Kein Sozialticket: „Unverantwortliche Ignoranz“

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Der Arbeitskreis Erwerbslose im Hagener DGB ist enttäuscht und zornig über die Ablehnung des Sozialtickets durch die Mehrheit im Hagener Rat. Die unverantwortliche Ignoranz gegenüber den Interessen der Erwerbslosen und Niedriglöhner nimmt er zum Anlass, unmissverständlich Widerspruch zu formulieren.

Offenkundig ist es so, dass die so genannte Kassenlage immer mehr dafür hinhalten muss, die Lebenssituation von Menschen in unserer Stadt nicht zu verbessern. Für die Teilnehmer des Arbeitskreises war schon der angebotene Preis von 29.90 Euro überhöht – er liegt deutlich über den Kosten, die den Hartz IV-Empfängern laut Gesetz zugesprochen wird.

Das es nun nicht einmal dafür reichen soll trifft die den Arbeitskreis begleitende Gewerkschaftssekretärin Ruth Schäfer hart. „Auf der einen Seite wird immer mehr Mobilität und Flexibilität von den Erwerbslosen eingefordert und auf der anderen Seite wird sie durch eine solche Beschlussfassung verhindert.“

In den nächsten Wochen werden die Mitglieder des Arbeitskreises in öffentlichen Aktivitäten auf diese unverständliche Entscheidung aufmerksam machen. Sie fordern die Verantwortlichen in der Stadt auf den Beschluss zu revidieren und zumindest die Möglichkeiten der Testphase in diesem und im nächsten Jahr zu nutzen. Der DGB-Arbeitskreis sieht noch viel Gesprächs- und Klärungsbedarf und will sich aktiv für eine Vernetzung der Betroffenen und derjenigen einsetzen, die sich für gutes und faires leben und arbeiten in Hagen engagieren.

„Einen besonderen Geschmack bekommt diese Entscheidung dadurch, dass offensichtlich auch Teile der SPD gegen die Einführung gestimmt haben“, so Schäfer, „sie verhindern damit eine landespolitische Initiative ihrer eigenen Partei.“

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