Hagener Bürger sollen bei Abrissplänen beteiligt werden

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Wenn es um Häuserabrisse im größeren Stil in Hagen geht, sollen die Bürger beteiligt werden. In allen fünf Stadtteilen sind Workshops geplant. (…)

Quelle: wp.de

Anmerkung: Eine plumpe Falschmeldung. Schon im Artikel findet sich keinerlei Bestätigung der in Überschrift und Eingangstext behaupteten Beteiligung „Hagener Bürger“. Erst recht nicht in den zugrunde liegenden Papieren der Verwaltung. In der betreffenden Beschlussvorlage 0794/2017 wird im Gegenteil schon vorab festgezurrt: „Die Erarbeitung des Konzeptes erfolgt grundsätzlich nichtöffentlich.“ Es wäre schon reichlich komisch, wenn Autor Martin Weiske das nicht gelesen hätte.

Weiter geht aus dem Anhang der Vorlage klar hervor, wer an den Workshops beteiligt werden soll:

„Um ein moglichst breites Spektrum von Ideen und Meinungen abzubilden, ware die Teilnahme von Vertretern der Fraktionen aus der jeweiligen Bezirksvertretung, von Vertretern lokaler Wohnungsunternehmen und -genossenschaften, die in den Stadtbezirken größere Bestände haben, von Vertretern von Mieter- und Hauseigentümerverbänden, Einzeleigentümern, Immobilienmaklern und Finanzierungsinstituten wunschenswert.“

Von den „Bürgern“ ist indes im Unterschied zu dem Weiske-Histörchen nirgends die Rede, dagegen wird für eine angemessene Verköstigung der aufgelisteten Funktionseliten gesorgt: „Ein Catering obliegt der Stadt Hagen“. Neben den Immobilienmaklern und Vertretern von Finanzierungsinstituten fällt bestimmt auch für Weiske noch ein Häppchen ab. Na dann: Prost Mahlzeit!

Eine Antwort to “Hagener Bürger sollen bei Abrissplänen beteiligt werden”

  1. Hansimäuschen Says:

    Es ist ein Unterschied, ob man – wie auch bei Anderem – etwas behauptet, Lippenbekenntnisse/Absichtserklärungen abgibt oder etwas wirklich meint (“ tun wir doch einfach mal – wieder – so
    als ob “ ).
    Beteiligung der Bürger impliziert – zumindest was die betroffenen Bürger anbelangt – , daß diese die zu treffenden Abriß-Entscheidungen beeinflussen und nicht nur sich Luft verschaffen könnten. Das muß erfahrungsgemäß bezweifelt werden, ändert aber nichts daran, daß es in diesem Fall ganz im Gegenteil tatsächlich eine Verarschung von Bürgern darstellt und perfide ist.
    Dies wiederum läge allerdings auf Linie… .

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