DGB: In Hagen fehlen 1400 Ausbildungsplätze

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Der Hinweis der Agentur für Arbeit, dass es in der südwestfälischen Region noch 2.800 freie Ausbildungsplätze gibt, wird vom örtlichen DGB aufgegriffen. Wieder einmal soll eine gute Botschaft den realen Zustand verschleiern.

Während die Agentur darauf hinweist, dass sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt entspannt hat, legen die Gewerkschaften erneut den Finger in die Wunde. DGB-Kreisvorsitzender Jochen Marquardt: „Die andere Seite der Medaille weist aus, dass selbst wenn alle diese Ausbildungsplätze besetzt werden können, immerhin noch 3.597 junge Menschen unversorgt bleiben.“

Scharfe Kritik erfährt die Meldung der NRW-Agentur, die aus der aktuellen Situation die Erkenntnis zieht, dass die Arbeitgeber dem Fachkräftemangel durch Ausbildung vorbeugen und flexible Jugendliche mehr Chancen auf eine Lehrstelle hätten. „Während die Regionaldirektion der Agentur den Jugendlichen vorschlägt Alternativen beim Berufswunsch und Ausbildungsort zu überlegen und anzugehen, vermisse ich die Aufforderung zur dringend erforderlichen Verantwortungsübernahme durch die Unternehmen durch die Schaffung zusätzlicher Lehrstellen“, so Marquardt.

Für Hagen stellt sich die Situation ähnlich dar. 722 unbesetzten Ausbildungsstellen stehen 2155 unversorgte Bewerber gegenüber. Um die sogenannte Lehrstellenlücke, die schon mehr ein Loch ist, zu schließen, fehlen mindestens 1433 Ausbildungsstellen.

Um die gesetzliche Vorgabe eines auswahlfähigen Angebotes von 112,5% zu erfüllen, müsste die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen statt 722 sogar 2425 betragen. „Sowohl die geforderte Flexibilität in der Berufswahl als auch die Mobilität der Bewerber mögen zwar individuell manchmal zum Erfolg führen, verbessern aber in keinster Weise die Gesamtsituation für die jungen Menschen in unserer Stadt!“, stellt der DGB fest.

Aus Sicht des DGB´s sind die örtlichen Agenturen in der Verantwortung schnellstens die Vermittlung der Jugendlichen auf die zur Verfügung stehenden Stellen zu organisieren und gemeinsam mit den Betrieben erhebliche Anstrengungen zu unternehmen, die noch fehlenden Ausbildungsplätze zu schaffen.

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