Baum oder Radweg?

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Beides wäre möglich – gäbe es nicht die Bedenkenträger in der Verwaltungsspitze

In der Diskussion über die Aufhübschungen des Hengsteyseeufers ist ein Baum in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Der erdreistet sich, unmittelbar in der Trasse eines Rad- und Fußweges zu stehen (siehe hier). Für unsere heimischen Bürokraten ein echtes Problem.

Nach Ansicht der städtischen Planer muss das Gewächs weg – Naturfreunde halten dagegen. Aufgebaut wird ein Antagonismus zwischen den Interessen von Spaziergängern und Radfahrern einerseits und dem Naturschutz andererseits. Ein nur scheinbarer Gegensatz, der sich lösen ließe – wenn man denn wollte. Aber daran scheint es (wieder einmal) zu scheitern.

Der Beigeordnete Keune erklärte im Hagener Rat, dass der in Rede stehende Baum mehrfach Teil von Beratungen gewesen ist, unter anderem auch im Satzungsbeschluss des Bebauungsplans, der die Wegeführung festgesetzt hat. Mehrere voneinander unabhängige Prüfungen sind zu dem Schluss gekommen, dass der Baum zwar geschädigt, aber aufgrund des jungen Alters noch vital ist.

Gleichzeitig behauptete Keune allerdings, dass unabhängig von der Art der Führung des Fuß- und Radweges um den Baum herum, das Wurzelwerk beschädigt werden wird. Es werde daher auf eine Entscheidung zwischen dem Erhalt des Baumes und dem Bau des Radweges hinauslaufen.

Warum eigentlich? Rechts und links ist Platz genug, um Rad- und Fußweg um das Wurzelwerk herumzuleiten. Ungenutzte Flächen des Kanuclubs stehen zur Verfügung, man muss sie nur nutzen.

Die Flächen am Hengsteysee befinden sich nach Angaben der Stadtverwaltung im Bürgerinformationssystem zum größten Teil im Eigentum des Bundeseisenbahnvermögens und des Ruhrverbandes. Die öffentliche Freizeitnutzung findet derzeit auf der Basis von Gestattungsverträgen mit dem Ruhrverband und mit dem Bundeseisenbahnvermögen statt, die jederzeit kündbar sind.

Einer baumfreundlichen Nutzung, die zugleich funktionierenden Rad- und Fußwegen nicht im Wege steht, stehen also alle Tore offen. Man muss nur hindurchgehen. Aber genau das ist wieder einmal das Problem der Hagener Bedenkenträger.

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