Das Schönste kommt zum Schluss

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Wie sich die Hagener SPD wieder einmal die Dinge zurechtbiegt

„In der SPD ist kein Platz für Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit!“ Mit dieser Aussage positionieren sich die Hagener Genossen nach eigenen Angaben klar gegen jede Form von Ausgrenzung, insbesondere von jüdischen Mitbürgern.

Anlass für diese Stellungnahme sind Vorwürfe an die Hagener Parteiführung, wochenlang auf ihrer Facebook-Seite antisemitische Parolen geduldet zu haben. Dort hatte ein Vorstandsmitglied des Ortsvereins Wehringhausen (Vorsitzender: Claus Rudel) ein etwas wirres Traktat veröffentlicht:

Volksverhetzung, durch die Zionistische Medien und Presse Mächte in Deutschland.

Den Deutschen wird mit Lügengeschichten Beweis gemacht, dass die Mehrheit der Deutschen gegen den Demokratischen Haltung der damaligen Ex-Präsidenten Christian Wulff zu sein!! Ex Bundespräsident Christian Wulff wurde sein Rede zum 20.Jahrestag der Deutschen Einheit zum Verhängnis!!

Seine Rede ist für ein Friedliches Miteinander unter allen Menschen!!

Unter andrem hat er auch Respekt vor Glaubensfreiheit!!

Ein Teil Seiner Rede:

„Legendenbildungen, Zementierung von Vorurteilen und Ausgrenzungen dürfen wir nicht zulassen. Das ist in unserem ureigenen nationalen Interesse“, Als Bundespräsident der Deutschen ist er nach Geschmack einigen der Weltmächte zu weit gegangen!!

Hätte er sich als Bundespräsident des Deutschen Volk, nach den Regeln der starken Jüdischen Presse Mehrheit in Deutschland verhalten sollen??

Sowas darf sich Deutschland nicht mehr Lange gefallen Lassen und sollte endlich bald neue Gesetze verabschiedet werden!!

Stellen Sie vor, sowas geschieht in Israel!! Die Radikalen Juden, hätten die Medien und die Presse Gestürmt und einen Massaker Ausgeübt!!

Wohlgemerkt: Der Verfasser dieses Textes ist Vorstandsmitglied eines Ortsvereins. Hagens SPD ist jetzt in Erklärungsnot geraten und versucht mit diversen Volten das ins Schlingern geratene Parteischiff wieder auf Kurs zu bringen.

Parteichef Timo Schisanowski bemüht beispielsweise zur Unterfütterung der offiziellen Linie die Parteigeschichte: „Die SPD kämpft seit mehr als 150 Jahren für ein friedliches Miteinander der Menschen aller religiösen Weltanschauungen und Nationalitäten und damit für Solidarität und Gleichberechtigung. Für Antisemitismus darf kein Platz in der Gesellschaft sein und schon gar nicht in der SPD.“

Der stellvertretende Hagener SPD-Vorsitzende, Multifunktionär Claus Rudel holt mit Otto Wels und Willy Brandt zwei Partei-Ikonen ins Boot: „Die SPD ist die Partei des Kniefalls von Warschau ebenso wie die Partei von mutigen Genossinnen und Genossen wie Otto Wels, die sich der Nazi-Schreckensherrschaft unter Einsatz ihres Lebens entgegen gestellt haben. In dieser Tradition sieht sich auch die Hagener SPD und stellt sich energisch gegen jede Form von Judenhass an die Seite aller jüdischen Mitbürger.“

Auf große Griffe in die Geschichte verstehen sie sich, die Vorleute der Hagener SPD. Aber auf naheliegende Fragen antworten sie nicht: Wenn doch für Antisemitismus in der SPD kein Platz ist, warum gilt das nicht für den Wehringhauser Vorstand? Und: Warum wurde der inkriminierte Text wochenlang nicht von der SPD-Seite entfernt, obwohl die Administration darauf hingewiesen wurde?

Für die Seifenoper gilt die Regel: Das Schönste kommt zum Schluss. Diesen Grundsatz hat sich auch die Hagener SPD-Führung in diesem Schmierenstück zu eigen gemacht.

Mit ihrem „klaren Bekenntnis“ stellt sie sich nicht etwa – was naheliegend wäre – gegen den Autor der Facebook-Zeilen und die Internet-Verantwortlichen ihrer Partei. Nein, sie verwahrt sich „gegen die geschmacklose Kampagne einiger Ex-Mitglieder, welche aktuell versucht haben, die gesamte Hagener SPD für die verfehlten Äußerungen eines einzelnen Genossen auf Facebook in eine antijüdische Ecke zu stellen.“

Damit werden die Verhältnisse schlicht auf den Kopf gestellt. Und Parteichef Schisanowski setzt noch einen drauf:

„Es ist schon bitter in welche Schubladen manche frustrierten Ex-Mitglieder nunmehr greifen, um ihrem unrühmlichen Abgang möglichst viel Theater-Donner zu verleihen. Nachdem dieselben Personen darin gescheitert sind, den SPD-Kommunalwahlerfolg zu sabotieren, nachdem der jüngste Parteitag harmonisch ablief und nachdem Partei und Fraktion verantwortungsbewusst und sachbezogen die politische Arbeit aufgenommen haben, muss nun also die Antisemitismus-Keule herhalten. Dies ist aber so dermaßen abstrus, dass diese vermeintliche Rechtfertigung für einen Austritt nur noch ganz platt rüberkommt und klares Zeugnis von den wahren Beweggründen ablegt.“

Ein Statement, dass auch „nur noch ganz platt rüberkommt“.

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