Einen Stadtteilspaziergang durch Haspe veranstaltet die Volkshochschule Hagen (VHS) im Rahmen des Urlaubskorb-Programms am Dienstag, 2. August, von 14 bis 16.30 Uhr. Treffpunkt ist die Ernststraße, Ecke Hasperbruch.
Wer den Namen „Eversbusch“ hört, denkt unweigerlich sofort an das Wachholderhäuschen an der Berliner Straße (Foto: Klaus Bärwinkel (CC BY 3.0 ).
Im Winter 1843 soll – angeblich – auch Heinrich Heine im Wachholderhäuschen eingekehrt sein. In seinem Epos „Deutschland. Ein Wintermärchen“ beschreibt er jedenfalls einen kulinarischen Aufenthalt in unserem Städtchen:
Von Cöllen war ich drei Viertel auf Acht
Des Morgens fortgereiset;
Wir kamen nach Hagen schon gegen Drey,
Da wird zu Mittag gespeiset.
Der Tisch war gedeckt. Hier fand ich ganz
Die altgermanische Küche.
Sey mir gegrüßt, mein Sauerkraut,
Holdselig sind deine Gerüche!
Gestofte Kastanien im grünen Kohl!
So aß ich sie einst bei der Mutter!
Ihr heimischen Stockfische seid mir gegrüßt!
Wie schwimmt Ihr klug in der Butter!
Vielleicht war des Dichters Lob der Hagener Kochkünste zu diesem Zeitpunkt doch etwas verfrüht, denn bei der Weiterreise konstatierte Heine:
Dicht hinter Hagen ward es Nacht,
Und ich fühlte in den Gedärmen
Ein seltsames Frösteln. Ich konnte mich erst
Zu Unna, im Wirtshaus, erwärmen.
Die Hagener Mahlzeit konnte dennoch nicht allzu viel in des Dichters Gedärmen angerichtet haben, denn seine Aufmerksamkeit wandte sich sogleich anderen Genüssen zu:
Ein hübsches Mädchen fand ich dort,
Die schenkte mir freundlich den Punsch ein;
Wie gelbe Seide das Lockenhaar,
Die Augen sanft wie Mondschein.
Da war die „altgermanische Küche“ aus Hagen schnell vergessen.
Als die erste Familie Eversbusch 1780 nach Haspe zog, wohnte sie jedoch nicht an der Berliner Straße (mit dem Wachholderhäuschen), sondern an der Kölner Straße. Von dort aus haben sich zwei Familienlinien entwickelt, die Haspe sehr stark geprägt haben.
Gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Horst Wisotzki und Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff können die Teilnehmenden den verschiedenen Spuren dieser Familienlinien folgen. Außerdem erfahren sie Wissenswertes zu anderen Teilen der Hasper Geschichte. Vom Treffpunkt aus geht es zur früheren Villa Eversbusch, zum Wachholderhäuschen, zur ehemaligen Löwen-Apotheke sowie zur Swolinzkystraße und zur Kölner Straße. Ein Besuch der Brennerei ist nicht vorgesehen.
Eine Anmeldung zu dem Kurs mit der Nummer 1011 ist entweder auf der Seite www.vhs-hagen.de oder beim Serviceteam der VHS unter Telefon 02331/207-3622 unbedingt erforderlich.
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