WPWR: 56 Tonnen Altpapier weniger

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Hagener Lokalblatt-Auflage weiter rückläufig

Immer weniger Hagener wollen die örtliche Ausgabe der WPWR lesen. Selbstinszenierte Wahlen von Schützenfestköniginnen, Berichte über von der Redaktion organisierte Busausflüge und kaum kaschierte PR-Artikel zu Heißluftgrillstationen sind anscheinend nicht das, was die Hagener von ihrer Zeitung erwarten.

Die Hoffnung, mit rassistisch grundierten Beiträgen Stimmung zu machen, ist erkennbar auch in die Hose gegangen, wenn man sich die Wahlergebnisse im von der WPWR in den Mittelpunkt gestellten Hagener Stadtteil Wehringhausen ansieht. Dort blieb die AfD hinter den Erwartungen zurück, in Kernbereichen weit unter dem Hagener Durchschnitt. Die Stimmungsmache hatte also wenig Erfolg.

So verwundert es kaum, dass sich die Auflage des Hagener Einheitsblatts weiter im Sinkflug befindet. Nach den aktuellen Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Festellung der Verbreitung von Werbeträgern (ivw) sind die Verkaufszahlen im 3. Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahr weiter gesunken: um -3,8 Prozent. Besonders drastisch schlug der Rückgang bei den Abonnementszahlen zu Buche, dort wurde ein Minus von 5,5 Prozent registriert. Dabei sind die Abos das Rückgrat des Verkaufs, im Freiverkauf werden laut ivw lediglich 4,2 Prozent der Blätter abgesetzt.

Die Strategie einer zunehmenden Fokussierung auf Boulevardsujets, verbunden mit dem Versuch eine Art Nebenregierung zu bilden, die den gewählten Vertretern der Bürgerschaft die Themen vorgibt, kann somit als gescheitert angesehen werden. So etwas wollen die Leser nicht mehr sehen.

Der seit Jahren fortschreitende qualitative, und in der Folge entsprechend auch quantitative Niedergang der Hagener Presse ist sehr bedauerlich, aber mit dem (noch) vorhandenen schreibenden Personal wohl nicht zu ändern.

Ein Gutes gibt es aber doch noch zu vermelden: Durch den abermaligen Rückgang des Verkaufs fallen aufs Jahr gerechnet auch etwa 56 Tonnen Altpapier weniger an.

2 Antworten to “WPWR: 56 Tonnen Altpapier weniger”

  1. Hansimäuschen Says:

    M. E. mehrere Faktoren, aber auf allen Ebenen von Funke-Medien nach bisherigen Erfahrungen das gleiche Problem : mangelnder EQ. Allein mit IQ geht es aber auch ökonomisch nicht. Mit Betonköppen kann ich ein ganzes Unternehmen an die Wand fahren.
    Darauf einen Dreifach-Wacholder, gut Schluck oder so

  2. Allan Qutermain Says:

    Neueste Masche scheint zu sein,

    aus der Überschrift ein Ein, Zwei oder Dreiteiler zu machen.

    Dann kommt der gleiche Mist noch Mal am Anfang des Berichtes.

    So bekommt man oder Frau auch zu Zeilen.
    Ganz nebenbei kommt dabei das Wörtchen Doppelgehoppel
    auch zu seiner Daseinsberechtigung.

    Zur Zeit wird für ein Schwesterblatt irgend eine Königin von Dingsda
    gesucht. Und das ganze in Endlosschleife.
    So bekommt man auch seine Zeitung voll.

    Gestern noch die Zwiebelkoenigin in der Glotze gesehen.
    Die war in Personalunion auch noch Knoblauchkoenigin.
    Den Titel Heidekoenigin hat die Elvers auf Lebenszeit wohl bekommen. Jetzt müsste sie auf Schnappsdrosselkoenigin umgetauft werden.

    Wenn jetzt schon Saure Gurkenzeit bei der Einheitszeitung für Hagen herscht, wie mag das erst zur Winterzeit werden?

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