DGB: Arbeitsmarkt in Hagen

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„Obwohl wir nach wie vor die beschönigenden Statistiken der Agentur für Arbeit zur Arbeitsmarktsituation kritisieren, freuen wir uns über den vorsichtig einkehrenden Realismus in der aktuellen Berichterstattung“, sagt der Hagener DGB. Im aktuellen Bericht wird darauf verwiesen, dass es zwar zum zweiten Mal in Folge geringfügigen Rückgang gäbe, aber daraus kein gutes Signal für den heimischen Arbeitsmarkt ausginge.

„Wir halten dies immer noch für verharmlosend“, so DGB-Kreisvorsitzender Jochen Marquardt. Der DGB weist darauf hin, dass die aktuelle Zahlen wiederum durch statistische Veränderungen geprägt. So werden eine große Zahl der über 58jährigen aus der Statistik genommen und seit neuestem zählen auch diejenigen Arbeitslosen nicht mehr mit, die von privaten Arbeitsvermittlern betreut werden, obwohl sie keine Arbeit haben.

Hintergrund für die „Schönfärberei“ ist offenkundig die politische Großwetterlage. Vor der Bundestagswahl kann die Regierung schlechte Meldungen nicht gebrauchen. Dann, so der DGB zeigt sich die Trickserei immer wieder in neuem Gewand. Das gilt auf allen Ebenen und somit auch für Hagen.

Anstatt hier immer wieder neue Ideen für fehlerhafte Informationen zu erfinden, sind die aktuellen politischen Maßnahmen auszubauen. Für den DGB bedeutet das u.a. mehr Druck zu entwickeln, um die Qualifikationsmöglichkeiten und -erfordernisse während der Kurzarbeit endlich in Gang zu setzen, zusätzliche Mittel für die Weiterbildungschancen über das Programm „WeGeBAU“ zur Verfügung zu stellen und die Bezugsdauer des Ar-beitslosengeldes I für von Arbeitslosigkeit Betroffene zu erhöhen. Auch die Forderung nach Erhöhung von Hartz IV bleibt für die Gewerkschaften auf der Tagesordnung.

„Wer Arbeit sichern und schaffen will, muss in dieser Zeit mehr Kaufkraft bei denen schaffen, die Produkte und Dienstleistungen kaufen werden. Das sichert und schafft Arbeitsplätze und ist Bestandteil der Forderungen der Gewerkschaften nach einem dritten Konjunkturpaket“, so Marquardt.

Noch mehr Anstrengungen fordert der Hagener DGB auch im Feld der Ausbildungsplätze. Obwohl es einen Rückgang an Bewerbern gibt, ist die Zahl der Angebote viel zu gering. Für den aktuellen Berichtsmonat gibt die Agentur an, dass von den fast 4.000 suchenden jungen Menschen mehr als 1.600 noch unversorgt sind.
„Und dabei sind viele Jugendlichen noch nicht einmal gezählt, weil sie nicht gemeldet sind oder sich in so genannten Warteschleifen befinden“, meint der DGB-Kreisvorsitzende. „Wir fordern von allen Beteiligten in den Unternehmen noch einmal alle Register zu ziehen, um diesen Zustand in Hagen zu überwinden. Und dabei meinen wir in allererste Linie Ausbildungsplätze im dualen System der betrieblichen Lehre. Hier werden die künftigen Facharbeiter ausgebildet. Hier muss viel mehr geschehen.“

Für den DGB heißt das in den nächsten Wochen und Monaten weitere gemeinsame Initi-ativen im Interesse der Jugendlichen aber auch im aktuellen und zukünftigen Interesse der Wirtschaft in unserer Region anzustrengen. „Hier“, der DGB, „müssen wir noch viel mehr tun.“

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