WPWR puscht Jungunternehmer – jetzt laufen die Insolvenzverfahren
Diverse Meldungen in der Hagener Ausgabe der WPWR müssten eigentlich mit dem Wort „Anzeige“ gekennzeichnet werden – so offensichtlich tritt der werbliche Charakter dieser Artikel zutage.
So etwa ein Beitrag des gerne zu überschwenglichen Emotionen neigenden Schreibers Mike Fiebig über ein Penthouse in Helfe von Ende September 2019. Damals bekam sich Fiebig vor lauter Begeisterung gar nicht mehr ein.
„Es ist eine der schillerndsten Immobilien in ganz Hagen und eine absolute Luxus-Wohnung. Das Penthouse in der 23. und 24. Etage des Hochhauses an der Pappelstraße bietet einen 360-Grad-Blick über ganz Hagen und ist schon immer Thema unter den Menschen gewesen, die von unten auf den hohen Wohnturm schauen. Luxus ist eben Gesprächsstoff“, schwärmte der Jungdichter aus dem Pressehaus und vergaß dabei jede kritische Distanz, die von einem seriösen Journalisten zu erwarten wäre.
„Meterlange glitzernde Fliesen-Flure, tausendfach beleuchtete Decken, riesige Panorama-Fenster, eine edle Küche mit gigantischem Weitblick, ein Bad mit Jacuzzi und TV-Anlagen, eine Sauna, ein Kaminzimmer, mehrere Gast- und Schlafräume und im Obergeschoss ein wuchtiges Schwimmbad mit über zwei Meter Tiefe, von dessen Beckenrändern man aus mal auf die Hohensyburg schaut oder nach Halden“, setzte Fiebig sein opus magnum fort.
Besonders beeindruckte in wohl ein Gemälde „mit einem Mann darauf, der Geldscheine in die Luft schmeißt“. Daneben stand laut Fiebig: „Wenn du reich werden willst, gib niemals auf.“
Auch vom Eigentümer der Immobilie, einem Ingo Bals aus Hemer, zeigt sich Fiebig ganz hingerissen: „Top gepflegter Mensch, Anzug an, auf dem Sprung in weitere Termine. Er ist sehr sortiert, in dem was er sagt. Für sein junges Lebensalter hat er viel aufgebaut. Die Ingo-Bals-Group nämlich.“
Die steht jetzt am Abgrund: Mehrere Unternehmen der tollen „Group“ haben inzwischen Insolvenz angemeldet. Dabei hatte Fiebig, man hilft ja wo man kann, zwecks besserer Vermarktung extra noch die Homepage der Jungmanager-Firma in seinen (PR-)Artikel eingebaut. Es hat nichts genützt.
7. August 2020 um 21:04 |
Tja, Hochmut kommt vor dem Fall.
Alles nur Fassade. Grosskotzig. Mehr nicht.