Hagen passt Berechnung der Inzidenz an RKI an

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Vor dem Hintergrund eventuell anstehender Lockerungen beobachten zahlreiche Hagenerinnen und Hagener täglich den aktuellen Inzidenzwert für Hagen. Abweichungen zwischen den Angaben der Stadt Hagen und den durch das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Zahlen sorgen immer wieder für Fragen bei den Bürgerinnen und Bürgern.

„Wir haben bislang eine andere – ebenfalls etablierte – Berechnungsmethode als das Land NRW genutzt“, erklärt Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Hagen. „Das Land NRW hat uns dazu geraten, unsere Berechnung anzupassen, um Missverständnisse zu vermeiden.“ Ab Freitag, 28. Mai, übernimmt die Stadt Hagen zur Berechnung der Sieben-Tage-Inzidenz die Methode des RKI.

RKI-Wert zählt für Lockerungen

Die Sieben-Tage-Inzidenz bezeichnet die Neuinfektionen mit dem Coronavirus in einer Stadt oder einem Kreis in den letzten sieben Tagen auf 100.000 Einwohner gerechnet. Ausschlaggebend für Lockerungen ist generell der durch das RKI erfasste Inzidenzwert. Um den Bürgerinnen und Bürgern einen Mehrwert mit den aktuellsten Zahlen und Informationen aus erster Hand zur Coronapandemie in Hagen zu liefern, veröffentlicht die Stadt Hagen täglich eine eigens aufbereitete Statistik.

Bisherige Berechnungsmethode der Stadt Hagen

Die Stadt Hagen erfasste bislang täglich alle positiven PCR-Testergebnisse, die von den Laboren übermittelt werden. Daraus ergaben sich die täglichen Neuinfektionen. Um die Sieben-Tage-Inzidenz zu berechnen, wurden die täglichen Neuinfektionen der letzten sieben Tage addiert, mit 100.000 multipliziert und anschließend durch 188.686 (laut Land NRW die offiziell festgelegte Einwohnerzahl von Hagen) geteilt.

Berechnungsmethode des RKI

Das RKI legt für die Berechnung der Inzidenz alle positiven PCR-Ergebnisse zugrunde, deren Meldedatum im Zeitraum der letzten sieben Tage liegt. Das Meldedatum bezeichnet das Datum, an dem ein Fall zum ersten Mal bekannt wurde – ob durch einen positiven PCR-Test oder durch einen positiven Schnelltest. Auch diese Zahl wird mit 100.000 multipliziert und anschließend durch 188.686 geteilt.

Grund für die abweichende Inzidenz

Abweichungen zwischen den Werten des RKI und der Stadt Hagen ergeben sich einerseits unvermeidlich aufgrund des Meldeverzugs – die positiven PCR-Tests liegen der Stadt als erstes vor. Andererseits gingen RKI und Stadt Hagen unterschiedlich mit der Verarbeitung der positiven Schnelltests um, die anschließend durch PCR bestätigt worden sind.

Jedes positive Schnelltestergebnis wird umgehend an das Land beziehungsweise das RKI zur Kenntnis weitergegeben, muss allerdings noch durch einen PCR-Test bestätigt werden. Zur Berechnung der Inzidenz werden sowohl bei der Stadt Hagen als auch beim RKI nur positive PCR-Ergebnisse berücksichtigt, um falsch-positive Schnelltestergebnisse herauszufiltern.

In der Regel vergehen einige Tage, bis das PCR-Testergebnis vorliegt. Fällt es positiv aus, hat die Stadt Hagen bislang die Neuinfektion für den Tag aufgenommen, an dem das positive PCR-Ergebnis eingegangen ist. Das RKI datiert die Neuinfektion bei Eingang des positiven PCR-Tests rückwirkend auf den Tag, an dem der positive Schnelltest der Behörde gemeldet wurde.

Bei den RKI-Inzidenzen für frühere Tage muss also berücksichtigt werden, dass es sich um die jeweils an dem angegebenen Tag berichteten Werte handelt, die nicht durch an Folgetagen nachübermittelte Fälle aktualisiert werden (für den Berichtstag „eingefrorene“ Werte).

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