Deutsche Verfassungsidentität 1919 – 2019 von außen gesehen
22.10.2019, 17:00 Uhr
Seminargebäude der FernUniversität (Gebäude 2), Universitätsstr. 33, 58097 Hagen, Räume 4 und 5 (Obergeschoss)
Nach 100 Jahren ist die Weimarer Verfassung (1919) noch heute von großem Interesse für das Verständnis der Entwicklung demokratischer politischer Institutionen in Deutschland und in Europa.
Nach den Vorstellungen der Gründungsväter hätte die Weimarer Verfassung die demokratischste der Welt sein sollen, doch ihr Ende fiel mit dem Beginn des nationalsozialistischen Regimes zusammen. Trotz des dramatischen Epilogs der ersten deutschen Demokratie war die Weimarer Verfassung Ausdruck außergewöhnlich moderner Prinzipien und Werte, die die deutsche Verfassungsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg und nach der Wiedervereinigung von 1990 prägten.
Die Weimarer Verfassung wird weitgehend überschattet von ihrem tragischen Ausgang. Der tiefe Wert der Weimarer Republik liegt in der Erkenntnis einer allgegenwärtigen Gefahr des Zusammenbruchs von Gesellschaft und demokratischer Institutionen ohne breiten gesellschaftlichen Konsens.
Der Vortrag wird die historische Bedeutung der Weimarer Verfassung für die Kontinuität und Gegenkontinuität der Entwicklung der Verfassungsidentität Deutschlands sowie für die Geschichte der deutschen Demokratie im 20. Jahrhundert schildern.
Der Referent, Dr. habil. Ubaldo Villani-Lubelli, ist Historiker für die Geschichte politischer Institutionen an der Università del Salento (Lecce). Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit sind die deutsche politische Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts sowie die Geschichte der europäischen Integration.
Veranstalter: Dimitris-Tsatsos-Institut für Europäische Verfassungswissenschaften, FernUniversität in Hagen
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