„Waldbesitzer erhalten für ihre Leistung nichts“

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23 Millionen Euro soll die Leistung des Waldes in Hagen laut einem Gutachten jährlich wert sein. Die Waldbesitzer ärgern sich, dass ihre Leistung für das Gemeinwohl nicht vergütet wird. (…)

Quelle: DerWesten

Anmerkung: Jammern auf hohem Niveau. Die Überschrift ist gemessen an den im Artikel genannten Zahlen nicht nur in keiner Weise gerechtfertigt – sie ist schlichtweg falsch. Das Gegenteil ist richtig. Immerhin erwirtschaften die Waldbesitzer nach Abzug von Steuern und Kosten eine Rendite von netto knapp 8 Prozent. Diese Zahl wird im Artikel leider nicht genannt. Anstatt Aufklärung zu leisten, wird den Lesern ein Bär aufgebunden.

Berechnung: Waldbesitzer de Myn gibt die wirtschaftliche Leistung des Waldes mit 23 Millionen Euro p.a. an und den Rohertrag mit 2 Millionen Euro. Steuern, Versicherungen etc. werden mit 31,75 Euro je Hektar angesetzt. Multipliziert mit 5250 Hektar (75 % von 7000 ha) sind das 166.700 Euro. Die sind vom Rohertrag abzuziehen, verbleiben ca. 1,83 Millionen Euro Gewinn. Das ergibt eine Rendite von 7,95 Prozent. Dazu kommt der Wert, den die Flächen an sich darstellen.

Wo gibt es heute noch eine derartig hohe Rendite? Bitte vergleichen mit Verzinsungen bei Sparbüchern, Festgeld, Lebensversicherungen usw.

Geradezu rührend wirkt vor diesem Hintergrund die Behauptung der Privatwaldeigner: „Die meisten Waldbesitzer handeln aus ideellen Gründen.“ Der Hinweis auf die „Nachhaltigkeit“ darf natürlich auch nicht fehlen. Wahrscheinlich haben sie dabei an die nachhaltige Rendite gedacht.

Eine Antwort to “„Waldbesitzer erhalten für ihre Leistung nichts“”

  1. Umleitung: Von Anarchie bis ZDF und zwischendrin sowie außen herum recht unsortiert … | zoom Says:

    […] Nachgerechnet: „Waldbesitzer erhalten für ihre Leistung nichts“? … doppelwacholder […]

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