938“”

  1. Umleitung: RitmuS in Siedlinghausen, Greta Thunberg und der Hass in unserer Gesellschaft, Rechtsextremismus, Korruption in Europa, Selfie-Journalismus, Burn-out und mehr … | zoom Says:

    […] Neue Broschüre „Terror in Hohenlimburg: der Pogrom am 10.11. 1938“ … doppelwacholder […]

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