Stadt will offenbar Sperrmüll auf die Entsorgungstarife umlegen
Noch sind es vage Ankündigungen. Aber die Stadt Hagen prüft, so die Formulierung aus der Teppichetage des Oberbürgermeisters, eine „umlagefinanzierte“ Sperrgutabfuhr. Das bedeutet nichts anderes als eine weitere Erhöhung der Müllgebühren.
Abfallentsorgung, die eigentlich zur Daseinsvorsorge gehört, wird in Hagen damit zunehmend zum Luxusgut. Ein Trend, der seit Jahren anhält. Bereits 2018 hatte DOPPELWACHOLDER.DE eine Übersicht veröffentlicht: Von allen kreisfreien Städten des Ruhrgebiets und des Bergischen Landes mussten die Hagener damals den zweithöchsten Preis für die Leerung ihrer Mülltonnen bezahlen. Nur in Bochum war die Müllabfuhr noch teurer.
Daran hat sich auch sechs Jahre später nicht viel geändert. Wesentlich günstiger ist damals wie heute die Müllentsorgung beispielsweise in Gelsenkirchen. Während in der Schalke-Stadt die Restmüll-Gebühr 2,32 Euro pro Liter und Jahr beträgt, müssen die Hagener für die gleiche Menge 4,32 Euro berappen – fast das Doppelte.
Was in Hagen mit einer weiteren Gebührenerhöhung geplant wird, ist in den viel niedrigeren Gebühren in Gelsenkirchen bereits enthalten. Auf seiner Internetseite offeriert der Entsorger Gelsendienste seinen Service: „Um Ihnen die Entsorgung von Sperrmüll und Elektrogroßgeräten so leicht wie möglich zu machen, holen wir die oftmals unhandlichen und schweren Gegenstände gerne kostenlos direkt bei Ihnen ab.“
Selbst die Entsorgungsbetriebe Essen liegen mit einem Liter-Preis von 3,04 Euro weit unter dem Hagener Preisniveau und bieten kostenlose Sperrmüllentsorgung an – trotz einer 49-Prozent-Beteiligung des privaten Remondis-Konzerns.
Von der Essener Entsorgung kam im Dezember 2019 Uwe Unterseher-Herold als Geschäftsführer zum HEB, der jetzt seinerseits entsorgt werden soll. Die genauen Gründe für den Abschuss liegen – wie immer im örtlichen Mauschelmilieu – im Dunkeln.
27. November 2022 um 09:23 |
Die Sperrmüllgebühren in die normalen Gebühren einzupreisen, ist ein längst überfälliger Schritt. Es wird zwar immer darauf verwiesen, dass man Sperrmüll doch zum Betriebshof fahren könne. Dabei bleibt aber außen vor, dass es auch in dieser Stadt Menschen gibt, die kein Auto haben. Was machen diese, wenn sie Sperrmüll zu entsorgen haben? Sie legen einen Urlaubstag ein, um den Müll nach draußen zu stellen, darüber zu wachen, dass der Müllberg nicht größer wird und dann den Müllwerkern Geld für die entstandenen Kosten in die Hand zu drücken. Seit Jahren ärgere ich mich über das hiesige System.
27. November 2022 um 16:08 |
Eine über die allgemeinen Gebühren finanzierte Sperrgutabfuhr erscheint aus mehreren Gründen sinnvoll. Der Vorkommentator nennt einen; daß die sorgsame Müll-Verteilung im gesamten Stadtgebiet reduziert werden könnte, dürfte ein weiterer sein.
Das ist das eine, die Höhe der Gebühren ein anderes.
Ich weiß nicht, ob nun die Entsorgungsgebühr für den offenbar überaus beliebten Geschäftsführer als einem der vielen Chef´s mit großkotzigem Honigkuchenpferd – Grinsen ( und mehr ) aus einer anderen Kostenstelle gezahlt wird. In jedem Fall könnte die Entsorgung Produktivität freisetzen und dies Arbeitszufriedenheit wie letztlich Gebührenhöhe ebenfalls positiv beeinflussen.
Das gilt grundsätzlich auch für alle übrigen Bereiche von Stadt mitsamt Töchtern..
28. November 2022 um 07:23 |
Die Ansätze der Vorkommentatotoren sind nichts Neues. Ist doch erst die Trennung von Haus- und Sperrmüll von dem ehemaligen Personalratsvorsitzenden der Stadt Hagen und späteren Geschäftsführer der HEB (W. König, immer noch Ratsmitglied und Parteiheckenschütze) eingeführt worden um dem Verursacherprinzip Rechnung zu tragen. Was damals eine Verwaltungskraft gemacht hat, zieht heute einen Verwaltungswust hinter sich her.
Wichtig in Hagen war und ist stets die Daseinsvorsorge, man könnte auch Daseinsversorgung sagen, hiesiger Funktionäre. Das Wohl des Bürgers ist da nicht so im Fokus. Hagen hat den OB, die Verwaltung und den Rat, welche es sich verdient hat.
28. November 2022 um 14:24 |
Frage an Jürgen Dute, da ich mich nicht erinnern kann : War es vor Werner König so wie es jetzt beabsichtigt ist ?
28. November 2022 um 23:01
Antwort an Kranich. JA!