Für den sozial-ökologischen Wandel: Erste Hagener Tanz- und Rad-Demo

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Das Hagener Bündnis „Wer hat der gibt“ lädt am Freitag, 20. August, ab 18 Uhr zu einer Tanz-Demo ein und am Samstag, 21. August, ab 16 Uhr zu einer Rad-Demo. Start ist jeweils am Hauptbahnhof

Wer hat der gibt PosterLärmend und ausgelassen wird eine „Tanzdemo“ am Freitag, 20. August, ab 18 Uhr beginnend am Hauptbahnhof durch die Hagener Innenstadt ziehen. Sie hat dabei klare Forderungen an Bord ihres Party-Trucks nach der Umverteilung des Hyper-Reichtums und nach sozial-ökologischem Wandel der Gesellschaft.

„Wir rechnen mit rund zweihundert Menschen“, sagt Max Adams, Unterbezirkssekretär der Sozialistischen Jugend Deutschlands (SJD) Die Falken Hagen. Die Falken, die Hagener „Fridays for Future“-Gruppe und das AllerWeltHaus Hagen sind die Veranstalter der Demo. Sie bilden die noch schmale Basis der Hagener Ortsgruppe der bundesweiten „Wer hat der gibt“-Bewegung.

Tanz-Demo am Freitag, Rad-Demo am Samstag

Bilder von tanzenden Menschen, die von großen Trucks aus beschallt, bunt und fröhlich durch die Straßen ziehen und dabei deutlich für ihre Forderungen einstehen, kennt man aus Berlin, aus Düsseldorf, aber noch nicht aus der Volmestadt. Hannover, Freiburg, Hamburg, Leipzig, Kiel, Wiesbaden und andere Bündnis-Städte gehen am eigentlichen bundesweiten „Wer hat der gibt“-Aktionstag, Samstag, 21. August, mit anderen Formaten an den Start.

Hagen fährt gleich doppelt auf und hat nach der Tanz-Demo am Freitag für den Samstag noch eine Rad-Demo geplant. Sie beginnt um 16 Uhr wiederum am Bahnhof und führt durch die Stadt bis nach Wehringhausen. „Hier rechnen wir mit rund 50 Mitfahrer innen. Unterwegs werden wir mehrfach einen Stopp einlegen“, berichtet Jasper Aumann, Schüler der Hildegardisschule, der im Veranstalterkreis die hiesige „Fridays for Future“-Gruppe vertritt.

“Dabei sind jeweils kurze Redebeiträge von wenigen Minuten geplant. Unsere Wirtschaft bedarf eines radikalen Wandels hin zu einem System mit sozial-ökologischem Fokus, in dem es sichere Arbeitsplätze und einen armutsfesten Mindestlohn gibt. Ein Wirtschaftssystem, das die Bekämpfung des Klimawandels zur obersten Priorität macht. Da sehen wir große Übereinstimmungen mit den Zielen von `Fridays for Future‘.“

Während der Demos herrscht Alkoholverbot. Die Teilnehmer müssen sich an die Corona-Schutzverordnung halten, also 1,5 Meter Abstand halten und Mundschutz tragen. Redebeiträge und die Mithilfe als Ordnungskraft können bei SJD Die Falken angemeldet werden unter Tel. 02331/ 7847676 oder per E-Mail an info@sjd-falkenhagen.de.

Globale gute Gründe

Die Corona-Krise verschärft für viele den schon vorhandenen finanziellen und sozialen Notstand. In nächster Zeit wird heftig darum gerungen werden, wo Geld eingespart oder herangezogen werden kann, um die Kosten der Krise zu stemmen.

Schon jetzt besitzen die nur 45 reichsten Haushalte mehr als die gesamte ärmere Hälfte der 80-Millionen starken Bevölkerung Deutschlands zusammen. Viele Bürger finden, dass die Hyperreichen mehr für das Gemeinwohl in die Pflicht genommen werden müssen.

„Es ist Zeit für ein Umdenken jenseits des reinen Profitstrebens“, sagt Claudia Eckhoff, die als Regional-Promotorin des Eine Welt Netz NRW am AllerWeltHaus Hagen arbeitet. „Es ist auch nicht weiter hinnehmbar, dass bei uns Aktionär innen von staatlichen Corona-Hilfen für Unternehmen profitieren. Am Ende der globalen Lieferketten, wo die meisten unserer Konsumgüter herkommen, verlieren dagegen Menschen ihre Jobs, weil Bestellungen storniert wurden, oder sie werden mit Hungerlöhnen abgespeist, die kaum reichen, um das nackte Leben zu erhalten.“

Bundesweites Bündnis „Wer hat der gibt“

Daraus ist unter dem Namen „Wer hat der gibt“ ein bundesweites Bündnis aus verschiedenen Gruppen und Einzelpersonen entstanden und ständig bilden sich weitere Ortsgruppen wie kürzlich in Hagen. Wer hier beitritt, ist überzeugt, dass Reichtum und Macht in der Gesellschaft falsch verteilt sind und dadurch vermeidbares Leid entsteht.

Der „Wohlstand des kleinen Mannes“ mag hart erarbeitet sein, aber der Reichtum der Super-Reichen basiert eher auf Erbschaften, Spekulation, Zins- und Aktiengeschäften und damit zu oft auf der Ausbeutung anderer und ihrer Arbeitskraft. Die „Wer hat der gibt“-Bewegung will die Gesellschaft verändern und hält eine Welt für möglich, in der niemand Angst haben muss, dass (Grund-)Bedürfnisse nicht befriedigt werden können.

Was sind die Forderungen?

Das Bündnis „Wer hat der gibt“ denkt über den bloßen Profit hinaus und strebt einen sozial-ökologischen Wandel der Wirtschaft an. Er soll erreicht werden zum Beispiel mit Mitteln wie einer einmaligen Vermögensabgabe zur Deckung der Kosten der Corona-Krise, aber auch mit dauerhaften Maßnahmen wie öffentlichen Investitionen, Entprivatisierung der öffentlichen Infrastruktur oder mit der effektiven Besteuerung großer Erbschaften.

Mehr dazu unter www.werhatdergibt.org.

Eine Antwort to “Für den sozial-ökologischen Wandel: Erste Hagener Tanz- und Rad-Demo”

  1. Umleitung: von der Migration über den BMI und einen Dolchstoß bis zur ersten Hagener Tanz- und Rad-Demo sowie Danger Dan zum Schulstart. | zoom Says:

    […] Für den sozial-ökologischen Wandel: Erste Hagener Tanz- und Rad-Demo … doppelwacholder […]

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