18.11.2010, 19.00-21.00 Uhr, Villa Post der VHS Hagen, Wehringhauser Str. 3:
Mythos Leistungselite
Referent: Prof. Dr. Michael Hartmann, TU Darmstadt
Zu den beliebtesten Forderungen des Neoliberalismus gehört das Postulat, Leistung müsse sich wieder lohnen. Unsere Gesellschaft, so diese Lesart, benachteilige die Leistungsträger, demotiviere dadurch die Eliten und hemme so den gesellschaftlichen Fortschritt.
Beispiele dafür, dass diese These falsch ist, finden sich immer wieder im eigenen Erleben oder in den Medien. Systematisch und intensiv mit der Frage, ob man durch Leistung in den Olymp der Elite aufsteigen kann, hat sich aber vor allem der Elitenforscher Professor Dr. Michael Hartmann beschäftigt.
Sein Ergebnis: Leistung allein reicht bei weitem nicht aus. Die Herkunft aus dem Bürger- oder Großbürgertum, den oberen 3,5% der Bevölkerung ist entscheidend. Das gilt vor allem für die Wirtschaft. Über vier Fünftel der Spitzenmanager haben diesen Hintergrund. Diese Selbstrekrutierung der Eliten erklärt Professor Hartmann damit, dass „Personen, die an der Spitze der Unternehmen stehen und damit über die Besetzung der Toppositionen entscheiden, für diese Positionen jemanden suchen, der ihnen im Habitus gleicht oder zumindest ähnelt: Bürgerkinder suchen Bürgerkinder“. In den letzten Jahren hat sich aber auch die politische Elite, die traditionell sehr unterschiedlich zusammen gesetzt war und einen gewissen Gegenpol zur Wirtschaftselite bildete, diesem Muster immer stärker genähert. Das hat weitreichende Konsequenzen.
In seinem Vortrag wird Professor Hartmann diese Konsequenzen erläutern und Gegenstrategien zur Diskussion stellen. Alle Interessierten sind zu dieser Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Gegen den Strom“ herzlich eingeladen.
18. November 2010 um 15:02 |
laut vhs ist der beginn um 18 uhr.
18. November 2010 um 16:44 |
Die Reihe „Gegen den Strom“ beginnt in der Regel um 19:00 Uhr. Das ist nach Angaben der Veranstalter auch heute so.