Pyrrhussieg für Schisanowski

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Hagener SPD-Vorsitzender im Amt bestätigt

Mit 82 Prozent der Stimmen ist der Hagener SPD-Chef Timo Schisanowski am gestrigen Samstag auf dem Unterbezirksparteitag der Sozialdemokraten in seinem Amt bestätigt worden. Er bekam damit das beste Ergebnis seit seiner ersten Wahl als Vorsitzender vor zwölf Jahren.

Es ist ein Pyrrhussieg. Viele Kritiker Schisanowskis sind entweder kaltgestellt worden oder aus der Partei ausgetreten. Seit seiner ersten Wahl zum Hagener SPD-Vorsitzenden hat die Partei etwa 700 Mitglieder verloren und liegt heute noch so gerade über der 1000er-Marke.

Als Kandidat zur Bundestagswahl war er mit nur einer Stimme Mehrheit gegenüber seinem Vorgänger, dem langjährigen Abgeordneten René Röspel, von den Delegierten gewählt worden. Das Ergebnis fiel entsprechend aus: Erreichte Röspel in Hagen 2017 noch 40,1 Prozent der gültigen abgegebenen Erststimmen, sackte Schisanowski 2021 auf 31,6 Prozent ab.

Der auch über seine Parteigrenzen hinaus wählbare Röspel erreichte immer mehr Stimmen als seine Partei, bei Schisanowski verhielt es sich genau umgekehrt. Es war also ein strategischer Fehler, ein gut laufendes Pferd durch einen lahmen Klepper zu ersetzen.

Eine aktuelle Prognose der Wahlplattform election.de sieht die Wahrscheinlichkeit, das Direktmandat im Wahlkreis 138 (Hagen/EN-Süd) für den Bundestag zu erringen, für die CDU bei 90 Prozent. Für Schisanowski dürfte in diesem Fall sein Ausflug nach Berlin nur eine Episode bleiben.

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