Neuer Roman aus dem Film-Berlin der 30er Jahre von Birgit Ebbert
Über sieben Jahre hat die Hagener Autorin Birgit Ebbert an ihrem neuen Roman „Den Traum im Blick“ gearbeitet. Begonnen hat alles damit, dass der Neffe der Schauspielerin Herti Kirchner ihr anbot, den Briefnachlass seiner Tante zu sichten und zu nutzen. Fast 300 handschriftliche Briefe mussten aus der Sütterlin-Schrift entziffert und übertragen und die Fakten recherchiert werden.
„Es war so spannend, anhand der jungen Frau ins Film-Berlin der 30er-Jahre einzutauchen“, findet Birgit Ebbert. Als Expertin für Erich Kästner war für sie besonders interessant, dass Herti Kirchner von 1933 bis 1939 mit dem Schriftsteller liiert war. In den Briefen finden sich persönliche Anekdoten, die den Autor als Mensch zeigen.
„Nicht alles findet sich in dem Roman wieder, weil ich eine besondere literarische Form gewählt habe“, verrät die Autorin. Sie hat den erfundenen Journalisten Alexander Halbersberg auf die Spur von Herti Kirchner gesetzt und lässt ihn ihr Leben entdecken und erzählen. „Ich habe einen männlichen Protagonisten gewählt, weil ich eine Geschichte rund um Herti Kirchner im Kopf hatte, wie sie so hätte spielen können.“ Ihr war außerdem wichtig, keinen Frauenroman zu schreiben. Sie möchte mit ihrem Roman unterhalten. Aber auch daran erinnern, dass es andere Zeiten gab und Mut machen, einen Traum trotz aller Hindernisse im Blick zu behalten.
Statt einer öffentlichen Buchpremiere gibt es in Hagen zwei Lesungen, am 20.11. im Kino Babylon und am 24.11. in der Hohenlimburger Buchhandlung. „Ein Highlight für mich ist die Lesung im Kino Babylon, denn da werde ich Herti Kirchner zum ersten Mal auf einer Kinoleinwand sehen“, freut sich Birgit Ebbert und hofft, dass sie bei allen Veranstaltungen viele Menschen für ihren Roman und Herti Kirchner begeistern kann.
Birgit Ebbert: Den Traum im Blick. ISBN 978-3347727786
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