Da hilft nur starker Glaube

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SPD will neuen Nahverkehrsplan – sagt sie

Überraschende Erkenntnis für die Hagener SPD: „Eine Alternative zum Auto ist das Busnetz bei uns nicht.“ Donnerwetter! Auch schon gemerkt?

„Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs in Hagen in den letzten Jahren permanent abgenommen hat“, konstatiert ein eigens eingesetzter Arbeitskreis der Partei. Es sei daher „zielführend, dass der öffentliche Nahverkehr (…) stärker in den politischen Fokus gerückt“ werden müsse.

Auch eine weitere, erst seit Jahrzehnten bekannte Neuigkeit hat die SPD plötzlich entdeckt: „Aufgrund der topografischen und städtebaulichen Gegebenheiten führt der Autoverkehr in Hagen zu einer erhöhten Umweltbelastung.“ Na, wer hätte das gedacht?

Daher sei es das Ziel der SPD-Fraktion, dass der Rat der Stadt die Verwaltung in absehbarer Zeit beauftragt, einen neuen Nahverkehrsplan zu erarbeiten. Mit am Tisch sollen dabei Mitglieder des Umweltausschusses sitzen. Vorab sollen die Verwaltung und die Hagener Straßenbahn dem Umweltausschuss einen extra erstellen Fragenkatalog zu den dargestellten Problemen, Maßnahmen und Anregungen beantworten.

Im Umweltausschuss am 6. November soll nach SPD-Vorstellungen das Projekt zur Verbesserung des Nahverkehrs in Hagen gestartet werden. Ob das „Projekt“ wirklich zur „Verbesserung“ führen soll oder nur, begleitet von vielen Nebelkerzen, in einen langen Instanzenweg, der letztlich im Nichts endet, bleibt abzuwarten.

Optimismus ist jedenfalls fehl am Platze, da die Hagener SPD noch nie dadurch aufgefallen ist, sich für die Belange der Nutzer Öffentlicher Verkehrsmittel stark zu machen. Im Gegenteil.

Die erste Kürzung der Mittel für den Hagener ÖPNV in einer Größenordnung von 2 Millionen Euro wurde vom Rat bereits im Dezember 2007 beschlossen – einstimmig, also mit den Stimmen der SPD. Die nächste Kürzungsrunde (noch einmal 2 Millionen weniger) wurde ein halbes Jahr später im Rahmen des sogenannten „Sparpakets 1“ eingeleitet und im Dezember 2008 von einer Mehrheit aus CDU, FDP und SPD beschlossen.

Da bleibt nur starker Glaube, der angeblich Berge versetzen kann. Zu einem attraktiven Nahverkehr in Hagen wird er nicht zwangsläufig führen.

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